Sonntag, 21. August 2005
Schwarzbraun ist die Haselnuss
Politik macht wieder Spaß: Der CDU-ParlamentARIER Nitsche wirbt mit einer NPD-Parole.
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,370357,00.html

Es gab mal eine Zeit, da war der Abstand zwischen der CDU und Rechtsradikalen gar nicht so groß: In meiner Kindheit waren die keifenden Opis, die jedem Langhaarigen "verrecken, vergasen, unter dem Führer hätte es so etwas nicht gegeben" nachriefen, noch gesellschaftlicher Mainstream,die Konservativen unter unseren Lehrern vergaben politische 6er Noten an Mitglieder der Schülervertretung und relativierten den Nationalsozialismus dahingehend, dass der Kommunismus ja genauso schlimm sei, und insofern sei die KPD gewissermaßen am Wahlsieg der Nazis indirekt schuld gewesen. Bis in mein frühes Erwachsenenalter hinein waren CDU-Anhänger hinsichtlich Lebensgewohnheiten und Alltagskultur anders als unsereins und jedenfalls völlig unhip. Das CDU-Stammpublikum hörte deutsche Schlager, Volksmusik oder Marsch- und Blasmusik, wenn jüngeren Alters, dann eher Country, oder, wenn Rock´n Roll, dann waren es gleich Teddy Boys mit Südstaatenfahne auf der Jeansjacke. Direkt vermischen taten sich CDu- und rechtsradikale Positionen bei den Burschenschaften. Der milieuübergreifende Siegeszug der Popkultur seit den späten 80ern, aber auch aufgeschlossene CDU- PolitikerInnen wie Süßmuth, Fink, Blüm, Roth oder von Beust ließen diese alten Millieuschranken fallen, und heute überwiegt eher der liberale, sich von SPD-Stammwählern in seinen Freizeit- Mode- und Musikgewohnheiten kaum unterscheidende, aus materiellem Interesse (oder der Annahme eines Solchen) heraus die CDU unterstützende CDU-Anhänger oder auch -Mitstreiter.

Insofern sei Herrn Nitsche Dank für die Wiederherstellung eines verlorengegangenen alten Feindbilds :-)))

... link (16 Kommentare)   ... comment


Was ist der Kirchhof für Einer?
Der ehemalige Verfassungsrechtler und von der CDU neuerdings so bezeichnete Steuerexperte Kirchhof
gehört zum Thinktank „Initiative neue soziale Marktwirtschaft“.
Diese wiederum wurde vom Arbeitgeberverband Gesamtmetall gelauncht und
mit einem Zehn-Jahresetat von 100 Millionen Euro ausgestattet. Es ist eine ideologische Kaderschmiede des Neoliberalismus, wie es deren mehrere gibt, vgl. hierzu
http://environ.de/us/che/?postid=23.

Hier soll also ein Lobbyist selber möglicherweise Finanzminister werden. Es wäre nicht das erste Mal: Turgut Özal, der frühere Staatschef der Türkei, war vor dem Putsch der Generäle persönlicher Mitarbeiter des neoliberalen Chefideologen Milton Friedman.
Es stellt sich allerdings die Frage, ob Herr Kirchhof eher so etwas wird wie ein zweiter Werner Müller oder gar Jost Stollmann: Ein als Feigenblatt angeheuerter Außenseiter, der in der Tagespolitik von vornherein auf verlorenem Posten steht.

... link (2 Kommentare)   ... comment


Donnerstag, 18. August 2005
Wir sind Päpster
Jetzt sind wir richtig Papst, textet gmx.
http://www.gmx.net/de/themen/nachrichten/,cc=000001769600012647861rmMYx

Na super, ab jetzt will ich mit "Eure Heiligkeit" angeredet werden und selbstverständlich auch alle anderen Deutschen so anreden :-)

... link (0 Kommentare)   ... comment


Bruce Cockburn
Bei der Frau Modeste diskutierte ich mit moccalover über die Kitschgrenze bei linker Kunst
http://modeste.twoday.net/stories/902803/#908638,

und bei den positiv von mir ins Feld geführten Leuten vergaß ich doch glatt einen, den ich liebe: Bruce Cockburn. Nicht nur für sein "In the flash of this moment, you are the best of what we are. Don´t let them stop you now, Nircaragua", eines der ganz wenigen Beispiele einer nicht apologetischen, nicht kitschigen, differenzierten Solidarisierung mit einer revolutionären Bewegung in Form eines Liedes gehört seiner Musik ein fester Platz in meinem Herzen.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Hühnerpuster
Wer pustet das Hühnchen bei Nacht und Wind?
Es ist der Bauer, er trinkt Absinth!
Er hat das Hühnchen wohl in der Hand,
als Hühnchenpuster ist er bekannt.
Mein Hühnchen, was blähst Du so bang Deinen Bauch?
Siehst Puster, Du, denn nicht den Schlauch?
Den Schlauch mit Schleifen und mit Knöpfen?
Mein Hühnchen, soll ich Dich jetzt köpfen?
Dem Hühnchen grauset's und gackert geschwind,
der Bauer bedauert's, doch trinkt er Absinth!
Das Ende nah, die Luft noch ganz frisch,
serviert wird das Hühnchen am Abendtisch

