Mittwoch, 20. Februar 2013
Wie wahr....
Dieser Beitrag hier über Kohls Kinder ist mir aus dem Herzen gesprochen. Einer der stärksten Beiträge in letzter Zeit auf Metalust.


http://metalust.wordpress.com/2013/02/18/die-kohl-generation-der-deckel-auf-dem-topf/

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ja, schöner Artikel
in jeder Beziehung. Wobei ich (geb. 1968 im Westen) mich ja immer als noch anders sozialisiert sehe als die in den Neunzigern, trotz Kohl. Kohl war doch eher ein Lächerlichgemachter, JU-ler galten als uncool, Julis gab es nicht. Ein ziemlicher Unterschied zu der Zeit nach dem Anschluss, als Kohl nicht mehr die Birne war und im Osten gefeiert wurde. Und dann kam die Zeit, in der sich in Deutschland nur noch mit sich selbst beschäftigt wurde, inklusive Rechtsrutsch.

"und ansonsten haben sie vor allem Angst. Durch jahrzehntelange Massenarbeitslosigkeit geprägt neigen sie zu Überanpassung an die Institutionen, eben jene Großorganisationen, um die herum sie noch als “Prekäre” gruppiert bleiben"

Das ist so ein Punkt, den ich schon fast vergessen hatte, weil er so selbstverständlich ist heute: Angst, eine Arbeit zu finden oder Aufträge. Es ist normal aber es richtet vermutlich in uns allen massive Schäden an.

Ja, also, fuck the system, aber was hilft?

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Was wir bräuchten
wären todesmutige Gewerkschaften und die Bereitschaft zum Generalstreik. In den 1970ern gab es mal einen Streik bei FIAT in Turin, der dadurch ausgelöst wurde, dass ein Meister einen Arbeiter ungesichert auf ein hohes Regal schickte, von dem er abstürzte und sich beide Arme und beide Beine brach. Daraufhin wurde der von drei Kollegen zusammengedroschen. Als sie deswegen entlassen wurden streikte das ganze Werk für ihre Wiedereinstellung, wobei Werker das Emblem der Roten Brigaden auf ihre Helme klebten und skandierten "Und wenn China uns Gewehre gibt, Bürgerkrieg, Bürgerkrieg!"

Bin nun gar kein Freund der Roten Brigaden, aber diese Art von Entschlossenheit bräuchten wir. Und Massenbesuche in Jobcentern, Ausländerämtern und vergleichbaren Agenturen, bei denen Möbel geradegerückt und Festplatten neu formatiert werden.

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Deutsche Autokonzerne taugen nicht zum Widerstand
den Arbeitern dort geht ja relativ gut. Und wenn du bei Jobcentern spontan Daten löschst: Kriegen die Arbeitslosen dann überhaupt noch einen Cent für die nächste Miete?

Die Wohnungssituation in Teilen Berlin wäre da erfolgversprechender, es gibt hier immer wieder Versuche, Räumungen zu vermeiden. Für die letzte Räumung vor ein paar Tagen in Kreuzberg brauchte das Kapital immerhin 400 Polizisten.

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Das bei Fiat war auch kein Arbeitskampf mit materiellen Forderungen, da ging es um Menschenwürde und sich wehren gegen ASrschlöcher von Vorgesetzten, also quasi ein antiautoritärer wilder Streik.

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1982, als Kohl gewählt wurde, hielten wir mit sonem klapprigen Auto am Straßenrand, Motor aus, weil wir sonst das Radio nicht verstanden hätten, und damals gab es noch nicht diese Blinkelektronik in jedem Auto, es war also still, sehr still; und es war Abend, - und dunkel, gespenstisch dunkel.

das saßen wir also, ein kleiner Trupp vom DJN (Deutscher Jugendbund für Naturbeobachtung), Link, schweigsam in der Dunkelheit und erfuhren die schlechte Nachricht. Ich muss so 14 oder 16 gewesen sein; und begriff es nicht. Die Dunkelheit und das Schweigen schien sich endlos auszudehnen ...

Wie ich eben feststellte, der Link oben, wird immernoch die "Spontania" vertrieben: Alles nur anarchistische Revulotionslieder ! Mittlerweile von, ich vermute, Grünen-Nachwuchslingen. Heute haben die alle knallbunte Zweckklamotten für Exkursionen im Grünen. Damals war die typische Kluft: ungepfleger Bart, zottelig-lange Haare, Parker (mit runtergezogener Kapuze), schlotterige Jeans, "Troier" (Seemannspullover mit Reißverschluss oben am hohen Kragen, bunkel-blau), "Botten" (Schuhe zum reinschlüpfen mit dicker Holzsohle).

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