Freitag, 22. Januar 2010
Brutalstmögliche kapitalistische Ausbeutung in einem sich "kommunistisch" schimpfenden Staat
Wenn der Stalin´sche GULAG und Weltmarktkapitalismus sich begegnen, kommt eine wahrhaft grausliche Mischung heraus. Die nette Bitch hat es mit gewohnt scharfer Zunge (oder Feder oder Tastatur, oder auch der Tastatur einer scharfen Frau) auf den Punkt gebracht:

http://netbitch1.twoday.net/stories/6149065/

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Bei weitem nicht so brutal läuft auch in den USA die Ausbeutung der Gefangenen in den privatisierten Gefängnissen. Wer "prison industrial complex" googelt, kann sich einen Überblick verschaffen und erfährt auf diese Weise auch von den Expansionsbestrebungen der einschlägigen Unternehmen wie Wackenhut oder Corrections Corp auf dem europäischen Markt. Sehr förderlich wäre es dabei natürlich, würden die Europäer, wie die Amis, jeden hundertsten Bürger ins Gefängnis stecken und nicht, wie durchschnittlich üblich, jeden tausendsten.

So wie Söldnerfirmen kein Interesse an der Beendigung von Kriegen haben, sondern an deren Fortsetzung, haben private Gefängnisunternehmen auch kein Interesse an weniger Repression, sondern an mehr und entsprechend handelt auch deren einflußreiche Lobby.

Die selbstmörderische chinesische Währungspolitik sowie das traditionell auf Zwangsarbeit ausgerichtete Gefängnisregime bedingen sich nun gegenseitig: Die Preise in China dürfen nicht steigen, da ist jedes Mittel recht.

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Zwischen den 60ern und 80ern war Südkorea so ein Land. Studenten wurden regelmässig zusammengeknüppelt, Arbeitsbedingungen waren sehr mies, etc. Wer regt sich heute noch über Südkorea auf?
China sorgt auch für sehr hohe Rohstoffpreise. Und wird ja gerne genörgelt, die wären zu billig. Manchen Rohstoffexporteuren gelingt es inzwischen schon, die einlaufenden Bimbes zu einem nicht geringen Teil für die Fortentwicklung der Bildung, des Sozialen und die Infrastruktur auszugeben.
Dank China verbessern sich die Terms of Trade von Rohstoffexporteuren gegenüber den der Industriestaaten.
Und wie hoch der Beitrag der politischen Bewußtseinselite an der (ziemlich erfolgreichen) Demokratisierung der Gesellschaften Uruguays und Chile wirklich hatten...
Me reservo mis dudas
(hab da meine Zweifel).

Klar muß man auf Menschenrechtsverletzungen hinweisen.
Nur sind die Wege der Völker in den Meeren des Südens für uns halt oft unergründlich.

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Neues Jahr, alter Rassismus.
Che, lieber Kriegermönch,

Du liegst wieder mal völlig falsch. Zunächst, in der Volksrepublik (!) China ist das sozialistische Wirtschafts- und Staatssystem in der Verfassung verankert. Nix von "kommunistisch".

Ferner handelt es sich bei den von der netten Bitch als "Zwangsarbeitslagern" titulierten Manufakturen bestenfalls um Umerziehungsanstalten. Dort werden Verbrecher gegen den Staat, der immerhin Arbeiter und Bauern zu schützen sich verschrieben hat, im Sinne der Volksgemeinschaft erzogen. Das sie sich ihren Unterhalt verdienen sollten, das liegt doch auf der Hand.

Oder sollen die gesetztes- und staatstreuen Bürger noch für die aufkommen müssen? Jeder muss nach seinen Fähigkeiten leisten, jeder erhält nach seinen Bedürfnissen. Darüber zu urteilen und diese Leistungs- und Bedürfnissgeflechte miteinander in harmonischen Ausgleich zu bringen liegt, ganz revolutionär und proletarisch, bei der Partei bzw. deren dazu legitimierten Intitutionen. Viele dieser solcherart Umerzogenen konnten, nach den Kommuniquées der staatlichen Stellen, alsbald wieder in den Volkskörper eingegliedert werden.

Insofern strotzt die Polemik der von mir hoch verehrten netten Bitch zu meinem Leidwesen von Unkenntnis, Revisionismus und latentem Rassismus. Als ob die Schlitzaugen nicht zum Denken befähigt wären, werden hier in erz-fundamentalistischer Weise die "westlichen Werte" impliziert allgemeingültig gemacht.

Das klingt wie reine Hasspropaganda und bedrückt sicher nicht nur mich.

