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http://72.14.221.104/search?q=cache:p_JlQ6SOLykJ:www.buchhandlung-weltbuehne.de/mindex.htm+%22oder:+die+achse+des+bl%C3%B6den%22&hl=de&gl=at&ct=clnk&cd=2
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(X)1. Einen One-Night-Stand gehabt.
[ ] 2. Für Sex bezahlt oder bezahlt worden.
[X ] 3. Sich über das Internet verliebt.
[ X] 4. Sich nackt vor Fremden gezeigt.
[ ] 5. Den nackten Hintern fotokopiert.
[ ] 6. Heimlich im Schwimmbad nackt gebadet.
[ ] 7. Einen Striptease vorgeführt.
[X] 8. Ich liebe Dich gesagt und so gemeint.
[X] 9. Candlelight-Dinner mit einem lieben Menschen gehabt.
[ ]10. Eine Tabledance-Bar besucht.
[ ]11. Geheiratet.
[ ]12. Ein Haus oder eine Wohnung gekauft.
[ ]13. Einen Baum gepflanzt.
[ ]14. Kinder gezeugt oder bekommen.
[ ]15. Geschieden worden.
[X]16. Eine Affäre gehabt.
[ ]17. Im Regen geküsst.
[ ]18. Im Regen getanzt.
[ ]19. Heimlich in der Öffentlichkeit gevögelt.
[ ]20. Analsex praktiziert.
[X]21. Sich verliebt und das Herz gebrochen bekommen.
[ ]22. Jemandem das Herz gebrochen.
[x]23. Jemanden vergeblich geliebt.
[ X]24. Jemanden geliebt den man nicht lieben darf.
[X]25. Jemanden 20 Minuten nonstop geküsst.
[X ]26. Länger als einen Monat um eine alte Liebe getrauert.
[ ]27. Sex im Büro gehabt.
[ ]28. Sex im fahrenden Zug gehabt.
[X]29. Blumen von einem Fremden bekommen.
[ ]30. Herausgefunden das manche Oberflächen geil machen.
[X ]31. Herausgefunden das manche Düfte geil machen.
[ X]32. Herausgefunden das manche Speisen geil machen.
[ ]33. Das Moulin Rouge von innen gesehn.
[ ]34. Sich mit jemandem geprügelt um eine/n Mann/Frau zu beeindrucken.
[ X]35. In einen Kampf verwickelt worden weil man jemandem helfen wollte.
[X]36. Die Nacht durchgemacht und den Sonnenaufgang beobachtet.
[x]37. Eine Nacht unter freiem Himmel verbracht.
[x]38. Mond und Sterne durch ein Teleskop betrachtet.
[ ]39. Einen Sternschnuppenregen beobachtet.
[X]40. Eine Sonnenfinsternis live gesehn.
[X]41. Mitternacht am Strand spaziert.
[ X]42. Ein Tattoo machen lassen.
[ ]43. Ein Piercing stechen lassen.
[ ]44. Ein Intimpiercing stechen lassen.
[ ]45. Eine Schönheits-OP gehabt.
[X]46. Im Restaurant zu Fremden gesetzt und mit ihnen gegessen.
[X ]47. Ein gutes Gespräch mit einem Bettler oder einer Hure geführt.
[X ]48. Drogen genommen.
[ ]49. Mit Drogen erwischt worden.
[x]50. Einen 800 Seiten-Roman gelesen.
[ ]51. Bei einer TV-Show mitgespielt.
[ ]52. In einem Film mitgespielt.
[X ]53. Ein eigenes Buch geschrieben.
[X]54. Einen Artikel in einem großen Medium veröffentlicht.
[X ]55. Eine richtig schmutzige Geschichte geschrieben.
[X]56. Das eigene Bild in der Zeitung gesehn.
[ ]57. Als DJ gearbeitet.
[X]58. Filmdialoge auswendig gelernt und bei Gelegenheit zitiert,
[X ]59. Eine Musik-CD aufgenommen.
[X]60. Die CD-Sammlung alphabetisch sortiert.
[]61. Risiko um die ganze Welt gespielt.
[ ]62. In einem Chor mitgesungen.
[X]63. Laut im Auto gesungen und nicht aufgehört als es Passanten bemerkten.
[ ]64. Entdeckt das jemand deinen Blog kennt, der es nicht kennen sollte.
[ ]65. Herausgefunden das dich jemand öffentlich beschädigt.
[ ]66. Für ein öffentliches Amt gewählt worden.
[X ]67. Ein völlig neues Leben in einer neuen Stadt begonnen.
[ ]68. Live dem Jazz in New Orleans gelauscht.
[ ]69. Die Haarfarbe gewechselt.
[ ]70. Den Namen gewechselt.
[X]71. Paris besucht.
[X]72. London besucht.
[ ]73. New York besucht.
[X]74. Einen Berg bestiegen.
[ ]75. Die Nordlichter gesehen.
[ ]76. Eine Weltreise gemacht.
[X]77. Eine Wildwasserfahrt mitgemacht.
[ ]78. Als Backpacker Europa besucht.
[ ]79. Den Kölner Dom oder das Ulmer Münster zu Fuß bestiegen.
[ ]80. Alle 16 Bundesländer bereist.
[ X]81. Fallschirm gesprungen.
[X ]82. Urlaub auf einer Trauminsel gemacht.
[ ]83. Das Perigord schlemmend bereist.
[ ]84. Mit einem Heißluftballon gefahren.
[ X]85. Tauchen gewesen.
[ ]86. Die Chinesische Mauer bestiegen.
[ ]87. Mit einer Gondel durch Venedig gefahren.
[-]88. In einem aktiven Kriegsgebiet gewesen.
[ X]89. Mit einer scharfen Schusswaffe geschossen.
[ ]90. Auf einem Kreuzfahrtschiff gereist.
[X]91. Mehr als eine Fremdsprache gelernt.
[X]92. Eine Fahrradtour gemacht.
[ ]93. Die Golden Gate Brücke überquert.
[ X]94. In einem Hubschrauber geflogen.
[X]95. In einem Sportflugzeug geflogen.
[ ]96. In einem Kampfjet geflogen.
[ ]97. Sex in einem Flugzeug gehabt.
