Nochmal: Danke!
http://www.zeit.de/2010/38/Populistische-Partei
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Innendeputation über neuen Erlass zum Aufenthaltsrecht von Kindern informiert
Mäurer: Wir bieten die Chance für ein dauerhaftes Leben in Deutschland
Der Senator für Inneres und Sport, Ulrich Mäurer, hat heute (16.09.2010) die Deputation für Inneres darüber informiert, dass er durch einen Erlass das Aufenthaltsrecht für Kinder aus humanitären Gründen neu regelt. Nach Erlass des Senators bekommen Kinder von Eltern, die in Deutschland kein Aufenthaltsrecht haben, aber schon seit vielen Jahren in Bremen leben, eine Chance auf einen dauerhaften Aufenthalt in Bremen. „Wir wollen für diese Kinder, die oft keinen Bezug mehr zum Herkunftsland ihrer Eltern haben, eine Perspektivlosigkeit mit all ihren negativen Folgeerscheinungen vermeiden und ihnen die Chance für ein Leben in Deutschland bieten“, erklärte Mäurer. Zugleich wies der Senator darauf hin, dass dieser Erlass nur für Kinder gilt, deren Eltern seit vielen Jahren im Land Bremen leben. Es sei nicht möglich, die Neuregelung durch einen Zuzug nach Bremen in Anspruch nehmen.
Der neue Erlass ist nach Angaben des Senators explizit auf die Kinder ausgerichtet und auf den Grad ihrer Verwurzelung in Deutschland. „Die Beendigung des Aufenthaltes von Kindern, die hier im Bundesgebiet geboren sind und/oder einen ganz wesentlichen Teil ihrer Sozialisation hier erfahren haben, kann eine unzumutbare Härte darstellen. Sie waren vielleicht nie in dem Herkunftsland ihrer Eltern. Sie sind hier im Bundesgebiet geboren und aufgewachsen, haben die Schule besucht oder sogar schon abgeschlossen und sind zu sogenannten faktischen Inländern geworden. Dem tragen wir mit diesem Erlass Rechnung“, so Senator Mäurer. Dabei sei jeder Einzelfall sorgfältig zu prüfen.
Betroffen ist im Land Bremen insbesondere eine Vielzahl von Kindern, deren Eltern vor 15 bis 20 Jahren eingereist sind und seinerzeit über ihre Identität getäuscht haben. Der Aufenthalt konnte auch nach Aufdeckung der wahren Identität aus verschiedenen Gründen nicht beendet werden (z.B. wegen einer fehlenden Nachregistrierung der hier geborenen Kinder im Herkunftsland oder Schwierigkeiten bei der Passbeschaffung).
Das Verhalten der Eltern kann nach wie vor nicht akzeptiert werden. Deshalb sind sie auch von Bleiberechts- und Altfallregelungen ausgeschlossen. Ihre Kinder aber dürfen wegen des Verhaltens der Eltern nicht dauerhaft bestraft werden.
Jugendliche Straftäter sind von der Regelung ausgeschlossen.
Die Kinder erhalten nach diesem Erlass zunächst befristete Aufenthaltstitel. Eine Verlängerung und schließlich ein dauerhafter Aufenthalt wird bei fortschreitender Integration ermöglicht. Das bedeutet, dass Schülerinnen und Schüler die Schule besuchen und sich altersadäquat am gesellschaftlichen Leben beteiligen. Im Weiteren wird erwartet, dass sie eine Ausbildung machen und/oder eine Erwerbstätigkeit aufnehmen und ihren Lebensunterhalt selbst sichern. Ihre Eltern erhalten ein vom Aufenthaltsrecht ihrer integrierten Kinder abgeleitetes Aufenthaltsrecht.
Die Deputation hat den Senator gebeten, nach einem halben Jahr einen Bericht über die Umsetzung des Erlasses zu geben.
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Den zweiten Brief schrieb sie als Studentin zu ähnlichem Thema: Es ging um eine Erhöhung von Vaters Unterhaltszahlungen, die sie damit begründete, dass sie nach Einblick in seine Steuererklärung wisse, dass er so ein "Schweinegeld" verdiene, dass das einfach drin sein müsste.