Ferner ist es dazu geeignet, die Chinesen in ihren Gefühlen zu beleidigen. Sofern also, hypothetisch, der chinesische Auslandsgeheimdienst darauf hin die nette Bitch liquidieren würde so wäre dies eine verständliche, wenn auch bedauerliche, Reaktion denn der Beleidigte hat ein Recht darauf beleidigt zu sein wie wir wissen. Eine fundamentalistische Tat gebiert ja auch eine fundamentalistische Antwort, oder so ähnlich fasste es ein grosser deutscher Dichter.


Im übrigen sollten sich, so sagen manche Gelehrte, gerade Frauen nicht mit solchen Erwägungen die Köpfe zerbrechen. Denn die sind, so sagen manche Gelehrte, von der Natur eher zum Kinderkriegen und -Aufziehen gemacht worden und entsprechend Emotional, sagen wir mal, "volatil" (Ausnahmen bestätigen sicher die Regel, was weiss ich). Und wer jetzt dagegen was sagt ist schon mal sicher ein Rassist und besorgt die Arbeit der Glatzen denn viele solcher Gelehrten haben einen Migrationshintergrund.

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@Kriegermönch --- Stimmt, als Rollenspielcharakter bin ich Fighter-Cleric/Chaotic-Good.

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Man beachte diesen Satz...
ein Großteil der Produktion in Zwangsarbeitslagern stattfindet
Mich würde einmal interessieren, wo Frau Netbitch die entprechenden Zahlen herhat.

Dieser interessante und recht gut recherchierte Artikel kommt zu völlig anderen Zahlen.
http://www.eed.de/ueberblick.archiv/one.ueberblick.article/ueberblick.html?entry=page.200001.022

In China gibt es laut Experten etwa 2 Mio Häftlinge. Davon übrigens viele wegen Drogenvergehen.
Der Anteil der Gefängnisproduktion an der Gesamtproduktion ist nicht signifikant und sinkt.
Das System insgesamt soll zumindest in manchen Jahren, etwa 1988, profitabel gewesen sein. Für dieses Jahr ist die Lage relativ transparent, aber die Zahlen sind nicht gerade beeindruckend: Die landesweite Produktion der Laogai belief sich auf lediglich 0,2 Prozent der nationalen Industrie- und Agrarproduktion. 1990 lag die Produktionsleistung der Häftlinge bei einem Wert von 2,5 Milliarden Yuan oder 0,08 Prozent der nationalen Produktion. Danach geschah wenig, um die Lage zu "verbessern". Wenn wir für eine Rentabilitätsanalyse internationale Grundsätze des Rechnungswesens zugrunde legen, dann weisen nur sehr wenige Gefängnisbetriebe jemals einen Gewinn aus. Offizielle Angaben legen die Vermutung nahe, dass lediglich 40 Prozent der für die Finanzierung des Gefängniswesens erforderlichen Mittel heute intern erwirtschaftet werden und jährliche Verluste in Höhe von 6,4 Milliarden Yuan (nach heutigem Kurs rund 1,5 Milliarden Mark) entstehen.

Diese Zahlen widerlegen die Behauptung, das Gefängniswesen spiele in der chinesischen Wirtschaft eine wichtige Rolle. In China ist die Produktivität der Gefängnisfarmen und -betriebe fast immer niedriger als in vergleichbaren staatlichen Betrieben - ganz zu schweigen von Privat- oder Gemeinschaftsunternehmen, die in der Regel nur einen Bruchteil der Arbeitskräfte benötigen, um dieselbe Leistung zu erbringen. Es liegt somit auf der Hand, was geändert werden müsste, um das Ziel erhöhter Produktivität in diesen Betrieben zu erreichen: Sie müssten weitgehend zivil organisiert werden. Wie die Dinge heute liegen, sind Chinas Gefängnisbetriebe nicht sehr produktiv, und die Gefängnisarbeit spielt in der Volkswirtschaft eine minimale und rückläufige Rolle.
There is certainly a lot to bitch about China.
Aber bitte sachlich und respektvoll.

Ob es sinnvoll war, in den 80ern Chile und Uruguay zu boykottieren, will ich nun nicht bis zum Ende diskutieren. Sicher war Chile noch bis 1988 eine Diktatur. Die übele Phase der Repression hat allerdings 1978 geendet. Michelle Bachelet ist als Gefolterte, deren prominenter Vater in einem DINA Keller umkam, bereits 1979 wieder in ihre Heimat zurückgekehrt.

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@ saltoftheearth
Der Evangelische Entwicklungsdienst EED, den Sie zitieren, versteht es schon recht gut, die Zustände des chinesischen Gefängnissystem darzustellen, ohne seine Interessen und Aktivitäten in China durch zu harsche Kritik zu gefährden. Der Bericht ist so sachlich und respektvoll, wie China ihn erheischt.

