Donnerstag, 11. Mai 2023
Die Streifzüge des Bizarrologen - heute: Kafka 2.0
Als Vorsorgespezialist und Finanzberater arbeite ich mit unterschiedlichen Banken, Versicherungen, Tradingplattformen usw. zusammen, ohne in deren Organisationsstrukturen eingebunden zu sein. Das führt dazu, dass ich hinsichtlich meiner Kunden nicht immer vollständigen Einblick in deren Akten bei Fremdfirmen habe. So rief ich kürzlich bei einer Versicherung an und forderte die Unterlagen zu den unterschiedlichen Lebensversicherungen eines Kunden an, was mir auch zugesagt wurde. Als die nach ein paar Wochen immer noch nicht da waren und der Beratungstermin mit dem Kunden nahte rief ich noch einmal an und fragte nach, wo die Unterlagen bleiben würden.

Man antwortete mir, dass mir die vor zwei Wochen schon zugesandt worden seien. Ich habe nichts bekommen antwortete ich und fragte, an welche Adresse sie verschickt worden waren.


An das Frankfurter Vorstandsbüro unserer Dachorganisation, wurde mir geantwortet. Als ich erwiderte, dann könnten sie die Unterlagen auch gleich an den Bundestag oder Wall Street schicken, wie sollten sie mich denn auf diesem Wege erreichen wurde mir entgegnet, sie hätten die Dienstvorschrift, so zu verfahren, einen anderen Weg gäbe es nicht. Darauf konterte ich, dann solle man Dienstvorschrift mal Dienstvorschrift sein lassen, hier sei meine Adresse, und bitte dahin schicken bekam ich dann die Antwort, dies sei nicht möglich, Briefe könnten nur durch eine Künstliche Unintelligenz verschickt werden, und da sei die Zieladresse einprogrammiert.

Man muss sich mit den Verhältnissen arrangieren, ich habe den Weg gefunden:

Ich fordere bei der Versicherung einen Brief an, der wird dann ohne meinen Namen in Adresse oder Bezug mit Porto nach Frankfurt geschickt, wo er geschreddert wird. Das Verschicken des Briefes erzeugt in meinem Beraterportal eine Kopie als PDF, die ich mir herunterladen kann.

Von hinten durch die Brust ins Auge, ein Lob der Digitalisierung.

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