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Samstag, 14. Februar 2009
Sehnsucht heißt ein altes Lied des Hindukusch oder Abgesang auf eine gerade vergangene Ära
che2001, 20:18h
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Danke, Boche, für das hier!
che2001, 20:00h
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Auch starkes Fleisch ist schwach
che2001, 17:33h
Konnte gerade feststellen, dass mein Fitnesstrainer, der Kampfsportler und Frauenschwarm inzwischen eine ziemliche Plautze hat. Selbst der also. Was lernt mich das? Guten Gewissens ins Steakhouse gehen oder mir vornehmen, den Sentiero della Bochette ohne Mittagessen zu machen?
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Die kognitiven und performativen Dissonanzen beim politischen Bloggen
che2001, 17:26h
Wenn die eigenen politischen Auffassungen sehr weit vom gesellschaftlichen Mainstream entfernt sind, so liegt es in der Natur der Sache, dass sie oft schwer zu vermitteln sind. Also nicht unbedingt nur die Ansichten selbst, sondern alles, was an weiteren Informationen damit zusammenhängt. Als ich noch ganz regelmäßig an den überregionalen Vernetzungstreffen antirassistischer Initiativen teilnahm, erlebte ich mal in Ostfriesland das völlige Unverständnis darüber, dass es in Göttingen ein halbes Dutzend verschiedene Flüchtlingssoligruppen gab, die teils eine kirchlichen, teils einen bürgerlichen, eine gewerkschaftlichen, einen grün-alternativen und einen autonomen Hintergrund hatten (allein zwei autonome Gruppen), dass wir als klassisch-autonome Gruppe mit Kirchens enger zusammenarbeiteten als mit anderen Autonomen, mit der stärksten Antifa-Fraktion gar nicht, die Gruppen insgesamt gesehen aber wieder ein großes Dauerbündnis bildeten, das von der Reformierten Gemeinde bis zu Antiimps reichte. Das in Aurich zu erzählen war wie die Verhältnisse eines fremden Planeten darzulegen. Oder wieso eine Hamburger Gruppe in keinem der lokalen Hamburger Bündnisse mitmachte, aber in einem bundesweiten Netzwerk umso aktiver war, wieso in Berlin Antirassismus und der Kampf gegen Gentrifizierung der Kieze zusammengingen, die klassische Antifa-Arbeit da aber nicht reingehörte, das waren alles so Themen, die meist nur dann vollständig erklärbar waren, wenn man selber in Vergleichbarem drinsteckte oder zumindest mal hineingerochen hatte. Immerhin: Der Austausch funktionierte ja doch. Nicht zuletzt wohl, weil man mal jemanden mitnehmen und die Verhältnisse im real life zeigen konnte, und weil man nicht nur Worte gebraucht, sonder auch Bilder, Gesten, Minen, einen Tonfall.
Beim Bloggen fällt das alles weg. Wenn mir da jemand ankreidet, ich würde die Kommunikation mit ihm und den Seinen künstlich erschweren, weil ich die Leute ständig schubladisiere und ich das Selbe von denen sagen würde, oder wenn ich einem Mitblogger meine Einschätzung zu einem bestimmten Politiker mitteile und ich das Gespräch als lockeren Austausch unterschiedlicher Meinungen in einer Politplauderei erlebe, und er erlebt haargenau das gleiche Gespräch als Ausgrenzung und Marginalisierung seiner Meinung, gar als Mißachtung seiner Persönlichkeit, dann frage ich mich, ob das Medium Blog mit bestimmten Diskussionen nicht schlicht überfordert ist. Vollends abstrus wird es dann, wenn, wie vorgekommen etwa meine Meinung zu einem politischen Ereignis von einem politisch anders gesinnten Blogger als codierte Handlungsanweisung an eine bestimmte Szene gelesen wird oder verschiedene Blogs als so eine Art Verschwörung oder Bande angesehen werden, die auch noch einen (bärenmäßigen) Anführer hat.
Vielleicht sind gebloggte politische Botschaften ja so etwas wie Fahrradkuriere: Sie sollen gut aussehen und dynamisch rüberkommen, aber den Sender sieht man nicht. Es gibt zwar ein Blog-Minenspiel (;-), :-), lol, ROFL, Muarharhar usw.), doch scheint dies nicht geeignet zu sein, die wirklich eklatanten Mistverständnisse zu verhindern. Oder es wird von diesen Emoticons an der falschen Stelle und vielleicht auch zu selten Gebrauch gemacht.