[ ]98. Alle 7 Kontinente bereist.
[ X]99. Testfahrt mit einem Ferrari gemacht.
[X]100. Ein Gewitter auf hoher See oder im Hochgebirge erlebt.
[ ]101. Eine Runde im Lokal geschmissen.
[ ]102. Kürzlich eine Schneeballschlacht gemacht.
[ ]103. In Eiswasser gesprungen.
[ X]104. Einen Baum umarmt.
[X]105. Mit Champagner betrunken.
[X ]106. So betrunken gewesen das du dich an nichts mehr erinnerst.
[ ]107. Eigenes Gemüse gezüchtet und gegessen.
[ ]108. Eine Kuh gemolken.
[X]109. Ein Pferd geritten.
[ ]110. Ein Tier getötet um es zu essen.
[ ]111. Einem Tier bei der Geburt geholfen.
[X]112. Ein Tier beerdigt.
[ ]113. 5 Tage lang gefastet.
[X]114. Haifisch gegessen.
[ X]115. Sushi gegessen.
[ ]116. Selbst gesammelte Pilze gegessen.
[x]117. Aus Resten ein großartiges Gericht zubereitet.
[ ]118. Eine Diät gemacht.
[ ]119. In einen Swingerclub gegangen.
[X]120. Einen Lachanfall bekommen.
[X ]121. Eine Vogelspinne in die Hand genommen.
[ ]122. Bungee gesprungen.
[ X]123. Krank gefeiert.
[ ]124. Einen ganzen Tag im Bett verbracht und nicht krank gewesen.
[ ]125. Einen Elfmeter verschossen.
[x]126. Wie ein verrückter getanzt und nicht auf andere geachtet.
[ -]127. Eine lebensgefährliche Erkrankung gehabt.
[ X]128. Wie durch ein Wunder einen Unfall überlebt.
[X]129. Einen Knochen gebrochen.
[X]130. Über das eigene Leben gefreut, wenigstens für einen Moment.
[ ]131. Die Geburtsstätte der Großeltern besucht.
[X]132. Die ehemalige Schule besucht.
[ ]133. Das Lieblingsspielzeug aus der Kindheit nochmal gekauft.
[ ]134. Herausgefunden das die Eltern etwas unglaubliches getan haben.
[ ]135. Einen Elternteil begraben.
[ ]136. Deinen besten Freund verloren.
[X]137. Eine gute Party geschmissen.
[ ]138. Ein Verkehrsschild gestohlen.
[ ]139. Eine Fensterscheibe zerschlagen.
[ ]140. Etwas getan haben das man bereuen müsste, aber nie bereut.
[ X]141. Sich nach Jahren bei jemandem entschuldigt das man ihn verletzt hat.
[X]142. Jemanden von einer Sache überzeugt, die einem selbst sehr wichtig ist.
[X]143. Eine Kampfsportart erlernt.
[ ]144. Sich autodidaktisch eine Handwerkskunst erlernt.
[ ]145. Bilder gemalt und sie an Fremde verkauft.
[ ]146. Den eigenen Pc aus Komponenten zusammengebaut.
[ ]147. Im Job gefeuert worden.
[ ]148. Ein Unternehmen gegründet.
[X]149. Die Steuererklärung verstanden.
[ X]150. Eine Massage von einer heißen Blondine bekommen.
[ ]151. Bei dieser Liste mindestens einmal gelogen.
Bei "in einem aktiven Kriegsgebiet gewesen" und "eine lebensgefährliche Krankheit gehabt" habe ich einen Strich gemacht, da ich nicht weiß, ob man das israelisch-ägyptische Grenzland als Kriegsgebiet bezeichnen soll (zumindest kann ich dann sagen "durch ein Minenfeld geirrt") und ob Cholera oder eine schwere Verletzung mit hohem Blutverlust lebensgefährlich sind.
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"Dichtes Schneetreiben hüllte uns ein auf dem Weg in unser neues, noch unbekanntes Quartier. Ein Windstoß gab für einen kurzen Augenblick eine Szene frei, die mich an ein Bild aus einer Darstellung des Krieges von Napoleon gegen Russland erinnerte. Es zeigte einen verlorenen Haufen Soldaten, die auf der Flucht waren und die Beresina überqueren wollten. Hier waren es Volkssturmangehörige mit langen alten Gewehren und Mänteln, in die ihre Väter hineingepasst hätten. Sie waren nicht älter als 15 Jahre, wie auch wir, mit Ausnahme eines Anführers. Diese kurze Szene machte mir die aussichtslose Situation klar, in der auch wir uns befanden, damals im März 1945. Schon seit Wochen hatte ich den Entschluss gefasst, alles, aber auch alles zu versuchen, mich nicht zu opfern für eine Sache, die längst verloren war. Und doch kamen mir Zweifel, ob es Rechtens war, alle Ideale so einfach über Bord zu werfen, die sich über Jahre entwickelt und gefestigt hatten, und so strebten wir unsere neue Unterkunft an, die in der Nähe von Oderbrück im Harz lag, aber nur Zwischenstation sein sollte für einen Einsatz hinter den amerikanischen Linien. Das Gespenstische an der Situation war, dass niemand sich darüber äußerte, wie er unsere Lage einschätzte. Aus heutiger Sicht war das auch nicht zu erwarten, denn die Einheit bestand aus etwa 120 Jungvolk-Führern aus Niedersachsen, die sich, abgesehen von wenigen Ausnahmen, untereinander kaum kannten. Die nächsten Tage waren ausgefüllt mit der Quartiernahme, der Einkleidung, dem Empfang der Ausrüstung und der Zusammenstellung der einzelnen Gruppen. Unsere Hütten dienten bislang dem Skisport und waren einfach ausgestattet mit Bettgestellen und Brettern als Liegefläche. Bettzeug gab es nicht, wohl aber besaß jeder einen Schlafsack. Ich hatte Glück und erwischte einen gut gefütterten Bergsack. So waren wir gegen Kälte gut geschützt, denn Öfen durften nicht befeuert werden, wegen der Rauchentwicklung. Zunächst war die Verpflegung noch erträglich, die durch einen LKW der Wehrmacht angeliefert wurde. Im Laufe der Zeit wurden die Rationen immer einfacher und bestanden nur noch aus Brot, Dosenwurst und Quellwasser. In den letzten 14 Tagen bekamen wir nur noch Kartoffelflocken und Wasser aus der nahen Quelle. Wir waren jung, Entbehrungen gewohnt und deshalb fanden wir die Situation nicht besonders bedrohlich. Was mich störte war die Unsicherheit unserer Lage, da wir kaum Informationen über den Stand der Frontlinien hatten. Beim letzten Erscheinen des LKWs erfuhren wir, dass Hannover, Braunschweig und Göttingen gefallen waren.Vor dem Hintergrund dieser Ereignisse nahm die Sorge um meine Angehörigen natürlich zu und somit auch eine gewisse Verzweiflung. Trotz allem war keine völlige Apathie festzustellen. Wir fragten uns schon, warum die vielen Opfer dieses Krieges gebracht würden, wenn nun doch alles vergebens gewesen sein sollte. Wir waren seit frühester Kindheit darauf vorbereitet worden, unser Land und unsere Welt besser und gerechter zu machen und notfalls zu verteidigen. So stritten mehrere Herzen in unserer Brust. Sollten alle Werte, wie wir sie damals verinnerlicht hatten, verloren gehen?
