Mittwoch, 12. März 2014
Zur CeBIT
Es gab eine Zeit, als ich auf dieser Messe mal einen Stand organisiert hatte und sogar im Zusammenhang mit unserem großen innovativen IT-Unternehmen von Sigmar Gabriel (damals niedersächsischer Ministerpräsident) zum Abendessen eingeladen wurde. Heute betrachte ich vor allem die vorgestellten Produkte mit Befremden, vielleicht stehe ich unter Zukunftsschock, vielleicht bin ich strukturkonservativ. Mit Tablets kann ich nichts anfangen, wenn ich was eintippe, dann über eine Tastatur, und das heißt 30 cm Mindestbreite. Wer mir eine SMS schickt könnte ebensogut einen Postbrief an meine tote Mutter, gerichtet an ihren Grabstein schicken. Ich weiß nicht, wie und wo ich die abrufe, und falls ich aus reinem Zufall mal eine lese weiß ich nicht, wie ich mit Tastenfeldern, wo eine Taste drei Buchstaben bedeuten kann antworten sollte. Meine Antwort auf "Wann kommst Du?" kann also "Reo blub 3" heißen, weil ich es nicht anders hinkriege. Über Apps aus der Cloud kann ich Fachartikel schreiben, weil ich dafür bezahlt werde, wie ich die herunterladen soll weiß ich nicht und will es nicht wissen, frage mich aber, wieso heute niemand mehr seinen Motor wechseln kann -früher holte man sich den vom Schrottplatz.


Demnächst wird bei uns in der Firma die App zum Download von Outlook aufs Smartphone eingeführt. Mir graut davor. Ich bin dann halt aus Kommunikationsprozessen ausgeklinkt. Es könnte für mich ein Grund sein, zu kündigen und in ein weniger modernes Unternehmen zu wechseln. Von mir aus kann diese ganze Tabscheiße unter die Hydraulikpresse.

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