Samstag, 2. Oktober 2010
Der Sockenschuss
Man sagt ja, jemand habe einen Sockenschuss, wer nicht ganz frisch im Bregen sei. Interessant ist aber die revolutionäre Herkunft dieses Begriffs: In der 1848er Revolution und im Pariser Kommuneaufstand bestückten ArbeiterInnen, die Kanonen, aber nicht die Munition dazu erbeutet hatten die Geschütze mit Strümpfen oder Socken, die sie mit Glasmurmeln oder Schraubenmuttern füllten und verschossen diese als Kartätschen.

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Mappus, jetzt hast Du Dein Wackersdorf!
Oder besser Dein Wyhl. Dein Waterloo. Ich glaube, das gibt ne heiße Nacht.

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Das bescherte uns die Flut
Nämlich solche Radiomeldungen: "Die Straßenverbindungen zwischen Wixhausen und Schweineförda bleiben weiterhin gesperrt." Na denn. Hauptsache, man kommt noch von Tittmoos nach Großdingharting.

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Mittwoch, 29. September 2010
Wortwahl
Momorulez twittert "Bald spricht man von "Wohnungsgebern" statt "Vermietern"." --- Aber ich kenne aus meiner Kindheit noch den Begriff "Hauswirt". Niemand hätte damals "Vermieter" gesagt. Auch meine Eltern nennen sich heute noch Hauswirte.

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Mittwoch, 29. September 2010
Die Partei
Während durch den Blätterwald Spekulationen über die Gründung einer konservativen Partei rechts der CDU rauschen hatte der G. eine ganz andere Idee. Für ihn sind Parteien grundsätzlich Klientelorganisationen: Die FDP die Partei der Zahnärzte, Rechtsanwälte, Notare, Steuerberater, Immobilienmakler und Bauunternehmer, die SPD die der Facharbeiter, Studienräte und Professoren, die CDU die der Großbauern, Schweinemäster, Düngemittelhersteller, selbstständigen Handwerksmeister und mittelständischen Unternehmer sowie Offiziere und Spitzenbeamten, die Grünen die der Grund- und Hauptschullehrer, PhysiotherapeutInnen, ÄrztInnen für Naturheilverfahren, Ökobauern und -LadenbetreiberInnen und die Linkspartei die der OssirentnerInnen, West-Altlinken und frustrierten Ex-Grünen und -Sozis. Er schlug nun vor, dass dringend eine Partei für die Wahrung der Interessen der HartzIV-Leute gegründet werden sollte. Interessant.

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Wichtige Weisheit
Was sind wir für Philosophen, wenn wir nichts von Ursprung und Bestimmung der Katzen wissen?

David Henry Thoreau

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Dienstag, 28. September 2010
Future is a muscle you don´t have
Singen die das wirklich in der Jack-Wolfskin-Werbung, die eine meiner alten Lieblingstouren zeigt oder ist das ein neuer Weißer Neger Wumbaba?

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Sonntag, 26. September 2010
Na, endlich mal die richtigen Referrer
"Euthanasie im Dritten Reich", "Schopenhauer", "Klassenkampf", "Geschichtsforschung", "Essen der Fünfziger Jahre"

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Westerwelle will Zone von Massenvernichtungswaffen schaffen
Und die UNO findet es OK;-)

Hey, wie wär´s, wenn wir "Auf deutschem Boden darf nie wieder ein Joint ausgehen" in die Präambel des Grundgesetzes schreiben?


http://portal.gmx.net/de/themen/nachrichten/ausland/11243460-Peinlicher-Versprecher-vor-UN.html

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5 Euro Anhebung für ALG2
Von einer Arbeitsministerin, zu der meine Mutter sagte "Wieso ist die das eigentlich, die versteht ja gar nichts von Arbeit?".

Recht hat sie. Das ganze Bonzenpack gehört dauerhaft auf HartzIV gesetzt - gebt den Reichstag den Berliner Obdachlosen, und dann ist Party angesagt, nicht nur mit Alk und Zigaretten, sondern Koks und Kaviar.

