Samstag, 28. August 2010
Jau, Werder, so macht man das!
Astreines Spiel gegen Köln, guter Auftakt! Weiter so!

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Freitag, 27. August 2010
Morgen wird gefeiert
Hallo FreundInnen,
hiermit laden wir Sie herzlichst zum Goethefest auf der Goethestrasse in Hannover ein. Wir freuen uns am 28.08.2010 von 14-20 Uhr über Ihren Besuch. Um 14.15 Uhr präsentieren sich auch Basketballprofis der UBC Tigers.

Herzlichen Gruß

Goetheprojekt Organisationsteam

http://www.goethestrasse-hannover.de/

Sayın Arcadas,

Size bu Cumartesi Goetheplatz'da yapılacak Almanya'nın en ünlü kültür sembollerinden en büyük şaiiri Goethe'nin doğumgününde yapılacak Goethe Festivali'ne davet etmekten mutluluk duyarız. Hannover Belediye Başkanı Sayın Weil tarafından desteklenen festival, 28.08.2010 tarihinde saat 14:00de başlayacak olup, basketbol takımı UBC Tigers'in NBA yıldızlarıyla yapacağı basketbol şov 14:15'de gerçekleşecektir.
Goethe Projesi Hazırlama Komitesi

http://www.goethestrasse-hannover.de/

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Die ach so lustigen KollegInnen
In einer Firma, in der ich lange gearbeitet hatte gab es einen schwulen Kollegen. Der war in der Schwulenszene viel unterwegs und ein ziemlich bunter Hund. Von den MitarbeiterInnen seiner Abteilung bekam er jeden Montag morgen ein "Geschenk" in sein Brieffach gelegt. Das war mal eine Tube Gleitcreme, mal eine Packung Kondome, mal ein Schwulenporno, mal eine besonders süße Süßigkeit. Er steckte das stets mit einem breiten Grinsen ein. Ich hatte ihn mal gefragt, ob ihm das nichts ausmache, ich an seiner Stelle würde mich tierisch verarscht fühlen, er aber meinte, nein, er fände das lustig, außerdem könne er die Geschenke tatsächlich gebrauchen. Die gleichen lustigen KollegInnen redeten eine vietnamesische Mitarbeiterin mit "Mjam Mjam" und einen Schwarzen mit "Chakalaka" an. Warum macht man so etwas? Warum lässt man so etwas mit sich machen?

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Jakob Wolfshaut
Jack Wolfskin mahnt haufenweise Blogger ab, die irgendwo Tatzensymbole verwenden. Müsste dann nicht eigentlich auch die taz Jack Wolfskin abmahnen können? Na, die haben wohl Besseres zu tun. Mir juckt es ja jedesmal in den Beinen, wenn ich deren Fernsehwerbespot sehe, bei dem eine Gruppe Leute eine meiner Lieblingsbergtouren geht. Sollte ich jetzt vielleicht gegen Jakob Wolfshaut vorgehen, so nach dem Motto: "Hey, das ist MEINE Lieblingstour"?

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Donnerstag, 26. August 2010
Kleiner Hörfunktipp
Allein in Europa - Minderjährige Flüchtlinge in Griechenland
Eine Sendung von Dirk Auer und Chrissi Wilkens

Griechenland ist für Zehntausende schutzsuchender Menschen zum Haupttor nach Europa geworden. Unter ihnen sind besonders viele minderjährige Flüchtlinge aus Afghanistan oder dem Irak. In kleinen Schlauchbooten riskieren sie bei der gefährlichen Überfahrt von der Türkei ihr Leben; wer nicht von der Küstenwache und der europäischen Grenzagentur Frontex zurück in die Türkei gedrängt wird, erreicht die nahe gelegenen griechischen Inseln und versucht, von dort aus weiter nach Athen zu gelangen. Ein funktionierendes Asylsystem gibt es in Griechenland nicht, auch keine soziale Unterstützung. Und so leben die Kinder und Jugendlichen schutz- und obdachlos auf den Straßen. Sie irren zu Tausenden durch das Land und versuchen schließlich, über Italien in ein westeuropäisches Land weiterzureisen, in dem sie Verwandte, Bekannte oder Freunde haben.


http://www.dradio.de/dlf/sendungen/gesichtereuropas/
Livestream: www.dradio.de/dlf

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Wanderer, kommst Du nach GÖ
Wenn ich in die Haptstadt des Kapuzenshirttragens, also nach Göttingen fahre, ziehe ich mich gezielt um zwei Kategorien schlechter an als ich normalerweise herumlaufe. Das Unbehagen, das ich in einer Runde, in der ich der einzige Hemdträger bin empfinde, weil es fast körperlich spürbar ist, dass dies als Abweichung von einer "antispießigen" Nonkonformistenuniform und ergo in letzter Konsequenz als Verlust der Glaubwürdigkeit als Linker empfunden wird, das habe ich noch lebhaft in Erinnerung. Es ist mir echt mal passiert, dass ein alter Mitstreiter aus wilden Jahren den ich mich freute wiederzutreffen sich nicht auf ein tieferes Gespräch mit mir einlassen wollte, weil er der Meinung war, dass ich nicht mehr politisch dazugehöre. Das machte er an meinem schwarzen Anzug fest. Auf der Beerdigung eines gemeinsamen Freundes. Oh Mann.
Kindergarten? Wir sind über 40.

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Was erzählt der Herr Sarazin eigentlich nächstes Jahr?
"Und die Neger? Haben die sich nicht immer schon viel zu weit aus dem Fenster gelehnt?" oder doch eher "Es muss gesagt werden dürfen, dass Zigeuner genausoviel klauen wie Polen". Eines ist sicher: Über im äußersten Maße volkswirtschaftsschädliche Verhaltensweisen von Topmanagern und deren Straffreiheit wird er kein Wort verlieren.

