Beginn: 14 Uhr am Marktplatz
Bereits seit März diesen Jahres protestieren Flüchtlinge in Würzburg mit einem Zeltcamp in der Innenstadt. Flüchtlinge aus acht Städten folgten ihrem Beispiel und protestier(t)en ebenfalls mit öffentlichen Protestzelten gegen ihre Diskriminierungen, zeitweise traten sogar immer wieder Flüchtlinge in den Hungerstreik.
Am Samstag, den 08.09.2012, werden die sechsmonatigen Proteste in einem gemeinsamen Protestmarsch von Würzburg nach Berlin gipfeln. Auf einer Route zu Fuß und einer anderen mit dem Bus werden die Flüchtlinge ihre Forderungen nach einer Abschaffung der Flüchtlingslager und der Residenzpflicht sowie eines Abschiebestopps zu den politisch Verantwortlichen nach Berlin tragen.
Die Route zu Fuß führt dabei auf einer Strecke von 600 Kilometern von Würzburg aus ca. einen Monat lang durch Thüringen, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Brandenburg nach Berlin.
Zum Start des Marschs an diesem Samstag findet eine Demonstration in Würzburg statt. Die protestierenden Flüchtlinge rufen dazu auf am um 14 Uhr am Marktplatz Solidarität zu zeigen und gemeinsam gegen ihre permanente Unterdrückung, Diskriminerung und gegen rassistische Sondergesetze zu demonstrieren.
Mehr Informationen zu dem Protestmarsch und zur Demonstration unter: www.refugeetentaction.net
Außerdem sind die Flüchtlinge für den Protestmarsch dringend auf Spenden für Verpflegung und Logistik während des Marsches angewiesen.
Spendenkonto:
Förderverein Karawane e.V.
GLS Gemeinschaftsbank eG
Kontonummer: 4030780800
Bankleitzahl: 43060967
Stichwort: Protestmarsch Berlin
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http://faz-community.faz.net/blogs/stuetzen/archive/2012/09/04/teesieder-und-abkocher.aspx
Dazu fällt mir dann allerdings noch die ganz eigene Perspektive ein, die an Schweinefirmen absolut nichts relativieren soll, aber doch gewisse Zweifel an dem aufkommen lässt, was in alternativen Travellerkreisen so als "natürlich" und "authentisch" gilt. Als Rucksacktouris in arabischen Ländern unterwegs waren wir ganz begeistert, den Chai, den arabischen Tee zu trinken, und nahmen Einiges davon nach Hause mit. Es galt halt als cooler, diesen Tee zu trinken als den Darjeeling oder langblättrigen Assam aus dem Teeladen, obwohl er keineswegs besser schmeckte und nicht einmal blättrig, sondern Powder war. Inzwischen weiß ich, wo der herkommt. Das ist der Ausschuss, der nach dem Abfüllen von Ceylon-Tee in Sri Lanka und und Darjeeling in Indien übrigbleibt. Da werden sozusagen Reste zusammengefegt, und die werden dann nach Ägypten, Marokko oder Syrien exportiert. Das ist dann der "original arabische Chai".
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Flüchtlingsfrauenkonferenz im Frühjahr 2013
Solidaritätsaufruf mit dem Protestmarsch der Flüchtlinge nach Berlin Kampagne für die Schließung des Lagers in Breitenworbis
Rassistische Kontrollen stoppen - Polizei kontrollieren
Internationales Tribunal gegen die Bundesrepublik Deutschland - 13. bis
16. Juni 2013 in Berlin
Vom 23. August bis zum 2. September 2012 folgten Flüchtlingsaktivistinnen
und -aktivisten sowie Aktivistinnen und Aktivisten antirassistischer
Gruppen dem Ruf von THE VOICE Refugee Forum und der KARAWANE für die
Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen nach Erfurt zum BREAK ISOLATION
Flüchtlingssommercamp 2012.
ZUSAMMENKÜNFTE GEGEN KOLONIALES UNRECHT UND ENTWICKLUNG GEMEINSAMER
POLITISCHER BASIS
Mit einer Kundgebung gegen rassistische Polizeikontrollen am Erfurter
Hauptbahnhof wurde ein deutliches Zeichen gegen die Residenzpflicht und
Abschiebungen gesetzt. Diskussionen über Imperialismus und Kolonialismus
erweiterten das kollektive Verständnis über Unterdrückungs- und
Spaltungsmechanismen und unsere Rolle als Flüchtlinge und
Nicht-Flüchtlinge in dem Kampf gegen das koloniale Unrecht hier in
Deutschland. Im täglichen Kampf ist es essentiell, die von den
Herrschenden geschriebene Geschichte und ihre Lügen mit der Wahrheit über
Ausbeutung und Dominanzstrukturen zu widerlegen, die Grausamkeiten und die
vom System ausgehende Zerstörung offenzulegen.
Denn im Recht kein Mensch
FLÜCHTLINGSFRAUENKONFERENZ IM FRÜHJAHR 2013
Am ersten Wochenende fand an zwei Tagen ein erstes Treffen der
Flüchtlingsfrauen und aktive deutsche Frauen innerhalb des KARAWANE
Netzwerks statt. Sie beschlossen im Frühjahr nächsten Jahres die erste
Flüchtlingsfrauenkonferenz zu organisieren und bis dahin verstärkt die
Frauen in den Isolationslagern zu informieren.
SOLIDARITÄTSAUFRUF MIT DEM PROTESTMARSCH DER FLÜCHTLINGE NACH BERLIN
www.refugeetentaction.net
Am 8. September 2012 beginnt der Marsch der Flüchtlinge von Würzburg nach
Berlin. Dieser Protest ist eine klare Ablehnung der Residenzpflicht, die
jeden Landkreis zu einem Gefängnis ohne Mauern verwandelt. Es begann in
Würzburg, nach dem Mohammad Rahsepar am 29. Januar 2012 sich das Leben
nahm. Er erhängte sich mit seinen eigenen Händen, die Mörder sind aber
diejenigen, die das Lagersystem trotz jahrzehntelanger Proteste der
Flüchtlinge weiterführen. Seine jungen Nachbarn aus dem Iran wollten nicht
so enden wie er und andere, die nach jahrelangem Leben in einem
Isolationslager psychisch zerstört waren. Am Vorjahresabend des
Frühlingsbeginns traten sie auf die Straße und begannen einen bis heute
fortwährenden Streik in Würzburg. Sie ließen die Isolationslager hinter
sich und wählten den Widerstand. In Würzburg demonstrierten sie ihre
Entschlossenheit mit Aktionen, Hungerstreiks, Durststreiks und dem
zunähen ihrer Lippen.
Wir sind die Stimme aller Asylbewerber, die ihr Recht einfordern.
Wir haben laut geschrien, aber niemand hat uns gehört.
Jetzt haben wir unsere Lippen zugenäht, weil alles gesagt wurde.
Ihr Protest für die Schließung aller Lager und für die vollständige
Aufhebung der Residenzpflicht wurde von anderen Flüchtlingen in anderen
Städten aufgenommen und in Zelten weitergeführt. In Aub, Bamberg, Berlin,
Düsseldorf, Nürnberg, Osnabrück, Passau, Regensburg wurden ebenfalls Zelte
aufgeschlagen. Um alle Proteste zusammenzuführen und weitere Flüchtlinge
zu mobilisieren, marschieren die Flüchtlinge ab dem 8.September 2012
Richtung Berlin. Auf dem Weg werden die Flüchtlinge in den Isolationslager
aufgesucht und unterwegs wird die Verachtung gegen Residenzpflicht an
jedem Landkreis zum Ausdruck gebracht.
Am ersten Wochenende unseres BREAK ISOLATION Flüchtlingssommercampes hier
in Erfurt haben wir in Diskussionen mit dem Koordinationsrat der
protestierenden Flüchtlinge aus den Zelten und vielen anderen
Flüchtlingsaktivisten den Marsch diskutiert. Der Marsch wird von den
Flüchtlingsaktivistinnen und -aktivisten von THE VOICE und des
KARAWANE-Netzwerks begleitet. Alle Möglichkeiten werden genutzt, um die
Flüchtlinge über diese Aktion zu informieren. In Thüringen und
Sachsen-Anhalt wird THE VOICE Refugee Forum den Fußmarsch mit Aktionen,
politischen Inputs aus den Lagerkämpfen heraus und Infrastruktur stärken.
In Nordrheinwestfalen wird die KARAWANE für die Rechte der Flüchtlinge und
MigrantInnen aus Wuppertal und Bielefeld gemeinsam mit anderen
antirassistischen und antifaschistischen Gruppen die Bustour
organisatorisch stärken.
Das wichtigste Ziel dieser Aktion wurde in einer gemeinsamen Sitzung mit
dem Koordinationsrat der protestierenden Flüchtlinge seitens THE VOICE
Refugee Forum formuliert: Während diesen Marsches müssen wir alle daran
arbeiten, dass die Flüchtlingskämpfe zusammengeführt und eine noch
stärkere Einheit gebildet wird. Für die Kontinuität der Arbeit ist es
besonders wichtig, die im Kampf gemachten Erfahrungen zu berücksichtigen.
Dies wurde bereits in dem Camp selbst in 10 Tagen praktisch gelebt.
Flüchtlinge, die das Netzwerk der KARAWANE und THE VOICE Refugee Forum
seit kurzem kennen, konnten im Flüchtlingssommercamp in Diskussionen
miteinander und mit Flüchtlingsaktivistinnen und aktivisten sich
praktisches und theoretisches Wissen aneignen. Unser Verständnis von
Isolation und zwar nicht nur der Flüchtlinge selbst sondern auch ihrer
Kämpfe in den vorherrschenden Dominanzstrukturen wurde kritisch
analysiert.
