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Ich vermute, die meisten Blogger von damals zucken da nur noch mit den Schultern was Don angeht.
Nun also Springer - war das nicht das Medienunternehmen, zu dem man früher bei Don keine direkten Links setzen durfte?
Am 25. Juni 2013 schrieb er noch im Posting "Entbeint Springer":
(...) Ich dagegen verstehe nicht, warum man die Möglichkeit nicht gleich genutzt hat, die massiv Leser verlierende Welt gleich mitabzustossen. Das schwarze Propagandaloch, das PI-Freunde mögen, ist ganz sicher kein Aushängeschild von Qualität, und wenn das mit denen und ihrem Absturz in der Lesergunst so weiter geht, ist in fünf Jahren so oder so die Entschiedung fällig. Als Printmarke ist die Welt absehbar am Ende, und als Internetportal mit jede Menge landsernahen Geschichten ein schlechter Witz, wenn man an die Zukunft denkt. Den Anspruch, man wäre irgendwie anspruchsvoll und würde Leser jenseits der Sonderschule ansprechen, sehe ich offen gesagt nicht erfüllt. (...)
(rebellmarkt.blogger.de/stories/2296442)
Auch schön im Posting "Braune bluten lassen" vom 19. Oktober 2012:
Das wird ein spannendes Experiment: Due Leib- und Magenpostille von PI und Konsorten, ihre Lieblingskommentarabgabestelle, die Welt, will zum Jahresende eine Paywall einführen. Was machen die ganzen Asozialen, Hetzer und Xenophoben dann? Zahlen sie weiter, um zu sehen, wenn Politikthemen mit ihrem Dreh an den Mainstream herangeschmierinfektioniert werden? Sind sie bereit, Springer Geld zu geben, damit sie weiterhin in den Kommentaren das sagen können, was woanders aus Angst vor den Verfassungsschutz nie stehen bleiben würde? Wirds Springer tatsächlich in der Lage sein, das rechte Potenzial zu kapitalisieren? Wersen sie sich als anhänglich zu ihrer Plattform erweisen? (...)
(rebellmarkt.blogger.de/stories/2144936)
Ob er sich daran eigentlich selbst noch erinnert?
Und ob das bisherige FAZ-Kommentariat für die kostenpflichtige Welt Plus, für die er auch schreiben wird, tatsächlich Geld ausgeben wird?
Davon, was er am Dienstag, 8. August 2006, 10:00, unter der Überschrift "Jede Wahrheit braucht eine Mutigen, der sie ausspricht" schrieb, wird er nun vermutlich auch nichts mehr wissen wollen:
Enteignet Springer, reisst das Hochhaus der Schande ab, Berufsverbot für alle leitenden Mitarbeit, stellt das Scheissblatt ein und jeder bisherige Käufer muss bis an sein Lebensende die einkommensabhängige "Wenn ich für diesen Schund Geld ausgebe kann ich auch mal was sinnvolles finanzieren"-Sonderabgabe für Opfer von Rassismus, Rechtsextremismus und sexueller Ausbeutung zahlen.
(rebellmarkt.blogger.de/stories/523835)
Gerade um den letztgenannten Vorschlag ist es schade. Ich finde die Idee, dass das überwiegend, oftmals geradezu hysterisch reagierende Kommentariat und all seine Fanboys diese Abgabe zahlen, recht charmant.
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donalphons, Montag, 21. Mai 2012, 10:30
Bitte keine Hotlinks zur Bild oder Springer.
(rebellmarkt.blogger.de/stories/2063172/#2063985)
War übrigens nicht das erste Mal, freundliche Bitten, keine aktiven Links zu Springer zu setzen, gab es schon am Mittwoch, 20. August 2008, 21:35 sowie am 28. Januar 2008, 11:28.
(rebellmarkt.blogger.de/stories/1202162/#1202498 sowie rebellmarkt.blogger.de/stories/1031470/#1031517)
Am Freitag, 9. November 2007, 19:33 nannte er es noch Springers Gossendreck, den man bitte nicht verlinken solle, vom "Springersumpf", war am Montag, 30. Oktober 2006, 18:50, die Rede, dessen Pagerank Links helfen.
(rebellmarkt.blogger.de/stories/963357/#963513 bzw. rebellmarkt.blogger.de/stories/593981/#594187)
Demnächst setzt er sie dann selbst, die Links zu Springer.
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donalphons, Freitag, 6. Januar 2012, 03:49
(...) Der Springerkonzern hat nicht mal das Lebensrecht einer Kakerlake.
(rebellmarkt.blogger.de/stories/1972985/#1973481)
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Ironie des Tages
Pressehinunterkleinstblasen aus dem Hause Springer titeln, dass jemand anderes ein verpfuschtes Leben gehabt haben soll. Eine verpfuschtere Existenz als Springerschmierer kann ich mir eigentlich gar nicht vorstellen.
donalphons, Montag, 24. Januar 2011, 18:00h
(rebellmarkt.blogger.de/stories/1764439)
Das berühmte Adenauer-Zitat vom Geschwätz von gestern, ich weiß.
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Eine Frage des Charakters
Die rechtsreaktionäre Postille "Die Welt" aus dem Springer Verlag ist offensichtlich erheblich schmerzbefreit. (...) Ich verachte den Konzern in jeder Hinsicht, ich wünsche ihn mir insolvent und habe mehrfach jeden Wunsch dieses Hauses nach Kooperation, Autorenschaft oder Informationsgesprächen überdeutlich abgelehnt. (...)
Der Springer-Konzern widert mich an.
Entweder man ist links, oder man lässt sich von ihm verlinken. Entweder man steht zu seinen Überzeugungen, oder man fühlt sich von sowas geschmeichelt. Entweder man kämpft gegen ihn, oder man kolaboriert. Entweder man haut ihm in seine hässliche Fresse, oder man frisst ihm aus der Hand. (...)
(rebellmarkt.blogger.de/stories/704046)
Tja. Das nennt man wohl eine 180°-Wende. Denn an Geldnot kann es wohl kaum liegen, zumal es laut Meedia-Interview schon in den ersten 24 Stunden, nachdem die FAZ auf Twitter das Ende seiner Blogs auf faz.net bekannt gegeben hatte, gut ein Dutzend ernsthafte Angebote gab.
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Finde es schade, einen alten Freund in einer solchen Umgebung wiederzusehen.
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Ob nun gerade Ulf Poschardt die "Welt" nun so verändert hat und ein Autor wie Deniz Yüçel den Unterschied macht, hmm. Broder schreibt auch noch dort, nicht wahr?
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Als ich in seinem Blog jene "Sonderabgabe" zitierte und ebenso wie sein altes Posting über seine Verachtung für Springer verlinkte, kam er mir damit, ich würde nach Kompromat schnüffeln - das finde ich reichlich überzogen und auch etwas lächerlich.
Am Ende hat er mir quasi den Mund verboten und meine Antwort gelöscht.
* Amüsanterweise verwendeten wir beide die Wendung "nun also", wie ich im Nachhinein feststellte.
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Natürlich ist der Don streitbar. Vieles, was er schreibt, ist interessant, nicht alles gefällt mir, aber das muß es auch nicht. Aber "rechtspopulisitsch" sagt mehr über jene aus, die das so bequem labeln, als über den Don selbst. Insofern stimme ich Dir da ganz und gar zu, che.
Ich selbst selbst sehe dieses Ende bei der FAZ positiv und als Chance für Neues.
Sehr schön ist dieser Beitrag bei Twitter, ein wunderbares Statement, das sich viele dieser von Diversity Quatschenden mal hinter ihre Rotzlöffelohren schreiben können:
"Wir kommen aus völlig verschiedenen Welten. Ich stimme mit so manchem was er schreibt nicht überein, halte ihn aber seit Jahren für einen sehr guten mutigen Journalisten. Ein Vorbild. Danke, dass ich mehrere Gastbeiträge bei Dir, bei @faznet schreiben durfte, @faz_donalphonso.
Stefanolix kommentierte dies wie folgt.
"Ich wünsche mir mehr Stimmen aus dem Journalismus, die den Wert der Unterschiedlichkeit erkennen."
Und dem kann ich mich nur anschließen.
https://twitter.com/_phoeni/status/971415025842884608
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Wenn man zynisch wäre, könnte man sagen, dass der Don auf Twitter seine eigene Medizin von früher zu schmecken bekommt.
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Nein, das habe ich dann nicht mehr gutgeheißen, dass da Schwarze hinhalten mussten, bloß als Klischeebilder auftretend, um dann die schlechteste ironische Darstellung der europäischen Situation vorgesetzt zu bekommen, die ich je gelesen habe.
Ich bin gar nicht so politisch, nie gewesen, aber ich habe mir selbst regelmäßig Dosen des Dons verabreicht, bloß um nicht zu verblöden, nicht noch dümmer zu werden, - aber nur, um dann so enttäuscht zu werden? - Wie habe ich immer es jedesmal genossen - selbst entschieden links fühelend- , für mich die Kontrapunkte des Dons einzeln durchzudeklinieren ...!
So sehr ich, falls es denn sich so ergeben sollte, das Sterben seines Blogs vermissen werde, so sehr glaube ich, dass er sich zuletzt vergaloppiert hat.
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Bermerkenswert finde ich seine Haltung. Er hätte es sich leichter machen können. So wie Niggemeier.
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Don Alphonso ist auf die FAZ nicht angewiesen. Sie aber auf ihn. Allerdings gab es von der Form her, vom Stil in der letzten Zeit in der Tat zu oft diese Ab- und Ausschweifungen hin zur Welt des Erlesenen, des Feinen, zu Fahrrädern und Raritäten, um dann in einem harten Schwenk wieder auf das Eigentliche zu zoomen. Das was am Anfang ein interessanter ästhetischer Effekt. Aber wie jede Überraschung nutzt sich das ab, wenn es als Prinzip fungiert.
An Don Alphonsos Bericht vom Görlitzer Park war nichts auszusetzen. Sachlich und korrekt, wenn auch in Stellen scharf. Wer hier mal in Berlin durch diese Ecke spaziert, wird diese Beobachtungen bestätigt finden. Journalismus und Reportage heißt: Zu zeigen und schreiben, was ist und nicht zu wähnen, was man gerne hätte. Da dealen keine heterosexuellen, alten, weißen, cis-Männer mit Holzfällerhemden. Daß dieses Dealen durchaus Gründe hat: auch darauf wies Don Alphonso. Wie immer also: die übliche Hysterie der üblichen Spackeria.
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Don ist deutlich nach rechts gerutscht. Nicht mit allem, was er denkt. Aber mit vielem. So denkt er aktuell, dass "die" Linken allesamt Heimat und heimatliche Traditionspflege so sehr hassen würden, ausnahmslos, dass vernünftigen Menschen halt nichts übrig bleiben würde, als sich den Rechten anzuschließen.
Das Problem ist: Diesen seichten Krams, den glaubt er wirklich.
Inzwischen ist es sogar so weit, dass er Pegida-Freunden wie Tellkamp regelmäßig zur Seite springt und annimmt (nicht nur bei Tellkamp), dass die Kritik rechter und ultrarechter Positionen grundsätzlich unbillig und unfair sei ("Gesinnungsdiktatur" und er schimpft die Kritiker von Pegida-Rechtsauslegern verächtlich als "Umerzieher").
Das ist nicht mehr der Don, den ihr kennt.
