http://home.pages.at/der-stoerenfried/zeitung/a16/18.htm
Der hier übrigens auch, immer noch:
http://socialistunity.com/
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http://www.sueddeutsche.de/kultur/594/450316/text/
Update hierzu:
http://www.taz.de/1/politik/deutschland/artikel/1/feindbild-muslim-feindbild-jude/
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http://autismuskritik.twoday.net/stories/5354953
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Dann stellen sie sich mit hölzernen Harpunen dem Kampf so wie einst Captain Ahab in dem berühmten Film. Ein Augenzeuge: "Als das Licht für den Bordfilm ausgeschaltet wurde, miaute die Blondine wie ein Kätzchen und vergrub ihren Kopf genau an der Stelle, durch die der Meeressäuger ein- und ausatmet - es reißt 10 Ruderer in die Tiefe."
Rückkehr um 19 Uhr: Tödlich getroffen hebt der Wal sein Maul aus dem Wasser und posiert schlicht und still fürs Erinnerungsfoto. Dann wollte Chefin Marlene Zinck die Karte bringen. Doch der Rädelsführer winkte ab:"Ich weiß schon, was ich will. Hechtklöße und Riesling Gieselbrecht!"
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http://www.nzzfolio.ch/www/d80bd71b-b264-4db4-afd0-277884b93470/showarticle/dea023dd-7b32-4cd0-974b-dfcc248b8e5b.aspx
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http://entdinglichung.wordpress.com/2008/11/18/vermischtes-aus-asien/
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http://www.leere-signifikanten.net/2008/11/23/privat-vor-katastrophe/
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“Nehmen wir die schillernden Etiketten Neoliberalismus oder neoliberale Globalisierung, die alles und nichts erklären. Man könnte selbstredend auch andere gebräuchliche Formeln der globalisierungskritischen Bewegungen nehmen. Inzwischen sind diese Etiketten weit davon entfernt, Werkzeug für kritisch differenziertes Denken zu sein. Abgesehen davon bleiben diese Etiketten, auch wenn in kritischer Absicht benutzt, herrschafts- und kapitalkonform.Sie waren vielleicht geignet, die Theorie der Friedman-Schule, die Konterrevolution in Chile, die Politik der eisernen Lady, die Reaganomics und die Schuldendiktate des IWF oder auch die Operationen der Kohl-Administration, welche in die fischergrünen und sozialdemokratischen Arbeitsmarktreformen mündeten, terminologisch vom Gegenbegriff des Keynesianismus als sozialdemokratischer Etappe abzuheben…Schließlich lassen uns aber die geronnenen Generaletiketten, aller Dynamik des Sozialen entleert, angesichts eines differenzierten gesellschaftlichen Umbruchs eher hilfs- und begriffslos zurück. Dieses ganze aufeinander bezogene Begriffsinstrumentarium ist u.E. ungeeignet, die neuen kapitalistisch staatlichen Feingriffe auf menschliche, sprich soziale Subjektivität und die damit verwobene komplexe Dynamik in den metropolitanen Gesellschaften annähernd zu erfassen, auch wenn sie in den ideologischen Begriffswolken des Neoliberalismus (Qualitätsmanagement, Projekt, empowerment usw.) daherkommen. Die offensive Fortentwicklung des Toyotismus in den Betrieben, zugleich als Industrie- und Sozialpolitik …. angewandt, die mit der bundesdeutschen Arbeitsmarktstrukturierung nun auf die untersten Segmente des Arbeitsmarkts durchschlägt, und die neuen Zumutungen der Selbstvermarktung müssen u.. vielmehr als der Versuch eines totalitären Zugriffs auf menschliche subjektivität beschrieben werden, als eine sich des Sozialen bemächtigende Machtstrategie gezielter und gesteuerter Vereinzelung, der Zurichtung sozialer lebendigkeit auf die Erfordernisse politischer machtentfaltung und kapitalistisch markrwirtschaftlicher Rationalität, die Herz und Verstand, aber auch den Körper des einzelnen umfassen. Angesichts eines solchen Gesellschaftssystems der totalen Subjekt- und Bevölkerungsbewirtschaftung erscheint Neoliberalismus geradezu verharmlosend.”
Und in einer Steilkurve geht es in eine Synopse westlicher Gouvernementalität im Jahre 2008 an sich.
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Montag, 10.
November 2008
Selbstbestimmtes Zusammenleben für Familie Omoroghomwan!!
