Montag, 23. Dezember 2019
Weise Worte eines alten Mannes
Zum aktuellen Chanukka-Fest und den damit verbundenen Shoah-Gedenkveranstaltungen meinte mein inzwischen 91-jähriger Vater: "Diesen Anlass sollte man nehmen, um das Flüchtlings-KZ auf Lesbos endlich aufzulösen und diesen Menschen ein würdiges Leben in Europa zu ermöglichen".

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Freitag, 6. Dezember 2019
Stellungnahme zur Entscheidung der Innenministerkonferenz zu den Hotspots in Griechenland
Die Ablehnung eines bundesweiten Aufnahmeprogramms auf der heute abgeschlossenen Innenministerkonferenz (s. PE des nds. Innenministers, Anlage) enttäuscht uns zutiefst. Wieder einmal haben die Verantwortlichen aus Bund und Ländern die Chance verpasst, zumindest einem relevanten Anteil der rund 4100 Kinder, die ohne ihre Eltern auf der Flucht sind und zum Opfer des europäischen Systems der Ausgrenzung und Zermürbung von Flüchtlingen in den Hot Spots auf den griechischen Inseln wurden, eine menschenwürdige Lebensperspektive noch in diesem Jahr zu vermitteln. Zur Debatte steht nun wohl nur noch die Aufnahme kleiner Kontingente in Niedersachsen (100), Berlin (70) und Thüringen, und selbst das ist noch nicht sicher, da die Bundesregierung zustimmen muss.

Die von Kälte, Hunger, Obdachlosigkeit, unzureichender medizinischer Versorgung und Verwahrlosung gezeichneten Geflüchteten, die unter Plastikfolien und Zelten seit Monaten und manchmal Jahren in den für Geflüchtete eingerichteten Hotspot-Ghettos überleben, sind Opfer einer perfiden Abschreckungspolitik: Seht her, wie es euch ergeht, lautet die Message, wenn ihr es wagt, europäischen Boden zu betreten. Mit diesen Opfern dieser menschenrechtlich unhaltbaren Politik der Ausgrenzung will die Bundesregierung, die wesentlichen Anteil am Zustandekommen des Türkei-Deals hatte, nichts zu tun haben, im Gegenteil: Die Vorschläge des Bundesinnenministeriums und der griechischen Regierung sehen vor, Geflüchtete zukünftig in den Hotspots einzusperren, die Gerichtsverfahren weiter zu verkürzen und Abschiebungen in die Türkei noch schneller und rigider umzusetzen (siehe Bericht von PRO ASYL).

Dem niedersächsischen Innenminister Boris Pistorius gebührt Dank für die Initiative zur Aufnahme wenigstens der unbegleiteten Kinder aus den griechischen Hotspots in Deutschland. Wir fragen uns allerdings, warum auch Niedersachsen am Ende kleinmütig blieb und nicht allein die Aufnahmebereitschaft für 1000 Kinder in Niedersachsen erklärt hat. Die Ressourcen für eine solche Aufnahme wären in Niedersachsen vorhanden. Am Ende kommt es, wenn es gut geht, zu einer symbolischen Geste. Sie ist begrüßenswert, weil sie den Blick lenkt auf die von Europa herbeigeführte, desaströse Lage in den Hotspots, und für die ausgewählten Kinder ein Segen. An der Not der Betroffenen auf den griechischen Inseln ändert sie nichts.