Beim Bloggen fällt das alles weg. Wenn mir da jemand ankreidet, ich würde die Kommunikation mit ihm und den Seinen künstlich erschweren, weil ich die Leute ständig schubladisiere und ich das Selbe von denen sagen würde, oder wenn ich einem Mitblogger meine Einschätzung zu einem bestimmten Politiker mitteile und ich das Gespräch als lockeren Austausch unterschiedlicher Meinungen in einer Politplauderei erlebe, und er erlebt haargenau das gleiche Gespräch als Ausgrenzung und Marginalisierung seiner Meinung, gar als Mißachtung seiner Persönlichkeit, dann frage ich mich, ob das Medium Blog mit bestimmten Diskussionen nicht schlicht überfordert ist. Vollends abstrus wird es dann, wenn, wie vorgekommen etwa meine Meinung zu einem politischen Ereignis von einem politisch anders gesinnten Blogger als codierte Handlungsanweisung an eine bestimmte Szene gelesen wird oder verschiedene Blogs als so eine Art Verschwörung oder Bande angesehen werden, die auch noch einen (bärenmäßigen) Anführer hat.
Vielleicht sind gebloggte politische Botschaften ja so etwas wie Fahrradkuriere: Sie sollen gut aussehen und dynamisch rüberkommen, aber den Sender sieht man nicht. Es gibt zwar ein Blog-Minenspiel (;-), :-), lol, ROFL, Muarharhar usw.), doch scheint dies nicht geeignet zu sein, die wirklich eklatanten Mistverständnisse zu verhindern. Oder es wird von diesen Emoticons an der falschen Stelle und vielleicht auch zu selten Gebrauch gemacht.
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Eine Schweinerei sondergleichen
che2001, 15:46h
Wenn man sowas liest, stellt sich ja unwillkürlich die Frage, wann man hierzulande wieder die Zuchthausstrafe mit Nummernbezeichnung für die Häftlinge und gestreiftem Anzug einführt und wer das alles bejubeln wird. Ich erinnere mich noch an Zeiten, da plakatierten wir ein Riesenposter in der Stadt, dass Gevatter Tod mit der Sense und einen Zombie mit Hellebarde zeigte und der Sprechblase "Har har, da kommt der Volkszähler!". Es wird höchste Zeit, dass wieder eine Bewegung für zivile und bürgerliche Rechte auf die Beine kommt, so geht es ja wirklich nicht weiter.
Man kann gar nicht so viel essen, wie man kotzen möchte:
"Flüchtlingsrat lehnt geplante Schülerdatei ab - Verbot der
Datenübermittlung gefordert
Der rot-rote Berliner Senat plant die Erfassung aller Berliner Schüler
in einer zentralen Berliner "Schülerdatei" nach Hamburger Vorbild.(1)
Die ursprünglich bereits für heute geplante endgültige Verabschiedung
des Gesetzes im Abgeordnetenhaus wurde aufgrund der öffentlichen Kritik
von Schüler- und Elternverbänden zunächst um 3 Wochen vertagt.
Bereits vor Beginn der Schulpflicht sollen Name und Geburtstag aller
Kinder, Anschrift und Telefonnummer der Eltern sowie Angaben zu
nichtdeutscher Herkunftssprache und zu Behinderungen des Kindes erfasst
werden. Im weiteren Verlauf werden u.a. Verstöße gegen die Schulpflicht
erfasst. Jedes Berliner Schulkind erhält eine landeseinheitliche
Schülernummer. Zugriff auf die bei der Senatsverwaltung für Schulwesen
geführte Schülerdatei erhalten u.a. Strafverfolgungs- und
Polizeibehörden, Jugend- und Gesundheitsämter.
Erklärter Zweck der Schülerdatei ist es, zugleich Daten für die
Bildungsplanung zu gewinnen und die Arbeit der Polizei- und
Justizbehörden bei der Verfolgung von Straftaten und Schulschwänzern zu
erleichtern.(2) Im Zusammenwirken mit vorhanden Dateien wie dem
Melderegister und dem Ausländerzentralregister sowie Gesetzen wie dem
Aufenthaltsgesetz und dem Berliner Allgemeinen Sicherheits- und
Ordnungsgesetz werden durch die neue Datei die Möglichkeiten der Polizei
erheblich erweitert, gegen Kinder ohne legalen Aufenthaltstitel und ihre
Eltern zu ermitteln. Die Datei erleichtert es auch, Kinder zwecks
Abschiebehaft und Abschiebung ggf. in der Schule festzunehmen.(3) Zwar
erhält die Ausländerbehörde keinen unmittelbaren Zugriff auf die Datei,
wohl aber die in ihrem Auftrag wegen illegalen Aufenthalts ermittelnden
und Abschiebemaßnahmen und -haft auch vollziehenden Polizeibehörden.
Kindern ohne legalen Aufenthaltstitel sowie Kindern, denen akut eine
Aufenthaltsbeendung droht, z.B. Inhaber einer
"Grenzübertrittsbescheinigung", ist im Hinblick auf die Datei vom
weiteren Schulbesuch abzuraten. Bereits bisher war in Berlin aufgrund
der berechtigten Ängste von Eltern und Schulen ein Schulbesuch von
Kindern ohne legalen Status nur in Ausnahmefällen realisierbar.(4)
Künftig hinge in Berlin dank Schülerdatei das Recht des Kindes auf
Bildung vom Aufenthaltstitel ab. Dies wäre ein weiterer Verstoß gegen
die UN-Kinderrechtskonvention, die in Art. 28 das Recht eines jeden
Kindes auf Schulbildung garantiert.