Dicke Tränen der Wut und - man fühlt es genau - des Zurückgestoßenseins kullern Dons Wangen herab, wenn er sich die Twitterbeiträge und Presseartikel vergegenwärtigt, welche den Pegida-Hetzparolen von Tellkamp Humanismus und Vernunft entgegensetzen.
Er wirft sich in die Pose des schwerst beleidigten Mannes, sobald man ihm sagt, dass einwandfreie Meinungsäußerungen von Linken über Rechtsausleger keinen "Gesinnungsterrors" darstellen, und eben nicht die Meinungsfreiheit (!) vermindern. Wenn man ihm sagt, dass die von ihm unterstützte Argumentation einer angeblichen Beraubung von Meinungsfreiheit durch linke Kritik ganz exakt die Diskursstrategie darstellt, die wir von Neurechten seit langer Zeit kennen. Ein überaus bekanntes Muster, Rechte, die sich als verfolgte Unschuld aufführen und Kritik an ihren Vorstellungen einen Unterdrückungsakt nennen, mit lautem Wehgeschrei - als Immunisierungsstrategie im Diskurs ein sehr, sehr alter Hut.
Da fällt Don kein einziges Argument ein, aber es macht ihn einfach wütend, so etwas zu hören - zugleich kann er dann auch es nicht genau benennen, was und warum. Die Wut aber hat er und so löscht die Argumente, denen er nicht zu begegnen weiß. Fast könnte man sagen: "Immerhin, es trifft ihn noch". Rechten Verschwörungskram, Hetzparolen in seiner Kommentatorenschaft gegen Flüchtlinge oder allem, was auch nur ansatzweise links ist, allgemeine Lügenpressevorwürfe und wirklich jede erdenkbare Form von "Linksgrünversifft": All dies lässt er hingegen unangetastet - oder (das kommt auch vor), lobt es recht häufig, gibt sich wolkig zustimmend oder distanziert sich - dies dann zumeist vorsichtig, um bloß keinen seiner rechten Leser und Kommentatoren zu verprellen.
Ich denke, er weiß selber nicht genau, wo er da eigentlich steht, und in politischer Hinsicht irrlichtert er haltlos durch die Gegend, bevorzugt, um sich über Linksabsurdistan aufzuregen und fast genauso gerne, um freundlichst mitzuweinen, wenn mal wieder ein Rechtsausleger in die öffentliche Kritik geraten ist. Und zwar, bitte nicht falsch verstehen, stets an der Seite der Rechten, und nie wird man bei Don klare Worte der Kritik hören, die gegen diese Leute gerichtet wäre.
Was mich betrifft: Mein geistiges Tischtuch zu Don ist zerschnitten, und ich sehe nichts, was seine Wanderung in den rechten Morast noch stoppen könnte. Der wird weiter wandern. Und weiter. Und noch weiter. Es zieht ihn wie mit magischen Händen auf diese Seite, die er jetzt schon für die Seite hält, wo man über die tatsächlichen Verhältnisse "frei" und unbefangen reden könne.
Dazu kommt: Dieser Mann ist zutiefst streit- und diskursuntüchtig.
Tja: Und tschüss.
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Bersarin:
Sozialpolitisch moderat links, eher rechts von Don, familienpolitisch links, in Sachen Migration liberale Mitte, in Sachen Flüchtlinge auf CSU-Kurs, in Sachen Bürgerrechte auf Seiten der Bürgerrechte, in Bezug auf Feminismus für uneingeschränkte Gleichstellung und den Schutz von Frauenrechten, aber absolut ablehnend gegenüber dem aktuellen Gender/Queerfeminismus, feindselig gegenüber der Antifa. Etatistisch und staatsautoritär. In erster Linie Ästhet und Adornit mit Herz für Nietzsche und Heidegger.
Che:
Sozialpolitisch links außen (d.h. links von Die Linke), für Direkte Aktion und Propaganda der Tat, familienpolitisch links, in Sachen Migration links, in Sachen Flüchtlinge parteiisch und unmittelbar involviert (selber im Flüchtlingsrat), in Sachen Bürgerrechte auf Seiten der Bürgerrechte, zum Thema Feminismus ähnlich wie Bersarin, im Gegensatz zu Don und Bersarin findet er dessen Extremformen aber nicht bekämpfenswert sondern macht sich eher drüber lustig, ist selbst Foucault-Anhänger. Bei der Antifa selber mittendrin gewesen (Veteran). Antietatistisch und bekennender Chaot, kein Staat mit ihm zu machen.
Netbitch:
Sozialpolitisch eher links (d.h. links von der SPD), familienpolitisch links, in Sachen Migration links, aktive Feministin der Macker-auffe-Fresse-Fraktion, kritisiert an den Blogfeministinnen dass die zu gemäßigt seien, macht sich über deren Sprachfetischismus lustig. Betreibt eigenen Fetischismus: BDSM.
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Was die politische Haltung betrifft und all diese identifizierenden Zuschreibungen, die einem Dialektiker und Adorniten ein Graus sein müssen: Die Felder strukturieren sich nicht mehr in einer so einfachen Logik, daß sich nett nach Schafen und Böcken trennen läßt.
Die Mutmaßungen, wohin der Don rutscht, sind unredlich und in deutlich polemisch-böser Absicht. Sachlich gegründet sind sie nicht. Es sei denn, der Herr Dean besitzt eine Kristall-Kugel und kann wahrsagen. Daß es beim Don auch Problematisches gibt: ohne Frage. Aber welche Person ist im Leben schon in allem und immer eindeutig? Und vor allem: Wer bitte legt und setzt den Maßstab fest, nach dem gerichtet werden darf? Man kann sich ja auch einmal vorstellen, die Perspektive umzukehren und dann steht man selber vor dem Richterstuhl
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Ich danke Ihnen für Ihre Kritik.
Den Schuh "polemisch" zieh ich mir an, der passt prima. Ich bevorzuge aber im Allgemeinen das Modell "übertrieben zugespitzt", das übrigens beim Laufen in der Öffentlichkeit eher wie Narrenkostüm aussieht, mit deutlichen Mängeln in der Ästhetik und zudem bei fast jede/r BetrachterIn den Frage aufwerfend: "was soll das denn?". Ist eine solch penetrante Mode Mut, ist es Eigenwilligkeit, ist es Arroganz, ist es Sonderlingshaftigkeit, ist es ein Mangel an ästhetischen Empfinden, vielleicht auch eine gewisse und ggf. als Mangel von Respekt oder Nähe deutbare Fremdheit gegenüber dem allgemeinen Publikum? Wie auch immer, dieses Schuhmodell steht in meinem Schrank und bekommt oft sogar sehr reichlich Auslauf.
Den Schuh "böse" bzw. "Böswilligkeit" ziehe ich mir nicht an, der passt halt nicht und ich wüsste sogar direkt jemanden, über den ich hier beinahe eine Art politisches Gutachten erstellt habe (ich würde es eher eine harmlose Einordnung nennen, die evtl. auch verdeutlicht, dass ich die Person eben nicht eindimensional betrachte), wo das sogar unangenehm genau passt.
Kristallkugel? Aber ja! Ich putze meine große Glaskugel sehr regelmäßig und tatsächlich meine ich, dass ich mit dieser Hilfe manche Dinge tatsächlich etwas genauer, mitunter sogar geringfügig früher erkenne. Wirklich, solchen Unfug glaube ich. Es hilft mir auch nicht, dass Menschen, die mich kennen, das mitunter ebenfalls von mir annehmen. Ich weiß aber, dass es eigentlich Unfug ist, und meine politischen Antennen durchaus viele Signale nicht vernünftig empfangen.
Wenn sich dieser zu den Rechten rutschende Mensch beispielsweise Meli Kiyak vorknöpft, anlässlich einer etwas schlampigen, missverständlichen Formulierung, und dieser dann ernsthaft "Deutschenfeindlichkeit" (LOL) und gar "gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit" vorwirft, dann wäre das eines von sehr vielen Beispielen. Seine überwiegend rechtsbürgerliche und teils sehr rechte Kommentarkurve goutiert das. Beim rechtstümlerischen Vorknöpfen kennt er inzwischen ohnehin kaum noch Hemmungen, spricht auch nicht mit der betroffenen Person, und löscht gerne und mit Hingabe jene Kritik, die ihm sagt, dass er mit seinem Urteil zu weit geht und unnötig abfällig urteile, z.B., über Meli Kiyak.
Das wäre jetzt etwas, was ich mir unter dem Gegenteil von gutwillig vorstelle - und ich könnte hier die Kommentarspalte sogar auf Kilometerlänge strecken, wenn ich alle Beispiele anführte, wo sich dieses Muster zeigt. Grundsätzlich ist er jemand, der an Feindseligkeit gegen Personen Gefallen findet, umgekehrt sich selbst aber auf das Erbärmlichste windet, sollten er oder seine Sichtweisen einmal selber - und dann noch zurecht - unter Kritik stehen. Er betrachtet derlei grundsätzlich als Form des Angriffes auf seine Person und Integrität, als unzulässige Schmähkritik, und zwar ganz egal, wie sachlich diese Kritik vorgetragen wird.
Und sollte ihm mal jemand vorwerfen, seine Texte und Argumentationen rutschen mittlerweile oft und regelmäßig in eine Gestalt der Selbstimmunisierung, mit Hilfe strategischer Weinerlichkeit im Falle des Vorkommens von Kritik an rechten Meinungsäußerungen, also ein Muster, dass wir als Linke (und Liberale, und Bürgerliche) von der Seite der politischen Rechten schon immer gekannt haben:
Na, dann ist was los!
Da gibt er sich schwer getroffen und so, als wäre er fundamental beleidigt worden. Tja, und setzt dann anschließend umso begeisterter exakt das fort, was kritisiert wurde. Der Trotzkopf in ihm sagt ihm, dass das eine gute Idee sein müsse, sich einerseits der Kritik nicht zu stellen, andererseits aber umso gründlicher das fortzusetzen, wofür er kritisiert wurde.
Es fällt mir schwer, sogar sehr schwer, dahinter etwas anderes als eine absichtsvolle Diskursstrategie zu erkennen.
Tja, und auch aus dieser Beobachtung heraus, und seiner regelmäßigen Klage darüber, dass er sich als öffentliche Figur eben gelegentlich Gedanken darüber machen muss, wie er weniger Angriffsfläche bietet, daraus ziehe ich meine Schlüsse.
Die mögen falsch sein. Es könnte auch sein, dass unser bajuwarischer Polemiker es ermüdend finden könnte, sich mit seinen Texten immer weiter von den urprünglichen eigenen politischen Überzeugungen zu entfernen, nur, um damit zu provozieren, Widerhall zu finden und eine Fankurve zu begeistern, die ihn in Zukunft vielleicht sogar zunehmend ermüden könnte. Der Dickkopf, der ihn ihm ist, der könnte sich am Ende deutlich stärker erweisen als die Kräfte und Einflüsse, die ihm im Moment politisch nach rechts ziehen.
Kein Zweifel aber daran besteht für mich, dass er mit seinem Handwerk zunehmend das Geschäft der politischen Rechten betreibt. Ich würde mir an seiner Stelle durchaus überlegen, ob das so lohnenswert ist, jedenfalls betrachtet vom Endpunkt, in den das mündet.