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Sonntag, 22. August 2010
Yes, Angela Davis, You are right!
"Das sind die Auswirkungen des globalen Kapitalismus: Die Zerlegung des Sozialstaats. Das heißt, dass die Siege, die wir erringen, nicht für immer in Stein gemeißelt sind. Wir müssen diese Siege verteidigen und ausweiten.....Wir haben es geschafft, neue politische Terrains zu eröffnen, und es ist Sache jeder neuen Generation, neue Siege zu erringen und neue Terrains für ihre Kämpfe zu schaffen. Fest steht: Der Kampf um Freiheit ist ein unendlicher Kampf. Wir können uns nicht einmal vorstellen, wie wir Freiheit in 50 Jahren definieren werden, weil das davon abhängt, wie wir kämpfen und was wir erreichen.Vor vierzig Jahren hätten wir uns nicht vorstellen können, dass wir im Transgenderbereich aktiv sein würden und wie wichtig er für unser Ringen um Gerechtigkeit werden würde. or hundert Jahren hätte die Idee einer Gay-Pride-Bewegung keinen Sinn gehabt. Aber wir können uns heute nicht auf diesen Ergebnissen ausruhen. Wir müssen sagen: Wohin gehen wir von hier aus? Was ist unser nächster Schritt? Manchmal wenden sich diese Errungenschaften aber auch gegen uns. Im Moment sehen wir uns in den USA mit einer solchen Situation konfrontiert: Die Affirmative Action entwickelte sich zur Hauptstrategie im Kampf gegen Rassismus. In den vergangenen 20 Jahren wurde sie dann von der Rechte angegriffen: Sie behaupteten, dass Affirmative Action den Weißen ihre Rechte verweigere. Das war ein Beispiel für unsere Unfähigkeit, das Terrain besetzt zu halten, das durch die Siege um Affirmative Action entstzanden war, zu sagen: Das ist gut, aber nicht annähernd genug! Wir müssen viel weiter gehen."


Angela Davis in der aktuellen konkret.

Die Selbstverständlichjkeit, mit der sie Klassenkampf, das Aufbrechen heterosexistischer Strukturen und Antirassismus in Verbindung zueinander bringt und zu den Aufgaben und Kampffeldern der KommunistInnen rechnet ist nicht nur eindrucksvoll sondern vor allem wohltuend weit weg von den linken Diskussionen in Doitschland.

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Zur Begriffsgeschichte des Handy
englische oder amerikanische Bekannte finden den Begriff Handy im Deutschen ja im Allgemeinen putzig. Dort sagt man mobile oder cellphone, Handy ist ja ein Englisch klingender deutscher Neologismus. Was die Sache aber besonders putzig macht ist die Tatsache, dass es bis Ende der 70er in Südengland den Ausdruck Handy noch als Kurzwort in der Umgangssprache gab, nämlich als Kurzform von "Handkerchieve" (Taschentuch). "Please use Your Handy!" (bitte vorzustellen in näselndem Gouvernantentonfall) meinte "Bitte putz Dir die Nase!". Und das finde ich dann wirklich sehr sehr witzig.

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Soooooo daneben
Ich las kürzlich in einem dieser zeitgeistigen Online-Ratgeber etwas darüber, was outfit- und körperpflegemäßig in erotischer Hinsicht bei der Mehrzahl der (heterosexuellen, weißen, jüngeren) Bevölkerung so ankäme. Abgesehen von der Feststellung, dass ich da teils außerhalb der Zielgruppengeschmäcker liege fiel mir der eigenartige Schreibstil auf. Z.B. wurden bestimmte Tattoos als unerotisch angesehen, denn die seien "sooooooo 90er. Abgesehen davon, dass in meiner subjektiven Zeitwahrnehmung die 90er gerade eben erst vorbei sind ist der Hinweis auf die Tatsache, dass etwas zu einer anderen Zeit einmal in Mode war das merkbefreiteste Argument, das sich jemand vorstellen kann. Abgesehen davon aber kenne ich diese Rhetorik auch nur aus dem Netz, nicht aus dem real life. Gibt es tatsächlich Leute, die so reden? Die soooooo reden?

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Freitag, 20. August 2010
Hartmut sagt, wie es ist
Absolut lesenswerter Beitrag auf Kritik und Kunst:


http://kritik-und-kunst.blog.de/2010/08/19/haerte-krise-9209804

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Bedingter Reflex
Wieso fällt mir beim Anblick dieser Google-Streetview-Kameras, die hier andauernd durch die Gegend fahren nur ständig "Kleinkalibergewehr" ein?

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Eine Zumutung mehr
Wenn ich sowas lese könnte ich sofort zuschlagen.

http://magazine.web.de/de/themen/beruf/karriere/11022712-Weniger-Urlaub-fuer-Arbeitnehmer.html


In recht vielen Betrieben die ich so kenne beträgt der vertragliche Jahresurlaub 24 Tage, und mehr als 2 Wochen am Stück gestattet man eigentlich niemandem in Urlaub zu fahren, Führungskräfte müssen darüber hinaus per Handy und email erreichbar bleiben. Das ist zumindest so die Arbeitsrealität wie ich sie kenne. Und immer, grundsätzlich, geht es den Deutschen angeblich besser als Menschen im Ausland. Zwar gilt in Italien, dass nach 35 Jahren Lebensarbeitszeit Ruhestand angesagt ist, und das heißt, wer mit 16 zu arbeiten angefangen hat geht mit 50 in Rente, in Frankreich wird gerade um den Erhalt der Rente mit 60 gekämpft, in Norwegen gilt es bereits als Entgleisung und unzumutbare Härte, wenn ein Chef einen Mitarbeiter am Freitag anruft und noch etwas von ihm will, in Großbritannien wären die Arbeitstaktzeiten an deutschen Fließbändern undenkbar, aber nee, schon klar, den deutschen ArbeitnehmerInnen geht es am Besten, und sie müssen von ihren Besitzständen runter.

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Freitag, 20. August 2010
Initiationsnarben
Mindestens eine meiner letzten Klettertouren hat an meinem Körper Narben hinterlassen. Ich habe zwar nicht wie Reinhold Messner Zehen abgefroren verloren (hah, das reimt sich!), aber die Spuren verschwinden wohl nicht. Das bedaure ich nicht, es sind eher bleibende Andenken an tolle Erlebnisse, Auszeichnungen für Extremerfahrungen. Es stimmt wohl, was meine Kletterlehrerin meinte: "Wir Bergfexe sind alle ein Stück weit verrückt!"

Ja, diese Verrücktheit will ich weiter leben, nur Langweiler flüchten sich in die Normalität. Ich will wirklich gerne sehr lange leben, aber das Leben im freien Fall zu beenden ist besser als in einem Pflegeheim. Es ist besser, auszubrennen als zu verblassen.