Wir versahen unseren Wachdienst am Tag und in den Nächten, die hier oben noch immer recht kalt waren. Eines Nachts wurde zum Alarm gerufen, so laut es möglich war. Alle Beteiligten hatten Aufstellung genommen, als uns erklärt wurde, dass „Sherman“-Panzer die deutschen Linien durchbrochen hätten und auf dem Vormarsch waren. Wir mussten einen Stoßtrupp bilden, mit Panzerfäusten ausgerüstet, um diesen Durchbruch zu stoppen. Es erging der Aufruf: „Wer ist bereit, für Führer und Vaterland zu sterben? – Der trete drei Schritte vor!“ 120 Pimpfe folgten wie ein Mann und traten diese drei Schritte nach vorn, wohl wissend, welche Konsequenz damit verbunden war. Aus der Sicht von heute mag das nach falsch verstandenem Heldentum klingen. Damals aber war es selbstverständlich und entsprach unserer Geisteshaltung. In dem Film „Trenck der Pandur“ hatte ich als Kind eine solche Szene bewundert, die aber mit der Wirklichkeit von 1945 nicht das Geringste zu tun hatte. Ich schreibe das heute, um zu zeigen, wie sehr wir damals verführt und manipuliert worden sind. Der Einsatz, zu dem wir uns bereiterklärt hatten, wurde übrigens abgeblasen. Wer den Befehl dazu gegeben hatte, ist mir unbekannt, entspricht aber der Taktik und Strategie unserer damaligen Führer, wie ich vermute. Es waren SS- und hohe HJ-Führer. Diese Leute wussten offenbar, worauf es jetzt ankam.
Ich war erleichtert, dass ich nicht zu diesem Einsatz ausgewählt wurde, bin aber sicher, dass ich keinen Augenblick gezögert hätte, den Befehlen zu folgen. Trotz aller Bedenken: Unsere Freunde konnten die Alliierten nicht sein. Wer wie sie unsere Städte vernichtet hatte mit Frauen, Kindern und alten Leuten in den Kellern, ohne Rücksicht und oft genug auch ohne jeden Sinn, konnte nicht als Friedensbringer gelten. Diese Meinung hat sich übrigens bis heute nicht geändert. Der Krieg zeigte wieder einmal seine hässliche Fratze. Dieses Mal aber war der Teufel mit seinen Spießgesellen wohl auf die Erde gekommen, um mit Feuer, Schwefel und Tod entsetzliches Leid über die Menschheit zu bringen.
- Der übliche Trott setzte sich fort, bis eines Tages Einzelgespräche stattfanden.
Wir wurden aufgefordert, unsere HJ-Uniformen herauszusuchen und unsere Tarnanzüge abzulegen. Ebenfalls sollten wir unsere Pistolen abgeben, die außer Panzerfäusten unsere einzigen Waffen waren. Danach sollten jeden Tag zwei oder drei Mann jeweils nach Norden, Osten, Süden und Westen den Harz verlassen. Zuvor bekamen wir noch Pässe der SS-Division Wiking, um uns davor zu schützen, dass wir als „Wehrwölfe“ identifiziert werden konnten, die wir ja waren. An jenem Morgen, am 20 April brachen wir zu dritt in Richtung Norden auf. Meine Begleiter gehörten zu meinen Freunden, die ich inzwischen gefunden hatte. Alle kamen aus dem Raum Braunschweig. Man hatte uns noch auf den Weg mitgegeben, dass wir uns später im Raum Soltau treffen sollten, da dort noch eine Einheit der Wiking stand.
Ausdrücklich wurde uns aber gestattet, zunächst zuhause vorbeizuschauen. Es war klar, warum diese Offiziere so handeln mussten: Sollte etwas schief gehen, hätte man sie zur Verantwortung gezogen, so mussten sie sich für unsere de facto Demobilisierung eine Hintertür offen halten.
Wir zogen an einem herrlichen Frühlingsmorgen los, waren natürlich unsicher, was uns erwarten würde. Für mich war aber völlig überraschend, wie frei ich mich plötzlich fühlte, so als ob eine schwere Last von mir abgefallen sei. Der wunderbar einsame Weg durch den Wald trug sicher dazu bei, aber auch die Gewissheit, dass wir einem unsinnigen und gefährlichen Einsatz entgangen waren. So folgten wir einem Weg, der sich an der Ilse entlangschlängelte. Als der Wald sich lichtete und wir hofften, ohne Feindberührung entkommen zu sein, sahen wir vor uns Soldaten der Deutschen Wehrmacht mit über dem Kopf gekreuzten Händen. Sie wurden bewacht von US-Soldaten. Ohne erkennbare Angst, die wir natürlich hatten, gingen wir unseres Weges, bis wir von einem amerikanischen Offizier gestoppt wurden. Es war ein gutaussehender gepflegter Mann mit gekräuselten Haaren und dunklem Teint. Er sprach, wie sich sogleich zeigte, ein perfektes Deutsch. So also sah der erste unserer Feinde aus, den wir zu Gesicht bekamen.
