Sonntag, 15. April 2007
sexinthehood
Von der Nachbarin von gegenüber, die letzten Sommer jeden Abend eine gewaltige Geräuschkulisse von sich gab, aus der zu erkennen war, dass sie allabendlich erstklassigen Sex hatte habe ich ja schon berichtet. Als ich mich gestern mit meinem Neffen darüber unterhielt, berichtete der, dass seine Gegenüberbarin keine Gardinen hat und er gestern Zeuge wurde, wie sie sich ihrem Lover im Tanga präsentierte, ein Anblick, den sowohl Neffe als auch Lover genossen, wobei sie regisrierte, dass mein Neffe sie sah und sie sich daran nicht weiter störte. Bei ihm setzt sich damit insofern eine Tradition fort, als dass er in seiner früheren Wohnung eine Gegenüberbarin hatte, die öfters Sex am offenen Fenster hatte und ebenfalls bemerkt hatte, dass er da Augenzeuge wurde. Auch sie schien daran nichts dabei zu finden, konnte ihm aber, wenn sie sich auf der Straße begegneten, nicht in die Augen sehen.

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Deutschland remixed
In Moskau und Iran tanzen sie auf dem Vulkan. Hierzulande hingegen scheint man bemüht zu sein, die Art von Peinlichkeiten, die unsereins in den 1980ern zur Titanic-Stammleserschaft gemacht hat im Expresstempo wiederholen zu wollen. Oettinger wäre gut beraten gewesen, wenn er Filbiger wie weiland Otto Waalkes ein fröhliches "Heil Hitler, Herr Filbiger!" ins Grab nachgerufen hätte, statt zu behaupten, dieser sei ein Gegner des Nationalsozialismus gewesen. Wahrscheinlich war demnächst auch Hermann Göring tief in seinem Herzen ein Gegner des Nationalsozialismus. Nun, Filbinger hat vielleicht im Nationalsozialismus opportunistisch als Mittäter mitgemacht, ohne im Inneren überzeugter Nazi zu sein - genauso, wie er später Demokrat war. Schon damals hatte es eine peinliche und würdelose Argumentationskette Filbingers gegeben, der erst behauptete, er sei Opfer einer Rufmordkampagne, dann, kein von ihm ausgesprochenes Todesurteil sei vollstreckt worden (zumindest erinnere ich seine damaligen Rechtfertigungsversuche so), schließlich, was früher Recht war könne heute nicht Unrecht sein, und die einzigen, die im NS keine Schuld auf sich geladen hätten, wären diejenigen gewesen, die im Widerstand gestorben seien, womit Filbinger also versuchte, ein ganzes Volk in Sippenhaft für seine persönliche Schuld zu nehmen. Oettinger scheint ja ernsthaft den Versuch zu unternehmen, an diese Peinlichkeiten anzuknüpfen bzw. es in punkto Peinlichkeit Filbinger gleichzutun. Filbinger, Jenninger, Oettinger - wieso haben eigentlich Deutschlands peinlichste Politredner immer so seltsam gleichklingende Namen, ähnlich den Bild-T-online-Schmachgestalten Würtenberger und Uhrenbacher? Ich sage nur: Keine Macht den Klonen!


- Dass Bundeswehrsoldaten nunmehr in Verbindung mit Schwarzer-Mann=Frauenschänder-Fantasien gegen Afroamerikaner trainiert werden, und speziell dazu, bei deren Liquidation "motherfucker!" zu rufen, lässt noch nicht recht erkennen, gegen welches Feindbild es künftig gehen soll. Gegen den schwarzen Mann? Im Kongo spricht man französisch, nicht englisch. Gegen den Ami? Na, so großmächtig ist Deutschland nicht und wird es nie sein, dass es DEN Konflikt durchhielte. Vielleicht funktioniert die Logik aber auch umgekehrt: Eine Armee dient der Abschreckung des Feindes, und wie sollte das besser gehen, als mit Nazis in Uniform.

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Donnerstag, 12. April 2007
Werden im Nahen Osten die Karten neu gemischt?
Bei Statler & Waldorf fand ich diesen Beitrag aus der Jungle World, dem ich in verschiedener Hinsicht nicht zustimme, dessen letzter Absatz sich aber sehr interessant liest und wirklich nachdenkenswert ist:


http://jungle-world.com/seiten/2007/15/9732.php

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Mittwoch, 11. April 2007
Seltsames Quiz
Weil die richtigen Antworten nach meinem Kenntnisstand nicht die richtigen sind.

Welches Unternehmen ist nach einem Fluss benannt?

FALSCH: Corel

RICHTIG: Adobe

Adobe ist das mexikanische Wort für einen in der Sonne getrockneten Lehmziegel und kein Fluss.

Woher kommt der Name der Computerfirma Atari?

FALSCH: "Atari" setzt sich zusammen aus "Attack" und "Risk", den beiden Maximen des Unternehmens

RICHTIG: "Atari" ist eine Spielsituation in dem Brettspiel Go


Atari heißt auf Hawaiianisch "Angriff."

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Lonesome Losers
Die Diskrepanz zwischen einer eigenen Zukunftserwartung und den erreichbaren Zielen wird umso höher, je mehr die Zeiten stinken. Gehörte während der ersten drei Nachkriegsjahrzehnte sozialer Aufstieg durch Bildung zur politisch gewollten Normalität, so klaffen vorhandene formale Qualifikation und Lebenschancen heute weit auseinander. In den 1980ern sagte ich selbst ja noch den Erstsemestern bei der Studienberatung, wer eine Geisteswissenschaft studiere, sollte vorsichtshalber einen Führerschein für einen Gabelstapler machen. Ingenieurwissenschaftler und Informatiker galten damals einerseits als eher langweilige Leute, andererseits als Karrieristen, die eine spießige, aber sichere Zukunft hatten, während es andererseits den Spruch gab: "Mit Soziologen kannst Du die Straße pflastern."