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Die Lösung des Afghanistan-Konflikts
Künftig wird man kifffeste Jamaicaner nach Afghanistan schicken. Die werden mit den Stammeskriegern schwarzen Afghan rauchen bis zum Umkippen, drei Gramm pro Mann, dann werden sie trommeln und tanzen und dann singen "Hey Mr. Taliban, tally me Bin Laden!".
Das wird Wirkung zeigen.

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Oh Gemini, oh Gemini!
Als ich, so mit 6 Jahren, zum ersten Mal jemanden "Oh jemineh, oh jemineh!" sagen hörte, verstand ich automatisch "Oh Gemini, oh Gemini!". Das war ein frühes Raumfahrzeug der Amerikaner, und die bemannte Raumfahrt war damals mein Hauptinteressengebiet. Die Grundstruktur hat sich erhalten - das, was Normalo so meint, und das, was mich interessiert, hat meist nur sehr peripher Berührung miteinander. Das gibt oft Mißverständnisse. Mißverständnis und Irrtum sind aber sehr oft Inspiration für Neues.

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Mittwoch, 18. August 2010
Das ist heute aber mal wieder ein Wetter zum Tabellen formatieren
Dazu passt ja dann auch die Bemerkung von Vater, der, als ich die Eltern fragte, ob ich sie bei einer Einkaufsfahrt mitbedenken sollte meinte: "Du kannst mir Quark mitbringen, aber 40%Quark, kein QuarkXPress!"

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Dienstag, 17. August 2010
Von der Massenkultur zur Kulturindustrie. Warum Adornos Kulturkritik und Kunstverständnis weder konservativ noch elitär ist.
Adornos Ästhetische Theorie stellt noch immer eine äußerst radikale Kritik der modernen Kultur dar, genauer: Einer Kritik der Integration durch Kultur. Integration ist hier im gleichen Sinne gemeint, in dem zum Beispiel religiöser Fundamentalismus auch als Integrismus begriffen wird: Aufhebung menschlicher Subjektivität, persönlicher Autonomie durch Integration in ein vorgeformtes kulturelles Ganzes. Die als Kulturindustrie begriffenen Medien werden hierbei als Grundlage und Motor eines Verblendungszusammenhangs gesehen, der die Menschen davon abhält, das zu tun, was sie wirklich glücklich machen würde, und zugleich bewirken sie eine vollständige Einbindung der Kultur in den kapitalistischen Verwertungszusammenhang, der aus jedem Kunstwerk eine industriell reproduzierbare Ware macht. Adornos Ansatz, dem ich nicht in jedem Punkt zustimme, den ich in Vielem aber für hellsichtig halte wird heute meines Wissens von niemandem weiterverfolgt und hat selbst in der Neueren Kritischen Theorie keine direkte Fortsetzung gefunden. Gerade in der jüngeren Rezeption gilt Adorno vielfach als elitär, pessimistisch und sein Kunst- und Kulturbegriff als strukturell konservativ. Das war noch in den 1970er und 80er Jahren anders, als Adorno im Allgemeinen mit Selbstverständlichkeit zur Neuen Linken gerechnet wurde und seine Theorie als undogmatischer linker Ansatz betrachtet wurde. Nun hatte ich kürzlich drüben bei Momorulez einen kurzen Disput mit dem Gastgeber, der mal wieder zeigte, dass wir jeweils diesen Ansatz sehr unterschiedlich einordnen. Er vertrat den Standpunkt, dass Horkheimer und Adorno ähnlich wie Spengler oder Ortega y Gasset ein das Individuum gegen die Masse setzendes, das einzelne Kunstwerk im Gegensatz zur Medienproduktion stellendes und die Massen an sich negativ beurteilendes Weltbild vertreten würden, worauf ich betonte, dass das zugrunde liegende Weltbild aber diametral entgegengesetzt sei, worin mir Momorulez widersprach.

Wörtlich hieß es „und die lebensphilosophische Unterströmung der DdA ist ja offenkundig – die verstehen „Natur“ ja äußerst explizit nicht im Sinne der Naturwissenschaften, sondern eben des Unreglementierten, Lebendigen, dass dann durch internalisierte Naturberrschung auch im Subjekt unterdrückt wird und in der Massengesellschaft, verzerrt und entfremdet, als Barbarei und Gewalt hervor bricht. Entziehen kann man sich dem nur durch die einsame Rezeption des Kunstwerks – und dieses kritisierte Umschlagen von Qualität in Quantität, auf das auch Rayson sich bezieht, ist nun geradezu Zentrum der Gesellschaftskritik Horkdornos.“ --- Dem würde ich nun allerdings widersprechen und antworten, dass die Standpunkte Horkdornos hier zum Teil verzerrt, zum Teil verkürzt werden.
Der Naturbegriff der Dialektik der Aufklärung wurzelt auf dem von Engels, der zwischen Realismus und Naturalismus, zwischen Abbildung der Wirklichkeit und Projektion der äußeren Natur in das Kunstwerk oder auch das Wesen des Menschen hinein unterscheidet, eine Unterscheidung, die schon für Engels Auseinandersetzung mit dem Sozialdarwinismus etwa im Anti-Dühring entscheidend war.
Ich würde schon sagen, dass Horkdorno Natur als Solche durchaus im Sinne der Naturwissenschaften verstehen, die eigentliche Dynamik aber im dialektischen Wechselpiel aus Naturbeherrschung durch den Menschen und dem Zurückschlagen von Aufklärung in Mythologie erwächst und zum Anderen auch aus der Bedeutung der Natur als Inspiration für die Kunst. Von Bedeutung ist da einmal die Reduzierung des Menschen auf das Naturhaft-Besondere durch den Menschen, durch Ideologie, mit anderen Worten: Die Naturalisierung gesellschaftlicher Gewaltverhältnisse und die Reduktion des Anderen auf den Körper, die ihren Höhepunkt in der Rassenideologie findet (direkte Weiterentwicklung von Engels Naturbegriff auf der Höhe der eigenen Zeit):


