Mittwoch, 9. Februar 2022
Lohnen sich Faktenchecks gegen Fake News bei COVID-19?
Sie wirken, aber leider weniger als erhofft
Ute Eppinger, Medscape


Facebook, Twitter & Co. ? die sozialen Netzwerke sind voll mit Falschinformationen zu COVID-19. Widerspruch ist nicht nur geboten, sondern offenbar auch effektiv: Die Ergebnisse einer in Nature Human Behaviour erschienenen Studie zeigen, dass Faktenchecks Falschwahrnehmungen tatsächlich korrigieren können.

Brendan Nyhan vom Department of Government am Dartmouth College, New Hampshire, und Kollegen hatten Probanden aus den USA, aus Großbritannien und aus Kanada befragt und ihnen zu unterschiedlichen Zeitpunkten Faktenchecks zu Falschbehauptungen über COVID-19 vorgelegt. Im Anschluss bewerteten die Befragten wahre und falsche Aussagen zu COVID-19.

Dabei konnten Probanden, die Faktenchecks zu bestimmten Falschbehauptungen gelesen hatten, Fake News häufiger entlarven. Allerdings zeigte sich dieser Effekt einige Wochen später kaum noch.

Nyhan und Kollegen fanden auch keine Evidenz für Übertragungseffekte auf andere Falschwahrnehmungen zu COVID-19. Vielmehr änderte sich die Meinung der Befragten nur zu den konkreten Themen, die in Faktenchecks behandelt wurden. Auch die Wiederholung von Faktenchecks nach einigen Wochen erhöhte ihre Wirkung nicht.


Nicht wirkungslos, aber auch keine Wunderwaffe
?Die Studie bestätigt: Faktenchecks sind nicht wirkungslos, aber auch keine Wunderwaffe im Kampf gegen Misinformation?, kommentiert Prof. Dr. Christian Hoffmann vom Institut für Medien- und Kommunikationswissenschaft der Universität Leipzig die Studienergebnisse. ?Faktencheck-Texte können den Glauben an Fehlinformationen bei den Lesern deutlich reduzieren?, bestätigt Dr. Sabrina Heike Kessler vom Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung der Universität Zürich. Das zeigten auch Meta-Studien.

Die Studie bestätigt: Faktenchecks sind nicht wirkungslos, aber auch keine Wunderwaffe im Kampf gegen Misinformation. Prof. Dr. Christian Hoffmann
Nach Einschätzung von Dr. Lena Frischlich, Kommunikationswissenschaftlerin und Medienpsychologin an der Universität Münster, zeige die Studie auch, dass Faktenchecks zu einer Anpassung der eigenen Einschätzung an die Einschätzung der Faktenchecks führten.

?Allerdings ist diese Anpassung nicht sehr stabil, wird die ?richtige? Antwort nicht ins Bewusstsein gerufen, pendelt sich die Bewertung der Fehlinformationen wieder auf ihrem vorherigen Niveau ein. Greift man auf die Schule als Metapher zurück, stellt sich die Frage, ob durch die Faktenchecks wirklich ein Lernen stattfindet oder lediglich vorgesagt wird, was die richtige Antwort ist.?

Bekannt ist aus der Forschung ebenfalls, dass sich der Effekt der Fehlinformation durch eine Korrektur nicht vollständig und langfristig eliminieren lässt. Das Phänomen wird als ?continued influence effect? der Fehlwahrnehmung bezeichnet. Mit der Zeit werde dieser Effekt leider auch stärker: ?Die alte Weisheit stimmt: Etwas Dreck bleibt immer hängen. Und Fehlwahrnehmungen beeinflussen entsprechend oft trotz einer Korrektur weiter das Denken und Handeln von Menschen?, bestätigt Kessler.

https://deutsch.medscape.com/artikelansicht/4910832?uac=389796AZ&faf=1&sso=true&impID=4006734&src=WNL_mdplsfeat_220209_mscpedit_de#vp_2

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Völlig vergiftete Debatte
Auf der einen Seite dürfte hinsichtlich verlässlicher wissenschaftlicher Fakten zum Thema Covid 19 alleine deshalb einiges im Argen liegen, weil das Thema ziemlich neu ist und es noch viel zu forschen gilt. Wie zuverlässig welcher Test ist und wie gut welcher Impfstoff wirkt entzieht sich weitgehend der Nachprüfbarkeit durch eine unabhängige Öffentlichkeit. Die Interessenverflechtung zwischen Pharmaunternehmen und Politik ist ebenso offensichtlich wie undurchsichtig. Die Krise wird benutzt, um Modernisierungs- und Rationalisierungsprozesse des Kapitalismus forciert voranzutreiben.

Vom Mainstream abweichende Ansichten zum Gesamtgeschehen oder medizinischen Einzelthemen werden von oft fachlich überhaupt nicht gebildeten Faktencheckern weggebissen.

Einerseits.

Und andererseits ist da eine im Internet sich neu formierende Szene, die in einem grotesken Schwarzweißdenken alles negiert, was überhaupt von der etablierten Wissenschaft zum Thema Covid19 publiziert wird oder die Grundlage staatlicher Hygienemaßnahmen darstellt. Letzteren werden zudem geheime Intentionen im Sinne eines großen Plans zur klandestinen Errichtung einer neuen Weltordnung unterstellt.


Es ist fast unmöglich, zwischen einer angemessenen, rationalen, themenbezogenen Kritik und Verschwörungsmythen einerseits zu vermitteln und andererseits sauber zu unterscheiden.

Wenn etwa der PCR-Test auch harmlose Virentrümmer findet oder der Ein-Gen-Test nur auf das E-Gen in seiner Aussagekraft fragwürdig ist, wird daraus in der Verschwörungsdenke "absichtlich so gemacht, um eine manipulative Grundlage zu bestimmten Maßnahmen zu haben", und wenn behördliche Maßnahmen über das Ziel hinausschießen oder - siehe Parkbankverbot - einen geradezu sadistischen Charakter annehmen so werden diese Mißbräuche und Übertreibungen zum eigentlichen Ziel und Inhalt anstelle der Seuchenbekämpfung. Und dem lässt sich mit Logik und Fakten nicht mehr entgegentreten, solange an den Großen Plan geglaubt wird.

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Dienstag, 8. Februar 2022
"Die Dummheit hat aufgehört, sich zu schämen"
Interessantes Interview mit Heidi Kastner:

https://www.gmx.net/magazine/wissen/psychologie/heidi-kastner-interview-dummheit-aufgehoert-schaemen-36568130

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Dienstag, 8. Februar 2022
Familienbande
Vater sprach das Thema Erbengemeinschaft in Bezug auf sein Haus an. Meine große Schwester meinte, mit über 70 sei sie zu alt um sich um ein Haus zu kümmern.

Worauf Vater versetzte, er kümmere sich mit 93 um die Hausverwaltung. Darauf erwiderte meine Schwester, sie habe Lungenkrebs und sei in 5 Jahren tot (was nicht stimmt, sie hatte vor 5 Jahren Lungenkrebs gehabt und muss lebenslang ein sauteures gentechnisches Mittel nehmen damit der Krebs nicht wiederkommt).

Später meinte Vater, schade, dass er nicht schlagfertig genug gewesen sei zu antworten: "Schade, eigentlich wollte ich Dich zu meinem Hundertsten Geburtstag einladen!".

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Scharfe Kritik an RKI-Chef Wieler
Medscape berichtet über Kritik am schwer nachvollziehbaren Verhalten des RKI-Chefs.

"Der RKI-Präsident hatte selbst zur Überraschung von Bundesgesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbach (SPD) den Genesenenstatus kurzfristig von 6 Monaten auf 3 Monate verringert.

Der designierte FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai fordert jetzt Wielers Ablösung. Er habe zwar Respekt vor den Leistungen des RKI-Präsidenten, so Djir-Sarai. Allerdings könne er sich des Vertrauens der FDP aufgrund der neuerlichen Verfehlung nicht mehr sicher sein.

Rückendeckung für Wielers Vorgehen kommt von den Grünen-Politikern Katrin Göring-Eckardt und Janosch Dahmen. Auch Bundeskanzler Scholz (SPD) bestätigte, Vertrauen in den RKI-Chef zu haben. Der nächste Streit in Koalitionskreisen scheint vorprogrammiert zu sein.

Doch was sagt die Wissenschaft? Studien zeigen, dass 3 Kontakte zum viralen Antigen einen vergleichbar starken Schutz induzieren, unabhängig davon, ob es sich um Impfungen oder Infektionen respektive Durchbruchsinfektionen handelt. Am Zeitraum scheiden sich die Geister.

Die Verkürzung des Genesenenstatus sei aus immunologischer Sichtweise der Entwicklung und Abnahme der Immunantwort nachvollziehbar, sagt Prof. Dr. Martina Prelog von der Deutschen Gesellschaft für Immunologie. Wissenschaftliche Gewissheit dazu werde aber erst noch aufgebaut. Und die Frankfurter Virologin Prof. Dr. Sandra Ciesek gibt zu bedenken, es sei schwierig, den Genesenenstatus einheitlich zu definieren. Dies sei von mehreren Faktoren abhängig wie dem Alter, der Virusvariante und dem Zeitpunkt der letzten Impfung.

?Eine klar dokumentierte Infektion sollte für jeden Betroffenen mit einer einzelnen Impfdosis gleichgestellt werden?, fordert Prof. Dr. Carsten Watzl, Immunologe aus Dortmund. Dass Geimpfte nach einer Infektion nicht als geboostert eingestuft würden, sei wissenschaftlich nicht haltbar."

https://deutsch.medscape.com/artikelansicht/4910824?uac=389796AZ&faf=1&sso=true&impID=4001679&src=WNL_mdplsfeat_220207_mscpedit_de#vp_2

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Sonntag, 6. Februar 2022
Happy 60, Axl Rose!
https://www.youtube.com/watch?v=HlEuo9aR7Qo

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Donnerstag, 3. Februar 2022
Weltkrebstag 2022 BioNTech-Booster für "lebende Medikamente": So können CAR-T-Zelltherapien effizienter und billiger werden
Maren Schenk, Medscape


Das Immunsystem bei Krebspatienten ist oft weniger effektiv, da Tumoren Umgehungsstrategien entwickeln oder sich vor dem Immunsystem "verstecken". Eine der derzeit effektiven Gegenstrategien gegen Immuntoleranz bei Krebs sind Checkpoint-Inhibitoren, die "Bremsen" im Immunsystem wieder lösen. Zahlreiche Medikamente aus dieser Gruppe sind inzwischen in der Krebstherapie etabliert.