Nach dem Platzen der NE-Blase sollte sich das ändern. Plötzlich bevölkerten bisherige Dienst-Z3-Fahrer die Flure der Sozialämter. Doch an den Unis kam die Tatsache, dass sich mit Mediendesign und Webbusiness keine goldene Nase mehr verdienen ließ anfangs nicht so richtig an. Noch 2003, zwei Jahre nach der großen Sonnenfinsternis, fragte mich ein Wirtschaftsinformatik-Student, bezeichnenderweise FDP-Wähler, was ich ihm für seine Jobwahl raten würde. Er träumte noch von der großen Karrriere als Programmentwickler, der mit 40 nicht mehr arbeiten muss, weil er so viel Geld verdient hat, dass er sein weiteres Leben als Vollzeitsurfer verbringt und im Übrigen von Aktienerträgen lebt. Ich riet ihm, er solle Systemadministrator werden, und zwar nicht bei einer Big Company, sondern bei einem Mittelständler, die würden zumindest nicht irgendwelcher Skalenerträge oder Kurssprünge zuliebe entlassen. Dummerweise wusste er nicht, was ein Admin ist. Ich erklärte ihm, dies wäre jemand, der in einer Firma die Mailkonten verwaltet, Rechnerarbeitsplätze freischaltet und im Zweifelsfall einen kaputten Rechner auch mal mit Schraubenzieher und Lötkolben repariert. Er war sich für eine solche Popelarbeit zu schade.

Kürzlich habe ich ihn wiedergetroffen. Er hat nach dem Studium ein ganzjähriges Praktikum gemacht in der Hoffnung, übernommen zu werden, pustekuchen. Es folgten weitere Praktika, ein ganz kurzes Jöbchen bei Amitelo und inzwischen ist der gute Mann gmx-Profi-Seller, d.h., er vertreibt Internetanschlüsse auf Prämienbasis im Heimvertrieb und managt daneben an zwei Tagen die Woche die IT einer Konzertagentur. Als Thekenkraft in einer Kneipe würde er mehr verdienen, aber er ist ja Wirtschaftsinformatiker.
Immerhin: Ich konnte ihm mit einem Kontakt zu einem mittelständischen Handelsunternehmen helfen, das einen Netzwerkadministrator sucht. Hätte er ein paar Jahre früher haben können, ohne die Leidensstrecke.


Jemand Anderes startete auch mal mit hochfliegenden Plänen und sitzt heute in einem berüchtigten Problemviertel einer deutschen Metropole in einem Telecallshop oder Internetcafé oder wie man den Laden nennen soll und verbringt den größten Teil seiner ereignisarmen Tage damit, anderer Leute Blogs zu lesen bzw. zu kommentieren oder auf seinem eigenen Blog über diese abzulästern. Da ihm sowohl Empathie als auch der Sinn für Ironie fehlen, versteht er sehr Vieles nicht oder völlig falsch, macht sich total schiefe Bilder über die Blogger, über die er sich echauffiert, versprüht Gift und Galle und merkt nicht, wie lächerlich ihn Andere finden. Ganz schlimm wird es, wenn zum Verständnis fremder Inhalte politische Bildung Voraussetzung ist. Na ja, wenn ich mir so ansehe, was das für eine traurige Umgebung ist, in der er so seine Wirkungsstätte hat, muss man da wohl sehr schlecht draufkommen. Mitleid mus man mit solchen Leuten haben. Time sucks. Es sind die Verhältnisse, die die Menschen machen.

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Klima der Gerechtigkeit
Gefunden bei word2go:

http://word2go.blogsome.com/2007/04/04/mcplanet-2007-klima-der-gerechtigkeit

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Dienstag, 10. April 2007
Ostern mit der buckligen Verwandtschaft
Da hat Novesia nun ihre Story: Wir saßen im Familienkreis zusammen, Vater erzählte von seiner Vergangenheit als Schieber und Schwarzmarkthändler, der alles beschaffen konnte und für geklaute Waren im Zweifelsfalle Bescheinigungen dabei hatte und den man "den weißen Juden" nannte, ich gab alte Kifferstories, Wüstenabenteuer und Razziaerlebnisse aus meiner wildesten Zeit zum Besten (wobei wir mal wieder merkten, dass wir uns doch sehr ähnlich sind), Mutter erzählte davon, wie sie dem Herrn Z. ein Schwein verkaufte. Damals hielten sich auch Großstädter auf dem Hinterhof ein Schwein, denn man wusste nicht, wann es im Laden wieder Fleisch gab und ob man das bezahlen konnte. Der Z. war Lumpensammler und schlief auf seinem Geld, womit seine halbe Matratze gefüllt war, immer ein Beil neben sich, falls ihn jemand beklauen wollte, und kochte sein Essen, indem er die Konservendose direkt auf die Herdplatte stellte. Töpfe hatte er nicht. Meine große Nichte, die jetzt ihr Referendariat begonnen hat, berichtete Schwänke aus Tansania.

Zum Abschied umarmte ich Mutter und sie sagte "Das reicht jetzt für ne Woche."

