Mittwoch, 6. September 2017
Die Streifzüge des Bizarrologen, heute: neu.de
Im Wunderland der Foren stieß ich auf neu.de wieder einmal auf etwas aus meiner Sicht Bizarres.
Ich schrieb in diesem Partnersucheportal wie meine eigenen Vorlieben und Gewohnheiten
aussehen, privat, ästhetisch, kulinarisch und sexuell (wobei ich schrieb, dass meine sexuellen Präferenzen nicht gerade in Richtung missionarsstellungmäßiger Rammelsex gingen und ich da sehr variantenbreit wäre) und erntete das Echo einer Frau,
die Interesse an mir geäußert hatte dass ich mich im falschen Forum befände. Für mich
wäre ein Sexportal das Richtige und kein Partnersucheportal. Es entspann sich ein längerer
Mailaustausch in dem ich erklärte dass mir Sex in einer Liebesbeziehung nunmal sehr wichtig
sei und es sinnvóll finden würde von vornherein Präferenzen abzuklären und sie immer wieder
darauf insistierte dass die wahre Liebe nichts mit Sex zu tun habe, dass meine Äußerungen
für jede Frau jeden Zauber des Kennenlernens zerstören würden, das alles sehr moralisierend
und vom Thron des selber Rechthabens vorgetragen.


Es kam dann auch wieso ich keine ethischen Schwierigkeiten damit hätte Testosteron-gesteuert zu sein
und dass einer wie ich bei den Kölner Sylvesterübergriffen mit Sicherheit jubeln würde.



Darauf antwortete ich: "Du hast mich genau durchschaut. Das mit dem Massaker in Sreberenica war ich auch, und als die Mongolen 1276 Teheran belagerten war ich es, der den Säbel zog und den Horden zurief: "Ich schenke Euch diese Stadt. Nehmt sie Euch!"


Das fand sie nicht lustig, die Ironie erkannte sie auch nicht. Nach ihren eigenen Präferenzen gefragt kam ein Courths-Mahler-mäßiger Schwulst von einem Mann der sie über den Tod hinaus liebe. In welcher Welt lebt die?

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Sonntag, 3. September 2017
Altweibersommer
Der Herst beginnt mit jenem wunderbaren Blau, das einerseits den Sommer noch einmal hochleben lässt, andererseits "summer´s almost gone" verkündet. Ich also noch einmal mit der Kamera im eigenen Garten und dem umliegenden Viertel unterwegs um diese Reize einzufangen.



























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Montag, 28. August 2017
Dirty talking
Beim gemütlichen Grillfest kam ich mit einer ebenso schönen wie kessen jungen Frau ins Gespräch, und sehr schnell waren erotische Schlüpfrigkeiten das Thema - genauer, die Bedeutung von Anspielungen. "Was tierlieb heißt weißt du sicher." kam es von ihr. "Gut zu vögeln" erwiderte ich. "Ja genau. Und was heißt musikalisch?" "Weiß ich nicht." "Ich gebe dir eine Hilfe: Kann nur eine Frau sein." "Weiß ich trotzdem nicht." "Ganz einfach: Auf drei Löchern bespielbar."

Heißa, diese jungen Leute sind nicht ohne. Kein Vergleich mit der nervigen politischen Korrektheit, die bei meiner Kohorte in dem Alter Usus war.

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Mit dem Kahn durch die Stadt
Per Boot durch die Innenstadt hat was - man kommt an idyllischen Plätzen und architektonischen Kostbarkeiten vorbei, an einem der vielleicht letzten heißen Sommertage.
















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Weil es so schön ist - noch einmal Gartencontent















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Freitag, 25. August 2017
Schreiße! Indymedia verboten
Nach Hamburg war damit zu rechnen, trotzdem kommt das zum jetzigen Zeitpunkt überraschend. Eines der wichtigsten linken Medien soll zum Verstummen gebracht werden. Hoffen wir mal, das ausländische Server Abhilfe schaffen.

https://www.gmx.net/magazine/politik/schlag-linksextreme-szene-bundesinnenministerium-verbietet-linksuntenindymediaorg-32495126

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Mittwoch, 23. August 2017
25 Jahre Pogrom in Rostock-Lichtenhagen: Stellungnahme von Pro Asyl
Presseerklärung
22. August 2017
Erschreckend hohes Maß an rassistischer Gewalt 25 Jahre nach Rostock-Lichtenhagen

PRO ASYL fordert Solidarität mit Opfern rechter Gewalt.