Wo Unterdrückung herrscht, gibt es auch Widerstand
KAMPAGNE FÜR DIE SCHLIEßUNG DES LAGERS IN BREITENWORBIS
Das praktische Wissen wurde bei zwei Besuchen des Lagers in Breitenworbis
erweitert. Flüchtlinge aus dem Lager nahmen am Camp teil und berichteten
über die Drohungen durch die Lagerverwaltung (Sozialamt, Ausländerbehörde,
Hausmeister und Polizei). Daraufhin wurden spontan zwei Delegationsreisen
organisiert und bei gemeinsamen Treffen im Lager selbst, die
Unterdrückungselemente mit unserer physischen Präsenz konfrontiert. Bei
den Besuchen wurde klar formuliert, dass die Betreiber des Lagers ab heute
unter Beobachtung und Kontrolle der Flüchtlinge und der
Flüchtlingsaktivistinnen und aktivisten stehen. Die Besuche markieren den
Beginn einer gemeinsamen Kampagne für die Schließung des Lagers.
Bewohnerinnen und Bewohner des Lagers rufen zusammen mit THE VOICE Refugee
Forum für den 11. September 2012 zu einer Kundgebung vor der
Ausländerbehörde in Heilbad Heiligenstadt auf.
RASSISTISCHE KONTROLLEN STOPPEN POLIZEI KONTROLLIEREN
Pressemitteilung vom 31.8.
Die ersten Tage des aktuell stattfinden Break Isolation Camps verliefen
zunächst ohne Provokationen durch staatliche Organe. Rassistisch
motivierte Kontrollversuche am Erfurter Hauptbahnhof konnten durch
entschlossene Interventionen der Betroffenen in Einzelfällen unterbunden
werden. Nach unseren Besuchen der Flüchtlinge im Isolationslager
Breitenworbis wurden am Abend Aktivisten unseres Netzwerks kontrolliert
und in einem Fall frei von jeder Rechtsgrundlage mit Gefängnis bedroht.
Mit einer scharf formulierten öffentlichen Erklärung wurden die Kontrollen
verurteilt. Gleichzeitig wurde vom Camp aus eine Kontrolle der
Bundespolizei mit minimalem Aufwand am Erfurter Hauptbahnhof durchgeführt,
um das Programm des Camps nicht durch die Provokationen zu
vernachlässigen. Praktische Handlungsmöglichkeiten für einen Umgang mit
rassistischen Kontrollen wurden in gemeinsamen Diskussionen ausgearbeitet.
INTERNATIONALES TRIBUNAL GEGEN DIE BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND - 13. BIS
16. JUNI 2013 IN BERLIN
Es wurde im Camp deutlich, dass für die Selbstorganisierung der notwendige
Raum und Zeit notwendig ist. Kampferfahrung, die gemeinsame Ausarbeitung
unserer Geschichte fern der Lehrbücher und der staatlichen Propaganda
helfen uns, die Konfrontation mit den Unterdrückungsorganen konkret zu
gestalten. Der Kampf gegen die einzelnen Aspekte der Unterdrückung ist
gleichzeitig mit der Offenlegung der Ausbeutungs- und Dominanzstrukturen
zu führen. Um dieses koloniale und rassistische System anzuklagen, wird im
Sommer 2013 vom 13. bis zum 16. Juni ein internationales Tribunal gegen
die Bundesrepublik in Berlin organisiert. Der tägliche Kampf sowie jede
Aktion wird vor allem geprägt durch unsere physische Präsenz und Sein.
Wir rufen alle auf, die Ergebnisse des BREAK ISOLATION
Flüchtlingssommercamps 2012, d.h. den bald erscheinenden Kurzfilm Embryo
der Freiheit, diesen Text sowie die anderen Texte (als pdf im Anhang) und
Beiträge den Flüchtlingen und MigrantInnen in eurer Nachbarschaft zur
Verfügung zu stellen.
Vereint gegen koloniales Unrecht in Deutschland
BREAK ISOLATION -- Flüchtlingssommercamp Koordinationsnetzwerk: Karawane
Netzwerk und Flüchtlingsinitiativen in Thüringen, Wuppertal, Hamburg,
Berlin, Möhlau, Hannover, Augsburg und Würzburg.
Kontakt:
The VOICE Refugee Forum - Schillergaesschen 5, 07745 Jena
Tel.: ++49 (0) 176 24568898 - Email: thevoiceforum@gmx.de
oder
Kontakt:
KARAWANE für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen
c/o AZ Wuppertal, Markomannenstr. 3, 42105 Wuppertal
Telefon: 01578 65 46 336
E-Mail: wuppkarawane {ät] yahoo.de
Internet: http://thecaravan.org
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er schrie Shalom und spielte Holocaust im Libanon
ich habe Stalin gesehn
er haßt Gewalt und leitet eine Nervenheilanstalt
Die kommen immer wieder
die sind alle noch da
die kommen alle immer schlimmer wieder
die sind ganz ganz nah
Ich habe Jesus gesehn
mit Brandgesicht als Napalmsäugling ohne Augenlicht
ich habe Marx gesehn
er mag den Papst und der mag ihn (er gibt ihm Heroin)
Die kommen immer wieder
die sind alle noch da
die kommen alle immer schlimmer wieder
die sind ganz ganz nah
Ich habe Shakespeare gesehn
er führt Regie als Hamlet sehn sie Reza Pahlevi
ich habe Einstein gesehn
er singt The Show Must Go On und wohnt im Pentagon
Die kommen immer wieder
die sind alle noch da
die kommen alle immer schlimmer wieder
die sind ganz ganz nah"
Die Platte hieß "Alles Gelungene ist eine Form von Gewalt".
An diesen Song musste ich in den letzten Monaten oft denken. Denn so ähnlich geht es mir mit dem No-Border-Camp, dem Gendercamp , manchem bei der Mädchenmannschaft oder im Umfeld usw. Ich habe das Gefühl, dass da Themen, Debatten und Irrtümer der undogmatischen Linken aus den 1980ern und 1990ern sozusagen neuinszeniert oder auch recycelt werden, scheinbar mit dem festen Willen, die dümmsten Fehler, die der Linken unterlaufen sind (nehme mich selbst da ausdrücklich nicht aus) unbedingt zu wiederholen.
Und ich denke zurück an die Leute, die ich damals kennengelernt hatte, neben den vielen Vernünftigen halt auch die sehr Schrägen, und was später so geworden ist aus den großen KämpferInnen.
Da war zum Bleistift der "Edelproletarier". Der Edelproletarier machte für eine Antifagruppe eine Ausstellung zum Thema faschistischer Ordenskult und proletarische Gegenkultur. Die sah so aus, dass in einer Vitrine Nazi- und Wehrmachtsorden, preußische Orden, NS-Parteiabzeichen usw. ausgestellt wurden und in einer anderen Sowjet- und DDR-Orden, KPD-Abzeichen etc., und das war dann die "proletarische Gegenkultur". Als mein Freund Clausi spöttisch meinte, das wäre doch eigentlich genau das Gleiche entgegnete der Edelproletarier, Clausi sei wohl kein Arbeiterkind. Daraufhin antwortete er, zumindest verdiene er sich seinen Lebensunterhalt mit eigener Hände Arbeit und fragte den Edelproletarier, aus was für einer Familie er denn stamme. Kleinlaut erwiderte dieser, sein Vater sei Philosophieprofessor und seine Mutter Direktorin eines Gymnasiums.
Später bekam er Hausverbot in einem linken Zentrum, weil er eine Frau sexuell belästigt hatte. Noch später vernahm ich, dass er für einen Luft- und Raumfahrtkonzern Tarnkappenbomber entwickle.
Dann gab es eine Frau, die in unseren Zusammenhängen "Danger-Woman" genannt wurde. Das war eine Jura-Studentin, die über eine AG zum §218 in die Frauen-Lesben-Szene kam. Anfangs trat die auf wie eine typische Juristin, distinguiert und rhetorisch sehr professionell, dezent schick, kein Szene-Outfit. Während sie äußerlich zum Stachelpunk mutierte wurde sie inhaltlich immer radikaler, betrieb um 1990 schon so etwas wie "Auschlussfeminismus" und sorgte für die soziale Ächtung verschiedener Personen. Teilweise erwischte es nicht die Falschen, es waren üble Frauenbelästiger dabei, aber eben auch Männer, die lediglich verdächtigt wurden, Pornos geschaut zu haben, was einer näheren Überprüfung nicht standhielt, und Feministinnen, die ihre radikale Linie nicht mitmachten. Am Ende war sie selbst in der Frauen-Lesben-Szene komplett isoliert. Irgendwann warf sie ihre Marx- Engels- Luxemburg- Adorno- de Beauvoir- und Foucault-Bände auf den Müll (andere sammelten sie glücklicherweise ein) und zog nach Gomera, wo sie eine reichistische Therapie machte, und lebt heute als Bottom in einer BDSM-Beziehung mit ihrem damaligen Therapeuten.
Dann der Fighter, der Wetten darauf abschloss, wieviele Bullen er mit seiner Zwille erwische und heute Regionaldirektor bei einer Versicherung ist.
In einer Diskussionsrunde erzählten zwei Frauen, dass das Patriarchat der schwerste Widerspruch und das schlimmste Unterdrückungsverhältnis in dieser Gesellschaft sei, während mensch von einem Klassenwiderspruch eigentlich heute nicht mehr sprechen könne. Der Coach und ich hielten dem entgegen, dass wir sehr wohl immer noch in einer Klassengesellschaft leben würden und dass sie Rassismus wohl gar nicht auf dem Schirm hätten. Schon die Tatsache, dass alle Ausländerbeauftragten Deutsche seien wäre so, wie wenn Männer Frauenbeauftragte seien. Darauf kam dann, das könne mensch nicht vergleichen, das sei eine Frage des Staatsbürgerrechts. Beide machten auf dem Feminismus-Ticket Karriere, während antirassistische Radikalfeministinnen, die ich damals kannte in der Sozialhilfe landeten. Das sind so die Dinge, die mich umtreiben, wenn ich aktuelle entgleisende Debatten lese.
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Vietnam-Workshop in Hannover,
am 9. September 2012 - Geschichte(n) in Vielfalt
Ort: Kulturzentrum Faust, Warenannahme
Zur Bettfedernfabrik 3
30451 Hannover
Wann: 12.00 Uhr
Viele Grüße vom
Vietnam-Zentrum-Hannover e.V.
