Dienstag, 1. Mai 2018
1. Mai im Marxjahr
Der Revoluzzer fühlt sich stark, des Reichen Vorschrift ist ihm Quark, er feiert stolz den Ersten Mai, doch fragt er erst die Polizei.


Dabei würden sich zum Kämpfen, dem ernsthaften, nicht der folkloresken Farce in Berlin genug Anlässe bieten. Jeff Bezos hat gerade den Axel-Springer-Preis als innovativster Unternehmer bekommen. Er ist mit 134 Milliarden Dollar Privatvermögen der zur Zeit reichste Mensch der Welt. Sein Unternehmen zahlt aber praktisch keine Steuern. Sehr innovativ für die Zukunft der Wirtschaft insgesamt, finden wahrscheinlich die Juroren.

Bei Amazon in den Logistikcentern tragen die Mitarbeiter Scanner, d.h. Schrittzähler, die ständig den Vorgesetzten die Aktivität des Kollegen melden. Einer bekam kürzlich eine Abmahnung, weil er zweimal in fünf Minuten stehen geblieben war. Gegenüber der Peitsche sind die Scanner in der Tat innovativ, die Funktion ist die Gleiche. Was da hilft ist nur ein Streik der guten alten Sorte, wo mit "strike" noch die Anwendung körperlicher Gewalt, etwa das Zetrümmern von Maschinen gemeint war.


Wir müssen aber nicht über den großen Teich schauen. In Germoney sind 80% allen Vermögens im Besitz von 123 Familien. 46% der Rentenzahler werden bei Eintritt in den Ruhestand nicht mehr Geld erhalten als dem HartzIV-Satz entspricht, d.h. sie haben vergeblich in die Rentenkasse eingezahlt.


Gründe zur Revolte sind mehr als genug vorhanden. Nach drei Wochen Generalstreik wären die meisten Zumutungen kein Thema mehr. Dann sind gewisse Herren weg vom Fenster mit Blick auf den See.









https://www.youtube.com/watch?v=ACmfRDAoMTk

https://www.youtube.com/watch?v=8xRo_0yBuhc&list=RD8xRo_0yBuhc&start_radio=1

https://www.youtube.com/watch?v=zf6z2Vrfcmg

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Wozu Revolte? Um die beschriebenen Phänomene zu verändern, braucht man weder Marx noch Revolte. Veränderte Gesetzgebung würde ausreichen.

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Marx braucht man zwingend um das Weltgeschehen, insonderheit die Weltökonomie verstehen zu können. Ohne zumindest etwas von Marx gelesen zu haben ist dies nicht möglich. Und ohne Revolte wird die politische Situation aus der heraus sich diese Missstände abschaffen lassen nicht herbeizuführen sein.

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Das glaub ich zwar nicht, aber ich hab mir jetzt tatsächlich das Kapital Teil 1 für meinen Kindel gekauft. 740 gedruckte Seiten.
Wer sich als nicht-Linker von Casals, Marcelo, "El alba de una revolución: La izquierda y la construcción estratégica de la “vía chilena al socialismo”. 1956 – 1970" gut unterhalten lässt (ich mein das nicht hämisch, einfach ein gutes Buch), könnte vielleicht auch Das Kapital gewinnbringend in seine knappe Freizeit integrieren.

... als Entspannung von so beruflichen Knäckebrot wie der oauth2 spec oder spring framework source code. Vielleicht geht das.

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Mag ja sein das man ohne Marx die Welt nicht verstehen kann, aber mit Marx alleine funktioniert es sicher auch nicht.

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Das hat auch NIEMAND BEHAUPTET.

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@ Lemmy: Marx als Entspannungslektüre zu lesen halte ich zwar für grenzwertig, aber why not. Gute Leseerlebnisse wünsche ich Dir von Herzen.

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