Der Springer-Verlag wird dazu verpflichtet, statt Bild in gleicher Auflage Bolsevik Partizan zu drucken. In Kirchen wird künftig aus dem Kapital gelesen, und gesungen werden die Charts der Neuen Deutschen Welle. Das für Stuttgart 21 vorgesehene Geld wird stattdessen für Laser-Light-Shows in den U-Bahntunneln von Hannover und Hamburg ausgegeben.

Keine Millionenbeträge für sinnlose Projekte mehr, sondern Milliardenausgaben ohne jede Zweckbindung!

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Malle.
Es ist witzig: In meinem Bekanntenkreis gibt es einige SporttaucherInnen. Und wenn die nach "Malle" fahren, meinen sie die Malediven. Das bin ich so gewohnt, dass ich an Mallorca gar nicht denken würde, wenn das Wort fällt, und ich schon mal jemanden, der erzählte, dass er auf Malle war (der hatte dort einen klassischen Ballermann-Urlaub verbracht) fragte, wie ihm denn Huthumalé gefallen hätte. Der starrte mich an, als ob ich ein drittes Auge auf der Stirn hätte.

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Samstag, 25. September 2010
Schnöselverein zurechtgestutzt
Jawohl, so sehen wir das gern! Werder forever.

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Dienstag, 21. September 2010
Elemente der Gegenaufklärung, heute: Der aufhaltsame Durchbruch alternativer Medizin
Dieser Beitrag hier in der ZEIT war mal ganz aus meinem Herzen gesprochen.

http://www.zeit.de/2010/37/M-Alternativmedizin

Und ich frage mich, warum zum Zinker ausgerechnet sehr viele Linke auf diesen ganzen Eso-Scheiß wie auch auf Astrologie abfahren. Wobei ich die Akupunktur von dem hier gefahrenen Generalangriff ausnehmen würde. Die wirkt, auch wenn niemand erklären kann warum.

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Sonntag, 19. September 2010
Und weil Solidarität noch immer eine Waffe ist, auch in Zeiten schlimmsten Sarrazynismus
Liebe AktivistInnen und UnterstützerInnen,

wir bitten um eure Solidarität mit Mbolo Yufanyi Movuh and Anna Nulla
Yufanyi Movuh!

Bitte helft, diesen Aufruf an alle afrikanischen Communitys und alle
anderen wegen des öffentlichen Interesses weiterzuleiten!

Wir müssen unsere Kämpfe gegen Rassismus und Diskriminierung auf eine
höhere Stufe bringen, insbesondere jetzt, wo weiße politische
Intellektuelle und Politiker (vor allem Deutsche) beginnen, über die
Rechtfertigung von Nationalismus anhand phänotypischer Merkmale
hinauszugehen und die genetische Klassifizierung der "Menschenrassen",
inklusive rassistischer
Profilerstellung propagieren zum Zwecke der nationalistischen
Diskriminierung von MigrantInnen in Deutschland und Europa.

Viele Millionen von uns sind dieser Stigmatisierung und der assimilativen
Integration gegenüber verletzlich, die keine rechtliche Gleichheit bietet
und den Umstand, von ausländischen Eltern abzustammen, kollektiv bestraft,
um die arische Rasse neu zu definieren.

Während Sarrazin redet, handelt der deutsche Staat!

Auch wenn diese Frage der Elternschaft Tausende von Menschen betrifft,
sind nur wenige so couragiert wie Yufanyi Movuh, dieses System
herauszufordern. Ihr könnt eure Solidarität ausdrücken, indem ihr ein Protestfax an die Vollstrecker des Haftbefehls gegen
Yufanyi Movuh schickt.

PrisonAct ll: "The VOICE" PM zum Haftbefehl für einen Schwarzen Vater und
Aktivisten
http://thevoiceforum.org/node/1771

In Solidarität

Osaren Igbinba
The VOICE Refugee Forum Co-ordination Bureau in Jena

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Samstag, 18. September 2010
Prügelstrafe in Syrien
Erschütternde Aufnahmen bei Al Sharq.