... link (0 Kommentare)   ... comment


Dienstag, 16. August 2005
US Robotics wird Platinum
Ein legendäres Unternehmen wird aufgekauft: Tom Gores Platinum erwirbt den seit Jahren kriselnden ehemaligen Modem-Giganten US-Robotics.

http://www.testticker.de/news/netzwerke/news20050816007.aspx

... link (0 Kommentare)   ... comment


Montag, 15. August 2005
Autonome
Bei der Lektüre des Wikipedia-Artikels zum Thema Autonome http://de.wikipedia.org/wiki/Autonome berührte mich seltsam, dort im Literaturverzeichnins die Namen früherer Mitstreiter und szeneinterner Kontrahenten wiederzufinden. Schade fand ich, dass dieser Beitrag und der Artikel zum Thema Operaismus nicht miteinander verbunden sind, denn beides gehört zusammen. Was mir aber wirklich fehlt, ist die subkulturelle und persönliche Dimension, sind/waren doch die Autonomen eine Gegenkultur wie Hippies oder Punks, freilich mit den verschiedenen subkulturellen Strömungen korrespondierend, wechselwirkend und sich verändernd. So kommt hier denn eine gänzlich subjektive Wahrnehmung der autonomen Szene der 80er und 90er; man mag mir vergeben, dass diese aus biografischen Gründen stark auf die Verhältnisse Göttingens, Bremens und Hannovers bezogen ist.


Die autonome Bewegung in Westdeutschland entstand Anfang der 80er Jahre aus der früheren Spontiszene und hatte unterschiedliche Wurzeln. Zum Einen endete 1981 mit der Fertigstellung des Bauzauns in Brokdorf vorerst die heiße Phase der Massenmobilisierung der Anti-AKW-Bewegung, und es sollte bis Wackersdorf und Tschernobyl dauern, bis diese wieder aufflammte. Gleichzeitig führten grassierende Wohnungsnot und spektakuläre Immobilienskandale (Neue-Heimat-Affäre) zu einem Höhepunkt der Hausbesetzungen in Städten wie Berlin, Hamburg, Bremen, Göttingen, Frankfurt, Nürnberg und Freiburg, die in der Wahrnehmung der damaligen Linken einen direkten Angriff auf das kapitalistische Eigentum darstellten. Hierdurch kam es zu neuen Bündnissen und personellen Neuzusammensetzungen der Szene, aber auch zu einer Rückbesinnung auf antikapitalistische Positionen bzw. das Sich-Auseinandersetzen mit der bürgerlichen Gesellschaft an sich, die in der Anti-AKW-Bewegung etwas vernachlässigt worden war. Das Hochkommen der Friedensbewegung und die Hungerstreiks der RAF eröffneten ein neues, antiimperialistisches Engagement, und mit der Neuen Deutschen Welle änderte sich der Musikgeschmack von Teilen der Szene nachhaltig. Was sich bis etwa 1983 zusammenfand, war ein Milieu, das sich durch folgende Merkmale kennzeichnen lässt:

Im Gegensatz zu den sonst verbreiteten Animositäten von Hippies und Punks vermischten sich bei den Autonomen Elemente beider Subkulturen wie auch der Rocker. Leute in Motorradlederjacken, bunten Streifenjeans oder Tigerleggins und Springerstiefeln, so sahen die typischen Autonomen Anfang der 80er aus, Männer häufig mit langen Haaren und Vollbärten, Frauen eher betont kurzhaarig. Markenzeichen der typischen Autonomen waren außerdem der schwarz-rote Sandinistenstern und die schwarz-weiß gewürfelte Kufaya (das sogenannte Palästinensertuch).

