Sonntag, 13. Januar 2008
Ein bißchen Lager ist doch ganz liberal, oder?
Das kommt von einer Partei, die die Jugendwerkhöfe in der DDR als einer der schlimmsten Formen von SED-Unrecht bezeichnet hat:

Gewalttätige Kinder unter 14 Jahren sollen nach dem Willen der FDP in Zukunft „zwangsweise“ in „geschlossene Heime“ eingewiesen werden können. Das berichtet BILD unter Berufung auf ein Neun- Punkte-Programm, das die Liberalen am Montag beschließen wollen. Die Partei hält eine weitere Verschärfung des Jugendstrafrechtes für überflüssig. Gefordert wird jedoch die konsequente Anwendung der bestehenden Regelungen. Dafür müssten allerdings mehr Polizisten eingestellt, mehr Schnellverfahren vor Gericht durchgezogen und mehr Gefängnisse gebaut werden.

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das ist alles billiger als schulen zu bauen. und ausserdem natürlich was ganz anderes als jugendwerkhöfe. paramiltärische erziehung jetzt, als erstmal freiwilliges angebot der freizeitgestaltung oder in schulischen sport-ags wäre auch was anderes als damals in der ddr, eben endlich wieder erziehung zum notwendigen. schnellverfahren entsprechen auch nur dem "anti-etatistischen" gewäsch, das immer den autoritären staat mit kapitalistischer wirtschaftsordnung meint. da haben die historisch noch länger erfahrung als die pds. schnellverfahren sind eine feine sache im schlanken staat ohne bürokratie, deren aufgabe es war, den rechtsstaat zu garantieren.
china ist irgendwie kein antagonist mehr.
polemik gegen polemik.

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Nachdem erst das Prekariat, de facto-Billiglohnsektoren, flächendeckende Reallohnsenkungen etc. durch neoliberale Politik gezielt geschaffen wurden, muß man nun halt schauen, wie man die Sprößlinge derer, die man da hin verschoben hat, trotzdem zukünftig nutzen kann für eben diese Sektoren und sie dahigehend diszipliniert, daß die die Scheiße auch ja mitmachen, ist doch klar. Wirtschaftliche Liberalisierung führt immer zu Autoritarismus, und wer die FDP wählt oder wie Schröder deren Rezepte nachzumachen sucht, der sorgt für ganz viele Schills, ist doch klar.

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Schill wurde aber wegen der Knalltüte Runde gewählt.Der hat nämlich seelenruhig zugesehen, wie die Albaner Hamburg unsicher gemacht haben. Und das schlimme ist, die SPD hat nichts daraus gelernt.

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.... womit Du die Schill-Perspektive eingenommen hättest ... und wie war das mit dem "Kartell der strafunwilligen Jugendrichter"? Alles Albaner odervon Herrn Runde geschult? Und in Wilhelmsburg waren ja auch geradezu massenhaft Albaner ....

In jenem Jugendknast, in dem ich mal zwei tage zu arbieten hatte, waren's übrigens die Rußlanddeutschen, die ein echtes Problem darstellten, vielleicht genetisch oder kulturell bedingt? Wegen des Fortschreibens deutscher Sitten unweit des Ural?

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Unsinn, welche Schill-Perspektive? Die Albaner sind doch nur ein Synonym für typische Hamburger Kriminalität. Du kannst ja meinetwegen daran glauben daß die 20%, die Schill gewählt haben allesamt Hardcore-Nazis waren. Ich sage dir, das war ein bestechender Protest per Wahlzettel an eine Partei, die sich geweigert hat, den Unwillen der Leute aufzunehmen. Nur dann kann nämlich eine Type wie Schill hochkommen. ( Deshalb hatte man ja damals in letzter Minute Olaf Scholz als Pale Rider präsentiert)

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wenn man weiss, dass an der strafrechtsfeform in den siebzigern liberale massgeblich mitgearbeitet haben, kann man ermessen, welchen weg der verein zur erhaltung des echten beachvolleyball in der zwischenzeit gegangen ist.

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Den Weg von der DDP zur Deutschen Staatspartei und dem Jungdeutschen Orden, der schonmal gegangen wurde. Man sieht das in der Bloggosphäre am Umgang mit Dr. Dean, der im Prinzip das vertritt, was in den 1970er liberal war und mit dem die Blogliberalen schon nicht mehr reden.