Flüchtlingsrat Niedersachsen

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Mittelmeermonologe
Weitergeleitete Nachricht

Nächsten Dienstag, den 10.12. um 18 Uhr laden Kritnet Osnabrück und die IMIB-Fachschaft ins EW-Gebäude (15/130) ein zum

Making-of der Mittelmeermonologe

Die Bühne für Menschenrechte präsentiert mit Die MITTELMEER-MONOLOGE derzeit ihr viertes Stück. Es erzählt von den politisch widerständigen Naomie aus Kamerun und Yassin aus Libyen, die sich auf einem Boot nach Europa wiederfinden, von brutalen ‚Küstenwachen‘, zweifelhaften Seenotrettungsstellen und von Aktivist*innen, die dem Sterben auf dem Mittelmeer etwas entgegen setzen. Mit ihren Stücken, möchte die Bühne für Menschenrechte Geschichten erzählen, die wütend machen und nachdenklich, die traurig machen aber auch Hoffnung geben und Menschen motivieren, vor Ort aktiv zu werden. Dabei arbeiten sie mit einer Form von Theater das auch “wortgetreues Theater” genannt wird. Die Stücke basieren auf Interviews, die gekürzt und verdichtet und auf der Bühne durch Schauspieler*innen wiedergegeben werden. Die sprachliche Ausdrucksweise der Interviewpartner*innen wird beibehalten. Nach einem Ausschnitt aus dem Stück Die Mittelmeermonologe werden wir mit Michael Ruf, dem Regisseur der Bühne für Menschenrechte über das Making-of seiner Stücke sprechen.



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Sophie Hinger
Social Geographer and EUMigs Coordinator
Institute for Migration Research and Intercultural Studies (IMIS)
University of Osnabrück
Tel: +49 541 969 4049
E-mail: sohinger@uos.de

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Donnerstag, 5. Dezember 2019
Antirassismus 2019 - Ein Rückblick
Wie würden wir das vergangene Jahr in wenigen Sätzen aus antirassistischer Perspektive bilanzieren?
Die rassistische Hetze hat weiter zugenommen, die AfD als Spiegelbild für fortgesetzte Spaltungen und die Formierung des Nationalen. Der Abschiebeapparat ist nochmals rigider und effektiver geworden, insbesondere Neu-Ankommende sind den Gesetzesverschärfungen oft hilflos ausgeliefert. An den EU-Außengrenzen hat die Brutalität von Frontex & Co nicht abgenommen. Tod und Leid an allen Ecken und Enden. Also alles nur schlimmer und hoffnungsloser?

Wir denken Nein. Und sehen einige Ansatzpunkte, die für 2020 durchaus weitere Dynamiken in Gang setzen können:
In der Auseinandersetzung zur Seenotrettung ist es - nicht nur in Italien mit dem Abtritt Salvinis, aber vor allem im zentralen Mittelmeer - gelungen, wieder „Land zu gewinnen". Die Kriminalisierung ist nicht gestoppt aber doch zurückgedrängt. Auch wenn in Deutschland das Bündnis „Städte sicherer Häfen“ noch symbolisch bleibt, ist kommunale Flüchtlingsaufnahme weiter ein Thema, an dem nicht locker gelassen wird.
Dann hat sich das, was wir „Brückenpotentiale“ nennen würden, hoffnungsvoll verstärkt. Denn Klima(gerechtigkeits)bewegung, feministische Kämpfe und MieterInnenproteste sind 2019 jeweils stärker geworden und in alle drei Bereiche hinein bestehen vielfältige antirassistische Querverbindungen.
Ganz oben auf der positiven Seite der Bilanz stehen für uns schließlich die Kontinuität und Ausweitung der „alltäglichen Infrastrukturen für Bewegungsfreiheit und gleiche Rechte“. Die Vielzahl der Projekte und Initiativen entlang aller Routen war nicht zuletzt im Transborder Summer-Camp im letzten Juli in beeindruckender Weise zusammengekommen. Und gegen die rassistische Hetze und die andauernden Übergriffe - nicht nur im Osten Deutschlands - muss sich zeigen, ob „MigrAntifa“ zu einer praktischen Parole für das nächste Jahr erwachsen kann.