„»Rasse« ist nicht, wie die völkischen es wollen, unmittelbar das naturhaft Besondere. Vielmehr ist sie die Reduktion aufs Naturhafte, auf bloße Gewalt, die verstockte Partikularität, die im Bestehenden gerade das Allgemeine ist. Rasse heute ist die Selbstbehauptung des bürgerlichen Individuums, integriert im barbarischen Kollektiv.« (DdA, S. 178)
Hier besteht also ein deutlicher Unterschied in der Natur, wie sie ist und in der Funktion, die die Reduktion auf die Natur oder die Naturalisierung als 1944 aktuellste und modernste Form des Umschlagens des rationalen Fortschritts in destruktive und barbarische Gewalt in der Geschichte menschlicher Naturbeherrschung darstellte. Das Gleichsetzen von Natur mit dem Unreglementierten, Lebendigen gibt es dann auch, aber als Teil der menschlichen Imagination, durch die Natur mittelbar auf Menschen wirkt, durchaus ganz stark als – immer in sich gebrochene – Stimulanz für künstlerisches Schaffen: „Kunst will einlösen, was Natur verspricht. Fähig ist sie dazu nur, indem sie jenes Versprechen bricht, in der Zurücknahme auf sich selbst“ (Ästhetische Theorie, 1970, S. 104). In diesem Zusammenhang habe ich das Durchbrechen des Unreglementierten, wilden, Animalischen immer auch als eine positive Möglichkeit gesehen, was deutlich wurde in den Triebbefreiungstheorien Reichs, Hodanns, Marcuses und letztlich auch noch im Mensch vs. Maschine- Antagonismus der Operaisten (Rage against the machine) und auch in Adornos Resümé über Kulturindustrie kurz angesprochen wurde. Ich denke auch nicht, dass die einsame Rezeption des Kunstwerks hier Desiderat war, sondern eher die Entwicklung einer nichtaffirmativen sog. Unpopulären Volkskunst , womit mit z.T. explizitem Bezug auf die Ästhetische Theorie zum Beispiel die Künstlergruppe COBRA, die Gruppe SPUR, die Subversive Aktion, überhaupt die Situationisten sich dann ja auch beschäftigt haben, bis hin zu jenem „Lucifer Dyoniysios“, der in „Genießen Sie den Untergang des Abendlandes“ schrub, angesichts des Entwicklungsstandes der Produktivkräfte sei Sperrmüllabfuhr die einzige gerechte und rationale Form der Distribution. Eigentlich nur eine konsequente Antwort auf den Satz. "angesichts solcher Möglichkeit aber, wandelt Aufklärung sich zum totalen Betrug der Massen um". Noch der spezielle Humor der Titanic wurzelt ja in Adornos Suche nach einer kritischen nichtaffirmativen Kunst. Das Umschlagen von Qualität in Quantität (und umgekehrt war ja auch am Bild des Übermenschen die Möglichkeit vom Umschlagens von Quantität in Qualität thematisiert worden) steht m.E. in einem anderen Kontext als die „Vermassungs"-Konzepte Spenglers, Freyers oder y Gassets. Kritisiert wurde hier die Entwertung des Kunstwerks durch seine massenhafte Reproduzierbarkeit für Zwecke, nämlich einmal Profitabschöpfung und zum Anderen Integration der Massen in den Kapitalismus. Dies beinhaltet aber keinen abwertenden Blick auf die Massen selbst, sondern vielmehr Verzweiflung darüber, dass aus diesen Massen keine Massenkultur, keine Volkskunst hervorgegangen ist; im Grunde ist das eine durchaus klassenkämpferische Perspektive. Im ersten Drittel des Zwanzigsten Jahrhunderts war es ja eine wichtige Perspektive der Linken und, so sie sich zur Linken rechnete der künstlerischen Avantgarde, dass die bürgerliche Gesellschaft, die bürgerliche Kultur überwunden wurde durch eine Gleichzeitigkeit des Sichentfaltens der traditionellen Arbeiterkultur, damals durchaus eine Gegenkultur, aber schon zu mächtig, um noch als Subkultur zu gelten und der Kunst der Moderne, endlich auch der alternativen Lebensstile der Lebensreformbewegungen jener Zeit und das Zusammenwachsen dieser Komponenten zu einer Volkskunst und einer Massenkultur. Antonio Gramsci ging ja soweit, eine eigene Revolutionstheorie zu entwickeln, derzufolge die soziale Revolution genau dann möglich sei, wenn das Proletariat die kulturelle Hegemonie der Bourgeoisie gebrochen und die eigene gewonnen habe. Von Spengler bis zu den Nazis fürchtete die Rechte genau das – siehe „Kulturbolschewismus“. Hierzu Jay: "Lenins Forderung nach Tendenzliteratur, aufgestellt im Kampf gegen den ästhetischen Formalismus der Jahrhundertwende, gipfelte letztlich in der sterilen Orthodoxie des stalinistischen sozialistischen Realismus. Der zweite Leitsatz, den Steiner und viele andere für den fruchtbareren halten, folgt Engels, der Kunstwerke weniger nach den politischen Intentionen ihrer Urheber als nach ihrer immanenten gesellschaftlichen Bedeutung beurteilte. Der objektive gesellschaftliche Gehalt eines Kunstwerks, so Engels, der Kunstwerke weniger nach den politischen Intentionen ihrer Urheber als nach ihrer immanenten gesellschaftlichen Bedeutung beurteilte. ….. Diesem zweiten Ansatz sind jene Kritiker gefolgt, die nicht dem Sowjetblock angehörten und die Michel Crouzet einmal als Paramarxisten bezeichnet hat. Zu ihren prominentesten Vertetern zählten irgendwann in ihrem Leben Jean-Paul Sartre und Lucien Goldmann in Frankreich, Edmund Wilson und Sidney Finkelstein in Amerika sowie einige Mitglieder der Frankfurter Schule in Deutschland. … Die Frankfurter Schule machte sich … die Engelssche Unterscheidung zwischen Realismus und Naturalismus zu eigen, die zu unterstreichen Lukacs so viel getan hatte, wobei ihnen die Definition des Naturalismus mehr einleuchtete als die des Realismus…. Das Institut wurde nicht müde, die Gegenüberstellung von Kultur als einer höheren Sphäre menschliche Strebens und materieller Existenz als einem niederen Aspekt menschlichen Seins immer wieder zu kritisieren. So pries Adorno Spengler dafür, dass er demonstriert habe, „wie Kultur selber als Form und Ordnung verschworen ist der blinden Herrschaft“ (Spengler tat dies nicht absichtlich und erklärterweise, er wurde eher für einen unfreiwilligen Beweis gepriesen, Anm. d. Verf) und Benjamin stellte nüchtern fest: „Es ist niemals ein Dokument der Kultur, ohne zugleich ein solches der Barbarei zu sein.“ Gleichermaßen fremd war dem Institutsdenken die Beurteilung von Kunstprodukten als bloßem Ausdruck individueller Schöpferkraft…Das künstlerische Schaffen sei in einem bestimmten Sinne sowohl gesellschaftlich wie individuell. Kunstwerke drückten deshalb objektive gesellschaftliche Tendenzen aus, die von ihren Schöpfern gar nicht beabsichtigt seien…. Damit galt das ästhetische Grunprinzip des Expressionismus, einer Strömung, die insbesondere bei der Jugend Deutschlands Anklang fand, der Frankfurter Schule letztlich als falsch…“Je mehr das Ich des Expressionismus auf sich selber zurückgeworfen wird, umso mehr ähnelt es der ausgeschlossenen Dingwelt an sich“…..Eine dialektische oder immanente Kunstkritik, erklärte Adorno, „nimmt das Prinzip ernst, nicht die Ideologie an sich sei unwahr, sondern ihre Prätention, mit der Wirklichkeit übereinzustimmen.“ (Martin Jay, Dialektische Phantasie, S. 209 ff.)