Rationale linke Theorie verband sich mit einem abgefahren-subversiven Humor, der in "Organisationen" wie den Spontilisten Ausdruck fand, die in vielen Studentenparlamenten vertreten waren und Namen führten wie "Die Rebellen vom Liang Shiang Po", LOLA (Liste ohne lästige Ansprüche) und WAHL-Liste (Wahrhaft Alternative Hochschulliste). Die autonome Gegenkultur zeichnete sich durch eine Vorliebe für "harte" Musik (Punk, Heavy Metal), sexuelle Promiskuität und einen oft hohen Alkohol- und Drogenkonsum aus. Im Verlauf der 80er und 90er Jahre änderten sich weniger die politischen Inhalte, aber der subkulturelle Charakter der Szene erheblich. Eine durch das Bekanntwerden von Vergewaltigungen in Szenekreisen ausgelöste und durch Alice Schwarzers PorNO-Kampagne forcierte Sexismusdebatte führten in weiten Szenekreisen dazu, dass die bisherige sexuelle Libertinage in einen rigiden Moralismus umschlug, in dem Heterosexualität oftmals als reines Gewaltverhältnis betrachtet wurde. Parallel wurde Vegetarismus/Veganismus zu einem Thema für weite Teile der autonomen Szene. In den 90ern ernährte sich die Mehrheit der Autonomen vegetarisch, und auch die Ernährungsfrage wurde mit ungeheurer moralischer Rigorosität betrachtet.Ganz generell kann man etwa seit 1989 von einer "Moralisierung" der Szene sprechen, der ursprüngliche suversive Humor wurde bei weiten Teilen der Szene durch einen geradezu fundamentalistischen moralischen Rigorismus ersetzt. Dies steht auch mit einer sozialen Neuzusammensetzung der Szene in Verbindung: Im gleichen Maße, in dem der Anteil von Abkömmlingen von Arbeiterfamilien abnahm, vermehrte sich speziell der der Lehrer- Pastoren- und Professorenkinder, die überwiegend zu Wortführern in der Szene und Trägern des Moralismus wurden. Hinsichtlich der politischen Militanz fand eine starke Fraktionierung statt: Die Einen hielten an behelmten und uniform vermummten Schwarzen Blöcken als genuin autonomer Demonstrationsform fest, die Anderen erklärten dies zu einem "ritualisierten Militanzfetisch".

Das vorherrschende bzw. als hip betrachtete subkulturelle Kostüm der Szene wandelte sich erst vom Lederjacken-Outfit zu Bomber- oder englischen Wachsjacken und schlabbrigen Pluderhosen, dann zu einem Hiphop-Outfit mit Basecap und schließlich zu Adidas-Klamotten, Autonome gehörten auch zu den Trendsettern, was das Aufkommen von Tattoos und Piercings angeht.

Für eine in der Szene hochangesehene Minderheit, der ich auch angehörte, war die politische Philosophie des Operaismus Angelpunkt des eigenen politischen Denkens, angereichert mit Elementen der Kritischen Theorie und dem sogenannten Neuen Antiimperialismus, einer Spielart antiimperialistischer Theoriebildung, die die Fixierung auf marxistische Guerrillabewegungen und den dogmatischen Antizionismus der klassischen Antiimperialisten nicht mitmachte. Für andere Gruppierungen waren der Marxismus-Leninismus, Anarchismus, Feminismus oder auch eine Mischung aus Elementen fernöstlicher Zen-Bushido-Kampfethik, Veganismus und Sharp-Skin-Gedankengut ausschlaggebend.

Als ich mich Ende der 90er aus der Szene verabschiedete, hatte sie mit dem Milieu, das ich aus den 80ern kannte, nur sehr wenig gemein.

Gute Filme zum Thema:

Im Herzen Eiszeit

Der Traum ist aus

Was tun, wenn´s brennt?

... link (6 Kommentare)   ... comment


Sonntag, 14. August 2005
Der Neoliberalismus - ein Nachruf
Auch wenn im Zeichen von Hartz IV in Deutschland gerade ein neoliberales Reformpaket ganz hoch auf der Agenda steht, scheint die historische Ära des Neoliberalismus eigentlich gerade vor dem Ende zu stehen. Historische Prozesse scheinen in Deutschland wesenmtlich langsamer anzukommen als im Rest der Welt. In den letzten drei Jahrzehnten wurde neoliberale Politik vor allem in Lateinamerika (namentlich Chile und Peru) praktiziert, sowie in UK seit Thatcher und in ESP unter Felipe Gonzalez (Felipismo), schließlich in der Türkei zwischen Evren und Ciller. Die Reaganomics können eigentlich nicht als neoliberale Politik bezeichnet werden, auch wenn sie mit Deregulierung, Monetarismus und Sozialabbau verbunden waren, denn im Gegensatz zum neoliberalen Glaubensbekenntnis zeichneten sie sich durch extremen Staatsinterverntionismus aus: Gezielte Förderung der Rüstungsindustrie und des Militärisch-Industriellen Komplexes, Hochzinspolitik, Protektionismus. Eigentlich war das ein Militärkeynesianismus mit neomerkantilistischen Zügen. Deutschland unter Kohl kennzeichnete ein ideologisches Bekenntnis zum Neoliberalismus, aber gegen den Widerstand der Gewerkschaften ließen sich nur wenige sozialen Kürzungen realisieren, die Gesundheitspolitik Süßmuths und Blüms hatte eher wohlfahrtsstaatlichen Charakter. Die "geistig-moralische Wende" war primär ein Phänomen des ideologischen Überbaus.