„Hallo, wo kommt Ihr denn her?“ – Wir wurden wohl schon länger beobachtet, ohne dass wir es bemerkt hätten. Unsere Antwort war abgesprochen und lautete: „Wir kommen aus einem Skilager.“ Unsere Dokumente wurden verlangt, und wir zeigten unsere HJ-Ausweise, die wir vernünftiger Weise behalten hatten. Die neuen Ausweise ließen wir stecken. Abgesondert von den deutschen Landsern wurden wir in eine leere große Halle am Rande von Ilsenburg gesperrt. Es war schon eine bedrohliche Lage, denn wir wussten ja nicht, wie unsere Aussagen bewertet wurden, wir waren deprimiert, aber nicht ohne Hoffnung. Gefährliches konnte bei unserem heruntergekommenen Aussehen ja nicht von uns ausgehen.
Zwei bis drei Stunden verbrachten wir in dieser Riesenhalle, in der wir uns verloren vorkamen. Dann wurde eine Tür geöffnet und der Ami winkte uns zu sich. Er ging voraus bis zum Ausgang des Geländes und blieb dann stehen. „Wer Ihr seid, wissen wir genau, denn unsere Informationen sind ausreichend. Ich habe mich entschieden, Euch laufen zu lassen. Für Nazis habe ich nichts übrig. Ihr sollt wissen, dass ich amerikanischer Jude bin. Mehr brauche ich wohl nicht zu sagen. Nun geht auf dieser Straße bis zur Reichhstraße, dann könnt Ihr die Stadt nicht verfehlen. Macht Euch auf den Weg und seht zu, dass Ihr zu Euren Müttern kommt. – Wohl wahr, dieser Mann hatte den Durchblick.
Unglaublich erleichtert, aber auch beschämt zogen wir von dannen, gelassen und frohen Mutes.
Kurz bevor wir die B4 erreichten, kamen uns amerikanische Panzer und LKW entgegen. Sie hüllten uns in Wolken von Staub ein, der uns das Atmen schwer machte. Plötzlich wurden Zigaretten und Schokolade aus Fahrzeugen geworfen. Das war die zweite Begegnung mit unseren Feinden. Mit unseren abgelaufenen Schuhen haben wir Schokolade und Zigaretten zertreten, obwohl wir Hunger hatten und ich nur noch eine kleine Dose Corned Beef als eiserne Reserve bei mir hatte.
Dieser Irrsinn ist aus heutiger Sicht nicht zu verstehen. Ich versuche es auch nicht. – Was glaubten diese gerade noch entronnenen, heruntergekommenen Pimpfe noch beweisen zu müssen?!
5 Jahre politische Erziehung oder besser gesagt Indoktrination ließen sich doch nicht einfach so abstreifen, gerade so als ob man sein braunes Hemd auszieht und durch ein unbeflecktes ersetzt. Noch lange hatte ich an diesen Dingen zu kauen.
Am zweiten Tag erreichten wir die Stadt. Von nun an ging jeder seinen Weg. Auf diesen Kilometern ließ ich rechts und links des Weges meine Träume, Illusionen, Hoffnungen und Ideale zurück. Meine kindliche Unbefangenheit hatte ich längst verloren, schon vor langer Zeit! Wir hatten die Freiheit gewonnen. Unsere Unschuld hatten wir verloren! Der Weg ging nun nachhause. Nur noch geradeaus.
Epilog
Hier wäre noch Platz für viele Worte der Erklärung und Reflektion sowie gute Vorsätze für die Zukunft. Susan Sonntag konnte es jedoch viel kürzer und klarer ausdrücken, als es mir möglich wäre.
Menschen sind imstande, dies hier anderen anzutun – vielleicht sogar freiwillig, begeistert, selbstgerecht. Vergesst das nicht!"
- Diese Geschichte kannte ich von klein auf, spätestens seit ich 10 war, und mein Vater hatte mir immer eindringlich klar gemacht, dass er wahrscheinlich einem amerikanischen Juden sein Leben zu verdanken hatte. Mein Vater vertritt zwar teilweise Standpunkte, die man als antiiamerikanisch bezeichnen könnte (das hat was mit kulturellen Dingen zu tun, er hasst die Popkultur, Coca Cola und alle neuere Musik und denkt in Begriffen des traditionellen Abendlands), schärfte mir aber seit der Kindheit ein, dass die US-Amerikaner uns vom Schlimmsten befreit haben, was es überhaupt gab, dem Nationalsozialismus. Ich selbst erlebte diese Dinge nicht ganz spannungsfrei: Zu meinen frühesten bewussten Erinnerungen gehören grausame Bilder aus dem Vietnamkrieg, etwa, wie GIs einem Vietcong den Bauch aufschneiden, um ihn zum Reden zu bringen, ebenso wie der Einmarsch der Warschauer-Pakt-Streitkräfte in die CSSR. Ich habe die Befreier der Anti-Hitler-Koalition als Mächte wahrgenommen, die zu späteren Zeitpunkten selber als repressiv und freiheitsfeindlich nach außen auftraten. Im Gegensatz zu vielen meiner Freunde/innen bin ich nicht an der Uni oder auf dem Gymnasium "politisiert" worden, sondern sah Politik als Bestandteil meines Lebens an, seit ich überhaupt differenziert denken kann. Ich erlebte mit 4 meine erste Demo, in der Grundschule passierte es schon mal, dass wir nicht nach Hause gehen konnten, weil vor der Schule gerade eine Straßenschlacht zwischen Studierenden und der Polizei tobte. Meine Sozialisation in eine linke Szene hinein spielte sich vor diesem Hintergrund sehr selbstverständlich und quasi naturwüchsig ab; für mein Verhältnis zu den USA heißt das, dass meine Bezugspersonen dort Linke, Friedensbewegte, AktivistInnen ethnischer Minderheiten und HistorikerInnen sind.
Der pauschale Anti-Amerikanismus mancher Linker ist mir von daher ebenso fremd wie die Heroisierung der USA durch Antideutsche oder Neocon-Freunde.