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Montag, 9. April 2007
My personal Adorno
Das erste Mal las ich die Dialektik der Aufklärung 1984/85 im Rahmen eines interdisziplinären autonomen Seminars von HistorikerInnen, PolitikwissenschaftlerInnen und PhilosophInnen. Schon hier waren die gänzlich unterschiedlichen Herangehensweisen bezeichnend, während ich das Werk als Rüstzeug zum Dechiffrieren totalitärer Elemente in unserer Gesellschaft betrachtete, sahen die Philos schon einen Gewaltakt darin, dem Lesen des Werkes überhaupt eine Zweckbestimmung zukommen zu lassen. Teilweise fand ich diese Philosophen ja reichlich vom Wiesengrund abgehoben. Nevertheless: Zumindest wurde so sehr gründlich vorgegangen und Seite für Seite textanalalytisch auseinandergenommen. Für mich war die Dialektik der Aufklärung damals noch eine Ergänzungsliteratur zu Reichs Massenpsychologie des Faschismus, Mitscherlichs Das Ich und die Vielen und dem Gesamtwerk Erich Fromms, will sagen: Ich las es nicht im Kontext der Frankfurter Schule, sondern im Kontext psychoanalytisch inspirierter politischer Literatur allgemein. Später befasste ich mich mit dem Werk im Rahmen meines Publizistik-Studium und fand da eine ganz fatale Herangehensweise: Die Reduktion des Werks auf das Kapitel über die Kulturindustrie, später bei den Politologen die Reduktion auf das Kapitel "Elemente des Antisemitismus". Tatsache ist, dass es sich um keine Fragmentensammlung handelt, sondern um ein fragmentarisch geschriebenes Werk letztlich kulturanthropologischen Charakters. Wie ich selber einmal herausgearbeitet habe, thematisiert das Werk einerseits die Entwicklung der Aufklärung seit der Frühzeit des Menschen, ihr Umschlagen in Mythologie und die immer weiter fortschreitende Verwendung aufgeklärter Erkenntnis zur Aufrechterhaltung menschlicher Unmündigkeit, andererseits liefert es zu den Studien zum autoritären Charakter, auf die implizit öfter eingegangen wird, im Nachhinein die Erklärung autoritätsgebundenen Verhaltens durch ein durch die gesamte Menschheitsgeschichte entwickeltes Menschenbild. In diesem Zusammenhang kann auch das Kapitel "Elemente des Antisemitismus" nicht getrennt vom Kapitel über die Kulturindustrie, Juliette oder Odysseus gelesen werden, und die Dialektik der Aufklärung insgesamt nicht getrennt von den Studien zum autoritären Charakter.

Im Rahmen von Magisterarbeit und Dissertation befasste ich mich dann mit dem Werk noch einmal unter völlig anderen Aspekten, etwa dem der Fragestellung des autoritären Charakters als anthropologischer Grundkonstante und den geistesgeschichtlichen Voraussetzungen des Werks als Ergebnis nominalistischer Philosophie, deren Denktraditionen ohne den Universalienstreit nicht vorstellbar sind und daher auch die von Adorno und Horkheimer vorgenommene Rückprojektion ihrer annahmen auf mythologische Zeiten eigentlich nicht zulassen. Insgesamt habe ich mich mit der Dialektik der Aufklärung in Abständen von jeweils einigen Jahren viermal unter völlig anderen Blickwinkeln systematisch auseinandergesetzt. Bei der Einordnung ins allgemeine Gedankengut der Kritischen Theorie erwies sich hierbei Martin Jays Dialektische Phantasie als sehr hilfreich. Was die Dialektik der Aufklärung einerseits zu einem so dichten und faszinierenden Werk, andererseits aber auch ziemlich sperrig macht ist die Tatsache, dass die Kenntnis von Marx, von Freuds Totem und Tabu und Unbehagen in der Kultur, von Henri Bergson, von de Sade, Homer, Kant, Hume, Bacon vorausgesetzt wird, und zwar mit einer solchen Selbstverständlichkeit, dass dies gar nicht erst thematisiert wird. Es ist das, was Horkheimer und Adorno so unausgesprochen als Voraussetzung der Lektüre ihres Werks erwarten, wie die Tatsache, dass der Leser lesen kann.



Tja, und im Kontrast dazu sehe ich dann, wozu im Bahama-Umfeld Adorno so verwurstet wird. Die tun ja glatt so, als ob es sich um eine Verteidigungsschrift der Likud-Politik handle, offensichtlich bar jedes Verständnisses für das, was sie da vor sich haben. Und das ist schade, denn es handelt sich um einen der größten Würfe der Philosophiegeschichte, der von einigen antideutschen Kurzdenkern als Zitatenmüllhalde zum Denunzieren des politischen Gegners mißbraucht wird.

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Der Spion
Ein US-Agent wurde bestens darauf vorbereitet, in Russland zu spionieren. Er geht abends in Moskau in eine Kneipe und wird gefragt, was für ein Landsmann er sei. Er sagt, er sei Russe und bekommt zu hören "Nein, Du bist kein Russe." "Kommt, ich beweise es Euch!" Er lässt sich ein Schachspiel bringen und spielt eine Partie gegen den Lokalmeister und gewinnt. Da heißt es "Du spielst Schach wie ein Russe, Du redest wie ein Russe, aber Du bist kein Russe. Er lässt sich eine Balalaika bringen und spielt wie ein echter Kosak, er tanzt Kasatschok, er bestellt eine Runde Wodka für das ganze Lokal und wirft das Glas hinter sich, er singt russische Volksweisen und Militärmärsche, doch am Ende heißt es: "Du spielst und singst wie ein Russe, Du tanzt wie ein Russe, du trinkst wie ein Russe, aber Du bist kein Russe." Richtig verzweifelt fragt er: "Warum in aller Welt glaubt Ihr, dass ich kein Russe sei?"


"Es gibt keine schwarzen Russen."