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Ach, die Mely Kiyak braucht ab und zu mal einen Tritt. Da trifft es aus dem Berliner Blasensumpf mal die richtige und wer organisierten Menschenhaß schreibt, bekommt die Quittung präsentiert. Hier trifft es eine von jenen, die bei jedem Einwand ansonsten bei bestimmten Themen sofort mit dem Label „Menschenfeindlichkeit“ bei der Hand sind, um das Gegenüber moralisch zu diskreditieren. Nun wurde der Spieß mal umgedreht, vielleicht sieht die kulturalistische Linkschickeria dann mal, wie in Zukunft das Spiel auch laufen kann. Und wie es ansonsten so ist: mal sagt man Gutes, mal Falsches. Und wer "einer etwas schlampigen, missverständlichen Formulierung" frönt, bekommt dann halt was ab. Das ergeht dem Don genauso. Gut ist dieses Diskursgebaren nicht. Auf beiden Seiten übrigens. Das Problem ist, daß die Dinge sich polarisieren. Auf die näschte Hengebäh Yogurthfett von der taz und von missy folgt halt irgendein mittiger oder konservativer neuer Provokateur, der dan mit der Diskursstuka angreift. Für eine sachliche Debatte sind solche Haltungen freilich der Tod. Von beiden Seiten. Der Don immerhin hat in seinen besten Zeiten immer noch mal ein rhetorische-witziges Potential.
"dass er mit seinem Handwerk zunehmend das Geschäft der politischen Rechten betreibt." Nicht ganz. Es ist vielmehr so, daß die Linke zu großen Teilen abgedankt hat. Und am Ende entscheiden hier in der BRD Wahlen die Verhältnisse. Eine Linke, die Mehrheiten außerhalb von Berlin auch gewinnen will, sollte sich nicht nur eine neue Taktik, sondern dringend insgesamt eine neue Strategie überlegen und ihre Hardware austauschen.
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Mal abgesehen davon dass aus dem Blasensumpf gegen sie und Yücel ernsthaft der Vorwurf des Rassismus erhoben wurde, aber das meinst Du ja wohl nicht.
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@che: Mely Kiyak hat solche und solche Artikel. Die Sarrazin-Sache war nicht so richtig glücklich. Aber in der Tendenz gehört sie zu den Journalisten, über deren Thesen man halt debattieren und streiten kann.
Beim Don sind in der Tat manche unterirdischen Kommentare. Aber die lese ich inzwischen nicht mehr. Mich interessieren die Artikel. Auch nicht alle zwar, aber er bringt manche Tendenz, insbesondere die der Berliner Seifenblasenlinken, gut auf den Punkt. Schreiben ist natürlich immer auch provozieren. Und ich denke, das will der Don auch: Polarisieren, Zuspitzen und in der Zuspitzung scheint ja manchmal auch ein Moment von Wahrheit auf.
Allerdings muß man auch sagen, daß zwischen dotcomtod und heute eine gehörige Masse Wasser, Rhein, Spree und Elbe hinuntergeflossen sind. Da hat sich manches verschoben.
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Das beinhaltet einen typischen Denkfehler: Die falsche Verallgemeinerung. "das politische Geschäft der Rechten" wird ausgedehnt auf jede Art von Kritik. Im Kontext, auf den hier bezug genommen wird, Dr. Deans Kommentar, finden wir für "politisches Geschäft der Rechten betreiben" für unsere Zwecke einen zur Spezifikation hinreichenden Kontext (also dessen Worte im vorigen Absatz):
"..., dass unser bajuwarischer Polemiker es ermüdend finden könnte, ... , nur, um damit zu provozieren, Widerhall zu finden und eine Fankurve zu begeistern, ... Der Dickkopf, der ihn ihm ist, der könnte sich am Ende deutlich stärker erweisen als die Kräfte und Einflüsse, die ihm im Moment politisch nach rechts ziehen."
Indem über "Geschäft betreiben" unzutreffend auf "Kritk üben" verallgemeinert wird, wird ja gerade seinerseits erst versucht, sich gegen jede Kritik zu immunisieren, auch und gerade gegen jene, die diese "Argumentations"-Technik nicht hinnehmen will.
Es wird vorausgesetzt, dass es sich beim "Betreiben des politischen Geschäfts der rechten" nicht um ein Betreiben eines Geschäfts handelt, sondern um das gewissenhafte Vorbringen von Argumenten. - Was zu beweisen war. (petitio principii)
Provoziert wird hierbei nicht nur, um Applaus von der richtigen Seite zu bekommen (für viele wirkt Befreiung von (der Pflicht zu) logischem Denken immer noch als Triebabfuhr), sondern insbesondere um, auf erwartete (provozierte) Gegenreden, eben jene petitio anzubringen.
Da es sich ja überhaupt gar nicht um irgendein Betreiben irgendwessen Politischen Geschäfts handele (sondern, was gerade verdeckt selber widerlegt worden ist, um gewissenhafte Argumente gutmeinender Menschen), könne es sich ja schon gar nicht um das Betreiben des Politischen Geschäfts der Rechten handeln.
Die falsche Verallgemeinerung kann somit dem Gegner vorgeworfen werden: "Natürlich unspezifisch und vage gehalten, wer denn eigentlich DIE Rechten oder DIE Rassisten seien." Dessen (des Gegners) Reaktion sei also nichts anderes als das 'politische Betreiben des Geschäfts gewisser Linker".
Solche Provokationen, die über zirkelschlussartige Figuren einem den Rücken freihalten, um Applaus von der richtigen und allzurichtigen Seite zu besorgen, bezwecken, den Gegner zu denunzieren, während man selbst gerne die verfolgte Unschuld vom Lande spielt.
Damit dreht sich die Verallgemeinerung, jemand gehöre zu DEN Rechten, um. Wenn erforderlich, sind es DIE Linken, die jene Unschuld vom Lande mit besten Absichten verfolgen.
Insbesondere wird aber gern ad populum die Gender-AntiFa-Fraktion dämoniesiert - als wäre man sich selbst auf die Schliche gekommen (man, ist das witzig, genau die eigene geistige Abirrung dem Gegner zu unterstellen!):
Die Scheinargumentation, die man auf keinen Fall kritisiert sehen möchte, gleicht bis auf Haar jener, derzufolge nur Weiße Rassisten sein können, also seinen alle Weißen Rassisten. - Aber bitte, ich bin doch kein Rassist, nur weil ich weiß bin, das ist nicht fair! - Siehst´e, genau das ist die Rede der Mehrheitsgesellschaft, sich selber anstelle der Minderheiten zum Opfer zu macht! Ergo bist Du als Weißer ein Rassist. -
Logisch, wenn (falls) solche Argumente von der Gaga-Gender-AntiFa-FRaktion vorgebracht werden, kann ich ja gar nicht anders, ich bin ja geradezu gezwungen, mich nur noch in nicht enden wollenden Schleifen leerer "Argumente" zu bewegen und unaufhörlich gegen alle Regeln des vernünftigen Argumentierens zu verstoßen.
Den hierdurch erzeugten Selbsthass, der leider nur ungenügend auf andere projiziert werden kann, kann offenbar nur im Rausch des Mehr-Desselben der eigenen Antilogik ertränkt werden.
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Nach der Logik Deines Einwandes könnte sich jede Unschuld vom Lande in ihrer von keinerlei Wissen getrübten, bloßen Meinung als Verfolgte aufspielen.
Wie Du gesehen hast, funktioniert Dein Argument auch als Immunisierungsstrategie auf rechter Seite.
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Ich bin generell der Meinung, dass Kategorien wie rechts und Links nicht mehr geeignet sind, als Synonym für falsch und richtig herzuhalten. Dr. Dean sprach in diesem Zusammenhang von "Irrlichtern" beim Don, was für mich heißt, dass er sich nicht wirklich die Mühe gemacht hat zu verstehen, was den Don umtreibt und dass sein binäres Rechts-Links-Schema auch nicht mehr ausreicht, die komplexe Wirklichkeit adäquat zu beschreiben.
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aber weiter, zunächst: "Wasser auf die Mühlen" ist etwas anderes, als "jmds. Geschäft betreiben". Es wäre ja eine etwas abgefeimte VT, Merkel zu unterstellen, sie hätte durch ihren Optativ "Wir schaffen das", oder ihre Entscheidung der Grenzöffnung, die AFD befördern wollen (das meintest Du wohl nicht).
'Jemandes Geschäft betreiben' ist es allerdings, ohne je inhaltlich zu spezifizieren, das Narrativ von der "völlig aus dem Ruder" gelaufen "Grenzöffnungspolitik von Merkel" zu bedienen.
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Weißt Du eigentlich, wie kalt es in Deutschland schon im Herbst und dann im Winter draußen sein kann? - Ich schon.
Ich denke an die Winter entlang der "Balkanroute", deren Länder berühmt für ihre Infrastruktur und Integrationswilligkeit und/oder -fähigkeit von Sinti und Roma sind, und bereits vor den Flüchtlingsströmen waren.
Ich fragte mich eigentlich immer nur, als die Balkanroute beschritten worden war, ??, sagt denn denen keiner, dass in Nord- oder Mitteleuropa die Winter echt kalt sein können (wie ich eines Winters in fast nicht beheizbarer Wohnung HH-St. Pauli und anderswo erleben durfte), glaubt denn wirklich jemand, dass die Flüchtlinge von den Balkanländern "aufgefanngen" werden könnten oder würden ?
Dazu brauchte es nun wirklich keine buddhistisch inspirierte "Empathie" oder ein dezidiertes Christiliches Menschenbild, um sich das vorzustellen, was dann, allen Nachrichten zufolge, in Ungarn, am Bahnhof geschah. Das sehe ich als linkes Denken an, vom Einzelnen (Personen und Sachverhalte) auszugehen, nicht vom Katheder herab (staatstragend) zu deduzieren, die Fähigkeit, in Konjunktionen (und, und, und, ...) zu denken. - Natürlich würden die hier irgendwann ankommen, die Flüchtlinge, die, was alle wissen mussten, natürlich überall nur durchgewunken wurden. Wohin hätten wir die "durchwinken" sollen? Ostsee, Nordsee ... wie gesagt, es gibt in diesen Breiten kalte Winter.
Ich verlange nur ein bisschen Vorstellungskraft, mehr nicht. Selber "sozial schwach", verläuft hinter meiner Wohnung direkt der sog. - nomen est omen - "Wanderweg", dahinter der Friedhof. Ich würde dann die immer weiter "durchgewunkenen" Flüchtlingsströme irgendwann hinter meines Haus vorbeikommen sehen?
Was das Narrativ absichtlich allein Merkel zuschreibt, passierte ja die ganze Zeit z.B. an der Österreichischen Grenze. Ich war selber erstaunt, mit welcher Selbstverständlichkeit der afrikanischen Familie der Weg erklärt wurde (ohne nach Fahrkarten zu fragen), "ach so, Deutschland? Da müssen sie dort umsteigen, die Richtung" (Finger immer nach Norden). Das verfolgte ich alles im Fernsehen, als "sozial schwacher" konnte ich das ja den ganzen Tag lang (plus Radio). "Und wenn? ... Es trifft ja immer zuerst die Schwächsten, kannsz du denn noch teilen, u. wie lange?" Klar dachte ich mir sowas.
Alle in Schockstarre, nix zu hören von AFD oder PEGIDA-Protesten. Dann kam es dazu, dass die Flüchtlinge sich in Ungarn stauten und in einem Bahnhof in ihrer eigenen Scheiße und Pisse so anfingen vor sich her zu vegetieren und sich Erkältungen zuzuziehen.