Als meine Eltern die Schulbank drückten war es bei uns noch genauso:


http://www.alsharq.de/2010/09/prugelstrafe-in-syrien-schlage-in-der.html

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Freitag, 17. September 2010
Gaddafi, Ausländerminister der EU
Es begann mit 1.000 Leichensäcken....

In der Abwehr von Flüchtlingen überschreiten die europäischen Staaten mittlerweile alle moralischen und rechtlichen Grenzen.
Protestieren Sie mit uns gegen die Zusammenarbeit der EU mit dem Diktator Gaddafi!


Liebe Freundinnen und Freunde von PRO ASYL,

Die Zusammenarbeit Europas mit dem Folterstaat Libyen ist das blutigste Kapitel europäischer Flüchtlingspolitik. Ende August forderte der libysche Diktator von der EU jährlich mindestens 5 Milliarden Euro für die Flüchtlingsabwehr. Bis Ende 2010 will die EU ein Kooperationsabkommen mit Libyen abschließen, um die Zusammenarbeit im Bereich Migration und Flucht weiter zu intensivieren. Bereits seit Jahren hofieren die EU und ihre Mitgliedstaaten Gaddafi, um den Fluchtweg nach Europa zu sperren. Das Regime wird mit Waffen, Schiffen, Fahrzeugen, Leichensäcken und Geldern für Abschiebungsflüge und Haftanstalten beliefert. PRO ASYL appelliert an das Europaparlament, aktiv zu werden.

Eingesperrt, gefoltert, vergewaltigt

Tausende Flüchtlinge sind der Kooperation der EU mit Libyen bereits zum Opfer gefallen. Europa weiß, dass in Libyen Schutzsuchende inhaftiert, misshandelt und gefoltert, Flüchtlingsfrauen vergewaltigt werden. Dennoch wird bis heute an der Kollaboration mit diesem Regime festgehalten und Flüchtlinge, die in Europa Schutz suchen, werden in den Folterstaat zurückgewiesen. Eine im Juni 2010 vom Europaparlament verabschiedete Entschließung, in der schwerste Menschenrechtsverletzungen in Libyen angeprangert werden, muss Konsequenzen nach sich ziehen.

Machen Sie mit bei unserer E-Mailaktion "Keine Zusammenarbeit mit Gaddafi!"

Ein Diktator wie Gaddafi darf nicht über das Schicksal von Flüchtlingen entscheiden. Alle Verhandlungen mit Libyen zu Flucht und Migration müssen unverzüglich abgebrochen werden. Die angestrebte Polizeikooperation zwischen der EU-Grenzagentur Frontex und Libyen muss verhindert werden. Unterstützen Sie unseren Appell an das Europaparlament!


Pro Asyl

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Freitag, 17. September 2010
Danke, Tante ZEIT!
Dieser Beitrag in der ZEIT bringt einige Dinge aus einer unsäglichen Debatte wirklich gut auf den Punkt - und sagt auch etwas aus über das, was in unendlichen Blogdiskussionen seit 2005 so verhandelt wurde.

Nochmal: Danke!

http://www.zeit.de/2010/38/Populistische-Partei

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Bremer Senat führt Bleiberecht für Kinder und Jugendliche ein
Der Senator für Inneres und Sport
Innendeputation über neuen Erlass zum Aufenthaltsrecht von Kindern informiert
Mäurer: Wir bieten die Chance für ein dauerhaftes Leben in Deutschland

Der Senator für Inneres und Sport, Ulrich Mäurer, hat heute (16.09.2010) die Deputation für Inneres darüber informiert, dass er durch einen Erlass das Aufenthaltsrecht für Kinder aus humanitären Gründen neu regelt. Nach Erlass des Senators bekommen Kinder von Eltern, die in Deutschland kein Aufenthaltsrecht haben, aber schon seit vielen Jahren in Bremen leben, eine Chance auf einen dauerhaften Aufenthalt in Bremen. „Wir wollen für diese Kinder, die oft keinen Bezug mehr zum Herkunftsland ihrer Eltern haben, eine Perspektivlosigkeit mit all ihren negativen Folgeerscheinungen vermeiden und ihnen die Chance für ein Leben in Deutschland bieten“, erklärte Mäurer. Zugleich wies der Senator darauf hin, dass dieser Erlass nur für Kinder gilt, deren Eltern seit vielen Jahren im Land Bremen leben. Es sei nicht möglich, die Neuregelung durch einen Zuzug nach Bremen in Anspruch nehmen.