The VOICE und Karawane fordern ein Ende mit den Polizeischikanen gegen
Claudia Omoroghomwan und ihre Mädchen
Der psychische Druck auf die Mädchen und für ihre Mutter geht leider weiter,
und wird erst dann enden, wenn sich die Ausländerbehörde und das Jugendamt
endlich auf eine Abmachung mit der Familie einlassen, bei der diese
selbstbestimmt über ihr Leben bestimmen kann. Leider war dies nicht der
Fall, und die Behörden haben erneut die Polizei eingeschaltet, und sogar ins
Krankenhaus geschickt, wo Frau Omoroghomwan eben von ihrem
Sohn entbunden hatte.
Die jüngste Sachlage sah so aus, dass die Mädchen von Frau Omoroghomwan mit
ihr gemeinsam wieder im Lager in Posseck lebten, weil dies die einzige
Bedingung war, unter der das Jugendamt akzeptierte, dass die Mädchen bei
Frau Omoroghomwan blieben. Die Mädchen wollten auf keinen Fall wieder in das
Kinderheim in Markneukirchen, wo sie getrennt von der Mutter lebten und ein
anonymer Vormund für sie zuständig war.Jedoch bedeutete auch das Lager
Posseck ein Trauma für die Mädchen von Frau Omoroghomwan, denn in der
ehemaligen Kaserne, die isoliert im Wald gelegen ist, und in der sie schon
seit dem Jahr 2006 zubringen mussten, sind sie die einzigen größeren Kinder
und haben keinen Kontakt zu anderen Familien.
Frau Omoroghomwan musste dann in dieser Woche zur Entbindung in die Klinik
weg aus Posseck. Immer wieder war vom Jugendamt und Vertretern von lokalen
NGOs der Vorschlag an die Familie herangetragen worden, dass die drei
Mädchen während der Entbindung und in der Zeit danach für einige Wochen
wieder in ein Kinderheim gehen sollten. Später könnten dann Mutter und
Mädchen eine gemeinsame Wohnung beziehen. Das lehnte die Familie jedoch
immer wieder ab, denn die Mädchen wollten auf keinen Fall in ein Heim und
lieber von ihnen vertrauten Menschen betreut werden. Frau Omoroghomwan hatte
sich gewünscht, dass ihre Mädchen in der Zeit, in der sie in der Klinik
bleiben muss, gemeinsam von ihrem Freund und einer Freundin von ihr betreut
würden, und hatte dies auch in Gesprächen mit dem Jugendamt und der
NGO-Gruppe geäußert. Frau Omoroghomwan hatte den Eindruck, dass ihr von
Seiten des Vormunds und den NGO-Vertretern nicht widersprochen wurde.
Es zeigte sich jedoch, dass dieser Vorschlag in Wahrheit nicht in Erwägung
gezogen worden war. Erst zwei Tage vor der Geburt wurde klar, dass das
Jugendamt in jedem Fall plante, die Mädchen in ein Kinderheim zu bringen,
wenn Frau Omoroghomwan in die Klinik käme.
Als am Donnerstag Mittag bei Frau Omoroghomwan die Wehen einsetzten, sorgte
sie dafür, dass die Kinder an einem geschützten Ort bei zuverlässigen
Menschen untergebracht waren, um sie nicht allein im Heim zurückzulassen und
sie nicht weiteren polizeilichen Zwangsmaßnahmen auszusetzen. Das Jugendamt
zeigte sich jedoch sofort alarmiert, als es erfuhr, dass die Mädchen nicht
mehr im Flüchtlingsheim waren.
In komplizierten Verhandlungen mit dem Jugendamt-Vormund konnte Frau
Omoroghomwans Freund, der werdende Vater, der sich auf dem Weg von Berlin
zum Krankenhaus in Plauen befand, erreichen, dass er selbst mit den Mädchen
in Posseck bleibt. Die Geburt jedoch war schwierig und zog sich über
mehrere Stunden hin, so dass der Vater des Neugeborenen in dieser Nacht zu
erschöpft war, um die Mädchen noch abzuholen und nach Posseck zu fahren.
Wiederum kam Panik beim Jugendamt auf, und wieder wurde die Polizei
eingeschaltet, die nicht nur Frau Omoroghomwan im Krankenhaus aufsuchte, um
sie zu drängen, den Verbleib der Mädchen zu nennen, sondern darüber hinaus
zwei Privatwohnungen in Reichenbach durchsuchte, wo man die Kinder
vermutete.