Chau Lam
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Liebe Freundinnen und Freunde,
in 48 Stunden muss sich meine Tochter vor einem pakistanischem Gericht wegen Blasphemie verantworten. Ihr könnte die Todesstrafe drohen. Seit ihrer Geburt leidet sie an einer geistigen Behinderung und sie sollte nicht bestraft werden. Bitte helfen Sie mir, meine Tochter zu retten. Unterzeichnen Sie die Petition an Präsident Zardari und unterstützen Sie meinen Appell zum Schutz von Minderheiten:
Unterzeichnen
Letzte Woche wollte eine wütender Mob meine Tochter bei lebendigem Leib verbrennen -- in 48 Stunden entscheidet ein Richter, ob sie frei kommt, oder im Gefängnis bleibt. Rimsha ist minderjährig, leidet an einer geistigen Behinderung und kann ihre Handlungen nicht immer steuern. Trotzdem wird sie hier in Pakistan von der lokalen Polizei wegen angeblicher Koranschändung angeklagt. Wir fürchten um ihr Leben.
Derzeit wird sie in einem Hochsicherheitsgefängnis festgehalten und in Stunden wird sie wegen Blasphemie-Verdachts dem Richter vorgeführt. Ihr könnte die Todesstrafe drohen. Wir sind eine arme christliche Familie und sind aufgrund dieses Vorfalls Racheakten ausgesetzt. Viele andere Familien leben in ständiger Angst vor Schikane, oder sind bereits geflohen. Aber die internationale Aufmerksamkeit um Rimsha hat wichtige muslimische Persönlichkeiten ermutigt, sich gegen die Ungerechtigkeit auszusprechen und Präsident Zardari veranlasst, dem Fall Beachtung zu schenken.
Bitte helfen Sie mir, die weltweite Empörung aufrecht zu erhalten. Ich bitte Sie dringend, meine Petition an Präsident Zardari zur Rettung von Rimsha zu unterzeichnen und den Schutz meiner Familie und aller Minderheiten zu fordern. Avaaz wird die Kampagne bei lokalen und internationalen Medien, die von unseren Politikern hier aufmerksam verfolgt werden, bekannt machen.
http://www.avaaz.org/de/pakistan_save_my_daughter/?bVlJxbb&v=17453
Ein wütender Mob verlangte die Festnahme meiner Tochter, nachdem ein Imam die Leute gegen sie aufgestachelt hatte, indem er behauptete, sie hätte den Koran geschändet. Einige drohten dann, sie zu töten und die Häuser der in unserer Gegend lebenden Christen anzuzünden. Ich bete, dass bei der Anhörung am Samstag der Fall gegen sie abgelehnt wird und sie zu uns nach Hause kommen kann.
Unsere Familie befindet sich in großer Gefahr. Selbst das Reden über die Blasphemie-Gesetze in Pakistan kann tödlich sein -- letztes Jahr wurde Pakistans Minister für Minderheitsfragen ermordet, nachdem er sich für ein Ende der Todesstrafe für Blasphemie eingesetzt hatte. Die Situation ist so angespannt, dass viele unserer christlichen Nachbarn in dem Armenviertel von Islamabad, in dem wir leben, ihre Häuser verlassen mussten.
Wir respektieren die Rechte aller Religionen. Wir sind einfach nur um die Sicherheit unserer Tochter und der ganzen Gemeinschaft besorgt und wünschen uns, dass dies nie geschehen wäre. Wir begrüßen die Ankündigung des Ulema-Rats, einer pakistanischen Dachorganisation von muslimischen Geistlichen: "Wir wollen nicht, dass jemand Ungerechtigkeit widerfährt. Wir werden mithelfen, dieses Klima der Angst zu beenden." Mit Ihrer Hilfe können wir nicht nur Rimsha befreien, sondern sicherstellen, dass der Vorfall zu einem größeren Verständnis zwischen Religionsgemeinschaften in Pakistan führt. Bitte unterzeichnen Sie die Petition und erzählen Sie Ihren Freunden davon:
http://www.avaaz.org/de/pakistan_save_my_daughter/?bVlJxbb&v=17453
Voller Hoffnung und Entschlossenheit,
Misrek Masih und das Avaaz-Team
PS: Diese Petition wurde als Bürgerpetition auf Avaaz' neuer Plattform gestartet -- dort können Sie Petitionen zu Themen, die Ihnen am Herzen liegen, initiieren. Um eine eigene Petition zu starten klicken Sie einfach hier: http://www.avaaz.org/de/petition/start_a_petition/?bv17453
Weitere Informationen:
Blasphemiegesetz in Pakistan: Hass im Namen des Herrn (Spiegel)
http://www.spiegel.de/panorama/elfjaehrige-wegen-blasphemie-in-pakistan-verhaftet-a-851895.html
Blasphemie-verdächtigtes Mädchen in Pakistan bleibt in Haft (Kipa)
http://kipa-apic.ch/index.php?pw=&na=0,0,0,0,d&ki=234859
Pakistan: Polizei verhaftet behindertes Mädchen wegen Blasphemie (Focus)
http://www.focus.de/politik/ausland/vorwurf-der-blasphemie-pakistanische-polizei-verhaftet-behindertes-maedchen-_aid_802602.html
Pakistanisches Mädchen wegen Blasphemie verhaftet: Glaube und Volkszorn (Süddeutsche Zeitung)
http://www.sueddeutsche.de/panorama/pakistanisches-maedchen-wegen-blasphemie-verhaftet-glaube-und-volkszorn-1.1445886
Vater des ‘Blasphemie-Mädchens’ bittet Präsidenten um Hilfe (Telegraph, auf Englisch)
http://www.telegraph.co.uk/news/worldnews/asia/pakistan/9503532/Father-of-Pakistani-Christian-blasphemer-girl-appeals-to-President-Asif-Ali-Zardari.html
Avaaz.org ist ein weltweites Kampagnennetzwerk mit 15 Millionen Mitgliedern, das sich zum Ziel gesetzt hat, den Einfluss der Ansichten und Wertvorstellungen aller Menschen auf wichtige globale Entscheidungen durchzusetzen. ("Avaaz" bedeutet "Stimme" oder "Lied" in vielen Sprachen). Avaaz Mitglieder gibt es in jedem Land dieser Erde; unser Team verteilt sich über 13 Länder und 4 Kontinente und arbeitet in 14 verschiedenen Sprachen. Erfahren Sie hier, etwas über einige der größten Aktionen von Avaaz oder folgen Sie uns auf Facebook oder Twitter.
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Avaaz kontaktieren: senden Sie uns eine Nachricht über dieses Formular:www.avaaz.org/de/contact?ftr. Sie erreichen uns telefonisch unter: +1 1-888-922-8229 (USA).
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Als analytische Methode zur Einordnung von Rassismus als Teil der Strategie von Herrschaft finde ich das Konzept allerdings nicht so gewinnbringend, da ist mir der Antirassismus des Neuen Antiimperialismus tiefgreifender - diese Cultural-Studies-geprägten Denkrichtungen kritisieren eben nicht den Kapitalismus an sich in einer Weise, die auf allgemeine soziale Revolte hinausläuft. Das wurde, freilich waren das ganz andere Leute mit einem sehr reduzierten CW-Verständnis auf dem Nobordercamp deutlich: Der zur Performance verkürzte Auftritt des RS-Umfelds sorgte für Krawall und Irritation (was ja nicht schlecht sein muss und gut sein kann), krachte aber hinein in die antirassistische Basisarbeit von Zusammenhängen, die seit Jahrzehnten aktiv sind und Rassismus, Sexismus, Kapitalismus und Imperialismus im Kontext angreifen. In diesem Zusammenhang sehe ich die Stellungnahmen meines alten Genossen Olaf
http://jungle-world.com/artikel/2012/30/45919.html
und die von Vassily Tsianos
http://jungle-world.com/artikel/2012/32/46024.html
und der Antifa Neukölln
http://de.indymedia.org/2012/08/333781.shtml
auch nicht, wie andernorts gemutmaßbehauptet
http://metalust.wordpress.com/2012/08/09/und-die-diskussion-schreitet-fort-nachschlag-zu-critical-whiteness-und-dem-antira-camp-bei-dem-ich-nicht-war
eben NICHT als Diskursbeherrschungsversuche von Privilegien verteidigenden Weißen (was Mbolo mir dazu erzählt hatte und auf der gleichen Linie lag natürlich erst recht gar nicht), sondern als Verteidigung der sozialrevolutionären Ausrichtung antirassistischer Kämpfe. Ein Genosse aus der Redaktion der Materialien für einen Neuen Antiimperialismus meinte mir gegenüber dazu:
"Das ganze erinnert mich an RAT (Racism Awareness Training), Bullenprogramm, das damals in den 1980er Jahren das Londoner Institut for Race Relation (ICC),
namentlich Sivanandan, heftig kritisiert hatte. Plötzlich musste man sich mit dem eigenen "Rassismus" etc. auseinandersetzen und sprachlich korrekt antworten und sich verhalten. Die Bullen haben trotzdem auf die Schwarzen eingeknüppelt und gesellschaftlich hatte sich nichts verändert. Außer dass man multikulturell aufgehübscht war. Klingt ganz ähnlich wie CW. Ein Selbstzerstörungsprogramm mit zugehörigen Hohepriestern der Exegese und
Exklusion. Die dauernde Identitätsfalle. Man muss diesen totalitären Reinheitszwang nicht unbedingt wiederholen".