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Sonntag, 8. April 2007
56 Jahre oder eine Geschichte dedicated to Novesia
Solange ist es her, dass meine Eltern vom Land in die Stadt gezogen sind, damals noch mit einem Trecker und angespanntem Ackerwagen, weil es Möbelwagen noch nicht gab oder die sich zumindest niemand leisten konnte. Ein Rest von Ländlichkeit blieb auch in der Großstadt erhalten, nämlich durch den Park, der vielen Tieren ein Refugium bietet. Meine Eltern wiederum päppelten regelmäßig Tiere auf, die sie krank oder verletzt im Park fanden: Einen Igel, einen Sperber, einen Mauersegler. Sie hatten immer eine gute Hand dabei, wie auch ihre eigenen Haustiere immer sehr alt wurden (eine Hündin 17, ein Kater 19). Das kommt von viel Liebe.

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Samstag, 7. April 2007
Gesamtgruß
Zunächst einmal wünsche ich allen LeserInnen dieses Blogs frohe Ostern oder auch ein frohes Pessahfest oder einen schönen Geburtstag des Propheten, insbesondere Netbitch, Nörgler, Don, Pathologe, Hans Meise, Booldog, Lanu, Tattletale, dirtypicture, Workingclasshero, der Fee, Ossian, beiden Beates, Dere, den Garybians, Grigorians und Sirotenkos, Modeste, Novesia, Betty Ford, Nickpol, HdA, Chat Atkins, Karsten Duerotin, Martin Marheinicke, Jörg Wolf, Wilbur Larch, Stefanolix, Rayson, Statler & Waldorf, Dr. Dean, Jolly Rogers, Balou, dem Lebemann, Loellie, meonly, rtfm, Strappato, Thomas Knüwer, den Mobbinggegnern, Azad, hockeystick, Mark und dem Girl, und wer sich jetzt hier nicht wiederfindet, wurde nicht aus böser Absicht übergangen ;-)

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A la recherche des Talibans moderés
Da die afghanische Regierung seit Jahren nach moderaten Taliban sucht, ohne sie zu finden, sollen jetzt die deutschen Tornados nach ihnen suchen, um ihre Briefkastenschilder aus der Luft zu fotografieren, damit die afghanische Regierung sie auf den Bonner Petersberg zu Verhandlungen einladen kann. Mehr schicke Gedanken zur Zeit gibt es hier:

http://213.200.64.229/ndr/mp3/podcast/satirischer_wochenrueckblick/20070402_ndrinfo_zudeick.mp3

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Armenischer Exodus aus der Türkei droht
Manchmal kann man ja gar nicht genug essen, wie man kotzen möchte:

http://www.ndrinfo.de/programm/sendungen/forum612.html

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Freitag, 6. April 2007
Kurz gelacht
http://blog.pantoffelpunk.de/archives/972

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Donnerstag, 5. April 2007
Bonmots des Abends
Heute lief "Ein ganz gewöhnlicher Jude" mit Ben Becker, ein Film, der sich mit den komplizierten Selbstreflektionen eines deutschen Juden beschäftigt. Einige wunderbare "Witze" aus diesem Fernsehspiel: "Ein Jude sagt, ich bin stolz, ein Jude zu sein. Wird er gefragt: Warum? Antwortet er: Nun, ein Jude ist nicht stolz. Also bin ich lieber stolz."

"Bei den Religionen geht es um den Glauben.Am Ende müssen immer die Juden dran glauben."

"Der Antisemit will mich erwürgen, der Philosemit will mich umarmen. Beides raubt mir den Atem."

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Vorbereitungstreffen für große Demo zur IMK in Berlin am 01.06.
Kurz vor dem G8 Treffen in Heiligendamm treffen sich
die Innenminister der Länder mit Bundesinnenminister
Schäuble am 30.5. und am 1.6. in Berlin. Sie werden
wahrscheinlich über weitere Verschärfungen in dem
‚Bleiberechtskompromiss’ und deren Umsetzung in den
einzelnen Bundesländen diskutieren. Weiter dürften
geplante Verschärfungen im Bereich der inneren
Sicherheit auf der Tagesordnung sein.

Wir laden deshalb ein zu einem Vorbereitungstreffen
für eine große Demonstration in Berlin am Freitag den
1. Juni gegen die IMK und für gleiche Rechte und
Bleiberecht für alle.

Wir wollen diesem Treffen der innenpolitischen
Scharfmacher antirassistischen Protest entgegen
stellen um unseren Forderungen nach einem Bleiberecht
und gleichen Rechten für alle hier lebenden Menschen
gehörigen Nachdruck zu verleihen. Für die spezifische
Situation in Berlin soll das entstehende
Abschiebelager in der Motardstr. thematisiert werden.
Da am 2. Juni in Rostock die Widerstandstage gegen die
selbstherrlichen G 8 ChefInnen beginnen, ist eine
Idee, diese Demonstration auch als
migrationspolitischen Mobilisierungspunkt für das
Treffen in Heiligendamm zu benutzen.

Deshalb die Einladung an alle interessiert Gruppen und
Einzelpersonen zum Treffen am Montag den 16. April um
19:30 ins bbz.

bbz beratungs- und betreuungszentrum
turmstr. 73
10551 berlin
im 4. Stock

Netzwerk Hier Geblieben und Initiative gegen das
Chipkartensystem

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In China essen sie nicht nur Hunde
sie richten auch sehr viele Menschen hin. Dass die Frage, ob ein Todesurteil vollsteckt wird oder nicht, vom körperlichen Zustand des Delinquenten abhängig gemacht wird, ist seit Längerem bekannt: Verfügt er über gesunde Organe, die ihn als Spender interessant machen, wird er hingerichtet, weniger "fitten" Verbrechern blüht Arbeitslager. Nun aber gibt es Hinweise, dass Mitglieder mißliebiger Gruppen möglicherweise hingerichtet werden, weil sie als Organspender infrage kommen, auch ohne ein Schwerverbrechen begangen zu haben.

http://www.bissige-liberale.com/2007/04/04/organe-nicht-nur-frisch-aus-eigener-hinrichtung