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Jetzt strick nicht auch noch an dem Märchen mit, dass das irgendetwas mit seinen politischen Meinungen zu tun habe.

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Dass sein spezieller Stil, den Mark hier mal damit umriss, er wüsste nicht nur alles, sondern vor allem alles besser, die Sache verschärfte, will ich ja gar nicht in Abrede stellen. Nur, wenn Du Dich als Liberalen mit konservativen Schnittmengen bezeichnest, ist das etwas ganz Anderes, als einem Linksliberalen alter Schule jeden Liberalismus abzusprechen.

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aber zumindest verliert Koch durch die Aktion in den Umfragen zu den hessischen Landtagswahlen.
Zumindest ist das Problem auf dem Tisch. Ich find die Debatte zur Zeit übertrieben. Beweg mich öfters durch ärmere Stadtviertel, fühl mich da nicht unsicher und bin in Deutschland genau 1x überfallen worden. Halte das für eine akzeptable Quote.
Nur die 80% Ausländer-Anteil an den Straftätern ist ein Hinweis, dass da ein Problem besteht. Sicher hat das soziale Ursachen, nur das Scheitern eines Teiles (beileibe nicht aller) 2. bis 4. Generations Immigranten in der hiesigen Umwelt ist ein Hinweis, dass irgendwie gehandelt werden sollte. Für den Weg gibts unterschiedliche Optionen. Wegen mir muß man nicht mit paramilitärischen Lagern anfangen. Nur irgendeine Richtung sollte eingeschlagen werden. Und nicht diese typisch-deutschen endlosen Ideologie-Diskussionen, die an den Betroffenen meilenweit vorbeigehen. Das sind nämlich reale Leute, die aufgrund ihrer Ausbildung oft nix anderes als der Döner-Shop bleibt.

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@Che

Es ging darum, wer mit wem redet. Und das hat im konkreten Fall gar nichts mit politischen Inhalten zu tun. Auch nicht mit Selbstbezeichnungen. Wer sich das unbedingt antun will, kann im Archiv bei uns die Gründe erfahren. Den Rest bitte ich, das einfach so zur Kenntnis zu nehmen.

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Ich meine, bei Statler und Jo@chim bereits Bezeichnungen wie "scheinliberaler Scheindoktor" gelesen zu haben, als ich die BLOGs noch gar nicht gelesen habe, meinte also nicht den Zwist,den speziell Ihr mit ihm habt.

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Die Einschätzung, was die Liberalität betrifft, hat doch aber überhaupt nichts mit der Frage zu tun, mit wem man diskutiert und mit wem nicht. Bei uns nicht, und bei den beiden Genannten auch nicht. Die Gründe sind tatsächlich und ausschließlich persönliche. Was ich, wie gesagt, jenseits der sicher hier und da unterschiedlichen Einschätzung, wer denn da der eigentliche Schuft im Spiel ist, auch bitte zur Kenntnis zu nehmen.

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Übrigens: Ich rede noch mit ihm. Nur nicht so viel. Weil er leider immer seltener die guten Beiträge bringt, über die ich mich gern unterhalten will. Und weil er als Kommentator auf dem Blog, bei dem ich schreibe, nun einmal mehrheitlich unerwünscht ist.

Und sein Stil geht mir manchmal auch auf die Eier.

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Warum nicht einfach die Kirche im Dorf lassen.

Europa hat - mit Ausnahme von ausbildungsmässig schlecht mit der hiesigen Nachfrage synchronisierten Asylsuchenden, die bewußt abgeschreckt werden sollen - sehr hohe Standards für die Persönlichkeitsrechte von Straftätern. Nun haben angeblich einige europäische Ländern ein Problem mit Jugendgewalt.
Da gibts ein paar Optionen:
- Ist das überhaupt ein Problem, oder wird das populistisch hochgekocht, um Stimmen bei Wahlen zu gewinnen?
- Wenn nein, gibts verschiedene Lösungsalternativen und man kann sowieso erstmal versuchen herauszufinden, warum die so aggressiv sind.

