Freitag, 31. Dezember 2021
Überlegungen eines Sylvesteraners
che2001, 19:37h
Was hat eigentlich Eis mit Rap zu tun?
Drei Rapper haben Eis im Künstlernamen: Vanilla Ice, Ice Cube und Ice T. Wo gibt es denn eine Verbindung zwischen Eis und Rap?
Was ich auch nicht verstehe ist diese Rumgeloope mit verzerrten Stimmen. Kommt in verschiedenen aktuellen Songs meist weiblicher Popstars vor, z.B. bei Miley Cyrus. Da singt die Interpretin den eigentlichen Song, und anschließend wird der im Rap-Stakkato ultraschnell von einer Männerstimme wiederholt, die sich anhört wie durch ein Knebeltuch gesprochen. Was soll das?
Lustig finde ich immer die Besonderheiten regionaler Sprachgewohnheiten. Ein niedersächsischer Scheuerlappen heißt in Bayern Putzlumpen, an der Waterkant Feudel und in Osnabrück und Münster Aufnehmer. In Berlin heißt ein Brötchen Schrippe, In Braunschweig Knifte, während eine Knifte in Nordhessen eine Zigarette (=Zichte oder Zippe) ist. In Bayern ist ein Brötchen eine Semmel, während Semmel in Niedersachsen die Bezeichung für ein Rosinenweißbrot ist, so eine Art Stollen aus Baguetteteig. Es gab mal in großes Hallo und viel Spaß, als ich in Bayern sechs Semmeln mitbringen sollte und das auch tat;-).
In Gesellschaft sehr alter Leute, d.h. Generation meiner Eltern fallen mir mitunter so spezielle Ausdrücke auf. Zum Beispiel "dunkelblond": Das bezeichnet jede Haarfarbe dunkler als normales blond, solange es nicht rot oder schwarz ist. Also das, was ich brünett nennen würde. Hintergrund ist der, dass es im Blut-und-Boden-Deutschland eine Positivnorm vom blonden Arier gab, also wurde von den Leuten alles Mögliche was dazu nicht passte "aufgeblondet". Leute mit z.B. kastanienbraunem Haar sind dann "dunkelblond". Und schwarzhaarig nur Leute, deren Haare so dunkel sind wie bei Ostasiaten.
Und wieso wird in den Wettervorhersagen eigentlich die Maßeinheit für Windstärke, Beaufort, französisch ausgesprochen? Die Windstärke wurde nach Admiral Sir Beaufort benannt, die Beaufort-See wird dementsprechend englisch ausgesprochen, also Bjuford und nicht Bofohr. Man spricht Bertrand Russell ja auch nicht Betrond Rüssell aus und spricht bei der Automarke Renault nicht auf deutsch aul.
Drei Rapper haben Eis im Künstlernamen: Vanilla Ice, Ice Cube und Ice T. Wo gibt es denn eine Verbindung zwischen Eis und Rap?
Was ich auch nicht verstehe ist diese Rumgeloope mit verzerrten Stimmen. Kommt in verschiedenen aktuellen Songs meist weiblicher Popstars vor, z.B. bei Miley Cyrus. Da singt die Interpretin den eigentlichen Song, und anschließend wird der im Rap-Stakkato ultraschnell von einer Männerstimme wiederholt, die sich anhört wie durch ein Knebeltuch gesprochen. Was soll das?
Lustig finde ich immer die Besonderheiten regionaler Sprachgewohnheiten. Ein niedersächsischer Scheuerlappen heißt in Bayern Putzlumpen, an der Waterkant Feudel und in Osnabrück und Münster Aufnehmer. In Berlin heißt ein Brötchen Schrippe, In Braunschweig Knifte, während eine Knifte in Nordhessen eine Zigarette (=Zichte oder Zippe) ist. In Bayern ist ein Brötchen eine Semmel, während Semmel in Niedersachsen die Bezeichung für ein Rosinenweißbrot ist, so eine Art Stollen aus Baguetteteig. Es gab mal in großes Hallo und viel Spaß, als ich in Bayern sechs Semmeln mitbringen sollte und das auch tat;-).
