Donnerstag, 30. Juli 2020
Hygiene statt Shutdown – Cholera als Vorbild für Corona? Max von Pettenkofers königlich bayerischer Epidemieplan vor 170 Jahren
Astrid Viciano, medscape



Manchmal gerät die Welt plötzlich aus den Fugen. Dann werden kranke Menschen isoliert, Grenzen dichtgemacht, der Handel weitgehend eingestellt. So geschehen in den vergangenen Monaten der Corona-Krise – und viele Male zuvor. Auch die Streitereien um die optimalen Maßnahmen gegen eine Epidemie sind in der Vergangenheit schon geführt worden. Und was haben wir daraus gelernt?

Einen echten Fortschritt in der Seuchenbekämpfung dokumentieren die Geschichtsbücher zum Beispiel vor rund 170 Jahren bei einem großen Cholera-Ausbruch in Bayern. „Die Abwehrreflexe und die Diskussionen darüber waren damals sehr ähnlich wie heute“, berichtet Wolfgang Locher, Leiter des Arbeitsbereichs Geschichte der Medizin am Institut für Ethik, Geschichte und Theorie der Medizin der Ludwig-Maximilians-Universität München.

Auch damals gab es ein Gremium an Chef-Wissenschaftlern, einen Maßnahmenkatalog, eine Strategie – präzise dargelegt, archiviert und digital nachlesbar in einem „Hauptbericht über die Cholera-Epidemie des Jahrs 1854 im Königreich Bayern“ in der Bayerischen Staatssammlung. Die Regeln und strategischen Überlegungen klingen heute überraschend aktuell .

Während der Cholera wurden in München Lokale geschlossen, Krankenhausbetten aufgestockt und Ärzte dazu aufgerufen, Patienten rechtzeitig zu behandeln. Außerdem bot man der Bevölkerung Unterstützung für den täglichen Bedarf an. Und die wissenschafltichen Berichterstatter setzten als letzten Punkt auf die To-Do-Liste (siehe Kasten), dass die getroffenen Maßregeln immer wieder überprüft und verbessert werden sollen.

Die Experten stritten anfangs vor allem auch, wie sie den Ausbruch der gefährlichen Durchfallerkrankung am besten eindämmen sollten, ob es zu verantworten sei, die Wirtschaft auszubremsen, um Menschenleben zu retten.

Einer der wortführenden Wissenschaftler damals war der berühmte Münchner Chemiker Max von Pettenkofer. Nach ihm wurde das Münchner Max-von-Pettenkofer-Institut für Hygiene und Medizinische Mikrobiologie an der Ludwig-Maximilian-Universität (LMU) benannt (siehe Vita-Kasten unten). Es spielt heute eine wichtige Rolle bei der Testung von Corona-Patienten.

Pettenkofer sprach sich vehement gegen einen ökonomischen Shutdown aus. Er bezeichnete den Handel und Verkehr als eine der „bedeutendsten“ Einrichtungen der Menschheit, die es in jedem Fall zu schützen und zu erhalten gelte.

Hygiene statt Shutdown – Cholera als Vorbild für Corona? Max von Pettenkofers königlich bayerischer Epidemieplan vor 170 Jahren.

Opfer für die Gemeinschaft
Niemals solle ein Mensch sein eigenes Leben über das Wohl der Gesellschaft stellen, so seine These. „Für Pettenkofer waren Handel und Verkehr die Grundlagen der modernen Zivilisation“, sagt Locher. Daher hielt er es für unvernünftig und hoch riskant, die Grenzen zu schließen und die Wirtschaft auszubremsen. Stattdessen war er durchaus bereit, Menschenleben für den allgemeinen Wohlstand zu opfern. „Er sah das ähnlich, wie wenn Soldaten im Kampf ihr Leben ließen“, sagt Locher.