Neugierig geworden las ich dann, was Sivanandan, den nun wirklich niemand als "weißen Privilegienverteidiger" bezeichnen kann dazu geschrieben hatte, und das beschreibt dann wirklich ein Counterinsurgency-Programm, ausgearbeitet im Thatcher-England, um (äußerst erfolgreich) den riots in den Ghettos die sozialrevolutionäre Stoßrichtung zu nehmen. Ethnisierung des Sozialen.
http://www.wildcat-www.de/material/m001siva.htm
Hervorgehoben:
"Der Rassismus wurzelt nach Auffassung von RAT in der weißen Kultur, und die weiße Kultur geht unbeeinflußt von materiellen Verhältnissen oder der Geschichte zurück bis zum Anfang der Zeit. Daher ist der Rassismus ein Teil des kollektiven Unbewußten, ein pränataler Schrei, eine Erbsünde. Daher können Weiße letztenendes niemals mehr sein als »antirassistische RassistInnen«. Sie sind sowieso schon rassistische RassistInnen, da sie schließlich in weiße Privilegien und Macht hineingeboren werden; aber wenn sie nichts daran ändern, sich (bewußt oder unbewußt) »einverstanden erklären« mit den institutionellen und kulturellen Praktiken, die den Rassismus verewigen, dann sind sie unrettbar verloren und bleiben rassistische RassistInnen. Wenn sie dagegen gegen solche Privilegien »die Waffen« - oder in diesem Falle RAT - »ergreifen und sie durch den Kampf beenden«, wenigstens in ihrem eigenen Leben, könnten sie wenigstens »antirassistische RassistInnen« werden. RassistInnen bleiben sie allerdings ein alle Ewigkeit. Dieses Argument ist ein Zirkelschluß und grenzt an genetischen oder biologischen Determinismus: Der Rassismus ist zusammengenommen die Kultur, und die Kultur ist weiß, und weiß ist rassistisch. Und die RATte kann nur aus diesem Teufelskreis ausbrechen, wenn sie die materiellen Verhältnisse zur Kenntnis nimmt, die den Rassismus erzeugen. Aber dann wäre sie nicht die RATte.
Aus demselben Grund meidet RAT die gewalttätigste, bösartigste Form des Rassismus, den Nährboden des Faschismus, den der weißen Arbeiterklasse - die, im Gegensatz zu dem, was RAT glaubt, genau deshalb rassistisch ist, weil sie machtlos ist, ökonomisch und politisch, und gewalttätig, weil die einzige Macht, die sie hat, die persönliche Macht ist. Es ist ganz klar, dass es hoffnungslos wäre, zu versuchen die Einstellungen und das Verhalten des ärmsten und verelendetsten Teils der weißen Bevölkerung zu verändern, ohne zunächst ihre materiellen Existenzbedingungen zu verändern. Aber wenn RAT das erkennt, wendet es sein Gesicht ab, und indem es vorgibt, so ein Rassismus sei extrem und außergewöhnlich, lehrt es die Lehrer, auch ihr Gesicht abzuwenden. Und an Innenstadtschulen, wo der Rassismus für das weiße Kind der einzige Spaß und die einzige Befreiung aus seiner hoffnungslosen Realität ist, heißt das, es zum Faschismus zu erziehen. [40] David Ruddell, Antionette Satow und sogar Schwarze wie Basil Manning und Ashok Ohri leugnen ausdrücklich die Bedeutung des Kampfes gegen die NF - mit der Begründung, eine so extreme Form des Rassismus sei nicht unbedingt die gemeinsame Erfahrung der meisten Schwarzen und mache es den Weißen auf jeden Fall zu einfach, den offenen Rassismus draußen zu bekämpfen statt des verdeckten in sich selbst, in ihrem täglichen Leben und in ihren Institutionen (womit in Wirklichkeit der Arbeitsplatz, die Freizeit usw. gemeint sind) (siehe Ruddell, Simpson 1982, Ohri, Manning, Curnow 1982). Aber der Grund dafür ist, dass sie, wie die AktivistInnen der Anti-Nazi League, wenn auch aus anderen Gründen, nicht die organische Verbindung zwischen Rassismus und Faschismus sehen. Martin Webster, der National Activities Organiser der NF, sah sie allerdings, als er erklärte, »die soziale Basis der NF besteht aus den Verzweifelten und Verdrängten unter der weißen Arbeiterklasse« (Webster 1979).
Und weil RAT alles außer der Mittelschicht ignoriert, macht es auch keinen Unterschied zwischen den verschiedenen Rassismen der verschiedenen Klassen - dem nackten Rassismus der Arbeiterklasse, dem vornehmen Rassismus der Mittelschicht und dem ausbeuterischen Rassismus der herrschenden Klasse -, und sei es auch nur, um zur Bekämpfung der verschiedenen Rassismen verschiedene Strategien und Bündnisse zu schmieden.
Andererseits gleicht der Versuch, RAT dazu zu bringen, irgendetwas so politisches zu tun, dem Versuch, einem Ei die Haare auszurupfen, wie ein tamilisches Sprichwort sagt. RAT spielt mit der Politik, es ist ein Fälschung, ein Pseudo - ein Schwindel, der die Menschen denken lässt, sie würden eine Lawine auslösen, indem sie Kieselsteine bewegen, der aber in Wirklichkeit die Kieselsteine nur bewegt (wenn überhaupt), damit die Lawine nie kommt.
Und weil in Großbritannien schwarze Menschen an diesem Schwindel beteiligt sind - indem sie ihn eingeführt haben, praktizieren und reproduzieren - konnte RAT die schwarze Politik und die schwarze Geschichte mit Beschlag belegen und den schwarzen Kampf auf den Hund bringen. Denn wenn der schwarze Kampf in Großbritannien je etwas bedeutet hat, dann war es die Rückkehr der Politik in den Kampf einer Arbeiterklasse, die sich in den Ökonomismus verlaufen hatte, die Rückkehr der Gemeinschaft zur Klasse ([41]), das Schmieden von »schwarz« als einer gemeinsamen Farbe kolonialer und rassistischer Ausbeutung und die Ausweitung von antirassistischen Kämpfen zugleich auf den Antifaschismus und den Antiimperialismus.
Das gleiche gilt für den schwarzen und Dritte-Welt-Feminismus: Wenn er je etwas bedeutet hat, dann einerseits als Korrektiv gegen die Personalisierung der Politik und die Individualisierung der Macht in der weißen Frauenbewegung und andererseits als Versuch, eine Einheit des Kampfes zwischen Rasse, Geschlecht und Klasse zu schmieden. RAT (das sich in Großbritannien mit schwarzen Frauen, darunter ehemaligen Aktivistinnen, in seinen Reihen brüstet) arbeitet nicht nur in beider Hinsicht in die entgegengesetzte Richtung, sondern spiegelt und verstärkt, indem es die Frauen an Rassenlinien spaltet, die gegnerische feministische Tendenz, die »Rasse« an Geschlechterlinien zu spalten, und zersetzt den Kampf noch weiter. Solch eine Fragmentierung des Kampfes hilft zwar vielleicht dabei, mit der persönlichen Paranoia fertigzuwerden, die das Kapital auf unterschiedliche Art bei verschiedenen Gruppen hervorruft, aber beschäftigt sie mit der Suche nach ihren Ausschnittsidentitäten und lässt das Kapital selbst ungeschoren.
Genau aus diesem Grund müssen die Kämpfe der neuen sozialen Kräfte, selbst wenn es keine klassische Arbeiterklasse mehr gibt, die einen klassischen Klassenkampf führen könnte, sich auf die Zerstörung der Herrschenden Klasse konzentrieren - denn die gibt es, in welcher Verkleidung oder unter welchem Namen sie auch den jeweiligen Bewegungen erscheint: Patriarchat, weißer Rassismus, Atommafia, oder von den »neuen Marxisten« heraufbeschworen wird: Machtblöcke, Hegemonien, dominante Fraktionen. Und besonders jetzt, wo die technologische Revolution dem Kapital neuen Aufschwung gibt und zulässt, dass die Herrschende Klasse ihre Anwesenheit - in so vielen Inkarnationen - verstreut und de-simuliert, während sie ihre Macht über uns andere zentralisiert und konzentriert."
Das ist von 1985. Der Diskurs hat sich seither immer einfach nur rückwärts bewegt. Es ist zum Heulen.
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Der 25-jährige Kläger aus Kassel war im Dezember 2010 auf einer Regionalstrecke von Kassel nach Frankfurt/Main von zwei Bundespolizisten wegen seiner Hautfarbe kontrolliert worden. Der junge Student hatte so etwas nicht zum ersten Mal erlebt und klagte gegen die polizeiliche Maßnahme. Die Klage blieb vor dem VG Koblenz zunächst ohne Erfolg. Das Urteil des VG Koblenz hatte bundesweit großes Aufsehen erregt, denn es legitimierte im Ergebnis das so genannte „ethnic profiling“ bzw. „racial profiling“, das von dem UN-Menschenrechtsausschuss bereits 2009 als menschenrechtswidrig eingestuft worden war. Auch die Bundesregierung hatte noch im vergangenen Jahr erklärt, bei rechtmäßigen verdachtsunabhängigen Kontrollen dürfe es keine unterschiedliche Behandlung von Personen nach Herkunft, Hautfarbe oder Religion geben.
Das OVG will in der Verhandlung am 29.10.2012 durch Vernehmung der beiden beteiligten Bundespolizisten sowie möglicherweise des Klägers die genauen Umstände der Personalienfeststellung ermitteln. Das VG Koblenz hatte seinerzeit dem Kläger durch Verweigerung von Prozesskostenhilfe (PKH) die Teilnahme an einer mündlichen Verhandlung unmöglich gemacht. Diese Verweigerung wurde vom OVG bereits als rechtswidrig aufgehoben.
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Yohannes‘ Bruder starb 2009 zusammen mit 76 anderen Flüchtlingen auf dem Mittelmeer. Seither kämpft sie für das Andenken an die im Mittelmeer gestorbenen Flüchtlinge - und für Gerechtigkeit: Zusammen mit anderen Angehörigen verklagte sie Italien wegen unterlassener Hilfeleistung.
Die STIFTUNG PRO ASYL verleiht ihren Menschenrechtspreis 2012, die PRO-ASYL-Hand, an Gergishu Yohannes. Die Preisträgerin, die als Minderjährige aus Eritrea nach Deutschland floh, setzt sich mit unermüdlichem Einsatz dafür ein, dass der Opfer an den Außengrenzen Europas gedacht wird und ihnen Gerechtigkeit widerfährt.
