Donnerstag, 24. September 2020
Corona-Newsticker: Drosten sagt, es geht erst richtig los
https://www.gmx.net/magazine/news/coronavirus/corona-live-ticker-oesterreich-kurz-absage-apres-ski-35112866

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Dienstag, 22. September 2020
Tegnell als Angenagter oder Schwedens Corona-Strategie auf dem Prüfstand
https://www.gmx.net/magazine/news/coronavirus/schwedens-sterbezahlen-erklaerung-staatsepidemiologe-tegnell-35104274

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Das Netzwerk Evidenzbasierte Medizin kritisiert den Umgang mit der Corona-Pandemie – namhafte Virologen widersprechen
Anke Brodmerkel, Medscape


Die bislang getroffenen Maßnahmen, um die COVID-19-Pandemie einzudämmen, richten inzwischen womöglich größere Schäden an als das Virus selbst. Mit solchen mahnenden Worten hat sich das Deutsche Netzwerk Evidenzbasierte Medizin (EbM) vor wenigen Tagen in der Öffentlichkeit zu Wort gemeldet.
In einer ausführlichen Stellungnahme kritisiert das Netzwerk den bisherigen Umgang mit SARS-CoV-2 [1]. Das EbM-Netzwerk hat derzeit etwa 1.000 Mitglieder und versteht sich selbst als das deutschsprachige Kompetenz- und Referenzzentrum für alle Aspekte der Evidenzbasierten Medizin.
Kaum Evidenz, weder zum Virus selbst noch zum Umgang mit ihm
Es gebe insgesamt noch sehr wenig belastbare Evidenz, weder zu COVID-19 selbst, noch zur Effektivität der derzeit ergriffenen Maßnahmen, schreiben die Autoren um den Vorsitzenden des EbM-Netzwerks, Prof. Dr. Andreas Sönnichsen von der Abteilung für Allgemeinmedizin und Familienmedizin am Zentrum für Public Health der Medizinischen Universität Wien.
„Jegliche Maßnahmen sollten entsprechend wissenschaftlich begleitet werden, um den Nutzen und Schaden bzw. das Verhältnis von Nutzen und Schaden zu dokumentieren“, fordern Sönnichsen und seine Kollegen – die namentlich nicht genannt werden. Es würden insbesondere randomisierte Studien dringend benötigt, um die politischen Entscheidungen angemessen zu stützen.
Der momentan zu verzeichnende Anstieg an Testpositiven ohne gleichzeitige Zunahme von Hospitalisierungen, Intensivbehandlungen und Todesfällen rechtfertigt derzeit keine einschneidenden Maßnahmen. Prof. Dr. Andreas Sönnichsen und Kollegen
„Der momentan zu verzeichnende Anstieg an Testpositiven ohne gleichzeitige Zunahme von Hospitalisierungen, Intensivbehandlungen und Todesfällen rechtfertigt derzeit keine einschneidenden Maßnahmen“, sind die Autoren überzeugt.
Unter Virologen ist die Stellungnahme des EbM-Netzwerks umstritten
Es handele sich um eine gute und ausgewogene wissenschaftliche Stellungnahme, kommentierte der Virologe Prof. Dr. Jonas Schmidt-Chanasit vom Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin in Hamburg kurz nach der Veröffentlichung auf Twitter .
Ganz anderer Ansicht ist Prof. Dr. Christian Drosten, Direktor des Instituts für Virologie der Charité – Universitätsmedizin Berlin. Er finde den Text polemisch und emotional, sicherlich nicht evidenzbasiert, schrieb er in einer Reaktion auf den Beitrag seines Hamburger Kollegen.