In dieser Situation kam Merkels "Welcome". Wie später bekannt wurde, hat sie bei Sicherheitskräften nachgefragt, ob da was "zu machen" sei, was verneint wurde. Und ab da war klar, dass die AFD in die Parlamente einziehen würde. Dass selbstverständlich es an den Grenzen würde ("Schritt für Schritt") härter zugehen. Was auch passierte, aber eher unauffällig.
Bis auf Merkels "Welcome" ist also alles verhersehbar gewesen, der "Durchmarsch", AFD in den Parlamenten, größere Wachsamkeit an den Grenzen.
Klar, sie hatte das Überraschungsmoment auf ihrer Seite. Klug hatte sie aber nicht von "keiner Alternative" gesprochen. Das hätte unvermeidlich das TINA-Merkel-Narrativ auf den Plan gerufen, das immer mit höhnischem Genuss (eher von links) zitiert worden war. Ironie dabei: Es gab diesmal tatsächlich keine Alternative. Daher von ihr dieses in der Tat etwas ratlos und läppisch klingende Irgendwas-mit-christlichem-Abendland.
Merkel tigerte dann durch Europa, wer denn noch Flüchtlinge wolle, während in Griechenland sich einige mehr oder weniger heimlich ins Fäustchen lachten (jetzt kriegen die Deutschen´s ab!). Ihre Außenpolitik wurde dann eine kurze Phase kritisch besprochen - die letzte fundierte "Kritik" an Merkels angeblicher "Flüchtlingspolitik", die eigentlich im "Wir schaffen das" bestanden hatte. Es hieß z.B., anstatt "Wir" hätte eigentlich "ihr schafft das schon" heißen sollen (so richtig kümmert die sich nicht um die Leute hierzulande). Zutreffender hieß es dann später aus d. USA (NYT oder Washington Post), Merkel sei die einzige übriggebliebene Europäerin in Europa. Dennoch: Das "Wir" musste da hin, denn der Zusammenhalt einer Gesellscahft bemisst sich daran, wieweit und ob sie zu Integrationsleistungen fähig ist. Ob freiwillig oder nicht, Merkel hat den Sinn von "Zusammenhalt" auf den Punkt gebracht: Es gibt ihn, damit integriert werden kann; nicht muss über Begriffe wie "Heimat" (Heimatministerium) Zusammenhalt gestiftet werden - irgendwas mit "tief verwurzelt" und "angestammt" (Seehofer) -, damit gglfs. ausgegrenzt werden und einem so erst hergestellten angeblichen "Volkswillen" das Wort geredet werden kann. (Strategie der Identitären)
Nein, konservative Kreise, die ich kenne u. denen erst die PEGIDA deutlich genug zuviel waren, engagierten sich sofort in der Flüchtlingshilfe.
Aber noch vorher hatten sich die "Balkanrouten-Länder", wie sonst nie, zusammengeschlossen, um zumindest Lippenbekenntnismäßig sich "zu Europa" zu bekennen, und hatte der österreichische Außen(?)- Innen(?)-Minister (der, der jetzt m.W. Kanzler ist) erklärt, warum und wie er die Grenzen nun zu schließen beabsichtigte.
Es war also vorherzusehen, dass die "Balkanroute" veröden würde. Wir hätten auch alle über Europa und diese oder jene geöffnete oder geschlossene Grenze, über alles, die ganze Zeit diskutieren können, die Argumente lagen auf dem Tisch. "Balkaneske" Zusagen zur Zusammenarbeit lagen vor.
Don fällt dazu nur ein, dass Merkel aus seiner Sicht eine Gesetzesbrecherin war, während genaugenommen bloß der Zynismus von Dublin (zur Rettung des Feigenblattes des Asylgesetzes) offenbar geworden war (schafft ja ohnehin niemand bis an die deutsche Grenze). Juristisch immer noch umstritten, ist hier zu lernen, wie politische Geschäftemacherei funktioniert.
Bevor noch großartig etwas von AFD oder PEGIDA zuhören gewesen war (ich hab, immernoch alle Medien mitverfolgend, jedenfalls nix mitbekommen von Demos oder dergl.), kam aus CSU-Kreisen die Forderung nach "Höchstgrenzen". Kaum jemand wagte auszusprechen, dass das Wasserwerfer u. Gummiegeschosse bedeutet hätte. (Während damit natürlich an die niederen Instinkte gewisser Leute appeliert werden sollte.)
Wenn den Identitären, AfD und PEGIDA tatsächlich etwas an "heimatlichem" "Zusammenhalt" gelegen hätte, wäre diese Flüchtlingspolitik, die den Namen ja kaum verdiente, doch "Wasser auf deren Mühlen"gewesen. Aber nichts da! Es waren alle in Schockststarre. Nur Merkel - das ist ihr Job - hatte gehandelt. Die NYT hat vor kurzem dann meine Redeweise, sie hätte "weise" gehandelt, übernommen.
Hat irgendjemand daran gezweifelt, dass es die AfD ins Parlament (wie ja schon die Parlamente) schaffen würde? Das ist von Beginn an vorhersehbar gewesen. Niemand aber all jener sich nur zu deutlich, provokant rechts bis reaktionär gebenden politische Geschäfte Treibender, eigentlich ja Kriesengewinnler, die fürs eigene Ego entgegen einer nur vermeintlichen linken Diskurshoheit, billig Hervortuenden, ist im Besitz jenes kalten Blicks des Fatalisten, dem angeblich linke "Blauäugigkeit" entgegensteht, besitzt genug Patriotismus, einerseits wohlwollend, andererseits scharf analytisch die Worte der Kanzlerin, immerhin mit Richtlinienkompetenz ausgestattet, zu lesen, bzw. nur zur Kenntnis zu nehmen. "Wir schaffen das", "irgendwer muss ja an Europa festhalten". - "Wir" - ist es denn so schwer vorstellbar, dass damit tatsächlich alle gemeint sind? Aber das geht ja gar nicht, wenn man die elitäre Karte spielen kann.
Es wird gern von Krise gesprochen, diese aber mal mit gehöriger Portion Fatalismus ins Auge zu fassen, dazu hat scheinbar keiner die Eier. Das würde einem ja das Spiel verderben und dazu zwingen, Merkels Wort vom Wir, welches die Zuwanderung "schaffen" werde, ernst zu nehmen.
Was soll also die ganze Zeit die große Aufregung, dass die AfD ins Parlament gewählt werden würde (und wurde)? Nochmal: Das ist voherhersehbar gewesen, period "Wir" würden das aber dennoch schaffen; wir würden also von irgendwelchen "Populisten" oder dergl. uns nicht den Zusammenhalt gefährden oder ins Boxhorn jagen lassen. So einfach war das.
Vorhersehbar war also, dass die "Balkanroute" dicht gemacht werden würde, dass die AfD Zulauf bekommen würde, und dass "der ungeregelte Zuzug" eingedämmt werden würde, was auch recht schnell aber unauffällig geschah.
Anstatt all das aber leidenschaftslos zu konstatieren, geruhte man auf allen Kanälen die (angebliche) Kritik an Merkels (angeblicher) Flüchtligspolitik zu thematisieren. Dabei wurde aber leider übersehen, dass es sich bei dieser Kritik nicht einmal um eine "Meinung" gehandelt haben kann. Jedenfalls nicht im Sinne Kants, für den man sich "niemals unterwinden [dürfe], zu m e i n e n, ohne etwas zu wissen, vermittelst dessen das an sich bloß problematische Urteil eine Verknüpfung mit der Wahrheit bekommt, die, ob sie gleich nicht vollständig, doch mehr als willkürliche Erdichtung ist." (Im Gegensatz zu allen Dogmatikern, Ideologen und Heimatdichtern hielt Aristoteles übrigens genau aus diesem Grunde den "meinenden" als eines Teils der "rationalen Seelenteile" hoch, nämlich als Wesensvorzug der "sittlichen Einsicht". "Denn der Gegenstand des Meinens sowohl wie der sittlichen Einsicht ist das, was Veränderung zulässt.")
Denn wie sonst kann es geschehen, dass es so hartnäckig unterlassen wird, diese "Kritik" sich einmal selber vorzunehmen? Ein komplizierter Vorgang, aber man kann ja eine Kritik selbst wieder einer Kritik unterziehen. Das hätte aber zutage befördern können, dass es eine solche Kritik, die einer argumentativen Auseinandersetzung sich hätte würdig erweisen können, gar nicht gibt.
Aus lauter Angst, sich irgendwann nicht rechtzeitig weit rechts genug positioniert zu haben (während andauernd davon gesprochen wird, sich rational-argumentierend mit der AfD auseinanderzusetzen), wird grundlos eingeschüchtert die Rede von der "Kritik" an Merkels "Flüchtlingspolitik" übernommen, woraus, blubb, ganz schnell das Narrativ von der "Politik der ungebremsten Zuwanderungspolitik" wird, um der nicht haltbaren These wenigstens den Anschein von Plausibilität zu verleihen. Es handelt sich um ein Narrativ, also um etwas, bei dem nicht einmal der Versuch gemacht worden ist, zu prüfen - nicht einmal die Voraussetzungen dafür-, ob es sich nicht um eine willürliche Erdichtung handelt. Was aber as a matter of facts der Fall ist, denn eine solche "Politik" hat es nun mal nicht gegeben; wie soll dann die Kritik daran aussehen? Verallgemeinernd wird fakten- und argumentbefreit insinuiert, eine punktuelle Entscheidung sei mit einer bestimmten Politik zu identifizieren. Verallgemeinerung durch falsche oder die Bedeutung verdoppelde Verwendung desselben Wortes. Variante von "indem man das, was man zu beweisen hätte, postuliert, entweder 1. unter einem anderen Namen, z.B. statt Ehre guter Name, statt Jungfrauenschft Tugend usw." (Schoppenhauer).
Naja, da hier jegliche triftige Argumentation fehlt, wird hier das politische Geschäft jener Rattenfänger von rechts bis reaktionär betrieben, die, ob explizit gemacht oder nicht, sich jenes Narrativs bedienen, wenn es immer wieder benutzt wird.
Wie gesagt, dass die AfD ins Parlament einziehen würde, ist seit annodazumals klar und vorherzusehen gewesen. Mit welcher Anzahl an Abgeordneten allerdings ist auf jenes Narrativ zurückzuführen, darauf, dass nicht geprüft worden ist, ob es eine solche Kritik, die einer argumentativen Auseinandersetzung sich hätte würdig erweisen können, überhaupt irgendwo vorgetragen wurde, ob es sich nun um eine Meinung im Sinne Kants und Aristoteles handelt, also ein Dafürhalten, das dann veränderlich sein muss, oder nicht.
Jetzt aber kann jeder/r sagen: "Aber das ist nun mal meine Meinung - und da lass ich mich auch nicht beirren."
Und genau solche Leerformeln bereiten den Boden, auf dem es ganz einfach ist, weitere einzuführen, wie Heimat und dergl. mehr.