Eine weitere Strategie, in die große Hoffnungen gesteckt werden, ist die CAR-T-Zelltherapie. Man verabreicht Patienten eigene Immunzellen, die außerhalb des Körpers mit Genen für therapeutisch wichtige Rezeptormoleküle ausgestattet wurden, sogenannte adoptive zelluläre Immuntherapien. Ein Beispiel für solche Immuntherapien ist die CAR-T-Zelltherapie, bei der T-Zellen verwendet werden. Diese Gen- und Zelltherapie ist allerdings sehr aufwändig und teuer.

Wie sich CAR-T-Zellen effizienter und kostengünstiger produzieren lassen und effektiver wirken könnten, erklärte Dr. Patrick Schmidt bei einer Veranstaltung des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) in Heidelberg im Vorfeld des Weltkrebstages am 4. Februar [1]. Der Immunologe von der Abteilung Medizinische Onkologie des Universitätsklinikums Heidelberg leitet am Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) die Arbeitsgruppe CAR Development.

"Lebende Medikamente"
Bei einer CAR-T-Zelltherapie werden T-Zellen aus dem Blut des Patienten isoliert und außerhalb des Körpers gentechnisch modifiziert. "Wir bringen ein neues Gen in die T-Zellen hinein, so dass diese Immunzellen dann einen chimären Antigen-Rezeptor (CAR) auf ihrer Oberfläche exprimieren", erklärte Schmidt. "Die CAR-T-Zellen werden im Labor massiv expandiert und dem Patienten wieder infundiert. Diese attackieren im besten Fall zu gezielt die Tumorzellen. Die führt dann zum Tod der Tumorzellen", so Schmidt. Denn die neu programmierten CAR-T-Zellen erkennen und bekämpfen Tumorzellen, die vorher für das Immunsystem "unsichtbar" waren.

Entwicklung der CAR-T-Zelltherapie
"1989 wurde das Prinzip der CAR-T-Zelltherapie entwickelt, 2011 wurden die ersten klinischen Studien in den USA durchgeführt, 2017 wurde die erste CAR-T-Zelltherapie von der FDA zugelassen", berichtete Schmidt. Seit 2018 sind die ersten kommerziellen Präparate auch in Deutschland erhältlich. "Inzwischen sind CAR-T-Zellen klinisch etabliert und die 3. Generation von CAR-Ts auf dem Markt."


Mit dieser Immuntherapie werden aber bisher nur Patienten behandelt, bei denen andere Therapieoptionen versagt haben. Eingesetzt werden CAR-T-Zellen bei Leukämien, Lymphomen und multiplem Myelom. Zugelassen sind bisher 5 kommerzielle Produkte.

"Es handelt sich bei der CAR-T-Zelltherapie um eine neue Medikamentenklasse, lebende Medikamente", erklärte Schmidt. Denn wenn eine CAR-T-Zelle an eine Tumorzelle bindet, induziert dies die Aktivierung der CAR-T-Zelle und die zytotoxische Abtötung der gebundenen Tumorzelle, aber auch die Proliferation der CAR-T-Zelle. "So können aus einer CAR-T-Zelle im Patienten sehr viele CAR-T-Zellen werden."

CAR-T-Zelltherapie bei soliden Tumoren?
Mittlerweile zeigt sich: Die Real-World-Daten spiegeln die Ergebnisse von Zulassungsstudien wider. So können bei Leukämien bei bis zu 85% komplette Remissionen erreicht werden, bei Lymphomen immerhin rund 40%.

Bisher gibt es jedoch noch keine guten klinischen Ergebnisse mit der CAR-T-Zelltherapie bei soliden Tumoren, sagte Schmidt. Ein möglicher Grund: Der Tumor schaffe sich ein Mikromilieu, in dem er sich verstecke vor T-Zellen und auch CAR-T-Zellen ? und unbeschäftigte CAR-T-Zellen verschwinden irgendwann, Stichwort Zelltod. Außerdem konnten für solide Tumore bisher noch nicht viele Zielstrukturen, die nur auf Krebszellen, aber nicht auch auf gesunden Zellen vorkommen, für eine CAR-T-Zelltherapie identifiziert werden.

"Aber es gibt einen Silberstreif am Horizont", so Schmidt. So entwickelt derzeit BioNTech eine "CAR-T-Zelltherapie plus Boosterung der CAR-T-Zellen". Ende 2021 startete eine Phase-1/2-Studie mit deren CAR-T-Zelltherapie-Kandidaten BNT211, allein und in Kombination mit einem mRNA-Impfstoff (CARVac), der die Vermehrung und Lebensdauer sowie die Wirksamkeit von CAR-T-Zellen in vivo unterstützt, ?die CAR-T-Zellen also boostert?, erklärte Schmidt.

Zielmolekül für die CAR-T-Zelltherapie ist das tumorspezifische Antigen Claudin-6 (CLDN6), das in mehreren soliden Tumoren exprimiert wird, z.B. Ovarial- und Uteruskarzinom, Hoden- und Lungenkrebs. CARVac könnte als CAR-T-Zell-amplifizierender RNA-Impfstoff breit eingesetzt werden, um die therapeutische Wirksamkeit von CAR-T-Zellen zu verbessern, schreibt BioNTech.

Schmidt berichtete, dass Zwischenergebnisse aus der Phase-1/2-Studie ?partielle Remissionen zeigten bei Tumoren, die bisher gegen CAR-T-Zellen blind waren?. Die Erhöhung der Persistenz durch konstantes Triggering der CAR-T-Zellen in Lymphknoten durch den mRNA-Impfstoff habe dazu geführt, dass die CAR-T-Zellen länger im Körper zirkulieren und damit effizienter den Tumor bekämpfen könnten.

Warum noch keine flächendeckende Anwendung?
Auch in Heidelberg werden CAR-T-Zelltherapien durchgeführt ? ?allerdings nur bei einer schwach 2-stelligen Patientenzahl pro Jahr?, so Schmidt. ?Das sind deutlich weniger als Patienten, die tatsächlich für CAR-T-Therapien in Frage kämen.? Ein Grund dafür: CAR-T-Zellen sind extrem aufwendig herzustellen.

Derzeit beträgt die Vene-zu-Vene-Zeit ca. 4 Wochen, teilweise länger. Dr. Patrick Schmidt
Der Herstellungsprozess muss den GMP-Regeln folgen (good manufacturing practice). Es sind z.B. große Reinräume nötig, die nur wenige Personen betreten dürfen, die gut geschult sein müssen. So sei keine Produktion in Masse möglich, erklärte Schmidt. Auch die großen Firmen, die CAR-T-Zelltherapien anbieten, haben nur wenige Herstellzentren. Dies führt dazu, dass T-Zellen, die Patienten in Heidelberg entnommen und gefroren in die USA geschickt werden, dort genetisch modifiziert und wieder gefroren zurückgeschickt werden.

?Derzeit beträgt die Vene-zu-Vene-Zeit ca. 4 Wochen, teilweise länger?, sagte Schmidt. Dies sei für manche Patienten, die sich im Endstadium einer Tumorerkrankung befinden, zu lang. Die komplizierte Logistik, das mehrmalig Einfrieren und Auftauen der Zellen, lange Wartelisten bei den Herstellzentren ? all dies mache diese Therapieform aufwendig ? und dadurch auch teuer.

?Große Herstellzentren haben mittlerweile schon Niederlassungen in Frankreich oder Spanien, möglicherweise auch demnächst in Deutschland?, berichtete Schmidt. Aber weiterhin sei bei einem Transportweg über 1 Stunde ein Einfrieren nötig. Ein zweimal eingefrorenes und aufgetautes Zellprodukt sei aber nicht so gut wie frisches Zellmaterial.


Demnächst dezentralisierte Herstellung von CAR-T-Zellen?
?Wir wollen deshalb in nächsten Jahren eine dezentralisierte Herstellung aufbauen?, sagte Schmidt. ?Dort, wo appliziert wird, sollte auch hergestellt werden ? optimalerweise an den großen Unikliniken hierzulande.? Ziel sei, dort ?Frischprodukte? herzustellen und zu verabreichen, GMP-gerecht, nahe am Patientenbett.

?Das führt dann automatisch auch zu einer Kostenreduktion, da die komplizierte Logistik nicht mehr nötig ist?, so Schmidt. Außerdem könne die Behandlung/CAR-T-Zelltherapie dann schon nach rund 2 Wochen stattfinden, da die Transportzeiten in die/aus den USA wegfallen.

Es gäbe inzwischen Geräte, die CAR-T-Zellen komplett in einem geschlossenen Beutelsystem vollautomatisiert produzieren. Ein solches soll auch in Heidelberg zum Einsatz kommen. ?Schon bald sollen Frischprodukte für Patienten in Heidelberg hergestellt werden und in einer kleinen Phase-1-Studien getestet werden.?

Alternative Vektoren ? schneller und effektiver?
Eine CAR-T-Zelltherapie von einem pharmazeutischen Unternehmen kostet 300.000 bis 340.000 ? pro Patient. ?Den größten Teil der Kosten, rund 2 Drittel, macht dabei der virale Vektor aus, der für die genetische Manipulation der T-Zellen genutzt wird, meist ein Lentivirus?, berichtete Schmidt.