Noch deutlicher wurde Drosten in seinem NDR-Podcast „Das Coronavirus-Update“. Man habe es geschafft, die pandemische Lage unter Kontrolle zu bringen, und das sei gut so, sagte er. Aber man dürfe jetzt nicht so tun, als sei das alles eine Halluzination gewesen, und den Blick ins Ausland verweigern.
„Da jetzt immer mit diesen destruktiven Botschaften zu kommen und zu suggerieren, das wäre doch alles nicht nötig gewesen, ist genauso intelligent, wie in dieser schönen Spätsommerwoche zu sagen: Es regnet doch gar nicht, was machen wir uns denn Sorgen über den Herbst“, sagte Drosten mit Blick auf die aktuelle Stellungnahme.
Drostens Kollege Prof. Dr. Hendrik Streeck, Direktor des Instituts für Virologie und HIV-Forschung an der Medizinischen Fakultät der Universität Bonn, wehrte sich in einem ZDF-Interview vor allem gegen die Aussage, es fehle beim Thema COVID-19 an Evidenz: „Wir haben trotz allem sehr viele Daten gesammelt in den letzten sechs Monaten“, sagte er.
Wir können mittlerweile sehr gute Prognosen erstellen, nach denen wir uns richten können, um weitere Lockerungen oder Maßnahmen zu beschließen. Prof. Dr. Hendrik Streeck
Man verstehe mittlerweile sehr gut, worauf man achten müsse, und wie das Virus zu kontrollieren sei. „Wir können mittlerweile sehr gute Prognosen erstellen, nach denen wir uns richten können, um weitere Lockerungen oder Maßnahmen zu beschließen“, betonte Streeck.
Der Zenit der Pandemie wurde hierzulande schon Mitte März überschritten
Das EbM-Netzwerk äußert sich in seiner Stellungnahme konkret zu 6 Punkten.
Im 1. Punkt geht es um die Gefährlichkeit der Erkrankung COVID-19. Befürchtungen, dass die Kapazitäten der Krankenhäuser für die Versorgung der Erkrankten spätestens Anfang April erschöpft sein würden, hätten sich nicht bestätigt, schreiben die Autoren. Der Zenit der Pandemie sei nach einem anfänglich exponentiellen Anstieg der laborbestätigten Fälle in Deutschland bereits am 16. März mit 5.481 Testpositiven pro Tag überschritten worden.
„Zumindest in Deutschland gingen die Zahlen also bereits zurück, bevor am 23.3.2020 die von der Bundesregierung beschlossenen umfassenden Maßnahmen zum Social Distancing (Schulschließungen, Geschäftsschließungen) überhaupt greifen konnten“, heißt es in der Stellungnahme.
Auch die Reproduktionszahl R sei von etwa 3 Anfang März auf einen Wert von 1 ab dem 22. März gesunken und habe sich danach bei 1 stabilisiert.
Die Mobilität der Menschen nahm schon vor dem Lockdown ab
Drosten kritisiert diese Aussagen und die daraus resultierende Annahme, der Lockdown sei womöglich unnötig gewesen, in seinem Podcast vehement: „Da werden Argumente wieder hervorgeholt, von denen ich eigentlich dachte, dass die in Deutschland schon diskutiert worden wären im späten Frühjahr.“
Es gebe Daten, die klar zeigten, dass die Mobilität der Bevölkerung schon in der ersten Märzhälfte, also schon vor dem Lockdown, enorm zurückgegangen sei, betont der Virologe. Auch das Verbot von Großveranstaltungen sei vor dem Sinken der R-Zahl erfolgt.
Darüber hinaus weist Drosten einmal mehr darauf hin, dass die Reproduktionszahl lediglich eine Kennziffer sei, die einen Trend widerspiegeln solle. Dass der Trend schon früher nach unten gezeigt habe, sei aufgrund der beiden genannten Punkte logisch.
Daten aus Spanien und England zeigen eine höhere Infektionssterblichkeit
Ein weiteres Argument des EbM-Netzwerkes, auf das Drosten eingeht, ist die Behauptung, dass der Anteil der Todesfälle im Vergleich zur Gesamtzahl der Infizierten sehr gering sei. So schwanke die Infection Fatality Rate (IFR) in den vergangenen 4 Wochen in Deutschland zwischen 0,1% und 0,4%, und es könne mit ziemlicher Sicherheit gesagt werden, dass sie damit weit unter den ursprünglichen Befürchtungen liege, schreiben die Netzwerk-Autoren.