Der neue Erlass ist nach Angaben des Senators explizit auf die Kinder ausgerichtet und auf den Grad ihrer Verwurzelung in Deutschland. „Die Beendigung des Aufenthaltes von Kindern, die hier im Bundesgebiet geboren sind und/oder einen ganz wesentlichen Teil ihrer Sozialisation hier erfahren haben, kann eine unzumutbare Härte darstellen. Sie waren vielleicht nie in dem Herkunftsland ihrer Eltern. Sie sind hier im Bundesgebiet geboren und aufgewachsen, haben die Schule besucht oder sogar schon abgeschlossen und sind zu sogenannten faktischen Inländern geworden. Dem tragen wir mit diesem Erlass Rechnung“, so Senator Mäurer. Dabei sei jeder Einzelfall sorgfältig zu prüfen.

Betroffen ist im Land Bremen insbesondere eine Vielzahl von Kindern, deren Eltern vor 15 bis 20 Jahren eingereist sind und seinerzeit über ihre Identität getäuscht haben. Der Aufenthalt konnte auch nach Aufdeckung der wahren Identität aus verschiedenen Gründen nicht beendet werden (z.B. wegen einer fehlenden Nachregistrierung der hier geborenen Kinder im Herkunftsland oder Schwierigkeiten bei der Passbeschaffung).

Das Verhalten der Eltern kann nach wie vor nicht akzeptiert werden. Deshalb sind sie auch von Bleiberechts- und Altfallregelungen ausgeschlossen. Ihre Kinder aber dürfen wegen des Verhaltens der Eltern nicht dauerhaft bestraft werden.
Jugendliche Straftäter sind von der Regelung ausgeschlossen.
Die Kinder erhalten nach diesem Erlass zunächst befristete Aufenthaltstitel. Eine Verlängerung und schließlich ein dauerhafter Aufenthalt wird bei fortschreitender Integration ermöglicht. Das bedeutet, dass Schülerinnen und Schüler die Schule besuchen und sich altersadäquat am gesellschaftlichen Leben beteiligen. Im Weiteren wird erwartet, dass sie eine Ausbildung machen und/oder eine Erwerbstätigkeit aufnehmen und ihren Lebensunterhalt selbst sichern. Ihre Eltern erhalten ein vom Aufenthaltsrecht ihrer integrierten Kinder abgeleitetes Aufenthaltsrecht.
Die Deputation hat den Senator gebeten, nach einem halben Jahr einen Bericht über die Umsetzung des Erlasses zu geben.

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Schwesterherz
Beim Rumkramen hat meine wuselige Mutter zwei alte Briefe meiner Schwester an meinen Vater ausgegraben. Den Ersten schrieb sie mit 16. Es war ein förmlich wie eine Petition gehaltener Antrag um Erhöhung des Taschengeldes, begründet u.a. damit, dass in Anbetracht des neuen Dienstwagens die Betriebskosten für den eigenen PKW sinken würden und daher ein höheres Taschengeld keine unzumutbare Härte darstelle. Im Gewährungsfall müsste die Taschengelderhöhung auch für die Geschwister gültig sein.


Den zweiten Brief schrieb sie als Studentin zu ähnlichem Thema: Es ging um eine Erhöhung von Vaters Unterhaltszahlungen, die sie damit begründete, dass sie nach Einblick in seine Steuererklärung wisse, dass er so ein "Schweinegeld" verdiene, dass das einfach drin sein müsste.

