Dienstag, 4. Oktober 2016
Zu Aleppo
Es ist grauenhaft was da passiert und mit welcher Vehemenz da Krankenhäuser und Weißhelme bombardiert werden, dass sogar Phosphorbomben zum Einsatz kommen und welche üble Rolle da die russischen Streitkräfte spielen. Aber: Westliche Medien, zumindest deutsche Fernsehsender, unterschlagen komplett, dass es sich bei den dortigen Rebellen hauptsächlich um die Al Nusrah Front, d.h. um Al Kaida handelt. Der Westen kooperiert neuerdings wohl mit Bin Ladens Laden. Immer mehr nimmt dieser Konflikt den Charakter offenen Wahnsinns an, und langsam auch eine Vergleichbarkeit mit dem Dreißigjährigen Krieg.

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Neuerdings?
https://levantreport.com/2015/11/16/a-critical-examination-of-the-2012-dia-document-predicting-the-rise-of-the-islamic-state/

http://www.foreignpolicyjournal.com/2015/08/07/rise-of-islamic-state-was-a-willful-decision-former-dia-chief-michael-flynn/

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Wow, das ist der Hammer!
Wie in Gladio- und P2-Zeiten.

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Die eigentliche Neuigkeit dabei ist, dass man jetzt nicht mehr als Verschwörungstheoretiker verunglimpft werden kann, wenn man auf diese Zusammenhänge hinweist.

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Es lebe der Hartmann-Bund
Es zeigt vor allem, dass die Welt tatsächlich so ist wie in den Materialien für einen Neuen Antiimperialismus beschrieben. Kriege werden heute zu zwei Zwecken geführt: Schöpferische Zerstörung (der Wiederaufbau nach der Bombardierung ist ein Konjunkturmotor) und Vernichtung der überflüssigen Esser. Beides entspricht der Kapitallogik.

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An den dreißigjährigen Krieg fühlte ich mich da in letzter Zeit auch manchmal erinnert, v.a. was die fadenscheinige religiöse Verbrämung der jeweiligen Machtineressen betrifft und natürlich dass die Verrohung der (Kriegs-)Sitten von Kriegsjahr zu Kriegsjahr zunimmt offenbar.

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In Afghanistan tobt der Krieg schon seit über 30 Jahren.

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Dreißigjähriger Krieg - aber auch 1648 (Westfälischer Friede) !
meinem Erzeuger beliebte es, meine pazifistische Erziehung mit offensichtlich von Zuständen gegen Ende des 30-jährigen Krieges - asoziales, äußerlich wie moralisch verwahrlostes Negativbild der hungernden und marodierenden Soldateska - inspirierten, erfundenen Geschichten, die dem Grundschüler farbenreich als Gutenachtgeschichten erzählt wurden, anfangen zu lassen. Ein durchgängiges Motiv meiner Erziehung, soweit von einer solchen denn überhaupt die Rede sein kann ... Offensichtlich, was ich später herausfand, lagen den Plots die Schilderungen aus dem Simplizissimus, vermischt mit Raubrittermotiven, zugrunde. (Am Ende wurde immer der Raubritter, "Ritter-Rülps-von ...Stein", von den einfachen Leuten besiegt.)

http://www.kriegsreisende.de/neuzeit/soeldnerleben.htm

Nicht falsch (Quelle: Wiki) liege ich sicherlich damit, die dem Westfälischen Frieden 1648 vorangehenden Verhandlungen als Beginn einer Entwicklung zum Völkerrecht zu sehen.

Von hier aus ist es nur ein Schritt, die eklatanten Missachtungen des Völkerrechts als Warnzeichen vor einem Rückfall in Zustände in Europa bzw. Deutschland vor 1648 zu sehen. Zu entscheiden, um welche Missachtungen es sich dabei im Einzelnen handelt, werde ich zeithistorisch besser bewanderten überlassen. Jedenfalls als guter deutscher Pazifist und fleißiger und begeisterter Grimmelshausen-Leser sowie infolge der o.g. Erziehung befürchtete ich bereits zur Zeit des Irak-Krieges einen solchen Dammbruch.

Mal eben 400 Jahre zurück; so schwante mir schon damals ...

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Übrigens, ich durchschaute durchaus als Kind die (moralische) Schwarz-Weiß-Malerei der Geschichten und hatte irgendwann Mitleid mit Ritter-Rülp-von ...Stein. Die Geschichte sollte einmal andersherum erzählt werden; was aber folgte, war eine solch detailreiche Schilderung des Leids und des Verzagens der armen Land- und Stadtbevölkerung, sodass ich erlaubte, die Geschichten im üblichem Schema weitergehen zu lassen. Im Gegensatz zu in kommunistischen Haushalten gängigen Comic-Geschichten vom "bösen Kapitalisten", mit Zylinder auf dem Kopf, waren natürlich diese Happy-Ends wenigstens nicht vollkommen fiktiv und utopisch - zugleich und damit umso dramatischer, voll herrlicher mittelalterlicher Drastik.

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habe die (fast) ganze Geschichte nochmal erzählt ...

https://wortanfall.wordpress.com/2016/10/23/erinnerungen-an-den-vater-der-dreissigjaehrige-krieg-und-die-folgen/

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Danke sehr dafür, habe ich gerade mit großem Interesse gelesen.

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das freut mich ja. Und weil ich meinen Vater bereits vor ü. 10 Jahren verloren habe, u. gerade weil Du ja auch Historiker bist. Sein Antimilitarismus kommt allerdings auch aus seiner Erfahrung mit dem Protomilitarismus, wie er ihm in den DDR-Jugendorganisationen aufgezwungen wurde, her.

Eigentlich aus einer über 6 Generationen tradierten pietistischen Familie stammend, hatte wiederum dessen Vater (mit Bischofsehre) offenbar nichts dagegen, dass dieser junge Kerl sich noch so sehr von Motorrädern, Panzern und dergl. anziehen ließ.

16 Jahre und Motorradfahren !! Was für eine Verlockung !

Diese Erfahrung mit dem Proto-Militaristischen System der DDR für Jugendliche führte dann aber zu dem direkten Antimilitarismus meines Vaters, dem späteren Historiker. Nicht weil er aus einer pietistischen Familie mit 250 Jahren Vorvergangenheit stammte - sondern ganz direkt. (Sehr anschaulich geschildert.)

An dem Tag, als die Feldjäger bereits unterwegs waren, um ihn zu holen, "machter er ´rüber", 1959.

Ich erzähle all das Dir nur, weil ich dazu 'oral-history-original-audio-aufnahmen' vorliegen habe. könnte vielleicht noch einmal interessant werden?

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Aber sicher!

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