„Es wird in dem Papier ganz viel an jetzt bestehender Evidenz einfach ignoriert“, sagt Drosten dazu. Er verweist auf 2 Studien aus Spanien und England, die anders als die Meldedaten von Störfaktoren bereinigt worden seien. Beide Studien zeigen, dass die Infektionssterblichkeit in England bei 0,9% und in Spanien bei 0,83% liegen.
Es wird in dem Papier ganz viel an jetzt bestehender Evidenz einfach ignoriert. Prof. Dr. Christian Drosten
„Darüber gibt es wenig zu argumentieren“, sagt Drosten. Er kritisiert zudem, dass sich das EbM-Netzwerk rückblickend nur auf die letzten 4 Wochen bezieht: „Das ist ein Widerspruch in sich.“
Vor allem hochbetagte Menschen sterben an COVID-19
Auch andere Aussagen der Stellungnahme ärgern den Berliner Virologen. „Mit großer Zuverlässigkeit kann bereits gesagt werden, dass die Todesfälle in erster Linie ältere und vor allem hochbetagte Menschen betreffen“, heißt es dort. Neben dem Alter seien kardiovaskuläre Vorerkrankungen, Hypertonie, Diabetes mellitus, Herzinsuffizienz, chronische Niereninsuffizienz und Krebs unabhängige Risikofaktoren für die COVID-19-Letalität.
Daraus könne man folgern, dass COVID-19 vor allem eine Bedrohung für ältere Menschen darstelle, kritisiert Drosten. Die Pandemie sei aber ein gesellschaftsweites Problem. Man könne die Alten und die Jungen nicht einfach voneinander trennen.
Der Nutzen nicht-pharmakologischer Interventionen ist unklar
In seinem 2. Punkt geht das EbM-Netzwerk auf den Nutzen und Schaden von Interventionen ein. Insgesamt gebe es nach wie vor wenig belastbare Evidenz, dass nicht-pharmakologische Interventionen bei COVID-19 tatsächlich zu einer Verringerung der Gesamtmortalität führen, schreibt das Team um Sönnichsen.
„Eine rezente Analyse von Daten aus 149 Ländern zeigte eine relative Reduktion der COVID-19-Inzidenz um nur 13% durch 4 Maßnahmen: Schulschließung, Schließung von Arbeitsplätzen, Verbot von Massenveranstaltungen und Einschränkung der Bewegungsfreiheit“, heißt es in dem Text. Aus der Studie lasse sich aber nicht ableiten, ob der Rückgang nicht auch ohne Maßnahmen eingetreten wäre, da es keine entsprechende Vergleichsgruppe gebe.
Daten zur Wirkung des Mund-Nasen-Schutzes sind widersprüchlich
Für die momentan noch vorgeschriebene Verpflichtung zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes gibt es dem Netzwerk zufolge widersprüchliche Daten. Es sei derzeit aber sehr unwahrscheinlich, einem Testpositiven zu begegnen, sodass selbst eine relative Risikoreduktion von 88%, wie sie in einer Studie ermittelt worden sei, zu einer verschwindend geringen absoluten Risikoreduktion werde, schreiben die Autoren.
„Ob es im kommenden Herbst und Winter sinnvoll werden wird, einen Mund-Nasenschutz in geschlossenen öffentlichen Räumen zu tragen, wird man von der weiteren Entwicklung des epidemiologischen Geschehens abhängig machen müssen“, heißt es in ihrem Beitrag weiter.
Auch Drosten ist übrigens von einer generellen Verpflichtung, etwa in den Schulen Masken zu tragen, nicht überzeugt. Zumindest geht der Virologe davon aus, dass solch ein Schritt für die Gesamtlage in Deutschland keinen großen Effekt hätte. „Es ist sicherlich so, dass Masken im Unterricht die Gefahr eines Klassenausbruchs verringern“, sagt er. „Das ist aber auch nur dieser eine Klassenausbruch.“
Drosten will sich auch nicht auf die Seite derjenigen schlagen, die deutlich stärkere Einschränkungen fordern, um mit einem besonders niedrigen Infektionsniveau in den Winter zu gehen: „Solche Maßnahmen wären zwar aus epidemiologischer Sicht richtig, aber in der Gesellschaft eben nicht tolerabel.“

Die geplanten Massentestungen hält das EbM-Netzwerk für wenig sinnvoll
Der 3. Punkt der Stellungnahme des EbM-Netzwerks bezieht sich auf die geplanten Massentestungen. „Abgesehen davon, dass die derzeitigen Testkapazitäten für diese umfangreichen Messungen nicht ausreichend sind, gibt es keinen wissenschaftlichen Nachweis oder nur Hinweis, dass diese Teststrategie zu einer Verminderung von Hospitalisierungen oder Todesfällen durch COVID-19 führt“, schreiben die Autoren um Sönnichsen.
Die Verfasser gehen sogar noch einen Schritt weiter: „Die derzeitige Teststrategie und Informationspolitik erweckt eher den Anschein, dass die positiven Testergebnisse ohne Bezug zur Menge der durchgeführten Tests und ohne Bezug zur Bevölkerung benutzt werden, um die derzeitige Strategie zur Eindämmung der COVID-Pandemie zu rechtfertigen“, lautet ihre Kritik an den Plänen der Regierung.
Die Antigen-Tests haben einen riesigen Vorteil: Sie sind sehr schnell und vor Ort verfügbar. Prof. Dr. Christian Drosten
Auch Drosten geht in seinem Podcast auf Massentestungen ein, wenngleich auch unter einem etwas anderen Blickwinkel. Er schreibt den Schnelltests, auch Antigen-Tests genannt, eine besondere Rolle zu. Diese seien zwar nicht perfekt, weil sie nicht ganz so empfindlich und genau seien wie die bislang üblichen PCR-Tests.
„Aber die Antigen-Tests haben einen riesigen Vorteil: Sie sind sehr schnell und vor Ort verfügbar“, sagt Drosten. Denn was nütze ein PCR-Test, der sehr empfindlich sei, auf dessen Ergebnis man aber 3 bis 4 Tage warten müsse, weil die Labore überlastet seien?
Auch die Medienvertreter werden in der Kritik nicht ausgespart
Im 4. Punkt bemängelt das EbM-Netzwerk die fehlende Verhältnismäßigkeit der Berichterstattung. „Besonders zu kritisieren ist, dass die öffentliche Berichterstattung im deutschsprachigen Raum nicht konsequent zwischen Testpositiven und Erkrankten unterscheidet“, schreiben die Autoren.
Besonders zu kritisieren ist, dass die öffentliche Berichterstattung im deutschsprachigen Raum nicht konsequent zwischen Testpositiven und Erkrankten unterscheidet. Prof. Dr. Andreas Sönnichsen und Kollegen
Zu bemerken sei, dass die steigende Anzahl der Testpositiven nicht von einem parallelen Anstieg der Hospitalisierungen und Intensivbehandlungen oder Todesfälle begleitet sei. „Dies weckt doch erhebliche Zweifel an der Sinnhaftigkeit der Tests und der täglichen Berichte der neuen Testpositiven“, so die Verfasser. Überhaupt müsse mit Vehemenz kritisiert werden, dass die SARS-CoV-2-Inzidenzen fast ausschließlich als Absolutzahlen ohne Bezugsgröße veröffentlicht würden.
Die Verfasser sorgen sich um die Sicherheit von Impfstoffen
Ganz kurz nur gehen Sönnichsen und sein Team im 5. Punkt der Stellungnahme auf die Entwicklung von Impfstoffen ein. „Wir haben die Sorge, dass die üblichen Nachweise von Wirksamkeit und Sicherheit eines Impfstoffes zugunsten einer beschleunigten Bereitstellung einer Impfung aufgeweicht werden könnten“, schreiben sie.
Berichten zufolge befinde sich bereits ein erster Impfstoffkandidat in einer Phase-3-Studie und solle eventuell schon Ende des Jahres zur Verfügung stehen. „Ob eine Phase-3-Studie von nur 4- bis 6-monatiger Dauer ausreichend ist, um Sicherheit und Effektivität des Impfstoffs nachzuweisen, mag allerdings kritisch hinterfragt werden“, so die Autoren.
Die Folgeschäden des Lockdowns sind derzeit noch nicht absehbar
Im 6. und letzten Punkt schließlich befassen sich die Vertreter des Netzwerks mit möglichen Schäden durch den Lockdown und andere Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie. „Für die indirekten Schäden der Pandemie gibt es noch wenig Studienevidenz“, schreiben sie.