Eine Haltung, die heute schwer zu vermitteln wäre. „Wir betonen stattdessen stark die Freiheit und den Wert des einzelnen Menschen, für den alles getan werden muss“, sagt Locher. Auch die Bereitschaft, Opfer für die Gesellschaft zu bringen, sei heute weniger erkennbar als damals.
Vom 27. Juli 1854 bis 5. April 1855 – also im Verlauf von 8 Monaten – wurden laut dem Hauptbericht in München 4.834 Erkrankte gezählt. 967 Männer und 1.256 Frauen starben laut dieser Erhebung an der Cholera. In ganz Bayern waren es fast 7.500 verzeichnete Todesfälle.
Erstes Hygienekonzept für den Moloch München
Allerdings half Pettenkofer in seiner Argumentation damals, dass er einen anderen Weg aus der Krise bieten konnte. Statt die Grenzen zu schließen und den Handel zu stoppen, schlug er vor, auf die Hygiene zu setzen, eine bis dahin unbekannte wissenschaftliche Disziplin.
In München zum Beispiel gab es damals noch keine Kanalisation, die Menschen verrichteten ihre Notdurft in Sitzgruben hinter ihren Häusern, von dort aus sickerten die Fäkalien in den Erdboden und verschmutzten naheliegende Brunnen. Die Stadtbewohner lebten gemeinsam auf engstem Raum, die Luft war schlecht, sauberes Trinkwasser gab es nicht.
Nun drängte Pettenkofer darauf, die Stadt zu säubern, um die Cholera zu bekämpfen. Noch wusste niemand genau, wie sich die Erkrankung ausbreitete, das Bakterium Vibrio cholerae war noch unbekannt. Erst Jahrzehnte später, im Jahr 1883, sollte der Mediziner Robert Koch den Erreger als Auslöser des ansteckenden Leidens ausmachen. Hygiene-Pionier Max von Pettenkofer – damals und heute
»Mit Geheimrat von Pettenkofer ist ein mächtiges Gestirn am medizinischen Himmel verblichen...“, schrieb die Universität München, als Max von Pettenkofer im Februar 1901 starb. Als Sohn eines Bauern war er im Jahr 1818 in Lichtenheim bei Neuburg an der Donau zur Welt gekommen, sollte aber 75 Jahre seines Lebens in München verbringen und die Stadt als Wissenschaftsstandort prägen.
Im Alter von 8 Jahren zog er zu seinem Onkel, der als Hofapotheker der Münchner Residenz arbeitete und dem Jungen aus ärmlichen Verhältnissen eine Ausbildung ermöglichte. Er begann eine Ausbildung als Apothekerlehrling, wollte zwischenzeitlich aber lieber Schauspieler werden. Schließlich studierte er Medizin und Pharmazie, entdeckte dann immer mehr sein Interesse für die Chemie und nahm schließlich ein Chemie-Studium bei Justus von Liebig an der Universität Gießen auf. Im Jahr 1847 wurde er als Professor für organische Chemie an die Ludwig-Maximilians-Universität München berufen.
Als im Jahr 1854 erneut die Cholera in München ausbrach, stellte Pettenkofer bereits eine gewichtige Stimme in der Forscherwelt dar und regte an, den Moloch München von Abfall und Gülle zu befreien. Mit seinen wissenschaftlichen Untersuchungen zu Wasser und Luft gilt er als Gründungsvater der modernen Hygiene als neue Forschungsdisziplin.
