Samstag, 1. Februar 2020
Butler, Foucault, Queerfeminismus, falsche Diskurse und der ganze Rest
che2001, 02:25h
Ich finde es sehr ärgerlich wie manche Queerfemistinnen, PoststrukturalistInnen usw. über Foucault und Butler reden: Einerseits behaupten sie dass Dinge die diese in den 1970ern konstatiert haben heute noch so wären - die Frau der Natur zurechnen, was Frauen oder Schwule oder Schwarze sagen fände bei weißen heterosexuellen Männern keine Beachtung, WEIL es von Frauen oder Schwulen oder PoC kommt - und die Veränderungen die es seither gegeben hat nehmen die gar nicht zur Kenntnis. Da nimmt eine Gruppe, die selber zum akademischen Mainstream avanciert ist, sich selber als unterdrückte Minderheit wahr oder inszeniert sich lustvoll als solche.
Ganz bizarr auch die Sache mit den mehr als zwei Geschlechtern: Da hatten Ethnologen der durch Lévi Strauss begründeten strukturalistischen Schule festgestellt, dass es bei sibirischen und papuanischen Naturvölkern andere Geschlechtsdefinitionen gibt als bei uns und demzufolge bis zu 7 Geschlechter. Butler hatte dann daraus abgeleitet, dass es auch außerbiologische Geschlechtsdefinitionen gäbe und dass gender eine sprachliche Übereinkunft bedeute, was darunter im einzelnen zu verstehen sei, man könne die bipolare Geschlechtsdefinition komplett dekonstruieren. Die Schwulenlesbenbewegung feierte dies dann als eine Möglichkeit, die eigene Geschlechtsrolle neu zu erfinden.
Was heute davon übrig ist, ist ein totales Verrühren dieses dekonstruktivistischen Ansatzes mit transgender im biologischen Sinn und ein hochmoralischer Tugendfuror gegenüber allen, die
diese Begrifflichkeiten nicht verwenden. Und wenn ich sage, dass doch in unserer heutigen Gesellschaft (Deutschland im Jahr 2020) das Frauen mit der Natur gleichsetzen außerhalb der Beschäftigung mit Mythologie, der Fantasy-Literatur oder speziellen feministischen Zusammenhängen, die gerade nicht gendertroubles-mäßig sondern biologistisch ausgerichtet sind (Hexenkult, Magie) überhaupt keine Rolle mehr spielt, dann werde ich angefeindet als reaktionärer alter weißer Mann.
Sollen die doch froh darüber sein das es diese reaktionäre Denkfigur im gesamtgesellschaftlichen Maßstab nicht mehr gibt.
Parallel dazu kommt es bei tatsächlich, öhm sagen wir straight cisheterosexuellen Leuten, zu Hassausbrüchen auf die die von mehr als zwei Geschlechtern sprechen. Und zu der bizarren Annahme, Lévi Strauss und andere (Post)Strukturalisten fänden die Mehrgeschlechtlichkeit bei den Naturvölkern sei etwas Besseres als die Bipolarität bei uns und sie hingen einem Kult vom edlen Wilden an, wo sie doch in Wirklichkeit sich mit der Frage beschäftigt haben "wie kommt die Realität in den Kopf?".
Als Archäologen sagten, Ramses II. könne nicht an TBC gestorben, sein da es den Bazillus damals noch gar nicht gab schafften es Anti-Poststrukturalisten, diese als völlig realitätsferne Irre zu beschimpfen, weil hier postmoderne Dekonstruktion ins alte Ägypten zurückprojiziert werde - tatsächlich war gemeint, dass wir nicht wissen, wie welche Bakterienstämme im Jahr 1200 v. Chr. aussahen und ob es also Tuberkulose im heutigen Sinne überhaut gegeben habe. In dem Sinne hat der Poststrukturalismus längst in die Biologie Einzug gehalten: Man sagt nicht mehr, der Hund stamme vom Wolfe ab, sondern von den Wölfen von vor 40.000 Jahren, nicht von der rezenten Art. Aber das alles ist viel zu komplex für die meisten Leute.
Und ich habe auf meinem Schreibsekretär einen kleinen Plastikeinstein der sich an die Stirn tippt.
Ganz bizarr auch die Sache mit den mehr als zwei Geschlechtern: Da hatten Ethnologen der durch Lévi Strauss begründeten strukturalistischen Schule festgestellt, dass es bei sibirischen und papuanischen Naturvölkern andere Geschlechtsdefinitionen gibt als bei uns und demzufolge bis zu 7 Geschlechter. Butler hatte dann daraus abgeleitet, dass es auch außerbiologische Geschlechtsdefinitionen gäbe und dass gender eine sprachliche Übereinkunft bedeute, was darunter im einzelnen zu verstehen sei, man könne die bipolare Geschlechtsdefinition komplett dekonstruieren. Die Schwulenlesbenbewegung feierte dies dann als eine Möglichkeit, die eigene Geschlechtsrolle neu zu erfinden.