Hieran wird deutlich, dass der ursprüngliche Zusammenhang zwischen Kunstkritik und empirisch betriebener Gesellschaftskritik bei der Frankfurter Schule und besonders Adorno ein sehr unmittelbarer und sehr dialektischer war, hätte Engels zu Adornos Zeiten gelebt hätte er wahrscheinlich sehr ähnlich argumentiert. Dies eingedenk, noch einmal zurück zur Massengesellschaft bzw. Kulturindustrie.

Den terminologischen Unterschied zwischen beiden machte Adorno in seinem „Resümé über Kulturindustrie“ sehr klar:
„Das Wort Kulturindustrie dürfte zum ersten Mal in dem Buch 'Dialektik der Aufklärung' verwendet worden sein, das Horkheimer und ich 1947 in Amsterdam veröffentlichten. In unseren Entwürfen war von Massenkultur die Rede. Wir ersetzten den Ausdruck durch »Kulturindustrie«, um von vornherein die Deutung auszuschalten, die den Anwälten der Sache genehm ist: daß es sich um etwas wie spontan aus den Massen selbst aufsteigende Kultur handele, um die gegenwärtige Gestalt von Volkskunst. Von einer solchen unterscheidet Kulturindustrie sich aufs äußerste. Sie fügt Altgewohntes zu einer neuen Qualität zusammen. In all ihren Sparten werden Produkte mehr oder minder planvoll hergestellt, die auf den Konsum durch Massen zugeschnitten sind und in weitem Maß diesen Konsum von sich aus bestimmen. Die einzelnen Sparten gleichen der Struktur nach einander oder passen wenigstens ineinander. Sie ordnen sich fast lückenlos zum System. Das gestatten ihnen ebenso die heutigen Mittel der Technik wie die Konzentration von Wirtschaft und Verwaltung. Kulturindustrie ist willentliche Integration ihrer Abnehmer von oben. Sie zwingt auch die jahrtausendelang getrennten Bereiche hoher und niederer Kunst zusammen. Zu ihrer beider Schaden. Die hohe wird durch die Spekulation auf den Effekt um ihren Ernst gebracht; die niedrige durch ihre zivilisatorische Bändigung um das ungebärdig Widerstehende, das ihr innewohnte, solange die gesellschaftliche Kontrolle nicht total war. Während die Kulturindustrie dabei unleugbar auf den Bewußtseins- und Unbewußtseinsstand der Millionen spekuliert, denen sie sich zuwendet, sind die Massen nicht das Primäre sondern ein Sekundäres, Einkalkuliertes; Anhängsel der Maschinerie. Der Kunde ist nicht, wie die Kulturindustrie glauben machen möchte, König, nicht ihr Subjekt, sondern ihr Objekt. Das Wort Massenmedien, das für die Kulturindustrie sich eingeschliffen hat, verschiebt bereits den Akzent ins Harmlose. Weder geht es um die Massen an erster Stelle, noch um die Techniken der Kommunikation als solche, sondern um den Geist, der ihnen eingeblasen wird, die Stimme ihres Herrn. Kulturindustrie mißbraucht die Rücksicht auf die Massen dazu, ihre als gegeben und unabänderlich vorausgesetzte Mentalität zu verdoppeln, zu befestigen, zu verstärken. Durchweg ist ausgeschlossen, wodurch diese Mentalität verändert werden könnte. Die Massen sind nicht das Maß sondern die Ideologie der Kulturindustrie, so wenig diese auch existieren könnte, wofern sie nicht den Massen sich anpaßte.
Die Kulturwaren der Industrie richten sich, wie Brecht und Suhrkamp schon vor dreißig Jahren aussprachen, nach dem Prinzip ihrer Verwertung, nicht nach dem eigenen Gehalt und seiner stimmigen Gestaltung. Die gesamte Praxis der Kulturindustrie überträgt das Profitmotiv blank auf die geistigen Gebilde. Seitdem diese als Waren auf dem Markt ihren Urhebern das Leben erwerben, hatten sie schon etwas davon. Aber sie erstrebten den Profit nur mittelbar, durch ihr autonomes Wesen hindurch. Neu an der Kulturindustrie ist der unmittelbare und unverhüllte Primat der ihrerseits in ihren typischesten Produkten genau durchgerechneten Wirkung. Die Autonomie der Kunstwerke, die freilich kaum je ganz rein herrschte und stets von Wirkungszusammenhängen durchsetzt war, wird von der Kulturindustrie tendenziell beseitigt, mit oder ohne den bewußten Willen der Verfügenden. Diese sind sowohl Vollzugsorgane wie Machthaber. Ökonomisch sind oder waren sie auf der Suche nach neuen Verwertungsmöglichkeiten des Kapitals in den wirtschaftlich entwickeltesten Ländern. Die alten werden immer prekärer durch den gleichen Konzentrationsprozeß, der seinerseits die Kulturindustrie als allgegenwärtige Einrichtung allein ermöglicht. Kultur, die dem eigenen Sinn nach nicht bloß den Menschen zu Willen war, sondern immer auch Einspruch erhob gegen die verhärteten Verhältnisse, unter denen sie leben, und die Menschen dadurch ehrte, wird, indem sie ihnen gänzlich sich angleicht, verhärteten Verhältnisse eingegliedert und entwürdigt die Menschen noch einmal. Geistige Gebilde kulturindustriellen Stils sind nicht länger auch Waren, sondern sind es durch und durch. Diese quantitative Verschiebung ist so groß, daß sie ganz neue Phänomene zeitigt. Schließlich braucht die Kulturindustrie gar nicht mehr überall die Profitinteressen direkt zu verfolgen, von denen sie ausging. Sie haben in ihrer Ideologie sich vergegenständlicht, zuweilen sich unabhängig gemacht vom Zwang, die Kulturwaren zu verkaufen, die ohnehin geschluckt werden müssen. Kulturindustrie geht über in public relations, die Herstellung eines good will schlechthin, ohne Rücksicht auf besondere Firmen oder Verkaufsobjekte. An den Mann gebracht wird allgemeines unkritisches Einverständnis, Reklame gemacht für die Welt, so wie ein jedes kulturindustrielles Produkt seine eigene Reklame ist. ….. Der Gesamteffekt der Kulturindustrie ist der einer Anti-Aufklärung; in ihr wird, wie Horkheimer und ich es nannten, Aufklärung, nämlich die fortschreitende technische Naturbeherrschung, zum Massenbetrug, zum Mittel der Fesselung des Bewußtseins. Sie verhindert die Bildung autonomer, selbständiger, bewußt urteilender und sich entscheidender Individuen. Die aber wären die Voraussetzung einer demokratischen Gesellschaft, die nur in Mündigen sich erhalten und entfalten kann. Werden die Massen, zu Unrecht, von oben her als Massen geschmäht, so ist es nicht zum letzten die Kulturindustrie, die sie zu den Massen macht, die sie dann verachtet, und sie an der Emanzipation verhindert, zu der die Menschen selbst so reif wären, wie die produktiven Kräfte des Zeitalters sie erlaubten.“
Eine elitären Adlerblick auf die Massen herunter sehe ich darin ebenso wenig wie eine Elfenbeinturmperspektive, eher einen basisdemokratischen Anspruch, den es einzulösen gilt.