Der Name des Hygiene-Pioniers ist eng mit der Corona-Pandemie verknüpft. Das Münchner Max-von-Pettenkofer-Institut für Hygiene und Medizinische Mikrobiologie an der Ludwig-Maximilian-Universität (LMU) gilt heute als führendes Zentrum für die Diagnostik von SARS-CoV-2. Es beherbergt den Lehrstuhl für Medizinische Mikrobiologie und Krankenhaushygiene und den Lehrstuhl für Virologie. Neben Forschung und Lehre führt das Institut mikrobiologische Laboruntersuchungen für Kliniken, Arztpraxen und hygienisch-mikrobiologische Untersuchungen zur Qualitätssicherung in medizinischen Einrichtungen durch.
Derzeit läuft derzeit am Lehrstuhl für Virologie unter Prof. Dr. Oliver T. Keppler eine große Studie mit 10.000 Mitarbeitern des LMU Klinikums, bei der untersucht wird, wie viele Angestellte bereits Antikörper gegen das Corona-Virus im Blut haben und wie gut diese Tests funktionieren (eine Übersicht zur Immunität finden Sie hier). Außerdem wollen Keppler und sein Team herausfinden, wie sehr die Klinikmitarbeiter während der Corona-Hochphase unter Stress standen.
Allerdings hatten Pettenkofer und Kollegen bereits die Vorstellung, dass an Cholera erkrankte Menschen etwas aus dem Darm ausscheiden, dass zur Ansteckung beiträgt.
Schlachtabfälle und Exkremente auf der Straße in Verdacht
Dieses Etwas – Pettenkofer dachte an eine flüchtige Chemikalie – musste nach der damaligen Theorie des Wissenschaftlers aber noch eine Art Reifungsprozess im Erdboden durchlaufen. „Ähnlich wie ein Dünger das Wachstum von Pflanzen fördert, ging Pettenkofer davon aus, dass aller Schmutz in der Erde zum Ansteckungsprozess beitrug“, sagt der Medizinhistoriker. Die Fäkalien aus den Sitzgruben etwa, die Abfälle aus den Schlachthöfen, der alltägliche Müll der Stadtbewohner auf den Straßen.
Daher bestand Pettenkofers großes Ziel darin, den verdreckten Erdboden Münchens mit Hilfe riesiger Wassermengen zu säubern. Die erste große Kanalisation entstand, an die alle Haushalte angeschlossen werden sollten. „Dass die Menschen damit sauberes Trinkwasser bekamen, war eher ein Nebeneffekt“, berichtet Locher.
Mit seinen Forschungen zur Qualität des Wassers und auch der Luft gilt Pettenkofer als erster Hygieniker Deutschlands, selbst wenn er mit seiner Bodentheorie zur Cholera-Infektion daneben lag: „Hier sehen wir sehr schön, wie man trotz einer falschen Annahme das Richtige tun kann“, sagt der Münchner Medizinhistoriker.
Pettenkofer ließ sich übrigens auch nach der Entdeckung des Cholera-Erregers nicht von seiner Bodentheorie abbringen. Im Oktober 1892, während eines schlimmen Cholera-Ausbruchs in Hamburg, unternahm er sogar einen gewagten Selbstversuch, um seinen Rivalen Koch auszustechen: Er trank vor den Augen seiner Studenten eine Flüssigkeit mit Cholera-Bakterien.