In Südamerika ist der Neoliberalismus gerade am Abkacken: Nachdem man
zweieinhalb Jahrzehnte die Art von angebotsorientierter Politik gemacht hat,
wie sie Hartz und Rürup fordern, sind die meisten Ökonomien dort
zusammengebrochen. Im Augenblick sieht man dort vor allem eine extrem
kämpferische autonome Klassenbewegung: In Argentinien gibt es Fabriken, die
seit drei Jahren von "streikenden" Arbeitern besetzt sind, die die
Unternehmen als enteignet betrachten und die Produktion auf eigene Kappe
weiterführen, die Entwertung der argentinischen Währung hat dazu geführt,
dass die kleinen Leute angefangen haben, ihr eigenes Geld zu drucken, in
Bolivien, wo mein Namenspatron im Augenblick an jeder Straßenecke plakatiert
wird, haben streikende Arbeiter binnen eines Jahres drei Präsidenten
buchstäblich in die Flucht geschlagen (ebenso wie den US-Botschafter), in
Brasilien besetzen die Besitzlosen seit Jahren massenhaft die Plantagen der
Superreichen. Nur, weil der Klassenkampf in Germoney gerade nicht zum
angesagten Zeitgeist gehört, heißt das nicht, dass er nicht weltweit, und
teilweise ziemlich forciert, stattfände. In Südamerika ist sogar ein
entscheidender Schritt gelungen: Weg vom Guerrillakampf, hin zur autonomen
Massenbewegung von unten.

In der aktuellen Ausgabe von Le Monde Diplomatique analysiert Philip S. Golub die aktuelle Situation und kommt zu dem Schluss, dass der neoliberale Staat als Wirtschaftsmodell weltweit ziemlich am Ende ist und die USA unter George W. Bush bereits in eine andere Phase eingereten sind, die des Imperiums (womit er, ohne auf dessen Irrtümer in Details und Schlussfolgerungen einzugehen, prinzipiell Toni Negri folgt). Demzufolge haben wir, da Geschichte sich nicht wiederholt, aber den gleichen Gesetzen folgt, eine ähnliche Situation wie um 1900, als auf eine lange liberale Phase unter Vorherrschaft des British Empire die Zeit des Imperialismus folgte, die mit gesetzmäßiger Zwangsläufigkeit auf den Ersten Wekltkrieg und die nachfolgende Epoche des Faschismus hinauslief. Das Alles könnte demzufolge in modernisierter Form wiederkommen.

... link (1 Kommentar)   ... comment


Donnerstag, 11. August 2005
Demoaufruf
Aufruf zur Protestkundgebung in Düsseldorf
Gegen die Unterdrückung der Kurden in Iran

Die Unterdrückung des kurdischen Volkes in Iran hat in den letzten Wochen eine neue
dramatische Dimension erreicht. Am 09.07.05 haben die iranischen Gardisten (Pasdaran)
eine Gruppe der kurdischen Jugendlichen und jungen Männer an einem Brunnen in der
kurdischen Stadt Mahabad angegriffen und ohne jegliche Warnung auf sie geschossen.
Dabei wurden drei von ihnen schwer verletzt und mehrere festgenommen. Einer der
Schwerverletzten Namens Kemal Esfarin (30 Jahre alt), unter der Bevölkerung bekannt als (Schwane) wurde von den so genannten Revolutionswächtern ( Pasdaran ) brutal gefoltert und anschließend ermordet.
Seine Leiche wurde hinter ein Auto gebunden und zur Einschüchterung der Bevölkerung
durch die Straßen Mahabads geschleift.

Aus Protest gegen die Barbarei der Islamischen Republik Iran in Mahabad gingen
Zehntausende Kurdinnen und Kurden in mehreren Städten Iranisch- Kurdistans auf die Straße.
Während der Protestaktion sind bis jetzt mehr als 50 Menschen ermordet, zahlreiche verletzt und tausende festgenommen worden. Trotz der brutalen Verhinderungsversuche der Pasdaran gehen die Aktionen in den kurdischen Städten weiter und die Spannungen dauern an.

Aus Protest gegen die anhaltenden Verbrechen des Mullah-Regimes in Iranisch- Kurdistan und als Solidarität mit der kurdischen Bevölkerung rufen wir die demokratische Öffentlichkeit zu einer Protestkundgebung in Düsseldorf auf.

Das kurdische Volk ist auf Ihrer Solidarität angewiesen!

