Donnerstag, 3. Januar 2008
Gazale Salame: Unterstützer im Hungerstreik
Der Unterstützerkreis für Gazale Salame, die im Februar 2005 aus dem
Landkreis Hildesheim in die Türkei abgeschoben wurde, fordert, die Frau und
zwei Kinder wieder einreisen zu lassen, bis das Bundesverwaltungsgericht eine
endgültige Entscheidung über den Fall trifft. Andreas Vasterling, Sprecher
des Kreises mit dem Titel „Menschen für Menschen – Solidarität und
Bleiberecht in Hildesheim“ geht als Einzelner noch weiter: „Ab heute befinde
ich mich im Hungerstreik, den ich erst beende, wenn Sie sich nicht weiter
gegen einen humanitären Umgang mit der Familie sperren“, schrieb er gestern
in einem offenen Brief an den Niedersächsischen Innenminister Uwe Schünemann.
Niemand wisse, wann die Verhandlung beim Bundesverwaltung beginne, schreibt
Vasterling. „Wird es wieder ein Jahr dauern – oder gar länger?“ Schon jetzt
habe die Trennung der Familie bei allen Mitgliedern tiefe seelische Spuren
hinterlassen.
Gazale Salame lebt mit zwei Kindern in Izmir, ihr Ehemann Ahmed Siala mit zwei
weiteren Kindern hier. Die Frau sei suizidgefährdet, schreibt Vasterling. Die
hier verbliebenen Kinder seien vor drei Jahren noch aufgeweckt und fröhlich
gewesen, nun würden sie von einer Psychologin betreut.
„Dieses Leid verursacht mir und anderen förmlich Schmerzen.“ Daher habe er
sich zu der ganz persönlichen Konsequenz entschlossen: dem Hungerstreik.

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