Sonntag, 17. April 2016
My Benny is over the Ocean
Ist jetzt nen echter Insider, aber mindestens ein Leser weiß, was damit gemeint ist. Halt nen Schoner-Turn. Es gibt nicht nur Bergsteigen, und die Seilknoten haben wir bei den Sailors gelernt, was sich bei Bezeichnungen wie "Halbmastwurf" oder "Spierenstich" gut nachvollziehen lässt, und der Benny ist sowohl Segler als auch Kletterer. Also widme ich diesem Geburtstagskind diesen Song:

https://www.youtube.com/watch?v=ebXux_AopgM

... link (0 Kommentare)   ... comment


Freitag, 8. April 2016
Verfassungsbrüche durch Asyl-und Ausländergesetze
PRO ASYL, der Flüchtlingsrat Niedersachsen und der Exil e.V. Osnabrück
krisisieren, dass der Familiennachzug zu anerkannten Flüchtlingen in Deutschland
durch bürokratische Hürden auf die lange Bank geschoben oder ganz verhindert wird

Durch gezielte Maßnahmen verhindert die Bundesregierung, dass anerkannte
Flüchtlinge ihren Rechtsanspruch auf Familiennachzug einlösen können. Das ergibt
die Auswertung eines Projekts zum Familiennachzug, das PRO ASYL zusammen mit dem
Flüchtlingsrat Niedersachsen in Zusammenarbeit mit dem Exil e.V. Osnabrück
gestartet hat.

Der Familiennachzug von syrischen Flüchtlingen zu ihren in Deutschland
anerkannten Familienangehörigen wird von der Bundesregierung systematisch
untergraben und auf die lange Bank geschoben. Die Integration und der Neubeginn
in Deutschland könnte für syrische Schutzsuchende viel ungestörter verlaufen,
wenn diese sich nicht monate- oder jahrelang Sorgen um ihre Angehörigen in den
ausgebombten syrischen Städten oder in überfüllten Lagern in der Türkei machen
müssten.

Ein Blick auf die absoluten Zahlen beim Familiennachzug aus Syrien verdeutlicht
die Problematik der systematischen Verhinderung des Familiennachzugs: Seit 2011
bis Anfang 2016 wurde nach Zahlen des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge
(BAMF) rund 230.000 Personen aus Syrien in Deutschland Schutz gewährt.[1] Allein
in den Jahren 2014 und 2015 wurde 127.000 Syrer*innen Schutz gewährt. Dagegen
wurden im Zeitraum Anfang 2014 bis Oktober 2015 nur 18.400 Visa für syrische
Staatsangehörige zum Familiennachzug zu Schutzberechtigten erteilt.

Eine Visumantragstellung ist aufgrund des Kriegs in Syrien nur in den
Nachbarländern möglich. Die Bearbeitung der Visumsanträge erfolgt sehr
schleppend und nur bei wenigen Auslandsvertretungen, die für die Betroffenen nur
schwer zu erreichen sind. Die für viele Flüchtlinge leichter erreichbare
deutsche Auslandsvertretung in Erbil/Nordirak stellt beispielsweise nur
Geschäftsvisa aus, keine Visa für den Familiennachzug. Familienangehörige warten
viele Monate oder sogar mehr als ein Jahr auf ihre Termine bei den deutschen
Außenvertretungen in der Türkei, in Jordanien und im Libanon. Allein in Beirut
beträgt die Wartezeit auf einen Termin mindestens 14 Monate. Dort gab es Ende
Dezember 2015 bereits 6.000 feststehende Termine für Anträge auf
Familienzusammenführung für insgesamt ca. 18.000 Personen.[2] Auch in der Türkei
beträgt die Wartezeit für einen Termin derzeit mindestens 14 Monate.