Samstag, den 13.08. 05
Um 14.00 bis 18.00 Uhr
Sammelpunkt: Düsseldorf, Landtag NRW um 14.00 Uhr
Aufzug Richtung Innenstadt / Kundgebung auf Burgplatz

Organisatoren:
- Demokratische Partei Kurdistan- Iran ( DPK- I )
- Revolutionäre Organisation der Werktätigen Kurdistans-Iran ( KOMALA ).
- Sozialistische Partei Kurdistan ( PSK )
- HEVKARI- Plattform der kurdischen Parteien in Deutschland
- Verein von Kurdinnen und Kurden in BRD ( KOMAL e.V. )
- KOMKAR- Verband der Vereine aus Kurdistan e.V.
- Deutsch- Kurdische Verein e.V./ MAL
Kurdisches Kulturzentrum e.V.- Köln

... link (0 Kommentare)   ... comment


Wo kein Terror ist, muss er erfunden werden!
Während terrormarketing http://www.terrormarketing.de/ satirische und aufklärerische Ziele verfolgt, hat das reale Marketing und Merchandising den Terror als Gegenstand der Wertschöpfung entdeckt. Wie sagte noch Old Lenin? "Die Kapitalisten verkaufen uns noch den Strick, an dem wir sie aufhängen werden."
http://www.bootsektorblog.de/2005/08/terror_auf_beid.html

... link (1 Kommentar)   ... comment


Eichmanns Erben
Der Landkreis Hildesheim hat eine arabisch sprechende, in Deutschland hochintegrierte Familie in die Türkei abgeschoben (bzw. einen Teil der Familie), was allgemeine Strategie bei Libanesen (und besonders libanesischen Kurden sowie der arabischen Minderheit der Mahalmi) ist. Es ist schon ein Phänomen: Islamistische Hassprediger konnten bisher in Deutschland recht unbehelligt agieren, aber Menschen, die ihren orientalischen Heimatländern aus politischen, religiösen oder sozialen Gründen den Rücken gewandt haben und in Deutschland leben wollen, werden unter Anwendung brutalster Zwangsmittel entweder in die Folterstaaten deportiert, denen sie entkommen sind, oder in völlig fremde Staaten, wo sie Integhrationsschwierigkeiten haben. Sorry, aber aus der Sicht der Betroffenen ist das zynischer Rassismus.

Hierzu noch ein paar besondere Punkte:

1) Das polizeiliche Eindringen in die private Sphäre der Familienwohnung
in tiefster Nacht war zur Sicherstellung der Abschiebung keineswegs
geboten. Die Abschiebung hätte angekündigt werden können, um den seit 17
Jahren in Deutschland lebenden Betroffenen wenigstens die Möglichkeit zu
geben, sich zu verabschieden und ihre persönlichen Dinge zu regeln.

2) Trotz des langjährigen Aufenthalts der Familie wollte der Landkreis
nicht einmal warten, bis auch Papiere für den Familienvater vorlagen,
sondern schob Mutter und Kinder alleine ab und riss die Familie damit
auseinander. Eine derartige behördliche Vorgehensweise ist alles andere
als rechtlich zwingend und kommt in vielen anderen niedersächsischen
Landkreisen nicht vor.

3) Nicht einmal die Tatsache, dass die Tochter Warde wegen akuter
Suizidalität in das Landeskrankenhaus eingewiesen worden war, bewog den
Landkreis dazu, die Abschiebung zu verschieben. Mit der Teilabschiebung
schaffte der Landkreis Fakten: Aus Sorge um seine Familie fühlte sich
Herr Ökmen genötigt, seine kranke 17-jährige Tochter vorzeitig aus dem
Krankenhaus zu holen und seiner Frau in die Türkei zu folgen.

4) Es ist allgemein bekannt, dass die Vorfahren der arabischen
Minderheit der Mahalmi, der auch die Familie Ökmen angehört, aus der
Türkei stammen. Die vom Landkreis herausgestellte Tatsache, dass die
Eltern von Frau Ökmen in Izmir leben, ist insofern nicht sehr
bemerkenswert und ändert nichts an dem Sachverhalt,
- dass die Familie eine arabische Identität besitzt und mehrere
Jahrzehnte im
Libanon lebte;
- dass sie sich Ende der 80er Jahre nur wenige Monate in der Türkei
aufhielt, dann aber wieder in den Libanon zurückkehrte und von dort
durch den libanesischen Bürgerkrieg gezwungen war zu fliehen,
- dass die Kinder im Libanon bzw. in Deutschland geboren sind und die
Türkei für sie ein fremdes Land ist.