Jedenfalls bleibt es dabei: wir kämpfen weiter gegen alle rassistischen Angriffe, gegen jede Abschiebung und um jedes Boot. Das Alarm Phone ist dafür ein lebendiges und aktuell besonders effektives Beispiel konkreter Intervention in umkämpften Grenzräumen. Könnten wir 2020 gar wieder offensiver werden? Gelingt ein koordinierteres Zusammenwirken unterschiedlicher Akteure? In Germany wie auch transnational? Lässt sich eine neue Bleiberechtkampagne in Gang bringen? Können wir beitragen, die EU-libysche Kollaboration zu Fall zu bringen?
Ende November haben sich in Bologna Aktive aus der Seenotrettung und aus den Solidarity Cities getroffen, um über nächste transnationale Schritte zu beraten. Die Idee der „Buses of Hope“ wurde erneut aufgegriffen, um weiteren praktischen Druck für die Korridore der Solidarität zu schaffen: from the Sea to the Cities, von den Hafenstädten weiter in die Ankunftsstädte. Für Februar 2020 ist auf Initiative von We`ll Come United ein bundesweites Beratungstreffen in Vorbereitung, um verschiedene Ebenen koordinierter Projekte und Kampagnen zu diskutieren.

Rise-up 2020 ist ein themenübergreifender Aufruf aus der Klimagerechtigkeitsbewegung, der - so erscheint es uns bislang – jenseits der Klimaproteste ziemlich abstrakt bleibt. Doch auf globaler Ebene - vom Sudan über Algerien bis Chile und Hong Kong - haben sich in den letzten Monaten an vielen Orten die sozialen Auseinandersetzungen massiv verschärft. Im AntiRa-Bereich sollten wir das "Rise-up" in den kommenden Wochen konkretisieren und - was auch immer im obengenannten Sinne möglich ist - praktisch anpacken. Von Agadez über Palermo bis nach Berlin. Von Moria/Lesvos über Bihac/Bosnien bis nach Paris. Von Tanger über Barcelona bis nach Stockholm. Keine Atempause - für eine neue Dekade verschärfter Kämpfe um globale soziale Rechte! Basta.

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Dienstag, 3. Dezember 2019
Innenministerkonferenz ist gefordert: Perspektiven für geflüchtete Kinder schaffen!
Aus Anlass der bevorstehenden Innenministerkonferenz vom 04. – 06.12.2019 fordern die Landesflüchtlingsräte und PRO ASYL den Bundesinnenminister erneut auf, ein Aufnahmeprogramm für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge nicht länger zu blockieren.

„Über 3000 Kinder leben auf den griechischen Inseln unter unerträglichen Bedingungen in Zelten, unter Planen, sind inhaftiert oder auf der Straße. Ein weiteres Abwarten und Verschieben der Verantwortung auf andere ist nicht länger hinnehmbar. Wir fordern die Innenminister auf, jetzt zu handeln“, erklärte hierzu Dörthe Hinz vom Flüchtlingsrat Niedersachsen.

Die Länder Niedersachsen, Berlin und Thüringen haben sich zu einer Aufnahme von unbegleiteten Minderjährigen schon bereit erklärt. Auch die Integrationsbeauftragten der Bundesländer fordern ein Aufnahmeprogramm. In den Lagern und auf der Straße sind die Kinder Gewalt und Ausbeutung ungeschützt ausgeliefert. Sie leiden an mangelhafter Versorgung und erhalten kaum pädagogische oder rechtliche Unterstützung. Vor dem Hintergrund der ausufernden Kinderrechtsverletzungen in Griechenland und des nahenden Winters ist jetzt Solidarität gefragt. Viele Jugendhilfeeinrichtungen stehen in Deutschland leer und müssen schließen, während über 3.000 auf Hilfe angewiesene Kinder und Jugendliche in Griechenland festsitzen.

Ein breites Bündnis verschiedener Organisationen ruft deshalb in einem Appell an die Landes- und Bundespolitik dazu auf, noch bis Dezember unbegleitete Kinder und Jugendliche aus Griechenland in Deutschland aufzunehmen.