Auf der einen Seite gibt es hierzulande verbreitet die albernsten Klischees über die USA, etwa die Gleichsetzung von US-BürgerInnen mit der weißen Oberschichtsbevölkerung von Texas oder platter "Cowboys und Rambos".
Auf der anderen Seite sind die US-AmerikanerInnen, die ich kennenlernen durfte, überwiegend der Typ "Berkeley-Intellektuelle" oder "straight niggas with attitude" -der größte denkbare Gegensatz. Nie vergessen werde ich aber: Ohne einen gütigen jüdischen Major der US-Army wäre ich vielleicht nie geboren worden.
Eingereicht beim Karneval zu den deutsch-amerikanischen Beziehungen:
http://atlanticreview.org/
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Diesen habe ich in kleine Stücke geschnitten und mit einer Süßkartoffel, kleingeschnittener Paprika, gewürfeltem Speck, Rindsgulasch, Fleischbrühe, Zwiebelstücken, viel Salz und reichlich Tabasco 35 min gekocht. Ein wunderbares, extrem bekömmliches und über einen sehr langen Zeitraum magenfüllendes Gericht, welches sich außerdem ideal als Partytopf eignet. Gehört übrigens zu den Gerichten, die einen Dröhnekopf entkatern. Könnte in die Cayun-Küche gehören, täte jedenfalls passen.
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Er darf nicht arbeiten, kein Girokonto eröffnen, nicht heiraten und nicht reisen. Er ist einer von rund 180.000 geduldeten Flüchtlingen in Deutschland. Zum Tag des Flüchtlings lässt die taz den 18-jährigen Aladdin aus Hannover zu Wort kommen
VON KAI SCHÖNEBERG
Mein Name ist Aladdin. Ich bin gerade 18 Jahre alt geworden, 16 davon lebe ich hier. Wir kamen 1989 nach Deutschland, weil mein Vater politisch verfolgt wurde. Da waren ich und mein Zwillingsbruder gerade ein Jahr und ein paar Monate alt. Ich habe noch zwei Geschwister, neun und 13 Jahre alt, die in Deutschland geboren sind. Ich gehe hier zur Schule und habe hier Freunde - und somit habe ich mich auch hier integriert. Oder? Ich bin eigentlich wie Ihr. Aber Ihr seid anders: Ihr dürft arbeiten, eine Ausbildung anfangen. Dabei spreche ich besser Deutsch als manche von Euch. Eigentlich will ich Anwalt werden.
Im Grundgesetz steht: Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt. Ich war nie kriminell. Aber: Ich darf kein Girokonto eröffnen. Ich darf keinen Handyvertrag abschließen. Ich darf nicht heiraten. Ich darf noch nicht einmal in ein anderes Land reisen. Ich kenne nur Deutschland, nur Niedersachen. Letztlich nur Hannover, den Rest der Welt aus Büchern, dem Fernsehen, dem Internet oder Erzählungen meiner Freunde. Ich bin ein Mensch. Doch hier werde ich wie ein Hund sinnlos von hier nach da geschickt.
Ich besuche gerade die 11. Klasse der Fachoberschule, in zwei Jahren habe ich mein Fachabitur - und dann? Nach der derzeitigen Rechtslage droht mir die Abschiebung. Im Wahlkampf gab es überall Plakate mit dem Slogan "Weil Hannover Kinder mag". Die Kinder sind unsere Zukunft. Habe ich kein Recht auf eine Zukunft?
Ich habe kein Recht auf eine deutsche Staatsangehörigkeit oder auf einen Aufenthaltstitel. Das einzige, das mich von einem Deutschen unterscheidet, ist ein Stück Papier. Das ist die Duldung, die die Abschiebung nur verschiebt.
Wir haben jetzt unsere Pässe bei der syrischen Botschaft beantragt, weil es das Ordnungsamt so wollte. Ich war vor ein paar Wochen da. Sie sagten, sobald unsere Pässe hier sind, müssten wir ausreisen. Wenn wir das nicht wollen, würden wir abgeschoben. Sie wollen mich in die Grausamkeit schicken: ohne Arbeit dort, ohne ausreichende Arabischkenntnisse. Das macht mir Angst. Ich habe ja keinen Bezug zur syrischen Kultur, ich bin doch nur dort geboren.
Ich fühle mich, als wäre ich Deutscher. Und ich frage mich: Wie lange soll das hier noch so weiter gehen? Im November wollen die Innenminister nach jahrelanger Diskussion eine Bleiberechtsregelung beschließen. Fragt sich nur, welche. Zur Zeit ist es so, dass wir - wie 180.000 andere geduldete Flüchtlinge in Deutschland - nicht arbeiten dürfen. Gleichzeitig wirft man uns vor, dass wir den Staat belasten. Ich wollte vor kurzem auf 400 Euro-Basis bei McDonalds nebenbei arbeiten, um noch etwas dazu zu verdienen. Das Ordnungsamt hat das nach drei Monaten Wartezeit abgelehnt. Ich habe das Gefühl, die spielen mit uns.
Es gibt Vorschläge auch aus der CDU, dass Eltern mit schulpflichtigen Kindern hier bleiben dürfen. Das wäre vielleicht gut für uns heute. Aber was passiert mit den Erwachsenen ohne Kinder in der Schule, mit Alten, mit Kranken, Behinderten oder vom Krieg Traumatisierten, die auf staatliche Hilfe angewiesen sind? Sie werden abgeschoben. Wahrscheinlich genau wie die Eltern, die mehrere Asylanträge gestellt haben, damit sie und ihre Kinder hier bleiben können. Und: Was passiert mit den Flüchtlings-Eltern, deren Kinder nicht mehr in der Schule sind? Wie sollen die, die jahrelang nicht arbeiten durften, künftig in wenigen Wochen eine verbindliche Zusage für einen Job vorlegen können?
