Montag, 20. Dezember 2021
Corona am 20.12.2021
Michael van den Heuvel, Medscape


Heute meldet das Robert Koch-Institut 16.086 Neuinfektionen innerhalb der letzten 24 Stunden. Vor 1 Woche waren es noch 21.743 Positiv-Tests. Die 7-Tage-Inzidenz steigt wieder leicht auf 316 von 315,4 Fällen pro 100.000 Einwohner am Vortag. Weitere 119 Menschen sind in Zusammenhang mit COVID-19 gestorben (Vorwoche: 116).

Als 7-Tage-Hospitalisierungsinzidenz nennt das RKI 5,10 Fälle pro 100.000 Einwohner, Stand 17. Dezember. Am Tag zuvor lag der Wert bei 5,17.

Laut DIVI-Intensivregister waren am 19. Dezember 4.621 Patienten in intensivmedizinischer Behandlung, sprich 28 weniger als am Vortag. Aktuell sind bundesweit 933 Betten im Low-Care- und 1.826 im High-Care-Bereich frei. Hinzu kommen 279 freie ECMO-Behandlungsplätze.

Krankenhäuser rechnen mit dem Schlimmsten

Expertenrat der Bundesregierung: Impfungen und Booster allein reichen nicht

Bund und Länder unter Zugzwang

EMA empfiehlt Nuvaxovid zur Zulassung

London ruft erneut den Katastrophenfall aus

USA: Biden rät zu Auffrisch-Impfungen

Omikron verbreitete sich früher als erwartet ? neue Daten aus Dänemark

Omikron: Resistenz gegen Antikörper ? aber weitgehend erhaltene T-Zell-Antwort

Virustatika auch gegen Omikron effektiv

Krankenhäuser rechnen mit dem Schlimmsten
Die Infektionszahlen haben sich derzeit ? auf hohem Niveau ? stabilisiert. Kein Grund zur Entwarnung: Da Omikron sehr viel ansteckender ist als Delta und wenn sich bestätige, dass die Verläufe ähnlich schwer seien, werde man es im schlimmsten Fall mit einer großen Zahl gleichzeitig schwer erkrankter Patienten zu tun haben, warnte Dr. Gerald Gaß gegenüber dpa.

Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft weiter: ?Für die Krankenhäuser wäre dies eine weiter verschärfte Lage, die über all das hinausgeht, was wir bisher erlebt haben.? Von der Bundespolitik fordert Gaß Erkenntnisse zu Omikron aus anderen Ländern ?sehr sorgfältig? zu analysieren und ? falls erforderlich ? ?sehr frühzeitig? mit Kontaktbeschränkungen gegenzusteuern.

Grund zur Sorge geben laut Prof. Dr. Christian Drosten von der Charité Universitätsmedizin auch die vielen Ungeimpfter oder nicht Genesenen über 60. Zuvor hatte Christian Endt, Daten-Journalist bei ZEIT online, aufgrund einer Datenauswertung aus Deutschland, unter anderem mit Daten des RKI, vor einem raschen Anstieg der Fallzahlen schon ab Weihnachten gewarnt: ?Da kommt keine Welle, da kommt eine Wand?. ?Ich stimme mit diesem Thread und Artikel vollkommen überein?, so Drosten.




Expertenrat der Bundesregierung: Impfungen und Booster Shots allein reichen nicht aus
Was bedeutet dies für uns alle? Am 19. Dezember haben alle Mitglieder des neuen Corona-Expertenrats der Bundesregierung einstimmig ihre Empfehlungen zu Omikron verabschiedet. Alles in allem sehen die Berater auf das Gesundheitssystem und auf weitere kritische Infrastrukturen eine hohe Belastung zukommen, der derzeitige Eindruck einer nachlassenden Infektionsgefahr sei falsch.