Unterstützt unseren Appell: Mit einem zusätzlichen Musterbrief können sich Organisationen, Verbände, Jugendhilfeträger und Einzelpersonen an Landes- und Bundespolitiker_innen wenden und den Appell mit unterstützen.

weitere Informationen auf unserer Kampagnenseite #Wir haben Platz- geflüchtete Minderjährige aus Griechenland aufnehmen – noch vor dem Winter!

https://www.nds-fluerat.org/wp-content/uploads/2019/11/Appell_28.11..pdf

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Montag, 2. Dezember 2019
Insiderinformation zur Abschiebung auf dem Luftweg
In folgenden Link die Bestimmungen über die Rückführung ausländischer Staatsangehöriger auf dem Luftweg (Best Rück Luft), die eigentlich als VS – Nur für den Dienstgebrauch eingestuft sind.
Durch eine Anfrage nach dem Informationsfreiheitsgesetz sind sie jetzt unter

https://fragdenstaat.de/blog/2019/12/02/best-ruck-luft-abschiebungen-bundespolizei/

veröffentlicht worden.

Die Best Rück Luft sind die Regeln, nach denen die Bundespolizei den Vollzug von Abschiebungen auf dem Luftweg organisiert.
Es wird z.B. auf mehreren Seiten beschrieben, welche Zwangsmaßnahmen angewendet werden können und welche nicht. Dort findet sich aber auch der wichtige Leitsatz "Keine Rückführung um jeden Preis" (S. 24).
Auch zur Organisation von Chartermaßnahmen gibt es detaillierte Vorgaben.

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Sonntag, 1. Dezember 2019
Jahresrückblick 2019
Seit 35 Jahren stehen wir als Flüchtlingsrat Niedersachsen an der Seite geflüchteter Menschen, unterstützen und begleiten sie in ihren Kämpfen und fordern gemeinsam ihre Rechte ein. Dabei arbeiten wir in vielfältigen Arbeitsfeldern und beschäftigen uns mit zahlreichen Themen. Bis zum Jahresende wollen wir einen Rückblick werfen auf das, was uns in diesem Jahr neben vielem anderen beschäftigt hat. Dazu gibt es nun (fast) jeden Tag einen Post mit einem kleinen Ausschnitt aus unserer Arbeit.

Um unsere Arbeit fortsetzen zu können, sind wir auf Unterstützung angewiesen – etwa durch eine Mitgliedschaft in unserem Verein oder durch eine Spende. Wir freuen uns über jede Unterstützung!

Jahresrückblick 1

Im Januar. Wir fordern: Menschenrechte statt Behördenwillkür beim Familiennachzug!

https://www.nds-fluerat.org/36477/aktuelles/familiennachzug-menschenrechte-statt-behoerdenwillkuer

Spenden:
Flüchtlingsrat Niedersachsen
IBAN: DE 28 4306 0967 4030 4607 00
https://www.nds-fluerat.org/ueber-uns/spenden

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20.000 Menschen demonstrierten in Braunschweig gegen den Parteitag der AfD
http://www.wir-fuer-braunschweig.org/braunschweiger-initiativen/politische-initiativen/item/87-buendnis-gegen-rechts-braunschweig

https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/AfD-Parteitag-Gegenwind-in-Braunschweig,afd2448.html


https://www.spiegel.de/politik/deutschland/afd-parteitag-in-braunschweig-20-000-menschen-protestieren-gegen-rechtspartei-a-1299084.html


Was die Mannschaftsstärke der Polizei angeht kann ich nur aus Terminator 2 zitieren: "Alle, vermute ich!".

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Freitag, 22. November 2019
Fakten zur Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt
Die Regionaldirektion Niedersachsen-Bremen der Bundesagentur für Arbeit (BA) gibt seit einigen Monaten regelmäßig ein Fact-sheet zur Arbeitsmarktintegration Geflüchteter in Niedersachsen heraus, das u.a. an die örtlichen Arbeitsagenturen und Jobcenter versendet wird. Nun ist das Fact-Sheet für den Monat November erschienen (siehe unten).