Aladdin Al-Doueiri macht gerade ein Betriebspraktikum in einer Apotheke. Heute um 11 Uhr erzählt er vor Schülern im Stadthagener Kulturzentrum Alte Polizei über sein Leben. Mehr über Aladdin und seinen Bruder auf der Homepage ihrer gemeinsamen Rap-Band: www.habibi-bruder.de.vu
taz Nord Nr. 8087 vom 29.9.2006
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Erziehungsgeld und Elterngeld fuer Ausländer
Bundestag will Gesetze zum Elterngeld und zum Kinder- und Erziehungsgeld
für Ausländer noch Ende September 2006 beschließen
Eine in allerletzter Minute offenbar durch das Bundesinnenministerium in
den "Gesetzentwurf der Fraktionen von CDU/CSU und SPD" zum Elterngeld
eingefügte Verschärfung sieht vor, dass aus humanitären Gründen
dauerhaft in Deutschland bleibeberechtigte Ausländer nur ausnahmsweise
das geplante Elterngeld erhalten sollen.
Wortgleiche Regelungen sind für das am 27.09.06 um 09.30 Uhr neben dem
Elterngeld auch auf der Tagesordnung des Familienausschusses stehende
Gesetz zur Änderung des Anspruchs von Ausländern auf Kinder- und
Erziehungsgeld geplant. Bereits am Freitag 29.09.06 soll das Gesetz in
2. und 3. Lesung vom Bundestag endgültig verabschiedet werden.
Aufgrund von Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichtes darf jedoch
aus Gründen der Gleichbehandlung Ausländern mit humanitärem Bleiberecht
das Kinder- und Erziehungsgeld nicht weiter vorenthalten werden.
Die auf Veranlassung des BMI geänderte Vorlage der Koalitionsfraktionen
hierzu war offenbar derart "geheim", dass sie erst am 26.09.06 um 16.30
Uhr an die Fraktionen gemailt wurde. Sie enthält neue Einschränkungen
des Anspruches von Ausländern beim Kindergeld, Erziehungsgeld und
Unterhaltsvorschuss, die wiederum verfassungswidrig sind.
Betroffen vom Ausschluss von Familienleistungen sind u.a. Ausländer mit
Aufenthaltserlaubnis nach
* § 23a Aufenthaltsgesetz (Härtefallkommissionsentscheidung),
* § 24 AufenthG (Kriegsflüchtlinge),
* § 25 Abs. 3 AufenthG (menschenrechtlicher Abschiebeschutz nach EMRK;
Gefahr für Leib und Leben),
* § 25 Abs. 4 AufenthG (humanitärer vorübergehender oder
Daueraufenthalt) sowie
* § 25 Abs. 5 AufenthG (dauerhafte rechtliche oder tatsächliche
Unmöglichkeit der Rückkehr).
Voraussetzung für einen Elterngeldanspruch der genannten Ausländer ist
demnach, dass der das Kind betreuende Elternteil zugleich in Teilzeit
(und zwar mindestens XX Stunden, aber maximal 30 Stunden) erwerbstätig
ist, oder ihm im Rahmen eines längerfristigen oder dauerhaften
Arbeitsvertrages*) von seinem Arbeitgeber Elternzeit (Erziehungsurlaub)
gewährt wurde.
Wenn jedoch der eine Elternteil Vollzeit und der andere garnicht
arbeitet, gibt es gar kein Elterngeld, auch nicht den sonst an
nichterwerbstätige Erziehende gezahlten Grundbetrag von 300 Euro/Monat.
Wer als Ausländer mit humanitärem Aufenthaltstitel weniger als 3 Jahre
in Deutschland lebt, soll generell kein Elterngeld bekommen können, so §
1 Abs. 7 Bundeselterngeldgesetz i.d.F. der Ausschuss-Drs. 16(13)139.
Sinngemäß ebenso umformuliert wurden jetzt auch die geplanten
Neuregelungen zum Kindergeld, zum Erziehungsgeld und zum
Unterhaltsvorschuss, vgl. Ausschuss-Drs. 16(13)140:
"(7) Ein nicht freizügigkeitsberechtigter Ausländer oder eine nicht
freizügigkeitsberechtigte Ausländerin ist nur anspruchsberechtigt, wenn
diese Person
1. eine Niederlassungserlaubnis besitzt,
2. eine Aufenthaltserlaubnis besitzt, die zur Ausübung einer
Erwerbstätigkeit berechtigt oder berechtigt hat, es sei denn, die
Aufenthaltserlaubnis wurde
a) nach den §§ 16 oder 17 des Aufenthaltsgesetzes erteilt,
b) nach § 18 Abs. 2 des Aufenthaltsgesetzes erteilt und die Zustimmung
der Bundesagentur für Arbeit darf nach der Beschäftigungsverordnung nur
für einen bestimmten Höchstzeitraum erteilt werden,
c) nach § 23 Abs. 1 des Aufenthaltsgesetzes wegen eines Krieges in ihrem
Heimatland oder nach den §§ 23a, 24, 25 Abs. 3 bis 5 des
Aufenthaltsgesetzes erteilt,
oder
3. eine in Nummer 2 Buchstabe c genannte Aufenthaltserlaubnis besitzt und
a) sich seit mindestens drei Jahren rechtmäßig, gestattet oder geduldet
im Bundesgebiet aufhält und
b) im Bundesgebiet berechtigt erwerbstätig ist, laufende Geldleistungen
nach dem Dritten Buch Sozialgesetzbuch bezieht oder Elternzeit in
Anspruch nimmt"
Auf eine Begründung der geplanten verfassungswidrigen Neuregelungen
verzichten die genannten Gesetzentwürfe der Einfachheit halber gleich ganz!
Hier zum download die auf Veranlassung des BMI in dieser Woche
vorgelegten Ausschusss-Drucksachen zur Änderung der geplanten
Neuregelungen zu den Familienleistungen für Ausländer (mit erläuternden
Informationen des Flüchtlingsrates Berlin).