Es gebe mehrere Ansätze, um Kosten zu sparen und die Herstellung sicherer, einfacher und schneller zu machen: Beispielsweise wird derzeit der Einsatz von Nukleasen, mRNA und CRISPR/Cas statt eines Virus als Vektor zur Genübertragung in klinischen Studien getestet. ?Unser Ansatz ist komplett anders: Wir haben am DKFZ einen neuen Vektor entwickelt, der komplett nur auf kleinen DNA-Sequenzen basiert und ohne virale Bestandteile auskommt?, sagte Schmidt. ?Für diesen Vektor haben wir rund ein Zehntel der bisherigen Kosten taxiert.?

Dieser neuartige Nano-Vektor, ein Plasmid, integriert nicht ins Erbgut und löst so keine Mutationen aus ? eine Gefahr bei den sonst als Vektor benutzten Retroviren. Die Forscher entwickelten das DNA-Konstrukt so, dass es sich im Zellkern autonom vermehrt und bei der Zellteilung auf die Tochterzellen übertragen wird. Sie entfernten problematische DNA-Komponenten, die Immunreaktionen in T-Zellen auslösen können, so dass das Plasmid nicht sofort abgebaut wird, und steigerten die Effizienz, mit der das übertragene Gen in der T-Zelle abgelesen wird.

Eine CAR-T-Zelltherapie von einem pharmazeutischen Unternehmen kostet 300.000 bis 340.000 ? pro Patient. Dr. Patrick Schmidt
Mit einem halbautomatischen Produktionssystem konnten innerhalb von einer Woche genügend CAR-T-Zellen generiert werden, die das synthetische Rezeptorprotein exprimieren, um Patienten zu behandeln. Bei einem Virus-basierten Verfahren müsse man dagegen mit einer Herstellungszeit von etwa 2 bis 3 Wochen rechnen, so Schmidt.

?Das Nano-S/MARt-Vektor-Konstrukt mit therapeutischem CAR-Gen kann mit Elektroporation schnell und einfach auf T-Zellen übertragen werden?, berichtete Schmidt. ?Die T-Zellen nehmen unseren neuen Vektor auf und exprimieren dann CARs an ihrer Oberfläche "effizienter und besser als virale Vektoren."

Die mit dem Nano-S/MARt-Vektor produzierten CAR-T-Zellen bekämpfen Tumorzellen effektiver als die mit einem Lentivirus generierten Vergleichs-CAR-T-Zellen. Das zeigten Experimente in der Kulturschale und in Mäusen. "Die Ergebnisse wurden veröffentlicht. Jetzt sind wir dabei, patientenkompatible CAR-T-Zellen herzustellen, die wir an Krebspatienten testen werden", sagte Schmidt. Die Heidelberger Wissenschaftler wolle mehrere CAR-T-Produkte herstellen, je nachdem, was der Patient für seine spezifische Erkrankung benötigt. Dabei seien sie nicht festgelegt auf einen CD-19-CAR.

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Aktuelle Healthscienceinfos von Medscape
STIKO: Empfehlungen zu Novavax und zur 2. Auffrischungsimpfung
Von Michael van den Heuvel

Die STIKO hat erneut ihre Empfehlungen zur COVID-19-Impfung aktualisiert. Sie empfiehlt Nuvaxovid® von Novavax zur Grundimmunisierung von Personen ab 18 Jahren. Dabei werden 2 Dosen im Abstand von mindestens 3 Wochen verimpft. Schwangere und Stillende sollten das Vakzin zum jetzigen Zeitpunkt nicht bekommen. ?Nuvaxovid führt häufig zu lokalen und systemischen Impfreaktionen, die über wenige Tage anhalten können und ähnlich stark sind wie nach Impfung mit den anderen COVID-19-Impfstoffen?, schreibt die STIKO. Aussagen zur Wirksamkeit gegen Omikron seien noch nicht möglich.

In ihrer Mitteilung schreibt die STIKO auch, wer die 2. Auffrischungsdosis bekommen sollte: Menschen ab 70 Jahren, Personen in Einrichtungen der Pflege, Patieten mit Immunschwäche ab 5 Jahren sowie Angestellte in medizinischen Einrichtungen oder in der Pflege.

?Die 2. Auffrischimpfung soll bei gesundheitlich gefährdeten Personengruppen frühestens 3 Monate nach der 1. Auffrischimpfung mit einem mRNA-Impfstoff erfolgen?, so die STIKO. ?Personal in medizinischen und pflegerischen Einrichtungen soll die 2. Auffrischimpfung frühestens nach 6 Monaten erhalten.? Wer nach dem 1. Booster Shot einen Impfdurchbruch durchgemacht habe, solle keine 2. Auffrischungsimpfung erhalten. Alles in allem sei die Datenlage zur Effektivität und zur Sicherheit einer 2. Auffrischimpfung noch limitiert, so die Kommission weiter.

Deutschland: Neue Debatte um Exit-Strategien
Noch richten sich alle Augenmerke auf Omikron und auf die weitere Pandemie-Lage in Deutschland. Doch der Druck, auch über Exit-Strategien nachzudenken, wird immer stärker.

?Wir sollten konsequente Öffnungsschritte jetzt angehen?, so Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU). Und Bijan Djir-Sarai (FDP) mach sich dafür stark, jetzt über mögliche Szenarien zu sprechen. Diese müssten bereits vorliegen, sollten die Infektionszahlen wie von Experten prognostiziert Ende Februar wieder sinken, so der FDP-Generalsekretär.

Auch Justizminister Marco Buschmann (FDP) bestätigt, man müsse ?jetzt mit den Vorarbeiten beginnen und schauen, welche Maßnahmen dann in welcher Reihenfolge aufgehoben werden können, wenn die Gefahrenlage sich entspannt?. Das nächste Bund-Länder-Treffen findet am 16. Februar statt.

Experten warnen vor vermeintlich sicherem ?Doping?: Auch Nahrungsergänzungsmittel können dem Herzen massiv schaden
Von Nadine Eckert


Nicht nur Athleten, die mit verbotenen Substanzen dopen, auch Sportler, die frei verkäufliche Nahrungsergänzungsmittel einnehmen, um ihre Leistung zu steigern, setzen ihr Herz möglicherweise erheblichen Gefahren aus. Davor warnt die European Association of Preventive Cardiology in einem kürzlich veröffentlichten Positionspapier [1].

In der Zusammenstellung kardiovaskulärer Gefahren leistungssteigernder Substanzen im Freizeit- und Profisport schreibt die Autorengruppe um Dr. Paolo Emilio Adami vom Health and Science Department bei World Athletics in Monaco: ?Supplemente werden von vielen Menschen als risikofreie Möglichkeit zur Leistungsverbesserung angesehen. Doch einige Supplemente, auch pflanzliche und ?natürliche? Extrakte, können ein ernsthaftes Risiko für die Gesundheit darstellen, und die Athleten riskieren sogar, gegen Anti-Doping-Regeln zu verstoßen.?

Für Sportkardiologen, Sportmediziner und Allgemeinmediziner sei diese Zusammenstellung von großem Interesse, schreibt Prof. Dr. Martin Halle zusammen mit Kollegen in einem Editorial zum Positionspapier [2]. Der Ärztliche Direktor der Poliklinik für Präventive und Rehabilitative Sportmedizin an der TU München betont: ?Doping ist nicht auf den Elitesport beschränkt, sondern hat längst auch den Freizeitsport, Fitnessstudios und Schulen erreicht. Es wird von Jugendlichen ebenso wie von Spitzensportlern und Senioren genutzt, und dies unabhängig von den sportlichen Ambitionen.?

Koffein sicher? Missbrauch ist gefährlich
?Koffein ist ein sehr gutes Beispiel für eine natürliche Substanz, die als sicher gilt?, erklärt Erstautor Adami. ?Während Koffein die Leistung steigern kann, speziell die aerobe Kapazität bei Ausdauersportlern, kann der Missbrauch zu Tachykardien, Arrhythmien, Bluthochdruck und in einigen Fällen plötzlichem Herztod führen.?

Legale, von der World Anti-Doping Agency (WADA) erlaubte, Supplemente, die die Leistung steigern und einen Wettbewerbsvorteil verschaffen sollen, sind neben Koffein auch noch Kreatinin, Energy-Drinks/-Gele/-Riegel, Rote-Beete-Saft aufgrund seines Nitratgehalts, B-Alanin, Bicarbonat und Proteine.

Kardiovaskuläre Nebenwirkungen oft unbekannt
Das Problem: Mögliche kardiovaskuläre Nebenwirkungen dieser erlaubten, aber auch anderer Nahrungsergänzungsmittel seien bislang oft gänzlich unbekannt, wie Prof. Dr. Hans-Georg Predel vom Institut für Kreislaufforschung und Sportmedizin an der Deutschen Sporthochschule Köln im Gespräch mit Medscape erklärt. ?Hier zeigt sich klar der essenzielle Forschungsbedarf im Bereich der Nahrungsergänzung.?