Die Regionaldirektion stellt dabei eine grundsätzlich positive Tendenz beim Zugang zum Arbeitsmarkt fest (wie das auch bereits mehrfach das IAB, Institut für Berufs- und Arbeitsmarktforschung der BA getan hat).

Sehr erfreulich auch, dass die Regionaldirektion der BA darüber berichtet, dass die IvAF-Netzwerke in Niedersachsen (in allen vier arbeitet der Flüchtlingsrat mit bzw. koordiniert eines)alle auch im kommenden Jahr weitermachen werden können.

Die Regionaldirektion hält als wichtigste Erkenntnisse hervor:

„Bei der Integration geflüchteter Menschen in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt wurden in den letzten Jahren deutliche Fortschritte erzielt. Fehlende berufliche Bildungsab-schlüsse und mangelnde sprachliche Kompetenzen sind weiterhin die größten Hürden bei der Aufnahme einer Berufsausbildung oder einer nachhaltigen Beschäftigung.
Die Förderung geflüchteter Menschen in arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen bzw. Sprach- und Integrationskursen wird daher noch längerfristig notwendig sein.
Die Beschäftigung von Menschen aus Asylherkunftsländern wächst stetig, relativ betrachtet sogar deutlich stärker als die Beschäftigung insgesamt.“

Immer mehr Geflüchteten gelänge es auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. So hätten in den vergangenen zwölf Monaten (bis inkl. Oktober) 12.202 Frauen und Männer eine Arbeit aufgenommen. Eine deutliche Steigerung gegenüber den zwölf Monaten davor, wo es 9.573 Geflüchtete waren. Auch bei der Aufnahme einer Ausbildung gab es eine Steigerung: Eine Ausbildung haben 1.583 von ihnen beginnen können, im Vorjahr waren es 1.514.

Allerdings stellt die Regionaldirektion auch fest, dass mehr als ein Drittel über keinen Schulabschluss verfügt und ein weiteres Viertel kann keine Angaben zu einem Schulabschluss machen kann. Auf der anderen Seite verfügt knapp jeder fünfte Geflüchtete über einen Abschluss, der dem Abitur entspricht. Unabhängig vom Schulabschluss würden sprachliche Defizite die Vermittlung auf dem Arbeitsmarkt erschweren.

Dazu passt auch die Meldung der Süddeutschen Zeitung (siehe Anhang), die berichtet, dass die Integrationskurse Ihr Ziel weit verfehlen. Das Leibniz-Instituts für deutsche Sprache (IDS) hat untersucht, wie erfolgreich der Besuch der Integrationskurse verläuft. Laut der Studie erreichten nur 5,5 Prozent das erwünschte Niveau B1, während etwa ein Drittel bei A2 landete - und 62 Prozent nochmals darunter. Der Cehf des Leibniz-Instituts für deutsche Sprache, Henning Lobin fordert daher: "Deshalb muss ein neues, realistischeres Konzept her, das Absolventen und Lehrern die Frusterfahrung des Scheiterns erspart."


Fluchtmigrationin Niedersachsen_______________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
Das Wichtigstein KürzeBei der Integration geflüchteter Menschen in den Ausbildungs-und Arbeitsmark twurdenin den letzten Jahren deutliche Fortschritte erzielt. Fehlende berufliche Bildungsab-schlüsse und mangelnde sprachliche Kompetenzen sind weiterhin die größten Hürden bei der Aufnahme einer Berufsausbildung oder einer nachhaltigen Beschäftigung.

Die Förderung geflüchteter Menschen in arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen bzw. Sprach-und Integrationskursen wird daher noch längerfristig notwendig sein.Die Beschäftigung von Menschen aus Asylherkunftsländernwächst stetig, relativ betrach-tetsogar deutlich stärker als die Beschäftigung insgesamt.