„Die Umwidmung von Ressourcen im Gesundheitswesen und die Bereithaltung von Krankenhaus- und Intensivbetten für eventuelle COVID-Patienten, die dann gar nicht gebraucht wurden, hat wahrscheinlich zu Versorgungsengpässen und -lücken im übrigen Gesundheitsbereich geführt, vielleicht aber auch zu einem Abbau von Überversorgung“, so Sönnichsen und seine Kollegen.
Erste Studienergebnisse weisen den Autoren zufolge auf erhebliche psychische Belastungen und Bildungsverluste von Kindern durch die Schulschließung hin, die Ergebnisse seien aber noch nicht per Peer-Review geprüft. „Welche psychischen und gesellschaftlichen Auswirkungen insgesamt die soziale Isolierung während des Lockdowns hatte und noch haben wird, wird sich erst durch weitere Forschung in den kommenden Monaten und Jahren erfassen lassen“, schreiben die Verfasser.
Der Virologe Drosten hält manche Aussagen des EbM-Netzwerks für fatal
Derzeit sei es noch nicht möglich, endgültig abzuschätzen, ob durch unbeeinflusste rasche Ausbreitung des Virus oder durch ein Hinauszögern der Ausbreitung und eine dadurch bedingte Verlängerung des gesamten Pandemiezeitraums der größere Schaden angerichtet werde, so das Fazit des EbM-Netzwerks.
Drosten hält derartige Aussagen für bedenklich. „Es ist ganz schön gewagt, was manche da so sagen“, lautet seine Reaktion im Podcast. Er jedenfalls halte es für fatal, wenn einige Mediziner den Eindruck erwecken wollten, der Lockdown im Frühjahr sei nicht nötig gewesen. Man sehe zwar die Pandemie im Alltag gerade nicht. Und der Gesamteindruck, dass es momentan in Deutschland nur wenige Infektionen gebe, sei nicht falsch. „Aber das muss nicht so bleiben“, mahnte Drosten. Man müsse da nur in die Nachbarländer schauen.

Kommentar hierzu:

Nach Lektüre der gesamten Orginal EBM Stellungnahme kann ich keine emotionalen Töne darin erkennen. Im Gegenteil wohlüberlegte, sachliche Formulierungen (die allerdings wohltuend im Widerspruch zum Mainstream der monatelangen Panikmache von RKI, Drosten und Politik in D und Ö stehen).
Wohl aber reagiert Herr Drosten auf diese kritische Stellungnahme äußerst emotional, wie üblich, wenn jemand seine Strategie sachlich in Frage stellt. Es ist kein gutes Signal, wenn wissenschaftlicher Diskurs unterbunden wird bzw. teilweise andere Experten diffamiert werden.
Vieles spricht für die Sichtweise des EBM Netzwerkes. Beispielsweise auch die jüngste Initiative der Oberösterreichischen Ärztekammer (Pressekonferenz am Freitag 18.9.2020) die verlangen, dass die Tests wieder zurück in die Hände der Hausärzte kommen und damit mit dem "kreuz und quer" durch die Bevölkerung-Testen endlich aufzuhören, um dem "Labor-Tsunami" entgegenzuwirken, es brauche solide Diagnosen aus der Hand von Ärzten.
Das sehe ich auch kritisch, denn der PCR Test ist nicht für Screenings von Symptomlosen gedacht - logischerweise führen diese durch PCR Test verursachten Zahlen zu einer Überschätzung der Gefahr.