5) Die Behauptung, Familie Ökmen sei in die deutschen Lebensverhältnisse
nicht integriert gewesen, ist schon deshalb unglaubhaft, weil 670
Menschen – Freunde, Bekannte, Nachbarn, Mitschüler und Lehrer,
Sportverein und Ortsrat – sich mit ihrer Unterschrift für ein
Bleiberecht der Familie eingesetzt haben. Dass der an zahlreichen
Krankheiten und Kriegsverletzungen leidende Vater keine Arbeit fand,
kann ihm kaum zum Vorwurf gemacht werden.

6) Der Landkreis Hildesheim verweist auf die Gesetzeskonformität seiner
Handlung. Dass die Rechtslage allerdings Ermessensspielräume offen
lässt, ist allgemein bekannt. Andere Landkreise haben aus Gründen der
Verhältnismäßigkeit generell darauf verzichtet, das Aufenthaltsrecht
solcher Personen in Frage zu stellen, die wie Familie Ökmen als
libanesische Kriegsflüchtlinge 1990 ein Bleiberecht erhielten.

Entgegen anders lautenden Darstellungen geht es Familie Ökmen in der
Türkei sehr schlecht. In den ersten Tagen musste Seyri Ökmen mit ihren
Kindern beim Flughafen übernachten und konnte erst weiterreisen, als ihr
aus Deutschland Geld geschickt wurde. Bei ihrer Abschiebung hatte sie
lediglich 20 Euro in ihrer Tasche. Danach fand die Familie zunächst in
der Wohnung einer bereits früher abgeschobenen Familie befristet Obdach.
Inzwischen lebt die Familie, von den Eltern notgedrungen aufgenommen, zu
acht in einem einzigen Zimmer unter schlechten hygienischen und in
bedrückenden sozialen Verhältnissen.

Ach, wären wir doch so weit, einige deutsche Amtsträger nach Sonstwohin abschieben zu können, für einige Beamte des Referats 42 im niedersächsischen Innenministerium würde mir schon ein schöner Fleck in der Zentralantarktis einfallen, oder nach South Central Los Angeles mit dem Schild "I´m a german racist" um den Hals.

... link (4 Kommentare)   ... comment


Statistics
Laut Regierungsstatistik trinkt ein durchschnittlicher Brite jährlich 8,6 Liter reinen Alkohols, das entspricht etwa 215 Litern Bier. Weit überdurchschnittlich sind dabei die Studenten in Cambridge, wo am Wochenende 70 % der Neuzugänge in der Notaufnahme Schwerstbesoffene sind. Kein Wunder in einer Stadt mit 140 Biersorten. Da können Heidelberg, Göttingen, Marburg oder Ingolstadt nicht mithalten.

... link (1 Kommentar)   ... comment


Ansichten
Die Ansichten der Rechten über die Regierung und die der Linken über das Big Business sind beide richtig. Nur, weil Du nicht paranoid bist, heißt das noch lange nicht, dass sie nicht hinter Dir her sind. (Robert Anton Wilson)

Das Eigentum, das ist der Diebstahl. Das Eigentum ist die Voraussetzung für die Freiheit. Diese definiert sich dadurch, dass sie Anderen vorenthalten wird. Eigentum ist unmöglich.
(Pierre Joseph Proudhon)

Alle Kreter sind Lügner!
(Epimenides von Kreta)

Wenige sind imstande, von den Vorurteilen der Umgebung abweichende Meinungen gelassen auszusprechen; die meisten sind sogar unfähig, überhaupt zu solchen Meinungen zu gelangen. Man hat den Eindruck, daß die moderne Physik auf Annahmen beruht, die irgendwie dem Lächeln einer Katze gleichen, die gar nicht da ist. Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.
(Albert Einstein)


Zynismus: der geglückte Versuch, die Welt zu sehen, wie sie wirklich ist.
(Jean Genet)

Wer in einem gewissen Alter nicht merkt, daß er hauptsächlich von Idioten umgeben ist, merkt es aus einem gewissen Grunde nicht.
(Curt Goetz)

Demokratie: ein bei Wahlen immer wieder auftauchender Begriff.
(Gerd Wollschon)

Viele Menschen sind gut erzogen, um nicht mit vollem Mund zu sprechen, aber sie haben keine Bedenken, es mit leerem Kopf zu tun.
(Orson Welles)

Wenn der Wind des Wandels weht, bauen die Einen Schutzmauern, die Anderen bauen Windmühlen.
(irgendson Chinese)

Politik machen: den Leuten soviel Angst einjagen, daß ihnen jede Lösung recht ist.
(Wolfram Weidner)


Alle Revolutionen haben bisher nur eines bewiesen, nämlich, daß sich vieles ändern läßt, bloß nicht die Menschen.
(Karl Marx)

Gefährlicher als eine falsche Theorie ist eine richtige in falschen Händen.
(Gabriel Laub)