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Der Vorwurf, jemand betriebe das Geschäft der Rechten, ist in der Tat logisch und semantisch unsinnig. Denn zum einen ist der Vorwurf in seiner Pauschalisierung nicht haltbar und in der Regel empirisch nicht nachweisbar, und da er in der Regel in entlarvender bzw. ideologiekritischer Absicht geäußert wird, kann man bei dieser Absicht den Scheinwerfer einfach umdrehen und genauso die Ideologiekritik anwenden und den Behaupter mit derselben Äußerung konfrontieren: er selber betriebe das Geschäft der Rechten, oder meinetwegen auch der Stalinisten, der Verfassungsfeinde, des Islamismus (weitere Möglichkeiten bitte einsetzen): indem er andere bezichtigt, das Geschäft der Rechten zu betreiben, spiele er damit erst den Rechten Stimmen zu: Was ja insofern auch stimmen kann, wenn der kritisierte Kritiker dann aus Trotz tatsächlich mal recht wählt. Wenn alle, die, die als Pegida oder als AfD identifiziert wurden, die AfD tatsächliche wählten, wäre die AfD neue Volkspartei mit 30 % Stimmen. Und eine Partei der Intellektuellen zudem. Von Safranski, über Maron, bis Mosebach.
Ein Argument kann dieser Vorwurf auch deshalb nicht sein, weil „die Sache der Rechten betreiben“ ein Zirkelschluß ist, denn der Satz legt dogmatisch fest, ohne eine Begründung angeben zu können und er legt bereits vor dem Ende der Debatte fest, daß die Rechten per se unrecht haben, einfach weil sie Rechte sind. Das aber ist in einer offenen Diskussion nicht von vornherein erwiesen, daß das Gegenüber im unrecht ist. Daß einer per se immer unrecht hat, ist zudem eine absurde Annahme. Es gibt keine Sprechersituation, in der irgendjemand per se Unrecht hat. Man kann das auch an den Äußerungen Tellkamps sehen. Es wiederlegt Tellkamps Äußerungen nicht, wenn einer sagt, er betreibe die Sache von Pegida, sondern man muß zeigen, daß die Zahl von 95 % Einwanderung in Sozialsysteme falsch ist.
Und damit wird diese Aussage also nichtssagend und als Argument unbrauchbar. Eine Selbstimmunisierungsstrategie ist es insofern, weil bereits per se feststeht, daß rechts schlecht und die eigene Position die richtige ist. Meist ohne daß dafür irgendein Grund geboten wird, außer die eigene Aussage. Also eine dogmatische Setzung.
Deshalb ist dieser Satz in den Debatten, wo sachlich argumentiert werden soll, überflüssig und muß draußen bleiben. Stattdessen sollte man sich ansehen, was konkret der Don oder der che oder der momurulez oder der Tellkamp gesagt haben und Aussagen nicht mit Etiketten labeln. Das fällt in der Regel auf den Sprecher zurück und zeigt, daß er zur argumentativen Widerlegung der Gegenposition nicht fähig ist. Und selbst dort, wo Rechte ähnliche Dinge sagen, ist es nicht erwiesen, daß damit die Intentionen der Rechten betrieben werden, es sei denn der Sprecher äußert dies explizit oder gehört einer solchen Bewegung an. Dann liegen starke Indikatoren vor. Ansonsten handelt es sich lediglich um einen assoziativen Fehlschluß, der subjektive Annahmen verabsolutiert. Denn um solche Sätze überhaupt äußern zu können, einer betriebe das Geschäft der Rechten, müßte man die Intention des Kritikers/Sprechers ziemlich exakt kennen, was hieße, in seinen Kopf blicken zu können oder gar der Sprecher selbst zu sein – ersteres ist bisher nicht möglich, zweites ist empirisch widersinnig und meist nicht der Fall. Wie einer es beweisen will, diese Intention zu kennen, das müßte man zeigen. Insofern handelt es sich bei einer solchen Aussage „einer betriebe das Geschäft der Rechten“ um eine Aussage, die Debatten nicht weiterführt.
Oder würde ziggev ist als argumentativ gehaltvoll finden, einer schriebe: Ziggev betreibt das Geschäft des Islamismus und des IS, weil er das Land mit Flüchtlingen fluten will? Und in seiner perfiden Art schiebt er auch noch humantitäre Motive vor. Doch eher nicht. Und es ist sinnvoller, die Positionen des ziggev mit Argumenten zu stürzen, statt mit Unterstellungen.
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„Weißt Du eigentlich, wie kalt es in Deutschland schon im Herbst und dann im Winter draußen sein kann? - Ich schon.“ Das ist schön für Dich und das sind auch schlimme oder bedauerliche Aspekte. Das ist aber für einen Staat noch lange kein Grund, seine Grenzen zu öffnen. Nicht einmal im Rahmen von Art 16a GG ist eine unkontrollierte Einreise in irgendeiner Form festgelegt. Davon ab, daß Dublin III gilt und also sichere Einreiseländer der EU zunächst die Aufenthaltsländer sind.
Moralische Aspekte oder religionsmäßige Überzeugen sind keine politischen und keine rechtlichen Gründe. Es sind lediglich Meinungen bzw. private Überzeugungen. Gegen die kann man andere Überzeugungen stellen, weshalb es gute Gründe gegen solche Art der Zuwanderung gibt, sofern sie nicht unter Art 16a GG fällt. Zudem: Nach Paragraph 14 des Aufenthaltsgesetzes macht sich jeder strafbar, der ohne gültige Papiere aufs Territorium der BRD einreist. Und damit ist das Durchwinken von Flüchtlingen, was ziggev hier beschreibt, gegen geltendes Recht. Dies wurde auch im Urteil des Oberverwaltungsgericht Kassel in bezug aufs Aufenthaltsgesetz so festgestellt: „Die rechtsstaatliche Ordnung in der Bundesrepublik ist in diesem Bereich [...] seit rund eineinhalb Jahren außer Kraft gesetzt und die illegale Einreise ins Bundesgebiet wird momentan de facto nicht mehr strafrechtlich verfolgt.“ (Urteil vom 14. Februar 2017; Aktenzeichen: 13 UF 32/17) Und das hat nichts mit politisch links oder rechts zu tun, sondern dies nennt sich Rechtsbruch. (Und noch einmal: Die Einreise in die BRD innerhalb der EU ist zudem durch Dublin III geregelt und da gilt EUweit ein Verteilungsschlüssel.)
„Was das Narrativ absichtlich allein Merkel zuschreibt, …“ Solche Sätze wie: Merkel ist schuld, sind in der Tat unsinnig. Merkel ist keine Dikatorin, sondern hier haben wir nach bisheriger Rechtsprechung einen Rechtsbruch durch die Bundesregierung. (Allerdings widerspricht ziggev sich dann auch wieder, wenn er von der Richtlinienkompetenz der Bundeskanzlerin spricht. Dann ist es also doch Merkel allein? Was nun? Wäre juristisch eine interessante Frage.)
Man wird in bezug auf die Grenzöffnung sehen, ob der BVerfG hier eine Ausnahme konstatieren wird oder ob es diese Ansicht teilt. Daß Merkel sinnvoll gehandelt hat, ist Deine private Meinung, ziggev. Aus staatspolitischer Sicht und im Rahmen der Gesetze hat sie, bzw. hat die Bundesregierung es nicht. Und es wäre hier Aufgabe der CSU gewesen, zu intervenieren und ggf. auch die Koalition zu brechen oder eben eine geregelte kontrollierte Einreise zu bewerkstelligen. Was durchaus möglich gewesen wäre. Etwa durch die Einrichtung von Sammelorten.
Die Kritik an Merkels Flüchtlingspolitik ist also nicht bloß eine Meinung, sondern sie gründet auf Argumenten unterschiedlicher Art – sowohl politischen wie auch juristischen. Von der Düpierung der europäischen Partner mal ganz zu schweigen, ohne deren Absprache diese Aktion stattgefunden hat. (Spekulationen über die Motive von Merkel im Zusammenhang mit der US-Regierung und der von den dortigen Think Tanks geplanten Destabilisierung des arabischen Großraums, spare ich mir mal, sie sind nicht beweisbar und nur eine Mutmaßung, daß Merkel sehr tief im Hintern von Obama steckte.)
Weiterhin: Heimat und Zusammenhalt heißt nicht, Flüchtlinge hier bedingungslos ins Land zu lassen, die genausogut in anderen Ländern aufgehoben wären. Das mag Deine Sicht von Heimat sein, ziggev. Andere sehen das jedoch ganz anders – Heimat ist ein pluraler Begriff und befaßt kulturelle Vielfaltu und zu dieser kulturellen Vielfalt, die ja gerne bei Linken gepriesen wird, gehören halt auch konservative Überzeugungen. Über solche Zuwanderungen kann man debattieren. Aber man sollte dann auch solche Berichte mal mit in die Diskussion nehmen: „Religiöses Mobbing Zweitklässlerin von Mitschüler mit dem Tode bedroht“ Oder die Gefahrenlage in Cottbus, diverse Messerangriffe und Morde. All das trägt nicht zur Zuversicht bei und über diese Dinge muß offen gesprochen werden, wenn eine sinnvolle Flüchtlingspolitik gemacht werden soll.
https://www.berliner-zeitung.de/berlin/religioeses-mobbing-zweitklaesslerin-von-mitschueler-mit-dem-tode-bedroht-29916888
„Aus lauter Angst, sich irgendwann nicht rechtzeitig weit rechts genug positioniert zu haben (während andauernd davon gesprochen wird, sich rational-argumentierend mit der AfD auseinanderzusetzen), wird grundlos eingeschüchtert die Rede von der "Kritik" an Merkels "Flüchtlingspolitik" übernommen, woraus, blubb, ganz schnell das Narrativ von der "Politik der ungebremsten Zuwanderungspolitik" wird, um der nicht haltbaren These wenigstens den Anschein von Plausibilität zu verleihen. Es handelt sich um ein Narrativ, also um etwas, bei dem nicht einmal der Versuch gemacht worden ist, zu prüfen …“
Zunächst einmal: Es gibt ganz verschiedene Narrative, die die Flüchtlingspolitik von Merkel kritisieren, da täte ein Blick über den Tellerrand der eigenen Wurstsuppe ganz gut. Natürlich gibt es nationalkonservative Kräfte wie in der AfD, Leute wie Gauland und wie Kubitschek oder Lichtmesz. Es gibt jedoch genauso eine sachlich gegründete Kritik, und zwar im bürgerlichen, im konservativen oder im linksliberalen Lager: solche wie Greiner, Safranski, Sloterdijk, Jasper von Altenbockum, Wagenknecht, Lafontaine oder auch Richard Schröder, der eine sinnvolle und gute Kritik an der Flüchtlingspolitik der damaligen Bundesregierung in der FAZ vom 16.8.2016 lieferte. Es zeigt also, wie man es auch unaufgeregt und nicht mit dem Emotionslevel von Tellkamp (im Grunde ein umgedrehter ziggev) anstellen kann. Von Schröder sehr bald nach dem Desaster der Grenzöffnung geschrieben und einer Einreise ohne jegliche Kontrolle, wer hier eigentlich das Land betritt. (Davon daß sich über 20jährige als 14jährige Ausgeben wollen wir mal schweigen. Bei keiner Behörde ist es ansonsten möglich, daß man sich einfach auf Angaben verläßt, die ohne Dokumente sind. Versuche einer mal, auf diese Art ein Auto oder ein Gewerbe anzumelden. Hier aber ist der verlorene oder vernichtete Ausweis das Entrebillet für den besonderen Status. Ohne medizinische Prüfung.)
Hier der gute Text von Richard Schröder. Sachlich und fundierte Kritik.
http://www.faz.net/aktuell/politik/die-gegenwart/fluechtlingskrise-was-wir-migranten-schulden-und-was-nicht-14387586.html?