Karin Hofinger (Apothekerin

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Montag, 21. September 2020
Hasskampagne gegen J.K.Rowling
Die Harry-Potter-Autorin wird u.a. auf Twitter gedisst, bis hin zu erfundenen Todesnachrichten über sie und Online-Grabsteinen, auf die gepisst werden soll. Grund: In ihren Romanen kämen zuwenig Transgender-POC- und schwullesbische Personen vor, deshalb wäre sie als homo-und transphobe Person zu bekämpfen. In der Auseinandersetzung mit Momorulez hatte ich ja das erste Mal die Begegnung mit diesem Wahnsinn, inzwischen nimmt das Formen an, bei denen ich den ProtagonistInnen Verstand nur noch absprechen kann.

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Samstag, 19. September 2020
Auch daheim gibt es Naturschauspiele





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Donnerstag, 17. September 2020
Auch junge Erwachsene können schwer an COVID-19 erkranken – Ärzte sollten auf 3 Risikofaktoren achten
Michael van den Heuvel, Medscape



Nach wie vor fragen sich Ärzte, welche Personengruppen in Zeiten der Corona-Pandemie besonders gefährdet sind. Bislang schlossen Studien meist ältere Patienten, teils mit Vorerkrankungen, ein. Jetzt beichten Dr. Jonathan W. Cunningham vom Brigham and Women’s Hospital in Boston und Kollegen berichten, dass auch junge Erwachsene im Alter von 18 bis 34 Jahren teils erhebliche Beschwerden haben, wenn sie aufgrund von COVID-19 stationär behandelt werden. Basis ist eine retrospektive Datenanalyse von Patientenakten.

21% mussten auf die Intensivstation, 10% mussten mechanisch beatmet werden und 2,7% starben. Diese Mortalitätsrate ist zwar niedriger als bei älteren Erwachsenen, aber etwa doppelt so hoch wie bei jungen Erwachsenen mit akutem Myokardinfarkt – einer Erkrankung, welche bei der Altersgruppe mitunter vorkommt und zum Vergleich herangezogen wurde. Als Risikofaktoren für einen schweren COVID-19-Verlauf nennt Cunninghams Team Adipositas, Hypertonie und Diabetes. Alle Ergebnisse sind in JAMA Internal Medicine nachzulesen [1].

Recherche in Patientendatenbanken
Cunninghams Team definierte für junge Erwachsene den Altersbereich zwischen 18 und 34 Jahren. In der Premier Healthcare Database, einer Datenbank mit 1.030 US-amerikanischen Krankenhäusern und mehr als 8 Millionen stationären Einweisungen, recherchierten sie anhand des ICD-10-Codes „COVID-19, Virus identifiziert“ nach Patientendaten. Auch Komorbiditäten wurden anhand von ICD-10-Codes identifiziert. Patienten mussten zwischen dem 1. April und dem 30. Juni 2020 entlassen worden sein. Schwangere schlossen die Wissenschaftler aus, weil sie möglicherweise nur zur Entbindung, aber nicht aufgrund von COVID-19-Beschwerden stationär behandelt worden waren.

Kohorte mit mehr als 3.000 jungen Erwachsenen
Unter 780.969 Erwachsenen, die zwischen dem 1. April 2020 und dem 30. Juni 2020 entlassen worden waren, hatten 63.103 (8,1%) den ICD-10- Code für COVID-19. Und 3.222 (5%) waren nicht schwangere junge Erwachsene zwischen 18 und 34 Jahren. Im Schnitt lag das Alter der Patientengruppe bei 28,3 Jahren.

1.849 (57,6%) waren Männer, und 1838 (57,0%) waren Schwarze oder Hispanoamerikaner. Insgesamt hatten 1.187 (36,8%) Übergewicht mit einem BMI ab 30, 789 (24,5%) hatten krankhaftes Übergewicht mit einem BMI ab 40, 588 (18,2%) Diabetes und 519 (16,1%) Bluthochdruck.

Während des Krankenhausaufenthaltes behandelten Ärzte 684 Patienten (21%) auf der Intensivstation; 331 (10%) benötigten eine mechanische Beatmung und 88 (2,7%) starben. Vasopressoren oder Inotropika kamen bei 217 Patienten (7%), Zentralvenenkatheter bei 283 (9%) und Arterienkatheter bei 192 (6%) zum Einsatz. Die mittlere Verweildauer auf der Intensivstation lag bei 4 Tagen. Von allen Patienten, die überlebten, wurden 99 (3%) in eine postakute Pflegeeinrichtung entlassen.


