Samstag, 17. September 2005
Zur Wahl 2
Wenn alle vorab erteilten Koalitionsaussagen eingehalten würden, gibt es wenig Möglichkeiten: Keine große Koalition, keine Ampel, keine rot-grün-rote. Was übrig bliebe, wenn die Wahl so ausgeht, wie nach bisherigen Prognosen zu erwarten, wäre dann wahrscheinlich eine rot-grüne Minderheitsregierung auf Basis einer Tolerierung durch die Linkspartei. Ein solches Modell hätte verschiedene Vorteile:
1) Es ließe dem deutschen Spießer jeglicher politischer Couleur den Angstschweiß des Entsetzens in den Nacken fließen,
2) Einige Freunde von mir und ich selbst hätten unseren Spaß,
3) Wir wären in der europäischen Normalität angekommen, denn in Staaten wie Italien oder Dänemark ist so etwas ganz normal und in Frankreich zumindest schon dagewesen,
4) Die Reformen müssten unter diesen Umständen sozialverträglicher gestaltet und langsamer umgesetzt werden, die rot-grüne Koalition bliebe das kleinere, in diesem Fall aber das noch kleinere Übel, ohne Lafontaine an der Regierung beteiligen zu müssen.
5) Selbst die Libertären könnten sich über ihr Ideal einer schwachen Regierung freuen (na, neoconablos, nu kommt ma!)

Aber dazu kommt es nicht, was zählen Vorab-Koalitionsaussagen, Lügen sind nunmal das Geschäft der Politik, und für eine solche Lösung ist dieses Land viel zu deutsch.

Schade eigentlich!

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Zur Wahl 1
Die SPD verteilt auf Braunschweigs Straßen rote Nelken an Passanten. Einerseits fiele mir dazu "Ihr habt´s gerade nötig" ein, ist ja auch nur Stimmenfängerei kurz vor dem letzten Gefecht, andererseits hat es Stil. Und den lässt das Lager der Gegenkandidatin gänzlich vermissen. Ich jedenfalls habe freudig meine rote Nelke mit nach Hause genommen und als Vase eine leere Prosecco-Flasche genommen, getreu meinem alten Emblem Sektglas & Sichel.

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