Montag, 28. August 2006
Per Durchhänger zum Erfolg
Nach 250 Höhenmetern in völlig senkrechtem Gelände und zwei Überhängen die letzte Schlüsselstelle, natürlich wieder überhängend. Ich habe keine Kraft mehr und sage das meinem Gefährten. Panik will aufkommen. "Vertrau Dich mir an!" sagt er. "Das << ich kann nicht>> ist in Deinem Kopf. Ich habe uns einen Standplatz gebaut, gib Deine Sicherungen auf, mach die Augen zu und lass Dich hängen."

Widerstrebend nehme ich, klackklack, meinen ersten Haken aus, dann den zweiten, lasse beide Griffe los, nehme die Füße von den kaum zehennagelgroßen Tritten und hänge schlaff im Seil.Ich schließe die Augen, atme langsam und versuche, zu meditieren. Dann öffne ich die Augen, und es geht weiter, in rasender Geschwindigkeit, Klimmzüge, ich schiebe die Knie über die Kante des Überhangs, spüre wie mir das Blut unter der Hose die Beine hinunterläuft, und nachdem ich das dunkle Hornblendegestein mit meinem Mageninhalt behellsprenkelt habe, stehe ich oben, und wir fallen uns in die Arme. Geschafft!

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