Arbeit

Trotz der konjunkturellen Eintrübung gelingt es im-mer mehr Geflüchteten, auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. In den vergangenen zwölf Monaten (bis inkl. Oktober) waren es 12.202 Frauen und Männer, in den zwölf Monaten davor 9.573.Der weitaus größte Teil nimmt eine Arbeit aufdem 1. Arbeitsmarkt an, nur ein kleiner Teil macht sich selbständig.

Obwohl eine Ausbildung langfristig bessere berufliche Chancen bietet, ziehen viele Geflüchteteeinen Arbeitsplatz vor, da ein Arbeits-platz kurzfristig mehr Einkommen verspricht.

Ausbildung

Geflüchtete junge Menschen spielen auch auf dem Ausbildungsmarkt eine wachsende Rolle. Bis Ende September2019 (aktuellste verfügbare Daten) haben sich 4.869Geflüchtete als Bewerberinnen und Bewerber1für eine Ausbildungsstelle gemeldet, 348 mehr als ein Jahr zuvor. Insgesamt haben etwa9 Prozent der Bewerberinnen und Bewerber einen Fluchthintergrund.Eine Ausbildung haben 1.583von ihnenbeginnen können, im Vorjahr waren es 1.514.Beschäftigung

Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten aus den acht zugangsstärkstenAsyl-herkunftsländern2wächst erheblich. Im April2019(aktuellste Daten) waren es 27.007Perso-nen. Dies istein Anstieg um gut 40Prozentzum Vorjahr. Zuwanderer finden vor allem im Gastgewerbe, imHandel und im verarbeitendenGewerbe eine Stelle

Arbeitsmarkt

Selbständigkeit


Arbeitskräftepotenziai

Das Arbeitskräftepotenzial geflüchteter Menschen bestehtaktuell aus knapp 21.300Arbeitslosen und weiterenknapp 25.800 Personen,die eine Be-schäftigung aufnehmen wollen, sich aber z.B. in Sprachkursen oder anderen Maßnahmen befinden und damit dem Arbeitsmarkt erst später zur Ver-fügung stehen. In Niedersachsen lag das Arbeitskräftepotenzial geflüchteter Menschen im Oktoberbei rund47.100 Personen und zeigt sich damit seit längerer Zeit relativ stabil.

