Samstag, 26. Mai 2012
Ich Chef, Du Turnschuh - Der ultimative antirassistische Film
che2001, 01:29h
http://www.moviepilot.de/movies/ich-chef-du-turnschuh
"Das Wort von der “ausweglosen Situation” ist Dudie – Regisseur Hussi Kutlucan als sein eigener Hauptdarsteller – völlig unbekannt. Dabei ist er wirklich vom Pech verfolgt. Die Odyssee des armenischen Asylbewerbers nimmt ihren Ausgangspunkt auf einem Containerschiff in Hamburg, das als Anlaufstelle für Flüchtlinge aus aller Welt dient. Hier beginnt ihr Überlebenskampf in Deutschland, prallen kulturelle Gegensätze aufeinander. Dudies Freundin Nani kann die gespannte und ausweglose Situation auf dem Schiff nicht ertragen und lässt sich auf eine arrangierte Ehe mit einem deutschen Elektriker ein. Sie verlässt das Schiff bei Nacht und Nebel, und auch Dudie hält es dort nun nicht länger. Zwei Afrikaner geben ihm die Adresse von Freunden in Berlin. Ein Afrikaner, ein Iraner und ein alter Armenier nehmen Dudie in ihrer Ein-Zimmer-Wohnung auf und verschaffen ihm Arbeit auf der Großbaustelle am Berliner Reichstag. Dort herrscht unter den ausländischen Arbeitern verschiedenster Herkunft eine ganz eigene Hackordnung. Der deutsche Chef (Heinz-Werner Kraehkamp) brüllt ständig hysterisch herum, und die perfekt assimilierten Türken fordern am lautesten “Ausländer raus”. Als Dudie einen Streik organisiert, um den ausbleibenden Lohn einzuklagen, gewinnt er zwar neue Freunde, aber leider macht die Polizei dem verrückten Treiben bald ein Ende. Auch nach seiner Flucht schlängelt sich Dudie, der begnadete Geschichtenerzähler, der auch ältere Damen überzeugt, durch den deutschen illegalen Dschungel. Er wird ein großartiger Ersatzvater für den Sohn seiner deutschen Freundin Nina und findet Arbeit in einem türkischen Restaurant. Doch auch hier läuft bald wieder einiges schief." ---- Diese Rezension ist schon gut, vermeidet aber das eigentliche Thema.
Das besteht darin, chancenlosen Flüchtlingen ein Bleiberecht in Deutschland durch Eingehen von Scheinehen zu ermöglichen. Das wird nicht als Betrug, Straftat oder krummer Weg betrachtet, sondern als Handlungsmöglichkeit empfohlen. Und auch wenn Dudie Oma Dutschke, eine alleingelassene alte Witwe nicht im eigentlichen Sinne liebt und sie als Bleiberechtsmöglichkeit nutzt gibt er ihr doch etwas - mit seinen Erzählungen, seinen Kontakten zu interessanten Migranten und seinem Witz bringt er Freude in das Leben einer von ihrer Verwandtschaft alleingelassenen einsamen alten Frau.
Und nicht nur in Ihres. Einerseits ist dieser Film wundervoll angefüllt mit dem speziellen schwarzen Humor, den ich in der Flüchtlings-Soli-Szene schätzen gelernt habe - und andererseits keine Satire. Bleiberecht durch Hochzeit organisieren, das haben wir verschiedentlich gemacht, und da im Gegentum zu den üblichen Antifa-Zusammenhängen das antirassistische Spektrum nicht von studentischen und jugendlichen Gruppen dominiert ist, sondern von Leuten aus den unterschiedlichsten Lebenszusammenhängen haben wir z.B. auch Standesbeamte dabei, die beraten, wie man das macht. Besser ist das. Dieser Film sagt, ähnlich wie "Hertverschuiren" mehr über Antira-Praxis aus als die meisten gedruckten Texte dazu.
"Das Wort von der “ausweglosen Situation” ist Dudie – Regisseur Hussi Kutlucan als sein eigener Hauptdarsteller – völlig unbekannt. Dabei ist er wirklich vom Pech verfolgt. Die Odyssee des armenischen Asylbewerbers nimmt ihren Ausgangspunkt auf einem Containerschiff in Hamburg, das als Anlaufstelle für Flüchtlinge aus aller Welt dient. Hier beginnt ihr Überlebenskampf in Deutschland, prallen kulturelle Gegensätze aufeinander. Dudies Freundin Nani kann die gespannte und ausweglose Situation auf dem Schiff nicht ertragen und lässt sich auf eine arrangierte Ehe mit einem deutschen Elektriker ein. Sie verlässt das Schiff bei Nacht und Nebel, und auch Dudie hält es dort nun nicht länger. Zwei Afrikaner geben ihm die Adresse von Freunden in Berlin. Ein Afrikaner, ein Iraner und ein alter Armenier nehmen Dudie in ihrer Ein-Zimmer-Wohnung auf und verschaffen ihm Arbeit auf der Großbaustelle am Berliner Reichstag. Dort herrscht unter den ausländischen Arbeitern verschiedenster Herkunft eine ganz eigene Hackordnung. Der deutsche Chef (Heinz-Werner Kraehkamp) brüllt ständig hysterisch herum, und die perfekt assimilierten Türken fordern am lautesten “Ausländer raus”. Als Dudie einen Streik organisiert, um den ausbleibenden Lohn einzuklagen, gewinnt er zwar neue Freunde, aber leider macht die Polizei dem verrückten Treiben bald ein Ende. Auch nach seiner Flucht schlängelt sich Dudie, der begnadete Geschichtenerzähler, der auch ältere Damen überzeugt, durch den deutschen illegalen Dschungel. Er wird ein großartiger Ersatzvater für den Sohn seiner deutschen Freundin Nina und findet Arbeit in einem türkischen Restaurant. Doch auch hier läuft bald wieder einiges schief." ---- Diese Rezension ist schon gut, vermeidet aber das eigentliche Thema.
Das besteht darin, chancenlosen Flüchtlingen ein Bleiberecht in Deutschland durch Eingehen von Scheinehen zu ermöglichen. Das wird nicht als Betrug, Straftat oder krummer Weg betrachtet, sondern als Handlungsmöglichkeit empfohlen. Und auch wenn Dudie Oma Dutschke, eine alleingelassene alte Witwe nicht im eigentlichen Sinne liebt und sie als Bleiberechtsmöglichkeit nutzt gibt er ihr doch etwas - mit seinen Erzählungen, seinen Kontakten zu interessanten Migranten und seinem Witz bringt er Freude in das Leben einer von ihrer Verwandtschaft alleingelassenen einsamen alten Frau.
Und nicht nur in Ihres. Einerseits ist dieser Film wundervoll angefüllt mit dem speziellen schwarzen Humor, den ich in der Flüchtlings-Soli-Szene schätzen gelernt habe - und andererseits keine Satire. Bleiberecht durch Hochzeit organisieren, das haben wir verschiedentlich gemacht, und da im Gegentum zu den üblichen Antifa-Zusammenhängen das antirassistische Spektrum nicht von studentischen und jugendlichen Gruppen dominiert ist, sondern von Leuten aus den unterschiedlichsten Lebenszusammenhängen haben wir z.B. auch Standesbeamte dabei, die beraten, wie man das macht. Besser ist das. Dieser Film sagt, ähnlich wie "Hertverschuiren" mehr über Antira-Praxis aus als die meisten gedruckten Texte dazu.
... comment