Mittwoch, 15. Dezember 2021
Weißt Du, wieviel Sternlein stehn?
70 Trilliarden.

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Donnerstag, 9. Dezember 2021
"Nerven liegen blank": Intensivpfleger gibt traurigen Einblick in Corona-Alltag
Von Marie Illner


Als das Coronavirus im chinesischen Wuhan ausbricht, arbeitet Florian Kaiser bereits seit Jahren auf einer Intensivstation in Deutschland.
Die ersten Corona-Fälle stellen den Intensivpfleger vor Herausforderungen.
Inzwischen liegen bei Kaiser die Nerven blank - Dutzende Corona-Patienten sind auf seiner Station gestorben.


Dass Florian Kaiser (Name geändert) Menschen sterben sieht, ist nichts Ungewöhnliches. Der 37-Jährige arbeitet seit zehn Jahren als Pflegekraft, vier Jahre davon auf einer Intensivstation. Den Tod kennt er bestens. Aber die Corona-Toten ? sie sind doch etwas anderes.

"Am Anfang war es ziemlich ungewohnt, dass normale Menschen ohne adipöse Erscheinung oder andere nennenswerte Erkrankungen dermaßen hohe Dosen an Hypnotika, Analgetika oder Relaxantien benötigen, wie man sie sonst von Drogenabhängigen kennt", erinnert sich Kaiser an die ersten Begegnungen im Arbeitsalltag mit COVID-19-Kranken.
Risiko durch Corona zu Beginn unklar

Es ist Ende 2019, als sich im chinesischen Wuhan plötzlich Lungenerkrankungen häufen. Der Ausbruch, das wird man später erfahren, soll seinen Ursprung auf einem Tiermarkt haben, wo das damals neuartige Coronavirus vom Tier auf den Menschen übergesprungen sein könnte.

Im Januar 2020 identifizieren die chinesischen Behörden dieses Coronavirus erstmals, die Weltgesundheitsorganisation (WHO) selbst spricht noch von "begrenzten Informationen, um das Gesamtrisiko einzuschätzen".
Coronakrise
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Am Anfang stand Respekt

Auch in Deutschland tritt noch im Januar der erste COVID-Fall auf, die ersten Toten werden im März verzeichnet. Damals, vor mittlerweile fast zwei Jahren, hat Kaiser vor allem eins: Respekt. "Respekt vor dem Virus und dem Unbekannten", erklärt er im Gespräch mit unserer Redaktion.

Unklar ist noch: Wie sind die Verläufe, wie kann man am besten helfen? Erfahrungswerte, auf die man zurückgreifen kann ? es gibt sie wie sonst üblich nicht.

"Die Beatmung unterscheidet sich sehr von der bisher gekannten Art der Beatmung, man wusste zunächst nicht, wie man die Patienten 'richtig beatmen' muss", erinnert sich Kaiser. Die Klinik in Nordrhein-Westfalen, in der Kaiser arbeitet, tauscht sich dazu regelmäßig mit der Universitätsklinik Essen aus.
Keine Erfahrungswerte vorhanden

"Alle Patienten, die an COVID erkrankt sind, deren Situation sich plötzlich verschlechtert hat, wurden nach Essen verlegt, aber irgendwann hatte auch Essen keine Kapazitäten mehr", berichtet der 37-Jährige. Teilweise seien Behandlungsempfehlungen in einem kurzen Zeitraum wieder geändert worden.

"Bei COVID ist es so, dass die Patienten keine Reservekapazität der Lunge haben. Sie entsättigen unwahrscheinlich schnell, teilweise unter einer Minute", sagt Kaiser. Deshalb müsse alles blitzschnell gehen. "Du musst auf einem hohen Level hoch konzentriert sein, sonst sterben dir die Patienten unter den Händen weg", gibt Kaiser zu.

Bilder aus dem italienischen Bergamo gehen im März 2020 um die Welt: Ein Militärkonvoi bringt 60 Tote in die Krematorien von Nachbarstädten.
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Inzidenz erneut leicht gesunken: RKI registriert 70.611 Corona-Neuinfektionen
vor 34 Minuten
Dutzende Corona-Tote

Kaiser und sein Team lagern ihre Patienten derweil für bis zu 16 Stunden auf dem Bauch, um andere Kräfte auf die Lunge wirken zu lassen. "Das beansprucht aber natürlich auch eine gewisse Anzahl an Personen, die dort agieren", sagt Kaiser.

In den letzten beiden Jahren seien etwa 120 Corona-Patienten auf seiner Station gewesen. "Die Hälfte davon musste beatmet werden, wiederum die Hälfte davon ist verstorben", sagt Kaiser.