Anlässlich des 25 jährigen traurigen Jahrestages des Rostocker Pogroms fordert PRO ASYL ein Bleiberecht für die Opfer rassistischer Gewalt. Ein Bleiberecht ist ein starkes politisches Signal gegen rechte Gewalt. Die Opfer brauchen Schutz und Sicherheit. Sie werden in die Lage versetzt, in Strafverfahren gegen die Täter mitzuwirken.

Im ersten Halbjahr 2017 gab es laut Bundeskriminalamt 153 Delikte gegen Asylunterkünfte und 787 Delikte direkt gegen Asylsuchende/Flüchtlinge außerhalb ihrer Unterkünfte. Das sind über 5 rechts motivierte Straftaten gegen Flüchtlinge oder deren Unterkünfte pro Tag!

Parallel dazu hat sich der gesellschaftliche Diskurs merklich geändert. Im Internet werden Hassbotschaften und Gewaltaufrufe ungehemmt und weitgehend ungebremst veröffentlicht und weiterverbreitet. Politische Verantwortungsträger haben sich gegen Gewaltanwendung und Internet-Hassattacken klar abgegrenzt. Dem den Taten zugrunde liegenden Denken haben sie aber wenig entgegengesetzt.

Im Gegenteil: Von Verantwortlichen großer Parteien kommen vermehrt öffentliche Aussagen und Konzepte zur Abwehr von Schutzsuchenden, die das Asylrecht und die Menschenrechte beschädigen.

Die demokratischen Parteien sind anfällig für den Druck von rechts geworden und übernehmen Teile der rechtspopulistischen Agenda. Eine Asylrechtsverschärfung nach der anderen, eine härtere Gangart bei Abschiebungen, die zunehmende Abschottung an Europas Außengrenzen – all das suggeriert Bürger*innen, Rechtspopulisten hätten nicht Unrecht. Solidarität mit Opfern von rechter Gewalt sieht anders aus.

Gerichtsprozesse gegen Gewalttäter scheitern bisweilen daran, dass Opfer und Zeugen nicht aussagen können, weil sie abgeschoben wurden. Nur angemessen wäre eine spezifische Regelung, die Opfern rassistischer Gewalt ein Bleiberecht gewährt. Um ihre Erfahrungen angemessen verarbeiten zu können, sind sie erfahrungsgemäß auch psychisch auf aufenthaltsrechtliche Sicherheit angewiesen. Ein solches Bleiberecht hält überdies den Täter*innen das eindeutige Bekenntnis des Staates gegen Hass und Gewalt entgegen. Es wurde 2017 in einigen wenigen Bundesländern beschlossen – eine bundesweite gesetzliche Regelung steht aus.







PRO ASYL steht Ihnen für Rückfragen und weitere Informationen gerne zur Verfügung:

069 / 24 23 14 30 | presse@proasyl.de | Postfach 160624 | 60069 Frankfurt a.M. | www.proasyl.de

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Mittwoch, 23. August 2017
Hintergrundinformation zur afrikanischen Misere
"Mit dem Auftreten der Europäer nahm der Sklavenhandel, der vorher noch begrenzt war, die erste Stelle ein. Es wurde Krieg geführt, um Sklaven zu rauben. Die Europäer verkauften den Königen und Kriegern Waffen und Pferde, mit denen sie Kriege führen und Gefangene machen konnten. Um sich Menschen zu verschaffen, die als Sklaven an die Europäer verkauft werden konnten, wurden die Könige und ihre Krieger zu Räubern. Jetzt gab es in ganz Afrika Krieg, da der Sklave die begehrteste Handelsware war. Die Negerjäger plünderten, töteten und brandschatzten; die Menschen flohen und versteckten sich in den Wäldern und in den Bergen. Die Frauen verloren ihre Männer, und die Kinder verhungerten hilflos im Busch....Der Sklavenhandel hat Afrika um Millionen und Abermillionen Menschen beraubt. .... Mit den Menschen, die in die Sklaverei geführt wurden, verlor Afrika ebenso viele Bauern, Weber und Schmiede.... Die Reeder von Nantes und Bordeaux, Amsterdam und Liverpool und anderen Hafenplätzen häuften unermessliche Vermögen an. Dieser nach Europa strömende Güterstrom, der aus dem Negerhandel stammte, ermöglichte später (im 19. Jahrhundert) die Entwicklung des europäischen Kapitalismus".