Durch dieses Vorgehen ist das Verhältnis des Jugendamtes zu der
Flüchtlingsfamilie Omoroghomwan wieder äußerst angespannt, und der
psychische Druck auf Frau Omoroghomwan und ihre Mädchen geht weiter. Deren
UnterstützerInnen und Angehörige, sowie The VOICE und Die Karawane für die
Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen fordern das Jugendamt auf, endlich
die Polizei aus dem Spiel zu lassen, und den Willen der Mädchen sowie der
Mutter Frau Omoroghomwan zu respektieren. Es fragt sich,
- wieso eine fremde Betreuung für die Mädchen durchgängig mit
Kindeswohl gleichgesetzt wird, während diese Mädchen ständig beteuern,
dass sie nicht in ein Kinderheim möchten und von Frau Omoroghomwan oder
ihnen vertrauten Personen betreut werden wollen.
- warum sich die das Jugendamt im Vogtlandkreis derart um den Verbleib
der Mädchen sorgt, und sich zugleich nicht im geringsten Sorgen um deren
soziale Lage im Flüchtlingsheim Posseck macht.
- welche Befugnis ein Vormund hat, auf Kinder aufzupassen, wenn diese
sich dauerhaft weigern, von ihm betreut zu werden
- grundsätzlich, ob das Jugendamt mit derselben Unbefangenheit
wiederholt die Polizei einschalten würde, wenn es um den Verbleib von
Kindern deutscher StaatsbürgerInnen ginge
- ob endlich seitens des Jugendamtes die psychologische Auswirkung von
Polizeiverfolgungen auf die Mädchen berücksichtigt wird, oder ob nur der
Widerstand von UnterstützerInnen bewirken kann, dass man bei diesem
Jugendamt anfängt, menschlich und angemessen mit Minderjährigen umzugehen
Wir fordern ein Ende mit den Polizeischikanen!
Wir fordern Sicherheit für die Mädchen, dass sie bei Frau Omoroghomwan
bleiben können!
Die Kinder haben immer wieder deutlich gemacht, dass sie unter keinen
Umständen wieder in ein Kinderheim möchten. Diese Androhung muss endlich
aufhören!
Frau Omoroghomwan muss sich erholen können ohne weiteren psychischen
Belastungen ausgesetzt zu sein!
Schließlich soll die Familie endlich eine eigene Wohnung in Reichenbach
erhalten, um zur Ruhe zu kommen!
Sendet Faxe und Briefe an die zuständigen Behörden!
AL Jugendamt Dr. Berthold Geier, Postplatz 3, 08468 Reichenbach
Tel: 03765-53 3300 oder 0171/7271969, Fax: 03765-53 43301,
geier.berthold@vogtlandkreis.de
Landesdirektion Chemnitz Leiter Abteilung 2 - Inneres, Soziales und
Gesundheit
Philipp Rochold, Tel: 0371-532 12 00, Fax: 0371-532 12 03,
philipp.rochold@ldc.sachsen.de
Zur Kenntnisnahme: Amtsgericht Plauen Familiengericht
Telefon: 03741 / 10-0, Fax: 03741 / 10-1404
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Wir veranstalteten auch multikulturelle Straßenfeste, auf denen wir Bücher, Döner, Falafel, Bier und Glühwein verkauften. Den Erlös brachten Leute aus unserer Gruppe, teilweise in der eigenen Unterwäsche verborgen, in den kurdischen Nordirak. Dort wurde das Geld den Leuten, die es brauchten direkt in die Hände gedrückt. Unsere AktivistInnen ( übrigens sehr viele Frauen) reisten dort unten mit einem Jeep mit aufmontierten 12,7mm MG umher, da es wirklich lebensgefährlich war, sich im Nordirak zu bewegen. Unsere größten Leistungen waren der Wiederaufbau einer Schule und einer Brücke, die im 1991er Krieg zerstört worden waren. Dann organisierten oder unterstützten wir Kirchenasyle und die medizinische Versorgung illegalisierter Flüchtlinge, betreuten die Teilnehmer einer Knastrevolte und machten überhaupt sehr viel ehrenamtliche Sozialarbeit. In einem Fall haben wir eine inhaftierte Genossin aus einem türkischen Folterknast rausgeholt. Die meisten dieser Aktionen funktionierten nur, wenn sie nicht nur nicht an die große, sondern an gar keine Glocke gehängt wurden.
