Mittwoch, 22. März 2017
Flüchtlingstandems
Liebe Alle,



ich möchte Euch auf eine Initiative einiger Lokaljournalist*innen hinweisen, die Tandems für Geflüchtete anbieten, um auch Geflüchtete selbst in Zeitungen berichten und schreiben zu lassen. Sie haben hierzu ein Crowdfunding gestartet, um die Begleitseminare zu finanzieren. Darüber hinaus suchen sie noch Interessierte, die mitmachen und sich bewerben wollen. Vielleicht ja für die Eine oder den Anderen interessant.



Unter folgendem Link könnt ihr weitere Informationen erhalten: http://newscomer.de/



Liebe Grüße

Julia



Julia Willie Hamburg, MdL

Sprecherin für Kinder-, Jugend-, Familien und Queerpolitik, Angelegenheiten des Verfassungsschutzes und Antifaschismus

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im niedersächsischen Landtag
Hannah-Arendt-Platz 1
30159 Hannover
Tel. 0511-3030-3307

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Der Reichtum der Fremden - eine poetische Spurensuche mit Hanna und Rosa Legatis
Datum/Zeit

23.03.2017
19:00 - 21:00 Uhr

Veranstaltungsort
SOWJETHAUS
Am Markt 6
38108 Dibbesdorf/ Braunschweig

Sie bringen großen Reichtum mit – die Menschen, die gerade Schutz in Deutschland suchen: ihre Musik, ihre Malerei, ihr Theater – und ihre Literatur. Diesen poetischen Reichtum präsentieren Rosa und Hanna Legatis.

Europäische Politiker tun mittlerweile alles, um Geflüchtete abzuschrecken. Die deutschen Asylgesetze sind die schärfsten seit Bestehen der Bundesrepublik. Grenzpolizeien werden mit Steuergeldern aufgerüstet, nordafrikanische Sammel-Lager, in denen jetzt schon unmenschliche Zustände herrschen, als politische „Lösung“ verkauft. Die Zahl der Ertrunkenen im Mittelmeer steigt jedes Jahr. Denjenigen, die es dennoch bis nach Deutschland schaffen, schlägt eine Welle der Ablehnung entgegen, häufig offener Fremdenhass. Wer dagegen Geflüchteten in Deutschland helfen will, verzweifelt nicht selten an bürokratischen Hindernissen.

Die beiden Künstlerinnen sagen: Das ist nicht die Gesellschaft, die wir wollen!

Es sind Flüchtende, die kommen. Menschen, die ihre Heimat verlassen mussten, weil sie keine Überlebenschance mehr hatten. Sie sind nicht unsere Feinde.

Heimat – damit wird Geborgenheit verbunden, Muttersprache, Herkunftsland. Aber auch: Flucht aus der Heimat, Heimatlosigkeit, Verlust. Blutige Konflikte und Armut rauben den Menschen jede Zukunft und treiben sie aus dem eigenen Land. Was bedeutet Heimat heute, in einer offenen Gesellschaft, die sich aus so vielen Nationalitäten zusammensetzt? Wie verkraften es Menschen, ihre Heimat nie wieder zu sehen? Traumata bleiben, bei vielen. Verzweiflung und dennoch – Hoffnung.

Zu jeder Zeit haben Künstlerinnen und Künstler beides beschrieben. Nach einer Antwort gesucht auf die Frage, was es für die eigene Identität bedeutet, ewig eine Fremde, ein Fremder zu sein. Rosa und Hanna Legatis begeben sich auf die Spuren der Dichterinnen und Dichter.

Und entdecken dabei nicht nur Schmerz, sondern vor allem große sprachliche Kunst, Humor, die Pracht der Worte, die Kraft der Gefühle, der Träume. Sie lesen Gedichte und Texte von Faraj Bayrakdar, May Ayim, Luc Degla, Tahere Asghary, Rose Ausländer, Hilde Domin, Heinrich Heine, Chimamanda Adichie, Mascha Kaleko, Yahya Hassan und anderen – klassische und moderne Werke.

Dieses Mal bei einem der Dichter persönlich, bei Luc Degla – in seiner Kultur-Gaststätte „Sowjethaus“ in Braunschweig.

