Mittwoch, 30. Dezember 2009
Biji Azadi - Nieder mit dem Mörderregime in Teheran!
Wie die Bullen in Teheran aktuell vorgehen zeigt dieses Video. Es soll ihnen nicht vergessen sein.


http://video.web.de/watch/7208401

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hoffe jedenfalls, dass dies bei einigen sich selbst als links deklamierenden "Globalisierungs-Gegnern" ein Umdenken bezüglich einer nicht-nachvollziehbaren und blinden Feind-der-USA-kann-so-schlecht-nicht-sein Haltung bewirkt.
Gilt auch für die Rezeption gewisser Freunde von Achmadschinidad (oder wie der heißt).
http://tinyurl.com/ybfljqd
(kastilisch mit englischen Untertiteln)
Eine Art Kurzfassung von Nelson, "The Silence and the Scorpion".

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Ist dieser Vulgär-Antiimperialismus wirklich so verbreitet? Ich meine außerhalb Venezuelas, Cubas und der ETA?

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Wir wissen, daß es sich um ein autoritäres Regime handelt. Wir wissen ebenfalls, daß dieses Regime den USA und GB ein Pfahl im Fleische ist. Wir wissen darüberhinaus, daß die USA und GB die PMOI/MKO inzwischen unterstützen. Aber wollen wir deshalb auch denken, die PMOI/MKO tragen zur Eskalation im Iran bei? Die Frage ist doch, ob wir es denken wollen oder denken müssen...

Die britische Presse vermutete unlängst, die iranische Nuklearrüstung sei soweit vorangeschritten, daß der casus belli inzwischen vorliegen könnte. Warten wir also ab, ob es bald zum großen Knall kommt und wenn das geschieht, werden wir vermutlich alle davon ausgehen müssen, daß alles, was zuvor in den Medien berichtet wurde, einzig der Kriegsvorbereitung gedient hat.

Im Westen nichts Neues.

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so weit ich das überblicke ist bspw. die französische, spanische, schwedische oder selbst die britische Linke zumindest verbal um einiges solidarischer mit den Kämpfen im Iran als die hiesige ... wobei mensch sich da nicht von den Kommentarspalten bei Indymedia und den dortigen "Anti-D"- und "Antiimp"-Trollen täuschen lassen sollte ... ansonsten kontrolliert die Pseudo-Antiimp-Fraktion in den USA leider das wichtiges Medium "Monthly Review"/"MRZine"

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Ich weiß nicht, wie wichtig die Rolle der Volksmoddjaheddin aktuell ist, nur, dass diese mir mindestens so unsympathisch sind wie die Klerikalfaschisten. Es ist verheerend - früher war mal Iransolidarität für die deutsche Linke eine Selbstverständlichkeit. Die Komala, die Volksfedayin un die Beykar hatten ihre festen Unterstützerkreiese in der deutschen Linken. Davon scheint nichts geblieben zu sein.

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Empirisch weiss ich nicht, wie verbreitet der Vulgär-Antiimperialismus ist. Die zivilisierte Haltung besteht wohl darin, anzunehmen, dass es nicht so ist.
Die Meere des Südens dienen - wie andersrum aus deren Perspektive Europa auch - als Projektionsfläche von Wünschen und Ängsten. Foreign Affairs.

Je wilder jemand mit den Armen fuchtelt von wegen Manipulation der anderen Seite, desto höher schätze ich die Wahrscheinlichkeit ein, dass diese Person Schwierigkeiten hat, sich aus den unterschiedlichen Quellen ein vernünftiges aber immer unvollständiges Urteil über eine komplexe Welt zu bilden.

Mich hat die Neigung zur undifferenzierten Parteiname für den hondurensischen Gorrileti auf der "liberalen" Seite ebenfalls befremdet.

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In den linken Kreisen, die ich so aus eigenem Erleben kenne, ist der Vulgärantiimperialismus verschwunden, als die RAF sich auflöste, und da gehört er eigentlich auch hin: Die klassischen Antiimps waren das Milieu, aus dem sich die Sympathisantenszene der RAF rekrutierte. Der Neue Antiimperialismus, also etwa die Haltung, die dem Cluster-Buch zugrundeliegt ist in der linken Szene, die ich kenne durchaus mehrheitsfähig. Von daher finde ich es immer absurd, wenn ich mit diesen Klischeeantiimperialisten oder aber andererseits Antideutschen konfrontiert werde.