?Die aktuell sinkenden Inzidenzen werden von weiten Teilen der Gesellschaft und Politik als Zeichen der Entspannung wahrgenommen?, heißt es im Papier. Über die Feiertage könne es zudem zu einer Meldeverzögerung kommen. Doch zeigten erste Studienergebnisse, dass der Impfschutz rasch nachlasse ? auch wenn Booster-Impfungen die Immunantwort wieder verbessern könnten. ?In Deutschland ist jedoch aufgrund der vergleichsweise großen Impflücke, die insbesondere bei Erwachsenen besteht, mit einer sehr hohen Krankheitslast durch Omikron zu rechnen?, warnen die Experten. Aktuell liege die Verdoppelungszeit von Omikron in Deutschland zwischen 2 und 4 Tagen; Auffrischungsimpfungen und Quarantänemaßnahmen ? aber auch Kontaktbeschränkungen ? könnten zwar die Ausbreitung verlangsamen.

Aber: ?Es müssen in den kommenden Tagen Vorkehrungen für die ersten Monate des Jahres 2022 getroffen werden, und zwar auf politischer und organisatorischer Ebene?, schreiben sie. ?Eine schnelle politische Handlungsfähigkeit muss zu jedem Zeitpunkt auch während der Feiertage gewährleistet sein.? Vor allem gelte es die kritische Infrastruktur zu schützen ? und dafür bereits jetzt zu planen. ?Aus dem geschilderten Szenario ergibt sich Handlungsbedarf in den nächsten Tagen.?

Bund und Länder unter Zugzwang
Am morgigen Dienstag werden nun Bund und Länder über weitere Maßnahmen beraten. Weitere Kontaktbeschränkungen gelten als wahrscheinlich, wahrscheinlich aber erst nach den Feiertagen.

Laut dpa geht es dabei auch um Maßnahmen bei Einreise aus Virusvariantengebieten. ?Die Einreise sicherer zu machen, hilft, damit sich die Omikron-Variante nicht so schnell ausbreitet?, erklärt Prof. Dr. Karl Lauterbach (SPD). Dennoch macht der neue Bundesgesundheitsminister klar: ?Wir müssen davon ausgehen, dass die Omikron-Welle, vor der wir stehen, die wir aus meiner Sicht nicht verhindern können, eine massive Herausforderung wird für unsere Krankenhäuser, für unsere Intensivstationen, aber auch für die Gesellschaft in der Gänze.?

Und Klaus Holetschek (CSU), Bayerns Gesundheitsminister, bestätigt: ?Wir müssen die Ausbreitung von Omikron so lange wie möglich verhindern und maximal verlangsamen, damit sich noch mehr Menschen impfen lassen können.? Die Planungen sehen vor, dass Personen, die sich in den 10 Tagen vor der Einreise nach Deutschland in einem Virusvariantengebiet aufgehalten haben, einen negativen PCR-Test benötigen. Antigen-Schnelltest sollen dafür nicht mehr ausreichen.

In vielen Bundesländern werden 2G-oder 2G-Plus-Regeln und die Pflicht, FFP2-Masken zu tragen, immer stärker ausgeweitet. Niedersachsen hat als bislang erstes und einziges Bundesland zwischen Heiligabend und 2. Januar die höchste Warnstufe 3 ausgerufen und zahlreiche Regeln erlassen. Der Verkauf von Feuerwerk soll zum 2. Mal in Folge deutschlandweit verboten werden. Nach Zustimmung des Bundestages hat der Bundesrat hier das letzte Wort.

EMA empfiehlt Nuvaxovid zur Zulassung
Die EMA hat die Erteilung einer bedingten Zulassung für den COVID-19-Impfstoff Nuvaxovid® (auch bekannt als NVX-CoV2373) von Novavax zur Vorbeugung von COVID-19 bei Menschen ab 18 Jahren empfohlen.

Es handelt sich um einen proteinbasierten Impfstoff, der zusammen mit den bereits zugelassenen Impfstoffen die Impfkampagnen in den EU-Mitgliedstaaten in einer entscheidenden Phase der Pandemie unterstützen soll. Damit wären 5 Vakzine im Zuständigkeitsbereich der EMA empfohlen.

Nach einer gründlichen Bewertung kam der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der EMA im Konsens zu dem Schluss, dass die Daten über den Impfstoff solide sind und die EU-Kriterien für Wirksamkeit, Sicherheit und Qualität erfüllen.