Als neueres Problem ist nun die Einführung der Visumspflicht für Syrer in der
Türkei hinzugekommen. Obwohl die Visumspflicht offiziell nur Syrer betrifft, die
über Drittländer in die Türkei einreisen, stecken Tausende von Flüchtlingen an
der syrisch-türkischen Grenze fest und werden nicht ins Land gelassen. Weil ein
Visum für die Türkei nicht oder nicht zeitnah beschafft werden kann, verfallen
Termine, auf die die Familienangehörigen monatelang gewartet haben.
Achselzuckend verweist die Bundesregierung auf Sicherheitsprobleme in der Türkei
und wäscht ihre Hände in Unschuld: So teilte das Auswärtige Amt in der
vergangenen Woche mit, dass die Bundesregierung sich – anders als im Libanon –
in der Türkei nicht in der Lage sehe, vom Auswärtigen Amt benannten
Einzelpersonen eine Einreise auch ohne Visum zu ermöglichen. Auch dies ist
offenkundig eine Folge des Deals der Europäischen Union mit der Türkei.

Mit ähnlichen Schwierigkeiten kämpfen Angehörige von Syrern, die Termine für die
Visumantragstellung zwecks Familienzusammenführung über die deutsche Botschaft
in Jordanien gebucht haben. Nach Jordanien kann die nachziehende Person nur
einreisen, wenn dem Antrag auf Einreise seitens des jordanischen
Innenministeriums zugestimmt wird. Eine solche Einreisegenehmigung wird in
etlichen Fällen verweigert. Nachdem das Sechs-Millionen-Einwohnerland Jordanien
bereits rund 1,2 Millionen syrische Flüchtlinge aufgenommen hat[3], müssen
Tausende von Flüchtlingen in der Wüste vor der Grenze verharren und sind
ausgesperrt.

PRO ASYL, der niedersächsische Flüchtlingsrat und der Exil e.V. Osnabrück fordern:

1. Das Auswärtige Amt soll endlich ernsthaft handeln und im Kontakt mit den
Ländern Türkei, Jordanien und Libanon dafür sorgen, dass Familienangehörige von
in Deutschland anerkannten Flüchtlingen schnell und unbürokratisch einen Termin
zur Vorsprache bei einer deutschen Auslandsvertretung erhalten.

2. Dringend erforderlich, aber bis heute nicht umgesetzt ist die Ausweitung
eines Pilotprojekts des AA für die Bearbeitung von
Familienzusammenführungsfällen in Berlin, das im letzten Jahr gestartet ist.
Wenn Familiennachzugsfälle von Syrern zentral in Berlin bearbeitet würden,
könnten Familiennachzugsanträge innerhalb von drei Monaten entschieden werden.

3. Auch sollte das AA es ermöglichen, dass Syrer in allen rund 30 Staaten,
in die sie visafrei einreisen können, Familiennachzugsanträge bei den dortigen
deutschen Vertretungen stellen können. Derzeit ist dies nach Kenntnis des
Flüchtlingsrats und PRO ASYL nur in deutschen Vertretungen in Indonesien und
Tansania möglich. Warum nicht in Kairo oder Teheran?

Die Schwierigkeiten bei der Visumserteilung könnten bewältigt werden, wenn der
politische Wille da ist, und wenn die hohen bürokratischen Hürden gezielt
abgebaut werden. Der Familiennachzug zu anerkannten Flüchtlingen ist eine der
wenigen legalen und ungefährlichen Einreisemöglichkeiten. Gerade im Hinblick auf
das EU-Türkei-Abkommen und die völlige Abschottung der Grenze zu Griechenland
sind hier schnell Verbesserungen erforderlich.

Anlage 1: Akute Probleme beim Familiennachzug für Angehörige anerkannter
syrischer Flüchtlinge in Deutschland

... link (8 Kommentare)   ... comment


Anstatt Hash-Tags zu verbreiten
Ab und an mal einen Haschisch-Tag einlegen - das entspannt ungemein;-)

... link (0 Kommentare)   ... comment


Sonntag, 3. April 2016
Der Frühling ist da
Ich hänge die schwere Lederjacke weg, legen einen leichten orientalischen Duft auf und stelle mich auf Frühlingsgefühle ein. Das ist bei einem wie mir zwar schwierig, aber man sollte ja nichts unversucht lassen.