Daneben dann auch noch Hausbesetzungen und Anti-AKW-Demos.
Im Nachhinein betrachtet waren wir so eine Art Mischung aus amnesty international, Robin Wood und Caritas, die unter teilweise illegalen und brenzligen Bedingungen operierte und mit anarchokommunistischem Selbstverständnis. Mit dem, was in den Medien als Antifa oder Autonome verbraten wurde hatte das alles so gut wie nichts zu tun. Wir haben vielen Menschen, denen es wirklich dreckig ging geholfen. Und hätten wir es nicht getan, hätte es niemand getan.
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http://www.labournet.de/diskussion/geschichte/birke.html
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Während nach Hoyerswerda, Rostock und Mölln andere autonome Gruppen die Tatsache kritisierten, dass der Rassismus-Begriff der bisherigen Antifaarbeit in den Flüchtlingen zu beschützende Objekte sah, ebenso wie Kirchens und Wohlfahrts Flüchtlings wohlwollend bevormundeten. Daraus zogen sie dann die Konsequenz, die Nähe der Flüchtlinge zu suchen und mit ihnen gemeinsam politische Praxis zu entwickeln. Während ein Teil der Autonomen so etwas also machte und sich von Antifa zur Antira weiterentwicklelte, ließ die M sich auf solche Niederungen des Alltags nie herab.
So diskutierte sie eigentlich nie mit anderen Gruppen, sie verlautbarte. Da sie ja ohnehin sehr techno-discolike auftrat und ihre Ideologieschwenks von außen nicht nachvollziehbar waren, sprach unsereins von Theorieresampling.
Dabei muss allerdings gesagt werden, dass sie in den 1990ern die zahlenmäßig stärkste linke Gruppe in Göttingen war und ihr Konzept der bundesweiten Organisation (Antifa BO, von uns Antifa B0 genannt) anfangs auch funktionierte. Brachte es die durchschnittliche autonome Gruppe in Göttingen auf 10 oder 15 Mit- und ohne Glieder, so waren das bei der M in den besten Zeiten um die 50, das mobilisierbare Umfeld hingegen ging in die Tausende.
Das dogmatische Auftreten und die Diskussionsverweigerung der M, aber auch persönliche Animositäten und schließlich unterschiedliche Verständnisweisen von Antifa-Arbeit führten zu einer Spaltung der autonomen Szene in Göttingen, und über Jahre fanden zu allen wichtigen Themen, die Leute auf die Straße treiben oftmals zwei getrennte Demos statt: Einmal die M und Umfeld, einmal die übrige autonome Szene, Bündnispartner wie DGB, Uniszene, Göttinger BürgerInnen gegen Rechts, VVN usw. hielten es mal mit den Einen und mal mit den Anderen, bis dann die M mehr und mehr in die Isolation hineingeriet. Der Tonfall, in dem da miteinander umgegangen wurde war nicht gerade freundlich. Eine Nordirland-Soligruppe aus dem Antiimp-Spektrum schrieb über Kritiker der M:?Selig sind die Bekloppten, denn sie brauchen keinen Hammer.?, und in Bremen wurde die neugegründete Ortsgruppe der AABO im Sielwallhaus als ?der letzte Kegelverein? und ?Schießbudenfiguren, über die wir lachen können? bezeichnet. Ob Pro Antifa-Bundesorganisation oder dagegen, man schenkte sich nichts.
Stark ausgeprägt war in der linken Szene die Mythenbildung um die M, wie es auch generell einen Göttingen-Mythos gab. Ich kann mich erinnern, wie ich beim Vorbereitungstreff zu einer bundesweiten Demo durchs Megafon ansagte, wo sich der Göttinger Block versammelt, und aus der Menge dann respektvolles Geraune hörte und so Sprüche wie: "Die Göttinger sind da. Dann wird´s wohl hart abgehen!", und es ist uns echt passiert, dass uns Autonome aus einer hessischen Kleinstadt fragten "wie schätzen denn die großen Meister die Lage ein?".