Das Bundesverfassungsgericht hatte den Gesetzgeber bereits Ende 2004
aufgefordert, bis zum 1.1.2006 eine gesetzliche Neuregelung zu schaffen,
um Ausländern mit befristetem Aufenthaltsrecht aus humanitären Gründen
aus Gründen der Gleichbehandlung mit anderen Ausländern mit befristetem
Aufenthaltstitel etwa zum Familiennachzug das Kinder- und Erziehungsgeld
zuzusprechen, vgl.
www.bundesverfassungsgericht.de/pressemitteilungen/bvg04-111.html
und
www.bundesverfassungsgericht.de/pressemitteilungen/bvg04-116.html
Die Bundesregierung hatte bereits Anfang 2006 Gesetzentwürfe vorgelegt,
die die Regelungen zu den Familienleistungen für Ausländer entsprechend
der Vorgaben des BVerfG korrekt gestalten sollten (wenngleich die Frist
zur Umsetzung der BVerfG-Beschlüsse schon am 01.01.2006 abgelaufen ist),
vgl. BT-Drs 16/1368 (Entwurf Änderung Kinder- und Erziehungsgeld und
Unterhaltsvorschuss für Ausländer, mit ausführlicher Begründung des
Änderungsbedarfs aufgrund der BVerfG-Entscheidungen)
sowie BT-Drs 16/1889 § 1 Abs. 7 BEEG, (Entwurf Elterngeldgesetz).
In allerletzter Minute schiesst nun das Bundesinnenministerium
(scheinbar mit Billigung der Fraktionen, die hier nur noch als
Handlanger der Exekutive fungieren) mit seiner Änderung dazwischen. Ganz
offensichtlich eine bösartige Taktik, weil so die Zeit nicht mehr
reicht, den neuen Text angemessen zu prüfen und in den Parlamentsgremien
zu beraten
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http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,438594,00.html
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http://emanzipationoderbarbarei.blogsport.de/2006/09/15/solidaritat-nein-danke/
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http://www.boocompany.com/index.cfm/content/story/id/14243/
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Sie antwortete: "Aber die dampfen doch!"
Darauf erwiderte er: "Perschiet damped Oock" (plattdeutsch für: "Pferdescheiße dampft auch!")
Dieser Umgangston prägt meine Familie bis heute.
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http://www.gmx.net/de/themen/nachrichten/ausland/nahost/2950700,cc=0000001603000295070019D1Gt.html
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http://de.wikipedia.org/wiki/Anousheh_Ansari
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Gemeint war damit, dass die Angehörigen dieses Volkes in Byzanz, später im Osmanischen Reich, in Persien und in Mittelasien die gleiche wirtschaftliche und soziale Rolle hatten wie die Juden in Europa und auch den gleichen Verfolgungen ausgesetzt waren. Insofern stimmt die Analogie, auch insofern, als dass nach den Juden die Armenier dem zweitgrößten Genozid der Menschheitsgeschichte ausgesetzt waren und es da Parallelen und Beziehungen zur Shoah gibt. Trotzdem liest "Juden des Nahen Osten" sich putzig; immerhin liegt Israel in dieser Region. Sind dann demzufolge die Israelis die Armenier des Nahen Osten?
:-)))
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Gut, bei Springer erwarte ich nur Reaktionäres, aber die Formulierungen lasse man sich auf der Zunge zergehen: "Reagans und Thatchers urliberaler Schlachtruf" die beiden urliberal, und Schlachtrufe? - da fallen mir "Amerika den Amerikanern, Grenada den Grenadieren", "Rule, Britannia, rule the waves" (bei der Versenkung eines argentinischen Kreuzers, dessen Besatzung man ersaufen ließ, während das versenkende britische Uboot statt dem Union Jack oder dem George Cross den Jolly Rogers gehisst hatte) und Ähnliches ein, auch "Es gibt Wichtigeres als den Frieden".
Wo, bitteschön, soll soziale Sicherheit Unmündigkeit bedeuten?
"Es scheint sich ein neuer Konsens abzuzeichnen, der geprägt ist durch die Bereitschaft breiter Wählerschichten, höhere Steuern und Abgaben für weiter ausgreifende staatliche Leistungen in Kauf zu nehmen". Was soll daran schlecht sein? Natürlich leiste ich mit Freuden hohe Abgaben, wenn ich dafür vom Staat garantierte soziale Sicherheit bekomme. Alles andere wäre unsozial, abgesehen davon, dass eine staatliche Versicherung für soziale Notlagen letztendlich ein Geschäft auf Gegenseitigkeit ist (da stellt sich dann auch die Frage, inwieweit die Kürzungen des Arbeitslosengeldes bzw. der Wegfall der Arbeitslosenhilfe seit Hartz IV nicht eigentlich Betrug des Staates am Beitragszahler bzw. Unterschlagung darstellen). Dies aber zu schreiben in einer Zeit ständig fortgesetzten Sozialabbaus, das kann nur Ausdruck von Realitätsverlust und Verblendung sein. Oder aber einer Strategie, dieses Land sturmreif zu schießen für eine neue Offensive der Zumutungen und Zurichtungen der Bevölkerung für ein härteres Arbeitsregime.
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Georgieboy wirkte andererseits nicht sehr überzeugend, als er Afghanistan und Irak eine "strahlende Zukunft" versprach. Obwohl, wenn dann als Ergebnis weiterer Eskalation Nuklearwaffen eingesetzt werden strahlt die Gegend ja wirklich :-)
Hier redeten zwei Leute, die beide wesentliche Teile des Problems und nicht der Lösung darstellen.
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Kommentatoren angeht, sticht mal wieder ein Feindbildaufbau ins Auge, der deutlich macht, was für einen Riesensplitter einige Leute in Selbigem haben. Einerseits werden da Dinge behauptet, die nicht stimmen, so etwa, PDS/Linkspartei und NPD hätten ähnliche Ansichten zur Wirtschaft, zu AusländerInnen, zu Israel und den USA, und linke und Rechtsradikale seien ein ähnlicher Menschentyp, in diesem Zusammenhang wird behauptet, die prügelnde Naziglatze stünde zu Herrn Frey im gleichen Verhältnis wie ein militanter Autonomer zu Oskar Lafontaine. Nun kann man das natürlich alles "es singt der Chor der Blöden, der schon immer war zu laut" abtun, aber da es mir viel zu viel Spaß macht, in solchen Abstrusitäten herumzupieken und ich vor einer wichtigen Besprechung gerade eine halbe Stunde nichts zu tun habe (bin sozusagen übervorbereitet), mache ich mal den Job meines Freundes, des Pathologen und seziere.