https://www.youtube.com/watch?v=Htk2ELTOjnU


https://www.youtube.com/watch?v=nP1Zj6SqN_Y

... link (13 Kommentare)   ... comment


Der Fernseher
Mein Vater hat mir einfach so einen tollen neuen Fernseher geschenkt, der nun über eine Woche in seiner Wohnung stand ehe ich ihn abholte. Da fragte er, ob ich den nicht wollte oder wieso er immer noch bei ihm stünde. Ich erwiderte, ich sei gedanklich nur bei meinen Kunden und meinen Geschäften und der Politik und käme nicht dazu mich mit anderem zu befassen. Da sei schlimm, fand er. Dabei gelte ich in der Branche noch als faul: Statt 14 Stunden am Tag zu arbeiten sehe ich zu, dass ich bis zur Tagesschau zu Hause bin.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Der Opa
Ostern hatten wir im Kreis der ganzen Familie gefeiert, ähnlich festlich und aufwendig wie Weihnachten. Ziemlich im Mittelpunkt stand dabei mein Vater, der Opa, wie ihn die Familie unabhängig vom eigenen Verwandtschaftsgrad nennt, der mit dieser Feier hochzufrieden war.

Am Ostermontag gingen wir zu zweit ins Museum in eine Ausstellung archäologischer Funde. Auf der Rückfahrt saß in der Metro vor uns eine Frau aussehenstechnisch lateinamerikanischer Herkunft mit ihrer sehr niedlichen wohl etwa achtjährigen Tochter. Opa fragte sie was ihr der Osterhase gebracht habe. Da entgegnete die Mutter: "Wir feiern zwar Ostern, aber dieses Jahr nicht. Mein Mann hatte einen Schlaganfall und wir kommen gerade aus dem Krankenhaus." Da fragte mein Vater, ob er der Tochter 5 Euro schenken dürfe, so als Trost. Er durfte, und das Strahlen im Gesicht der Kleinen war wunderbar. Später im Schalterraum der Sparkasse begann er dann noch eine lange und herzliche Unterhaltung mit einer armen Frau, die sich dort aufwärmte. So ist der Opa. Ein von grundauf lieber, am Mitmenschen orientierter alter Mann. Es sollte mehr von der Sorte geben.

... link (1 Kommentar)   ... comment


Freitag, 1. April 2016
Bersarin zum Tod von Imre Kertesz - hier sage ich mal: Lesebefehl
https://bersarin.wordpress.com/2016/04/01/zum-tod-vom-imre-kertesz/#comment-9791

... link (0 Kommentare)   ... comment


Mittwoch, 30. März 2016
Was sind das für Welche?
Neuerdings fallen mir Männer auf, die öfters in meiner Hood durch die Gegend marschieren, normalerweise in Gruppen und die ich phänotypisch nicht einordnen kann. Vom Habitus gewaltbereit wirkend, kahlgeschoren, aber es sind keine Skins. Sie tragen Kapuzis oder Hoodies, Adidas-Trainingshosen und Adidas-Turnschuhe. Kann mir jemand sagen, was für Welche das sind?

... link (5 Kommentare)   ... comment


Der Nachbar von gegenüber
In meiner Nähe wohnt ein Mann, der bisher im Rapper-Outfit umherlief, so mit Hoodie und Schlabberhose. Kürzlich sah ich ihn regungslos auf der Fensterbank liegend. Ich fragte mich erst, ob der die Amseln auf dem Vordach fotografiere, dann, ob der völlig besoffen ist, dann schaute ich genauer hin und stellte fest, dass er in einen weißen Kaftan gehüllt ist, einen Fez trägt und offensichtlich gen Mekka betet. Das wiederholt sich jetzt jeden Morgen, und der Vorhang in seinem Fenster ist tiefschwarz und kunstvoll gefaltet, erinnert irgendwie an eine unbeschriftete IS-Fahne. Muss ich mir Sorgen machen?

... link (9 Kommentare)   ... comment


Freitag, 25. März 2016
Einmal nachgefragt

... link (3 Kommentare)   ... comment


Donnerstag, 24. März 2016
Vom Gebrauchswert der Theorie
Was die politisch-theoretische Verortung angeht bin ich recht genau festgelegt. Zwar undogmatisch, aber doch sehr dezidiert orientiert (Festigkeit des Standpunkts hat nicht mit Intoleranz zu tun). Mein geistiges Bezugssystem ist eine Verbindung aus den Materialien für einen neuen Antiimperialismus,

https://de.wikipedia.org/wiki/Autonomie_(Zeitschrift)

http://www.materialien.org/

der Kritischen Theorie in ihrer Interpretation durch Adorno und bestimmten Aspekten des französischen Poststrukturalismus, im wesentlichen der Klassensoziologie von Bourdieu und dem Biomacht-Axiom von Foucault, auch noch ein wenig Baudrillard (obwohl der "vergesst Foucault!" gesagt hatte), mit Lyotard kann ich hingegen nichts anfangen.