... link (0 Kommentare)   ... comment


Deportation Class revisited, heute: Hamburg
In Hamburg hält sich zur Zeit eine angebliche Delegation der Republik Guinea auf, die bei der Hamburger Ausländerbehörde Flüchtlinge ohne oder mit zweifelhaften Papieren als "Guineer" identifiziert, denen neue Pässe ausstellt, die pro Stück 250 Euro kosten (die der Flüchtling, so er Geld hat, berappen muss), worauf die Flüchtlinge umgehend nach Guinea abgeschoben werden. Das Ganze riecht nach einem ziemlich billigen Trick, mal wieder ein paar Unerwünschte sans papiers loszuwerden. Zwischen deutschen Ausländerbehörden läuft halt ein inoffizieller Contest im fantasievollen Abschieben.

Der Flüchtlingsrat Hamburg ruft zusammen mit guineischen Flüchtlingen
ab dem 15.8.05 jeweils Montag, Mittwoch und Freitag von 8-16 Uhr zu
Protestkundgebungen vor der Hamburger Ausländerbehörde, Amsinckstr. 28
auf unter den Forderungen:*
"Sofortige Abreise der dubiosen Delegation - Bleiberecht für alle
Flüchtlinge!"

... link (0 Kommentare)   ... comment


Mittwoch, 10. August 2005
Lob der Kritischen Kritik
Dass der Qualitätsjournalismus vor die Schakale geht, wissen wir. Umso positiver mutet mir folgendes Anliegen der IG Metall an:

IG Metall-Stiftung lobt erstmalig Otto Brenner Preis für kritischen Journalismus aus

Frankfurt/Main - Die Otto Brenner Stiftung - eine Fördereinrichtung der IG Metall - wird erstmalig den Otto Brenner Preis zum Thema "Kritischer Journalismus - gründliche Recherchen statt bestellter Wahrheiten" verleihen. Prämiert werden Beiträge, die für einen kritischen Journalismus vorbildlich und beispielhaft sind und für demokratische und gesellschaftspolitische Verantwortung im Sinne von Otto Brenner, dem ersten Vorsitzenden der IG Metall von 1956 bis 1972, stehen. Das politische Leitmotiv des Gewerkschafters lautete: "Nicht Ruhe und Unterwürfigkeit gegenüber der Obrigkeit ist die erste Bürgerpflicht, sondern Kritik und ständige demokratische Wachsamkeit." Es sollen journalistische Beiträge ausgezeichnet werden, die Themen aufgreifen, die in den Medien sonst zu kurz kommen, aber für die Bürger und Arbeitnehmer von großer Bedeutung sind, teilte die Pressestelle der IG Metall am Mittwoch in Frankfurt mit.

Der Otto Brenner Preis ist mit insgesamt 20 000 Euro dotiert. Es werden die drei besten eingereichten Beiträge ausgezeichnet und drei Recherche-Stipendien vergeben. Für Nachwuchs-Journalisten aus Schüler- und Jugendzeitungen, aus Videogruppen oder anderen Projekten gibt es einen Newcomer-Sonderpreis. Teilnehmen und vorgeschlagen werden können alle Journalistinnen und Journalisten, die für Printmedien, Hörfunk, Fernsehen und Internet-Publikationen arbeiten. Der Jury gehören Sonia Mikich (Redaktion Monitor), Heribert Prantl (Süddeutsche Zeitung), Harald Schumann (Der Tagesspiegel), Dr. Volker Lilienthal (epd-medien) sowie Verwaltungsratsmitglieder der Otto Brenner Stiftung an. Die Preisverleihung findet im Rahmen der diesjährigen Jahrestagung der Otto Brenner Stiftung am 23./24. November 2005 in Berlin statt. Die detaillierten Ausschreibungs- und Bewerbungsunterlagen können unter www.otto-brenner-stiftung.de abgerufen werden.
Einsendeschluss ist der 15. Oktober 2005.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Montag, 8. August 2005
Transpluto
Eigentlich wurde er ja schon 2003 entdeckt, der zehnte Planet im solaren System. Aber die Astronomen konnten sich über die Klassifizierung und Benennung nicht einig werden, und so wurde er jetzt in der Bloggosphäre "entdeckt". http://www.wired.com/news/space/0,2697,68373,00.html?tw=wn_tophead_11

... link (2 Kommentare)   ... comment


Lizenzschwein
In der Zukunft wird um Regress gebeten, wer das falsche Schwein gegessen hat http://www.bootsektorblog.de/2005/08/haftstrafen_fr_.html. Tröstlich aber, dass offensichtlich gar nicht alle blogger und Onliner nerdige Nerds, sondern mitunter sogar klassische echte Kerle sind: http://www.bootsektorblog.de/2005/08/bikini_statt_bl.html.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Sonntag, 7. August 2005
Pisa neu oder Rechtschreibdeform ab 18
Bevor die tolle Rechtschreibkommission sich an die Groß- und
Kleinschreibung macht, sollte man die folgenden Beispiele bedenken:


Er hatte liebe Genossen.
Er hatte Liebe genossen.