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Dienstag, 3. April 2007
Ein Gründungsdokument von PI
Liest man diesen "Denkzettel" der Neuen Freiheit, wird einem Einiges zur Vorgeschichte von Politcallincorrect und deren unmittelbarer Bloggerumgebung klar:

http://www.nf-medien.de/ artikel/denkzettel_12_2003.pdf

Die Neue Freiheit ist die Mitgliederzeitschrit der Freiheitlichen Jugend. Dies wiederum ist eine Jugendorganisation, die der Jungen Freiheit nahesteht, einem Theorieorgan der Neuen Rechten, deren Ziel es ist, eine rechte Diskurshoheit über politische Diskussionen in der Bundesrepublik Deutschland herzustellen. Dies geschieht in erster Linie durch den Kampf um die Definition von Begriffen und eine Nazis-im-Schafspelz-Strategie. Bezeichnen sich hier Leute als Konservative, wird rasch klar, dass sie in Wirklichkeit etwas Anderes sind: Konservative, die erklären, dass sie nie wieder CDU wählen werden, ja, die sagen, Konservative würden insgesamt nie wieder CDU wählen behaupten damit ja implizit, die CDU wäre insgesamt nicht konservativ. Konservativ wird hier zu einem Synonym für rechtsradikal. Entsprechend heißt in diesen Kreisen das eigene Weltbild "Das realistische Weltbild des Konservativen", womit nichts Anderes gemeint ist als klassischer Sozialdarwinismus, so auch eine Umgewandung der alten NS-Rassenlehre, in der allerdings die "Höher- Minderwertigkeit" von "Menschenrassen" durch "Andersartigkeit" bei "Gleichwertigkeit" ("Ethnopluralismus") ersetzt wurde, Hauptsache, es findet keine Vermischung statt. Dabei sind die Neuen Rechten sogar beweglich genug, das Feindbild Juden durch Muslime auszutauschen und, hierin im Gegensatz zu den pro-palästinensischen Querfrontstrategien der engen Neonaziszene, was im Übrigen auch eine rein taktische Aufteilung sein kann, Israel eine positive Rolle zuzugestehen. Der antisemitische Rassismus schlägt dann eben mit voller Wucht auf die Muslime ein. So, wie nach Adorno im antisemitischen Ressentiment "der Jude" gegen einen Migranten, Zigeuner, Vagabunden, wen auch immer austauscbar geworden sei, wurde er bei diesen Neuen Rechten tatsächlich ausgetauscht. Der Text oben dokumentiert den Beginn eines Zusammengehens von Neuen Rechten wie z.B. Andreas Schneider und Anarchokapitalisten um André Lichtschlag. Diese Allianz, eine neue Querfront - verkappte oder zwischenzeitig weichgespülte Nazis verbünden sich mit Rechtslibertären - bildete sich also schon 2003. Blogs wie PI und Kewil mit der langen Blogroll von Verbündeten sind das sichtbare Ergebnis. Und insofern kann auch keine Rede davon sei, dass die sich allmählich nach rechts entwickelt hätten, im Gegenteil: da kommen sie her.

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Trauer um Paul Watzlawick
Ein wirklich großer Wissenschaftler, Therapeuth und Schriftsteller ist von uns gegangen. Danke für die "Anleitung zum Unglücklichsein"! Der Satz, dass man nicht nicht kommunizieren kann mit seinen tiefgreifenden Folgen ist in der Kommunikationswissenschaft viel zu sehr unterbewertet worden.

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Sonntag, 1. April 2007
Elemente der Gegenaufklärung, heute: Springer erklärt uns die RAF
http://www.welt.de/politik/article783903/Die_Armee_der_Sympathisanten_muss_sich_aufloesen.html


Einmal wieder wird der Versuch unternommen, aus der RAF-Geschichte Kapital zu schlagen, wobei für die Welt die gesellschaftlichen Konfliktlinien der 1970er Jahre fortzubestehen scheinen, in Wirklichkeit aber für etwas ganz Anderes, nämlich als kollektive Umerziehung für die Zumutungen neoliberaler Umstrukturierungen instrumentalisiert werden.