Daß die Zustände dort, wo sie übel sind, übel sind: Jaja, aber es wird ja schon besser. Daß ein chinesischer Polizist nach eigenem Gutdünken Haftstrafen bis zu vier Jahren verhängen kann, faire Gerichtsverfahren unüblich sind: Nebensache.
Im Übrigen ist die Produktivität der Arbeitslager schlecht, könnte aber, so der EED, durch eine Privatisierung gesteigert werden. Man darf eben nicht nur kritisieren, sondern man muß auch sagen, wie es besser geht... Amen!

Das schöne am Internet ist ja, daß man für und gegen jeden Standpunkt Datenbanken findet, die man wie Geschütze in Stellung bringen kann. Es spielt daher weniger eine Rolle, was man sagt oder wegläßt, sondern welchen Interessen man sich andient, worauf man hinaus will. Bei Ihnen, saltoftheearth, frage ich mich schon, worauf es hinausliefe, würden Sie das deutsche Justizsystem erörtern. Netbitch zeigt übelste Mißstände auf, die dem natürlichen Rechtsempfinden aller Menschen hohnsprechen - Sie indessen relativieren und wiegeln ab - warum eigentlich?

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Da gibt es ganz andere Quellen
Zum Beispiel hier (und wer jetzt mit "Hakenkreuz" kommt, das ist eine mystische Swastika):

http://dongtaiwang.com/dmirror/http/minghui.de/


und hier:

http://www.fr-online.de/_inc/_globals/print.php?sid=e72d547a5f538cb139c9574ae978011c&em_cnt=1187055&em_ref=/in_und_ausland/politik/dokumentation/


oder hier:

http://www.hrw.org/de/asia

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Falun Gong
Obwohl von der Zahl der Anhänger vermutlich größer als die KPCh, bleibt Falun Gong ein unorganisiertes, nicht hierarchisches Gebilde in China und wird deshalb um so mehr als konspirative, weil der Kontrolle des Staates sich entziehende Organisation bewertet. Die Websites der Falun Gong Anhänger im Ausland, insbesondere New Epoch Times, sind zwar die wahrscheinlich einflußreichsten oppositionellen Medien überhaupt, aber deren Berichte zur Situation in China können nur mit einer Prise Salz genossen werden, ähnlich wie bei Iran Focus oder Debka Files.

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@microgod: Welche Interesse besitzt denn die EED in China.
[quote]
Das schöne am Internet ist ja, daß man für und gegen jeden Standpunkt Datenbanken findet, die man wie Geschütze in Stellung bringen kann.
[/quote]
Im Internet werden unterschiedliche Meinungen veröffentlicht. Wir nennen das Pluralismus.

Die Aussage, dass ein Großteil der chinesischen Exporte in Gefangenenlagern produziert wird, ist falsch. Natürlich ist China kein Rechtsstaat. China lebte - auch "dank" der Auswirkungen des europäischen Imperialismus in bitterster Armut. Seit einigen Jahrzehnten gelingt es dem Land alle 7 bis 8 Jahre seine Produktion zu verdoppeln. Nun ist Wachstum nicht alles. Für ein Land, das vor 20 Jahren noch ein 3-stelliges BIP/Einwohner aufwies, halte ich den Grenznutzen von Wachstum allerdings für sehr hoch.
In anderen südostasiatischen Ländern hat sich Wohlstand positiv auf Meinungsfreiheit, Toleranz, Rechtsstaatlichkeit, Sozialsystem, etc. ausgewirkt.

Die Diktatur Pinochets wurde 1988 beendet. In den 6 Jahren zuvor lag das auch noch stark export-getriebene Wachstum bei 6,3% pro Jahr. Die Mehrheit der Chilenen hat sich im Referendum für die Beendigung der Diktatur entschieden.
Die sicher gutgemeinten Boykott-Aufrufe konnten also die Wirtschaft nicht schädigen. Und während des Wirtschaftsaufschwungs wurde die Diktatur von der chilenischen Gesellschaft selbst beendet.

Bin für Wirtschaftsboykotte, wenn sie auf ein klares Ziel fokussiert sind. Ich boykottiere beispielsweise aktuell Schlecker. Ganze Volkswirtschaften zu boykottieren, halte ich für zu grobgranular.

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Das die netbitch jetzt als eine Quelle der Information zu China die erzreaktionäre, antikommunistische IGFM Löwenthals und des Habsurger Ottos angibt find ich ja etwas umstritten.
Gegen diese Gestalten haben wir in den 80ern mit der Antifa schon größere Kampagnen gefahren. Deren Jahrestreffen in Bad Homburg waren immer ein einziger Aufmarsch der Braunzone.

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Da hat es bei mir auch gezuckt. Stimmt aber mit den übrigen Quellen überein, die sie da nennt. Und bedeutet imho ein ganz und gar anderes Bild, als das, was Saltofteearth zeichnet. Und ich halte es durchaus für ein der Realität stärker entsprechendes.

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