Was heute davon übrig ist, ist ein totales Verrühren dieses dekonstruktivistischen Ansatzes mit transgender im biologischen Sinn und ein hochmoralischer Tugendfuror gegenüber allen, die
diese Begrifflichkeiten nicht verwenden. Und wenn ich sage, dass doch in unserer heutigen Gesellschaft (Deutschland im Jahr 2020) das Frauen mit der Natur gleichsetzen außerhalb der Beschäftigung mit Mythologie, der Fantasy-Literatur oder speziellen feministischen Zusammenhängen, die gerade nicht gendertroubles-mäßig sondern biologistisch ausgerichtet sind (Hexenkult, Magie) überhaupt keine Rolle mehr spielt, dann werde ich angefeindet als reaktionärer alter weißer Mann.
Sollen die doch froh darüber sein das es diese reaktionäre Denkfigur im gesamtgesellschaftlichen Maßstab nicht mehr gibt.
Parallel dazu kommt es bei tatsächlich, öhm sagen wir straight cisheterosexuellen Leuten, zu Hassausbrüchen auf die die von mehr als zwei Geschlechtern sprechen. Und zu der bizarren Annahme, Lévi Strauss und andere (Post)Strukturalisten fänden die Mehrgeschlechtlichkeit bei den Naturvölkern sei etwas Besseres als die Bipolarität bei uns und sie hingen einem Kult vom edlen Wilden an, wo sie doch in Wirklichkeit sich mit der Frage beschäftigt haben "wie kommt die Realität in den Kopf?".
Als Archäologen sagten, Ramses II. könne nicht an TBC gestorben, sein da es den Bazillus damals noch gar nicht gab schafften es Anti-Poststrukturalisten, diese als völlig realitätsferne Irre zu beschimpfen, weil hier postmoderne Dekonstruktion ins alte Ägypten zurückprojiziert werde - tatsächlich war gemeint, dass wir nicht wissen, wie welche Bakterienstämme im Jahr 1200 v. Chr. aussahen und ob es also Tuberkulose im heutigen Sinne überhaut gegeben habe. In dem Sinne hat der Poststrukturalismus längst in die Biologie Einzug gehalten: Man sagt nicht mehr, der Hund stamme vom Wolfe ab, sondern von den Wölfen von vor 40.000 Jahren, nicht von der rezenten Art. Aber das alles ist viel zu komplex für die meisten Leute.
Und ich habe auf meinem Schreibsekretär einen kleinen Plastikeinstein der sich an die Stirn tippt.
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sozi ohne partei,
Mittwoch, 29. Dezember 2021, 13:34
Hä, hä! Seit einiger Zeit kriechen Feministen bei Alt-Right unter:
https://spinster.xyz/
weil man sie auf den dominierenden sozialen Medienkanälen nicht mehr läßt. *LOL*
Legende:
1. Der Link da oben geht zu einer Seite, die von gab.ai bereitgestellt wird, einem bekannten Trump-unterstützendem Free-Speech-Kanal.
2. spinster heißen im angelsächsischen Raum unverheiratete Frauen, die älter sind als 30, genau von der Sorte, über die im k.u.k.-Reich die Zeitungen beständig Witze veröffentlicht haben.
3. TERF oder SWERF lautet der Vorwurf.
4. Kein Bedauern! Eigene Medizin! Selber schuld!
https://spinster.xyz/
weil man sie auf den dominierenden sozialen Medienkanälen nicht mehr läßt. *LOL*
Legende:
1. Der Link da oben geht zu einer Seite, die von gab.ai bereitgestellt wird, einem bekannten Trump-unterstützendem Free-Speech-Kanal.
2. spinster heißen im angelsächsischen Raum unverheiratete Frauen, die älter sind als 30, genau von der Sorte, über die im k.u.k.-Reich die Zeitungen beständig Witze veröffentlicht haben.
3. TERF oder SWERF lautet der Vorwurf.
4. Kein Bedauern! Eigene Medizin! Selber schuld!
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sozi ohne partei,
Mittwoch, 29. Dezember 2021, 13:49
Feminismus auf demselben Müllhaufen, auf dem man auch Anti-Vaxxer, Chemtrail-Verängstigte, Zeugen Jehovas u.a. Verstrahlte finden kann. Daß ich das noch erleben darf!
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avantgarde,
Mittwoch, 29. Dezember 2021, 14:12
Manchmal frage ich mich, welche Partei genau dir abhanden gekommen ist.
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che2001,
Donnerstag, 30. Dezember 2021, 18:14
Ansonsten möchte ich mal feststellen, dass es ebensowenig Feministen gibt wie Frauen mit Hodenkrebs.
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manhartsberg,
Donnerstag, 30. Dezember 2021, 21:59
Da darf eine geschlechtslose Jahresendverschwörungsfigur nicht fehlen.
https://dahemm.de/wp-content/uploads/2021/10/Eine-sich-selbst-erfuellende-Prophezeihung-Fabio-Vighi.pdf
https://dahemm.de/wp-content/uploads/2021/10/Eine-sich-selbst-erfuellende-Prophezeihung-Fabio-Vighi.pdf
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che2001,
Freitag, 31. Dezember 2021, 19:07
Im Unterschied zu dem, was gewisse gemeinsame Bekannte so von sich gaben finde ich das zumindest lesenswert, meine Meinung hierzu folgt also, wenn ich es gelesen habe.
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