Ihr eigener Bruder starb im August 2009 zusammen mit 76 anderen Flüchtlingen auf dem Mittelmeer. Das in Seenot geratene Boot der Schutzsuchenden trieb 23 Tage lang im Kanal von Sizilien. Die meisten starben an Dehydrierung und Erschöpfung. Nach Angaben der fünf Überlebenden fuhren täglich mehrere Schiffe an ihnen vorbei, die sie hätten retten können.
Wochenlang telefonierte Gergishu Yohannes mit Behörden und Hilfsorganisationen auf der Suche nach Informationen über den Verbleib des Bootes. Doch obwohl die italienische und die maltesische Küstenwache den Aufenthaltsort des Bootes kannten, wurden die Flüchtlinge nicht gerettet.
Gergishu Yohannes suchte die Überlebenden in einem Krankenhaus und einem Internierungslager in Sizilien auf. Sie erfuhr von ihnen, wie die schiffbrüchigen Flüchtlinge vergeblich versuchten, die vielen vorbeifahrenden Schiffe zur Rettung zu bewegen und wie Tag für Tag mehr Menschen starben.
„Nichts hat mich so mitgenommen wie die Berichte vom Sterben dieser Menschen auf dem Meer“, sagt Yohannes.
Gergishu Yohannes reiste durch Europa, nach Eritrea und in den Sudan, besuchte die Familien der Opfer, die sie kannte, forschte nach den Namen weiterer Opfer. Über 1.300 Angehörige und Freunde der Toten aus der ganzen Welt brachte Yohannes in einer Interessengemeinschaft zusammen. Mit Vollmachten der Angehörigen ausgestattet, klagte sie gegen den italienischen Staat - wegen unterlassener Hilfeleistung mit Todesfolge in 77 Fällen. „Die Verantwortlichen, die nicht gerettet haben, müssen zur Rechenschaft gezogen werden“, fordert die Preisträgerin. Europa müsse endlich gewährleisten, dass Menschenrechte für Alle gelten – auch für Flüchtlinge vom afrikanischen Kontinent.
Die Katastrophe von Sommer 2009 ist kein Einzelfall. Im Jahr 2011 kamen über 2000 Bootsflüchtlinge im Mittelmeer ums Leben – Menschen, die inmitten eines mit modernster Technologie überwachten, dicht befahrenen Meers in unserer unmittelbaren Nähe starben, weil sich Europa systematisch gegen Flüchtlinge und Migranten abschottet.
Das Engagement von Gergishu Yohannes und ihrer Mitstreiterinnen und Mitstreiter zeigt der Öffentlichkeit in Deutschland und Europa, dass die Opfer dieser fatalen Flüchtlingspolitik keine Namenlosen sind. Hinter jedem Menschen, der bei der Überquerung des Meeres umkommt, stehen Familienangehörige, Freundinnen und Freunde, die der Tod ihrer Lieben in Trauer und Verzweiflung hinterlässt. Die Angehörigen der Toten leben in verschiedenen Ländern – auch in Deutschland.
Die STIFTUNG PRO ASYL verleiht Gergishu Yohannes den Menschenrechtspreis am 8. September 2012 um 14 Uhr im Haus am Dom in Frankfurt am Main.
http://www.proasyl.de/de/presse/detail/news/gergishu_yohannes_erhaelt_den_menschenrechtspreis_der_stiftung_pro_asyl/
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Die Preisträgerin kommt zu einem Vortrag am Freitag, den 28.09.2012, nach Kassel, siehe hier:
28.09.2012, 19:00:00 Uhr in Kassel
Sterben an Europas Grenzen - Vortrag und Diskussion zum Tag des Flüchtlings
› Details anzeigen
http://www.ekkw.de/kassel/forum/details.php?id=31300&show=detail
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Als meine Mutter heiratete trug sie ein schönes weißes Hochzeitskleid mit viel Stickereien und Applikationen. Es war eine arme Zeit damals, der Koreakriegsboom hatte noch nicht eingesetzt, und also tuschelten die Leute.
"Die Viehhändler, die können es sich ja leisten." "Das sind doch Judenfreunde, da muss man sich nicht wundern." "Das Gefängnis scheint seinen Geschäften ja nicht geschadet zu haben."
Tatsächlich hatte meine Mutter nach einem Schnittmuster eine Tüllgardine umgearbeitet. Geld für ein Kleid konnte man überhaupt nicht ausgeben.
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"Letztlich verschwimmt, welche Ursachen und Entstehungsgeschichten zu Pogromen wie in Lichtenhagen beigetragen haben. Schnell ist mensch dabei, der Politik und der Staatsmacht die Verantwortlichkeit zuzuschieben, die der Bevölkerung rassistische Flöhe ins Ohr setzt. Die Mächtigen sind also Schuld an den Gewalttaten, weil sie Hetzjagden betreiben und nicht eingreifen. Da wird mal so mir nichts dir nichts der breiten Masse eine Autoritätsgläubigkeit unterstellt und ihnen damit die Leistung zu selbstständigen (rassistischen) Denken abgesprochen, Macht einzig und allein beim Staat verortet und herrschaftsaffirmierend gedacht und kritisiert. Und am Ende bleibt die Frage offen: Wer hat denn nun die Mollis und Steine geschmissen?
Ich denke, diese Analyse geht schlicht nicht weit genug. Solange eine Mehrheit weißer Deutscher vom hiesigen Asyl- und Integrationsregime profitiert und auch ein Sarrazin meine soziale Position stützt und nicht gefährdet, sollte die Kritik auch white supremacy und die historische Kontinuität von Rassismus mit all den Wirkmechanismen in verschiedenste gesellschaftliche Bereiche berücksichtigen. Das muss selbstverständlich auch über Staat, Institutionen, Realpolitik und nationalökonomische Verwertungsinteressen, über Patriotismus und Nationalismus passieren, aber nicht ausschließlich. Denn Rassismus funktioniert auch ohne all das. Weiße Überlegenheit braucht keine Grenzen, keine staatliche Regulierung, kein Kapital. Die Äußerungen weißdeutscher Rostocker*innen, Mannheimer*innen, Hoyerswerdaer*innen in damaligen Fernsehberichten belegen das. Von “Ungeziefer” war da die Rede, von Nicht-Menschen, von “Nur ein toter N. ist ein guter N.”, “die klauen, machen alles kaputt, unzivilisiert, wie Tiere.” Das ist rassistisches Denken in schrankenfrei. Rassismus in Reinform. Damals wie heute."
http://medienelite.de/2012/08/28/lichtenhagen-kontinuitat-rassistischer-gewalt-und-weiser-uberlegenheit/
---------- Ich erinnere mich noch daran, wie GenossInnen, die vor Ort waren, diesen gnadenlosen Hass der rechten Schlägertypen schilderten, diese absolute Verrohung, die aus den Gesichtsausdrücken sprach.
Die Wildcat hatte mit ihrer Sonderausgabe "Riots von Rechts" damals eine Antwort zu finden versucht oder besser gesagt erstmal Fragen gestellt, die so richtig bis heute nicht beantwortet sind.
http://www.wildcat-www.de/wildcat/60/w60rosto.htm
Das wurde noch einmal fortgesetzt, aber eigentlich ist die Debatte bis heute offen
http://www.wildcat-www.de/zirkular/24/z24rassi.htm
Ich weiß nicht, ob das die so oft in Blogs beschworene Ironie der Neunziger war von der ich nie etwas mitbekommen hatte, aber das Pogrom hatte selbst in der Scherzartikelbranche seine Folgen:
https://www.titanic-magazin.de/shop/index.php?action=showdetails&from=search&pageNr=6&productId=3f719ebd975d3&
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http://www.neues-deutschland.de/artikel/236598.ein-brandsatz.html
Als einer derjenigen, die damals den Bundestag gegen die Abschaffung des Asylrechts blockiert hatten habe ich gerade so eine Art déja vu. Die Blockade damals war eigentlich eine symbolische Aktion - die Abgeordneten sollten den Bundestag nur so betreten können wie Asylsuchende Deutschland, auf dem Luftweg oder per Schiff. Militantere Aktionen wie das Beschießen der BGS-Hubschrauber mit Feuerwerksraketen wurden schon im Vorfeld unterbunden, es war eigentlich eine sehr gewaltfreie Aktion, wenn mensch absieht von einigen Hauereien am Rande und einem bedauerlichen Unfall eines Passanten und dem völlig sinnentleerten Einprügeln der maoistischen RIM auf MitdemonstrantInnen. Ich hatte damals zu einer der Vorbereitungsgruppen gehört und nahm am Blockadepunkt Süd in der zweiten Reihe teil. Am Vortag hatten wir in meinem Auto das Funktelefon nach Bonn gebracht (im Zeitalter der Handys kaum noch vorstellbar, es war ein seltenes, kostbares, strategisch wichtiges Gerät von der Größe eines Transistorradios) und das Gelände ausgekundschaftet, mit Trittin geschnackt, dann traf unsere Vorsitzende eine Polizeipatrouille zu Pferde, die sie, um eine Personenkontrolle zu verhindern, fragte, ob die sie auch vor den "Chaoten" beschützen würde, machte erfolgreich auf "armes unschuldiges Mädchen". Später kam es zu einer Hauerei, als eine Gruppe junger unerfahrener Ruhrpottpunks von den Bullen eingemacht wurde, bevor eine Jui-Jitsu-Truppe von uns denen die Knüppel wegnahm. Als die Blockade selbst zu Ende war, demonstriert wurde noch, verabschiedeten der Coach und ich uns von der Vorsitzenden und unserer Gruppe und fuhren nach Bremen und von dort mit der Kultischen und Laura nach Wangerooge in den Inselurlaub. Dort erfuhren wir aus dem Radio vom Brandanschlag von Solingen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Brandanschlag_von_Solingen
http://www.youtube.com/watch?v=oMU_f1IftMM
Am nächsten Tag hatte der Inselnazi die Reichskriegsflagge gehisst. Mit dem Zorn der Jugend stürmte Laura sofort auf sein Grundstück und holte den Fetzen ein. Der Inselnazi wollte uns von seinem Grundstück verweisen, wir kratzten stattdessen rassistische Aufkleber von seiner Fassade. Der Inselnazi ruf den Inselsheriff und erstattete gegen uns Anzeige wegen Hausfriedensbruch, wir gegen ihn wegen Volksverhetzung. Das hatte noch ein eher lahmes juristisches Nachspiel. Heutzutage müssen sich AntirassistInnen bei einer Rostock-Gedenkveranstaltung als Störer behandeln lassen, und in der FAZ wird die Abschaffung des Asylrechts nicht nur als richtig agefeiert, sondern alle, die einmal dagegen waren als weltfremde Spinner abgekanzelt. Die Frage, wann Breivik seine Kolumne in der FAZ bekommt ist von daher gar nicht so weit hergeholt.