Niane, Djibril Tamsir, Jean Suret-Canale und Hermann Venedey, Afrikanisches Geschichtsbuch, Accra 1963.

So, und vor diesem Hintergrund, der von der Zeit Vasco da Gamas bis ins 19. Jahrhundert reichte fand die Kolonialgeschichte überhaupt erst statt, die Afrika dann anderthalb Jahrhunderte auf einem moderneren Niveau ausplünderte. Und nach dieser Ausplünderung eines Kontinents erfrechen sich Europäer, den Afrikanern die mangelnde Effizienz ihrer Wirtschaftssysteme vorzuhalten. Es ist ein sich selbst erzählender Witz, über den niemand lacht

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Samstag, 19. August 2017
Noch ein Nachklapp zu G20 in Hamburg
Ob "sehr gute Analyse" ernst gemeint oder ironisch ist weiß ich nicht, möchte dem lesenden Publikum diesen Beitrag aber jedenfalls nicht vorenthalten:


https://exportabel.wordpress.com/2017/07/08/eine-sehr-gute-analyse-der-ereignisse-in-hamburg/

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Freitag, 18. August 2017
Integration einmal anders - Flirtschule für Flüchtlinge
http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/menschen/ein-flirtkurs-fuer-fluechtlinge-15097150.html?GEPC=s2

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Donnerstag, 17. August 2017
Traditionspflege in der Bundeswehr
Vor einer Elitetruppe soll der Feind Angst haben, und neben dem Missionsauftrag ist auch immer noch die Abschreckung ein Parameter. Wie sollte man das besser hinbekommen als mit Nazis in Uniform?

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Montag, 14. August 2017
Streit um Steinwurf bei G-20-Demonstration
SZ 10. August 2017, 22:19 Uhr
Hamburg
Ein Video, das Auseinandersetzungen zwischen Polizeibeamten und aufgebrachten Protestierenden am Morgen des 7. Juli im Stadtteil Altona zeigt, sorgt für Diskussionen.
Ein Drittel der Ermittlungsverfahren gegen G-20-Demonstranten beziehen sich auf einen einzelnen Vorfall, eine Auseinandersetzung zwischen Protestierenden und Polizei am Morgen des 7. Juli in Altona. Über die Interpretation des Vorfalls gibt es in Hamburg nun Streit. Die Polizei hat Kritik zurückgewiesen, wonach sie die Gewalt der Demonstranten dort aufgebauscht habe. Die Süddeutsche Zeitung hatte ein Polizeivideo ausgewertet, wonach es nicht, wie von der Polizei behauptet, einen "massiven Bewurf mit Flaschen, Böllern und Bengalos" gab, bei dem "die Beamten und die Fahrzeuge" getroffen wurden. Auf dem Video ist zu sehen, wie lediglich ein Gegenstand geworfen wird, der ein Stein sein könnte. Die SZ hatte diesen nicht als Stein gewertet und geschrieben: "Was man in dem Video nicht sieht: ein einziger Steinwurf. Oder eine einzige Flasche."
Ein Sprecher der Hamburger Polizei räumte nun zwar ein, dass von einem "massiven Bewurf" nicht gesprochen werden könne. "Das Wort "massiv" würde ich streichen", sagte er der Wochenzeitung Die Zeit. Jedoch erklärte Polizeipräsident Ralf Martin Meyer auch: "Mir ist es schleierhaft, wie man bei der zugrunde liegenden Beweislage aus den sichergestellten gefährlichen Gegenständen, dem Video, das Steine und Pyrotechnik zeigt, und den Zeugenaussagen zu Zweifeln am Sachverhalt kommen kann." Weiter ging der Inspektionsleiter der Bundespolizei, Norman Großmann. Der Welt sagte er: Die Aufnahmen zeigten "eindeutig den massiven Bewurf der Einsatzkräfte mit Steinen, Flaschen und Pyrotechnik".
Nach SZ-Informationen entließ das Oberlandesgericht am Donnerstag eine der auf der Grundlage des angeblich massiven Steinbewurfs Inhaftierten, eine 23-jährige Italienerin, aus der Untersuchungshaft. Es sah keine Fluchtgefahr mehr. Auf dem Video, das inzwischen verschiedene Medien einsehen konnten und das der NDR am Mittwoch auch veröffentlichte, ist ein massiver Steinbewurf auch bei intensiver Betrachtung nicht zu sehen. Ein Polizeisprecher bekräftigte, dass es nur ein Video von dem Einsatz gebe.