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Ratschlag
Wenn Dir einer sagt, Du hieltest es mit schwulen Negertürken nur deshalb, weil Du Dir selbst und anderen zeigen wolltest, wie liberal Du bist, gieß ihm sein Bier ins Gesicht und setze Dich an den Nebentisch.

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Sonntag, 15. August 2010
Staying tuned
In den Bergen im Höchstleistungsmodus bewegt, fast jeden Tag auf Tour, Muskeln und Gelenke in keiner Weise geschont und wohlgefühlt. Kaum zu Hause und abgeschlafft meldet sich der Körper. Offensichtlich sagt er "Ich will bewegt werden". Es gilt jetzt also das Training zu intensivieren, wenn es geht jeden zweiten Tag.

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Mene tekel ofarsim
Ein erst irre heißer und in der zweiten Hälfte, ausgerechnet den traditionell eher trocken-heißen Hundstagen völlig verregneter Sommer hier, glühende Hitze und riesige Flächenbrände in Russland, beispiellose Überschwemmungskatastrophen in China und Pakistan mit 20 Millionen Obdachlosen in letzterem Land - da muss ich an Frank Schätzings "Der Schwarm" denken. Bin gesoannt, was uns die Klimakatastrophe in den nächsten Jahren beschert.

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Jawohl, Oskar Negt, so kann man das sagen!
Wenigstens ein lebender Vertreter der Kritischen Theorie sagt auch heute noch Dinge, die ich für voll und ganz richtig erachte, und wenigstens einmal macht es Spaß, im SPIEGEL zu lesen.



"Wir befinden uns in einer Phase des Umbruchs und vor allen Dingen auch in einer Zwischenwelt der Ratlosigkeit. Die Probleme unserer Arbeitsgesellschaft spitzen sich derart krisenhaft zu, dass der innere Zusammenhalt des demokratischen Gemeinwesens nicht mehr gesichert scheint. In dieser brisanten Lage zwischen einem Nicht-Mehr und einem Noch-Nicht müsste die gesellschaftliche Phantasie eigentlich alle Kräfte darauf konzentrieren, Auswege zu suchen und zu finden. Stattdessen bildet sich eine zwiespältige Wirklichkeit, eine Aufteilung von Wirklichkeitsschichten."......"Das sind ja keine richtigen Reformen, sondern bestenfalls kosmetische Korrekturen, Randerscheinungen halt. Vergleichen Sie das gegenwärtige Flickwerk mal mit den preußischen Reformen von Stein und Hardenberg nach der Niederlage gegen Napoleon, mit Bismarcks Sozialgesetzgebung oder mit der Domestizierung des Kapitalismus durch den Sozialstaat bei der Gründung der Bundesrepublik!

SPIEGEL: Mit Verlaub: Das sind Wendepunkte der Geschichte, zum Teil erzwungen durch große Katastrophen, mit denen die Wirtschafts- und Finanzkrise, die wir heute erleben, kaum vergleichbar ist.

Negt: Mein erkenntnisleitendes Interesse, meine Idee von der sozialen Verantwortung des politischen Menschen besteht gerade darin, solche historischen Unglückskonstellationen rechtzeitig aufzudecken und sie durch eingreifendes Denken zu verhindern, statt zu warten, bis die kollektive Katastrophe passiert ist. Insofern ist mein Buch auch als eine Art Notschrei gemeint.

SPIEGEL: Nach dem Scheitern des Sozialismus ist aber kein neues Weltprojekt, kein radikal anderer Gesellschaftsentwurf zu sehen.