Zum Mythos gehörten auch interessante Gerüchteküchen (Anekdote: Genossin D. erzählt "wir saßen in gemütlicher Runde zusammen, und Che war gerade ein Gerücht kochen" - aber nein, über die M kochte ich keines, das schafften die schon selber). Da gab es zum Bleistift die Geschichte mit den "Orden". Schon etwas länger als die M existierte die Initiative K & K, was nicht Kaiser und König, sondern Kunst und Kampf hieß. Diese Gruppe, deren Mitglieder auch fast alle in der M waren, entwarf das Layout der M-Publikationen, machte eine Ausstellung über militaristische Heraldik mit Orden und Ehrenzeichen, denen sie sehr wenig überzeugend rote Sterne und linke Parteiabzeichen als angebliche Gegenkultur gegenüberstellte, veranstaltete Besuche in KZ-Gedenkstätten, einer ihrer bis heute prominenten Vertreter malte Bilder, die irgendwo zwischen Sozialistischem Realismus und naiver Malerei angesiedelt waren.
Die Mitglieder der K & K trugen das Logo ihrer Initiative, ein affenähnliches Männlein, das in einer Hand eine Comedia-dell-Arte-Maske und in der anderen eine 9mm Mauser hielt als Anstecknadel. Diese Nadeln gab es in Gold, Silber und Bronze, und sehr schnell verbreitete sich das Gerücht, dies seien drei Klassen von Orden, an denen die M ihre Mitgliederhierarchie festmache.
Alle diese Konflikte wurden für die M bedeutungslos, als Razzien in Göttingen zutage förderten, dass gegen die Gruppe ein 129a)-Verfahren lief.
http://www.sooderso.net/subdomains/keinfriede/flugi94antifam01.shtml
http://www.antifakomitee.de/website/soli/rechtshilfe/129.htm
http://www.rote-hilfe.de/publikationen/die_rote_hilfe_zeitung/1996/2/wer_ist_die_autonome_antifa_m
Das Bekanntwerden der Ermittlungen führte sehr schnell zu einer allgemeinen Solidarisierungswelle. Hierbei fragten sich Viele in der Szene allerdings, wieso es gerade die M traf. Sonderlich militant war die Gruppe, trotz zur Schau getragenem Schwarzen Block nicht. In dem szeneöffentlichen Sich-Wundern schwang bei militanten Gruppen daher auch so eine Art uneingestandene Eitelkeit nach dem Motto "was haben die, was sie für den Staatsschutz interessant macht?" mit. Tatsache ist allerdings, dass Gruppierungen wie das "Kommando Otto und Lotte Rotholz", das versucht hatte, Karl Polaceks Haus niederzubrennen so anonym waren, dass Staatsschutzschnüffler schlechterdings außerstande waren, diese in den Szenezusammenhängen aufzuspüren, und wer sich hinter den zig autonomen Kleingruppen verbarg wussten auch nur die, die es ruhig wissen durften ;-)
Die M war offiziell, die M war extrem in den Medien präsent, die M hatte es bis ins Fernsehen geschafft. Die M war auf dem Präsentierteller.
Wir hatten damals lebhafte Diskusionen, warum die Generalstaatsanwaltschaft gerade gegen die M ermittelte, und erwogen verschiedene Szenarien, bei denen u.a. das Potenzial der Bundesweiten Organisation eine Rolle spielte. Ketzerisch frage ich mich heute, ob seitens des Staatsschutzes da nicht einfach eine extrem staatsautoritäre Rechtsauffassung ausreichte, kombiniert mit ziemlich viel Blindfischigkeit. Möglicherweise reichte der Anblick von uniform vermummten und behelmten Schwarzen Blöcken über Jahre hinweg ja schon aus, immerhin wurde auch gegen die Göttinger Polizei ermittelt. Für die DiD-Hypothese (Deppen im Dienst) spricht das Vorgehen einige Jahre später, als nach einem Überfall auf Polaceks Haus Beamte des Niedersächsischen Landeskriminalamts offensichtlich Neonazis um Torsten Heise herum Fotos von "Göttinger Antifas" zeigten, die von diesen als "TäterInnen" identifiziert wurden.