Diese 3 möglichen Risikofaktoren sollten Ärzte kennen
Krankhaftes Übergewicht (Odds Ratio: 2,30; 95%-Konfidenzintervall: 1,77-2,98; vs. keine Fettleibigkeit; p < 0,001) und Hypertonie (OR: 2,36; 95%-KI: 1,79-3,12; p < 0,001) waren häufig mit einem höheren Risiko für Tod oder mechanische Beatmung verbunden. Das galt generell auch für Männer (OR: 1,53; 95%-KI: 1,20-1,95; p = 0,001). Die Wahrscheinlichkeit eines Todes oder einer mechanischen Beatmung variierte bei verschiedenen Ethnien nicht signifikant.

Diabetes war in der Analyse mit einem erhöhten Risiko für beide Ereignisse verbunden (OR: 1,82; 95%-KI: 1,41-2,36; p < 0,001), erreichte jedoch nach Anpassung an verschiedene Cofounder keine statistische Signifikanz (OR: 1,31; 95%-KI: 0,99-1,73; p = 0,06).

Limitationen der Studie
Zu den Einschränkungen dieser Studie gehörten Definition von COVID-19-Infektionen und Komorbiditäten anhand von ICD-10-Codes, die möglicherweise fehlerhaft seien, schreiben Cunningham und Kollegen. Weitere Schwächen sehen sie in der Erfassung von Ethnien in Krankenhäusern. Trotzdem lautet ihr Fazit: „Angesichts der stark steigenden COVID-19-Infektionsraten bei jungen Erwachsenen unterstreichen diese Ergebnisse die Bedeutung von Maßnahmen zur Infektionsprävention in dieser Altersgruppe.“

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Dienstag, 15. September 2020
Corona: Zehn Jahre lang zuhausebleiben
Was Accidenture da konstatiert macht mich wundern. Bei mir selbst dauerte die Corona-bleib-zuhause-Phase gerademal 6 Wochen.


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Montag, 14. September 2020
Fall: Schwanger und COVID-19-krank: So funktioniert unter diesen Umständen eine erfolgreiche, vaginale Geburt
Monique A. Rainford, Katherine H. Campbell

14. September 2020

Eine 26-jährige schwangere Frau mit einer seit 38 Wochen und 3 Tagen bestehenden Schwangerschaft rief den Notdienst, nachdem sie 3 Tage lang Husten hatte. Sie berichtete auch von zunehmender Atemnot seit dem Einsetzen des Hustens. Sie klagte auch über Müdigkeit, doch sei diese eigentlich nicht schlimmer als in der bisherigen Schwangerschaft.

Bei der Durchsicht der Patientenakte der Frau stellte man fest, dass die Patientin 5 Tage vor ihrem Anruf beim Notdienst eine anstehende Eiseninfusion abgesagt hatte, weil sie sich unwohl fühlte. Zu diesem Zeitpunkt beschrieb sie Übelkeit und Durchfall ohne Erbrechen. Sie führte diese Symptome auf den Verzehr eines nicht ausreichend durchgegarten Hamburgers zurück.

Die Patientin suchte am nächsten Tag ihre Hebamme in deren Praxis auf. Am darauffolgenden Tag erhielt sie dann ihre Eiseninfusion. Ihr Husten setzte am Tag nach der Infusion und 2 Tage vor dem Anruf bei dem Notdienst ein. Die Patientin hatte mehrmals ihre Temperatur kontrolliert, war aber fieberfrei geblieben.

Zur geburtshilflichen Anamnese der Patientin

Sie hatte in früheren Schwangerschaften spontan vaginal entbunden. In der aktuellen Schwangerschaft hatte sich eine Anämie entwickelt, die mit Eiseninfusionen behandelt wurde. Sie hatte anamnestisch 3 Jahre zuvor einen positiven Tuberkulin-Hauttest gehabt, jedoch ein negatives QuantiFERON-TB Gold-Testergebnis (immunologischer Nachweis einer Tuberkulose-Infektion). In ihrem direkten persönlichen Umfeld hatte es eine COVID-19-Erkrankung gegeben.

5 Tage bevor die Patientin beim Notdienst anrief, hatte sie an einem Gottesdienst teilgenommen. Sie stellte fest, dass einer der anderen Teilnehmer 4 Tage nach dem gemeinsamen Kirchenbesuch positiv auf COVID-19 getestet worden war. Die Patientin hatte anschließend Kontakt zu Familienangehörigen der betroffenen Person, darunter eine Mutter und deren Kind im Vorschulalter. Zu dem Kind hatte sie einen Abstand von weniger als 1,5 m gehalten, zur Mutter hatte sie den Abstand gewahrt.

Der Ehemann der Patientin, der ebenfalls in der Kirche gewesen war, entwickelte am selben Tag wie die Patientin selbst einen Husten. Er bekam leichtes Fieber (38,1° C). Ihre 20 Monate alte Tochter bekam ebenfalls Husten, blieb aber fieberfrei.