Auch pflanzliche und ?natürliche? Extrakte, können ein ernsthaftes Risiko für die Gesundheit darstellen", so Dr. Paolo Emilio Adami
?Und selbst wenn es zu einzelnen Substanzen Forschungsergebnisse zu kardiovaskulären Endpunkten gibt, ist oft unklar, welche Dosierungen jeweils gemeint sind?, ergänzt er. Wobei Dosierungsempfehlungen das Problem nicht unbedingt lösen würden, denn ?unter Sportlern ist es leider üblich, die Dosierungsempfehlungen zu ignorieren und mehrere Substanzen gleichzeitig einzunehmen?, konstatieren Adami und seine Koautoren.

https://deutsch.medscape.com/artikelansicht/4910815?uac=389796AZ&faf=1&sso=true&impID=3992570&src=WNL_mdplsfeat_220203_mscpedit_de#vp_1

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Dienstag, 1. Februar 2022
Faktencheck zu Reitschuster & Co.
https://www.gmx.net/magazine/news/coronavirus/impfstatus-lange-daten-covid-19-intensivpatienten-36453254

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Ein Brief an das Auswärtige Amt
Sehr geehrte Damen und Herren

*Das Auswärtige Amt hat alle Namen von gefährdeten Personen, aber trotzdem passiert nichts. Es wurde so lange gewartet, bis es für einen Teil der Familie N. zu spät war. Das darf den anderen Familienmitgliedern nicht auch passieren! Es muss jetzt etwas getan
werden! *

*Holen Sie die Familie SOFORT aus Afghanistan raus!*


*Afghanistan: statt Evakuierung ermordet, verschleppt, verschollen*

Im August 2021 wurde die Familie von Shoaib beim Auswärtigen Amt als gefährdete Personen gemeldet. Das Resultat: 1 Bruder musste nach massiven Drohungen seitens der Taliban fliehen, seine Frau wurde ermordet und sein kleiner Sohn (6 Jahre alt) ist schwer verletzt gestorben, 1 Bruder wurde von den Taliban verschleppt und ist seitdem vermisst, 1 Bruder ist seit der Flucht verschollen, die Eltern und die
jüngste Tochter leben weiter versteckt in Afghanistan, 1 Bruder floh mit seiner Familie in den Iran. Eine Familie wurde zerstört, weil das Auswärtige Amt einfach untätig zusieht, wie die Taliban Menschen ermorden.

*WANN TUN SIE ENDLICH ETWAS???*

Farzad hatte (wie sein Bruder Shirzad) von 2017 ? 2021 für die afghanische Regierung im Sicherheitsbereich gearbeitet; zuvor hatte er
auch schon für die Amerikaner gearbeitet. Nach der Machtübernahme der Taliban lebte er mit seinem Bruder in der Gegend von Herat in verschiedenen Verstecken und schloss sich dem lokalen Widerstand gegen die Taliban an. Die Taliban suchten ihn. Sie brachen mehrmals in sein Haus ein, bedrohten und schlugen seine Frau, um ihn ausfindig zu machen.
Als er im Oktober 2021 für nur einen Tag seine Familie sehen wollte, überfielen ihn die Taliban und *verschleppten*ihn. Sie hatten sein Haus
beobachtet. Seitdem *fehlt jede Spur*von ihm. Seine Frau Zarghona und ihr kleiner Sohn leben nun in permanenter Angst vor weiteren
Vergeltungsschlägen der Taliban und sind voller Sorge um ihren Ehemann und Vater.

Sein Bruder Shirzad hatte von 2017 bis 2021 ebenfalls für die afghanische Regierung gearbeitet. Gemeinsam mit Farzad lebte er versteckt und schloss sich dem lokalen Widerstand an. Nachdem sein Bruder von den Taliban verschleppt worden war, floh er auf Drängen der Familie mit seinem jüngeren Bruder Idris im Dezember aus Afghanistan.

Seine Frau und sein kleiner Sohn blieben in Herat. Anfang Januar spielte sein kleiner Sohn im Hof vor der Wohnung, seine Mutter wusch im Hof Wäsche. Das Tor zum Hof wurde aufgerissen und eine Handgranateauf die beiden geworfen. Die Mutter *starb sofort*, der kleine Sohn wurde *schwer verletzt*und starb wenig später an den Verletzungen im Krankenhaus.

Shirzad und Idris flohen zunächst in den Iran. Da die Situation im Iran auch sehr prekär und unsicher ist (viele afghanische Geflüchtete werden direkt wieder nach Afghanistan abgeschoben) wollten beide weiter in die Türkei fliehen. Shirzad gelang die Flucht in die Türkei. Idris wurde unterwegs von ihm getrennt und ist seitdem *vermisst*.

Shirzad ist jetzt in Istanbul und weiß nicht, wie es weitergehen soll.
Er weiß noch nichts vom Tod seiner Frau und seines Sohnes, das würde ihn umbringen. Auch die Türkei schiebt Geflüchtete wieder nach Afghanistan
zurück. Doch dort droht ihm mit Sicherheit der Tod.

Der Vater von Farzad und Shirzad, Ghulam Yahya, arbeitete *30 Jahre lang*für das Internationale Rote Kreuz, bis zum Januar 2022. Auch er wurde beim AA als gefährdet gemeldet. Außerdem wurde das IRK
angeschrieben mit der Bitte um Hilfe. Die Antwort war: Wir können leider nichts tun, aber ?wir möchten gerne mit unseren ehemaligen Mitarbeitern in Kontakt bleiben, die sich unter den aktuellen Umständen bedroht fühlen?. Das ist einfach nur zynisch. Sie leben jetzt mit der jüngsten Schwester (unverheiratet) ebenfalls versteckt. Jeden Tag wird es schwieriger. Auch Ghulam hat schon Drohnachrichten von den Taliban bekommen.

Shoaib, der mittlere Sohn, gelangte 2015 nach Deutschland. Er hatte die Formulare für seine Familie im August 2021 an das Auswärtige Amt geschickt. Er hat auch *mehrmals*dort angerufen. Einmal hatte er sogar jemanden am Telefon: Sie müssen warten, wurde ihm gesagt, und ?jetzt sind gerade Wahlen, das müssen wir erstmal abwarten?. Das ist einfach
nur beschämend!

*Sie haben so lange gewartet, bis es für einen Teil der Familie zu spät
war. Das darf den anderen Familienmitgliedern nicht auch passieren! Es muss jetzt etwas getan werden! Holen Sie die Familie SOFORT aus
Afghanistan raus!*

Alle haben Pässe und Tazkiras, auch wenn die Pässe inzwischen abgelaufen sind. Es sollte also kein Problem sein, ihnen ein Visum zu erteilen.
Warten Sie nicht, bis noch mehr Familienmitglieder von den Taliban ermordet werden. Wir wissen (!), dass die Taliban sich an ganzen Familien rächen, warum ignorieren Sie das immer noch?! Helfen sie BITTE
den übriggebliebenen Angehörigen. Sie brauchen den Schutz in einem sicheren Ort in Deutschland. In Afghanistan sind sie alle in großer Gefahr. Das ist nur eine kleine Entschädigung für die Familie.

*Wir erwarten umgehend Aufnahmezusagen und Vorschläge, wie die Familie
evakuiert werden kann.*



Hochachtungsvoll

Arbeitskreis Asyl Göttingen

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Schwere Covid-Verläufe bei Kindern: Eine Übersichtsstudie
https://www.coliquio.de/wissen/paediatrie-kompakt-100/schwere-verlaeufe-kinder-100

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Nocebo-Effekt erklärt Nebenwirkungen bei Impfungen
Von Michael van den Heuvel, Medscape


Letzten Freitag informierten Prof. Dr. Christian Karagiannidis, wissenschaftlicher Leiter des DIVI-Intensivregisters, Bundesgesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbach und RKI-Präsident Prof. Dr. Lothar H. Wieler Journalisten über die aktuelle Lage.



Karagiannidis bezeichnete SARS-CoV-2 als das ?schlimmste Virus der Lungenheilkunde der vergangenen 20 Jahre?. Auf Intensivstationen sehe man mittlerweile einen ?Omikron-Effekt?: Delta werde zunehmend durch Omikron verdrängt. Zwar sei die Hospitalisierungsrate noch ?akzeptabel?. Hohe Inzidenzen belasteten nun aber vermehrt Krankenhäuser. Auch der DIVI-Experte betonte, wie wichtig Impfungen seien. In Frankreich etwa habe nur 1% aller COVID-19-Patienten auf Intensivstationen einen Booster Shot bekommen.

Beim strittigen Genesenenstatus bemühten sich Lauterbach und Wieler, Harmonie zu zeigen. Zuvor hatte der Minister kritisiert, das RKI habe den Genesenenstatus ?über Nacht? auf 3 Monate verkürzt, ohne ihn zu informieren. Jetzt sprach Lauterbach nur noch von einem ?Kommunikationsproblem? ohne inhaltlichen Dissens und betonte: ?Bei Omikron haben wir das Problem, dass derjenige, der sich an der Delta-Variante infiziert hatte, sich schon nach 3 Monaten an Omikron infizieren kann.? In anderen EU-Staaten gilt der Genesenenstatus nach wie vor 6 Monate lang. Antworten auf die Frage, auf welche Studien sich sein Ministerium beziehe, blieb Lauterbach schuldig.

Impfungen: Der Nocebo-Effekt könnte 3 Viertel aller Nebenwirkungen erklären
Forscher haben in zahlreichen Studien Nebenwirkungen von COVID-19-Impfungen beschrieben. Eine Metaanalyse in JAMA kommt jetzt zu dem Ergebnis, dass rund drei Viertel aller unerwünschten Effekte eine Folge des Nocebo-Effekts sein könnten, speziell leichte, häufige Beschwerden.

Insgesamt erhielten 22.578 Probanden eine Placebo-Impfung; weitere 22.802 Personen bekamen zugelassene COVID-19-Vakzine.

Nach der 1. Dosis traten bei 35,2% (95%-KI 26,7%-43,7%) der Placebo-Empfänger unerwünschte Effekte auf, oft Kopfschmerzen (19,3%; 95%-KI 13,6 %-25,1 %) bzw. Müdigkeit (16,7%; 95%-KI 9,8%-23,6%). Nach der 2. Dosis berichteten 31,8% (95%-KI 28,7%-35,0%) der Placebo-Empfänger über solche Beschwerden. ?Das Verhältnis zwischen Placebo- und Impfstoffarmen zeigte, dass Nocebo-Effekte 76,0% der systemischen unerwünschten Effekte nach der 1. COVID-19-Impfstoffdosis und 51,8% nach der 2. Dosis ausmachten?, fassen die Forscher zusammen.