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Die Gottespest in Pakistan - ein Beispiel aus dem alltäglichen Leben
“Ich bin schiitischer Moslem, doch Saima, meine Frau ist Sunnitin – Ich wurde als Vergewaltiger, Mörder und Entführer betitelt, weil meine Frau und ich den Normen trotzten und zu heiraten beschlossen. Ich erschien nicht bei Gerichtsterminen, die nur dazu dienen sollten, mich zu verfolgen.”

http://thevoiceforum.org/node/4339

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Mit Bierdeckeln gegen Rassismus
http://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/osnabrueck_emsland/Maulaufmachen-Mit-Bierdeckeln-gegen-Rassismus,bierdeckel116.html

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Sonntag, 19. März 2017
Hach Sehnsucht, Liebesqual, oder auch: Da geht die Hormonpumpe nach oben
Ich bin ja seit geraumer Zeit in eine wunderschöne Frau aus meinem Dojo/Sportcenter verliebt und weiß nicht wie ich an die rankomme. Außer sehr smallem Smalltalk und Blickwechseln gab es bisher keinen Kontakt. Heute nach dem Training nun Sauna, volle Kabine, genau ein Platz frei, neben ihr! Diesen Hammerkörper in berührbarem Abstand neben mir, Blickflirt aus 20cm Entfernung. Boah!

Ich weiß immer noch nicht wie ich sie beim nächsten Mal ansprechen soll, aber da muss etwas geschehen. Bald ist ja auch wieder Paarungszeit.

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Samstag, 18. März 2017
Neuer Anfang
Wieder mal mich beruflich selbst neu erfinden, 2 Alternativen zur Auswahl. Das Erfreuliche: Beide Seiten wollen unbedingt, dass ich für sie arbeite. Qual der Wahl, aber kein Bewerbungsstress. Es kann nur aufwärts gehen.

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Donnerstag, 16. März 2017
Was es mit Milo Yannopoulos wirklich auf sich hat
Lesenswerter Beitrag von Don:

http://blogs.faz.net/deus/2017/03/03/europaeischer-tod-in-la-la-land-4185/

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Mittwoch, 15. März 2017
Ewiges Rumgeloope
Hörst Du einen Dudelsong hast Du alle gehört. Ob der aktuelle Song von Jennifer Lopez oder Rockabye Baby - immer das gleiche. Im Hintergrund irgendwelche Rapepisoden, die den Hauptsong hinterlegen und sich anhören wie aus einem anderen Titel herauskopiert.

Gähn. Die Klangwolken gehen mir auf den Sender.

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Dienstag, 14. März 2017
Gespenstisches Universum - oder Multiversum
Alle Zeitpunkte und ihre Bezugssysteme sind gleich wirklich.
Es gibt kein Jetzt, weil die Zeit selber eine Dimension ist.
Eine reale vierte Dimension zusätzlich zu den Raumdimensionen.
Zukunft und Vergangenheit sind gleichermaßen wirklich.
Objekte existieren nicht nur in der Gegenwart, sondern auch in Vergangenheit und Zukunft, weil sie raumzeitlich ausgedehnt sind.
Es gibt bis zu 8 weitere Dimensionen, von denen wir keinerlei Vorstellung haben, die aber mathematisch bewiesen wurden.
Es gibt verschränkte Quanten, die unter Umständen über Milliarden Lichtjahre Entfernung GLEICHZEITIG identische Zustände zeigen, was wiederum den Vektor Zeit als Dimension in Frage stellt. Es gibt Nichtörtlichkeit. Es gibt Teleportation. Verglichen mit den neuesten Erkenntnissen der Quantenphysik ist das Einsteinuniversum simpel. Lässt sich der Kosmos überhaupt erklären, wenn man nicht zwölfdimensional denken kann?

Einstein: "Gott würfelt nicht."
Hawking and Followers: "Gott würfelt doch."

Realismus -was für eine Realität, Papa? Gibt es sie wirklich? Oder ist die Realität in Wirklichkeit ganz anders?

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Samstag, 11. März 2017
Schöner Migrantenhumor
Azad eröffnet ein orientalisches Spezialitätenrestaurant. Bei der Abnahme durch das Ordnungsamt fragt dessen Vertreter: "Herr Mahmood, was für ein Landsmann sind sie denn?"