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"Eine Ehrung von Kurt Westergaard ist eine Ehrung für Jyllands-Posten, ist eine Ehrung für die Dänische Volkspartei, ist eine Ehrung für das xenophobische Milieu in Dänemark und Skandinavien. Kann sein, dass eine solche rechtspopulistische Bewegung nach der schwedischen Reichstagswahl am kommenden Sonntag auch die Politik dort bestimmen wird. In Norwegen sind die Rechtspopulisten zweitstärkste Fraktion im Parlament. Auf kommunaler Ebene bestimmen sie in allen skandinavischen Ländern bereits seit Jahren die Politik mit."
Danke, Momorulez, für den Link!
http://www.sueddeutsche.de/politik/rechtspopulisten-in-skandinavien-wo-westergaard-zu-hause-ist-1.999386
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http://www.news.de/politik/855072805/migranten-sind-wohlstandsvernichter/1/
Dagegen sagen seriöse Wirtschaftsdaten das Gegenteil. Hat eigentlich irgendeiner dieser Zausel wie Sarrazin, Ulfkotte, Heinsohn schon jemals direkt im Sinn kapitalistischer Produktivität Werte geschaffen?
http://www.faz.net/s/Rub0E9EEF84AC1E4A389A8DC6C23161FE44/Doc~E07180AB8206846638F075194A0AA0CFE~ATpl~Ecommon~Sspezial.html
http://www.tagesspiegel.de/meinung/andere-meinung/einwanderer-steigern-unseren-wohlstand/1901700.html
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"Ja, der Sarrazin, der liegt natürlich völlig daneben. Es gibt kein jüdisches Gen." "Das ist ja der Wahnsinn, dass die Nazis wegen dieses Irrglaubens 6 Millionen Leute umgebracht haben. "Ja genau, da hätte es ausgereicht, in einem schnellen gezielten Schlag die wirklichen Manipulateure unter den Juden auszuschalten, und das hätte dann nur ein paar hundert Leute getroffen. " "Berlusconi macht ja genau das Gleiche, ohne das da Sanktionen gegen Italien verhängt werden. "Das liegt daran, dass er keine Hakenkreuz-Symbolik verwendet." "Das ist eigentlich ein harmloses buddhistische Symbol."
Es reicht. Bisher habe ich bei solchen verbalen Äußerungen den Leuten immer meine Meinung gesagt, aber heute bin ich der einzige Gast außer ihnen, und sie sind deutlich in der Überzahl. Es ist mir noch nie passiert, dass ich zu so etwas schweige. Ich gehe.
Wo leben wir?
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Ich widersprach ihm und meinte, man müsse doch nur mal hinsehen und Sarrazin, Heinsohn und Steinbach zusammen betrachten, die Gesamtschau sei ja wirklich bedrohlich. Da erwiderte er, das Problem bestünde eher darin, dass die Medien denen viel zu viel Aufmerksamkeit zollten. Fest stünde auch, dass es ein Integrationsproblem bei bestimmten Migrantengruppen gäbe. Nicht so, wie Sarrazin das sieht, nicht so, wie der Stammtisch daherschwadroniert, und auch nicht in einem Sinne, dass Migranten die Buhmänner seien, sondern eher so, dass der Staat in der Bringschuld sei mit Jobangeboten, Sprachkursen, ABMs usw.. Ich meinte darauf nun, ich wüsste nicht, warum Menschen überhaupt in eine bestehende Gesellschaft integriert werden sollten, ich bin da eher Freund des ethnischen Schmelztiegels und der kulturellen Bereicherung durch Zuwandernde. In Vermont in den USA gäbe es herkunftsmäßige Deutsche, die Integration in die US-Gesellschaft komplett verweigern und wie Schwaben aus dem Jahr 1750 leben. Das wird dort nicht als Problem, sondern allenfalls als pittoresk wahrgenommen.