Struktur

Das Arbeitskräftepotenzial im Oktober setzte sich wie folgtzusammen: Die geflüchteten Arbeitsuchenden weisen eine für den Ausbildungs-und Arbeitsmarkt vergleichsweise günstige Altersstruktur auf. Über die Hälfte der geflüchteten Arbeitsuchenden is tunter 35 Jahre alt, mehr als drei Viertel unter 45 Jahre. Allerdings verfügt mehr als ein Drittel über keinen Schulabschluss, ein weiteres Viertel kann keine Angaben zu einem Schulabschluss machen. Auf der anderen Seite verfügt knappjeder fünfte Geflüchtete über einen Abschluss, der dem Abitur entspricht. Unabhängig vom Schulabschluss erschweren sprachliche Defizite die Vermittlung auf dem Arbeitsmarkt. Für die meisten Arbeits-und Ausbildungsplätze wird ein Sprachniveau erwartet, dass für viele Menschen kurz-und mittelfristig nur schwer oder gar nicht zu erreichen ist. Die Kombination aus fehlenden schulischen wie beruflich verwertbaren Qualifikationen undSprachbarrieren führt dazu, dass fast drei Viertelder Arbeitsuchenden nur einfache Tätigkeiten als Helfer ausführen können.Von den im Oktoberrund 73.300 gemeldeten Arbeitsstellen kom-men jedoch nur etwa 14.000für Helfer in Frage. Die Betriebesuchen vor allem Fachkräfte oder noch höher qualifizierte Bewerber. MännerFrauen15 bis unter 25Jahre25 bis unter 35Jahre35 bis unter 45Jahre45 bis unter 55JahreKein HauptschulabschlussHauptschulabschlussMittlere ReifeFachhochschulreifeAbitur/HochschulreifeOhne AngabeHelferFachkraft / SpezialistExperteOhne Angabe21.261ArbeitsloseNiedersachsen insg. 210.144Geflüchtete47.079ArbeitsuchendeNiedersachsen insg. 395.551Geflüchtete
Regionaldirektion Niedersachsen-Bremen –Presse und Marketing | www.arbeitsagentur.deFörderung Im Juli2019(aktuellste Daten) befanden sich fast 9.600Geflüchtete in arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen –rund 13Prozent aller Teilnehmenden. Diesewurden vor allem mit folgenden Angeboten (Auswahl) bei der beruflichen Eingliederung und/oder Weiterbildung unterstützt:Im Juli2019(aktuellste Daten) befanden sich in Niedersachsen rund 9.900 Geflüchtete in ei-nem Deutschkurs des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge. Sowohl bei den Integrati-onskursen als auch bei der berufsbezogenen Deutschsprachförderunggingen die Zahlen der Teilnehmendendamit in diesem Monat zurück:Blickpunkt: IvAF-Netzwerke unterstützen weiterhin Geflüchtete bei der Integration in den ArbeitsmarktDer Europäische Sozialfonds (ESF) und das Bundesministerium für Arbeit und Soziales för-dern im Rahmen der ESF-Integrationsrichtlinie Bund unter dem Schwerpunkt „Integration von Asylbewerber/-innen und Flüchtlingen (IvAF)“ bundesweit Projektverbünde, die Geflüchtete unterstützen, Zugang zum deutschen Arbeitsmarkt zu bekommen.Von den bundesweit 41 IvAF-Projektengibt es in Niedersachsen vier und in Bremen/Bremerhaven eines. Zwei der niedersächsischen Netzwerke sowie das in Bremen-Bremerhaven haben bereits eine Projekt-verlängerung bis Ende 2020 bestätigt bekommen. Bei den anderen beiden bestehen ebenfalls gute Aussichten auf eine Verlängerung. Die Mitarbeitenden unterstützen und beraten Asylbewerberinnen und-bewerber bei der Suche nach Ausbildungs-und Arbeitsplätzen, zeigen berufliche Perspektiven auf und verbessern die Chancen für eine Beschäftigung. Darüber hinaus helfen sie weiter bei Fragen und Problemen rund um Beschäftigungserlaubnis und Arbeitsmarktzugang und bieten dazu Schulungen und Infoveranstaltungen an. Dieses Angebot richtet sich ausdrücklich auch an Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber, an Beraterinnen und Berater, ehrenamtlich Tätige und weitere Multiplikatorinnen und Multiplikatoren.

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Donnerstag, 21. November 2019
Aufruf der Seebrücke Hildesheim
Liebe Mitmenschen,



in der Anlage schicke ich euch einen Aufruf zu einer Aktion und Mahnwache der Bewegung SEEBRÜCKE Gruppe Hildesheim am Totensonntag, 24.11. und bitte euch herzlich, diesen Aufruf in eurem Umfeld weiterzuleiten. Und es wäre sehr schön, wenn ihr auch dabei sein könnt am Sonntag.



Im letzten Jahr haben wir das Gedenken vor der Michaeliskirche durchgeführt, in diesem Jahr findet es auf dem Platz an der Andreaskirche statt. Wir werden gemeinsam mit über 1000 Schuhen ein eindrucksvolles Bild schaffen und der über 1000 Menschen gedenken, die auf ihrer Flucht über das Mittelmeer ertrunken sind. Selbstverständlich auch der vielen Anderen gedenken, die auf der Flucht ums Leben gekommen sind.



Lasst uns damit auch ein Zeichen setzen für eine Welt und Politik, die nicht von Ausgrenzung, Abschottung und Rassismus geprägt ist!



Vielen Dank!



Claus Beckmann

für SEEBRÜCKE Gruppe Hildesheim


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