"Kurde." "Ja, und woher?" "Aus Kurdistan." Schreibt der Mann "Kurdistan" in seine Kladde. Am Ende der Betriebsüberprüfung stellt Herr Ordnungsamt fest, dass alles tiptop ist. "Herr Mahmood, ich habe nichts zu beanstanden, Sie haben hier einen sehr ordentlichen, sauberen, gut aufgeräumten Laden, nur eine Sache wundert mich: Sie haben hier nur Elektroherde. Normalerweise ist es in der Gastronomie üblich, dass es gleich viel Gas- und Elektroherde gibt. "Wir Kurden haben etwas gegen Gas. Das ist fast dieselbe Sache wie bei den Juden."

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Samstag, 11. März 2017
Perfekter Tag
Heute hatte ich ein Vorstellungsgespräch, und ich habe den Job. Plus supergutem Feedback: Ich wäre eine sehr beeindruckende Persönlichkeit, bewundernswerter Mensch und man freue sich sehr, mit mir zusammenzuarbeiten. Nachdem dieses Gespräch gelaufen war wartete ich auf dem Bahnhof auf den Zug nach Hause. Mit mir wartete eine wunderschöne Frau, die perfekt meinem Beuteschema entspricht: Groß, schlank, lange schwarze Haare, hohe High-Heels-Stiefel, kurzer Rock, Netzstrümpfe. Da ich sie einerseits nicht belästigen, mich ihr andererseits aber aufmerksamkeitstechnisch nahebringen wollte, scharwenzelte ich hin-und-hergehend und ihr freundliche Blicke zuwerfend so lange vor ihr rum, bis sie mich selber ansprach. Es entspann sich ein nettes Gespräch, eine gemeinsame Bahnfahrt und ein unverbindlicher Flirt, eine Verabschiedung mit Umarmung und Kuss. Daraus folgt nichts, aber: Ich weiß wieder, wer ich bin und wie ich wirke. Alles sehr gut!

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Dienstag, 7. März 2017
Auf der Suche nach der außerirdischen Intelligenz
Diese Meldung hier legt nahe, dass Sonnensysteme mit Gesteinsplaneten die Regel und nicht die Ausnahme sind.

http://www.faz.net/aktuell/wissen/weltraum/trappist-1-sieben-erdaehnliche-planeten-entdeckt-14891074.html

Die Frage ist allerdings wie verbreitet Leben und wie verbreitet intelligentes Leben im Universum ist. Auf die Funksignale des SETI-Projekts hat es keine Antwort gegeben, und außer dem Wow-Signal, das nicht aufgezeichnet wurde gibt es keinen Hinweis auf Funksignale von Außerirdischen. Aber was sagt das? Zivilisationen von der Antike bis zur Industrialisierung kannten keine Funksignale. Ist es eine physikalische Notwendigkeit, dass technisch hochentwickelte Zivilisationen über Radiowellen kommunizieren, oder verdankt sich dies mehr den Erfindungen von Marconi und Morse? Wenn sich anderswo gepulste Laserstrahlen oder modulierte Gammastrahlen durchgesetzt haben, würden wir von dieser Art Kommunikation etwas mitbekommen?

Wir wissen es einfach nicht.

Btw

Und die Alabricker kommunizieren bekanntlich mit in Nullzeit teleportierten Photonen und die Gelenogarier mit Quantentunneln, ist klar.

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Dienstag, 7. März 2017
Nachbarschaftsrelationen
Das ist so die Art von Migrantenhumor, die ich schätze:Mein türkischer Nachbar meinte, dass er in einer wesentlich besseren Umgebung wohnen würde als ich. Ich erwiderte, das könne doch gar nicht sein, wir wohnten doch direkt nebeneinander. "Ja, aber Du wohnst neben einem Türken, ich wohne neben einem Doktor!"

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Karnevals-Reminiszenzen
Unser letzter Karnevalsumzug war echt gut. Etwas zeitverzögert also die Bilder dazu, bei der alten Nikon brauchte ich etwas, die zu entwickeln.










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Sonntag, 5. März 2017
Konsequenz
In der PC-Moralspackenfraktion gibt es ja die Auffassung, das Tragen von Rastafrisuren durch Weißdeutsche sei eine illegitime Aneignung von PoC-Inhalten, und eigentlich gehörten den Leuten ihre Haare gewaltsam abgeschnitten. Es gibt auch Gerüchte, dass PoC-Aktivisten das bereits getan hätten, ich weiß aber nicht ob das mehr ist als die Spinne in der Yuccapalme. Wenn wir nun konsequent sind und das auf alle Lebensbereiche anwendeten käme eine lustige Art von, öhm, Apartheid heraus: Krawatten dürfen nur von Kroaten getragen werden (bitte Pass vorlegen), Anoraks nur von Inuit, Pelzmützen nur von Russen und Kanadiern, tätowieren lassen dürfen sich nur Polynesier, Maori und Kelten usw. Das wäre konsequent.