Die Ergebnisse der beiden wichtigsten klinischen Studien zeigten, dass Nuvaxovid® bei Menschen ab 18 Jahren wirksam gegen COVID-19 vorbeugt. An den Studien nahmen insgesamt über 45.000 Personen teil. In der ersten Studie erhielten etwa 2 Drittel der Probanden den Impfstoff und die anderen ein Placebo (Scheinimpfung); in der anderen Studie wurden die Teilnehmer zu gleichen Teilen mit Nuvaxovid und Placebo geimpft.

Die 1. Studie, die in Mexiko und den Vereinigten Staaten durchgeführt wurde, ergab, dass die Zahl der symptomatischen COVID-19-Fälle 7 Tage nach der 2. Dosis bei den Nuvaxovid-Teilnehmern um 90,4% zurückging (14 Fälle von 17 312 Personen), verglichen mit den Teilnehmern, die ein Placebo erhielten (63 von 8.140 Personen). Das bedeutet, dass der Impfstoff in dieser Studie eine Wirksamkeit von 90,4% hatte.

Die 2. Studie, die im Vereinigten Königreich durchgeführt wurde, zeigte eine ähnliche Verringerung der Zahl der symptomatischen COVID-19-Fälle bei Personen, die Nuvaxovid erhielten (10 Fälle von 7.020 Personen), im Vergleich zu Personen, die ein Placebo erhielten (96 von 7.019 Personen); in dieser Studie betrug die Wirksamkeit des Impfstoffs 89,7%.


Zusammengenommen errechnet sich daraus eine Wirksamkeit von etwa 90 %.

Der ursprüngliche SARS-CoV-2-Stamm und einige besorgniserregende Varianten wie Alpha und Beta waren die am häufigsten zirkulierenden Virusstämme, als die Studien liefen. Derzeit gibt es nur begrenzte Daten über die Wirksamkeit von Nuvaxovid® gegen andere bedenkliche Varianten, einschließlich Omikron.

Die in Studien beobachteten Nebenwirkungen waren in der Regel leicht oder mäßig und klangen innerhalb weniger Tage nach der Impfung ab. Die häufigsten waren Empfindlichkeit oder Schmerzen an der Injektionsstelle, Müdigkeit, Muskelschmerzen, Kopfschmerzen, allgemeines Unwohlsein, Gelenkschmerzen sowie Übelkeit oder Erbrechen.

London ruft erneut den Katastrophenfall aus
Welche Folgen Omikron für Deutschland haben könnte, zeigt ein Blick auf die Lage anderer Nationen. Bereits im Januar 2021 hatte Londons Verwaltung den Katastrophenfall ausgerufen. Damals stand das Gesundheitssystem kurz vor dem Zusammenbruch. Jetzt entschloss sich Sadiq Khan, Bürgermeister der britischen Metropole, erneut zu diesem Schritt. Gegenüber Medien stellte er klar, dass die Zahl an Patienten in Londoner Krankenhäusern massiv ansteige ? und dass sich Bürger unbedingt impfen lassen sollten. In Großbritannien haben die Gesundheitsbehörden letzten Samstag 10.059 neue Omikron-Fälle gemeldet: 3-mal so viele wie am Tag zuvor. Damit erhöht sich die Gesamtzahl auf rund 25.000 bestätigte Omikron-Fälle.

Diese Variante beginne, Delta zu verdrängen, erklärt der britische Gesundheitsminister Sajid Javid. Bei 60% aller positiven Nachweise finde man mittlerweile Omikron. Bislang setzt die Regierung vor allem auf Impfungen und Booster Shots. Javid kann sich aufgrund der Entwicklung weitere Maßnahmen wie Kontaktbeschränkungen vorstellen.

Nahezu zeitgleich warnte der britische National Health Service, ohne schärfere Maßnahmen im Königreich könnten bis Weihnachten 32.000 bis 130.000 NHS-Beschäftigte erkrankt sein, vor allem aufgrund von Durchbruchsinfektionen. Im schlimmsten Fall würde jeder 10. Angestellte fehlen. ?So geht es los. Omikron wird zu massiven krankheitsbedingten Arbeitsausfällen führen. Auch in essentiellen Berufsgruppen?, schreibt Drosten auf Twitter .

Omikron verbreitete sich früher als erwartet ? neue Daten aus Dänemark
Dänemark verfügt über eine der höchsten RT-PCR-Testkapazitäten weltweit und screent alle positiven Tests mittlerweile gezielt auf Omikron. In Eurosurveillance betrachten Forscher die Entwicklung der letzten Wochen.