Hygiene-Pionier Max von Pettenkofer – damals und heute
»Mit Geheimrat von Pettenkofer ist ein mächtiges Gestirn am medizinischen Himmel verblichen...“, schrieb die Universität München, als Max von Pettenkofer im Februar 1901 starb. Als Sohn eines Bauern war er im Jahr 1818 in Lichtenheim bei Neuburg an der Donau zur Welt gekommen, sollte aber 75 Jahre seines Lebens in München verbringen und die Stadt als Wissenschaftsstandort prägen.
Im Alter von 8 Jahren zog er zu seinem Onkel, der als Hofapotheker der Münchner Residenz arbeitete und dem Jungen aus ärmlichen Verhältnissen eine Ausbildung ermöglichte. Er begann eine Ausbildung als Apothekerlehrling, wollte zwischenzeitlich aber lieber Schauspieler werden. Schließlich studierte er Medizin und Pharmazie, entdeckte dann immer mehr sein Interesse für die Chemie und nahm schließlich ein Chemie-Studium bei Justus von Liebig an der Universität Gießen auf. Im Jahr 1847 wurde er als Professor für organische Chemie an die Ludwig-Maximilians-Universität München berufen.
Als im Jahr 1854 erneut die Cholera in München ausbrach, stellte Pettenkofer bereits eine gewichtige Stimme in der Forscherwelt dar und regte an, den Moloch München von Abfall und Gülle zu befreien. Mit seinen wissenschaftlichen Untersuchungen zu Wasser und Luft gilt er als Gründungsvater der modernen Hygiene als neue Forschungsdisziplin.
Der Name des Hygiene-Pioniers ist eng mit der Corona-Pandemie verknüpft. Das Münchner Max-von-Pettenkofer-Institut für Hygiene und Medizinische Mikrobiologie an der Ludwig-Maximilian-Universität (LMU) gilt heute als führendes Zentrum für die Diagnostik von SARS-CoV-2. Es beherbergt den Lehrstuhl für Medizinische Mikrobiologie und Krankenhaushygiene und den Lehrstuhl für Virologie. Neben Forschung und Lehre führt das Institut mikrobiologische Laboruntersuchungen für Kliniken, Arztpraxen und hygienisch-mikrobiologische Untersuchungen zur Qualitätssicherung in medizinischen Einrichtungen durch.
Derzeit läuft derzeit am Lehrstuhl für Virologie unter Prof. Dr. Oliver T. Keppler eine große Studie mit 10.000 Mitarbeitern des LMU Klinikums, bei der untersucht wird, wie viele Angestellte bereits Antikörper gegen das Corona-Virus im Blut haben und wie gut diese Tests funktionieren (eine Übersicht zur Immunität finden Sie hier). Außerdem wollen Keppler und sein Team herausfinden, wie sehr die Klinikmitarbeiter während der Corona-Hochphase unter Stress standen.
Allerdings hatten Pettenkofer und Kollegen bereits die Vorstellung, dass an Cholera erkrankte Menschen etwas aus dem Darm ausscheiden, dass zur Ansteckung beiträgt.
Schlachtabfälle und Exkremente auf der Straße in Verdacht
Dieses Etwas – Pettenkofer dachte an eine flüchtige Chemikalie – musste nach der damaligen Theorie des Wissenschaftlers aber noch eine Art Reifungsprozess im Erdboden durchlaufen. „Ähnlich wie ein Dünger das Wachstum von Pflanzen fördert, ging Pettenkofer davon aus, dass aller Schmutz in der Erde zum Ansteckungsprozess beitrug“, sagt der Medizinhistoriker. Die Fäkalien aus den Sitzgruben etwa, die Abfälle aus den Schlachthöfen, der alltägliche Müll der Stadtbewohner auf den Straßen.
Daher bestand Pettenkofers großes Ziel darin, den verdreckten Erdboden Münchens mit Hilfe riesiger Wassermengen zu säubern. Die erste große Kanalisation entstand, an die alle Haushalte angeschlossen werden sollten. „Dass die Menschen damit sauberes Trinkwasser bekamen, war eher ein Nebeneffekt“, berichtet Locher.
Mit seinen Forschungen zur Qualität des Wassers und auch der Luft gilt Pettenkofer als erster Hygieniker Deutschlands, selbst wenn er mit seiner Bodentheorie zur Cholera-Infektion daneben lag: „Hier sehen wir sehr schön, wie man trotz einer falschen Annahme das Richtige tun kann“, sagt der Münchner Medizinhistoriker.
Pettenkofer ließ sich übrigens auch nach der Entdeckung des Cholera-Erregers nicht von seiner Bodentheorie abbringen. Im Oktober 1892, während eines schlimmen Cholera-Ausbruchs in Hamburg, unternahm er sogar einen gewagten Selbstversuch, um seinen Rivalen Koch auszustechen: Er trank vor den Augen seiner Studenten eine Flüssigkeit mit Cholera-Bakterien.