?Die Studie ist der Beleg, dass die Erwartung der frisch Geimpften, Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen und Müdigkeit zu spüren, zu einem starken Auftreten ebendieser Nebenwirkungen führt?, sagt Prof. Dr. Ulrike Bingel von der Universitätsmedizin Essen sowie vom Sonderforschungsbereich 289 ?Treatment Expectation?. Und Prof. Dr. Winfried Rief von der Universität Marburg ergänzt, der Noceboeffekt sei gerade bei COVID-19-Impfungen besonders ungünstig. ?Wenn wir diese Nocebo-Reaktionen nachweisen und erklären, hoffen wir, die Sorgen vieler rund um die Impfung zu zerstreuen.? Denn gerade die Angst vor Nebenwirkungen werde häufig als Grund angegeben, sich nicht impfen zu lassen.

Wie ist Omikron entstanden? Mäuse unter Verdacht
Weltweit stellen sich zahlreiche Forscher die Frage, wie sich Omikron entwickelt hat. Sie wissen mittlerweile, dass diese Variante aus der B.1.1-Linie stammt, aber Mutationen aufweist, die in Alpha, Beta, Delta oder Gamma nicht vorkommen. Eine wichtige Erkenntnis ist, dass die 27 Mutationen der Spike-Region innerhalb von nur 18 Monaten aufgetreten sind, d. h. 3,3-mal schneller als andere Varianten. Darüber hat Medscape Español berichtet.

Obwohl es mehrere Hypothesen gibt, ist eine mögliche Erklärung, dass das Virus einen tierischen Wirt hatte und auf Menschen zurück übertragen worden ist; das hat kürzlich von einer Gruppe von Wissenschaftlern in Peking untersucht.

Mutationen des Omikron-Spike-Proteins ähneln Mutationen, von denen bekannt ist, dass sie die Anpassung des Virus an Mäuse fördern. Sie zeigen eine erhöhte Affinität zum Angiotensin-Converting-Enzyme-2-Rezeptor der Maus. Das macht einen neuen Evolutionspfad recht wahrscheinlich.

Die Übertragung von SARS-CoV-2 vom Menschen auf Tiere ist ein Ereignis, das Virologen seit Beginn der Pandemie immer wieder befürchten, weil es zu neuen Mutationen und Varianten führt. Im März 2021 wurde in den Niederlanden ein Ausbruch von SARS-CoV-2 in mehreren Nerzfarmen gemeldet; mindestens ein Arbeiter hatte vor dem Ausbruch COVID-19-assoziierte Symptome.

Der Nachweis viraler RNA und viraler Genomvariationen in inhalierbarem Staub auf den Nerzfarmen deutete darauf hin, dass Staub oder Tröpfchen ein Mittel zur Virusübertragung zwischen Nerzen und dem beruflichen Expositionsrisiko für die Arbeiter auf den Farmen waren, was darauf hindeutet, dass ein Arbeiter das Virus von Nerzen aufnahm. Aufgrund des Risikos der SARS-CoV-2-Übertragung zwischen Tieren und Menschen wurde mehrfach beschlossen, infizierte Tiere zu keulen, jüngst 2.000 Hamster und andere kleine Säugetiere in 34 Geschäften in Hongkong.

COVID-19-Vakzin als Nasenspray: Klinische Studien ab Ende des Jahres
Ein nasaler Impfstoffkandidat könnte bereits Ende 2022 klinisch getestet werden, wie Medscape Édition Française schreibt. Er unterscheidet sich in mehrfacher Hinsicht von bereits zugelassenen Vakzinen.

"Die intranasale Anwendung ermöglicht es, eine Immunantwort im Bereich der Nasenhöhle zu induzieren. Das Virus könnte frühzeitig gestoppt werden, da es sich nicht mehr vermehren kann, wodurch eine Infektion anderer Personen vermieden wird", erklärte Prof. Isabelle Dimier-Poisson von der Universität Tours. "Mit den intramuskulären Impfstoffen sind wir vor den schweren Formen von COVID-19 geschützt, aber wenn wir infiziert sind, können wir die Menschen in unserer Umgebung anstecken".

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Hohes Risiko der Covid-Impfungen?
Dieser Beitrag hier, federführend immerhin eine Professorin am MIT, legt nahe, dass man mit dem Impfen sofort aufhören sollte:


https://www.researchgate.net/publication/357994624_Innate_Immune_Suppression_by_SARS-CoV-2_mRNA_Vaccinations_The_role_of_G-quadruplexes_exosomes_and_microRNAs

"In diesem Artikel stellen wir die Beweise vor, dass die Impfung im Gegensatz zu einer natürlichen Infektion eine tiefgreifende Beeinträchtigung der Typ-I-Interferonsignalisierung induziert, die vielfältige nachteilige Folgen für die menschliche Gesundheit hat. Wir erklären den Mechanismus, durch den Immunzellen große Mengen an Exosomen, die Spike-Protein enthalten, zusammen mit kritischen microRNAs, die eine Signalantwort in Empfängerzellen an entfernten Stellen induzieren, in den Kreislauf freisetzen. Wir identifizieren auch potenzielle tiefgreifende Störungen in der regulatorischen Kontrolle der Proteinsynthese und der Krebsüberwachung. Es wird gezeigt, dass diese Störungen einen potenziell direkten kausalen Zusammenhang mit neurodegenerativen Erkrankungen, Myokarditis, Immunthrombozytopenie, Bell-Lähmung, Lebererkrankungen, beeinträchtigter adaptiver Immunität, erhöhter Tumorgenese und DNA-Schäden aufweisen.

Wir zeigen Beweise aus Berichten über unerwünschte Ereignisse in der VAERS-Datenbank, die unsere Hypothese unterstützen. Wir glauben, dass eine umfassende Risiko-Nutzen-Bewertung der mRNA-Impfstoffe sie als positive Beiträge zur öffentlichen Gesundheit ausschließt, selbst im Kontext der Covid-19-Pandemie.

Schlüsse
Es ist zwingend erforderlich, dass die weltweite Verabreichung der mRNA-Impfungen sofort gestoppt wird, bis weitere Studien durchgeführt werden, um das Ausmaß der skizzierten möglichen pathologischen Folgen zu bestimmen

Es ist nicht möglich, dass diese Impfungen als Teil einer Kampagne im Bereich der öffentlichen Gesundheit betrachtet werden ohne eine detaillierte Analyse der menschlichen Auswirkungen der möglichen Kollateralschäden. Am Ende übertreiben wir nicht, wenn wir sagen, dass Milliarden von Menschenleben auf dem Spiel stehen. Wir appellieren an Institutionen für die öffentliche Gesundheit, um nachzuweisen, ob die in diesem Papier diskutierten Themen für die öffentliche Gesundheit nicht relevant sind, oder anzuerkennen, dass sie es sind und entsprechend zu handeln."

Beschäftigen wir uns allerdings mit der Person Stephanie Seneff so fällt auf, dass es sich hier um eine schräge Querulantin handelt, die im Zusammemhang mit der Glyphosat-Debatte die wissenschaftlich unhaltbare These aufstellte, dass das Herbizid für einen Großteil der Fälle von Autismus verantwortlich sei. Sie ist Informatikerin, die seit einem knappen Jahrzehnt zu biologischen Themen mit statistischen Studien dilettetiert. Also offenbar nichts als eine Hörnerquelle.

https://de.wikibrief.org/wiki/Stephanie_Seneff

https://faktencheck.afp.com/http%253A%252F%252Fdoc.afp.com%252F9KZ9WM-1


Köstlich: Verwandlung in "Hulk" als Impf-Nebenwirkung.

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Sonntag, 30. Januar 2022
Schweinepriester
Während die katholische Kirche offiziell gegen Abtreibung ist, müssen die Ministranten jeden Abend den Abt reiben.


Es wird ihnen verziehen werden, weil sie geistlich behindert sind.

Wie meinte meine Mutter schon, wenn sie einen Bischoff sah: "Da kommt der Schlimmste, der Obermuckel! Wenn ich diesen heiligen Blick schon sehe!".

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Not amused
Ich glaube, die Racker von Fridays for future wären nicht begeistert, wenn man von ihnen mit moralischem Impetus verlangen würde, aus Gründen der CO2 Minimierung das Handy nur noch für absolut notwendige Anrufe wie Verabredungen und Notrufe zu benützen und statt der täglichen Dusche sich mit Seife und Waschlappen am Waschbecken zu reinigen.

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Samstag, 29. Januar 2022
Wände
Die größte Wand, die ich aus eigenem Erleben kenne ist die Nordwand der Großen Zinne.




Sie ist 600 Meter hoch.

Die Eiger-Nordwand ist dreimal so hoch.

Die Rupal-Wand am Nanga Parbat ist zweieinhalb mal so hoch wie die Eiger-Nordwand.

Die Wand aller Wände, die Mount-Everest-Südwestwand bedeutet 5500 Meter steiler Fels mit Eis.

Von den Männern, die sie bestiegen, hat einer, Jozef Just, den Gipfel erreicht. Niemand hat überlebt.

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Reinhold Messner
ist in hohem Maße größenwahnsinnig.
Da ihm alles gelungen ist, was er sich vorgenommen hat, sieht die Welt nur die Größe, nicht den Wahn.

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Freitag, 28. Januar 2022
Intensivmediziner leidet unter Hasskommentaren aus der Spardenkerszene
https://www.doccheck.com/de/detail/articles/37043-corona-leugner-ich-kanns-nicht-mehr-hoeren?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE

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Donnerstag, 27. Januar 2022
Medikamentöse Therapie bei Covid19 - Welche Medikamente helfen wirklich?
Auf den heutigen Tag ist es exakt 2 Jahre her, dass in Deutschland der erste Patient mit Covid 19 in ein Krankemhaus eingeliefert wurde, ein Webasto-Mitarbeiter, der sich bei einer chinesischen Kollegin infiziert hatte. Damals wussten die Ärzte nicht, wie dieser Virus bekämpft werden sollte. In der Folge wurde mit verschiedensten bereits vorhandenen Medikamenten experimentiert, die im Off-Label-Gebrauch möglicherweise wirksam gegen den neuartigen Virus sein könnten.