Hier alles über einen Leisten zu schlagen, zeigt das Unseriöse solcher Kritik. Sie verabsolutiert die eignen Voraussetzungen und setzte diese als gegeben. Logisch nicht wirklich überzeugend, wenn wir dann schon bei Schopenhauers Eristik sind.
„Naja, da hier jegliche triftige Argumentation fehlt, wird hier das politische Geschäft jener Rattenfänger von rechts bis reaktionär betrieben, die, ob explizit gemacht oder nicht, sich jenes Narrativs bedienen, wenn es immer wieder benutzt wird.
Daß eine triftige Argumentation nun gerade nicht fehlt, zeigen solche Artikel wie von Schröder, aber auch zahlreiche andere Einwände, wie dieser hier oder der von Safranski, oder auch Einwände, die uns die Probleme nennen, die jene Leute bereiten, die hier illegal einreisen: sei es aus Elend und Not heraus, sei es, weil sie in die Sozialsysteme der BRD hineinrutschen wollen. Was man ihnen nicht verdenken kann. Wenn es anderswo besser ist, gehe ich halt nach anderswo. Nur muß eben ein Staat das nicht bedingungslos zulassen und schon gar nicht darf geltendes Recht gebeugt werden. Siehe oben.
Und noch zum letzten Satz:
„Und genau solche Leerformeln bereiten den Boden, auf dem es ganz einfach ist, weitere einzuführen, wie Heimat und dergl. mehr.
Schiefe Ebene. Hier wird wieder mal von ziggev das eine mit dem anderen vermengt, ohne in irgendeiner Weise inhaltlich zu differenzieren und auf die Details einer Aussage zu sehen. Bitte immer genau sehen, wer wann und wie den Heimatbegriff gebraucht.
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Als ergänzung hier noch mal das ganze aus anderer Sicht:
Der jüngere Bruder meiner frau aus Kolumbien ist Arzt, vor drei jahren hat er sein Examen gemacht und anschließend ein praktisches jahr in einem kleinen Dorf an der Karibikküste. Ich bin da gewesen, finstere Gegend, und er allein mit einer Krankenschwester der einzige Arzt weit und breit. Hat mir ein Dankschreiben eines Patienten gezeigt, dem er einen Finger wieder angenäht hat, den der sich versehentlich abgehackt hatte. Also ein fertiger Arzt, der offenbar was drauf hat in seinem Fach.
Der war nur vor Jahren bei uns zu Besuch, und natürlich hat er mich gefragt, ob er nicht in Deutschland arbeiten könnte. Ich habe mich dann bei der Ärztekammer erkundigt und die sagten: Natürlich kann er kommen, er muss nur die entsprechenden Papiere vorlegen und Deutschkenntnisse nachweisen, und zwar Niveau C1, sprich fließend Deutsch sprechen.
Und daran scheitert es. Nun ist seit 2015 die Visumspflicht für Kolumbianer in der EU aufgehoben worden; sie können also 90 Tage ohne Visum als Turisten nach Deutschland kommen. Er war letztes Jahr noch mal bei uns und hat ein Praktikum an der Klinik gemacht und einen intensiven Deutschkurs an einer privaten Sprachschule, acht Wochen lang; kostete 800 € die wir uns geteilt haben. Er hat jetzt einen Abschluss Deutsch A2 in der Tasche, aber bis C1 ist es noch ein weiter Weg. Deutsch lernen kann man am Goethe-Insititut in Bogotá, aber das ist 500 km von seinem Wohnort entfernt. Was machen wir? Er arbeitet jetzt in Medellín als Arzt, spart und lernt weiter Deutsch mit einem online-Kurs der Deutschen Welle.
Ich weiß nicht, was daraus wird, zumal er jetzt eine feste Freundin hat , die er nicht verlassen möchte.
In jedem Fall hätten wir da einen fähigen Arzt, der in deutschland leben und arbeiten möchte, aber es nicht kann wegen der politischen Hindernisse. Ich hätte ihm längst empfohlen, seinen Pass wegzuschmeißen und Asyl zu beantragen, aber er will ja arbeiten.
Ich denke das zeigt die ganze Absurdität der Situation auf. Flüchtlinge aus Syrien oder Afrika werden umgehend eingeschult oder sie bekommen einen Lehrvertrag oder gar einen Studienplatz, obwohl sie von Deutsch A2 nur träumen können (immer in Verbindung mit intensiven Deutschkursen die der Staat bezahlt).
Ich bin jedenfalls stinksauer auf unsere Politiker.
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Was Dein Kommentar zeigt, ist, daß wir ein Einwanderungsrecht brauchen. Das Recht auf Asyl nach Art 16 GG ist davon und bleibt davon völlig unberührt. Wir werden also im Zweifelsfall auch solche aufnehmen, die uns grob gesprochen nüscht nützen. Und das ist auch ok so, weil echte politisch Verfolgte Schutz benötigen. (Die Betonung liegt dabei auf „echte“.) Was Dein Beispiel aber auch zeigt: Wie dieses Problem für die Ausreiseländer händeln, denen zunehmend die dringend benötigten Fachkräfte entzogen werden? Wenn man ganz konsequent wäre, müßte man nun sagen: Weltweit keine Grenzen. Niederlassungsrecht für jedermann und dann regelt halt das Prinzip der Konkurrenz die Frage, wer wo hingeht und wer wo gebraucht wird. All jene, die „No border, no nation“ rufen werden sich ganz schnell wundern, wie wenig ihre Idee funktioniert. Sie wird nämlich die radikalste Welle der Neoliberalsierung des Marktes in Gang setzen. Insofern zeigt sich auch hier wieder mal mit Marx, daß das moralisch Gute, das man tun möchte, ganz flott das politisch-ökonomisch Problematische werden kann. Konzerne operieren übrigens schon lange multi-national und praktizieren in bester Weise den linken Slogan „No border, no nation“: (Und zudem hätte solche Grenzöffnung vermutlich bei den nächsten Wahlen auch politisch verheerende Folgen.)
Vorauf ich hinaus will: Solche Ausreisen müssen von den reichen Ländern irgendwie abgefedert werden, indem in den Fluchtländern etwa in Ausbildung oder Infrastruktur investiert wird. Das wäre eine Möglichkeit. Ob solche Option aber wirklich gut ist, weiß ich nicht. Ich sehe eher die Probleme bei solchen Ausreisen. Nicht nur, daß der reiche Westen den armen Ländern ihre Rohstoffezu niedrigem Preis nimmt (hoch ist der Preis allenfalls für die, die sie in diesen Ländern schürfen), sondern nun auch wieder ihre fähigsten Köpfe, die es bewerkstelligen könnten, daß die Misere dieser Länder irgendwann einmal ein Ende findet oder zumindest gelindert wird. Und es werden nämlich, dummer Schneeballeffekt, weil sich solche Länder immer weniger entwickeln und stattdessen Infrastruktur abbauen, immer mehr Menschen aus ihnen fliehen. Nämlich die, die es sich leisten können. Ob das wirklich im Sinne des Erfinders ist, sei dahingestellt.
In diesem Kontext von Einwanderungsgesetzen und Destabilisierung von Ländern empfehle ich aus ganz pragmatischer Perspektive betrachtet von Julian Nida-Rümelin „Über Grenzen denken. Eine Ethik der Migration“. Darin werden genau solche Fragen behandelt. Und weiterhin: David Miller: Fremde in unserer Mitte. Politische Philosophie der Einwanderung.
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Finde den Fehler !
WaPo und NYT ... richtig, da konnte man Pläne zur Zertrümmerung der Staaten Syrien und Irak sehen. Und im Frühjahr 2015 schrieb The Economist, um die schöne neue Welt in den neuzuordnenden Staaten zu ermöglichen, solle man doch rund 3 Millionen Syrer und Iraker "woanders ansiedeln".
... und dann schaue man sich die dubiose Rolle des UNHCR 2015 an mit seinen absurden Foderungen und Fälschungen.
... oder konzertierte polit. Vorfeldorganisationen wie "George Soros", AI, HRW, die alle ihre Liebe zur Masseneinwanderung nach Europa, insbesondere nach D., formulierten.
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Warum es unbedingt Moslems sein müssen, fragt der Journalist selbstverständlich nicht
Gonzalez nennt eine Zahl für die gewünschte arab./moslem. Einwanderung nach Europa: 20 Milionen.
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Dazu auch meine Besprechung "Kartographie der Macht. Politik als geometrische Form":
https://bersarin.wordpress.com/2013/07/25/kartographie-der-macht-politik-als-geometrische-form-uber-den-dokumentarfilm-mark-lombardi-kunst-und-konspiration/
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So ist das che. Dieses Brain Drain spricht auch Nida-Rümelin an. Ein lesenswertes Buch, auch wenn es für Dich vermutlich eher aus einer sozialdemokratischen Perspektive geschrieben ist. Lesenswert hier auch gemeint im Sinne von: zur Debatte anregend.
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Das ganze hat auch mehrere Seiten. Im Fall meines Schwagers z.B. ist es auch so, dass in Kolumbien Stellen nicht an den besten Bewerber vergeben werden, sondern an den Cousin des Chefs oder an jemand aus seinem Dorf, dass also ein begabter Mensch weniger Chancen hat als jemand mit Beziehungen. Das müssten die in eigenem Interesse umgehend ändern, aber das setzt genau den Gemeinsinn voraus, der da fehlt.
Also ich nehme niemand übel, wenn er unter besseren Bedingungen in Europa oder den USA arbeiten will, und grade solche qualifizierten Leute gehen dann auch eher in ihre Länder zurück, als die Unqualifizierten, die ins hiesige Sozialsystem einwandern.
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@"es gelten (angeblich) nur humanitäre Gründe, die alles andere überdecken. " ----- Für linksradikale Gruppen gelten noch ganz andere Gründe, etwa dergestalt:
---- Die Länder sind Opfer kolonialistischer Ausbeutung, also ist es rein moralisch das Recht der Geflüchteten in den Metropolen ein besseres Leben zu führen
--- Die Geflüchteten stellen ein revolutionäres Potenzial dar, wir wollen von ihnen sozialen Widerstand lernen und gemeinsam mit ihnen gegen das System kämpfen.
Das sind so etwa die Diskurse in denen ich aufgewachsen bin;-)
Brain Drain wurde in dem Kontext allerdings früher massiv thematisiert und ist aus der Debatte heute völlig verschwunden.
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Aus einer Makroperspektive muss man die Geldtransfers gegenrechnen, die diese Personen in die Herkunftsländer überweisen.
Im übrigen gelingt es ja unter diesen Bedingungen Gesellschaften in Ostasien, funktionierende innovative Volkswirtschaften aufzubauen.
Die vielen Entscheidungen mit den Füßen setzen auch die Länder mit abwandernden in Wert setzbaren Humankapital unter einen gewissen Druck, ihre eigenen Spielregeln dahingehend zu verbessern, dass solche Leute halt im Land bleiben oder zurückkehren. Ich selbst arbeite in einem Umfeld mit vielen Arbeitsmigranten. Viele derer Herkunftsländer haben selbst eine starke IT-Wirtschaft (Rumänien, Indien).
Kuba geht da einen anderen Weg. Die vermieten ihre ausgebildeten Ärzte in einem für die Eigentümer hochprofitablen Leiharbeitsgeschäft an Venezuela, Brasilien, Saudi Arabien, Katar, China, uvam. Die Rechnungen sehen tendentiell so aus, dass die Fachkraft selbst 5% unmittelbar und 5% auf ein Konto auf Kuba erhält. Der "Rest" geht an das Regime. In Brasilien gibt es einen Gerichtsprozess, der prüft, ob es sich bei diesem System um eine moderne Form von Sklaverei handelt.