Da kam dann der G. damit, dass ich mir immer irgendwelche ablegenen Extrembeispiele heraussuchen müsste, Fakt sei, dass es MigrantInnen der zweiten und dritten Generation gäbe, die im Gegensatz zu ihren Eltern kein Deutsch sprechen und außerdem arbeitslos sind, und wer in einem Land keinen Job hat, dessen Sprache er nicht spricht, der HAT ein Problem. Das wäre im Übrigen eine sehr regionale Angelegenheit, es beträfe zum Beispiel Neukölln, den Ruhrpott, Köln und Bremen, ich kenne die Verhältnisse aus Gröpelingen und Tenever doch nun selber. Ich wiederum antwortete, das sei aber vielleicht gar nicht primär ein Problem der MigrantInnen oder der Migration an sich, sondern eines der Urbanisierungsfolgen: Ghettobildung in Metropolen. Das hätten dann diese Stadtteile mit Harlem oder Bronx gemeinsam - wo, außer in Spanish Harlem, weniger Immigration als vielmehr eine bestimmte Kombination aus Hautfarbe und Armut eine Rolle spiele, sprich, eine doppelte Diskriminierung. G. meinte daraufhin, "Nenn es wie du es willst, fest steht, dass es da tatsächlich ein Problem gibt, das aber jetzt total aufgebauscht wird und für das ein Herr Sarrazin die falschen Lösungen präsentiert." Und ich meinte, ja, eben, und zusammen mit den Äußerungen von Heinsohn, Schirrmacher und Steinbach sehe ich Symptome eines Rechtsrucks. Was für ein Rechtsruck denn, frug mich der G., diese paar Faschos werden nie etwas ausrichten. Von denen redete ich nicht war meine Antwort, ich dächte da eher an einen Extremismus der Mitte. Den sah nun der G. wiederum nicht, er meinte, CDU und FDP hätten Schwierigkeiten, ihre Legislaturperiode durchzuhalten und würden dann auch nicht wiedergewählt werden bzw. nicht mehr miteinander koalieren wollen, und dass eine dieser Parteien oder einer ihrer Flügel oder die SPD-Rechte sich faschisieren würde hielte er für ausgeschlossen. Ich redete auch nicht von Faschismus, wenn ich Rechtsruck sage, meinte ich wiederum, sondern eher so etwas wie zurück in die Ära Adenauer. Darauf entgegnete nun der G., das sei doch eine Zeit von boomendem Wirtschaftswachstum gewesen, da sei die Soziale Marktwirtschaft begründet worden und Adenauer hatte die Freundschaft mit Frankreich und die Verständigung mit der Sowjetunion gesucht, was sei an einer solchen Orientierung denn Rechtsruck. Nein, nicht außen- oder wirtschaftspolitisch, antwortete ich, hinsichtlich Innenpolitik und Zeitgeist: Keine öffentliche Sichtbarkeit von Minderheiten oder Nonkonformisten, Kommunistenhatz, Schwule werden verfolgt, Frauenrechte sind kaum entwickelt. "Ja mein Lieber, das war doch der Zeitgeist einer historisch völlig überholten Epoche, DAS RAD kann heute niemand mehr zurückdrehen. Glaubst Du im Ernst, dass all die bunten Spaßgesellschaftsleute, die heute so herumlaufen sich in das Korsett der piefigen Moral von damals zurückzwingen liessen? Nein, das Problem liegt ganz woanders. Die Sarrazins und Steinbachs sind die Hofnarren der aktuellen Politik. Die erzählen etwas, das so rechts außerhalb von allem steht, was in diesem Lande politisch relevant ist, dass man abgelenkt wird von dem, was in diesem Lande wirklich passiert. Genau das, was bei Euch Linken Beißreflexe und zugleich tiefsitzende Ängste auslöst: Rassenhygiene und Geschichtsrevisionismus. Darum dreht sich dann eine Debatte zwischen dem Chor der Blöden, der schon immer zu laut war und entsetzten Intellektuellen, dazwischen noch allerlei Betroffene und Berufsbetroffene sowie Auchdabeis. Und gleichzeitig lässt sich die Bundesregierung im Atomkompromiss mit Milliardenbeträgen bestechen, zu Konditionen, die selbst innerhalb des Korruptionsfalls noch unkorrekt sind, fehlender Schutz der Reaktorkuppeln usw., ein Korruptionsfall, gegen den die Flick-Affäre ein Fliegenschiss war, und statt dass jetzt die Massen auf die Straße gehen, den Rücktritt der Bundesregierung und ein Gerichtsverfahren wegen Untreue und Bestechung in einem besonders schweren Fall fordern ziehen die ihr Ding um so cooler durch, je lauter die Skandalnudeln ihre reaktionäre Scheiße verzapfen, und Ihr Linken macht da mit. Ihr denkt viel zu oberflächlich, zu symbolpolitisch und nicht strategisch genug."