Was dies aber mit dem angeblichen Neon-Liberalismus zu tun hat, ist mir ein Rätsel.
Führt die fortschreitende Ökonomisierung zu Jugend-Agression?
Vielleicht der aus Sicht des ehemaligen Ostblocks Verlust von disziplinierenden staatlich vordneten Schwarz-Weiß Schemen?

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In allen Gesellschaften haben es die Anforderungen nicht entsprechende Leute schwer. Das ist in Amazonas-Völkern nicht anders als in der DDR oder in der Bundesrepublik.
Finds nicht wirklich zielführend, für das vermutlich recht komplexe Problem Jugend-Kriminalität direkt eine einfache Erklärung zur Hand zu haben (der Neon-Liberalismus).
Im übrigen bezweifele ich, dass sich die Lebensverhältnisse der ärmsten 20% in Tschechien in den letzten 6 Jahren verschlechtert haben.

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kleinziwo + die Demographie
Erschiessen wäre eine Option, die ausschließlich der gesunde Menschenverstand gebietet. Oder besser gesagt, erschiessen lassen. Auf einem kleinen Ostfeldzug zum Beispiel. Man braucht ja nicht unbedingt bis nach Stalin.. äh Wolgograd zu gehen. Putin könnte auch ein paar Millionen Idioten loswerden. Eine perfekte win-win Situation. Ruf ihn doch mal an.

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ich erinnere mich da finster an eine sf-story (titel und verfasser unbekannt) die sich darum dreht, wie einer in der taiga oder tundra als scharfschütze auf den gegner lauert.
im weitern verlauf der story wird dann klar, dass da die jungen gewalttätigen uniformiert und bewaffnet worden sind, damit die sich fernab von den anderen gegenseitig kalt machen.

hielt ich damals für gut gedacht, aber doch eher unwahrscheinlich. so ändern sich die zeiten.

es gab auch mal, ich glaube in der alten weltbühne, den vorschlag, im hinteren russland eine front einzurichten, damit die alten kameraden sich dort austun können.

und wer schwyzerdüütsch versteht: einmal nach tubel-lied oder tubel trophy googeln. auf wunsch übersetze ich das auch.

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Ach ja, noch zum Thema:

1. Das ist nicht neu. Solche Einrichtungen gibt es bereits.
2. Die FDP fordert da nichts anderes als z.B. der Präsident des Kinderschutzbundes.
3. Der Vergleich mit den Jugendwerkhöfen ist ungefähr so sinnvoll wie der zwischen Volksgerichtshof und Bundesverfassungsgericht.

Der Beschluss des FDP-Präsidiums ist übrigens hier nachzulesen:
http://tinyurl.com/2hwvrm

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Beschluss des FDP-Präsidiums
Die Lallerbacken von Guidos Gnaden dreschen mal wieder leeres Stroh. Und nichtmal die Tenne donnert. Oder liest man irgendwo in der Presse über dieses so überaus ambitionierte "Programm"?

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Was war nochmal deine inhaltliche Kritik?

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Inhaltliche Kritik?

Nur ein Punkt: Das Geld, mit dem die FDP ihr Programm finanzieren wollte, gibt es nicht in einem Staat, in dem die FDP etwas zu sagen hat.

Ganz einfach.

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sowohl koch als auch die fdp sind in dieser frage...
...nichts weiter als plagiatoren:

http://autismuskritik.twoday.net/stories/4614212/

wobei ich es schon interessant finde, wie mucksmäuschenstill sich der "herr" r. momentan diesbezgl. verhält. möchte da jemand nicht in die schußlinie geraten?

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Meine kleine Schwester wohnt in Berlin und die meinte, das wär irgendwie U-Bahn Linien spezifisch und die Quelle der Agression ist weniger gender-spezifisch als man so denkt.
Auf einer Nord-Süd-Linie, die zwischen nicht-so-reichen-Viertel A und nicht-so-reichen-Viertel B verkehrt, kann es ihr passieren, dass dort eine Bande von Mädchen sitzt, die sie blöd anmachen
[quote]
Na Zicke, sollen wir dir die Haare schneiden?
[/quote]
Das sind wohl meist Deutsche.

Bin zwar dagegen, den Neon-Liberalismus für alles verantwortlich zu machen, aber die Gewalt hat sicher vor allem soziale Ursachen und nicht so die Zugehörigkeit zu Religionsgemeinschaften.