Und was es auf sich hat, dass u.a. der Bundesinnenminister bestimmte Demonstranten nicht mehr als radikal sondern extremistisch bezeichnet zeigt der Politikwissenschaftler Wolfgang Kraushaar in der SZ auf.
SZ 2. August 2017, 15:26 Uhr

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Damals war´s oder Erinnerungen beim Kundenbesuch
Ich war die Tage bei einem Kunden im Harz und kam bei der Anreise an einem Vivo-Markt vorbei. Dass es so etwas noch gibt! Sogleich kamen bei mir nostalgische Erinnerungen hoch.


Als ich ein Kind war gab es in Deutschland noch wenige Supermärkte, jedenfalls nicht in Form von flächendeckenden Ketten, mit der Ausnahme Aldi, damals der absolute Billigdiscounter mit einem sehr eingschränkten Angebot. Die beiden Giganten Real und Allkauf dominierten das hochwertige Segment, die normalen täglichen Besorgungen machten die meisten Leute aber noch in Tante-Emma-Läden bzw. bei den Kleindiscountern Vivo, Konsum, Coop und EDEKA, wobei die ersten drei Verbrauchergenossenschaften mit DGB-Beteiligung und Raiffeisen-Anteil waren. Ein nicht unerheblicher Teil der deutschen Shoppingwelt war in Händen der organisierten Arbeiterbewegung.

Meine Mutter indes kaufte nur in Einzelläden, also Getränke und Tee beim EDEKA 50 m von unserem Haus entfernt, Obst und Gemüse beim Tante-Emma-Laden 50m weiter, Brot und Kuchen beim Bäcker 200 m weiter, Fleisch beim Schlachter, Garn und Bindfäden beim Kurzwarenhändler usw., alles separate Besorgungen bei separaten Geschäften. Die Welt der Supermärkte wurde als eine feindliche Welt, als eine brave new world wahrgenommen, die die Welt der gewachsenen Beziehungen und der persönlichen Kontakte zu den vielen LadenbesitzerInnen bedrohte.

Ähnlich regional zugeschnitten war etwa auch die Getränkeauswahl. Cola, Sprite und Fanta kannte ich nur aus dem Urlaub. Zuhause bekam ich Malzbier von unserer lokalen Brauerei zu trinken (das schmeckte wie Guinness Stout ohne Alkohol, nicht vergleichbar mit der süßen Vitamalz-Plürre) und Limonaden die Orvetta und Silvetta hießen, Harzer Mineralbrunnen mit Orangen- oder Zitronenaroma. Das Angebot an Limonaden in den kleinen Läden stammte immer von Lieferanten aus der Region, kein Betrieb der Getränkeindustrie war weiter als 100 Km von den Abnehmern entfernt. Entsprechend war der Beruf "Getränkeingenieur" ("Getränkemechaniker", wie meine Schwester sagte) weit verbreitet und bot eine gute Einkommensquelle. Was für ein Idyll war diese Welt verglichen mit heute...

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Fuck off, America!
Das ultrabrutale Auftreten der US-Faschos, die behelmt und mit Schilden ausgerüstet in Formationen aufmarschieren gegen die der Schwarze Block ein Sonntagsspaziergang ist wird von Mr. President windelweich kommentiert, ist es doch his own breed, die da rfandaliert.

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Ein kosmisches Jubiläum nähert sich - 40 Jahre Wow-Signal
Das einzige Indiz für ein Funksignal, das von außerirdischen Intelligenzen ausgesandt wurde wird demnächst 40. Happy Birthday! Jetzt will ein Astronom herausgefunden haben, dass das Signal doch natürliche Ursachen ohne Beteligung extraterrestrischer Intelligenzen hat, nämlich den Durchflug eines damals noch gar nicht entdeckten Kometen durch eine Sauerstoffwolke. Astrophysiker halten diese Erklärung allerdings für völlig unplausibel.

Btw

Nie was von Alabrickern, Gelenoques, Gelenogariern und Turu-Ta-Maifi gehört, die Leute, Tststs .....

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Samstag, 12. August 2017
Und nicht vergessen: Solidarität ist immer noch eine Waffe
https://www.youtube.com/watch?v=RqA1up7IHdU


https://www.youtube.com/watch?v=Z86S4RoCZyQ

Muss mal wieder betonen dass die Leute die hier kämpfen mir sehr viel näher stehen als die teutschen Moralinlinken.