In der Polit-Debatte des "Nordkorea des Neoliberalismus" (Chile) wurde in den letzten Jahren oft der Ausspruch eines Edward-Sprösslings viel diskutiert. Sinngemäß: Die Linken unterbewerten den Erfolg des Modells in den letzten 30 Jahren, die Rechten überbewerten dessen Tragfähigkeit für die Zukunft. Soll heißen: Ab einem bestimmten Wohlstandsniveau gewinnen im weitesten Sinne i.n.t.e.l.l.i.g.e.n.t.e industriepolitische Maßnahmen auf verschiedenen Ebenen an Bedeutung. Einfach neoliberal die Kräfte des Markts zu entfesseln reicht irgendwann nicht mehr aus.
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Was natürlich so nicht wahr ist.
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Das ist aber Unsinn, und die Leute wissen das auch selber. Man sollte da nicht zuviel auf das geben, was irgendwelche Politaktivisten unter den Flüchtlingen sagen, die kochen u.U. auch nur ihr eigenes Süppchen.
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Was die jetzt aktuelle Entwicklung angeht, da erlebe ich es allerdings, dass ziemlich viele Flüchtlinge vor allem aus Syrien und Afghanistan Lehren in Handwerks- und kleinen Industriebetrieben machen und dort hoch begehrt sind. Also bei uns in der Region sieht das ganz nach Erfolgsstory aus.
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Ich hab mal mit einem Inder gearbeitet, der ein Master Studiengang in skandinavischen Ländern auf Englisch absolviert und dann 4 Jahre in Deutschland gearbeitet hat. Die letzten 3 als Freelancer. Der verstand Deutsch meist falsch und sprach es praktisch nie. Auf der Arbeit können ja alle Englisch. Er wurde manchmal vom Projektleiter ermahnt, dass er bitte ein wenig Deutsch lernen möge. Aber er hatte einfach keinen Bock. Mir ist das egal. Hab gern mit dem gearbeitet. Aber ein bisschen übertrieben fand ich das schon.
Als Vorgesetzte hatte ich schon 2 Pakistani, 1 Deutsch-Türken, 1 Sri Lankaner, 1 Palästinenser 1 Russland-deutschen und 1 Polen. Außer dem Polen, der heute aus dem Projekt gekickt wurde, hab ich gerne bis sehr gerne mit denen gearbeitet.
Im Grunde ist das eine Art mittelständisches Bürgertum mit hinreichend technik-toleranz und Leistungsorientierung. Kulturell verbindet mich mit denen vermutlich mehr als mit 80% meiner gen-deutschen Mitbürger.
Brain Drain Kritik folgt einem zu vereinfachenden mechanistischen Entwicklungsmodell.
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Die jungen Afrikaner und Araber wollen eben nicht zehn oder 20 Jahre warten, bis sich die ökonomische Situation in ihren Ländern endlich bessert, sondern wollen es gleich besser haben, und hauen ab, völlig verständlich.
Aber genau deshalb verschlechtert sich die Situation in den Herkunftsländern weiter.
Paul Collier führt übrigens irgendwo eine Untersuchung über die Geldüberweisungen in die Heimat an, nach der davon wenig übrig bleibt, wenn man abzieht, was sie dort erwirtschaftet hätten, wenn sie nicht geflohen wären. Und es gibt da große Unterschiede zwischen den Nationalitäten.
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Da schlackern einem echt die Ohren; keine Rede von Integrationsproblemen oder Einwanderung in die Sozialsysteme, es ist immer nur von "Talent Mobility" die Rede. Die sozialen Folgen sind denen scheißegal.
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Das kenn ich aus dem Chile der Jahrtausendwende. "En unos diez, veinte anos más va a ser fantástico, pero vivimos ahora". (In 10, 20 Jahren wird das phantastisch sein, aber wir leben jetzt)
Aus der Rückschau hat sich aber für die meisten erstaunlich wenig verbessert. Auch in Ländern mit guten makroökonomischen Rahmendaten ist die Entwicklung hin zu einer breiten Verbesserung des Lebensstandards ein sehr langsamer Prozess, vermutlich in unserer Zeit noch stärker. Da suggerieren hoch aggregierte statistische Zahlenreihen etwas, das nicht ist.
Letztens gabs die Meldung, dass in Südkorea die maximale gesetzliche Wochenarbeitszeit drastisch gesenkt wurde ... von 68 auf 52 Stunden. Wir reden hier über ein Land, das BIP/Einwohnermässig Deutschland fast erreicht hat (39.400 zu 50.200, also 80%). Aus knallhart utilitaristischer Perspektive machte diese Vielarbeit möglicherweise irgendwann Sinn. Dessen Grenznutzen nimmt aber vermutlich mit wachsender Produktivität echt irgendwie ab. Hab mal für ein japanisches Unternehmen gearbeitet. Wenn man da mal ausnahmsweise um 22:00 Uhr raus ist, sassen da immer noch erstaunlich viele Leute in den Büros. Alles Japaner. Ist dieses Vielarbeiten in Ostasiaten genetisch kodiert? Sehr unwahrscheinlich, wird eher kulturell sein.
Chile tut sich sehr schwer mit dem Ausbau eines Sozialsystems, obwohl Umfragen wie meine anekdotischen Erfahrungen zeigen, dass dies offenbar ein vordringliches Bedürfnis für eine überwältigende Mehrheit darstellt.
Der chilenische Wirtschafts-Journalist meines Vertrauens, Ivan Weissman, spricht immer wieder an, dass es in den Unternehmen eine gedankliche Entwicklung hin zur Befürwortung von kritischen Rückmeldungskanälen gibt. Dass also die sehr hierarchische Art der Harmonie im Hinblick auf die weitere Entwicklung problematisiert wird. Ebenfalls die positive Diskriminierung zugunsten von Personen von den östlichen Hügeln von Santiago (Reichenviertel) bei der Vergabe von attraktiven Posten.
In Deutschland ist so ein Büro natürlich kein leuchtendes Beispiel einer wahren Demokratie, aber da werden wohl starke graduelle Unterschiede existieren.
Bleibst Du im Land, gehst Du möglicherweise gegen einen Ballast mit einer sehr starken Beharrungs-Energie, um wieder den Bogen zu dem brain drain Thema zu finden, bei der wir in den grundsätzlichen Punkten alle nicht wirklich auseinander liegen.
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Worauf du einen lassen kannst. Vielarbeiten trifft es ja zunächst mal nur dadurch, weil wir die lange Anwesenheit darauf projizieren (oder?), die ihrerseits aber schon rein physisch erfüllbar ist, die viel offensichtlicher ist, die man leicht messen kann und die man bereits mit einem Blick um die Ecke in das nächste Büro überprüfen kann.
Zu dem Eindruck, dass Vielarbeiten nicht fest an Produktivität gekoppelt ist wie der Pleuel an die Kurbelwelle, dazu verleitet mich die Beobachtung des Arbeitstages in chinesischen Büros und Fabriken bei verschiedenen Gelegenheiten. Es hat zum Beispiel keinen negativen Ruch, bei einer Sitzung einzunicken, davon macht jeder mal Gebrauch. Es ist positiv konnotiert, denn nur wer sich für die Firma aufgeopfert hat, kann so verzweifelt müde sein, also ist es ein Zeichen von Arbeitseifer, dass man bei der Arbeit schläft. Und wenn man die Jobs der Besenschieber gesehen hat (anderes Wort Arbeiterdenkmal), erkennt man auch schnell Parallelen in der Bürowelt.
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https://en.wikipedia.org/wiki/Asian_values#Definition
„Various definitions of Asian values have been put forth. Generally, the phrase alludes to influences by Confucianism – in particular, filial piety or loyalty towards the family, corporation, and nation; the forgoing of personal freedom for the sake of society's stability and prosperity“
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BTW: In Spanien arbeiten sie in manchen Betrieben in 12-Stunden-Schichten, die sehen so aus: 8-13 Fabrikarbeit, dann Mittagspause, Siesta bis 16 Uhr, 16 bis 20 Uhr Restschicht, die Siesta wird als Arbeitszeit angesehen.
In spanischen Betrieben gibt es fast nur Zeitverträge. Das hängt mit einem Kündigungsschutz zusammen der betriebsbedingte Kündigungen nur erlaubt wenn hierdurch eine drohende Insolvenz abgewendet werden kann.
In Brasilien reicht es aus 15 Jahre gearbeitet zu haben um die volle Altersrente zu bekommen die dem letzten Nettogehalt entspricht. Witwen/Witwerrente bedeutet dass die hinterbliebene Person das Gehalt des Partners auf Lebenszeit ausgezahlt bekommt. Dafür wird Arbeitslosengeld nach anderthalb Jahren auf null gestrichen, wer dann keinen Job und keine ernährenden Verwandten hat MUSS kriminell werden.
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Nach den vielen Jubel-Kommentaren zu D. Alphonsos Auferstehung zu Ostern bei Welt wünsche ich mir fast, dass dies vielleicht mal bei Harry G besprochen ist.
Ich les seine Texte auch manchmal. Er schreibt halt wie er schreibt und das mag ich. Aber too much ist too much. Für meinen Geschmack gibt es nicht nur negativ-Trolle sondern auch Lobhudel-Trolle. Too much is too much.
Und irgendwie mag ich Bayern. Vor allem seine Radwege. Noch 2 Projektverlängerungen und ich hab Bayernnetz für Radler komplett abgefahren ;-)
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Wenn Du an der Ampel jonglierst, Motorräder reparierst, bei Büroangestellten auf einem Fahrrad deine morgens früh handgefertigte Empanadas verkaufst, alle möglichen Nähjobs für deine Freunde (und deren Freunde) übernimmst. Aus all dem erwirbst Du keine Rentenansprüche.
Das ist in Südamerika weiter verbreitet als in Deutschland.
Solche Modelle, in denen der Staat eine Menge hinzubuttert, wurden in Lateinamerika eigentlich fast immer verteilungspolitisch regressiv umgesetzt, d.h. es begünstigt die oberen Einkommen.
Hab dazu offenbar die Übersetzung eines Artikels der New York Times auf clarin gefunden, den Original-Artikel nicht.
https://www.clarin.com/new-york-times-international-weekly/dilema-jubilaciones-brasil-riesgo-economico-crisis-politica_0_SyKL3W1Yf.html
Der Artikel zitiert einen World Bank Studie, nach der das einkommensmässig oberste Quintil 34% der Staats-Subventionen für die Rente einsackt, das unterste aber nur 5%. Ich bin gegenüber Statistiken grundsätzlich misstrauisch, bei der aber weniger. Verhält sich wie in den Nachbarländern.
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... Irgendwie hat es bersarin durch eine nur ihm bekannte Alchemie geschafft, Gegenargumente gegen meine ursprüngluihe These vorzubringen. - Die ich - zugegeben - nicht nachgecheckt habe; ich meine seine Links, die, so verstand ich diese Verlinkung, akute Gegenbeispiele gegen meine These von der nienimmerwerdenden Konkretisierungen der Kritik an der sog "Flüchtligspolitik"-These von der misslungenden "Einwandwerungspolitik" darstellen.
Ich glaube ja durchaus, dass es sich um erwähnenswerte Kritiken an der in real praktizierten "Einwanderungspolitik" handelt.