Denke übrigens auch, dass weite Teile der Liberalen unserer schönen Republik schon bereit sind, ein bischen Geld dafür auszugeben, dass professionelle und vernünftige Sozialarbeiter da versuchen, die Kinder und deren Familien zu unterstützen. Die (natürlich zu überprüfenden) Experten sollen dann sagen, was aus ihrer Sicht Sinn macht. Macht keinen Sinn, dass wir Großkopferten das mit unseren Ideen-Schablonen erklären. Zumindest für mich ist das weit weg. Hab als junger Teenager auch Mercedes-Sterne abgebrochen und kenne zumindest einen Geschäftsführer, der damals ziemlich regelmässig geklaut hat. Nur scheint das in manchen Gegenden echt extrem zu werden und diese kids versauen sich ihr Leben.

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Was die Haltung der heutigen FDP betrifft, kann man kaum genug essen, um ausreichend zu kotzen. Deren innenpolitischer Sprecher beispielsweise, ein Mann, der auch noch "Stadler" heißt, hält es für ganz wunderbar, wenn Bundesbehörden wegen grundrechtswidrigen Vorgehen von höheren Gerichten zurückgepfiffen werden, sinngemäß, weil ja die Exekutive Grundrechte und das Grundgesetz naturgemäß weniger eng auffassen würden als Gerichte. Der systematische Verstoß der Exekutive gegen elementare Grundsätze unserer Rechtsordnung, der sich im Vorfeld des G8-Gipfels ereignet hat, sei somit "nicht ungewöhnlich", sondern geradezu ein Grund zur Freude, wie Max Stadler befand.

Wenn man sich mal genauer durchdenkt, was der Max Stadler da eigentlich gesagt hat, dann weiß man hinterher auch, warum die heutige FDP mit Liberalismus ziemlich wenig zu schaffen hat, jedenfalls dann, wenn es um Bürgerrechte geht.

Was Rayson betrifft:

Dir fehlt Anstand. Wirklich.

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Wie kann einem durch und durch amoralischen Menschen Anstand fehlen? Das geht nicht. Man kann nur hoffen, dass ihm ein ebenso amoralisches Schicksal widerfährt.

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Contenance,Kollegen,Contenance!

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@ Jolly
Ich bin zwar der Auffassung, dass Rayson unfair agiert hat - und dies leider immer noch tut - amoralisch ist er als Mensch deshalb noch lange nicht.

Seine Ideologie teile ich nicht einmal ansatzweise, wie Du weißt, und nach dem "großen Streit" verhielt er sich mir gegenüber schäbig. Aber trotzdem kann man z.B. in Bezug auf sein Diskussionsverhalten sagen (welches - wie meines - ziemlich problematische Bezirke aufweist), dass er in der politischen Diskussion insgesamt relativ neugierig und offen ist.

Das ist doch schon immerhin etwas. Jolly, dass er uns beide nicht mag: Das mag man noch verstehen. Es ist ja nicht gerade so, dass er von mir oder von Dir sonderlich freundliche Sachen zu lesen bekommt.

Vom Argumentationsstil kommt er mir übrigens mitunter vor wie ein FDJ-Sprecher. Ideologisch umfassend festgelegt und hochgradig taktierend. Aber gut, vielleicht ist das eben der Preis, den man zahlen muss, wenn man sich derart gründlich einer politischen Weltanschauung verschrieben hat.

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Ich würde ihm darüberhinaus eine gewisse menschliche Wärme attestieren, die viele seiner Mitstreiter vermissen lassen. Und das FDJ-Sprecherhafte findet man auch bei JULIs, Burschenschaftern, JUSOs und SHBlern, so what...

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Ach, ich bin ja fast gerührt ;-)

Die Vorwürfe finde ich ja ulkig, aber die attestierte menschliche Wärme haut natürlich alles wieder raus. Obwohl: Sollte man in Zeiten der globalen Erwärmung nicht mehr auf neoliberale Kälte setzen?

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Wenn "neoliberale Kälte" nicht mit realitätsferner Ideologisierung und einem einseiten wie radikalen Eigentumskult, sondern stattdessen mit Verstandeskühle und sorgsamer Abwägung zu tun hätte, würde ich die Frage mit "ja" beantworten.