Btw. Die Cuba-Solidarität, wie man sie auch in der Partei Die Linke findet ist dagegen eher ein mitgeschlepptes nicht in Frage gestelltes traditional.

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Nehmen wir an, die USA und GB planten tatsächlich einen Krieg gegen den Iran. Welche Art von Propaganda hätten wir dann zu erwarten, welche Konsequenzen aus dem PR-Desaster des Irakkrieges müßten unterstellt werden? Würden z.B. die USA wieder mit ihren eigenen Geheimdiensterkenntnissen aufwarten, um vor der Weltöffentlichkeit Militärschläge zu rechtfertigen? Wohl kaum. Aber welchen Quellen und welchen Informationen wird die Weltöffentlichkeit Glauben schenken?

Heutzutage ist es Mode geworden, daß Kreti und Pleti sich ihre Argumente selber googeln, egal welche Ansichten man vertritt, man findet massenweise Datenbanken, um für und gegen alles mögliche Stellung zu beziehen. Auf eine klassische Quellen- und Informationsbewertung kommt es da gar nicht mehr an, sie ist überflüssig und sogar unerwünscht, weil man ohnehin in den meisten Fällen nur den Überzeugten zu predigen gedenkt. Aber was auch immer wir im Fall Iran an Gründen ausfindig machen, die gegen das teheraner Regime sprechen, wir finden es hauptsächlich in amerikanischen Quellen.

Sich mit dem Wunsch nach Freiheit und Demokratie des iranischen Volkes zu solidarisieren, ist die eine Sache, aber darauf zu vertrauen, daß wir uns aus den uns verfügbaren Quellen ein Bild über die wirkliche Lage im Iran machen können, halte ich - indem ich nochmals an all die Lügen und Verdrehungen im Vorfeld des Irakkrieges erinnere - für sehr fahrlässig und naiv.

Wer will, kann ja mal versuchen, sich mit Hinweisen auf die Rolle der PMOI/MKO in den Kommentarspalten angesehener britischer Tageszeitungen zu Wort melden. Er/sie sollte aber nicht zu enttäuscht sein, wenn der Kommentar gar nicht erst freigeschaltet wird.

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Ob Amis und Briten die Volksmoddjaheddin nun unterstützen oder nicht, einstweilen sind die eine Sekte, eine politische Kraft, die in den frühen 1980ern wichtig war, heute aber isoliert ist und überdies mit Saddam Hussein in Verbindung gebracht wird. Die heutige Oppositionsbewegung geht von moderaten Mullahs und ethnischen Minderheiten aus, wahrscheinlich dürfte auch die Nationale Front wieder eine Rolle spielen. Entscheidend wird sein, ob und ab wann die Ölarbeiter von Kharga und Abadan streiken.

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Ich würde auch keine Informationen zum Iran ergooglen, sondern frage linke iranische Exilanten, was sie zur Lage im Lande sagen. Gibt es ja immer noch genug von.

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mit PMOI/NLA/NRCI will keine andere iranische gruppe mehr zusammenarbeiten ... im Lande selbst hat zum einen wohl zusätzlich noch die halblegale "Iranische Freiheitsbewegung", die seit Mehdi Bazargans Tod von Ebrahim Yasdi geführt wird, eine gewisse Bedeutung, verschiedene linke und kommunistische Gruppen haben m.W. punktuell in einzelnen Orten, Unis oder Betrieben eine gewisse Basis, ... vieles organisiert sich aber auch nicht parteiförmig wie z.b. die "Eine Millionen Unterschriften-Kampagne" für Frauenrechte oder StudentInnenkoordinationen oder bei konkreten Protesten auf Nachbarschafts- bzw. Freundeskreisbasis ... ob die Nationale Front selbst noch bedeutend ist, weiss ich nicht, ihre Ideen und Grundsätze sind für sehr viele IranerInnen nach wie vor sehr wichtig