Einer von ihnen ist dem Pfleger besonders in Erinnerung geblieben: Ein Patient, der zunächst eine Woche lang auf einer Station liegt, die zwischen Normalstation und Intensivstation angesiedelt ist, und dort über eine Atemmaske mit Sauerstoff versorgt wird.
Lungenreserve schnell aufgebraucht

"Der damalige Oberarzt hat mit Engelszungen auf ihn eingeredet, dass er intubiert werden muss, um seine Lunge und Energie zu schonen", sagt Kaiser. Die Werte des Patienten sind schlecht, minimale Unterbrechungen der Atemmaske etwa bei der Nahrungsaufnahme führen zu einem sofortigen Abfall der Sättigung.

"Bei an COVID erkrankten Patienten ist die Reserve der Lunge schon minimal bis gar nicht mehr vorhanden", erinnert der Pfleger.

Nach einer Woche gibt der Patient dann schließlich sein Einverständnis. "Die entsprechende Kapazität wurde geschaffen, es wurde alles bis ins kleinste Detail vorbereitet, wir versuchten, alle Eventualitäten zu berücksichtigen", erinnert sich Kaiser.

Man ist perfekt vorbereitet, ein erfahrener anästhesiologischer Oberarzt führt die Intubation durch. "Kurz davor hat der Patient meine Hand gehalten und gesagt, dass er nicht glaubt, dass er es schaffen wird", berichtet Kaiser.

Er sieht die Panik in den Augen des Patienten. Für ein letztes Telefonat mit den Angehörigen ist er bereits zu schwach. "Der Patient hat die Intubation geschafft, aber der Zeitpunkt war zu spät. Vier Tage später ist er verstorben, trotz 60-minütiger Reanimation und aller erdenklicher Versuche", sagt der Pfleger.
Extrem intensive Betreuung nötig

In Deutschland wird Ende März der erste Lockdown verhängt, abendliche Talkshows drehen sich beinahe nur noch um das Virus. Nun ist das Unbekannte nicht mehr ganz so unbekannt. "Man wusste mittlerweile, was passiert und wie man agieren muss", sagt Intensivpfleger Kaiser.

Aber trotz des Wissens ändert sich eins nicht: Ein instabiler Patient, der an COVID erkrankt ist, braucht eine extrem intensive Betreuung.
Psychologische Betreuung "grausam"

"Es kostet viel Zeit, sich hygienisch mit Schutzausrüstung zu bekleiden, das Desinfizieren, der Kleidungswechsel. Die Patienten bleiben vollkommen auf der Strecke", räumt Kaiser ein. Frühmobilisation, also Maßnahmen zur aktiven oder passiven Bewegungsübung, könnten nicht wie empfohlen stattfinden.

"Auch die psychologische Betreuung der Angehörigen war aufgrund der verständlichen hygienischen Richtlinien grausam", sagt Kaiser. Sie dürfen den Patienten meist über einen Zeitraum von drei Wochen nicht sehen, erhalten nur regelmäßig Feedback vom medizinischen Personal.

"Nur, um dann schließlich die Nachricht zu bekommen, dass der Angehörige verstorben ist", sagt der 37-Jährige betroffen. Selbst dann habe man nicht die Möglichkeit, Abschied zu nehmen. "Das geht in der Tat nicht spurlos an mir vorbei", sagt er.

Trotzdem versuche das Personal, viel möglich zu machen, beispielsweise Treffen mit Angehörigen über Facetime, bei denen die Pfleger das Sprechen übernehmen.
Pflegekräfte sind müde und ausgelaugt

Im Dezember 2020 meldet das Robert-Koch-Institut (RKI) 730 Corona-Tote an einem Tag.

Müde und ausgelaugt ? das seien die meisten seiner Kolleginnen und Kollegen inzwischen. "Manch einer hat bereits den Bereich gewechselt oder aufgehört, in der Pflege zu arbeiten", weiß Kaiser aus eigener Erfahrung. "Mittlerweile liegen bei allen die Nerven blank", erzählt der Pfleger.


Von der Kinderintensivstation seiner Klinik wird Personal abgezogen, um Reserven zu schaffen, zusätzliche Arbeitsstunden muss fast jeder leisten. "Die wurden zwar pro Schicht sehr gut vergütet, aber es ist Zeit, die privat fehlt", sagt der Familienvater.