Das Problem der globalen Erwärmung kann m.E. nur sinnvoll beantwortet werden, wenn man ökonomisch effiziente Regelungen findet, welche die wirtschaftliche Entwicklung möglichst wenig hemmen. Wäre Neoliberalismus das, was er vorgibt zu sein, dann würden die Neoliberalen Antworten auf echte Probleme suchen, statt die Probleme rundweg zu verleugnen.

Ideologisierung und Problemverleugnung sind weder liberal noch rational. Neoliberalismus hat, zumal in seiner gegenwärtigen Gestalt, hässliche wirtschaftsautoritäre Züge. Als eine Form des Wirtschaftsautoritarismus hat der Neoliberalismus nicht das Potential, sinnvolle Antworten auf gesellschaftliche Fragen zu finden.

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Einerseits haben Rayson und auch Statler, wenn es um außerwirtschaftliche Dinge geht, durchaus auch Positionen, die ich liberal nennen würde. Andererseits, der von Dir eben skizzierte Neoliberalismus, den sie in der Grundtendenz vertreten, würde in den USA nicht als liberal, sondern als right winged bezeichnet.

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In der unnachahmlichen Zitterwolf-Diktion gesagt ist das genau richtig.

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Am schönsten diskutiert es sich doch immer wieder mit selbstgebastelten Strohmännern (eigentlich chauvinistisch - man müsste doch wohl "Strohmenschen" sagen) ;-) Das hat ja nicht nur selbsttherapeutische Wirkung, sondern kann mitunter auch ganz erhellend sein.

Nur als Ersatz für real existierende Personen, da taugen Strohmänner nicht allzu viel.

P.S.: Das Etikett, das man in den USA einem Lafontaine verpassen würde, wollte ich nicht haben...

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Ich find der Begriff Neoliberalismus wird einfach zu oft völlig undifferenziert benutzt. Graduelle Korrekturen wie etwa vom IWF oder der Weltbank werden nicht mal registriert. Es wird so getan, als ob es da eine monolytische Haltung geben würde, die von der Leugnung des Klimawandels bis zur Sympathie dafür reicht, dass Chinesen mittlerweile neben Reis auch Gemüse und Fleisch auf ihrem Teller vorfinden, weil es da ja auch Gefangenenlager und Wanderarbeiter gibt. Bestimmt gibt’s auch Leute mit wirtschaftsautoritären Vorstellungen. Aber das ist eben genau kein monolytischer Block.

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Bei den ganzen definitorischen Spitzfindigkeiten und Schubladisierungsversuchen rund um den Begriff liberal - hier neo- oder paläoliberal, dort ordoliberal oder einfach nur liberal (und ja, in Amiland heißt "liberal" in etwa so viel wie "f*cking communist bastard") - krieg ich auch bald ne monolytische Blockade. ;-)

Ach ja, kennt jemand noch die Elefantenrunden-Parodie von Loriot? Da kommt der FDP-Vertreter immer nur zu dem Einwurf: "im liberalen Sinne meint liberal ja nicht nur liberal...", bevor er von dem SPD- oder Unionsvertreter wieder unterbrochen wird. Schade, man hätte gern mehr gehört.

Disclosure: Ich bin gewisser Sympathien für klassisch liberale Inhalte auch nicht völlig unverdächtig - aber eine Religion samt Orthodoxie und Kampf gegen Häretiker würde ich daraus nicht machen wollen.

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Kleiner zitterwolf
das ist doch kompletter Murks. Auch Wölfen wird manchmal das Gehirn vernebelt, wenn sie dauernd an die bösen Neos denken. Dabei gehen die nur weg, damit du dein nächstes Handy noch bezahlen kannst. Überhaupt, der ganze Luxus, mit dem du dich in deiner Höhle amüsierst, alles aus dem Elend asiatischer Sklaven geboren. Hast du gar kein Gewissen? Nicht die Neos sind schuld, sondern die, die wie du diesen Konsumschrott kaufen, den kein ordentlicher Deutscher für einen solchen Preis produzieren kann.