Btw: Möglich wäre auch konsequente Nostalgie - wenn wir in Physik schön fleißig und nicht dumm sind wärs möglich dass bald schon wir im Paläzoikum sind.

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Ein lustiges Missverständnis
Es mag 10 Jahre her sein oder mehr, da fiel mir ein Paar auf das in der Nachbarschaft wohnt, ich weiß gar nicht mehr wieso und warum. Jedenfalls ist die Frau schwarz und ich meinte sie wäre gebürtige Kubanerin, der Mann hingegen weiß und Träger einer seltsamen Barttracht, so in der Art der Musketiere, Menjoubärtchen heißt das, glaube ich. Howauchever, ich fragte damals Vater, ob er diese Leute kenne. Da sagte er: "Der Mann ist Maler und ein großer Idiot. Fang mit dem besser gar kein Gespräch an, der zettelt mit jedem sinnlosen Streit an. Die Schwarze ist keine Kubanerin sondern geborene Deutsche. Die ist ihrem Mann weit überlegen und ist auch diejenige im Haus die das Geld hat."


OK, das merkte ich mir, und die Jahre über sprachen wir ab und an über diese Leute, wobei nie ein Name fiel, sondern immer nur "Der Maler und die Schwarze" gesagt wurde. Zu Weihnachten haben die eine extrem aufwändige, grellbunte Weihnachtsbeleuchtung im Garten, die keinen Ast ausspart, und als ich das Vater erzählte, meinte der "Ich hab Dir ja gesagt, der Mann hat keinen Stil und keinen Geschmack." Ich hatte abgespeichert dass den beiden das Haus gehört und der Mann Malermeister ist. Als kürzlich das Gespräch wieder auf die Leute kam und ich den "Malermeister" erwähnte sagte Vater, zum Meister hätte der nie das Zeug gehabt, dazu wäre der viel zu blöd, er sei nur Geselle gewesen. Wieso gewesen, fragte ich zurück, was mache er denn jetzt. Darauf erwiderte Vater, naja Rentner natürlich, der Mann ist 80. Worauf ich erwiderte, der Mann von dem ich die ganzen Jahre gesprochen hätte sei so alt wie ich, die Frau auch. Und dann stellte sich heraus, dass Vater stets Leute gemeint habe die ein Haus daneben wohnten, bei "Schwarze" hatte er auch stets eine Frau mit schwarzen Haaren gemeint. Bei ihm muss man schon das N-Wort gebrauchen, damit er versteht was man meint. Ich habe mir dann den Spaß gemacht auf das Klingelschild zu schauen. Ein deutscher Name und einer, der so kreolkubanisch klingt wie es überhaupt nur geht. Vor dem Haus ein Auto mit der kubanischen Flagge am Rückspiegel. Also auch keine "geschmacklose" Weihnachtsbeleuchtung, sondern eine karibische;-)

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Samstag, 4. März 2017
Diskriminierung "Besorgt über die Ausmaße staatlicher Übergriffe"
UN-Vertreter kritisieren die Situation von Menschen afrikanischer Abstammung in Deutschland.

Von Constanze von Bullion, Berlin

Menschen afrikanischer Abstammung sind in Deutschland häufig mit Diskriminierung konfrontiert. Sie werden von der Polizei oft nur aufgrund ihres Aussehens kontrolliert und kämpfen mit Rassismus im Bildungssystem und am Arbeitsplatz. Zu dieser Einschätzung ist eine Expertengruppe der Vereinten Nationen nach einem Deutschlandbesuch gekommen. "Die Arbeitsgruppe ist tief besorgt über die Situation von Menschen afrikanischer Abstammung in Deutschland", sagte UN-Chefberichterstatter Ricardo Sunga am Montag in Berlin. Der Alltag schwarzer Menschen in der Bundesrepublik sei "gezeichnet von negativer Stigmatisierung", viele hätten Angst um ihre Sicherheit.