Wenn dies also mein theoretischer Bezugsrahmen ist so stellt sich gleich die Frage "wofür nutze ich ihn?", und diese Frage ist keinesfalls eine Selbstverständlichkeit. Denn andere Menschen mit anderen Theorien in den Köpfen haben sehr unterschiedliche Weisen, mit der Theorie umzugehen. Für mich ist die Theorie ein Werkzeug, im Gegensatz zum Handwerkzeug ein Kopfwerkzeug, das der Erschließung der Realität dient, mir dabei hilft zu begreifen was zum Teufel wirklich los ist auf dieser Welt, als Mittel der Kritik, als methodische Grundlage wissenschaftlichen Arbeitens und auch als theoretische Grundlage politischer Praxis oder, wie mein alter Genosse Didi das mal nannte, als Theorie des politischen Handelns. Hingegen stellte ich oft fest, dass für andere sich als irgendwielinks definierende Menschen Theorie eher ein Religionsersatz ist oder auch ein Popanz, den man sich ins Haus stellt weil der chic ist. Ein früherer Genosse las einen Klassiker der Postmoderne (gibt es in der Postmoderne schon Klassiker? Bin mir da nicht schlüssig) und der Kritischen Theorie nach dem anderen mit der Geisteshaltung eines durstigen Suchenden, wie der spirituelle Sinnsucher, der in der Theorie wie in einem Glaubensssystem Erlösung finden will. Oder doch zumindest ein System, das seine persönliche Lebensweise erklärt, legitimiert und bestärkt. Eine der ätzendsten Vertreterinnen hipp-zeitgeistig aufgebrezelten Diskursverhaltens schrieb hingegen mal was von Theorieremixing und - Labeling, um die "Distinktiongewinne" usergerecht zu verteilen. Erstere Haltung respektiere ich doch ist sie mir fremd, für zweitere habe ich nur Verachtung übrig. Dabei ist ganz interessant, was für Idolatrie in diesem Zusammenhang getrieben wird. So, wie seit Alters her Marx und Engels, Lenin, Che, Luxemburg, Liebknecht und mitunter Bakunin und Kropotkin (und in meinem früheren Umfeld durchaus auch Leila Khalid und Marziah Ahmadi Ozkooi) mit ihren Portraits die Ikonen für Demos oder soziokulturelle Zentren und WG-Zimmer liefern, hängt mensch sich seit neuerer Zeit, genauer, etwa seit Auftreten der Antideutschen in ihrer Post-2001-Form auch Bilder von Adorno an die Wand, mit Bloch tat man das schon etwas länger,. Es würde wohl niemand auf die Idee kommen, sich ein Bild von Alexander Mitscherlich an die Wand zu hängen. Warum nicht? Was macht den einen Theoretiker/die Theoretikerin (Butler ist grenzwertig) zur Ikone und den/die Andere nicht?

Fest steht dass da, wo Theorie nicht tatsächlich als Mittel zur Erkenntnis genutzt wird die philosophische Ikonographie zum bloßen Mummenschanz wird. Für mich ist auch das Werk eines Adorno eine Materialhalde zum Nutzen und nicht etwas das angebetet oder als Renommierbuch auf den Tisch gelegt wird. Insofern ist auch mein Umgang mit dem Opus nicht von Ehrfurcht vor dem Autor geprägt, sondern pragmatisch: Was nützt der mir jetzt gerade zur Erklärung welchen gesellschaftlichen Problems?

Theorie ist Nutzanwendung und weder Kult noch Posergehabe.