Ähnliche Ansichten zur Wirtschaft (Sozialismus) kann nur sehen, wer einen derartig radikalen Wirtschaftsliberalismus für die einzige aller möglichen Welten hält, dass ihm jeder Blick für die Welt außerhalb dieses festgefügten Weltbilds verlorengegangen ist. Die Nazis erstreben einen korporatistischen Kapitalismus mit Schutzzöllen, Protektionismus und naiv-paranoid-antisemitischen Vorstellungen von "gutem Lohn für gute Arbeit" und "Abschaffung der Zinsknechtschaft", was erst mal nur Floskeln sind, hinter denen außer geistiger Schlichtheit und mächtigen Vorurteilen wenig steckt.
Die wirtschaftspolitischen Vorstellungen der Linkspartei bewegen sich diffus zwischen Gysis Konzept einer Wertschöpfungsabgabe zur Finanzierung des Arbeitgeberanteils in der Sozialversicherung (die nicht mehr Bestandteil des Bruttolohns sein soll, wodurch die Lohnnnebenkosten gesenkt werden sollen, nur dass die Belastung der Betriebe dann durch die Abgabe von hinten rum kommt), "zurück zum Keynesianismus" und zum Sozialstaat alter Prägung und ostalgischer DDR-Romantik; wie die Regierungspraxis aus der Berliner Bürgerschaft zeigt, sind sie dabei in der Praxis so pragmatisch (oder müsste es opportunistisch heißen), dass jedem Old-Fashioned-Sozialisten richtig schwindelig werden kann.
AusländerInnen: Eine populistische Sonntagsrede Lafontaines zum Stimmenfang bei Arbeitslosen ist eine Sache, aber die politische Arbeit der PDS/Linkspartei in Sachen Flucht und Asyl, AusländerInnenintegration etc. zieht am gleichen Strang wie die von FDP und Grünen, und bis vor kurzem war die PDS-Abgeordnete Ulla Jelpke in Sachen AusländerInnen- Menschen- und Bürgerrechtsarbeit so aktiv wie sonst nur Organisationen wie Pro Asyl oder ai.
Israel und USA: Die NPD vertritt einen Antisemitismus in direkter Nazi-Tradition, und mit Jürgen Rieger ist jetzt auch noch ein erklärter Anhänger der NS-Rassenlehren mit im Boot. Dazu kommt ein deutschtümelnder Antiamerikanismus, den eigentlich selbst kein Blood-and-Honour-Skin mehr ernst nehmen kann (in welcher Sprache ist denn Blood-and-Honour formuliert, hä?). Demgegenüber kritisieren Teile der Linkspartei die Welt- und Nahostpolitik der USA als imperialistisch und sehen Israel im Libanon eher als Aggressor denn als Angegriffenen, solidarisieren sich eher mit den PalästinerserInnen als mit den Israelis, andererseits lehnt die PDS-Bundestagsfraktion einen Nahosteinsatz der Bundeswehr aufgrund der Vorbelastung durch die NS-Vergangenheit rigoros ab.
Menschentyp: Alte SED-Kader sind natürlich ein anderer Schnack, aber die Linken, die ich kenne (überwiegend Wessis oder MigrantInnen) sind Leute, die man überwiegend so charakterisieren könnte: "Rebellisch, autoritätskritisch bis - feindlich, stark individualistisch, bisweilen kauzige oder exzentrische Charaktere", während es für typische Rechtsextreme charakteristisch ist, dass es sich um konformierende Asoziale mit hohem Maß an Autoritätsgläubigkeit handelt. Dass Rechts- und Linksradikale grundverschiedene Sozialcharaktere ausmachen, diese Erkenntnis wird selbst von solch des linken Gedankenguts völlig Unverdächtigen wie Horst Herold oder dem Essener Staatsschutz-Schreiber Rolf Tophoven vertreten. Die Vorstellung, Aussagen Lafontaines hätten auf die Handlungen miltanter Linker irgendwelchen Einfluss (was beim Verhältnis von Naziglatzen/Freien Kameradschaften zu Leuten wie Frey oder Mahler durchaus der Fall ist), ist völlig lächerlich. Für einen Teil der militanten Autonomen ist Lafontaine genauso Bestandteil des "Systems" wie Merkel, die Unterstützung der PDS durch Teile des Antifa-Spektrums wurde in den 90er Jahren als Rechtsruck betrachtet. Die Mehrzahl der verbleibenden militanten Linken in Deutschland sind entweder anarchistisch orientiert, rein pragmatisch im Sinne gewaltsamer "Selbsthilfe" ausgerichtet ("Klasse gegen Klasse", "Frauen schlagt zurück")
oder sozialrevolutionär im Sinne autonom-operaistischer Theoriebildung, aber weit entfernt von einem versprengten Vertreter der alten Sozialdemokratie.
http://www.statler-and-waldorf.de/?p=1579#comments
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"Bemerkenswert ist weiterhin, daß die chilenische Militärdiktatur (wie zahlreiche andere Militärdiktaturen, die leider notwendig waren, z.B. in Argentinien, Brasilien, Spanien, Portugal,…) freiwillig abgetreten ist und die Demokratie wieder eingeführt hat, als die kommunistische Bedrohung vorbei war.", nun, wer so etwas vertritt, könnte auch damit argumentieren, dass der Nationalsozialismus nötig war, um eine kommunistische Machtübernahme zu verhindern (was mir ein Teil meiner Lehrer noch so erzählt hat),
die Arisierungen mit der Gesundung der deutschen Wirtschaft begründen,
von der Kleinigkeit abgesehen, dass der "freiwillige" Rücktritt der spanischen Faschisten 39 Jahre auf sich warten ließ. Mann, waren die generös - schon nach 39 Jahren und nur wenigen Hunderttausend Toten zur Demokratie zurückgekehrt.
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Kopfschüttelnd:
http://www.mann-info.de/fuer_ihn/harte_kerle/skyrunning.htm?sid=RQ5vasPit04AASY7Tqs
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http://www.jungewelt.de/2006/09-02/056.php
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http://autismuskritik.twoday.net/stories/2683420
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http://www.tagesspiegel.de/politik/nachrichten/blockfreie-havana-castro/74137.asp
http://www.monde-diplomatique.de/pm/.home
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So, und das kann man jetzt gleich als Abmoderation für die nächsten Landtagswahlen benutzen und sich die ganzen Wahlanalysen und Politikerrunden sparen.
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