http://metalust.wordpress.com/2012/08/26/von-prasidentinnen-fremde-fremde-fremde/
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http://rhizom.blogsport.eu/2012/07/26/u-s-evangelicals-crusading-for-homophobia-in-africa/
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ALARM - DI 4.9. 2012 SAMMELABSCHIEBUNG NACH BELGRAD, AB DÜSSELDORF
AIRPORT++++
NÄCHSTER VORRAUSSICHTLICHER ABSCHIEBE-TERMIN
Di 04.09. 2012 - warnt Betroffene, organisiert Widerstand und Protest!
Trotz Rostock-Lichtenhagen: Sammelabschiebung nach Belgrad, Serbien, ab Düsseldorf Airport Betroffenen sind vor allem Roma und andere Minderheiten.
Rostock - Von Sonntagsreden, Abschaffung des Asylrechts und Abschiebungen
Während die Politiker_innen vor der Kamera ihre betroffenen Sonntagsreden zu den Progromen in Rostock halten, dabei das Wort Progrom nicht in den Mund nehmen wollen und sich vor Gedenktafeln fürchten, arbeiten sie hinter den Kameras unverblühmt weiter an ihren rassistischen Abschiebungen. (Infos zu den Mahntafeln:
http://www.foerdervereinroma.de/romaffm/rostock.htm
Infos zu Rostock: http://rassismus-toetet.de/)
In perfider Weise werden wieder Menschen aus ihrem Leben gerissen, manche leben seit genau jenen 20 Jahren in der BRD oder sind zu der Zeit der Progrome hier in Deutschland geboren worden. Trotzdem will die Politik sie gewaltsam in ein anderes Land schaffen - abschieben.
An der rassistischen Politik hat sich nichts geändert, sie ist höchstens leiser, unauffälliger von außen schwerer wahrnehmbar geworden. Die Progrome in Rostock, Hoyerswerda, Mölln und anderen Städten wurden unverblümt genutzt, um eine rassistische Gesetzesänderung durchzudrücken
- die faktische Abschaffung des Asylrechts 1993.
(http://www.mfh-bochum.de/Hintergrund/faktische-abschaffung-asylrecht.htm)
DAMALS WIE HEUTE WERDEN DIE BETOFFENEN AUßEN VOR GELASSEN, NICHT GEFRAGT ODER ALS EIGENTLICH SCHULDIGE DARGESTELLT. Die ZAST (Zentrale Aufnahmestelle für Flüchtlinge) in Rostock-Lichtenhagen war damals schon überbelegt, statt einer Lösung wurden die Betroffenen, unter ihnen viele Roma aus Rumänien alleine gelassen, mussten ohne Zelte, Waschgelegenheiten oder Essen vor der ZAST kampieren. Politsch gewollte stereotype Bilder wurden produziert und anschließend für die Abschiebung der Menschen und die faktische Abschaffung des Asylrechts benutzt. Die Progrome kamen da wie gerufen.
Und die menschenverachtende Abschiebungsmaschine läuft weiter. Heute wie damals, von Verantwortung keine Spur. In einem kapitalistischen System braucht die Nation eine Spaltung der Gesellschaft, in die einen und die "Anderen". Während die einen angeblich dazu gehören, können die "Anderen" ausgegrenzt und stimatisiert werden. Um Menschen geht es hierbei nicht.
Widerstand der Roma:
Während dem NoborderCamp gab es einestarke Demonstration des Roma-Bündnis YAG BARI .http://alle-bleiben.info/news/info-news101.htm
http://alle-bleiben.info/news/info-news102.htm
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Vielfältiger Protest - trotz Urlaubszeit ?!
Bisher gab es immer Proteste am Flughafen Düsseldorf. Aufgrund von Urlaub und Krankheit sieht es diesmal dünn aus. Aber ob am Flughafen, vor den lokalen Ausländerbehörden oder in der Innenstadt. Protest kann vielfältig sein und wer weiß, ob es nicht doch noch spontane Proteste geben wird?!
Seid kreativ, seid aktiv, organisiert euch in Bezugsgruppen und kommt selbstständig zum Flughafen oder tragt den Protest in euer Stadt,vielleicht habt ihr eigene Ankündigungen, die ihr machen wollt?
Mailt uns!
Transparente an Brücken, Besuche bei Air Berlin, Beobachtung der lokalen Ausländerberhörde, es gibt viele Möglichkeiten.
Und natürlich freut sich bestimmt auch der Flughafen Düsseldorf immer wieder über lautstarke Hilfe in der Öffentlichkeitsarbeit bezüglich Abschiebungen.
DESHALB KOMMT AUCH DIESEMAL UND ZEIGT EURE WUT UND TRAUER:Flug startet wahrscheinlich um ca. 12 Uhr, nicht einsehbar vom Gate "F", einem unscheinbaren Gebäude zwischen Feuerwehr und Tor 36 gelegen.
http://www.duesseldorf-international.de/dus/lageplaene
Im Abflugterminal B befinden sich die Urlaubsschalter von AirBerlin.
Am Flughafen Düsseldorf hat es immer wieder kleinere und auch größere Demonstrationen gegeben, Flughafenbetreiber und Polizei reagieren dabei von betont gelassen bis nervös, zuviel Öffentlichkeit ist ihnen gar nicht recht. Ebenso verhält es sich mit Air Berlin, eine der Hauptfluggesellschaften die derzeit Charterabschiebungen im Auftrag von FRONTEX durchführt.
Sollte es Berichte von Aktionen geben freuen wir uns über die links und setzen sie gerne auf die Homepage, schreibt an abschiebestop [at] riseup.net
Mit solidarischen abschiebefeindlichen Grüßen
abschiebestop! düsseldorf
no border no nation - stop all deportations!
Stopp aller Abschiebungen - egal wohin!
Bewegungsfreiheit für alle!
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AKTIONEN GEGEN ABSCHIEBUNG
AKTIONEN GEGEN ABSCHIEBUNG (ES WURDE MAL GEGOOGELT)Künstlerfiguren Nanas aus Hannover in den Kosovo abgeschoben?
http://www.alle-bleiben.info/news/info-news48.htm
Bleiberecht im Kanzleramt?
http://de.indymedia.org/2012/08/333908.shtml
Abschiebearzt "besucht"
http://de.indymedia.org/2012/07/332825.shtml
Kommunikationsguerilla gegen Abschiebung
https://linksunten.indymedia.org/node/60728
auch dei vielfältigen Proteste der streikenden Flüchtlinge sollen hier nocheinmal erwähnt werden:
AKTIONEN VON BETROFFENEN
PROTESTCAMPS:Derzeit leisten viele von Rassismus und Abschiebung Betroffene Widerstand und organisieren sich.
In immer mehr Städten gehen Geflüchtete auf die Straße und verlassen die entwürdigenden Lager,so auch in Düsseldorf:
http://refugee-resist-duesseldorf.de/
PROTESTKARAWANE NACH BERLIN
Als ein Höhepunkt der Aktion ist im September eine Protestkarawane nach Berlin geplant, der auch in der Region halt machen wird, mit Demos und Aktionen. Viel lokale Unterstützung wird noch benötigt.
http://de.indymedia.org/2012/08/334014.shtml
BREAK ISOLATION CAMP
Seit dem 23. August läuft das Break Isolation Camp in Erfurt - Widerstand gegen die Isolierung in Lagern und gegen jede Abschiebung!
http://breakisolation.blogsport.de/
http://thevoiceforum.org/node/2692
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Weisst Du eigentlich Gauck, Du bist doch auch nur einer der 16 Millionen Wirtschaftsasylanten, die 1990 gekommen sind. Mein Freund Azad Sadir ist einheimischer als Du.
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Was jemanden angeht, der mich da mit mittlerweile bereits justiziablen Ausdrücken belegt kann ich im Nachhinein nur "missfit" sagen, wir sind einfach nicht miteinander kompatibel. Wobei jemand, der ständig mit der Megakeule um sich haut gleichzeitig Mimimi macht und Respekt und Empathie für sich einfordert die er anderen nicht entgegenbringt sich so langam auch nicht mehr über fehlendes Verständnis zu wundern braucht. Dass ich mich auf seinem Blog einige Male über Frauenfrust meinerseits ausmährte würde ich als Hilferuf bis Verzweiflungsschrei bei einem vermeintlichen Freund in einer Krise bezeichnen, für ihn ist das natürlich ebenso heteronormatives Dominanzverhalten, wie seinen Ansichten oder Erfahrungen die eigenen gegenüberzustellen in einer Gesprächssituation die ich am Ehesten als Sofaplauderei auf Augenhöhe titulieren würde ("Du erzählst was aus Deiner Jugend, ich daraufhin was aus meiner", "ach, so siehst Du das!") für ihn einen Umerziehungsversuch darstellt.