Negt: Ja, das bestimmende Merkmal der Krisenbewältigung ist heute die gleichsam betriebswirtschaftliche Rationalisierung der gesellschaftlichen Einzelbereiche. Die Realität, mit der wir konfrontiert sind, hat eine gespensterhafte Qualität. Ein Rettungsfonds von 480 Milliarden für angeschlagene Banken - das ist für mich eine negative Utopie. Noch vor zwei, drei Jahren hätte man sich so etwas nicht vorstellen können. Die Realitätslosigkeit dieses Umgangs mit der Krise ist eines der wesentlichen Motive, die mich umtreiben."

"als kritische Methode enthält das Denken von Marx und Engels nach wie vor tragfähige Leitmotive. Der Tod der Utopien, der nach 1990 so lauthals gefeiert wurde, hat dazu geführt, dass wir es in Politik und Wirtschaft mit sogenannten Realisten, Tatsachenmenschen zu tun haben, die nur noch darauf verweisen, was nicht geht, so dass die Potentiale, die in der Gesellschaft stecken, nicht zur Entfaltung kommen.

SPIEGEL: Das heißt, es bildet sich keine Kraft, die eine tragfähige Alternative aufbauen könnte? Droht die politische Ordnung an ihrem Stillstand zu scheitern, nicht an äußeren Mächten?

Negt: Die gegenwärtig vorherrschende Form des falschen, verdrehten Bewusstseins, das, was ich die Ideologie betriebswirtschaftlicher Rationalisierung mit ihrer Umverteilung nach oben und dem Sparzwang nach unten nenne, läuft den traditionellen Emanzipationsidealen von Aufklärung, Gerechtigkeit, Solidarität, Gleichheit zuwider. Dieser verkürzte, auf Anpassung an das Bestehende ausgerichtete Realitätssinn höhlt die politische Moral aus und gefährdet damit das Fundament unserer Demokratie."


http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,710880,00.html

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Freitag, 13. August 2010
Mutterwitz im August
Meine Mutter bekommt alle 6 Wochen Hausbesuch von ihrer Ärztin. Als Vater ihr sagte, dass am nächsten Tag wieder Besuchstag wäre fragte sie: "Welche Krankheiten sind denn gerade im Angebot?"

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Donnerstag, 12. August 2010
Mal eine andere Perspektive auf den Gardasee

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Ausnahmsweise mal kein Referrer-Müll
Tatsächlich sind die aktuellen Besucher auf meinem Blog fast alle solche, die mit Fragen zu Themen, die hier tatsächlich behandelt werden zu tun haben oder von shiftingreality, momorulez, netbitch, antibureaukratieteam, rebellmarkt und anderen, ich sag mal "regulären" Verlinkern hier gelandet sind. Erstaunlich. Unfugfreier Tag?

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Dienstag, 10. August 2010
Ja, Hansa-Fans, Ihr habt Recht!
150 Hansa-Rostock-Fans haben verhindert, dass NPD-Vorsitzender Pastörs mit enthaarter Gefolgschaft das Ostseestadion betrat. Coole Aktion!

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Leseempfehlung: Die definitiven Abgründe
http://www.ngo-online.de/2010/08/2/entwicklung-vom-tierqualer-zum-morder/

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Wegezoll in Deutschland
Ich sage es noch mal ganz deutlich, dieses Land ist ein rassistischer Apartheidsstaat.


http://www.taz.de/1/nord/artikel/1/wegezoll-ohne-rechtsgrundlage/

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Montag, 9. August 2010
Demo gegen den Abschiebeknast Büren
Die Bürendemos sind in meinem Leben ja schon ein traditional. Diesen Herbst geht es wieder los:
(Aufruf der VeranstalterInnen)

Es reicht!

Abschiebeknäste schließen - Abschiebungen stoppen!
Demonstration gegen den Abschiebeknast in Büren am Samstag, den 25. September 2010 um 12:00 Uhr

Ein Urlaub am Mittelmeer, ein Studienaufenthalt in den USA, ein
beruflicher Neuanfang in Schweden - für viele Deutsche ist das
Normalität und integraler Bestandteil ihres Lebens. Für die meisten
Menschen jedoch ist das Recht auf Freiheit und Freizügigkeit nur ein
Traum.
Vor zwanzig Jahren feierte der kapitalistische Westen den Fall der
Berliner Mauer als einen Sieg der Freiheit. Endlich sollte der Artikel
13 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte von 1948 Geltung
erlangen: "Jeder hat das Recht, jedes Land, einschließlich seines
eigenen, zu verlassen und in sein Land zurückzukehren."
Doch während innerhalb Europas die Reisefreiheit zunahm, forcierten die
EU-Innenminister eine Militarisierung der Grenzkontrollen – mit
tödlichen Folgen. Im Osten verlangte die Europäische Union von ihren Beitrittskandidaten eine entschlossene Überwachung der Grenzen. Jeder
dieser neuen Mitgliedstaaten sollte seine eigene Berliner Mauer errichten. Nach Süden wurde die Grenze schrittweise auf den afrikanischen Kontinent vorverlagert. Bis heute hat die Festung Europa
mehr als 12.000 Opfer gefordert, die meisten im Mittelmeer. Das Recht zu reisen und zu leben, wo man möchte, gilt nicht für Menschen
mit der “falschen” Hautfarbe, Staatsangehörigkeit und niedrigem Kontostand. MigrantInnen werden abwechselnd als "Illegale" oder als
"Opfer" eingestuft und wie international operierende Menschenhändler verfolgt, sobald sie einander beistehen.

Flucht und Migration sind einerseits Reaktionen auf die massive Ausplünderung und die fortgesetzten Verwüstungen nicht nur im globalen Süden. Sie drücken aber gleichzeitig den Anspruch auf ein besseres Leben und Einkommen aus, der sich in der Konfrontation mit dem globalen Apartheidregime zu einem Kampf um gleiche soziale Rechte verdichtet.
MigrantInnen hier und auf der ganzen Welt unterlaufen die staatlichen Versuche der Steuerung und Verhinderung von Wanderungsbewegungen. Indem die MigrantInnen gegen das globale Ausbeutungsgefälle wandern, wird ihre Bewegung zu einer vor allem sozialen, zumeist stillen und politisch
nicht artikulierten (Wieder-)Aneignungsbewegung.