In Rekordzeit wurden seither zahlreiche Vakzine entwickelt die auch wirksam sind, aber nicht im Sinne eines zuverlässigen Schutzes und einer sterilen Immunität, sondern nur insoweit, dass sie für einen bestimmten Zeitraum, bis zum Auftreten der nächsten Mutation die statistische Wahrscheinlichkeit verringern schwer zu erkranken, oder, in zweiter Linie, überhaupt zu erkranken. Die Suche nach einem hochwirksamen Therapeutikum zur Behandlung bereits erkrankter Personen tut also Not.

Ute Eppinger von Medscape beschreibt die Erfahrungen mit den bekanntesten Medikamenten wie folgt:

"Das Virostatikum Remdesivir
Als 1. Arzneistoff gegen COVID-19 erhielt das von Gilead hergestellte Virostatikum Remdesivir eine Notfallzulassung der FDA. Am 3. Juli 2020 erteilte die EU-Kommission eine bedingte Marktzulassung für Patienten mit schwerem COVID-19.

Das Virostatikum wurde ursprünglich gegen Infektionen mit dem Ebola- oder Marburg-Virus entwickelt; gegen Ebola erwies es sich aber weniger effektiv als die Vergleichstherapie mit monoklonalen Antikörpern. Das Molekül hemmt die Replikation viraler RNA. Remdesivir wirkt zwar gegen Viren in Zellschalen, doch die klinischen Versuche lieferten nur mäßige Ergebnisse.

Die im Oktober 2020 veröffentlichten Daten der SOLIDARITY-Studie führten schließlich dazu, dass sich die WHO offiziell gegen Remdesivir bei hospitalisierten COVID-19-Patienten aussprach. SOLIDARITY schloss Remdesivir, Hydroxychloroquin, Lopinavir (eine Fixdosis-Kombination mit Ritonavir) und Interferon-β1a ein. Im Remdesivir-Arm der Studie (n=2.750) zeigte das Virostatikum keinen signifikanten Einfluss auf die Sterblichkeit und konnte auch den Klinikaufenthalt nicht signifikant verkürzen.

Die aktuelle S3-Leitlinie zur stationären Behandlung von COVID-19-Patienten verzichtet derzeit auf eine Empfehlung für oder gegen den Einsatz von Remdesivir. Die Anwendungsempfehlung nach Einzelfallentscheidung ist beschränkt auf die Low-Flow-O2-Pflichtigkeit. Diese Subgruppe profitierte in der ACTT-1 Studie von der frühzeitigen Behandlung mit Remdesivir. Nach Einschätzung der Arzneimittelkommission der Deutschen Ärzteschaft (AkdÄ) ist aktuell der Einsatz von Remdesivir allenfalls bei COVID-19-Patienten mit Low-Flow-Sauerstoffbedarf gerechtfertigt, nicht aber bei Patienten mit High-Flow-Sauerstofftherapie, nicht-invasiver oder invasiver Beatmung einschließlich ECMO.

In einer Ende Dezember 2021 erschienenen Studie mit 562 Risikopatienten konnte gezeigt werden, dass die Gabe von Remdesivir innerhalb von 7 Tagen nach Symptombeginn das Risiko für Hospitalisation und Tod deutlich reduzieren konnte. Die Ergebnisse eines Preprint legen nahe, dass Remdesivir auch gegen Omikron wirksam ist.

Die Virustatika Molnupiravir und Paxlovid

Frühe Ergebnisse zum Virostatikum Molnupiravir waren sehr eindrucksvoll und zeigten eine Risikoreduktion um die Hälfte: 7,3% der Patienten mit Molnupiravir mussten wegen COVID-19 ins Krankenhaus eingewiesen werden versus 14,1% in der Placebogruppe. Noch deutlicher war der Unterschied bei den Todesfällen: 8 Patienten in der Placebogruppe starben bis Tag 29, in der Molnupiravir-Gruppe kein einziger. Anfang November hat die britische Arzneimittelbehörde MHRA den Transkriptase-Hemmer zugelassen. Am 19. November hat der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) die Zulassung empfohlen; die EMA-Zulassung steht noch aus.

Ende November folgte dann der Wermutstropfen: Merck konnte bei der kompletten Datenauswertung frühe Resultate nicht bestätigen. Die relative Risikoreduktion für Krankenhauseinweisung oder Tod lag demnach bei 30% (6,8% der Patienten in der Molnupiravir-Gruppe, 9,7% unter Placebo). In den USA steht die Merck-Pille kurz vor der Zulassung. Ein Beraterkreis der US-Arzneimittelbehörde FDA hat sich nach stundenlangen Debatten für eine Notfallzulassung ausgesprochen. Die Abstimmung ist zwar nicht bindend. Normalerweise folgt die Behörde aber dem Votum. Ob sich Molnupiravir zur Post-Expositionsprophylaxe eignet, wird in der MOVe-AHEAD-Studie untersucht.

Seit 3. Januar 2022 ist Molnupiravir auch in Deutschland verfügbar. Es wird direkt über das BMG beschafft. Entsprechend können niedergelassene Ärzte das Medikament verordnen. Die KBV weist darauf hin, dass das Präparat zur Therapie von nicht hospitalisierten Patienten mit COVID-19 ohne zusätzlichen Sauerstoffbedarf, aber mit erhöhtem Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf eingesetzt werden soll. Die Ergebnisse eines kürzlich erschienenen Preprint zeigen, dass Molnupiravir in vitro auch gegen Omikron wirksam ist.

Anders als Molnupiravir, das eigentlich als Grippe- und/oder RSV-Medikament gedacht war, wurde der Protease-Hemmer PF-07321332 speziell für COVID-19 entwickelt. Im November gab Pfizer bekannt, dass Paxlovid (PF-07321332 plus Ritonavir) das Risiko einer Krankenhauseinweisung oder eines Todesfalls um 89% senkt, wenn es innerhalb von 3 Tagen nach Beginn der Symptome verabreicht wird. Die besondere Herausforderung bei Paxlovid ist, dass die Therapie sehr früh beginnen sollte.

Die FDA hatte der Tablette am 22. Dezember eine Notfallzulassung für Risikopatienten ab 12 Jahren erteilt. Die EMA prüft die Marktzulassung für Paxlovid und hat den EU-Mitgliedsstaaten grünes Licht für eine nationale Notfallzulassung signalisiert. Am 16.12 2021 hatte sie eine Handreichung zum Einsatz von Paxlovid herausgegeben, die den Einsatz des Mittels erleichtern soll, bevor es offiziell zugelassen ist.

Monoklonale Antikörper

Monoklonale Antikörper wurden gegen SARS-CoV-2-Infektionen ebenfalls früh untersucht. Es handelt sich um Immunglobuline, die spezifisch gegen das Spike-Protein von SARS-CoV-2 gerichtet sind. Sie docken an und blockieren so die Bindung von SARS-CoV-2 an zellulären Rezeptoren.

Regdanvimab und die Kombination von Casirivimab und Imdevimab erhielten am 12. November 2021 von der EMA die Zulassung. Sotrovimab wurde am 17. Dezember von der EMA zugelassen und die Kombination Tixgevimab und Cilgavimab (AZD7442) befindet sich aktuell im Rolling-Review-Verfahren der EMA. Laut Hersteller GSK soll Sotrovmimab auch gegen Omikron wirksam sein."

Keine Erwähnung findet bei Eppinger die andernorts beschriebene Wirksamkeit von Camostase Mesilat, die bei Variante Alpha zu einem sehr spezifischen Zeitpunkt - bei Ausbreitung der Viren vom Rachenraum in die inneren Atemwege- die Ausbildung schwerer Entzündungen verhinderte, sich aufgrund dieser punktuellen Wirkung aber nicht im großen Stil therapeutisch handeln ließ. Bei Omikron scheint dieses Mittel nach aktuellen Beobachtungen hingegen eine Breitenwirkung zu entwickeln, zumindest in Kombination mit anderen Medikamenten.

Als wenig bekannte Alternative zu den verschiedenen neuentwickelten Impfstoffen erscheint die Behandlung mit monoklonalen Antikörpern in der Prophylaxe, die bisher gute Erfolge zeitigte, aber nicht in die großen Impfkampagnen Eingang fand, sondern über Netzwerke einzelner Apotheken organisiert wurde und in der Flächenwirkung auf bislang unüberwindbare Hindernisse stieß.

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Brauchen wir einen Omikron-Impfstoff?
Warum Experten auch ohne ihn einen Ausweg aus der Pandemie sehen
Nadine Eckert, Medscape


Die Pharmaindustrie arbeitet bereits an einem an die Omikron-Variante von SARS-CoV-2 angepassten Impfstoff. Aktuell haben BioNTech/Pfizer und auch Moderna den Start einer entsprechenden Studie angekündigt. Wie dringend brauchen wir diese Vakzine? Experten sehen durchaus auch einen Ausweg aus der Pandemie mit den bereits verfügbaren Vakzinen ? vorausgesetzt, es kommt zum 3-maligen Kontakt mit dem Antigen.

Neutralisationsassays mit dem Serum von Geimpften und Infizierten aus früheren Wellen zeigen nämlich: ?Hatte man mehrfach Kontakt zum Antigen, zum Beispiel nach 3 Impfungen oder nach 2 Impfungen und einer Durchbruchinfektion, dann wird die Immunantwort immer breiter und ist in der Lage, auch neuere Varianten wie Omikron zu erkennen?, erklärte die Virologin Prof. Dr. Ulrike Protzer bei einer Veranstaltung des Science Media Centers.

Die T-Zell-Antwort nicht vergessen!

Die Direktorin des Instituts für Virologie an der Technischen Universität München und am Helmholtz Zentrum München erinnerte außerdem daran, dass Infektion und Impfung nicht nur eine Antikörperantwort auslösen: ?Schaut man sich die T-Zell-Antworten an, ist festzustellen, dass diese zwischen den verschiedenen Virusvarianten deutlich besser konserviert sind als die Antikörper-Antworten.?