* Der Flüchtlingsrat fordert den Berliner Senat auf, auf die geplante
Schülerdatei zu verzichten und einen Schulbesuch unabhängig vom
Aufenthaltstitel zu gewährleisten.(5)
* Der Flüchtlingsrat fordert den Berliner Senat auf, sich auf
Bundesebene für ein klares gesetzliches Verbot der Übermittlung der
Daten von Schülern und Kitakindern (sowie von Patienten) an Polizei,
Justiz- und Ausländerbehörden zum Zweck der Verfolgung
aufenthaltsrechtlicher Verstöße einzusetzen.(6)
Berlin, 29. Januar 2009
Flüchtlingsrat Berlin"
Man kann gar nicht so viel essen, wie man kotzen möchte:
"Flüchtlingsrat lehnt geplante Schülerdatei ab - Verbot der
Datenübermittlung gefordert
Der rot-rote Berliner Senat plant die Erfassung aller Berliner Schüler
in einer zentralen Berliner "Schülerdatei" nach Hamburger Vorbild.(1)
Die ursprünglich bereits für heute geplante endgültige Verabschiedung
des Gesetzes im Abgeordnetenhaus wurde aufgrund der öffentlichen Kritik
von Schüler- und Elternverbänden zunächst um 3 Wochen vertagt.
Bereits vor Beginn der Schulpflicht sollen Name und Geburtstag aller
Kinder, Anschrift und Telefonnummer der Eltern sowie Angaben zu
nichtdeutscher Herkunftssprache und zu Behinderungen des Kindes erfasst
werden. Im weiteren Verlauf werden u.a. Verstöße gegen die Schulpflicht
erfasst. Jedes Berliner Schulkind erhält eine landeseinheitliche
Schülernummer. Zugriff auf die bei der Senatsverwaltung für Schulwesen
geführte Schülerdatei erhalten u.a. Strafverfolgungs- und
Polizeibehörden, Jugend- und Gesundheitsämter.
Erklärter Zweck der Schülerdatei ist es, zugleich Daten für die
Bildungsplanung zu gewinnen und die Arbeit der Polizei- und
Justizbehörden bei der Verfolgung von Straftaten und Schulschwänzern zu
erleichtern.(2) Im Zusammenwirken mit vorhanden Dateien wie dem
Melderegister und dem Ausländerzentralregister sowie Gesetzen wie dem
Aufenthaltsgesetz und dem Berliner Allgemeinen Sicherheits- und
Ordnungsgesetz werden durch die neue Datei die Möglichkeiten der Polizei
erheblich erweitert, gegen Kinder ohne legalen Aufenthaltstitel und ihre
Eltern zu ermitteln. Die Datei erleichtert es auch, Kinder zwecks
Abschiebehaft und Abschiebung ggf. in der Schule festzunehmen.(3) Zwar
erhält die Ausländerbehörde keinen unmittelbaren Zugriff auf die Datei,
wohl aber die in ihrem Auftrag wegen illegalen Aufenthalts ermittelnden
und Abschiebemaßnahmen und -haft auch vollziehenden Polizeibehörden.
Kindern ohne legalen Aufenthaltstitel sowie Kindern, denen akut eine
Aufenthaltsbeendung droht, z.B. Inhaber einer
"Grenzübertrittsbescheinigung", ist im Hinblick auf die Datei vom
weiteren Schulbesuch abzuraten. Bereits bisher war in Berlin aufgrund
der berechtigten Ängste von Eltern und Schulen ein Schulbesuch von
Kindern ohne legalen Status nur in Ausnahmefällen realisierbar.(4)
Künftig hinge in Berlin dank Schülerdatei das Recht des Kindes auf
Bildung vom Aufenthaltstitel ab. Dies wäre ein weiterer Verstoß gegen
die UN-Kinderrechtskonvention, die in Art. 28 das Recht eines jeden
Kindes auf Schulbildung garantiert.
* Der Flüchtlingsrat fordert den Berliner Senat auf, auf die geplante
Schülerdatei zu verzichten und einen Schulbesuch unabhängig vom
Aufenthaltstitel zu gewährleisten.(5)
* Der Flüchtlingsrat fordert den Berliner Senat auf, sich auf
Bundesebene für ein klares gesetzliches Verbot der Übermittlung der
Daten von Schülern und Kitakindern (sowie von Patienten) an Polizei,
Justiz- und Ausländerbehörden zum Zweck der Verfolgung
aufenthaltsrechtlicher Verstöße einzusetzen.(6)
Berlin, 29. Januar 2009
Flüchtlingsrat Berlin"
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