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Dienstag, 14. September 2010
Was ist ein Sarrazin?
http://rhizom.blogsport.eu/2010/09/14/was-ist-ein-sarrazin/

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Zur Ehrung des Mohamed Karrikaturisten
schreibt Bernd Hennigsen in der Süddeutschen:

"Eine Ehrung von Kurt Westergaard ist eine Ehrung für Jyllands-Posten, ist eine Ehrung für die Dänische Volkspartei, ist eine Ehrung für das xenophobische Milieu in Dänemark und Skandinavien. Kann sein, dass eine solche rechtspopulistische Bewegung nach der schwedischen Reichstagswahl am kommenden Sonntag auch die Politik dort bestimmen wird. In Norwegen sind die Rechtspopulisten zweitstärkste Fraktion im Parlament. Auf kommunaler Ebene bestimmen sie in allen skandinavischen Ländern bereits seit Jahren die Politik mit."

Danke, Momorulez, für den Link!

http://www.sueddeutsche.de/politik/rechtspopulisten-in-skandinavien-wo-westergaard-zu-hause-ist-1.999386

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Montag, 13. September 2010
Jetzt setzt Ulfkotte auch noch einen drauf
Da sollte jetzt langsam aber wirklich mal die Antifa aktiv werden. Unglaublich, sowas.


http://www.news.de/politik/855072805/migranten-sind-wohlstandsvernichter/1/


Dagegen sagen seriöse Wirtschaftsdaten das Gegenteil. Hat eigentlich irgendeiner dieser Zausel wie Sarrazin, Ulfkotte, Heinsohn schon jemals direkt im Sinn kapitalistischer Produktivität Werte geschaffen?

http://www.faz.net/s/Rub0E9EEF84AC1E4A389A8DC6C23161FE44/Doc~E07180AB8206846638F075194A0AA0CFE~ATpl~Ecommon~Sspezial.html

http://www.tagesspiegel.de/meinung/andere-meinung/einwanderer-steigern-unseren-wohlstand/1901700.html

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Sonntag, 12. September 2010
Paternalismus heute: Im Fitnesscenter
Da war der Robert dabei dem Kim zu erklären, wie er eine bestimmte Übung ausführen sollte, damit er sie richtig macht und sich nicht überdehnt. So weit, so gut. Aber er tat das in einem Tonfall, als ob er ein Kind wäre. Ich bin sicher, wäre Kim kein Koreaner sondern Deutscher, meinetwegen auch Türke hätte Robert einen anderen Tonfall angeschlagen. Schrecklich.

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Gutmensch revisted
Witzig war ja auf der Fete mitzubekommen, wie zwei Studentinnen sich über "Gutmenschentum" unterhielten und die Eine der Anderen erklärte, das seien selbstlose Leute, denen es vor allem wichtig sei Anderen zu helfen, weniger, was sie dafür bezahlt kriegen, zum Beispiel Ärzte ohne Grenzen. Interessant, dass dieser Begriff auch mal in ganz diskriminierungsfreien Zusammenhängen kursiert.

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Debatten in seltsamen Zeiten, Teil 2
Da saß ich in dieser türkischen Kneipe und bekam den Nebentisch mit, lauter große, kräftige deutsche Männer um die 30 und eine Frau dazu. Und ich traute meine Ohren nicht:

"Ja, der Sarrazin, der liegt natürlich völlig daneben. Es gibt kein jüdisches Gen." "Das ist ja der Wahnsinn, dass die Nazis wegen dieses Irrglaubens 6 Millionen Leute umgebracht haben. "Ja genau, da hätte es ausgereicht, in einem schnellen gezielten Schlag die wirklichen Manipulateure unter den Juden auszuschalten, und das hätte dann nur ein paar hundert Leute getroffen. " "Berlusconi macht ja genau das Gleiche, ohne das da Sanktionen gegen Italien verhängt werden. "Das liegt daran, dass er keine Hakenkreuz-Symbolik verwendet." "Das ist eigentlich ein harmloses buddhistische Symbol."

Es reicht. Bisher habe ich bei solchen verbalen Äußerungen den Leuten immer meine Meinung gesagt, aber heute bin ich der einzige Gast außer ihnen, und sie sind deutlich in der Überzahl. Es ist mir noch nie passiert, dass ich zu so etwas schweige. Ich gehe.

Wo leben wir?