Nach dem 3. Kontakt mit dem Antigen war eine deutlich erhöhte Avidität der Antikörper zu beobachten.
In einer kürzlich als Preprint erschienenen Studie zeigte die Arbeitsgruppe um Protzer außerdem, dass es nicht nur zu einer Verbreiterung der Antikörper-Antwort kommt, sondern auch zu qualitativ hochwertigeren Antikörpern. ?Nach dem 3. Kontakt mit dem Antigen war eine deutlich erhöhte Avidität der Antikörper zu beobachten?, so Protzer.

Schutz vor schweren Verläufen trotz Immun-Escape

Dennoch: Omikron weist Mutationen auf, die dem Virus einen Immun-Escape ermöglichen "es kann Geimpfte und Ungeimpfte infizieren. Allerdings schützen 3 Impfungen weiterhin sehr, sehr gut vor schweren Krankheitsverläufen, die zur Krankenhauseinweisung oder gar zum Tod führen" wie Prof. Dr. Leif Erik Sander, Leiter der Forschungsgruppe Infektionsimmunologie und Impfstoffforschung, Charité Universitätsmedizin Berlin, betonte.

Dass sich die Antikörperantwort nach dreimaligem Kontakt mit dem Antigen verbreitere, sei für den weiteren Verlauf der Pandemie eine "sehr, sehr gute Nachricht", so Sander, denn immunologisch gesehen hätte das nicht unbedingt so sein müssen.

Keine "Antigen-Erbsünde" beim wiederholten Boostern

"Es gibt ein logisches Konzept, dass sich die Antigen-Erbsünde nenn"?, erklärt der Berliner Infektionsimmunologe. Demnach kann der wiederholte Kontakt mit einem Antigen auch dazu führen, dass das Immunsystem immer besser darin wird, genau diese Antigenstruktur zu adressieren. Es bildet nur noch Antikörper, die exakt dieses Antigen besonders gut binden, aber keine leicht veränderten Antigene.

Natürliche Boosterung möglicherweise ausreichend

Sander dagegen geht davon aus, dass nach der Drittimpfung weitere Boosterungen auf natürlichem Weg erfolgen werden: "Wir werden uns durch wiederholten natürlichen Antigenkontakt mit zirkulierenden Viren boostern."

Ob dieser Booster-Effekt durch eine Durchbruchinfektion mit geringen Symptomen allerdings auch für ältere Menschen ausreichen werde, müsse genau im Auge behalten werden, betonte Sander. Bei ihnen kann sich auch Sander regelmäßige Auffrischungsimpfungen, vielleicht auch mit multivalenten oder angepassten Impfstoffen vorstellen.

Aktuelle Immunitätslücke "ist das größere Problem"
Auch Sander will nicht völlig ausschließen, dass auch in der Allgemeinbevölkerung noch eine weitere Runde Auffrischungsimpfungen notwendig werden könnte; dafür reichten die Daten bislang nicht aus.

Er lenkte die Aufmerksamkeit aber auf die ?aktuell noch immer viel zu hohe Immunitätslücke in der Bevölkerung?. Bei vielen Menschen müsse das Stadium der Grundimmunität mit 3 Impfungen erst noch erreicht werden, "das ist das größere Problem".

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Debatte über Impfpflicht im Bundestag: Kein Konsens ? aber 3 Strömungen
Michael van den Heuvel,
Medscape

"Gestern debattierten Abgeordnete im Bundestag ausführlich über die geplante Impfpflicht. Die Ampel-Koalition war sich selbst nicht einig, welcher Weg denn einzuschlagen sei. In mehr als 2 Dutzend Redebeiträgen zeichnete sich der fehlende Konsens ab. Befürworter sehen eine Impfpflicht für Erwachsene generell oder für Über-50-Jährige als mögliches Modell. Mehrere Abgeordnete sagten, sie hätten sich noch nicht entschieden.

?Eine Impfpflicht wirft fachlich schwierige und rechtlich wie ethisch kontroverse Fragen auf?, so Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD). ?Bedenken wir dabei, dass die Menschen in dieser angespannten Zeit von uns vor allem Orientierung erwarten.? Ihre Fraktionskollegin Dagmar Schmidt machte sich für eine allgemeine Impfpflicht stark und forderte, bei Bußgeldern die Verhältnismäßigkeit zu wahren. Heike Baehrens (SPD) wiederrum hält eine allgemeine, aber zeitlich befristete Impfpflicht für erstrebenswert.

Auch Dr. Kirsten Kappert-Gonther (Bündnis 90/Die Grünen) steht hinter dem Vorhaben der Regierung. ?Uns eint, dass wir die Pandemie überwinden wollen?, so ihr Statement. Impfen sei der Schlüssel dafür, die Überlastung des Gesundheitssystems zu vermeiden. Dafür müsse die Impfquote aber höher werden. ?Jetzt stehen wir in der Verantwortung, die bestehenden Impflücken zu schließen.?

Kritik kam von der Opposition. Tino Sorge (CDU) warf der Regierung ? und speziell Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) ? vor, selbst keinen Vorschlag zu präsentieren. Er machte klar, dass neben verfassungsrechtlichen Aspekten auch wissenschaftliche Bedenken zu berücksichtigen seien. Mehr Daten seien erforderlich. ?Boostern ohne Ende kann nicht die Option sein?, stellte Sorge klar. Lauterbach selbst sprach nur in seiner Funktion als Bundestagsabgeordneter ? und machte sich für die allgemeine Impfpflicht stark.

Neben der AfD lehnen vor allem Teile der FDP um Wolfgang Kubicki gesetzliche Regelungen dieser Art ab. Die geplante Impfpflicht überzeuge ihn nicht, so Kubicki, zumal als Argument auf eine noch nicht existierende, mögliche Mutante verwiesen werde, die mit einem noch nicht verfügbaren Impfstoff bekämpft werden solle. Unterstützung kommt auch von der Linken. Matthias W. Birkwald betonte, er halte selbstbestimmte Impfungen nach individuellen Chancen und Risiken für den richtigen Weg. Und bei Bußgeldern wären Reiche wieder im Vorteil.

Mehrere Gruppen von Abgeordneten wollen bald Anträge zum Thema vorlegen. Dabei zeichnen sich 3 Strömungen ab. Es gibt Befürworter einer allgemeinen Impfpflicht, einer Impfpflicht ab 50 ? und Gegner solcher Regelungen. Die 1. Lesung wird voraussichtlich Mitte Februar stattfinden. Mit einer Entscheidung ist frühestens im März zu rechnen."

ttps://deutsch.medscape.com/artikelansicht/4910791?uac=389796AZ&faf=1&sso=true&impID=3975950&src=WNL_mdplsfeat_220127_mscpedit_de#vp_2

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Mittwoch, 26. Januar 2022
Da ist jemand richtig sauer
Nicht allem, was Paul Nielsen hier über Artur Aschmoneit und sein Corodok-Blog schreibt würde ich zustimmen. Man hat eher den Eindruck, da hat jemand schnittfesten Schaum vor dem Mund.

Bei diesem Autor nicht das erste Mal.

Dennoch, die Grundaussage ist so falsch nicht:

http://www.scharf-links.de/48.0.html?&tx_ttnews[swords]=aschmoneit&tx_ttnews[tt_news]=79048&tx_ttnews[backPid]=65&cHash=58e57f38ae

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Umfrage zur Impfpflicht: Viele Befürworter in Deutschland ? die Angst vor einer Spaltung der Gesellschaft bleibt
Dr. Thomas Kron


Fast zwei Drittel der Menschen in Deutschland unterstützen eine allgemeine Impfpflicht gegen COVID-19 für Erwachsene. Für eine Impfpflicht für alle Altersgruppen mit bereits zugelassenem Impfstoff ? auch Kinder und Jugendliche ? sprechen sich 60% aus. Eine Impfpflicht für bestimmte Gruppen wie medizinisches Personal, den öffentlichen Dienst oder Menschen mit Vorerkrankungen und Ältere jeweils rund 70% als Zustimmung. Das hat die aktuelle Befragung der repräsentativen European COvid Survey ergeben: ein Projekt des Hamburg Center for Health Economics (HCHE) der Universität Hamburg.

?Die Unterstützung einer Impfpflicht scheint daher eher eine generelle Entscheidung der Menschen zu sein. Für wen diese letztendlich gilt, spielt nur eine untergeordnete Rolle?, so Prof. Dr. Jonas Schreyögg, wissenschaftlicher Direktor des HCHE in der Mitteilung.

Die Unterstützung einer Impfpflicht scheint ... eher eine generelle Entscheidung der Menschen zu sein. Prof. Dr. Jonas Schreyögg
Steigende Zustimmung ? regionale Unterschiede
Grundsätzlich zeige sich: Je älter die Menschen sind, umso mehr befürworten sie die Impfpflicht. Außerdem ist die Zustimmung im Norden und Westen Deutschlands am größten. Ungefähr jeder Sechste hat sich aber aktuell noch keine eindeutige Meinung für oder gegen eine Impfpflicht gemacht.

Obwohl nur jeder Zweite derzeit mit dem Management der Impfkampagne zufrieden ist, stieg die Impfbereitschaft in Deutschland auf 86 Prozent, vier Prozentpunkte mehr als im September 2021. Im Westen und Süden Deutschlands kletterte die Impfbereitschaft auf 90%, die östlichen Bundesländer liegen mit 77% deutlich niedriger. ?Geringe Werte bei der Impfbereitschaft finden wir vor allem bei den Menschen, die nur geringes Vertrauen in die Regierung haben?, so Schreyögg. In dieser Gruppe liege die Impfbereitschaft bei nur 65%.

Geringe Werte bei der Impfbereitschaft finden wir vor allem bei den Menschen, die nur geringes Vertrauen in die Regierung haben.

Ein Blick auf Booster Shots
Von den bereits Geimpften sind 79% bereit, sich auch boostern zu lassen, am höchsten ist der Wert im Westen Deutschlands mit 84%. Im Osten ist dagegen mehr als jeder 5. Geimpfte gegen eine Booster-Impfung. Unter den befragten Eltern gaben 56% an, ihre Kinder impfen zu lassen: 4 Prozentpunkte weniger als im September. Gegen eine Impfung ihrer Kinder sind demnach 27%.