Das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte überprüft regelmäßig die Menschenrechtslage einzelner Nationen. Schon 2011 bemängelten die UN, dass Deutschland keine belastbaren Daten über ethnische und religiöse Minderheiten erhebe und deren Gleichstellung oder Benachteiligung nicht messbar sei. Damals gelobte Deutschland Besserung. Passiert aber sei wenig, stellten Vertreter der UN-Arbeitsgruppe für Menschen afrikanischer Abstammung nun fest. Auf Einladung der Bundesregierung hatten sie sich in Dessau, Dresden, Berlin, Düsseldorf, Wiesbaden und Hamburg bei Behörden und zivilgesellschaftlichen Initiativen informiert. Qualifizierte Daten gebe es immer noch nicht, kritisierten die Experten, und wenig Bewusstsein für die Problemlage.

Rund 800 000 Menschen mit afrikanischen Wurzeln leben in Deutschland, schätzen die UN-Experten, weitere 200 000 seien in zweiter Generation im Land. Dennoch würden sie nicht als eigene Minderheit wahrgenommen, deren Gleichstellung vorangetrieben werden müsse. "Menschen afrikanischer Abstammung bleiben in Deutschland unsichtbar", sagte UN-Berichterstattung Sunga. Und das, obwohl mit der Angst vor islamistischem Terror auch Fremdenfeindlichkeit und Angriffe auf diese Menschen zugenommen hätten.

Der deutsche Rechtsstaat garantiere Gleichberechtigung und Schutz vor Diskriminierung, auf dem Papier. Es fehle auch nicht an historischem Bewusstsein, etwa über deutsche Weltkriegsverbrechen an Juden, so Sunga. Dieses Wissen aber überschatte die Verbrechen der deutschen Kolonialgeschichte wie der Völkermord an Herero und Nama vor dem Ersten Weltkrieg. Nötig sei hier mehr Aufarbeitung, ein direkter Diskurs mit den Nachkommen der Opfer sowie deren Entschädigung.


In Deutschland, so die Experten, sei "Racial Profiling" weit verbreitet, also Kontrollen und Festsetzung von Personen nur aufgrund ihres Aussehens oder der Ethnie. Das ist mit dem UN-Zivilpakt und der Europäischen Menschenrechtskonvention unvereinbar, nach Aussage der UN-Berichterstatter aber "endemisch" in Deutschland. "Racial Profiling ist falsch und muss aufhören", so Sunga. "Die Arbeitsgruppe ist besorgt über die Ausmaße staatlicher Übergriffe auf Personen afrikanischer Herkunft." Bei Polizei und Justiz gebe es institutionellen Rassismus und abwertende Stereotype. In Schulen würden schwarze Schüler auf wenig Erfolg versprechende Bildungswege geleitet. Die UN-Arbeitsgruppe rief Deutschland auf, einen nationalen Aktionsplan zur Verbesserung der Menschenrechtslage aufzulegen. Das Land müsse alle Formen von Diskriminierung bekämpfen und "seine Anstrengungen verstärken".

http://www.sueddeutsche.de/politik/diskriminierung-besorgt-ueber-die-ausmasse-staatlicher-uebergriffe-1.3397608

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Donnerstag, 2. März 2017
Wohnungsbaugenossenschaft gibt sich völkisch, rassistisch und reaktionär
Reaktionäres politisches Pamphlet: Kommentar des Flüchtlingsrats Niedersachsen e.V. zum Geschäftsbericht 2015 der Wohnungsgenossenschaft Gartenheim (Hannover)

Der „Geschäftsbericht und Jahresabschluss 2015“ der Wohnungsgenossenschaft Gartenheim eG aus dem Februar 2016 lässt die Leser_innen fassungslos und bestürzt zurück. Zwischen den erwartbaren Zahlen und Daten verbirgt sich ein reaktionäres politisches Pamphlet, das nur mühsam als eine Skizze der „Risiken und Chancen der zukünftigen Entwicklung“ der Wohnungsgenossenschaft getarnt ist.