?Bemerkenswert ist, dass die frühesten Omikron-Fälle in Dänemark auftraten, bevor Südafrika das Aufkommen dieser Variante ankündigte?, schreiben sie nach Auswertung aller Daten. Patienten seien aus Katar und aus den Niederlanden eingereist, was darauf hindeute, dass sich die Variante zuvor vom afrikanischen Kontinent aus verbreitet habe. Später seien auch Personen mit vorigem Aufenthalt in anderen EU-Nationen betroffen gewesen. Auch dies liefere Hinweise auf eine stärkere Verbreitung von Omikron als bislang vermutet.

Zum 9. Dezember 2021 lagen Forschern bei 644 Patienten Angaben zum Infektionsort vor. Das entspricht 82% aller Fälle. Bei 56 Personen gab es eine Reise-Anamnese. Mindestens 83 Omikron-Fälle wurden mit 5 Großveranstaltungen in Dänemark (jeweils mit mehr als 100 Teilnehmern) in Verbindung gebracht.

USA: Biden rät zu Auffrischungsimpfungen
Auch in den USA spitzt sich die Lage zu. Der Virologe und Regierungsberater Anthony Fauci rechnet auch dort mit einer starken Ausbreitung von Omikron. Die Variante hätte ?das Potenzial, eine 5. Corona-Welle auszulösen?, so Fauci. Ob es letztendlich so weit komme, hänge vor allem davon ab, ?was wir in den nächsten paar Wochen und Monaten machen?.

Deutliche Worte findet der US-Präsident Joe Biden. ?Ungeimpften steht ein Winter schwerer Krankheitsverläufe und Todesfälle bevor. Ungeimpfte bringen sich selbst und ihre Familien in Gefahr und Krankenhäuser an Kapazitätsgrenzen.? Allen Amerikanern rät er zum Schutz: ?Wenn Sie geimpft sind und Ihre Booster-Impfung bekommen haben, sind Sie gegen schwere Krankheitsverläufe und Tod geschützt.? Kurz davor hatte Fauci betont, zugelassene Vakzine seien auch bei Omikron wirksam, um Hospitalisierungen und Todesfälle zu vermeiden.

In der Zwischenzeit hat Prof. Dr. Lauren Ancel Meyers von der University of Texas, Austin, 16 verschiedene Szenarien für die USA modelliert. ?Die pessimistischsten Szenarien sind beängstigend. Und wir müssen uns gewissermaßen rüsten, um Änderungen vorzunehmen ? Richtlinien zu ändern, vorsichtigeres Verhalten zu fördern ?wenn wir in diesem Land feststellen, dass Krankenhauseinweisungen zunehmen?, sagt Meyers.

Dem pessimistischsten Szenario zufolge würden sich bis Ende Januar US-weit rund 500.000 Menschen täglich infizieren und täglich bis zu 3.900 COVID-19-Patienten sterben. Das optimistischste Szenario geht von 190.000 Neuinfektionen und 1.400 Todesfällen pro Tag aus. Die Realität könnte irgendwo dazwischen liegen, erklärt Meyers.

Omikron: Resistenz gegen Antikörper ? aber weitgehend erhaltene T-Zell-Antwort
Wissenschaftler um Dr. Markus Hoffmann vom deutschen Primatenzentrum in Göttingen berichten in einem Preprint über In-vitro-Daten zu Omikron. Die Variante erwies sich bei Tests gegen die meisten therapeutischen Antikörper als resistent, mit Ausnahme von Sotrovimab. Der EMA-Ausschuss für Humanarzneimittel hat vor wenigen Tagen eine Empfehlung zur Zulassung dieses Antikörpers veröffentlicht.

Spike-Proteine von Omikron entgingen auch der Neutralisierung durch Antikörper von rekonvaleszenten oder mit dem BioNTech/Pfizer-Vakzin geimpften Personen mit 10- bis 44-fach höherer Effizienz, verglichen mit der Delta-Variante. Die Neutralisierung durch Antikörper, die durch eine heterologe Impfung mit AstraZeneca plus BioNTech/Pfizer oder durch 3 Dosen BioNTech/Pfizer induziert wurden, war effizienter. Aber Omikron-Spike entging der Neutralisierung immer noch leichter als Delta-Spike.

?Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass die meisten therapeutischen Antikörper gegen die Omikron-Variante unwirksam sind und dass eine Doppelimpfung mit BNT162b2 möglicherweise nicht ausreichend vor einer schweren Erkrankung schützt, die durch diese Variante ausgelöst wird?, schreiben Hoffmann und Kollegen als Resümee.

Ein weiteres Preprint bestätigt dies auch für Moderna: In vitro war Omikron 49- bis 84-mal weniger empfindlich gegenüber einer Neutralisation als D614G (eine frühe Mutation von SARS-CoV-2) und 5,3- bis 6,2-mal weniger empfindlich als Beta. Proben kamen von Personen, die 2 Impfdosen erhalten hatten. ?Eine Auffrischung von 50 µg erhöhte die Neutralisationstiter gegen Omikron und kann das Risiko symptomatischer Impfstoffdurchbruchsinfektionen erheblich reduzieren?, heißt es im Artikel.

Die gute Nachricht: Prof. Dr. Leif Erik Sander von der Charité-Universitätsmedizin Berlin berichtet auf Twitter von Labordaten zur T-Zell-Antwort einer südafrikanischen Arbeitsgruppe. Man sehe eine ?weitgehend erhaltene T Zell-Reaktivität?, kommentiert Sander. ?Während die Antikörperneutralisation bei Omikron deutlich schwächer ausfällt, erkennen T-Zellen auch das mutierte Spike von Omikron.?

Omikron: Schnelle Replikation in der Bronchie ? aber langsamere Vermehrung in anderen Zelltypen
Doch wie gefährlich ist Omikron wirklich? Auf der Website der University of Hongkong, Fakultät für Medizin, berichtet Prof. Dr. Michael Chan Chi-wai von Patientendaten zu Omikron. Eine Publikation sei gerade in Begutachtung, so der Forscher.

Grundlage ihrer Arbeit sind Ex-vivo-Kulturen mit Patientenproben der Atemwege. Bei diesem Verfahren wird Lungengewebe zur Untersuchung von Viruserkrankungen der Atemwege verwendet. Dabei haben die Forscher verschiedene Zellarten untersucht. 24 Stunden nach Infektion der Zellen replizierten Omikron-Viren in den Bronchienzellen 70-mal schneller als Delta-Viren, in Zellen des Lungengewebes dagegen um den Faktor 10 langsamer. Letzteres könne auf eine geringere Krankheitslast hinweisen, heißt es in der Mitteilung. Weitere Details wurden noch nicht veröffentlicht.


?Es ist wichtig, zu beachten, dass die Schwere der Erkrankung beim Menschen nicht nur durch die Virusreplikation bestimmt wird, sondern auch durch die Immunantwort des Wirts auf die Infektion, die zu einer Fehlregulation des angeborenen Immunsystems, d.h. einem ?Zytokinsturm?, führen kann?, sagt Chan.

Virustatika auch gegen Omikron effektiv
Prof. Dr. Johan Neyts, Virologe an der University of Leuven, hat die Aktivität von Remdesivir, Paxlovid® (Nirmatrelvir) und Molnupiravir gegen verschiedene Varianten von SARS-CoV-s in vitro verglichen. Bei seinem Assay arbeitete er mit Vero-Zellen, einer Zelllinie, die aus Nieren von Grünen Meerkatzen gewonnen wird. Laut den Experimenten lagen die EC50-Werte bei Omikron in einer vergleichbaren Größenordnung wie bei Gamma oder Delta. Der Wert gibt an, wann ein halbmaximaler Effekt beobachtet wird. Für genauere Vergleiche der Zahlen ist es noch zu früh, weil Neyts und Kollegen Experimente mit Omikron bislang nur 1-mal ausgeführt haben.




?Erste Daten zur Wirksamkeit von Paxlovid und Molnupiravir ? die antivirale Wirkung bleibt auch bei der Omikron Variante erhalten?, kommentiert Prof. Dr. Sandra Ciesek, Direktorin des Instituts für Medizinische Virologie am Universitätsklinikum Frankfurt, auf Twitter

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Zum Zustand unserer Gesellschaft
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