Die grundsätzlichen Nichtübereinstimmungen sind da auch noch viel grundsätzlicher, und sie haben aus meiner Sicht nur sehr bedingt etwas mit Marginalisierung vs. Mehrheitsgesellschaft zu tun. Fängt ja schon an mit für mich so unverständlichen Debatten wie die um das sich selbst neu erfinden. Das war für mich ein Streit um eine Formulierungsfrage, und Formulierungen sind austauschbar, nimmt man halt eine Andere, Thema durch,weiter im Text! Dazu muss ich sagen, dass ich mit all jenen Leuten, die sich so sehr stark um korrekte Sprache, angemessene Formulierungen usw. bemühen eh wenig am Hut habe. Ich habe auch wenig Sensibilität für Gewalt durch Sprache, weil ich dazu zu viel physische Gewalt erlebt habe. Die Familientradition aus der ich komme ist bäuerlich geprägt, und da geht es sprachlich derbe zur Sache. Als mein Opa sich mal beschwerte dass die Suppe kalt sei und ihm wurde geantwortet, dass könne nicht sein, die dampfe ja erwiderte er "Peerschiet dampet ok!" (Pferdescheiße dampft auch). Dass ist der Umgangston mit dem ich sozialisiert wurde.
So vor etwa 30 Jahren hatte ich als Schüler die These vertreten, dass jeder Mensch als weißes Blatt auf die Welt kommt und sich in lebenslangen Lernprozessen ständig verändere und es daher auch keine feststehenden Charaktereienschaften gäbe. Im Kern vertrete ich das heute immer noch, konnte aber im Lauf des Lebens feststellen, wie sehr sich doch viele Dinge verfestigen. Und da ist für mich inzwischen klar, mit was für Menschen ich gut zurechtkomme und mit welchen halt weniger. Wie gesagt, Atta und Tuc hatten für sich ähnliche Beobachtungen gemacht. Ich brauche Leute mit einem eher derben und schwarzen Humor, soziale Kompetenz macht sich für mich daran fest, ob jemand beim Umzug, der Renovierung oder Gartenarbeiten mit anpackt oder Gästen von auswärts bei sich zuhause einen Pennplatz anbietet, und ich stehe auf Verlässlichkeit.
Mein Bruch mit der Göttinger studentischen Linken vor so etwa 20 Jahren, und jetzt komme ich mal dazu, eine Geschichte weiterzuerzählen, in die seinerzeit jemand so reingrätschte, dass sie sich zunächst nicht weitererzählen ließ, war ein Bruch, der etwas mit ganz bestimmten Leuten und Strukturen zu tun hatte. Das waren zwei verschiedene Gruppen, eine allgemeinpolitische und eine Männergruppe, die in sich äußerst homogen waren, und ich war halt heterogen und fühlte mich schnell marginalisiert, ob wohl einer der elder fellows. Das waren überwiegend Studierende die aus moralproduzierenden Haushalten - Eltern Lehrer, Pastoren, Anwältinnen, Erzieherinnen - und aus Dörfern oder hessischen und süddeutschen Kleinstädten mit höchstens 20.000 EinwohnerInnen stammten. Und die kluckten eng zusammen - auf Auswärtstreffen, Tagungen, Parties usw. bildeten sie stets einen geschlossenen Kreis, mit meinen kurdischen FreundInnen setzten sie sich nicht zusammen - pflegten eine strikt an Sprachformen festgemachte PC-Moral, gingen zum Lachen in den Keller, machten politische Aktionen nicht an einer theoretischen Analyse und Was-tun-Diskussionen fest, sondern agierten aus spontaner moralischer Betroffenheit heraus und setzten Gruppenmitglieder außerhalb ihres homogenen Kreises unter Druck. Entsprechend verließen verschiedene Leute die Gruppe, und zwar die, die am Wenigsten der sozialen Matrix der Kerngruppe entsprachen: Der Arbeitersohn, die Designertochter, der Bisexuelle, der Professorensohn und eben ich, Kind eines Kaufmanns und einer Laborassistentin aus der Großstadt. Ich fand mich dann in außeruniversitären neuen Kreisen wieder, die in der Flüchtlingssoli aktiv waren. Eine dieser Gruppen bestand mehrheitlich aus KurdInnen und zum kleineren Teil aus Deutschen, und die KurdInnen bestimmten ganz klar wo es lang geht. Die Andere war völlig bunt zusammengewürfelt, da mischten sich Studis mit Malochern, Flüchtlinge mit Deutschen, es gab eine Architektin und einen Elektriker mit kollektiv geführter Alternativwerkstatt, charismatische Sprecherin war eine Dauersozialhilfeempängerin, die zu den mutigsten, vitalsten und pfiffigsten Leuten gehörte, die ich je kennengelernt hatte. Mit beiden Gruppen ging es nach vorne los. Dieses ätzende Konkurrenzgefühl, das ich aus studentischen Zusammenhängen kannte, wo Theoriewissen einer Einzelperson nicht als bereichernd für alle, sondern als Distinktionsvorteil ("Ich weiß was! Und Du nicht!") benutzt wurde gab es hier gar nicht. Auch ich Intellelo wurde öfter mal mit "Soll´n das? Meinst´n damit?" auf den Boden zurückgeholt. Aus diesen heilsamen Erfahrungen heraus bin ich ein Befürworter bunt durchmischter Gruppen bis heute geblieben, und ein Befürworter von Arbeit in Bündnissen. Die in gleicher Wolle gefärbten, auf Interna fixierten homogenen Zusammenhänge sind meine Sache nicht. Und da, wo man nicht ein breites Lachen tragen kann bin ich eh nicht zu Hause.
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Familie mit zwei kleinen Kindern in den Kosovo abgeschoben – Nach neun
Stunden waren sie weg – Flüchtlingsrat protestiert
FREDENBECK.. Sie kommen um Mitternacht, klingeln an der Tür in Schwinge
und geben ihnen 20 Minuten Zeit, um ein paar Sachen zusammenzupacken.
Sechs Beamte in Uniform und Zivil haben in der Nacht von Montag auf
Dienstag einen 29 Jahre alten Mann, seine 24 Jahre alte Frau sowie ihre
ein und drei Jahre alten Kinder in einer nächtlichen Abschiebe-Aktion in
den Kosovo gebracht. Vor 23 Jahren waren Gani Fazlijaj und Sultane
Bajrami aus dem ehemaligen Jugoslawien nach Deutschland geflohen. Keine
halbe Stunde nach dem Beginn der nächtlichen Aktion in Fredenbeck sitzt
die betroffene Familie in einem Fahrzeug und wird weggebracht.
„Überfallartig“ nennt der Flüchtlingsrat Niedersachsen die Abschiebung
in Schwinge. „Der Fall der Familie illustriert, dass in Niedersachsen –
zumal im Landkreis Stade, der nicht zum ersten Mal durch besondere
Rücksichtslosigkeit im Umgang mit Flüchtlingen Schlagzeilen macht –
Abschiebungen mit aller Härte durchgesetzt werden, wenn die Betroffenen
als nicht nützlich genug klassifiziert sind“, sagt der Geschäftsführer
des Flüchtlingsrates, Kai Weber. Kaum vorstellbar, dass sich so ein Fall
in einem anderen Bundesland ereignet hätte, so Weber: „Die Familie steht
verzweifelt vor den Trümmern ihrer Existenz und weiß nicht, wohin.“
Zuständige Ausländerbehörde ist der Landkreis Stade, und der steht für
seinen Umgang mit den Betroffenen seit Monaten in der Kritik. Das
TAGEBLATT hat mehrfach darüber berichtet.
Die Vorwürfe des Flüchtlingsrates im Fall der Familie Fazlijaj/Bajrami
weist Dr. Eckart Lantz, Erster Kreisrat, entschieden zurück. „Die
Vorwürfe des Flüchtlingsrates sind in keinster Weise korrekt“, sagt
Lantz: „Wir entscheiden immer nach Recht und Gesetz.“ Zum konkreten
Einzelfall dürfe er aus datenschutzrechtlichen Gründen nichts weiter sagen.
Die TAGEBLATT-Recherchen ergeben aber schnell ein vollständiges Bild des
Dramas. Die ganze Verwandschaft des abgeschobenen Gani Fazlijaj wohnt in
Fredenbeck, sechs Geschwister und die Eltern, alle mit gesichertem
Aufenthaltstitel. „Wir hätten das nicht für möglich gehalten“, sagt
Bruder Muzli Fazlijaj, zumal seine Frau und seine beiden Kinder am
Mittwoch nächster Woche in der Kreisverwaltung die deutsche
Staatsbürgerschaft bekommen – von der Behörde, die die Abschiebung
seines Bruders mit Familie verfügt hat. Er selbst gilt als gut
integriert. Für ein neues Fahrzeug des Deutschen Rotes Kreuzes hat er
zum Beispiel 2 500 Euro gespendet.
Die gesammelten Unterlagen der Familie belegen einen jahrelangen
Rechtsstreit, in dem der Kreis alle juristischen Auseinandersetzungen
gewonnen hat. Die Lage von Gani Fazlijaj war auch dadurch unhaltbar
geworden, dass er in einem entscheidenden Moment gegen eine Verfügung
des Landkreises keinen Einspruch eingelegt hatte. Der Unterschied
zwischen Gani Fazlijaj und seinen anderen Geschwistern ist, dass er die
Familie nicht allein ernähren konnte. „Unzureichende eigenständige
Sicherung des Lebensunterhalts“, heißt das in Behördendeutsch.
Teilzeitstellen hatte Gani Fazlijaj mehrfach und jetzt offenbar auch
eine Vollzeitstelle in Aussicht. Allerdings zu spät, um die Abschiebung
noch zu stoppen. Auch die Härtefall-Kommission des Landes Niedersachsen,
die Ende 2011 und im April 2012 mit dem Fall befasst war, lehnte das
Ersuchen Gani Fazlijajs ab.
Für den eigentlichen Vorgang der Abschiebung sind das niedersächsische
Landeskriminalamt und die Landesaufnahmebehörde in Zusammenarbeit mit
der Polizei zuständig. Familie Fazlijaj gehört der Ashkali-Minderheit im
Kosovo an. Gani Fazlijaj und seine beiden Kinder haben die kosovarische
Staatsbürgerschaft. Sultane Bajrami die serbische.