Es handelt sich um eklektische Zusammenstellung bewährter Versatzstücke rechter Diskurse. Es fehlt nicht das insbesondere bei der Reichsbürgerbewegung verbreitete Phantasma des besetzten Deutschlands („besetztes Land“, S. 10), die völkische Argumentation vom drohenden „Volkstod“ („niedergetrampelte, ausgestorbene Nation“, S. 10, „Niemand stirbt freiwillig aus“, S. 11) und eine kulturchauvinistische Haltung (die Toilette werde von „weiten Kreisen der restlichen Weltbevölkerung“ nicht verstanden oder benutzt, S. 13). Die in rechten bis rechtsextremen Kreisen verbreitete Behauptung eines bevorstehenden Bürgerkrieges wird, wenn auch indirekt, ebenfalls angedeutet (Versicherungen würden Schäden bald als „kriegerische oder bürgerkriegsähnliche Ereignisse“ bewerten, S. 13). Wenn der Autor von „Stammbevölkerung“ (S. 12) schreibt und die Flüchtlinge mit einer „große[n] Herde“ (S. 11) vergleicht, zeigt sich eindeutig das völkische Weltbild des Autors und das Denken in „Kulturkreisen“, in dem jedes „Volk“ seinen festen Platz habe. Selbst das Schlagwort vom „Lebensraum“ (S. 11), mit dem völkische und rassistische Vordenker in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts die nationalsozialistische Eroberungspolitik vorbereitet hatten, wird aufgenommen. Es wird hier nur umgekehrt: Ging es einst darum, einen neuen „Lebensraum“ im östlichen Europa zu erobern, weil nur so das Überleben des „deutschen Volkes“ gesichert werden könne, wird hier die Bundesrepublik als der „Lebensraum“ verstanden, der gegen den „Migrantenstrom“ (S. 11) verteidigt werden müsse.

Der Text reiht sich damit ein in die Untergangsphantasien, die in bürgerlich-konservativen bis rechtsextremen Kreisen seit über 100 Jahren verbreitet sind und in denen immer wieder ein drohender „Volkstod“ beschworen wurde (vgl. Thomas Etzemüller, Ein ewigwährender Untergang. Der apokalyptische Bevölkerungsdiskurs im 20. Jahrhundert, Bielefeld 2007). Wie in Texten dieser Art üblich, soll den Ausführungen mit historischen Einordnungen, die lediglich scheinbar fundiert und wissenschaftlich nicht ernst zu nehmen sind, und eingestreuten Verweisen auf unverdächtige Quellen ein seriöses Gepräge gegeben werden. Ähnliche Argumentationsmuster finden sich etwa bei Thilo Sarrazin, Udo Ulfkotte oder im Heidelberger Manifest, in dem deutsche Hochschulprofessoren 1981 vor „Unterwanderung“ und „Überfremdung“ warnten.

Die Argumentation ist so sehr Bestandteil rechter Ideologien, dass das bloße Antippen der Schlagworte genügt, um den Eingeweihten zu verdeutlichen, was gemeint ist. Für die mit diesen Argumentationsmustern nicht vertrauten Leser_innen bleibt ein beklemmendes Gefühl der Angst und diffusen Bedrohung zurück.

Warum sich eine Wohnungsgenossenschaft anschickt, Ängste zu wecken und einen drohenden Untergang zu suggerieren, bleibt dabei völlig unklar. Womöglich bereitet der Autor hier seine Kandidatur für ein Mandat der AfD oder einer anderen rechtsextremen Gruppierung vor.

Als ein Beitrag zu den Schwierigkeiten des deutschen Wohnungsmarktes (die auch dann bestünden, wenn Deutschland keine Flüchtlinge aufnehmen würde) und den Erfordernissen des sozialen Wohnungsbaus kann der Text jedenfalls nicht verstanden werden.

Wenn sich die Wohnungsgenossenschaft diese Sichtweise zu eigen macht, zeigt sich womöglich, wie der formulierte Leitsatz „Wir sind anders.“ gemeint ist. In diesem Fall müsste man ergänzen: völkisch, kulturchauvinistisch, angstbesetzt, rechtspopulistisch.

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Die HAZ hat am 1. März 2017 über den Geschäftsbericht und unseren Kommentar berichtet.

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Dienstag, 28. Februar 2017
Abgeschoben nach Afghanistan - exemplarische Schicksale
In dieses Land wird also abgeschoben, in ein Land, in das sich der deutsche Innenminister nur in Stahlhelm und Panzerweste wagt. Abgeschoben werden Leute, die in Deutschland bereits einen festen Job haben. Das bekäme eine AfD an der Macht nicht schlimmer hin als die aktuelle Bundesregierung. http://www.deutschlandfunk.de/abgeschoben-aus-deutschland-ohne-perspektive-in-afghanistan.724.de.html?dram:article_id=379911

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