Kein Verständnis für Impfgegner

Geimpft oder ungeimpft ? professionell wird auf Kaisers Station jeder Patient gleich behandelt. "Aber innerlich merkt man, auch im Team, dass es nicht verständlich ist, wenn selbst nach überstandener Erkrankung die Impfbereitschaft nicht vorhanden ist", findet Kaiser.

Ärzte und Pfleger müssten oft einen Spagat zwischen persönlicher Meinung und professionellem Handeln vollziehen. Im Februar 2021 lehnt der Großteil der Politik eine Impfpflicht noch ab, inzwischen will die Regierung sie einführen.


Beitrag übernommen von gmx

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Sonntag, 5. Dezember 2021
Trainingsstand
In der Kletterwand wäre ich heute fast abgeschmiert. Dafür war das Kampfsporttraining sehr interessant. Indian Style Taekwondo. Heute tatsächlich mal mit Kiai und Getrillere, sonst sind wir ja eher schweigend unterwegs.

Und ich hatte mit einer Trainingskameradin ein sehr interessantes Gespräch. Die ist Professorin für Infektiologie und erläuterte mir, was für ein völliger Unfug die hier ja rauf und runter diskutierte Kritik am PCR-Test ist. Ich war in meiner Rezension des "Illa"-Buchs echt zu schonend mit der Autorin umgegangen.

Na ja, Fairness ist ja nichts, dessen man sich schämen müsste.

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Sonntag, 5. Dezember 2021
Fragen, die die Zeit uns stellt
Was ist der größte deutsche Luftwaffenstützpunkt?

Was macht Scholz mit der Hand in der Hose?

Wieso soll eigentlich ein Krebs- oder Herzinfarktpatient vor einem ungeimpften Coronakranken zurückstecken?

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Freitag, 3. Dezember 2021
Traumhaft!
So bezeichnete gestern mein Operateur meinen Genesungszustand.

Besonders bösartiges Karzinom, nach bisherigem Stand vollständig und auf Dauer geheilt, im Gegensatz zu fast allen anderen PateintInnen mit dieser Erkrankung ganz ohne gravierende Folgen.


Besser geht es nicht. Frohe Vorweihnachtsbotschaft.

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Dienstag, 30. November 2021
Farewell, Noah Gordon und Malika Shabbaz!

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Sprachbeherrschung
Ich las gerade die Frage, ob es möglich sei, eine Sprache in drei Wochen zu lernen.


Diese Frage ist schon einmal völlig falsch gestellt.

Was heißt es, eine Sprache zu beherrschen? Auf Englisch einkaufen, nach dem Weg fragen usw. zu können oder Finnegans Wake lesen und verstehen zu können?

Im ersten Sinne spreche ich dann Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch und ansatzweise Portugiesisch, im Letzteren eigentlich nur Deutsch, na ja, vielleicht noch Englisch.

Viele Deutsche beherrschen in diesem zweiten Sinne aber auch kein Deutsch.


Beim Japanischen dürfte die Aneignung der Schrift etwa 12 Jahre dauern.

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Sonntag, 28. November 2021
Ausgleichssport
Heute war ich erst in der Kletterwand, um mich dann beim "härtesten Kampfsport der Welt" (O-Ton Trainer) zu betätigen. Mix Boxen-Taekwondo-Capoeira-Escrima. Schöne Mischung, beides hintereinander. Toll für die Koordination. Soll auch gut fürs Immunsystem sein. Nun, die Abwehr trainiert man dabei auf jeden Fall ;-)

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Alte Schätze
In jedem Zimmer meiner Wohnung gibt es Phonotechnik. Im Wohnzimmer eine Hifi-Anlage mit einem Luxman-Verstärker, einem CD-Player von Philips und einem Plattenspieler von Sony, im Schlafzimmer den obligatorischen Radiowecker, im Wohnzimmer einen dieser seltsamen neuartigen Phonoquader, in der Küche eine Sony-Anlage, im Flur einen Grundig-Weltempfänger und im Bad einen Ghettoblaster aus den 70er Jahren. Der läuft ohne Stromanschluss mit Batterien, die 1989 reingesteckt wurden seit Juni dieses Jahres klaglos.

Magic.

Was Kleiderbügel angeht hat ja China mit den Plastik-Rcycling-Teilen die Welt überschwemmt. Bei uns sind aber immer noch sehr viele Massivholzbügel im Einsatz, zum Teil sehr alt und unkaputtbar. Wofür auch die Aufschrift bürgt.

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Freitag, 26. November 2021
Hilferuf der Uniklinik München
https://www.gmx.net/magazine/news/coronavirus/groessten-krankenhaeuser-deutschlands-sendet-sos-36380490

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