Zumal schlicht und einfach falsch ist, wie hier der Gegensatz ?gute USA - böses Deutschland? kreiert wird. Die USA hatte ihre eigene Guerrilla: Die Army of the People, auch Symbionese Liberation Army (SLA)genannt, gegen die die RAF fast noch vernünftig wirkt, und die eher den RZ vergleichbaren Weatherpeople. Dazu kam dannn Black Power, die sich selbst als soziale Revolution sehende Erhebung der Schwarzen, und die Black Panthers marschierten auf ihren Demos mit Pump Guns. Die Militanz war in den USA viel weiter entwickelt als in Deutschland: Riots mit brennenden Barrikaden, in Chikago 1969 offener Aufstand mit Brandschatzungen von Gebäuden und Schusswaffeneinsatz von Aufständischen gegen Polizisten. Ein befreundeter Historiker, der als Schüler an diesem Riot teilnahm, dachte damals, die Revolution wäre nun da. Als Reaktion auf den Ausnahmezustand an der Stanford-Universität, die von Nationalgardisten besetzt wurde, hoben die Studenten rund um den Campus von Berkeley Schützengräben aus und besorgten sich Winchester-Gewehre, um ihre Uni bei drohender Räumung in einer Schlacht zu verteidigen.
Im Gegensatz zu Deutschland war dies nicht nur vereinzelte Militanz kleiner klandestiner Gruppen, sondern ähnlich wie in Italien Massenmilitanz.
Dass diese Zeit und ihre militanten Bewegungen in den USA nicht so Thema sind wie in Deutschland, hängt unter Anderem mit der Weite und Auseinandergezogenheit des Landes zusammen. Zentren der Protest- und Widerstandsbewegung waren Neuengland und hier schwerpunktmäßig New York, Jersey City, Philadelphia, Cambridge Mass. und Long Island, Detroit, Chikago, Boulder Col. und Kalifornien, also Gebiete, die so weit auseinanderliegen wie Südportugal, München, Leipzig, Warschau und Helsinki, mit viel plattem Land dazwischen mit einer extrem provinziell denkenden Bevölkerung. Das Wegfallen des Vietnamkriegs als großer Katalysator und Reagans Konterrevolution kommen hinzu, schließlich wurden Protestbewegungen in den USA vielfach mit einer in Europa nicht vorstellbaren Brutalität niedergeschlagen. Zum Beispiel räumte die Polizei in Philadelphia ein von Move, einer im Schnittstellenbereich von Black Power, New Age und Hippietum angesiedelten sektenartigen Kleingruppe besetztes Haus durch den Abwurf einer Bombe aus einem Hubschrauber. Schon vorher hatte die Polizei von Philadelphia sich dadurch hervorgetan, schwangeren Move-Aktivistinnen ihre Föten aus dem Bauch zu treten.
Verglichen mit dem, was in den USA abging, war 1968 in Deutschland Popelkram.
Insofern ist es auch völliger Unfug, die 68er-Bewegung als typisch deutschen ?Antiamerikanismus? hinzustellen. Es war eine internationale Jugend- und Studentenrevolte, die von den USA und Frankreich ausging und bis nach Japan, Uruguay und Jugoslawien reichte, eine Revolte gegen das gesamte bürgerliche Establishment.
Die [von krauel, ed.] konstatierte Armee der Sympathisanten hat es nie gegeben, wohl aber pogromartige Hetze gegen alles Linke. Ich erinnere mich an den Deutschen Herbst ganz anders, als dieser Welt-Artikel suggeriert: Eltern, die die Marx-Ausgaben ihrer Kinder öffentlich auf der Terrasse verbrennen, Sprüche wie ?Es muss auf dem Hof von Stammheim ein anständiger Galgen aufgestellt werden, und jede Stunde Einer hängen?, ein drittel Jahrgang einer achten Klasse, der aus politischen Gründen eine 6 bekam und nicht versetzt wurde, ein vollbärtiger junger Mann mit Anti-AKW-Sticker, der wegen seines Äußeren erschossen wurde usw.
Unterschlagen wird auch, dass der Text mit der ?Klammheimlichen Freude? zur Distanzierung von der RAF aufruft. Generalbundesanwalt Buback wurde als ein ?Hetzer? angesehen, der indirekt für den Tod von Linken (Petra Schelm, Georg von Rauch, Thomas Weißbecker) verantwortlich gemacht wurde. Terrorismus würde bedeuten, dass Linke sich auf das Niveau des Staatsschutzes hinabbegeben würden. So hieß es in dem Mescalero-Aufruf, Linke dürften nicht solche ?Killervisagen? bekommen wie Buback. Das mag beleidigend sein, aber es ist das Gegenteil von Sympathisantentum. Ich vermute auch, dass die Verfolgung des Buback-Nachrufs als ?RAF-Sympathisantentum? eine bewusste Inszenierung war, um von der eigentlichenBotschaft abzulenken, denn die lautete: Der Staat hat als Erster angefangen zu schießen, der Staat hat ein Interesse daran, dass geschossen wird (die ersten Knarren der Bewegung 2.Juni stammten von dem Verfassungsschutz-V-Mann Peter Urbach), um die Linke insgesamt kriminalisieren zu können.

Von einer Massenschar von RAF-Sympathisanten kann nicht die Rede sein, vielmehr war seit dem Deutschen Herbst das Klima geprägt durch hysterische Distanzierung innerhalb der Linken. Nicht, dass es nicht sinnvoll gewesen wäre, ein distanziertes Verhältnis zur RAF zu haben, aber diese Distanzierung hatte mit Panik und Angst um die eigene Zukunft zu tun und nicht mit einer rational geführten Debatte. Ich hatte ja schon in meinem Posting zum Thema Antiimperialismus ausgeführt, wer genau jene spezielle Art von Antiimperialismus vertrat, der die RAF-Ideologie speiste. Hätten alle übrigen, auf die verschiedenste Art antiimperialistischen Linken, also sozialrevolutionäre Autonome, Stadtindianer, Radikalfeministinnen usw. diesen einen Antiimperialismus vertreten, wäre die RAF nicht das versprengte Häuflein von vielleicht 400 Leuten gewesen, das sie war, sondern hätte Armeekorpsstärke erreicht. Aber nicht um Aufarbeitung der RAF-Vergangenheit geht es dem Artikel, sondern darum, einen nicht unwesentlichen Teil einer ganzen Generation zu diskreditieren, nicht nur die eigentlichen 68er, sondern auch jene, die in den 1970ern und 1980ern studiert haben und für die es noch normaler Bestandteil des studentischen Lebens war, sich in der linksalternativen und unter Umständen auch linksradikalen Szene zu bewegen. Im Jahr 2001 hatte, verbunden mit der Frage, welche Rolle Fischer und Cohn-Bendit auf Haue-Demos gespielt hatten, der erste Akt dieser Inszenierung durch die Medien getobt. Damals ging es wohl auch um den Versuch, den Außenminister zu stürzen, der an dessen Popularität scheiterte; die skizzierte Generation (ich nenne sie mal einfach so, es ist natürlich keine Generation in toto) reagierte damals noch sehr sensibel, man spürte, dass man selbst mit gemeint war. Nun wird es also ein zweites Mal versucht, all diejenigen, die irgendwann einmal für eine andere Gesellschaft gekämpft haben, sei ihre Utopie nun kommunistisch, sozialistisch, anarchistisch, ökolibertär oder radikaldemokratisch gewesen, sollen mit der konstruierten RAF-Keule gezwungen werden, ihren Idealen, selbst wenn die nur noch Jugenderinnerungen sind, abzuschwören. Dies hat etwas von Inquisition und Gehirnwäsche. Es ist die Zurichtung der Massen für kommende Zumutungen des Arbeitsregimes und des Sozialabbaus, gegen die Widerstand möglichst nicht einmal mehr denkbar sein darf.