In Gesellschaft sehr alter Leute, d.h. Generation meiner Eltern fallen mir mitunter so spezielle Ausdrücke auf. Zum Beispiel "dunkelblond": Das bezeichnet jede Haarfarbe dunkler als normales blond, solange es nicht rot oder schwarz ist. Also das, was ich brünett nennen würde. Hintergrund ist der, dass es im Blut-und-Boden-Deutschland eine Positivnorm vom blonden Arier gab, also wurde von den Leuten alles Mögliche was dazu nicht passte "aufgeblondet". Leute mit z.B. kastanienbraunem Haar sind dann "dunkelblond". Und schwarzhaarig nur Leute, deren Haare so dunkel sind wie bei Ostasiaten.
Und wieso wird in den Wettervorhersagen eigentlich die Maßeinheit für Windstärke, Beaufort, französisch ausgesprochen? Die Windstärke wurde nach Admiral Sir Beaufort benannt, die Beaufort-See wird dementsprechend englisch ausgesprochen, also Bjuford und nicht Bofohr. Man spricht Bertrand Russell ja auch nicht Betrond Rüssell aus und spricht bei der Automarke Renault nicht auf deutsch aul.
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wuerg,
Freitag, 31. Dezember 2021, 20:15
Ich erinnere mich an einen Duden, in dem mit den dutzenden von Grüntönen angegeben wurde, die ein Indianer nicht nur unterscheiden, sondern auch benennen kann. Warum sollte ein Arier es dann nicht auf zwei, drei Blondheiten bringen? Ich gehöre auch zu einer Generation, da dunkelblond dunkles blond war, eben nicht hellblond oder gar wasserstoffblond. Daß die aktuelle Mode die Bezeichnungen Richtung braun verschiebt, könnte man eher als Folge der Einwanderung von Schwarzköpfen denn als späte Rücknahme einer Aufhellung in der Nazizeit sehen, die ja immer für eine Erinnerung, einen Vergleich und eine Erklärung vom Schlage Autobahn oder Fraktur gut ist.
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sozi ohne partei,
Freitag, 31. Dezember 2021, 21:01
Also hier bei uns macht man andauernd Witze über Blondinen. Blauäugig bedeutet "naiv". Wer Hitlers Ideal von der germanischen Rasse entspricht, muß sich also etwas einfallen lassen. Man kann sich aber eine Sonnenbrille aufsetzen und die Haare färben. Das genügt für fast alle. Jedoch nicht für Ostfriesen.
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wuerg,
Freitag, 31. Dezember 2021, 22:59
Wer hätte gedacht, daß sogar bei Ihnen Blondinenwitze bekannt sind. Und wer sich seiner blonden Haare schämt: Einfach rein in einen Laden mit den schwarzen Nazi-Schnitten im Schaufenster. Und da Ostfriesen angesprochen sind: Warum gibt es keine Toiletten in Ostfriesland? Weil die Ärsche alle dort leben, wo man Bub zu Junge und Rotkraut oder gar Blaukraut zu Rotkohl sagt.
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che2001,
Samstag, 1. Januar 2022, 13:18
Mit Blondinenwitzen hat dieses Posting nicht das Allermindeste zu tun. Ich bin noch als Kind damit aufgewachsen dass Braunhaarige als "dunkelblond" bezeichnet wurden.
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fritz_,
Samstag, 1. Januar 2022, 15:50
Bei Wikipedia wackeln dann die Blockwarte - sachlich zurecht - mit dem Zeigefinger, der Eifrige wäre in Theoriefindung abgedriftet.
Jedenfalls findet sich der Blut-und-Boden und hast du nicht gesehen "spezielle Ausdruck dunkelblond" im Grimm-Wörterbuch. Als Beispiel für den Gebrauch verweist der Grimm auf Heinse, Ardinghello (Italien-Reisebericht, Briefroman), erschienen 1786.
