Freitag, 10. Juni 2022
Pazifik: Der nächste Großkonflikt wird vorgekocht
Systematisch baut China seine Seemacht im Pazifikraum aus. Der Westen reagiert darauf seinerseits mit Präsenz, wie kürzlich die Bundesmarine mit Entsendung einer Fregatte. Seit der klammheimlichen Besetzung der Spratley-Inseln durch chinesisches Militär in den Neunzigern ist China hier auf dem Vormarsch, und es geht um mehr als die potenzielle Rückeroberung Taiwans.

Die USA dominiert bisher den Pazifikraum durch eigene, NATO-ähnliche Beistandspakte (SEATO, ANZUS), hinzu kommt der Dauerkonflikt China-Vietnam mit seinem Fischerkrieg. Ansonsten hat sich in den letzten Jahren Australien zu einer neokolonialen Vormacht gegenüber Pazifikstaaten wie Salomonen, Nauru, Westsamoa und Föderierte Staaten von Mikronesien entwickelt, die diesen Inselstaaten Handelsabkommen aufnötigt, die einseitig proaustralisch ausfallen. Diesen regionalen Imperialismus nutzt China, indem es den Staaten Ozeaniens attraktivere Handelsabkommen anbietet oder arbeitsplatzintensive Investments tätigt.

Es brodelt in der Region. Im November 2021 kam es zu einem Putschversuch auf den Salomonen, einem Volksaufstand inkusive eines antichinesischen Pogroms und der militärischen Wiederherstellung der Ordnung durch australisches, neuguineanisches und fidschisches Militär. Vorgestern, am 08. 06. 2022, hat eine chinesische I 16 eine australische Poseidon-Aufklärungsmaschine mit Flares beschossen.


Ein neuer Krisenherd ist am Köcheln, und im Zweifelsfall geht es um die Vorherrschaft im Pazifik.


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