Ich hoffe, dass sie damit nicht durchkommen.

No pasaran, pasaremos!

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Welcome back, Nörgler!
Wir hätten dich brauchen können in den Diskussionen und Wortgefechten der letzten Monate.

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Schöne-Frauen-Wetter in der Stadt
Frühling, Stadtfest, guter Dinge sein, zum ersten Mal im Jahr tragen viele wieder kurze, knappe, sommerliche Kleidung, und der jüngere Teil der weiblichen Bevölkerung bietet oftmals einen extrem erfreulichen Anblick, was durch die aktuelle Hochstiefelmode noch verstärkt wird. Einsprechend bliebt mein Blick an einer recht auffälligen Vertreterin hängen, die mir den Rücken zuwendet. Als sie sich umdreht, mich anblickt und mir zugrinst bin ich allerdings reichlich verblüfft.

Vor etwa anderthalb Jahrzehnten bereitete die D. einer nicht kleinen Gruppe der männlichen Belegschaft einer bestimmten linken Szene feuchte Träume. Sie gehörte einer politischen Kleingruppe an, die dafür bekannt war, es mit der Political Correctness sehr ernst zu nehmen, man kann auch moralischer Rigorismus dazu sagen. Ich habe sie selbst als nicht so moralisch erlebt, sie konnte köstliche Witze über den aufgesetzten Szene-Vegetarismus machen, aber sie trug die verbreitete PC-Moral überzeugt mit. Zum damaligen feministischen Selbstverständnis gehörte auch das Tragen politisch korrekter Kleidung. Besonders körperbetonte oder aufreizende Klamotten gab es bei ihr nicht, eher den Szene-Einheitslook: Schweizer Armeejacke, Jeans, Turnschuhe, wenn Strumpfhosen, dann blickdichte.
So, wie sie aussah, brauchte sie aber keinerlei optische Hilfsmittel, um begehrliche Männerblicke auf sich zu ziehen.
Nun ja, ich rannte damals in einem Outfit rum, das Spötter den "Einmannkampftrupp" nannten: Dick gepolsterte Motorradjacke mit einem Antifa-Aufnäher auf der einen Schulter und einer kurdischen Fahne mit geballter Faust auf der anderen, Lederhose mit Stachelgürtel, Springerstiefel mit Stahlkappen und neongrünen Schnürbändern, die mir die gelegentliche Bezeichnung "Ökoskin" einbrachten. Man kann nicht sagen, dass mein heutiges Daniel-Hechter-Pierre-Cardin-Borelli-Luigi-Di-Mauro-Outfit mit meinem damaligen Erscheinungsbild große Ähnlichkeit hätte.

Sie aber ist in die Vollen gegangen: Ein knappsitzendes, schwarzes, spitzenbesetztes Luxuskleid und Stiefel, so surreal lang und spitz, dass der Begriff "Schnellfickstiefel" ein echter Euphemismus wäre. Sie wirkt entspannt und insgesamt gelassener, lebenszufriedener als damals.

O God, ihr Gesicht! Ich habe sie seit 7 Jahren nicht mehr gesehen, von einer ganz flüchtigen Begegnung auf dem Bahnhof abgesehen.Was sie an Falten trägt, dürfte der Faltenpracht ihrer Großmutter entsprechen, und sie dürfte noch keine 40 sein. Ich war richtig erschrocken.

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Klassenkampf von oben in der spektakulären Handelsökonomie
findet aktuell im Bereich Nichtraucherkampagne statt, zumindest, wenn wir diesem Ansatz folgen:


http://die-rote-fahne.eu/news/2007/377D79BC-311E-4892-A7A8-4C0E403321D4.html

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Sonntag, 1. April 2007
Anjatanjatisches im Restaurant
Ich war mit einer sehr lieben Frau arabisch essen. Es gab als Vorspeisen Gerstegrütze mit Petersilie und diversen Gewürzen und als Hauptgang Lammrücken mit Couscous und Okraschoten, dazu einen sehr guten und sehr schweren libanesischen Wein. Neben uns saß ein Paar, bestehend aus einem gutgekleideten graumelierten Mann um die fuffzig und einer überschlanken, aufreizend gekleideten Frau erste Hälfte Zwanzig mit blonden Zöpfen bis auf die Hüften. "Aha", dachte ich, der Chef geht mit seiner Anja-Tanja aus. Doch weit gefehlt, aus dem Gespräch, das sie führten, ging hervor, dass er Kunstprofessor und sie seine russische Geliebte war. Wie sich weiter herausstellte, hatte sie ihn dazu gebracht, hier essen zu gehen - was nicht eben billig ist - wollte aber jetzt keine Nahrung zu sich nehmen, ev. die Esstörungen, die bei modelliken Frauen angesagt sind. Es entspann sich zwischen beiden ein Beziehungsstreit, den wir mit zunehmendem Amüsement verfolgten und in dem alle erdenklichen Register des Zickentums und des Patriarchalgönnerförderfickertums gezogen wurden. Vielleicht ist er ja doch ein Chef, ein "Ich weiß alles Prof" und sie eine Anjatanja, nämlich Anja Kreditcardtowa.