In einem Mammutprozess wegen versuchten Totschlags und Schweren Landfriedensbruchs wurde die Unschuld der Angeklagten erwiesen, aber auch die Kriterien, nach denen das LKA (mit einem der damals ermittelnden Beamten hatte ich meine eigenen einschlägigen Erfahrungen gemacht) so vorging: Die "Fahndungsliste " mit "Göttinger Antifas" war die KandidatInnenliste der GAL zum Studierendenparlament. Die Leute, die beim Staatsschutz als "Top-Autonome" galten, waren die auf den vorderen Listenplätzen. Die Liste war nach alphabetischer Reihenfolge zusammengestellt ;-)
Wie sich denken lässt, führten die Ermittlungen zu keiner Verurteilung und wurden schließlich eingestellt, aber sie schwächten die M entscheidend. Man war nun weniger mit der konkreten Antifa-Arbeit oder dem Aufbau der Bundesweiten Organisation beschäftigt als vielmehr mit Prozessarbeit und Solidarität mit sich selbst. Hinzu kam, dass die BO allmählich bröckelte.
Eine der wichtigsten Bündnisparterinnen, die Gruppe fels (Für eine linke Strömung) Herausgeberin der lesenswerten Theoriezeitschrift Arranca! brach mit der BO und kritisierte die M öffentlich wegen ihres "sinnentleerten Militanzfetisches". Der Zerfall der Antifa BO fiel mit einer persönlichen Erschöpfung der M-AktivistInnen zusammen, gegen die sich das Ermittlungsverfahren gerichtet hatte. Ende der 90er existierte die M zwar noch, aber sie war nun nur noch eine Antifa-Gruppe unter vielen. Der 11. September 2001 brachte für die Autonome Antifa (M) den Spaltpilz: Die nun einsetzenden Diskussionen über die Unterstützung der Antideutschen für die Bush-Kriege führten zu einer Fraktionierung innerhalb der Gruppe, die schließlich in drei Einzelgrüppchen auseinanderfiel, die sich nichts mehr zu sagen hatten. Am ehesten in der Tradition der alten Autonomen Antifa (M) steht hierbei die bis heute aktive redical M.
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Nicht die Manager, Herr Ministerpräsident Wulff, sondern Iraks Christen
sind heute Pogrom-Opfer, deren Aufnahme in Deutschland Ihr
Innenminister seit Monaten unchristlich hinauszögert! Sorgen Sie dafür,
dass endlich 50.000 dieser wirklichen Pogrom-Opfer in Deutschland und in
Niedersachsen aufgenommen werden!
Sehr geehrter Herr Ministerpräsident,
Sie haben verlautbart, dass man bei uns "Pogromstimmung" gegen
Manager verbreitet. Doch Deutschlands Manager sind natürlich von keinem
Pogrom bedroht. Allenfalls erscheinen einige von ihnen eher bedrohlich für
Wirtschaft und Gesellschaft der Bundesrepublik Deutschland.
Echte Pogromstimmung haben vor wenigen Tagen islamische
Fundamentalisten und arabische Nationalisten gegen die assyro-
chaldäischen Christen in der nordirakischen Stadt Mosul geschürt. Und sie
haben tatsächlich ein Pogrom an den hilflosen Menschen begangen: Mord,
Folter, Verschwindenlassen und Vertreibung!
Seit zwei Jahren versucht die Gesellschaft für bedrohte Völker, die
Aufnahme heimatlos gewordener christlicher Flüchtlinge und Vertriebener
aus dem Irak durchzusetzen. Seit einem Jahr bemühen sich auch die
beiden großen Kirchen in Deutschland darum. Wir haben jedoch den
Eindruck, dass Ihr Innenminister Uwe Schünemann die Aufnahme dieser
existenziell bedrohten Menschen nicht nur immer weiter hinauszögert,
sondern auch die mögliche Zahl der hier aufzunehmenden Flüchtlinge
immer weiter auf eine kleine Gruppe begrenzen will. Diese Haltung ist
besonders unwürdig, wenn sie von einer Partei vertreten wird, die sich
nicht
nur mit ihrem Namen auf christliche Werte beruft. Nach der Christen-
Vertreibung aus Basra und Bagdad, sind jetzt die Christen Mosuls Opfer
eines Pogroms, denen Deutschland Zuflucht und Hilfe verweigert.
Ich verfasse diese Presseerklärung in Gewissensruh, in einer der alten
Hugenottensiedlungen an der Weser. Die christlichen Hugenotten wurden
hier einst als Flüchtlinge großzügig aufgenommen und erfolgreich
integriert.
Dies ist ein Beispiel von Humanität zur rechten Zeit wie auch in den 80er
Jahren die Aufnahme der assyro-aramäischen Christen aus der Türkei.
Schon längst haben sie ihren Lebensmittelpunkt, ihre Kirchen, Gemeinden
und Betriebe in Deutschland.
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