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Debatten in seltsamen Zeiten, Teil 1
Da meinte der G. doch anlässlich des freiwilligen Rücktritts von Sarrazin, so, dann sei ja alles klar, der würde noch mehr reaktionäre Bücher schreiben, die wohl alle Bestseller würden, aber politisch so abseits stehen, dass das ein reiner Medienhype bliebe ohne Auswirkungen auf die konkrete Politik. Zum Glück.
Ich widersprach ihm und meinte, man müsse doch nur mal hinsehen und Sarrazin, Heinsohn und Steinbach zusammen betrachten, die Gesamtschau sei ja wirklich bedrohlich. Da erwiderte er, das Problem bestünde eher darin, dass die Medien denen viel zu viel Aufmerksamkeit zollten. Fest stünde auch, dass es ein Integrationsproblem bei bestimmten Migrantengruppen gäbe. Nicht so, wie Sarrazin das sieht, nicht so, wie der Stammtisch daherschwadroniert, und auch nicht in einem Sinne, dass Migranten die Buhmänner seien, sondern eher so, dass der Staat in der Bringschuld sei mit Jobangeboten, Sprachkursen, ABMs usw.. Ich meinte darauf nun, ich wüsste nicht, warum Menschen überhaupt in eine bestehende Gesellschaft integriert werden sollten, ich bin da eher Freund des ethnischen Schmelztiegels und der kulturellen Bereicherung durch Zuwandernde. In Vermont in den USA gäbe es herkunftsmäßige Deutsche, die Integration in die US-Gesellschaft komplett verweigern und wie Schwaben aus dem Jahr 1750 leben. Das wird dort nicht als Problem, sondern allenfalls als pittoresk wahrgenommen.

Da kam dann der G. damit, dass ich mir immer irgendwelche ablegenen Extrembeispiele heraussuchen müsste, Fakt sei, dass es MigrantInnen der zweiten und dritten Generation gäbe, die im Gegensatz zu ihren Eltern kein Deutsch sprechen und außerdem arbeitslos sind, und wer in einem Land keinen Job hat, dessen Sprache er nicht spricht, der HAT ein Problem. Das wäre im Übrigen eine sehr regionale Angelegenheit, es beträfe zum Beispiel Neukölln, den Ruhrpott, Köln und Bremen, ich kenne die Verhältnisse aus Gröpelingen und Tenever doch nun selber. Ich wiederum antwortete, das sei aber vielleicht gar nicht primär ein Problem der MigrantInnen oder der Migration an sich, sondern eines der Urbanisierungsfolgen: Ghettobildung in Metropolen. Das hätten dann diese Stadtteile mit Harlem oder Bronx gemeinsam - wo, außer in Spanish Harlem, weniger Immigration als vielmehr eine bestimmte Kombination aus Hautfarbe und Armut eine Rolle spiele, sprich, eine doppelte Diskriminierung. G. meinte daraufhin, "Nenn es wie du es willst, fest steht, dass es da tatsächlich ein Problem gibt, das aber jetzt total aufgebauscht wird und für das ein Herr Sarrazin die falschen Lösungen präsentiert." Und ich meinte, ja, eben, und zusammen mit den Äußerungen von Heinsohn, Schirrmacher und Steinbach sehe ich Symptome eines Rechtsrucks. Was für ein Rechtsruck denn, frug mich der G., diese paar Faschos werden nie etwas ausrichten. Von denen redete ich nicht war meine Antwort, ich dächte da eher an einen Extremismus der Mitte. Den sah nun der G. wiederum nicht, er meinte, CDU und FDP hätten Schwierigkeiten, ihre Legislaturperiode durchzuhalten und würden dann auch nicht wiedergewählt werden bzw. nicht mehr miteinander koalieren wollen, und dass eine dieser Parteien oder einer ihrer Flügel oder die SPD-Rechte sich faschisieren würde hielte er für ausgeschlossen. Ich redete auch nicht von Faschismus, wenn ich Rechtsruck sage, meinte ich wiederum, sondern eher so etwas wie zurück in die Ära Adenauer. Darauf entgegnete nun der G., das sei doch eine Zeit von boomendem Wirtschaftswachstum gewesen, da sei die Soziale Marktwirtschaft begründet worden und Adenauer hatte die Freundschaft mit Frankreich und die Verständigung mit der Sowjetunion gesucht, was sei an einer solchen Orientierung denn Rechtsruck. Nein, nicht außen- oder wirtschaftspolitisch, antwortete ich, hinsichtlich Innenpolitik und Zeitgeist: Keine öffentliche Sichtbarkeit von Minderheiten oder Nonkonformisten, Kommunistenhatz, Schwule werden verfolgt, Frauenrechte sind kaum entwickelt. "Ja mein Lieber, das war doch der Zeitgeist einer historisch völlig überholten Epoche, DAS RAD kann heute niemand mehr zurückdrehen. Glaubst Du im Ernst, dass all die bunten Spaßgesellschaftsleute, die heute so herumlaufen sich in das Korsett der piefigen Moral von damals zurückzwingen liessen? Nein, das Problem liegt ganz woanders. Die Sarrazins und Steinbachs sind die Hofnarren der aktuellen Politik. Die erzählen etwas, das so rechts außerhalb von allem steht, was in diesem Lande politisch relevant ist, dass man abgelenkt wird von dem, was in diesem Lande wirklich passiert. Genau das, was bei Euch Linken Beißreflexe und zugleich tiefsitzende Ängste auslöst: Rassenhygiene und Geschichtsrevisionismus. Darum dreht sich dann eine Debatte zwischen dem Chor der Blöden, der schon immer zu laut war und entsetzten Intellektuellen, dazwischen noch allerlei Betroffene und Berufsbetroffene sowie Auchdabeis. Und gleichzeitig lässt sich die Bundesregierung im Atomkompromiss mit Milliardenbeträgen bestechen, zu Konditionen, die selbst innerhalb des Korruptionsfalls noch unkorrekt sind, fehlender Schutz der Reaktorkuppeln usw., ein Korruptionsfall, gegen den die Flick-Affäre ein Fliegenschiss war, und statt dass jetzt die Massen auf die Straße gehen, den Rücktritt der Bundesregierung und ein Gerichtsverfahren wegen Untreue und Bestechung in einem besonders schweren Fall fordern ziehen die ihr Ding um so cooler durch, je lauter die Skandalnudeln ihre reaktionäre Scheiße verzapfen, und Ihr Linken macht da mit. Ihr denkt viel zu oberflächlich, zu symbolpolitisch und nicht strategisch genug."