Und vergesst niemals Said Soltanpour und Marzia Ahmadi Ozkoi.

https://www.youtube.com/watch?v=tl7m1YJzO48

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Montag, 7. August 2017
Oma fiel ins Klo revisited
Es ist immer wieder geil, was es so für sprachliche Mißverständnisse bei Songtexten gibt. Udo Lindenbergs Penny-Lane-Coverversion "Reeperbahn" verstand ich Jahrzehnte als "Riverband". "Riverband, wenn ich dich heute so anseh...."

Die Black Eyed Peas hießen für mich lange Black IPs, und ich dachte dabei an das Darknet. "What she wants is another Baby" wurde in meinem Bekanntenkreis als Pro-Abtreibungssong verstanden (what she not wants is another Baby"), meine Schwester, erklärter Gianna-Nannini-Fan verstand "Bello invincibile" (nicht gewinnbarer Krieg) als "unbesiegbarer Schönling" und Cäsars "De Bello Gallico" als "Vom schönen Gallien", frankophil wie sie ist. Bob Marleys "No woman no cry" (nein Frau, weine nicht) wurde als frauenfeindliches Lied verstanden (ohne Frauen muss ein Mann nicht weinen), usw.



Bei dem Song "Herz über Kopf" von Joris verstand ich bis heute immer statt "wenn es jetzt wäre Zeit zu gehen" "wenn es jetzt seitwärts geht."

Ach ja: Bei der Formulierung "Das macht den Kohl nicht fett" dachte ich jahrzehntelang "Der ist ja fett genug", denn ich assoziierte dazu kein Gemüse, sondern den früheren Bundeskanzler.


Calcha Candela buchstabierte ich jahrelang Culture Candela.


Als in der Papiermühle Adelebsen, einer heute nicht mehr existierenden Disco im Solling, in der bis in die Neunziger Hippie-Lifestyle gepflegt wurde ein bundesweites Rockkonzert stattfand fragten mich Leute aus Hanau: "Wo geht es hier zum Hartelesben?"

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Freitag, 4. August 2017
Pistorius fordert Auffanglager in Libyen
Der jüngste Vorstoß des nds. Innenministers Boris Pistorius für die Einrichtung von „Auffanglagern in Libyen“ stößt auf scharfe Kritik des Flüchtlingsrats. Pistorius befürwortet die Einrichtung von Auffanglagern mit entsprechendem Geldeinsatz in Libyen, um sie von einer Flucht nach Italien abzuhalten – und beiteiligt sich damit aktiv am Ausbau der „Festung Europa“. Durch die – unter anderem auch von der UN – dokumentierten Gewaltexzesse gegen Schutzsuchende und Migrant_innen in Libyen lässt sich Pistorius nicht beirren. Der luxemburgische Außenminister Jean Asselborn warnte am 17. Juli: „Das sind zum Teil Konzentrationslager. Menschen werden dort vergewaltigt, es gilt kein Recht.“ Fragen des Menschenrechtsschutzes und der Gewährleistung eines wirkungsvollen Rechtsschutzes scheinen für Pistorius keine oder nur eine untergeordnete Bedeutung zu haben. Damit reiht sich auch Pistorius ein in die Reihe der Politiker_innen und Politiker, die eine Externalisierung der Flüchtlingsaufnahme betreiben.

Treffend hatte dagegen der ehemalige Innenminister Schleswig-Holsteins, Stefan Studt, im März in einem Interview mit ZEIT ONLINE gesagt: „Libyen versinkt im Kriegschaos. Es ist schlichtweg nicht möglich, dort funktionierende Auffanglager einzurichten, die auch nur grundlegenden humanitären Ansprüchen gerecht werden.“

Erschreckend an dem Vorstoß des niedersächsischen Innenministers ist vor allem der von ihm vorgenommene Perspektivwechsel: 2014 forderte Pistorius öffentlich, mehr Flüchtlinge in Deutschland aufzunehmen. Analog hätte es eigentlich nahe gelegen, zu fordern, über das Mittelmeer nach Italien Geflüchtete (auch) in Deutschland aufzunehmen.