Abschiebungen ohne vorherige Ankündigung und deshalb auch mitten in der
Nacht sind in Niedersachsen seit 2005 wieder möglich. Damals hob der
jetzige Innenminister Uwe Schünemann einen Erlass der Vorgängerregierung
auf, der dies verhindert hatte. Die nächtliche Abschiebeaktion wird mit
der Uhrzeit des Abfluges begründet. Um Mitternacht stand die Polizei in
Schwinge vor der Tür, um 9.25 Uhr startete der Flieger in Frankfurt.
Landung im Kosovo um 11.45 Uhr. In dem Land, das Gani Fazlijaj vor 23
Jahren als Sechsjähriger verlassen hatte.
Der Flüchtlingsrat
Der Flüchtlingsrat Niedersachsen wurde 1984 gegründet und ist als
gemeinnütziger Verein anerkannt. Er koordiniert ein Netzwerk von rund
500 Flüchtlingsinitiativen, Kirchengemeinden, Gewerkschaften und
Einzelpersonen, die sich für die Interessen von Flüchtlingen in
Niedersachsen einsetzen, gewährleistet eine Beratung für Flüchtlinge
sowie für andere Migranten in Notsituationen und organisiert über die
Geschäftsstelle eine Reihe von Projekten. Der Flüchtlingsrat beteiligt
sich als Mitglied von Pro Asyl an der Koordination und Kommunikation auf
Bundesebene und steht in engem Kontakt zu Schwesterorganisationen in
Europäischen Nachbarländern. Aufgabengebiete sind Öffentlichkeits- und
Lobbyarbeit für Flüchtlinge, sowie Weiterbildung mit Seminaren und
Fachtagungen, Rechtshilfe in ausgewählten Einzelfällen und die
Herausgabe der Zeitschrift „Flüchtlingsrat” und die Durchführung von
Flüchtlingshilfe-Projekten.
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Morden weitergeht.
Fragen wir uns wie wir weitermachen werden ? was wir unseren Kindern
antworten werden?
Wir begrüßen die Demonstration und möchten Euch unseren solidarischen
Beitrag überbringen. Aufgrund des zeitgleich stattfindenden KARAWANE
Flüchtlingscamp in Erfurt können wir nicht selbst präsent sein. Wir
hoffen, dass Flüchtlinge aus der Region das Wort ergreifen und über
die aktuelle Situation frei von Angst und schonungslos sprechen werden.
Das, was den vergangenen gewaltsamen Tagen im August 1992 in
Rostock-Lichtenhagen etwas Besonders verleiht, war das übergeordnete
Interesse politischer Kreise und die konkrete Organisierung der
Situation.
Es ging damals um die Durchsetzung einer Grundgesetzänderung ? konkret
die faktische Abschaffung des Asylrechts. Das Pogrom von
Rostock-Lichtenhagen war der notwendige Katalysator, Flüchtlinge
schärfer zu verfolgen, zu entrechten und auszugrenzen. Unter dem
Eindruck des Szenarios von hunderten Steine und Brandflaschen
werfenden meist jungen Männern, begrüßt und angefeuert durch den
Beifall tausender Sympathisanten sprachen Politiker schnell von
?Volkes Wille? und dass jetzt gehandelt werden müsse. Dass, das Boot
voll ist, das hatten sie schon vor dem Gipfel der rassistischen Mord-
und Brandanschläge Anfang der 90er Jahre, ihren Bürgern und
Bürgerinnen ständig eingetrichtert. Sorgfältig gepflegter Rassismus
und Faschismus hilft bei Zeiten richtungsweisende Projekte auf den Weg
zu bringen. In Folge des Pogroms und der tödlichen Brandanschläge in
Solingen, Mölln, Lübeck, Hoyerswerda und anderswo in Deutschland und
eben nicht nur im Osten führte die Regierung die sogenannte
Drittstaatenklausel ein. Deutschland erklärte sich umgeben von
sicheren Drittstaaten. Jeder Flüchtling, der durch eines der
umliegenden Länder nach Deutschland kommt, wird dorthin
zurückgeschoben. Dieses gegenüber den anderen europäischen Ländern
erklärbar zu machen, musste der rassistische Mob von der Leine
gelassen werden. Dieser erste Schritt Deutschlands setzte das Signal
für den Krieg gegen Migration. Heute sind Todeslager und Todeszäune
entlang der EU- Außengrenzen eingerichtet und mit der
Grenzschutzagentur FRONTEX wird Flucht und Migration militärisch
beantwortet.
Wer guten Mutes und mit dem Glauben an soziale Sicherheit und
Menschenrechte seine vom Imperialismus verwüstete Heimat verlässt, es
schafft alle Todesstreifen zu überwinden und in Europa ankommt, der
findet sich im Zentrum dessen wieder, was seine Flucht verursacht hat
? in den Kernländern der kolonialistischen Unterwerfung. Hier sind die
Stammplätze der mächtigsten Interessenverbände, die durch Besatzung
und Versklavung sich den materiellen Vorsprung verschafften, die Welt
zu dominieren und dafür zu sorgen, dass heute alle fünf Sekunden auf
dieser Welt ein Kind verhungert. Hier hat sich das System entwickelt,
dass Besitz und Eigentum über alles stellt. So dass nach Generationen
kaum noch einer merkt, dass seine Seele, seine immaterielle
Kraftquelle schon in der Kindheit zu geschüttet wird. Die Kultur des
Kapitalismus schafft Gesellschaften frei von Empathie ? seelenlose
Gesellschaften ? unfähig sein Zombiedasein zu überwinden, solange die
Angst nicht überwunden wird, dieses menschenfeindliche System - innen
und außen ? zu bekämpfen, solange die Privilegien zu angenehm
erscheinen, um sie fallen zu lassen.
Das Pogrom von Rostock-Lichtenhagen war nur ein Teil des multiplen
Zombies, der für Flüchtlinge in Deutschland überall in Erscheinung
tritt ? im Mord an Oury Jalloh, oder Amir Ageeb, Ndeye Mareame Sarr,
Laye Konde , Christy Omordion Schwundeck oder in der Verweigerung
überlebensnotwendiger medizinischer Versorgung wie bei Mohamed Sillah
und Ousman Sey, in der vom Verfassungsschutz betrieben NSU-
Nazi-Mordkampagne. Beweise vernichten und Märchen erzählen ? Glaubt
ihren Lügen nicht mehr.
Der multiple Zombie ist solange stark, solange wir uns reinziehen
lassen, solange wir uns Befehlsnotstände und Sachzwänge einreden, die
uns keine Wahl lassen, solange wir akzeptieren, dass Deportationen,
Lager und Sondergesetze wie die Residenzpflicht feste Grundlage der
deutschen Gastfreundschaft ist.
Wir haben vor einigen Wochen in Rostock Flüchtlinge aus den Lagern in
Rostock, Greifswald, Bad Doberan und Jürgensdorf getroffen. Was sie
uns erzählten über die Behandlung durch die Behörden und die
rassistischen Attacken auf der Straße, lässt wissen, dass
Rostock-Lichtenhagen sich im kleinen Maßstab tagtäglich widerholt und
dass ein großer konzentrierter Hassausbruch jederzeit und nicht nur
dort sich wiederholen kann. Besonders in Zeiten verschärfender
ökonomischer Bedingungen und wenn es für die Herrschaften oben von
Nutzen ist. Und umso leichter, als dass alle die permanenten kleinen
Ausbrüche gewohnt sind. Dass es zu keiner Wiederholung kommt, bedarf
es aller Anstrengungen, die Lager zu schließen und die Residenzpflicht
komplett (für alle und für das gesamte Bundesgebiet) abzuschaffen.
Bei unserer Versammlung im Lager in Rostock, sagte ein Flüchtling:
?Wir können nichts ändern, wir sind nur einige zehn- oder
hundertausende in diesem Land, die Deutschen sind 80 Millionen. Die
Deutschen müssen für uns was tun.?
Das System treibt in die Schizophrenie.
Die Antwort ist die Selbstorgansierung und der alltägliche Widerstand
wie er von THE VOICE Refugee Forum Mitte der 90er Jahre begonnen wurde
und bis heute die stärkste Basis der Verteidigung der Flüchtlinge in
Deutschland ist. Nicht 80 Millionen Deutsche haben die Lager Katzhütte
oder Zella Mehlis wie ein dutzende weitere in Thüringen geschlossen,
sondern der Protest und der nicht kompromittierbare Widerstand der
AktivistInnen von THE VOICE.
Niemand gibt Dir Dein Recht, wenn Du nicht darum kämpfst, niemand
zeigt Solidarität, wenn er Deinen Kampf nicht kennt. Die
Flüchtlingsprotestzelte (www.refugeetentaction.net) in Süddeutschland
haben eine neue Welle des Widerstands auf die Straße gebracht. Break
Isolation breitet sich aus. Nach dem Break Isolation Camp
(www.thecaravan.org/refugeecamp2012) in Erfurt werden sich
FlüchtlingsaktivistInnen aus ganz Deutschland auf den Weg auf einen
Protestmarsch nach Berlin machen. Das rassistische Gesetz der
Residenzpflicht missachtend, alle Flüchtlinge und ehrlich Gesinnte
aufrufend sich zu beteiligen und der menschlichen Würde ein Gesicht zu
geben, werden sie dem multiplen Zombie herausfordern und die Isolation
brechen.
Wir rufen alle zur Solidarität, Unterstützung und Beteiligung auf.
Wir müssen uns auch vor Augen führen, dass in der gegenwärtigen
Situation unter dem Eindruck der kapitalistischen Schuldenkrise,
rassistische und faschistische Hetze sich weiter verschärfen wird.
Unsere Antwort kann nur unsere Organisierung und unserer
Zusammenschluß sein ? im alltäglichen Kampf zur Verteidigung unserer
Rechte und zur Überwindung des kapitalistischen Systems.
KARAWANE für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen, The VOICE
Refugee Forum,
Break Isolation-Flüchtlingsgemeinschaften in Deutschland
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http://avi.antville.org/stories/213410
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