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Die Chinesen sind deshalb so billig, weil die Zitterwölfe sie früher mit Opium vollgestopft haben, dass die über Generationen nix vernünftiges mehr hinbekommen haben.
Die haben dann hunderte von Jahren Reis ohne Fleisch und nur manchmal Gemüse gegegessen.
Irgendwann haben sie dann gemerkt, dass sie genau so gut Zeugs herstellen können wie die Zitterwölfe und dann werden sie halt für eine Weile ein bischen genügsamer sein.
China ist total irre. Laut dem hier verlinkten Buch (leicht reisserischer Titel, aber der Autor hat Jahrzehnte als FT-Journalist in China gelebt und dort teilweise auch studiert) ist im internen Markt die Konkurrenz so stark, dass die echt vernünftige Mopeds herstellen, die sie aber nur knapp über Schrottwert verkaufen. In einer solchen Ökonomie gewinnen dann eigentlich nur noch Rohstoffproduzenten. (http://tinyurl.com/27yjg6)

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@mark793

Nach über zwei Jahren Bloggen im "liberalen" Umfeld kann ich dir nur zustimmen.

Eine politische Meinung sollte nicht zu einem Glauben ausarten. Das Problem ist nur: Jeder meint, genau das beim Anderen beobachten zu können. Ich will daraus keine Äquidistanz ableiten, nur Problemverständnis.

Dennoch wäre natürlich die Konsequenz, jenseits der gegenseitig attestierten Ideologien auf eine Gesprächsebene zu kommen. Und das klappt mit einigen Leuten, u.a. unserem Gastgeber, eben ganz gut, und mit anderen eher weniger. So ist das Leben, es menschelt.

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Ja, Wölfchen, hast ja recht *streichel*

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Manchmal versuche ich mir vorzustellen,
wie die Bloglandschaft heute aussähe, wenn man dem Zitterwolf nicht damals sein antville-Blog weggenommen hätte. Vielleicht hätten seine legendären rants jetzt ja bei derwesten.de nen Zweitwohnsitz neben der Ingeborch Schubiak. ;-)

@rayson: Sicher, es menschelt immer noch, und nicht immer zum besten. Ich bin in diesen ganzen Politblog-Zirkeln ja mehr so der gelegentliche Zaungast und daher nicht up to date, wer bei wem grad mal wieder den Bogen überspannt. Aber nach meinem subjektiven Eindruck ist es in den letzten zwei Jahren etwas zivilisierter geworden. Wenn ich an die Phase vor und nach der Bundestagswahl 2005 denke, da brannte die Luft zwischen den Lagern ganz anders als heute, da waren fast alle hier und dort auf so einem militanten "wir oder die"-Film, den ich als im Grunde meines Herzens harmonieliebender Mensch wirklich nicht vermisse. Im Vergleich zu damals findet heute doch etwas mehr an echtem Dialog statt, wenngleich nicht überall Friede, Freude, Eierkuchen eingekehrt ist.

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@mark793

Aber das ist doch der eigentliche Fortschritt ;-)

Man definiert Anti- und Sympathie nicht mehr vor allem entlang politischer Grenzen, sondern lässt sie meist da, wo sie hingehören: im Persönlichen.

Ich wäre mir aber nicht sicher, dass im nächsten Wahlkampf genau dieselben Grenzen nicht wieder aufbrächen. Da wäre ich wirklich mal gespannt, wer sich da wieder vor welchen Karren spannen lässt.

Vielleicht erleben wir aufgrund gemeinsamer Probleme da sogar eine Solidarität der politischen Blogs, wer weiß.

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Als jemand, der bei jeder Wahl abwägt, ob er überhaupt wählen geht (und tendenziell, ob er nicht selbst mal nur so zum Spaß eine eigene Liste gründen sollte) bin ich in der Hinsicht ohnehin außerhalb der üblichen Fronten. Ich habe ja auch dieses legendäre Wahlblog, wegen dem es die Anfangsauseinadersetzung zwischen Don und einem Teil der liberalen und konservativen Blogger gegeben hatte nie gelesen.

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"Vielleicht erleben wir aufgrund gemeinsamer Probleme da sogar eine Solidarität der politischen Blogs, wer weiß."

Seit wann redet dieser Mensch vollkommen und komplett irre?

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Tut er gar nicht.

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Ach Mark793, die Ingeborch, der Zitterwolf und der Saunabiber, das bin doch alles ich, wir wohnen alle im selben Dachstübchen.

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