COVID-19-Diagnose

Nach dem Anruf der Patientin benachrichtigte der Notdienst die Hebamme. Nach weiterer Rücksprache mit der COVID-19-Hotline der Klinik und Benachrichtigung der Hausarztpraxis wurde der Patientin und ihrer Familie empfohlen, sich auf das Corona-Virus testen zu lassen. Der Notarzt, der Kinderarzt und die Hebamme trafen am folgenden Tag mit der Familie in der Not-Ambulanz zusammen. Alle Mitglieder des Teams trugen ihre komplette persönliche Schutzausrüstung (PSA). Jedem der 3 Familienmitglieder wurden mehrere Nasopharynx- und Oropharynx-Abstriche entnommen. Ein Probensatz wurde an ein staatliches Untersuchungslabor und ein weiterer an ein privates Labor geschickt.

In beiden Einrichtungen wurde das Material per PCR untersucht. Ein 3. Probensatz wurde zur Untersuchung auf virale Erreger von Atemwegserkrankungen ebenfalls an ein privates Labor geschickt.

Die Hebamme überprüfte die Herztöne des Fetus, die normal waren, und befragte die Patientin eingehend. Die positiven Testresultate aus den Labors erreichten die Patientin und ihren Ehemann am Folgetag. Die Ergebnisse der Bestätigungstests gingen 5 Tage später ein und waren ebenfalls positiv. Die Tests der Tochter waren negativ bis auf einen positiven oropharyngealen Abstrich. Die Patientin wurde telefonisch über diese Ergebnisse informiert.

Geburtsvorbereitung
8 Tage nach ihrem ersten Anruf beim Notdienst besuchte die Patientin die Hebamme, die sie in voller PSA in einem Unterdruckraum empfing. Es bestand ein erheblicher Husten. Ansonsten fühlte sich die Patientin besser. Sie wurde über die Klinikregel informiert, wonach eine gesunde Pflegekraft verfügbar sein muss. Sie wurde angewiesen, die Hebamme zu kontaktieren, wenn sie in den Wehen läge, und sich bei Ankunft in der Klinik an die für Geburten zuständige Pflegekraft zu wenden.

So könne sie gleich am Klinikeingang vom Entbindungsteam in angemessener Schutzkleidung empfangen werden. Die Krankenhausleitung wurde über den Fall und die positiven Testergebnisse informiert. Für die Wehenphase und die Entbindung der Patientin wurden Pläne aufgestellt.

Das Pflegepersonal kontaktierte die Patientin die gesamte Woche über alle 48 Stunden und überwachten sorgfältig ihre Symptome. Für einen erneuten Test wurden Infektiologen hinzugezogen. 14 Tage nach Einsetzen der Symptomatik hatte die Patientin weiterhin leichten Husten. 10 Tage nach ihrem ersten positiven Testergebnis wurde sie dann erneut getestet. Die Ergebnisse dieses Tests kamen nicht mehr vor dem Entbindungstermin an.

Der Ehemann wurde nicht erneut überprüft, weil seine Symptome vollständig verschwunden waren und seit ihrem Auftreten 14 Tage verstrichen waren. Er wurde vom Infektionspräventionsteam des Krankenhauses als klinisch unbedenklich eingestuft.

Die Entbindung

16 Tage nach ihrem 1. Anruf beim Notarzt kontaktierte der Ehemann der Patientin die Bereitschaftshebamme. Die Schwangerschaft hatte jetzt 40 Wochen und 5 Tage bestanden und die Patientin lag in den Wehen. Das Ehepaar wurde vom Krankenhausteam am Eingang der Klinik empfangen und erhielt Masken. Die Patientin wurde in einen Unterdruckraum gebracht. Die Betreuung übernahm ein kleines Team in voller PSA. Um den direkten Kontakt auf das Nötigste zu beschränken, wurde die Versorgung der Patientin durch Videoschaltungen ergänzt.

Die Geburt eines gesunden Jungen verlief komplikationslos und erfolgte bereits 40 Minuten nach der Ankunft in der Klinik. Der Säugling wurde in einen Unterdruckraum gebracht und von der Mutter getrennt. Der Vater durfte jedoch zu seinem Kind, wobei er eine Maske trug. Der Säugling erhielt über eine Spritze Sojamilch zu trinken. Man entschied, den Säugling nicht zu testen, da die Ergebnisse keinen Einfluss auf die klinische Versorgung haben würden.

Post partum
Der Säugling wurde in den ersten 14 Lebenstagen als vermutlich positiv betrachtet. Am 3. Tag post partum telefonierte die Patientin mit dem Kinderarzt per Video, der so den Zustand des Säuglings beurteilte. Der Säugling blieb gesund und wurde gestillt. Am 7. Tag nach der Geburt wurde die Patientin telefonisch zum Verlauf befragt. Es ging ihr gut. Auf der Edinburgh Postnatale Depression Skala (EPDS) erreichte sie einen Wert von 7. Sie hatte eine Bindung zu dem Säugling entwickelt und kam trotz der Trennung während des Klinikaufenthaltes gut mit dem Stillen zurecht. Zu einem Zeitpunkt 6 Wochen nach der Geburt sollte eine weitere telefonische Visite erfolgen.