Abschiebehaft, Lager, Residenzpflicht

In Deutschland sind Flüchtlinge vielfachen rassistischen Diskriminierungen unterworfen. Mit dem Asylbewerberleistungsgesetz wurde ein Sonderrecht geschaffen, das die Rechte der Betroffenen in
gravierender Weise mit Füßen tritt. Flüchtlinge im Asylverfahren unterliegen der so genannten Residenzpflicht, die sie daran hindert, den eigenen Landkreis ohne Genehmigung zu verlassen. Die Fahrt zum Arzt in die nächstgrößere Stadt wird so zur Straftat. Vielfach sind die Menschen gezwungen, in Lagern außerhalb von Dörfern und Städten zu leben, unter miserablen Bedingungen, versorgt nur mit Lebensmittelgutscheinen oder Esspaketen. Und nicht zuletzt steht über allem die ständige Drohung von
Inhaftierung und Abschiebung.

Warum wir in Büren demonstrieren

Zwischen der Kleinstadt Büren im Kreis Paderborn und einer Autobahnauffahrt liegt versteckt im Wald der mit mehr als 300 Haftplätzen größte Abschiebeknast Deutschlands. Für 35 Millionen Mark
ließ die nordrheinwestfälische Landesregierung vor 17 Jahren ein früheres Kasernengelände der belgischen Armee zum Hochsicherheitsknast
umbauen. Die Menschen, die hier eingesperrt sind, haben gegen kein Gesetz verstoßen. Die meisten von ihnen sind vor Bürgerkrieg, Armut, Folter und
Mord aus ihrer Heimat geflohen. Um einen Menschen in Abschiebehaft zu stecken, reicht allein der "begründete Verdacht" aus, dass sich dieser seiner Abschiebung entziehen will. Bis zu 18 Monate kann dann die Inhaftierung dauern, was keine Seltenheit ist. Zur "Disziplinierung" von Gefangenen werden Arreststrafen verhängt, d.h.: bis zu vier Wochen Leben in totaler Isolierung, ohne Radio, Zeitung, Fernsehen, Bücher, Telefon, ohne Kontakt zu Mithäftlingen.
Am 30.8.99 verbrannte Rachid Sbaai in einer Isolationszelle des Bürener
Knastes, als eines von vielen Opfern in Abschiebehaft. Erst jüngst haben
sich zwei Häftlinge in Hamburg und ein Inhaftierter in Hannover in
Abschiebehaft das Leben genommen. Tote, die die herrschende Abschiebepolitik zu verantworten hat.

Abschiebungen stoppen!

Nach dem offiziellen Ende des Bürgerkrieges im ehemaligen Jugoslawien haben die EU-Staaten damit begonnen, Menschen aus dieser
Region rigoros dorthin zurück zu schieben. Dabei spielt es keine Rolle, wie lange diese Menschen bereits hier leben. Für viele ist Deutschland zu ihrem Lebensmittelpunkt geworden. Sie haben hier Arbeit und Freunde gefunden, Familien gegründet und Kinder bekommen, die hier zur Schule gehen. Im Kosovo erwartet sie meist nichts. Besonders hart trifft es Angehörige von Minderheiten, Roma, Ashkali und Ägypter. Ihr Besitz ist im Krieg entweder zerstört oder geplündert worden, nach wie vor werden Minderheiten im Kosovo diskriminiert und rassistisch verfolgt. Sie sind gezwungen, in Flüchtlingslagern zu leben oder bei Verwandten
unterzukommen, sich von Müll und Almosen zu ernähren. Viele Kinder lernen ihre angebliche „Heimat“ zum ersten Mal in ihrem Leben kennen.
Die Abschiebung von Roma in das Kosovo steht beispielhaft für das Unrecht der zwangsweisen Deportation von Menschen aus Deutschland und
der EU.

Wenn Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht

Immer wieder setzen sich Betroffene gegen Abschiebungen und Abschiebehaft zur Wehr. Dabei handelt es sich nicht nur um individuelle Widerstandshandlungen, sondern auch um kollektiv geführte Kämpfe. Im September 2007 traten etwa 60 Gefangene im Bürener Knast in einen
Hungerstreik, um gegen ihre Inhaftierung und Abschiebung zu protestieren. Auch im Abschiebeknast Hannover-Langenhagen sind im Juli
diesen Jahres mehrere Häftlinge in einen Hungerstreik getreten.

Wir beharren auf dem Recht zu wandern, auf dem Recht zu bleiben, auf dem
Recht auf Bewegungsfreiheit. Unsere Solidarität gilt den Verfolgten, den Illegalisierten, den Ausgebeuteten, den Abenteurern. Wer kommen will,
soll kommen dürfen; wer bleiben will, soll bleiben dürfen!

Schlagbäume zu Zahnstochern! Abschiebeknäste zu Lichtungen!
Globale Bewegungsfreiheit und gleiche Rechte für alle!

Demo am 25. September 2010 ab 12:00 am Abschiebeknast Büren-Stöckerbusch
Shuttlebusse ab Paderborn Hauptbahnhof
Anschließend ab ca. 14:00 Uhr: Demo ab Domplatz Paderborn



http://www.aha-bueren.de/

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Sieg des Lebens
Als ich vom Einkaufen kam begegnete mir meine 98jährige Nachbarin. "Na, auch zu Aldi?" fragte ich sie, und sie erwiderte "Nein, ich will in die Stadt ins Café, ein bißchen unter die Leute, zu Hause zu sitzen ist mir zu langweilig."

Mit 98. Toll, die Frau. So will ich mit 98 auch sein.

An meinem Auto hatte, seit ich aus den Bergen zurück bin eine Spinne ihr Netz gebaut, genauer gesagt unter meinem linken Außenspiegel. In der Zwischenzeit habe ich das Auto dreimal gewaschen, und jedesmal war nach wenigen Tagen das Spinnennetz wieder da. Schon beachtlich.

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Samstag, 7. August 2010
Ne touche pas à mon pote, Sarko le raciste!
Die neuen Sondergesetze gegen französische StaatsbürgerInnen mit Migrationshintergrund, die Sarkozy da plant sind das Allerletzte. Die Eltern straffällig gewordener Kinder aus den Banlieues sollen für ihre nicht strafmündigen Kinder mit bis zu 2 Jahren Haft bestraft werden, also Sippenhaft, und man will französische StaatsbürgerInnen afrikanischer, asiatischer oder südamerikanischer Herkunft in ihre "Herkunftsländer" abschieben können, selbst wenn sie in Frankreich geboren wurden.

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