Genau solche Argumente gegen meine These, dass solche niemals in einem gewissen Diskurs vorgetragen worden wären, hatte ich ja gefordert.
Also eine Medaillie für bersarin, der zum ersten Mal in meinem kurzen Leben ein echtes Argument gebracht hat (wie ich vermute in seinen Links) - aber der Argumentationsstil ist bezeichnend für einen solchen, der von extrem rechts kommt.
Auch wenn tatsächlich triftige Argumente vorliegen, wird erstmal das Gegenüber dämonisiert durch krasse Invektiven, z.B., dass ich mich durch mein läppisches Engagement als Deutsch-Lehrer als moralisch überlegen inszeniere, was nirgends nachweisbar ist.
Normalerweise greift bersarin mit der Geste der Überlegenheit regelmäßig (zugegeben) schwache Nebenthesen an, weil das am leichtesten ist, immer Rhetorik, nie Logik. (Denn die Widerlegung einer unerheblichen Nehbenthese beweir gar nichts, - ein billiger TRick, solche meinerseits aufzustellen, auf den bersarin verlässlich hereinfällt),
bersarin kann einfach nicht logisch denken. Sogar wenn er ein triftiges Argument vorbringen kann, nämlich als Gegenbeispiel zu einer eher generalisierenden These meinerseits, kann er einfach nicht davon absehen, eine Gegengeneralissierende These, gespikt mit antiausländischem Ressentiment, generalisierend vorzutragen.
Seinem Rant, diesbetreffes, freien Lauf zu lassen,
glaubt er sich gerechtfertigt, dadurch, dass in
Einzelfällen, wie ich in seinen Fällen annehmen will, er Gegenbeispiele vorbringen kann, will er unter keinen Umständen entraten; aber damit nicht genug, er glaubt sich gerechtfertigt, hemmungslos Beleidigungen auszusprechen.
Selbst wenn möglicherweise triftige Argumente vorgetragen werden, kann auf Stimmungsmache von Rechts nicht verzichtet werden.
bersarin will keine Diskussion, er will einen Freibrief für Invektiven gegen ziggev, oder was der für dergleichen hält, er ist vollkommen immun sogar gegen die eigenen Argumente, echt peinlich.
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ich gebe zu, den besten Sermon von mir zu geben, bin ich nicht in der Lage. Selbst eine freundlich vorgetragene Polemik fällt mir schwer.
selbst wenn bersarin, nun seit Monaten, endlich tasächlich triftige Argumente (qua Links) angebracht haben sollte, ist sein beleidigender Stil immer noch nicht akzeptabel.
bedauerlich für bersarin nur: indem ich klar und einfach zu widerlegende Argumente vorgetragen habe, und bersarin offenbar keine andere Möglichkeit sieht, als seinem Rant, der, wenn es schlecht kommt, erst von ganz Rechts unterstützt wird, freien Lauf lässt, direkte Beleiduigungen ausspricht und sich sonstwie nutzlos ereifert, in diesem Moment bin ich - unbeabsichtigt - tatsächlich ihm moralisch überlegen.
das ist das billigst Anfängerargumet aus der AFD-Krabbelgruppe. Dass jemd, der sich tatsächlich engagiert, damit qua bestmöglicher Integration nicht noch "Argumenten", die wenigstens als "plausibel" angesehen werden könnten, erst Raum gegeben werden könnte, hat in der Wahnmeinung bersarins die einzige Funktion, einem erbärmlichen Nachäffer einer vermeintlichen "kulturlinken Hegemonie", (ich fände, was mein Umfeld betrifft: eher SPD/CDU/Grüne Linksliberale Klientel, die sich eine solche Hakltung schlicht und einfach buchstäblich leisten kann), einem solchen Engagierten ein gutes Gewissen zu verscchaffen.
bersarin merkt gar nicht , qwie er sich 7uz einemreinen Propagasndisent entwickelt.
Seine haltlosen Statements sind umso erbärmlicher, wenn wir uns sie in einer kleinen Summierung vorhalten: Sein (sorry, ich muss hier diesen vom nörgler geprägten Terminus verwenden) 'Phrasendenken' erlaubt es ihm nichts anderes, als eine andere Phrase, die vom "Clash of Cultures", sofort kurzzuschliesen mit Namen die Herodot un Thykudides. Obwohl erwiesen ist, dass Herodot selber als nicht als Attika stammend, als Nestbeschutzer angefeindet wurde, und der wg. seiner Bewunderung vor den asiatischen Kulturen keinen Hehl machte.
Und immer so weiter. Phrasen ausfschnappen, weiter naschplappern - und danach kommt nichts mehr,
Mann müsse die eigene Kultur kennen, um andere umso besser verstehen oder integrieren zu können. Trump: Man müsse sie verstehen, um andere besser bekämpfen zu können.
Wo ist der Unterschied? Diese perpetuierend nachgeplapperte petitio principii, beweist nichts anderes, als das der (oder die) der oder die sie ausspricht in seiner eigenen Kultur noch nicht angekommen ist. Warum die sonst knieeflehende Auffroderung, endlich mal die eigene Kultur zu "verstehen"? Wir betreiben Theorie und lassen nur das bessere Argumet gelten. Es ist also gar nicht so schwer. Dass diese Kultur nicht mehr existierte, ist eine bloße Behauptung. Beleg dafür kann nur die eigene Irrationalität gelten. Was zu beweisen war, ist bereits in der eigenen These beinhaltet. Das nennt man petitio principii.
Argumentationslogisch die langweiligste Geschichte, die je über dem Horizont des logischen Denkens seit Platon aufgetaucht ist.
und so weiter. Da wird doch tatsächlich behauptet, dass irgendwelchen Normalos von irgendwelchen hegemonialen Linksliberalen der "Heitmatbegrif" entwendet werden würde.
Aber wie erbärmlich ist das denn? Das wusste bereits Cassierer, dass das auf eine principio principii hinausläft! Erst dem armen Volk erklären,so in Goebbels Art, was sie unter "Heimat" zu vewrstehen haben,nur um ihnen dann zu erklären,dass sie sie verlohen haben.
Es fehlt hier einfach an logischer Durchdringung (bestenfalls).
Ja, und schau an, ziggev war maL "ganz unten". ... Und wer war es, obwohl seine Freude sich hauptsächlich aus dem Bürgertum, um nicht zu sagen, aus den Nachkommen des Großbürgertums, zusammensetzten, wer war, es der klein ziggev aus der Situation heraushalf, als als nämisch keinerlei Sozialkasse mehr zu zahlen auch nur des geringsten Beitrags bereit war (ich hatte nicht mal merh ne Kranenversicherung) ; wer war es also, der mich aus dieser Misere harausholte: es war M., den alle meine bürgerlichen und fast schon großbürgerlichen Freunde immer nur
als den kleinen M. bezeichnet hatten.
Der "der kleine M." hatte mir also das Leben gerettet und das werde ich nie vergessen.
In diesem Sinne bitte ich auch das obige Zitat Jesu zu verstehen!
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Ich weiß ehrlich nicht, was das soll, (sehr simpel: "viel Feind, viel Ehr´") wie sich an der eigenen Aggression oder offensiven Herabwürdigung des (angenommenen) Gegners so aufgegeilt werden kann. Das kann doch logisch (im umgangssprachelichen Sinne) nur hinkommen oder Sinn ergeben, wenn unterschiedliche Lager, die gegeneinander kämpfen, angenommen werden. polemische Lager A gegen seinerseits polemisches Lager B.
Und mir geht es so gar nicht darum, bersarin in einem bestimmten Lager zu "verorten". Ich wehre mich nur dagegen, dass, wie es scheinen muss, er das mit mir unternimmt.
Es scheint schwer zu verstehen zu sein, dass, wenn Du einmal nen Winter inner ungeheizten Wohnung auf St. Pauli verbracht hast (um nur eine Armutserfahrung zu nennen), dass das keine "polemische Parteizugehörigkeit" zwangsläufig nach sich zieht. Oder wenn, als es Dir wirklich schlecht ging, der am meisten verachtete unter Deinen Freunden Dir entscheidend da heraushalf. (Wieder: Jesus)
Noch mal: Mir liegt keine Polemik; nicht nur, weil Polemiken nur Sinn haben, wenn Du Dich einem bestimmten Lager zuordnest. Wenn Du aber Existenzielle Not kennengelernt hast, lachst Du nur über diese "Lager". Ich fühle mich einfach nur verhöhnt, wenn mich bersarin nun lagermäßig zuordnen will!
bersarin will sich gerne als der herrschenden Klasse zugehörig zugeornet wähnen. Das ist sein Wahn; und wie schon mehrfach betont, schätze ich es um ein Vielfaches mehr, wenn er encyklopädisch-taugliche Blogs über Derrida oder die Ästhetik schreibt.
Ich bin ihm aber moralisch um Stockwerke überlegen, wenn ich dadurch, dass ich, ja, meinestwegen zynisch, meine Herkunft (kirchengeschichtlich bis vor Luther zurückreichend), die entsprechende Prägung, mein nicht ohne Hindernisse erworbenen Bildungsstand, in einem durch relativen Wohlstand geprägten links-liberalem Umfeld, einsetzte, um mich tatsächlich, obwohl mich der Staat qua STGB-GEsetzgebung zu einer Art Sklaven degradieren will, mit meinen geringen und ressourcenschwachen Mittelen (Hauptmerkmal: "Einfühlung") dafür einsetze, dass die nur dadurch "unter" mir stehenden Flüchtlinge, dass für die die Abschiebung droht, eine Integrationschance haben.
Wohl gemerkt: das alles kann ich mir nur leisten, weil die meisten Meiner Freunde aus einem wohlhabend-linkem Bildungsbürgertum entstammen, die das gutheißen. Das ist aber noch nicht alles: ich kenne auch Nachkommen von Nazi-Menschen-Züchtungsversuchen, die allesamt mehr oder weniger verrückt sind. Familien ensprechend verarmt. Ja, auch um die kümmern wie uns in diesem linksliberalem Bürgertum, nur dass ich noch ärmer bin.
Ich glaube, wer das liest, ahnt es, ja, nur weil ich es einfach kann und weil es mit gelang, dadurch die ALGII-Behörde von mir abzulenken, gleichzeitig die Achtung von meinen "bürgerlichen" Freunden zu erhalten, habe ich diesen Job gemacht. On Top können jetzt zwei oder drei (oder mehr) Frauen, die noch nie eine Schule besucht hatten, deutsch (fast) einwandfrei lesen und verstehen ; und ich habe einen Freund gewonnen, dessen Frau (für Proust- und V. Woolf-Leser!) ihre Abstammung bis ins 14. Jh. zurückführen kann.
M.E.K. (Militärisches Einsatz-Kommado), bei mir eher 'mach es kurz':
Ich finde es echt schwach (freundlich ausgedrückt), mir missfällt es durchaus, dass und wie sich bersarin einem Zynismus der Macht andient. Er kann Zynismus nicht anders denn als Andienerei an die Macht denken. Und will dadurch seine Haut retten. Nein, bersarin, den wahren Kick des Zynismus (als Ego-Aufwertung) erfährst Du erst, wenn Du ganz unten, wenn Du mit der direkten Arbeit anfängst ! (Wenn Du es Dir leisten kannst - d.h., wenn Du Deine moralischen Koordinaten wirklich kennst!)
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Ich verwehre mich jedenfalls ausdrücklich gegen die oben offensiv und absichtlich gegen mich ausgesprochenen Beleidigungen bersarins.
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