... link (4 Kommentare)   ... comment


Do it like the hummingbird
Von Wangari Maathay.


https://www.youtube.com/watch?v=-btl654R_pY

... link (0 Kommentare)   ... comment


Buon Anniversario, Dario Fo!
Unglaublich, Du bist schon 90.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Mittwoch, 23. März 2016
Willkommenskultur auf griechisch: Ab in den Knast!
http://moving-europe.org/2016/03/22/press-release-on-chios/

https://refugeetrail.wordpress.com/2016/03/22/this-is-not-a-camp-its-a-prison/

... link (0 Kommentare)   ... comment


Sonntag, 20. März 2016
Tja, so kann´s kommen
Der Jesus war von Beruf her offiziell Zimmermann, ist mit Holz aber eigentlich erst bei der Kreuzigung in Berührung gekommen.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Donnerstag, 10. März 2016
Autonome kurieren keine Erkältung aus
Sie führen vielmehr offensiv den Kampf um die Befreiung der Atemwege.

... link (1 Kommentar)   ... comment


Mittwoch, 9. März 2016
Eine streckenweise bizarre Diskussion zum Internationalen Frauentag
Die findet sich bei der Genossin Netbitch: http://netbitch1.twoday.net/stories/1022549387/#1022551444

... link (42 Kommentare)   ... comment


Sonntag, 6. März 2016
Die Bundesuschi und die Wissenschaft
Die Dissertation von Zensurulla soll also ein Plagiat sein. Das ist die eine Nachricht. Sie umfasst 62 Seiten, das ist die andere. 62 Seiten? Komische Sitten haben die Mediziner. Das wäre dem Umfang nach bei uns eine gewöhnliche Zwischenprüfungsarbeit gewesen. Meine Abschlussarbeit hatte 120 Seiten, meine Dissertation knapp 400. Das sind so die Maßstäbe in den Geistes- und Sozialwissenschaften.

... link (8 Kommentare)   ... comment


Mittwoch, 2. März 2016
Happy 85, Tom Wolfe!

... link (0 Kommentare)   ... comment


Sonntag, 28. Februar 2016
Das Fahrrad, die Mode und die sublimen Codes
Ich meinte, jetzt zum Frühjahr werde ich mein Fahrrad wieder flottmachen. Der G. sagte, "Nimm meines statt Deiner alten Schlurre!", und ich erwiderte, dass mein Fahrrad hervorragend und sehr schön sei, worauf er verächtlich antwortete "wo das schön sein soll will ich aber echt mal wissen."

Sein Fahrrad ist ein Winora Damenrad mit großem Gepäckkorb und Torpedo-5-Gang Nabenschaltung. Meins ist ein wettbewerbstaugliches Mountainbike von K2 mit 28-Gang-Shimano-Cross-Schaltung. Der G. kennt nicht die Formensprache eines MTB, für ihn ist das ein hässlicher unförmiger Klotz, und so völlig dysfunktional ohne Gepäckträger. So ist das halt mit der Nichtwahrnehmung unbekannter Fakten, und auch der daran geknüpften kulturellen Codes. Die A., an sich ein Popkulturjunkie mit ausgeprägtem Designer-Outlet-Center-Einkaufsverhalten kann mir bei Shirts, deren bunte Beschriftung mir nichts sagt und bei denen ich mir denke "Wieso trägt jemand so etwas im Geschäftsleben statt eines Anzugs" sagen, von welchem Markenhersteller die sind und dass die 200 Euro kosten. Ihrerseits rümpfte sie darüber die Nase, dass Leute zu einer Vernissage in Outdoorklamotten kamen. "Wellensteyn wäre ja gegangen, aber doch keine Gore-Tex-Sachen", meinte sie genervt. Da konnte ich ihr dann erklären, dass Black Diamond und Arc´teryx Marken sind, die z.T. preislich über Armani, Versace und Gucci liegen und dass in IT-Kreisen diese Klamotten ebenso angesagt seien wie in der Kletterszene. Ups. Weit ist es gekommen - in den Achtzigern kaufte ich mir Klamotten im Second-Hand-Laden nach Gewicht, das Kilo 10 Mark. Aber auch damals waren 12-Loch-Dr-Martens und Hein Gericke natürlich Pflicht. Dafür steht glaube ich heute Carhartt.

... link (15 Kommentare)   ... comment