Am 14. Tag nach der Geburt entschied die Mutter, die Vorstellung des Säuglings in der Praxis durch eine weitere Telefonvisite zu ersetzen, um eine Corona-Exposition ihres Kindes nach Möglichkeit zu verhindern. Zu diesem Zeitpunkt berichtete die Mutter, dass der Säugling tagsüber etwa alle 2 Stunden und nachts etwa alle 3 Stunden ausschließlich gestillt wurde. Die von dem Säugling produzierten Urin- und Stuhlmengen waren für den Kinderarzt angemessen.

Dieser Fall ist ein Beispiel für eine erfolgreiche vaginale Entbindung einer Frau mit COVID-19. Obwohl die Patientin während ihres Klinikaufenthaltes von dem Säugling getrennt war, konnte sie sich erfolgreich an ihr Baby binden. Sie hielt diesen Erfolg den Pflegenden in dem Krankenhaus zugute, die das Baby so ernährten, dass das spätere Stillen nicht beeinträchtigt wurde. Zudem verwies sie auf ihre früheren Erfahrungen als Gebärende und die Fähigkeit ihres Mannes, sich während des Krankenhaus-Aufenthaltes um das Baby zu kümmern.

Dieser Fall ist auch deshalb bemerkenswert, weil das Virus bei dem 20 Monate alten Kind der Patientin nur durch einen Oropharynx-Abstrich nachgewiesen werden konnte. Obwohl viele Familienangehörige mit COVID-19 infiziert waren, war das Outcome der Familie gut, und das Neugeborene blieb trotz des Zeitpunktes der mütterlichen Infektion symptomfrei.

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Coronavirus-Studie mit über 30.000 Isländern: Konstante Antikörper-Titer über 4 Monate
Dr. Thomas Kron


Die Antikörper-Reaktion ist nach einer Studie im NEJM bei isländischen Patienten mit SARS-CoV-2-Infektion innerhalb von 4 Monaten nach der Diagnose konstant geblieben. Die Autoren um den Genforscher Dr. Kari Stefansson (deCODE Genetics–Amgen) schätzen das infektionsbedingte Sterberisiko auf 0,3% [1].

Wie stark eine Antikörper-Reaktion bei Infektion mit dem neuen Coronavirus ausfällt und wie lange sie anhält, sind insbesondere für die Impfstoff-Entwicklung und für kommende Impfprogramme wichtige Fragen. Befürchtet wird unter anderem, dass infizierte Patienten relativ rasch wieder Antikörper-negativ werden und sich erneut infizieren könnten. Eindeutige Antworten gibt es bislang nicht.

Die Autoren der vorliegenden Studie wollten daher die Seroprävalenz von SARS-CoV-2 in der isländischen Bevölkerung und den Antikörper-Verlauf innerhalb der ersten 4 Monate nach der Infektion ermitteln.

30.000 Isländer untersucht
Die Wissenschaftler bestimmten bei 30.575 isländischen Bürgern (8,4% der Gesamtbevölkerung) mit 6 Assays die Titer der spezifischen Antikörper gegen SARS-CoV-2. Zu den 6 Assays gehörten auch 2 Pan-Ig-Assays. Seropositivität wurde dann angenommen, wenn beide Pan-Ig-Assays positiv ausfielen.

Darüber hinaus wurden 2.102 Proben von 1.237 Personen bis zu 4 Monate nach der Diagnose mit einem quantitativen PCR-Test (qPCR) untersucht.

Zudem bestimmten die Forscher die Antikörper bei 4.223 Personen mit Virus-Exposition, die sich daher in Quarantäne befanden, sowie bei 23.452 Personen ohne bekannte Virus-Exposition.

Über 90% der Genesenden seropositiv
Von 1.215 Personen, die sich von der Infektionskrankheit erholt hatten, waren 1.107 (91,1%) seropositiv. Die Antikörper-Titer, bestimmt mit den 2 Pan-Ig Assays, stiegen innerhalb der ersten beiden Monate nach der Diagnose (durch aPCR) an und blieben bis zum Ende der Studie auf dem erreichten Titer-Niveau.

Von den Personen in Quarantäne waren 2,3% seropositiv, von den Personen ohne bekannte Virus-Exposition waren es 0,3%.

Nach den Schätzungen der Forscher steckten sich 0,9% der Isländer mit dem neuen Coronavirus an. Tödlich war die Erkrankung bei 0,3%.

56% aller Infektionen wurden laut Schätzungen der Forscher durch einen qPCR-Test diagnostiziert; bei 44% der Infizierten in Island wurde die Infektion mittels PCR-Test hingegen nicht erkannt.

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Samstag, 12. September 2020
Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer
Aber Tausend?




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