Ich weiß nicht so recht, was ich davon halten soll, ob da was dran ist oder nicht. "Aufstand der Konservativen" titelt heute die Welt am Sonntag. Es geht darum, dass Steinbach laut über eine bürgerliche Partei rechts der CDU nachdenkt und der CDU, indem sie Sarrazin kritisiert unterstellt, sich wie "die linke Schickeria" zu verhalten, eine Wortwahl, die in diesem speziellen Kontext etwas von strukturellem Antisemitismus hat. Kein Rechtsruck? Nur Ablenkungsgefechte?

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Pack schlägt sich nicht
Na, was Don hier schreibt entspricht ja auch einem der Gespräche, die ich selber so gerade geführt habe oder dem Fazit, auf das dieses hinausläuft. Dazu demnächst mehr - aber diese Überlegungen sind es auch wert, wiedergegeben zu werden:

"Solche Leute rauben mir den Schlaf, und sie sind der Grund, warum ich immer wieder eingehende Anfragen zu "Hintergrundgesprächen" und "kleinen Kreisen" ablehne: Ich traue denen allen nicht. Ich kenne das alles zu gut. Ich brauche nicht noch mehr Erfahrungen aus kleinen, verfilzten Käffern, die immer gleich sind, egal ob sie Pfaffenhofen oder Berlin heissen. Nur gegenüber den wahren Blöden, den deutschen Verführbaren, die sich ausplündern und verarschen und verdrecken und ruinieren lassen, von Bankster-, Atommüll- und Sickolobby (lest die PDFs!) und ihren Mietsklavenpolitikern, die so ein Pack wählen und sich nur wirklich aufregen, wenn man ihre Dumpfheit anregt, für die habe ich auch kein Mitgefühl mehr."


http://rebellmarkt.blogger.de/stories/1693699

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