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Der edle Hardware-Laden
Ich gehe recht häufig zu Vernissagen, Geschäftseröffnungen undsoweiter. Kürzlich war ich dann auch bei der Einweihung eines Anbieters von Apple- und Sun-Rechnern sowie außergewöhnlichen Displays. Einen 40-Zoll-Plasmamonitor fand ich schon sehr spektakulär, es haute mich aber fast von den Beinen, als ich ihn anklickte und zur Begrüßung dieses Startmenü vorfand:

http://netbitch1.twoday.net/

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Ein Leben in Völlerei
Heute mittag Langustenspieß mit Kartoffel-Chilli-Röstis, heute Abend Haloumi mit gefüllten Pfefferschoten und einer Flasche El Portico Crianza 2003, das gibt morgen ein hartes Training im Dojo, um das wieder loszuwerden. Leben, so, wie ich es mag! Freue mich auf einen bunten Abend mit dem Lebemann!

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Freitag, 30. März 2007
Solidarität mit den Unterdrückten von Tur Abdin
In letzter Zeit nehmen die Versuche der kurdischen Verwaltung in Südkurdistan (Nordirak) zur Zwangskurdisierung der aramäischen Christen im Tur Abdin mehr und mehr zu, ebenso wie mittlerweile den Assyrern verboten wurde, ihre assyrischen Namen zu verwenden. Es ist entsetzlich, mit anzusehen, wie eine kurdische Administration, einmal an der Macht, die ethnische Unterdrückung, die sie selber erfahren hat, nicht etwa zur Grundlage einer auf Partizipation und Toleranz setzenden neuen Politik macht, sondern schon wieder andere Volksgruppen zunehmend unterjocht bzw. diesen ihre Eigenständigkeit abspricht. Christliche Gruppen im Nordirak sprechen bereits von der "Besatzungsmacht aus Dohuk".

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Mittwoch, 28. März 2007
Ausstellung
BlickWechsel Afrika
Vom 01.04. 13.05.2007 im Wasserturm Lüneburg

"Dieser Kontinent ist zu groß, als dass man ihn beschreiben könnte. Er ist
ein regelrechter Ozean, ein eigener Planet, ein vielfältiger, reicher
Kosmos." (Ryszard Kapuscinski)

Die Ausstellung "BlickWechsel Afrika" wirft mit Fotografien, Bildern,
Skulpturen und Informationen einen Blick auf diesen vielfältigen und bunten
Kontinent.

Sie knüpft bei unseren Vorstellungen von Afrika an, erzählt Geschichten und
fragt nach der Umsetzung der UN-Millenniums-Entwicklungsziele. Es werden
Hintergrundinformationen zum Kontinent und zu einzelnen Ländern gegeben und
Herausforderungen ebenso wie Entwicklungserfolge und zukunftsweisende
Projekte beschrieben. Afrika - so wird deutlich, ist viel mehr als ein
Kontinent der Katastrophen.

Im Zentrum der Ausstellung stehen Fotografien von sieben afrikanischen
Künstlerinnen und Künstlern aus den Ländern Südafrika, Zimbabwe, Mali,
Nigeria, Republik Kongo und Elfenbeinküste. Die Fotografien zeigen
afrikanische Lebenswelten. Dazu gehört geschäftiges Treiben am Busbahnhof,
das Bad im Fluss, Kinderspiele und Festivals, aber auch Gewalt und Armut.

Weiterhin umfasst die Ausstellung Bilder und Skulpturen des ghanaischen
Künstlers Tei Huagie, die aus Abfall hergestellt wurden. Kinder aus
Südafrika, Tansania und Kamerun stellen ihre Zukunftsträume und –wünsche im
Rahmen der „Schatzkiste für die Kinder der Zukunft“ dar und Lüneburger
Organisationen und Initiativen zeigen ihre Projekte in verschiedenen
afrikanischen Ländern. Außerdem sind afrikanisches Kunsthandwerk und Stoffe
zu sehen.

Die Vernissage findet am Sonntag, den 01. April 2007 um 12.00 Uhr statt.

Die Ausstellung ist eine Gemeinschaftsausstellung des Heinrich-Böll-Hauses
Lüneburg, terre des hommes Lüneburg, der Lüneburger UNICEF-Arbeitsgruppe,
LeMusica / dem Frauenhaus Lüchow Dannenberg, dem Johanneum /
Ägypten-Projekt, dem Projekt "Straßenkinder in Tansania", KISOMBA e.V., dem
Wasserturm Lüneburg, der humanistischen Afrikahilfe ana yi africa Brücken
nach Afrika e.V. und Studierenden der Universität Lüneburg.

Für Lehrkräfte und Schulklassen werden Führungen durch die Ausstellung
angeboten.
Weitere Informationen sind zu erhalten bei Marion Rolle, Heinrich-Böll-Haus
Lüneburg, Tel. 0 41 31-40 29 08.

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Wenn das Schule machen würde
Es ist ja generell schwer als Lehrer heutzutage. Meine große Schwester, die Schuldirektorin ist, kämpft mit monatelangen Genehmigungsverfahren zur Anschaffung eines neuen Overhead-Projektors, bröckelndem Putz von der Decke, nicht schließenden Fenstern, die instandzusetzen das Land angeblich finanziell nicht in der Lage ist usw. Reparaturen an elektronischen Geräten führt mein Schwager, der auch Lehrer ist, unbezahlt aus, weil es in der Schule sonst keine funktionierenden Beamer, Netzwerke usw. geben würde. Das sind die Luxusmißstände eines reichen Landes. Zu welchen Verzweiflungstaten Lehrer im Trikont greifen, um eine ausreichende Versorgung ihrer Schule durchzusetzen zeigt sich hier:

http://portal.gmx.net/de/themen/nachrichten/,cc=000001769600038200181xCrgQ

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