Ich weiß nicht so recht, was ich davon halten soll, ob da was dran ist oder nicht. "Aufstand der Konservativen" titelt heute die Welt am Sonntag. Es geht darum, dass Steinbach laut über eine bürgerliche Partei rechts der CDU nachdenkt und der CDU, indem sie Sarrazin kritisiert unterstellt, sich wie "die linke Schickeria" zu verhalten, eine Wortwahl, die in diesem speziellen Kontext etwas von strukturellem Antisemitismus hat. Kein Rechtsruck? Nur Ablenkungsgefechte?
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"Solche Leute rauben mir den Schlaf, und sie sind der Grund, warum ich immer wieder eingehende Anfragen zu "Hintergrundgesprächen" und "kleinen Kreisen" ablehne: Ich traue denen allen nicht. Ich kenne das alles zu gut. Ich brauche nicht noch mehr Erfahrungen aus kleinen, verfilzten Käffern, die immer gleich sind, egal ob sie Pfaffenhofen oder Berlin heissen. Nur gegenüber den wahren Blöden, den deutschen Verführbaren, die sich ausplündern und verarschen und verdrecken und ruinieren lassen, von Bankster-, Atommüll- und Sickolobby (lest die PDFs!) und ihren Mietsklavenpolitikern, die so ein Pack wählen und sich nur wirklich aufregen, wenn man ihre Dumpfheit anregt, für die habe ich auch kein Mitgefühl mehr."
http://rebellmarkt.blogger.de/stories/1693699
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Heinrich Heine
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In einem Punkt sind sie sich einig. Die MigrantInnen stören irgendwie. Und sei es, weil die Herrschenden einen Blitzableiter brauchen.
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http://peak-oil.com/peak-oil-studie-bundeswehr.php
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http://www.news.de/politik/855071496/ist-sarrazin-der-deutsche-joerg-haider/1/
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Das Wall Street Journal (New York) macht sich Sorgen um die Reputation der Bundesbank: «Die Wut über Sarrazins Äußerungen bringt die Bundesbank in eine schwierige Position. Bisher ist sie ein Symbol für Deutschlands Wiederaufbau nach dem Krieg und eine der renommiertesten Institutionen des Landes. Kein Vorstandsmitglied wurde bisher abberufen, und die Bundesbank hat auch gar nicht die Befugnis, um einen ihrer Vorstände eigenmächtig zu entlassen.»
«Primitive und wenig nuancierte Gesichtspunkte»
In Österreich, wo das Buch Sarrazins bereits am ersten Tag ausverkauft gewesen sein soll, lösen die Aussagen des sozialdemokratischen Bundesbankers bei der politischen Rechten heftigen Applaus aus. Der in Wien erscheinende Standard berichtet neben dem Parteiausschlussverfahren gegen Sarrazin über die Haltung der deutschen NPD zu Sarrazin und zitiert NPD-Chef Udo Voigt aus einem Beitrag des ARD-Magazins Report Mainz: «Herr Sarrazin hat klar zum Ausdruck gebracht, dass er nicht Fremder im eigenen Land werden will und hat damit die Politik der NPD seit 40 Jahren bestätigt und ich freue mich, dass er sich traut, das auszusprechen.» Für den Fall, dass Sarrazin aus der SPD ausgeschlossen werde oder austrete, macht der NPD-Vorsitzende ein Angebot: «Es würde mich freuen, wenn er als Ausländerrückführungs-Beauftragter der NPD fungiert.»