Jedenfalls findet sich der Blut-und-Boden und hast du nicht gesehen "spezielle Ausdruck dunkelblond" im Grimm-Wörterbuch. Als Beispiel für den Gebrauch verweist der Grimm auf Heinse, Ardinghello (Italien-Reisebericht, Briefroman), erschienen 1786.
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che2001,
Samstag, 1. Januar 2022, 16:32
Ich rede nicht von der semantischen Bedeutung des Ausdrucks dunkelblond an sich, sondern der Aufladung dieses Begriffs in einer bestimmten Generation.
Und das meint nicht diesen Haartyp:
https://www.google.com/search?q=dunkelblond&client=firefox-b-d&tbm=isch&source=iu&ictx=1&fir=ffKHK1haoZwCHM%252CcphZG7LXCxSTQM%252C_%253B6Wup3AP7Tf8PsM%252C4UQxwGDLpTYUeM%252C_%253BlamXO8i2OMPz5M%252Ci_U_cg6EKSSSJM%252C_%253Bh5izPQVSyoP6dM%252CtXrGj-BkGgaIlM%252C_%253BqA14sUUPHfKJQM%252C0yk51kUGOeOXGM%252C_%253B3ILGQwMlIvU6EM%252CkvCC-3t2jM3msM%252C_%253B0AVvUwXA_ztErM%252C6gZpaAQc0uZUlM%252C_%253BQSO0YLrG5P6qeM%252Co262KCfsq6WYDM%252C_%253BXx29ngevOUXdaM%252C05uOB82-8iRjBM%252C_%253BxpZHVviNAQV5SM%252CdW9fEm2yZqQgaM%252C_%253BQCNWdDOoDNEoLM%252CqtRbbskKoXSYxM%252C_%253BBVOYqZ5OHKweGM%252Cb3JQI7X6cWT6zM%252C_%253B5bqcw8h3yKZ4qM%252Ci_U_cg6EKSSSJM%252C_%253BFuyF3UCGAYLTNM%252CIGEiBIywAISPUM%252C_%253BUmZjFlgeFMx8oM%252CqMjPtDf_TXwc_M%252C_%253B8XeDKM8IM0qPHM%252CL5RvRDar2natDM%252C_%253BCUOJUHoMn09kUM%252CqHdyAmTKDC2zkM%252C_%253BMjaY-EXe7EUCVM%252Ci_U_cg6EKSSSJM%252C_%253BSenAbRrdk8QBnM%252CRAOIz0VImEYQwM%252C_%253BV-zfy_uo3pasGM%252CPYWbZsUoGPB6OM%252C_&vet=1&usg=AI4_-kQrG2-ZL3H1WtNWLlTxqB79EHqb0Q&sa=X&ved=2ahUKEwjsxtrP4pD1AhXjSfEDHQ5oCGEQ9QF6BAgjEAE#imgrc=5bqcw8h3yKZ4qM
sondern noch deutlich dunkler. Also Desirée Nosbusch zum Beispiel wurde von meiner Mutter als dunkelblond bezeichnet.
