Sonntag, 12. September 2021
Die Sinai-Hölle
So etwa 30 Jahre ist es her, als wir als rucksackurlaubende Studis den Sinai durckreuzten, bei Nomaden Gäste waren, unter freiem Wüstenhimmel schliefen und uns die Cholera einfingen. Unvergessliches Abenteuer, das wir damals erlebten. Die Verhältnisse haben sich gründlich geändert, der Sinai ist heute in weiten Teilen rechtloses Gebiet, kontrolliert von Beduinen-Milizen. "Die Beduinen liefern gut", sagt Dr. Ashraf Barguti (Name geändert) von einer Kairoer Privatklinik, und er meint damit Organe wie Nieren, Herzen, Lebern, in Wüstencamps den Körpern von Flüchtlingen entnommen, die anschließend den Schakalen und Geiern überlassen werden. Bzw, das war so bis vor ein paar Jahren, die heutige Nachrichtenlage ist angesichts der aktuellen Verhältnisse in Ägypten unklar. Auf jeden Fall wurden jahrelang Flüchtlinge aus Eritrea, Äthiopien, Tigray und Südsudan auf den Sinai verschleppt, um entweder von den Angehörigen Lösegelder zu erpressen oder, wenn die nicht zahlen können, die Unglücklichen auszuschlachten. Menschen, die diesen Horror überlebt haben, sitzen anschließend jahrelang in ägyptischen oder israelischen Gefängnissen, um zumeist letztendlich in ihre Heimatländer abgeschoben zu werden. Die deutschen Touris, die Tauchurlaub in Sharm el Sheikh oder Wüstenurlaub in Dahab und Feyran oder Trekkingtouren auf den Djebel Musa und Djebel Katherine machen bekommen von all diesen Dingen nichts mit.

http://www.desertrose.info/menschen-und-organhandel-im-sinai/

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