In anderen europäischen Ländern zeigen sich hier große Unterschiede: So gaben in Spanien und Portugal nur 6 beziehungsweise 7% der Eltern an, ihre Kinder nicht impfen zu lassen, in Frankreich sagten dies 30%.

Droht eine Spaltung der Gesellschaft?
Ungeachtet der aktuellen Diskussion über eine mögliche Impfpflicht machen sich 81% der Befragten in Deutschland Sorgen über eine Spaltung zwischen Geimpften und Ungeimpften. In Dänemark liegt dieser Wert mit 68% am geringsten unter den acht befragten europäischen Ländern, gefolgt von Großbritannien mit 71%.

Details zur Studie
Für die European COvid Survey (ECOS) werden seit April 2020 rund alle 2 Monate 7.000 Menschen in Deutschland, Dänemark, Frankreich, Großbritannien, Italien, den Niederlanden und Portugal befragt. Ziel ist es, die Einstellungen und Sorgen der Menschen in Europa über den Verlauf der Pandemie zu messen.

Einen Schwerpunkt bildet dabei das Thema Impfen. Rund die Hälfte aller Befragten nahm bereits mehrfach teil. Mehrere Fragen bleiben immer gleich und bilden somit über den Zeitverlauf die Veränderung ab. Es kommen auch neue Fragen hinzu, die das aktuelle Geschehen aufgreifen.

Inzwischen wurden 8 Befragungen durchgeführt. In der Befragung im Juli 2020 kam mit Spanien ein weiteres Land hinzu. Somit erhöhte sich die Zahl der Teilnehmer auf 8.000. Die aktuelle Befragung fand vom 23. Dezember 2021 bis 11. Januar 2022 statt.

Dieser Artikel ist im Original erschienen auf Univadis.de

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Warum Omikron weniger schwere Verläufe zeigt
Da zeichnet sich allmählich ein klareres Bild. An der Interferon-Antwort schreint es zu liegen Und es zeigt sich auch, welche Medikamente hier wirksam sind - unter anderem das in der Anfangszeit von Covid 19 als Kandidat für ein hochwirksames Heilmittel gehandelte, dann aber völlig in der Versenkung verschwundene Camostase-Mesilat.
Hierzu Medscape:

"Mehr und mehr Daten sprechen für eine hohe Infektiosität von Omikron, aber für einen milderen Verlauf der Erkrankung. Wissenschaftler der Universität Frankfurt und Kollegen fanden heraus, dass die Omikron-Variante weniger effektiv zelluläre Abwehrmechanismen gegen Viren blockieren kann als die Delta-Variante. Dabei handelt es sich um die sogenannte Interferon-Antwort. Das geht aus Experimenten mit Zellkulturen hervor.

Interferone werden nach viralen Infekten als unspezifische Reaktion gebildet. Diesen Mechanismus hat beispielsweise Delta durch das Abfangen von Signalmolekülen erfolgreich ausgehebelt. Omikron scheint aufgrund seiner Mutationen solche Eigenschaften verloren zu haben.

Die In-vitro-Experimente haben auch gezeigt, dass 8 bekannte, teils zugelassene Pharmaka gegen Omikron wirksam sind: EIDD-1931 (ein Metabolit von Molnupiravir), Ribavirin, Remdesivir, Favipravir, PF-07321332 (Nirmatrelvir, ein Paxlovid-Bestandteil) sowie Nafamostat, Camostat und Aprotinin."

Vorläufiges Fazit scheint zu sein, dass Covid 19 mit der neuen Mutante sich allmählich von einer mittelschweren bis schweren, langandauernden Atemwegsinfektion mit letalem Risiko bei vulnerablen Gruppen zu einer gewöhnlichen Erkältungskrankheit mit überdurchschnittlichem Infektionsrisiko wandelt, die zunehmend auch behandelbar wird. Zeit zur Beruhigung?

https://deutsch.medscape.com/artikelansicht/4910787?uac=389796AZ&faf=1&sso=true&impID=3973509&src=WNL_mdplsfeat_220126_mscpedit_de

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Sonntag, 23. Januar 2022
Goebbels unplugged
https://www.youtube.com/watch?v=QrqVFd8lXhI

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Farewell, Meat Loaf!
https://www.youtube.com/watch?v=9X_ViIPA-Gc

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Samstag, 22. Januar 2022
Schlagzeile des Tages
"Vizeadmiral Schönbach rudert zurück"

Sind wir jetzt so weit, dass die Bundesmarine auf Galeeren zurückgreifen muss?

Immerhin ist das der Schiffstyp, der eigentlich gemeint ist, wenn wieder einmal gesagt wird "Wir sitzen alle in einem Boot."

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Mittwoch, 19. Januar 2022
Drohungen gegen Impfärzte nehmen zu
Grablichter vor Hausarztpraxen,Grabsteine vor den Türen, Beschimpfungen, anonyme Drohungen - die Hetze gegen Impfärzte nimmt zu.

Dr. Christian Lübbers, HNO-Arzt aus Weilheim und Sprecher des Informationsnetzwerks Homöopathie (INH) etwa gehörte zu den ersten niedergelassenen Ärzten in Bayern die eine Zulassung zur Impfung gegen Covid 19 bekommen hatten (April 2021).

Zum Jahreswechsel bekam er etwas über 40 Emails, in denen er beleidgt und beschimpft wurde.


Die Kriminalpolizei Weilheim hatte Medscape zufolge den Arzt darauf aufmerksam gemacht, dass seine Beiträge und sein Name in Benutzergruppen der Plattform Telegram kursieren. "Wie lange müssen Impfärzt:innen noch ertragen, als "Nazi", "Dr. Mengele" oder "Kindermörder" bezeichnet zu werden? Es kann nicht sein, dass dies oft nur als Beleidigung angesehen wird und nur eine Geldstrafe droht. Wir sollen (mund)tot gemacht werden. Es braucht härtere Strafen!", twitterte Lübbers vor wenigen Tagen.


Damit steht Lübbers nicht alleine: Bundesweit werden ÄrztInnen mit Hasstweeds und - mails bedroht, einschließlich Todesdrohungen. Auch Geschmacklosigkeiten wie Grablichter in den Fensterbänken der Praxen oder Grabsteine vor den Praxistüren kommen so häufig vor, dass von einem überregionalen Phänomen gesprochen werden kann. Und es ist zu vermuten, dass hier koordiniert vorgegangen wird.

Ein Hausarzt in Osnabrück, der einer Patientin, die entschiedene Impfgegnerin ist nahegelegt hatte, sich eine andere Praxis zu suchen erntete daraufhin so viel Drohungen, dass die Polizei inzwischen in 40 Fällen ermittelt.

Ute Eppinger von Medscape: "Im Gespräch mit der FAZ berichtete der Arzt, was ihn so alles erreicht: "Es gibt Menschen, die ,Arschloch, verrecke" schreiben, andere vergleichen mich mit dem NS-Kriegsverbrecher und Arzt Josef Mengele oder nennen mich "Auschwitz-Selektierer", sagte er. "Es kommt aber auch zu Androhungen von Gewalt und Mord. In einer einschlägigen Zuschrift schrieb jemand, dass er in meine Praxis kommen werde, meine Praxismitarbeiter und mich fixieren und möglichst lange quälen wolle, bevor wir unter Schmerzen sterben. Es klingt nach einem Drehbuch für einen Horrorfilm."

"So langsam kommt es in den Fokus, was bei Telegram für Drohungen laufen", twittert Dr. Christian Kröner, Hausarzt in Baden-Württemberg. "Ich bin bereits seit Juli mit Morddrohungen im Rennen, so ziemlich jeder öffentlich impfende Arzt sofort auch. Darf eine Demokratie das tolerieren? Ich sage klar Nein!"


Seit Mitte November 2021 gab es in deutsschsprachigen Chaträumen von telegram ca. 250 Tötungsaufrufe gegen Ärzte und medizinisches Personal im Zusammenhang mit Covid 19.

Tagesschau.de: " Impfgegner schrecken immer seltener vor verbaler oder körperlicher Gewalt auch gegen Ärzte zurück. Das Bundeskriminalamt schätzt daher "Impfgegner oder Corona-Leugner" als "relevantes Risiko" im Zusammenhang mit Angriffen auf Impfzentren oder Arztpraxen ein.

Für das "dort tätige Personal besteht die Gefahr, zumindest verbalen Anfeindungen bis hin zu Straftaten" wie etwa Körperverletzung ausgesetzt zu sein, teilte das Bundeskriminalamt der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" (FAS) mit. Genaue Zahlen gibt es zwar noch nicht. In vielen Fällen ermittelt aber der Staatsschutz.

Gewalttätige Attacken sind für viele Beschäftigte in Kliniken Alltag.

Dem Zeitungsbericht zufolge reichen die Angriffe auf Medizinerinnen und Mediziner von verleumderischen Einträgen auf Bewertungsportalen über Beschimpfungen per E-Mail und Telefon bis hin zu Morddrohungen. Als Grund werde dabei genannt, dass die Ärzte Menschen gegen Corona impfen."

https://www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/drohungen-impfung-aerzte-101.html

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Mal wieder ein paar Bemerkungen zum Jargon meiner Kindheit und Jugend
Als ich noch ein Bube war bezeichnete man ein Muttermal in Gestalt eines gewölbten, rötlich gefärbten Pickels als "Putte". Tatsächlich dachte ich an Pickel, als ich zum ersten Mal von Putten las, was ein Putto ist wusste ich damals nicht. Wer Vanille mit weichem L sprach outete sich als Hartproll, es musste selbstverständlich Vanillje oder Vanijje ausgesprochen werden, Französisch halt. Vanille in der heutigen Aussprache war so, wie Renault mit a, u, l und t auszusprechen. Jaja, die Musik!

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