Und das meint nicht diesen Haartyp:
https://www.google.com/search?q=dunkelblond&client=firefox-b-d&tbm=isch&source=iu&ictx=1&fir=ffKHK1haoZwCHM%252CcphZG7LXCxSTQM%252C_%253B6Wup3AP7Tf8PsM%252C4UQxwGDLpTYUeM%252C_%253BlamXO8i2OMPz5M%252Ci_U_cg6EKSSSJM%252C_%253Bh5izPQVSyoP6dM%252CtXrGj-BkGgaIlM%252C_%253BqA14sUUPHfKJQM%252C0yk51kUGOeOXGM%252C_%253B3ILGQwMlIvU6EM%252CkvCC-3t2jM3msM%252C_%253B0AVvUwXA_ztErM%252C6gZpaAQc0uZUlM%252C_%253BQSO0YLrG5P6qeM%252Co262KCfsq6WYDM%252C_%253BXx29ngevOUXdaM%252C05uOB82-8iRjBM%252C_%253BxpZHVviNAQV5SM%252CdW9fEm2yZqQgaM%252C_%253BQCNWdDOoDNEoLM%252CqtRbbskKoXSYxM%252C_%253BBVOYqZ5OHKweGM%252Cb3JQI7X6cWT6zM%252C_%253B5bqcw8h3yKZ4qM%252Ci_U_cg6EKSSSJM%252C_%253BFuyF3UCGAYLTNM%252CIGEiBIywAISPUM%252C_%253BUmZjFlgeFMx8oM%252CqMjPtDf_TXwc_M%252C_%253B8XeDKM8IM0qPHM%252CL5RvRDar2natDM%252C_%253BCUOJUHoMn09kUM%252CqHdyAmTKDC2zkM%252C_%253BMjaY-EXe7EUCVM%252Ci_U_cg6EKSSSJM%252C_%253BSenAbRrdk8QBnM%252CRAOIz0VImEYQwM%252C_%253BV-zfy_uo3pasGM%252CPYWbZsUoGPB6OM%252C_&vet=1&usg=AI4_-kQrG2-ZL3H1WtNWLlTxqB79EHqb0Q&sa=X&ved=2ahUKEwjsxtrP4pD1AhXjSfEDHQ5oCGEQ9QF6BAgjEAE#imgrc=5bqcw8h3yKZ4qM
sondern noch deutlich dunkler. Also Desirée Nosbusch zum Beispiel wurde von meiner Mutter als dunkelblond bezeichnet.
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wuerg,
Samstag, 1. Januar 2022, 19:11
Ich kann mich erinnern, daß sich Braunhaarige blond nannten oder als dunkelblond veralbert wurden. Aus gleichem Grunde werden Färbemittel als blond verhökert, die zumindest ungewaschen braun aussehen. Während man bei Bares für Rares den Feingehalt von Gold und Silber schon durch Augenschein bestimmt, ist die Fähigkeit, das Glanzspektrum anderer Farben zu berücksichtigen, schwach ausgeprägt. Vielleicht sollte man dunkelblond in metallic braun umbenennen und damit Autos lackieren.
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fritz_,
Samstag, 1. Januar 2022, 20:56
Ich weiß nicht, ob sie ihn necken wollte oder aufmuntern. Meine Uroma nannte meinen Vater gerne flachsblond. Er hatte helle orange Haare.
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fritz_,
Samstag, 1. Januar 2022, 21:44
Ganz anders als es heute ist, stellte Grimm für seine Zeit noch fest, "auffallend, dasz im engl. das wort blond fehlt".
Ich hoffe, ich lese die Abkürzungen richtig: Auffallend ist das mit Englisch deswegen, weil das Mittelhochdeutsche (blunt), genauso wie das Französische, Provenzalische, Spanische und Italienische (biondo) es aus dem Mittellateinischen (blundus) hat, das es aus dem Althochdeutschen hat (plantan) oder umgekehrt, es im alten Angelsächsisch auftaucht (blonden), und es, wie billig, aus dem Altnordischen (blendinn) 'entnommen scheint', wie Grimm sagt.
Ich hoffe, ich lese die Abkürzungen richtig: Auffallend ist das mit Englisch deswegen, weil das Mittelhochdeutsche (blunt), genauso wie das Französische, Provenzalische, Spanische und Italienische (biondo) es aus dem Mittellateinischen (blundus) hat, das es aus dem Althochdeutschen hat (plantan) oder umgekehrt, es im alten Angelsächsisch auftaucht (blonden), und es, wie billig, aus dem Altnordischen (blendinn) 'entnommen scheint', wie Grimm sagt.
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workingclasshero,
Samstag, 1. Januar 2022, 20:16
Bei der französischen Aussprache fällt mir dann eher ein schwedischer Kanonenhersteller ein: Bofors!
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che2001,
Sonntag, 2. Januar 2022, 12:41
Vielleicht wird ja die Feuergeschwindigkeit von Flakgeschützen in Bofors gemessen, oder in Oerlikon;-)
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