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Gibt es eigentlich ein Gen für schrägen Humor? Meine Familie scheint es ja dann wohl zu haben...
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http://mondoprinte.wordpress.com/2010/08/29/bundeswehreinsatze-und-wirtschaftsinteressen/
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http://www.haaretz.com/print-edition/features/jewish-gene-theories-make-waves-in-germany-go-unnoticed-in-israel-1.311182
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Bundesweite Arbeitsgemeinschaft für Flüchtlinge e.V.
Presseerklärung
30. August 2010
Bundesweiter Gedenktag für die Toten in Abschiebungshaft
PRO ASYL und Interkultureller Rat: Abschiebungshaft muss drastisch reduziert werden
Anlässlich des heutigen Gedenktages für die Toten in Abschiebungshaft fordern PRO ASYL und der Interkulturelle Rat in Deutschland die politisch Verantwortlichen in Bund und Ländern auf, die Abschiebungshaft grundsätzlich neu zu regeln und drastisch zu reduzieren.
Bei jedem neu bekannt werdenden Suizid in der Abschiebungshaft gibt es lediglich Betroffenheitsbekundungen und Lippenbekenntnisse. Diesen steht keine adäquate Bereitschaft gegenüber, notwendige Reformen durchzuführen. Nach wie vor ist die Abschiebungshaft in Deutschland keineswegs die ultima ratio zur Durchsetzung einer bestehenden Ausreisepflicht. Sie wird noch immer zu schnell beantragt und oft nach oberflächlicher richterlicher Prüfung verhängt, ohne dass Alternativen überhaupt geprüft werden. Mit tragischen Konsequenzen:
* Nach einem Bericht der Berliner Zeitung haben Anfang 2010 innerhalb eines einzigen Tages drei Abschiebehäftlinge in der Haftanstalt Köpenick versucht sich das Leben zu nehmen. Einer trank eine Shampooflasche leer, einer schnitt sich mit der Rasierklinge den ganzen Körper auf und blutete so stark, dass ein Rettungshubschrauber gerufen werden musste. Ein Dritter versuchte sich in der Zelle zu erhängen.
* Am 7. März 2010 erhängte sich ein junger georgischer Abschiebungshäftling im Zentralkrankenhaus für Häftlinge in Hamburg. Anstaltspsychologen hatten mit dem Häftling, dem die Zurückschiebung nach Polen drohte, Gespräche geführt und eine Suizidgefahr nicht ausgeschlossen. Er erhängte sich in der videoüberwachten Krankenzelle.
* Nach achtwöchiger Abschiebungshaft erhängte sich am 16. April 2010 die 34 Jahre alte indonesische Staatsbürgerin Yeni P. in der Justizvollzugsanstalt Hahnöfersand in Hamburg. Der für die Hamburger Haftanstalten zuständige Senator ist inzwischen Erster Bürgermeister Hamburgs.
* Am 2. Juli 2010 nahm sich der 58-jährige Slawik C. in der Abschiebehaftanstalt Hannover-Langenhagen das Leben. Fünf Tage vor seiner geplanten Abschiebung nach Armenien erhängte er sich mit dem Kabel eines Wasserkochers. Von Nichtregierungsorganisationen werden heftige Vorwürfe gegen die niedersächsischen Behörden erhoben. Die Inhaftierung habe keine Rechtsgrundlage gehabt und die Ausländerbehörde falsche Identifikationsdaten zur Beschaffung von Passersatzpapieren benutzt. Zudem sei Slawik C. trotz Anzeichen für einen möglichen Suizid nicht überwacht worden.