Flüchtlingsrat Niedersachsen e.V.
Röpkestr. 12
30173 Hannover
Tel.: 0511/98 24 60 30 Mo-Fr: 10.00 bis 12.30, Di+Do: 14.00 bis 16.00
Fax: 0511/98 24 60 31
Mail: nds@nds-fluerat.org
www.nds-fluerat.org
www.facebook.com/Fluechtlingsrat.Niedersachsen

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Mittwoch, 2. August 2017
Erneut Neonazi-Konzert in Themar
Die kleine Stadt Themar in Thüringen ist zum zweiten Mal innerhalb weniger Wochen Schauplatz eines Neonazi-Konzerts gewesen.

Zum zweiten Mal in zwei Wochen treffen sich 1000 Rechtsextreme in der Thüringer Kleinstadt. Doch nicht alle in Themar finden das schlimm: Manche zeigen den Gegendemonstranten plötzlich den Hitlergruß.
Von Antonie Rietzschel, Themar
Plötzlich stehen zwei Männer vor Arnd Morgenroth, recken die Arme zum Hitlergruß. Vier Polizisten rennen herbei, zerren die Männer beiseite. Der eine hat Tätowierungen am ganzen Körper, wie hingekritzelt. Auf seinem T-Shirt steht: "Ich bin auch ohne Sonne braun." Morgenroth legt ihm die Hand auf die Schulter. "Das ist ein alter Kumpel, ich kenne ihn als großartigen Bauarbeiter", sagt er zu den Polizisten. Und: Der sei eigentlich nicht so. Das Wort "Nazi", spricht der 75-Jährige nicht aus. "Ich war schon immer so", sagt der Bauarbeiter. Morgenroth geht einen Schritt zurück. "Da bin ich jetzt enttäuscht."
Arnd Morgenroth, früher Pfarrer, jetzt Rentner, lebt seit Jahren in Themar, wo sich am Samstag zum zweiten Mal in zwei Wochen Rechtsextreme aus ganz Europa getroffen haben. Ein Bekannter hatte ihn vor dem ersten Konzert gewarnt. Damals glaubte Morgenroth noch, es gebe unter den knapp 3000 Einwohnern seiner kleinen Heimatstadt in Südthüringen nur ganz wenige Neonazis, zehn vielleicht. Er werde staunen, wer nun alles aus den Löchern krieche, warnte der Bekannte. Und tatsächlich kommt Morgenroth nicht mehr aus dem Staunen heraus. Mitte Juli fand in Themar das bisher größte Neonazi-Konzert in Deutschland statt. Bei "Rock gegen Überfremdung" trafen sich 6000 Rechtsextreme, die Ermittlungsverfahren wegen Dutzender Straftaten laufen noch. Und jetzt also "Rock für Identität" mit 1000 Teilnehmern. Themar gilt nun als weitere Neonazihochburg in Thüringen.

Verhindern lässt sich das Neonazi-Konzert offenbar schwer, zu dem Rechtsradikale an diesem Wochenende ins thüringische Themar kommen. Aber die Polizei sollte wenigstens nicht den Parkeinweiser spielen.
Das Bundesland ist seit Jahren beliebter Veranstaltungsort für Neonazi-Konzerte. 2016 hat sich deren Anzahl im Vergleich zu 2012 verdoppelt, auf insgesamt 50. Es gab Veranstaltungen in Kirchheim, in Gera. Aber auch in Schleusingen oder Hildburghausen, nur wenige Kilometer von Themar entfernt. Dort stellte sich die Zivilgesellschaft den Neonazis vehement entgegen. Auch mit Unterstützung aus Themar.
Nun sind die Neonazis ausgerechnet in Morgenroths Heimatstadt weitergezogen. Das hat etwas mit der Wiese zu tun, die direkt neben der Tankstelle am Ortsrand liegt. Sie gehört Bodo Dressel, dem Bürgermeister des Nachbarorts Grimmelshausen. Dressel wechselte von der CDU zur Alternative für Deutschland. Mittlerweile soll er auch dort kein Mitglied mehr sein. Dressel hat offenbar einen guten Draht zu Tommy Frenck. An ihn hat er die Wiese für einen Monat verpachtet.
Frenck betreibt nur wenige Kilometer von Themar entfernt ein Gasthaus. Ihm gehört außerdem ein rechtsextremer Versandhandel. Als "bauernschlau" und "geschäftstüchtig" ist er in der Region bekannt. Das Festival "Rock für Deutschland" meldete er nicht als private Veranstaltung an, sondern als politische Kundgebung, die durch das Versammlungsrecht geschützt ist. Das Landratsamt versuchte sich gerichtlich dagegen zu wehren, erfolglos. Die Stadt war verpflichtet, für die Teilnehmer Parkplätze auszuweisen sowie deren Schutz zu gewährleisten. Diese zahlten offiziell kein Eintrittsgeld, dafür aber eine "Spende" in Höhe von 35 Euro.
30 Euro Eintritt für die "politische Veranstaltung"
Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow hat angekündigt, das Versammlungsrecht überprüfen zu wollen. Auch weil die zweite Veranstaltung "Rock für Identität" ebenfalls als Versammlung angemeldet wurde. Das Landratsamt versuchte nicht mal, sich zu wehren - wegen mangelnder Aussicht auf Erfolg. Organisator ist diesmal Patrick Schröder, ein bayerischer Neonazi und Vertrauter Frencks (mehr zu deren Zusammenarbeit hier). Schröder ist Geschäftsführer eines Onlineshops und betreibt ein rechtsextremes Medienportal, eigener Radiosender inklusive.
Patrick Schröder macht keinen Hehl daraus, dass es sich bei "Rock für Identität" um eine kommerzielle Veranstaltung handelt. Er verlangt offiziell Eintritt. 30 Euro. Viel Geld für Bands wie Sturmwehr oder Frontalkraft, die in der Neonazi-Szene längst nicht die gleiche Berühmtheit genießen wie Lunikoff-Verschwörung oder Stahlgewitter. Die waren vor zwei Wochen aufgetreten. Schröder will mit den Einnahmen nicht nur die Kosten der Veranstaltung decken. Das Geld solle auch der Szene zugutekommen. "Bürgerliche Parteien werden durch die Steuerzahler finanziert", sagt Schröder. Diese Möglichkeit habe die nationale Bewegung nicht.