Wäre er doch nur Dichter!
Wäre er doch nur dichter!

Sich brüsten und anderem zuwenden.
Sich Brüsten und anderem zuwenden.

Die nackte Sucht zu quälen.
Die Nackte sucht zu quälen.

Sie konnte geschickt Blasen und Glieder behandeln.
Sie konnte geschickt blasen und Glieder behandeln.

Der Gefangene floh.
Der gefangene Floh.

Helft den armen Vögeln.
Helft den Armen vögeln.


Und die Zusammenschreibung oder Auseinander Schreibung ist auch nicht ohne:


Gestern abend sind Schröder und Merkel im Kanzleramt zusammengekommen.
Gestern abend sind Schröder und Merkel im Kanzleramt zusammen gekommen.

Wie schön für sie!

... link (3 Kommentare)   ... comment


Samstag, 23. Juli 2005
Von wegen Wachstum in der IT-Branche
Während Bitkom und auch einige Wirtschaftsjournalisten eine Gesundung der ITK-Branche, ja sogar eine Sonderkonjunktur herbeireden wollen, kann man nur leider sagen reality bytes ähem bites. HP geht mit dem Rasenmäher durch seine Personalbestände und feuert selbst den Erfinder des Begriffs Personal Computer , Alan Kay http://www.testticker.de/news/home_computing/news20050, 719013.aspx, und andernorts, nämlich bei uns, findet gerade ein Kettensägenmassaker statt http://www.bootsektorblog.de/2005/07/das_itkettensge.html.


Ach ja, CISCO schluckt die dänische Kiss
http://www.testticker.de/news/peripherie/news20050722020.aspx,

aber das dürfte für Kiss langfristig die Rettung sein. Ein "guter" Final sozusagen.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Niger
Während nach der Flutkatastrophe im Indischen Ozean mehr internationale Hilfe da war, als überhaupt benötigt wurden, bleibt bei der Hungerkatastrophe im Niger bislang fast jegliche Hilfe aus. Wenige Wochen nach dem World-Life-8-Konzert sterben dort Menschen an Hunger, ohne dass es die Welt interessiert. Hier wird halt nicht so telegen gestorben wie anderswo. Ich erinnere mich an das, was seinerzeit mein Freund Mohamed sagte: "You couldn´t call the Niger or the Tchad countries, this are only tribal areas in the desert, potential disaster areas.", und an die Erzählung eines Freundes, der auf dem Weg nach Ghana liegenblieb, weil es keinen Sprit gab. Die Tankstellen waren leer, die Polizei musste Räuberbanden entkommen lassen, weil sie kein Benzin zum Betanken ihrer Dienstfahrzeuge hatten. Schließlich wurden sie von einem Plantagenbesitzer zum E$$en eingeladen, der ihnen 100 Liter schenkte. Sie erfuhren, dass die Reichen, wie ihr Gastgeber, alles Benzin aufgekauft hatten und in riesigen Tankanlagen unter ihren Anwesen horteten, um den Preis in die Höhe zu treiben. Ich weiß nicht, ob die Verhältnisse dort wirklich so sind, aber, um die Life8 - Tradition aufzugreifen: die sterben dort nackt im Wind, und es interessiert niemanden.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Politische Bizarrologie
Vom durchaus Nachdenkenswerten findet sich hier:

http://www.thur.de/philo/gast/protestantismus.htm

... link (0 Kommentare)   ... comment


Sharm el Sheikh
Der Anschlag in der "Medina as Salaam", Stadt des Friedens, genannten Perle des Südsinai, mit der ich angenehmste Erinnerungen verbinde (Danke, Mohamed, Ashraf, Ihab und Hisham!), zeigt die ganze Monstrosität von Al Kaida: Ein sprengstoffgefülltes Auto rast in eine Gruppe von ägyptischen Arbeitern, die Wasserpfeife rauchend Backgammon spielen. Nicht, dass ich Bombenanschläge auf Touristen tolerabel finden würde, aber wie krank ist denn so etwas?

... link (1 Kommentar)   ... comment


Umzug
Verschiedene Probleme mit meiner alten Domain http://che.environ.de haben mich zum Unzug auf dieses Blog veranlasst. Meine alten Archive werde ich nach und nach herüberholen; wer Beiträge auf http://che.environ.de kommentieren möchte, kann das weiterhin dort tun, die Präsenz bleibt noch ein paar Monate aktiv.

... link (10 Kommentare)   ... comment