Donnerstag, 9. Juni 2022
Schmutziger Krieg im Windschatten der Ukraine-Krise
Es ist nicht lange her, dass ich auf das aktuelle Vorgehen der türkischen Truppen gegen das kurdische Volk hingewiesen hatte:

https://che2001.blogger.de/stories/2846868/#2846896


Inzwischen ist die Entwicklung in einer Art und Weise eskaliert, die tatsächlich eine neue Qualität darstellt. Während seit 1991 die türkische Luftwaffe immer mal wieder Ziele in Südkurdistan bombardiert (den Begriff Nordirak verwende ich in diesem Kontext nicht), geht es diesmal um die dauerhafte Errichtung einer türkischen Besatzungszone.

Mittlerweile unterhält die Türkei 12 Militärbasen und 40 Außenposten auf diesem Territorium, und systematisch werden Bauerndörfer mit Artillerie beschossen und die Bevölkerung vertrieben. Die Türkei ist dabei, einen 10 Kilometer breiten türkisch besetzten und von KurdInnen entvölkerten Streifen auf offiziell irakischem Gebiet zu schaffen.

Die NATO hält sich mit Kritik an diesem imperialistischen Vorgehen - um nicht Genozid zu sagen - zurück. Stoltenberg etwa rechtfertigte im Januar 2018 die türkischen Angriffe auf Afrin in Syrien unter Einsatz von Phosphor gegen die Zivilbevölkerung. Hierbei geht es um die Vernichtung von Rojava, das einzige Projekt im Nahen und Mittleren Osten, das auf Basisdemokratie und säkularer Selbstverwaltung der Massen basiert. Es geht um nichts weniger als um die Zerschlagung einer veritablen sozialen Revolution, von der die westliche Linke nichts wahrnimmt, und die Modellcharakter für ganz Syrien, Irak und Palästina annehmen könnte, wäre sie erfolgreich.




Die deutschen Grünen, in den 1980ern und 90ern noch zuverlässige Partner kurdischer Menschenrechtsgruppen, haben spätestens seit ihrer aktuellen Regierungsbeteiligung endgültig in den Chor derer eingestimmt, die nur noch die PKK und die mit ihr verbündete YPG als "Terrororganisationen" verdammen (sollte mir dringend wieder einen ERNK-Aufnäher besorgen und bei Gesprächen mit Abgeordneten tragen, schön war das ERNK-Emblem mit der geballten Faust), Schande über sie!


Hoch die internationale Solidarität!
Hoch die internationale Volksrandale!

An die leider hierzulande niemand denkt oder glaubt.

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Auf eines konnten sich die Kurden stets verlassen
Auf den Verrat des Westens.

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Tja das ist so eine Sache mit den Kurden. Halten zusammen wie Pech und Schwefel, sind mutige Soldaten, aber leben auf vier Diktaturen verteilt, weshalb sie wohl kaum jemals einen eigenen Staat haben werden.

Wo ist übrigens Rojava? Im Nordirak?

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In Syrien. Eine Modellrepublik, die rund um die Stadt Kobane im Verlauf des Bürgerkriegs entstanden ist. Wo Frauen und sexuelle Minderheiten wie auch alle Religionen gleichberechtigt sind. Ansonsten eine Art Kibbuz-Kommunismus, private Geschäfte und Gaststätten gibt es aber.

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Und Asad lässt die in Ruhe?

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Die Region wird nicht von Assad kontrolliert. Das Regime bekämpft die aber auch nicht, weil man gemeinsame Gegner hat: Den IS bzw. Islamisten insgesamt und die Türken.

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