Eine Demo, die Eintritt verlangt, ist keine Demo
Die Gerichte sollten ein kommerzielles braunes Konzert nicht als Versammlung im Sinn des Grundgesetzes schützen - selbst wenn dort politische Lieder gesungen werden.
Schröder, rotes Baseballcap auf dem blonden Schopf und Walkie-Talkie in der Hand, empfängt gut gelaunt auf der eingezäunten Wiese. Direkt an der Straße steht das weiße Festzelt mit Bühne. Drumherum zeigen Händler die ganze Palette des Nazi-Lifestyles, nicht mehr nur CDs, Klamotten, sondern auch Liegestühle mit der Aufschrift "Join the dark side". Auf der Wiese sind bereits einige hundert Neonazis versammelt. Reden wollen sie nicht. Die Aufschriften ihrer T-Shirts sagen aber viel: "Sturm auf Themar", "100 Prozent Rechtsrock" oder "European Brotherhood", steht dort.
Schröder eröffnet die Veranstaltung mit den Worten: "Wir werden euch jetzt weltanschauliche Ideen um die Ohren hauen, dass es nur so scheppert." Er hat nicht nur Bands, sondern zahlreiche Redner geladen, darunter Dieter Riefling. Riefling ist mehrmals vorbestraft, unter anderem wegen Volksverhetzung. Am Mikrofon macht er klar, dass es hier nicht nur um Spaß geht. Bier und Konzert seien Belohnung für diejenigen, die sich sonst den "Arsch aufreißen". Jeder, der hier stehe, müsse sich fragen, was er leiste, damit "Deutschland erwacht".
Mit Clownsnasen zur Gegendemonstration
Viele Menschen aus Themar haben sich in den vergangenen Tagen vor allem gefragt, was sie dem Neonazi-Tourismus entgegensetzen können. In der Stadt gibt es mittlerweile ein breites Bündnis aus Privatpersonen, darunter Erzieher aus dem Kindergarten, Vertreter der Kirche. Sie wissen den Bürgermeister auf ihrer Seite. An der Hauptstraße, die durch den Ort führt, grüßen unzählige Schilder die Autofahrer: "Deine Stimme gegen Nazis" oder "Braun ist Kacke", steht darauf. Bündnisse aus umliegenden Städten und Gemeinden haben Banner geschickt, um ihre Solidarität zu zeigen.
Die Stadt hat ein Marktfest organisiert, mit Hüpfburg und Kinderschminken. Von hier startet am Samstagnachmittag eine Gegendemonstration. Die Antifa läuft vorneweg. Einige fürchteten sich vor einem schwarzen Block und Ausschreitungen wie zum G20-Gipfel. In Themar sind nun einige Aktivisten vermummt, andere tragen Clownsnasen oder pusten Seifenblasen über die Straße. Hinterdrein folgt ein bunter Mix, insgesamt 400 Teilnehmer. Sie singen "Bella Ciao". Ein Junge trägt ein Schild, "Keine Kekse für Nazis." Die Demonstranten ziehen durch die Stadt zu einer Wiese, die genau gegenüber der Neonaziveranstaltung liegt.