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Die Über-Fokussierung auf "die USA" oder "UK/USA" oder "den Westen" verzerrt die Wahrnehmung, denke ich.
Wir können den Ölpreis nicht mehr kontrollieren...
Vielleicht ging das noch in den 80ern und 90ern als es noch nennenswerte Vorräte an Nordseeöl gab und der Anteil der heutigen Schwellenländer am Welt-Ölverbrauch geringer war. Die Saudi Arabische Elite glich den Markt immer mit Extra-Lieferungen aus. Das funktioniert seit 5 Jahren nicht mehr. Die Bonus Nachfrage v.a. aus China und Indien ist einfach zu hoch... Und die Konfiguration der kurzen Phase der Pax Americana beförderte ja den Aufstieg Chinas und Indiens.
Die instabile Grundkonfiguration praktisch aller Schwellenländer wird nicht durch uns verursacht. Joaquin Sabinas brachte es in einem bemerkenswerten Interview durch Jaime Bayly auf den Punkt:
Es existiert eine schmale Mittel- und Oberschicht, die völlig abgelöst von den an den Rand gedrängten Unterschichten leben. Ging um Peru. Aber eingedenk der graduellen Unterschiede ist das in Iran, Indien, Thailand, Chile, Brasilien, Venezuela etc. nicht anders. Und diese Konfiguration ist eben instabil. Es kann immer zu einer Polarisierung der Gesellschaft kommen, die zu einem gewaltsamen Konflikt abrutschen kann.
Gab und gibt immer wieder Versuche, diese Grundkonfiguration mit Mitteln der Politik zu ändern. Die iranische Revolution war einer dieser Versuche. Man kann zur iranischen Revolution stehen wie man will, aber sie verpflichtete sich zu gewissen sozialen und moralischen Werten. Sie ist aber absolutistisch entartet wie es vielen "Revolutionen" in den Meeren des Südens geschehen ist. Die Revolution ist hohl geworden, sie wird aber von gewissen Profiteuren mit Zähnen und Klauen verteidigt... und dabei wird die Fähigkeit der Revolution zur Umsetzung der anfänglichen moralischen und sozialen Werte immer unglaubwürdiger.
Find diesen Prozess der Degenerierung so unglaublich viel interessanter und lehrreicher als das Zinnsoldatenspiel mit den USA. Die ist zum Bleistift nicht eingegriffen, als die Mitarbeit der Förderung der sehr umfangreichen Ölsande am Orinoco an chinesische, indische und russische Unternehmen vercheckt wurde.
Die Überbewertung der Weltperspektive und Unterbewertung der internen Perspektive (inklusive der Unfähigkeit zu Kritik an "befreundeten" Regimes) bildet keine brauchbare Grundlage der Analyse im Sinne linker Vorstellungen wie Partizipation und Integration.

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Der Überfokussierung trat schon DonAlphonso entgegen, als er vor einigen Monaten schrieb:
"Die USA haben außer Atombomben nichts mehr, was die Welt interessiert."

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"die Welt"? Für die Welt Don Alphonsos mag die Schweiz interessantere Services zu bieten haben.
Ich schätze, dass 80% der Entwicklungsarbeit der von mir eingesetzten openSource Frameworks in den USA geleistet wird.
Viele Chinesen sind an US Konsumenten interessiert.
Viele Kubaner sind an den 1 Mrd $ p.a. Transfers ihrer ausgewanderten Verwandten interessiert.
Viele Emigranten sind an den Verdienstmöglichkeiten, Arbeitsbedingungen und Aufstiegsöglichkeiten interessiert.
Viele ausländische Studenten sind an der Qualität vieler US-Universitäten interessiert.
Viele linke kolumbianische Expats sind an der Kombination aus persönlicher Sicherheit und Verdienstmöglichkeiten interessiert.
Viele gut ausgebildete indische, chilenische, panamensische, puerto ricanische, mexikanische, ostasiatische Exporteure wissensintensiver Dienstleistungen sind an den Arbeits- und Verdienstmöglichkeiten interessiert, die ihnen US-outsourcing ermöglicht.

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Holde Erinnerung
Daher schrieb Don auch nicht "nichts", sondern "nichts mehr".
Deine Beispiele entstammen der Vergangenheit.
Den riesenwichtigen Mega-Bigpoint der openSource Frameworks kann ich allerdings nicht beurteilen.

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Du siehst das einfach zu binär, nörgler. Für die Quantifizierung der genannten Punkte reicht kein AN oder AUS. Sie bilden vielmehr Mengen, die nun etwas kleiner geworden aber nicht verschwunden sind.

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