Völlig unannehmbar ist es zudem, dass in deutschen Haftanstalten, diesen Orten der Verzweiflung, Minderjährige untergebracht werden. Zwischen 2005 und 2007 wurden bundesweit in 377 Fällen unbegleitete Minderjährige in Abschiebungshaft genommen. Auch seitdem sind immer wieder neue Fälle bekannt geworden. PRO ASYL und der Interkulturelle Rat sehen hierin eine Verletzung der UN-Kinderrechts-konvention.
Die Konsequenzen, die aus der unmenschlichen Vollzugspraxis der Abschiebungshaft in Deutschland ergeben müssen, sind offensichtlich. PRO ASYL und der Interkulturelle Rat fordern,
* Abschiebungshaft für Minderjährige kategorisch auszuschließen;
* in jedem Einzelfall Alternativen zur Verhängung der Abschiebungshaft umfassend zu prüfen und berücksichtigen;
* die Betroffenen konsequent getrennt von Strafgefangenen unterzubringen;
* verbindliche Mindeststandards für Abschiebungshaftanstalten zu schaffen. Diese müssen die Bewegungsfreiheit innerhalb der Einrichtung gewährleisten, angemessene medizinische Versorgung sicherstellen und kostenlosen Zugang zu rechtlicher Beratung und Vertretung ermöglichen.
Zum Hintergrund des Gedenktages am 30. August:
* Am 30. August 1983 starb Kemal Altun, ein 23-jähriger Asylsuchender aus der Türkei, durch einen Sprung aus dem Fenster des Westberliner Verwaltungsgerichts. Während eines von der Türkei in Gang gesetzten Auslieferungsverfahrens saß Altun 13 Monate lang in Auslieferungshaft.
* Am 30. August 1994 erstickte der Nigerianer Kola Bankole an Bord einer Lufthansamaschine während der Abschiebung, geknebelt, an Händen und Füßen gefesselt, mit Psychopharmaka „ruhig gespritzt“.
* Am 30. August 1999 starb Rachid Sbaai in einer Arrestzelle der JVA Büren, wo er die Matratze seiner Einzelhaftzelle in Brand gesetzt haben soll.
* Am 30. August 2000 stürzte der 28-jährige Mongole Altankou Dagwasoundel beim Versuch, sich während eines Krankenhausaufenthaltes der Abschiebungshaft in Berlin-Köpenick zu entziehen, in den Tod. Beim Versuch, sich aus dem Fenster des überwachten Krankenzimmers abzuseilen, stürzte er ab.
Initiativen gegen die Abschiebungshaft sowie Initiativen, die Gefangene in Abschiebungshaftanstalten beraten und betreuen, erinnern zum 30. August eines jeden Jahres an die Toten in Abschiebungshaft.
Hinweis:
Mehr Informationen sind einem Übersichtspapier mit aktuellen „Daten und Fakten zur Abschiebungshaft“ zu entnehmen, das Pro Asyl und der Interkulturelle Rat erarbeitet und auf ihren Homepages zum Download bereitgestellt haben.
Kontakt:
Tel. 069 23 06 95
E-Mail presse@proasyl.de
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Es wird Zeit, dass der autonome Flugzeugträger "Klaus Störtebeker" klar Schiff macht.
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Ein Rezensent empfahl, zu Sarrazins Thesen den folgenden Text gegenzulesen: Der Reichsminister des Innern, Dr. Wilhelm Frick in seiner Ansprache auf der ersten Sitzung des Sachverständigenbeirates für Bevölkerungs- und Rassenpolitik am 28. Juni 1933 in Berlin (Reichsausschuss für Volksgesundheitsdienst) 1933. Und er schloss seine Buchbewertung mit den Worten: "Wer danach noch meint, Sarrazin habe recht, ist erstens kein Demokrat, schon gar kein Humanist und zweitens lebt er 70 jahre zu spät." Aber vermutlich geht das über den Horizont der Meisten, die Sarrazin Beifall klatschen, weit hinaus.
98 Prozent der Kunden, die sich diese Buch ansahen, sollen es dann übrigens auch gekauft haben.
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