Eine Gemeinde, hoffnungslos gespalten
Vier Männer prügeln einen Flüchtling aus einem Supermarkt. Sie nennen es Zivilcourage, andere sprechen von Gewalt. Der Prozess wird eingestellt. Und in Arnsdorf ist danach nichts mehr, wie es war. Reportage von Antonie Rietzschel, Arnsdorf mehr ...
Arnd Morgenroth kommt an diesem Tag öfter hierher. Gemeinsam mit der Pfarrerin führt er eine kleine Prozession an, die stündlich von der Friedhofskirche zu der Wiese läuft, um zu beten.
Beim vierten Mal passiert das mit dem Hitlergruß. Arnd Morgenroth und die zehn anderen Teilnehmer singen mit dünnen Stimmen "Der Friede des Herrn geleite euch", da stehen plötzlich die Männer vor ihnen, strecken den Arm aus. Sie sind betrunken, die Polizei nimmt die Personalien auf. "Dass ihr nicht merkt, wie ihr euch instrumentalisieren lasst, von denen", sagt Morgenroth zu ihnen und zeigt Richtung Neonazi-Konzert. Von dort ist jetzt Gegröle zu hören und ein dreschendes Schlagzeug. Morgenroth lässt den Bekannten mit den Tätowierungen stehen. In den vergangenen Wochen musste er lernen, dass Reden manchmal sinnlos ist.

Arnd Morgenroth führt die Gegendemonstration an.

Einmal hat Morgenroth einen Nachbarsjungen angehalten, weil er in einem T-Shirt mit rechtsextremem Slogan durchs Dorf fuhr. Der Junge beschimpfte den Rentner als "Kommunistenschwein". Morgenroth erstattete Anzeige. Die Anekdote gehört zur neuen Realität von Themar. Die Diskussionen über den Umgang mit den Neonazi-Konzerten legten die Gräben in der Kleinstadt frei. Die Leiterin des Kindergartens bekam erboste Nachrichten von Eltern, weil sie sich gegen die Neonazi-Konzerte engagiert. Ein anderer Bewohner berichtet, dass er bespuckt und beschimpft worden sei, als er Plakate aufhängte.
Wieder andere Bewohner sehen in den Gegendemonstranten das eigentliche Problem, sie würden die friedlichen Rechtsextremen erst provozieren. Diskutiert wird seit Tagen. Auf der Straße, am Gartenzaun, abends in der Dorfkneipe am Stammtisch. "Es gibt doch Meinungsfreiheit", sagt einer der Herren, die sich da versammelt haben. Sie wollen trinken, doch einer der Ältesten will jetzt mal was klar machen: "Beim letzten Konzert haben die die Wiese sehr sauber verlassen. Und solange solche Veranstaltungen nicht verboten sind, sollen die jungen Leute ihren Spaß haben." Darauf gibt es einen Schnaps.
Der "Spaß", er endet Samstagnacht, ein Uhr. Die Bilanz der Polizei am Sonntag: 1050 Teilnehmer und 36 Straftaten. Das Spektrum reiche vom Verwenden verfassungsfeindlicher Symbole, über Körperverletzung und Urkundenfälschung bis hin zu Widerstand gegen Polizisten und Verstößen gegen das Versammlungsgesetz. Und die Stadt scheint nicht zur Ruhe zu kommen. In Themar macht das Gerücht die Runde, dass es im September das nächste Konzert geben soll.

----- Sorry, aber bei solchen Nachrichten, und ich erlebe, wenn auch in sanfterer Dosierung Ähnliches ja bei fast jedem "Grenzübertritt", d.h., wenn ich Kunden in Sachsen-Anhalt und Thüringen besuche, kann ich nichts Anderes sagen als dass das Dunkeldeutschland und für mich gefühltes Ausland ist. Hakenkreuz-Siegelring und Führerwein bei Kunden, "Sprich Deutsch"-Anbrülle zu kurdisch oder arabisch redenden Zugpassagieren, da lädt sich meine innere Beretta durch. Und meine tatsächliche führe ich in solchem Feindesland mit.

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