Königlicher Abschlussbericht von 1854 – Empfehlungen für Ärzte
Die wissenschaftliche Kommission verfasste nach dem Ende der Cholera-Epidemie einen „Hauptbericht über die Cholera-Epidemie des Jahrs 1854 im Königreich Bayern“ an das Staatsministerium des Inneren, um die Maßnahmen und Erkenntnisse zur Bekämpfung der Seuche zu dokumentieren und das Wissen den Ärzten in Bayern mit auf den Weg zu geben. Im Original-Vorspann des Berichts wird erklärt, dass beschlossen wurde …
„nach Beendigung der „Cholera-Epidemie vom Jahre 1854 einen „Haupt-Bericht hierüber aus den ihr zu liefernden Physikats-Berichten und sonstigen amtlichen Mittheilungen zu erstatten, damit derselbe seiner Zeit durch den Druck der Öffentlichkeit übergeben ein treues „Bild von dem Geiste liefere, mit welchem sowohl die Behörden als auch die Ärzte in Bayern dieser bösartigen Krankheit entgegen getreten sind.“
Zur Datenerhebung und Untersuchung der Ursachen wurden von der Kommission folgende Schritte und Fragestellungen bearbeitet:
Entstehung und weitere Entwickelung der Krankheit
1. In welchen Quartieren, Häusern und Stockwerken die Krankheit begonnen hat?
2. Mit welchen Personen oder Orten, die zuerst Erkrankten vor ihrer Erkrankung im Verkehre standen, durch welchen sie die Krankheit über kommen haben könnten?
3. In welchen Richtungen und Zeiträumen die Krankheit sich weiterverbreitete?
4. In welchen Straßen, Häusern und Stockwerken die Erkrankungen besonders häufig und heftig waren?
5. Die Verhältnisse der am Meisten ergriffenen Gegenden mit Rücksicht auf Boden-Beschaffenheit, Flüsse, Sümpfe, vorausgegangene Überschwemmungen, Lebensweise, sonstige Gesundheits-Verhältnisse, Nahrungsstand und Beschäftigung der Bevölkerung.
6. Die Beschaffenheit der am Meisten befallenen Häuser; hierbei ist zu berücksichtigen die Lage eines Hauses an einem Abhange, in einer muldenförmigen Vertiefung, die relative Höhe gegen über den Nachbarhäusern, die Beschaffenheit und Lage der Abzugs-Kanäle, Abtritte und Schwind-Gruben, besonders ob Letztere höher liegen und der Zug der Jauche gegen das Haus gerichtet ist, ob die Dünste des Abtrittes gegen die Küche ziehen.
7. Die Beschaffenheit des Trinkwassers; mögliche Verunreinigung desselben durch nahe-gelegene Schwind-Gruben.
8. Die örtlichen Verhältnisse solcher Ortschaften, Häuser und Gewerbe, welche von der Brechruhr wenig oder gar nicht gelitten haben.
9. Tabellarische Zusammenstellung aller Erkrankungen und Todesfälle Tag für Tag a) nach Geschlechtern, b) nach dem Alter und c) nach Ständen und Beschäftigung. d) Die Anzahl der gleichzeitig an anderen Krankheiten verstorbenen Individuen.
10. Vorausgegangene oder gleichzeitige Krankheiten an Menschen, Thieren und Pflanzen.
11. Einfluss der Witterung auf Zu- oder Abnahme der Krankheit.
12. Ansicht des Arztes über die Ursache der Entstehung und Weiterverbreitung der Cholera.
Diese Maßnahmen wurden in dem Bericht zur Bekämpfung empfohlen:
Massregeln zur Verhütung oder Beschränkung wie zur rechtzeitigen zweckmässigen Behandlung der Epidemie:
1. Ärztliche Besuchs-Anstalten, Zeit ihrer Einführung, Angabe über die Zahl der behandelten Diarrhöen und Cholerinen (insofern diese möglich ist oder in approximativer Schätzung), ob Dieselben während der Behandlung häufig oder selten in die Cholera übergingen, ob die vorhandenen ärztlichen Kräfte dem Bedürfnisse entsprachen und ob sie rechtzeitig in Anspruch genommen wurden?
2. Suppen-Anstalten und ihre Benützung von Seite der ärmeren Bevölkerung.
3. Unterstützung an Geld, Kleidung und Bettstücken.
4. Handhabung der Victualien-Polizei.
5. Etwaige Versuche, besonders ungesund befundene Localitäten zu räumen und schädliche Ausdünstungen von Abzugs-Kanälen, Dunggruben und Abtritten zu beseitigen.
6. Einrichtung neuer und Benützung schon vorhandener Kranken-Anstalten.
7. Freimüthige Kritik der Wirksamkeit der Maßregeln und etwaige Vorschläge zu einer Ergänzung und Verbesserung derselben.

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