Montag, 28. Januar 2008
Der ethnische Schmelztiegel als Wok - dedicated to Lady Croco
che2001, 20:30h
Ich hatte ja schon wiederholt http://che2001.blogger.de/stories/1000270 gepostet, dass ich das gängige Multikulti-Konzept für ungeeignet zur Bekämpfung von Rassismus halte und dass ein emanzipatorischer Fluchtpunkt eher im Konzept des Schmelztiegels zu sehen ist, in dem aus Elemeten unterschiedlicher Gesellschaften Neues entsteht.Darüber sprach ich nun mit Nguyen, er stimmte mir zu und sagte, dass seine Herkunftsgesellschaft, die vietnamesische, zum Beispiel ein solcher Schmelztiegel sei. Das beginne schon mit der Sprache: Eigentlich eine Mon Khmer Sprache, gehörig zu einer urtümlichen Sprachfamilie, in der jedes Wort nur aus einer Silbe besteht und komplexe Begriffe durch Aneinanderreihung von Einsilbenwörtern gebildet werden (Dien Bien Phu, Phin Drin Lop usw.), phonetisch den austronesischen Sprachen wie indonesisch, malayisch, diverse Südseesprachen im Vokalischen ähnlich, jedoch mit in diesen hellen, hohen Sprachen völlig unbekannten Doppelkonsonanten. Seit dem Mittelalter habe sich diese Mon Khmer Sprache immer mehr mit chinesischen Begriffen und Lehnwörtern angereichert, so dass heute fast ein Viertel des Vokabulars chinesischen Ursprungs ist.Mit der französischen Kolonialzeit kam dann das Französische, und für fast alle modernen technischen Erfindungen (zurück bis zur Dampfmaschine) verwende man französische oder aus dem Französischen abgeleitete Begriffe. Synonym könnte man die ganze Kultur betrachten: Eine Küche, in der thailändische, annamitische, chinesische und französische Küche begegnen, eine Kultur, die insgesamt aus der Fusion unterschiedlicher Gesellschaften und Lebensstile hervorgegangen ist.
... comment
,
Montag, 28. Januar 2008, 20:47
(Trollbeitrag durch Blogger.de-Admin gelöscht.)
... link
... comment
auch-einer,
Montag, 28. Januar 2008, 21:15
... denken sie doch - was kann da nicht alles vorgekommen sein in einer alten familie. vom rhein - noch dazu. vom rhein. von der grossen völkermühle. von der kelter europas. ... und jetzt stellen sie sich doch einmal ihre ahnenreihe vor - seit christi geburt. da war ein römischer feldhauptmann, ein schwarzer kerl, braun wie eine reife olive, der hat einem blonden mädchen latein beigebracht. und dann kam ein jüdischer gewürzhändler in die familie, das war ein ernster mensch, der noch vor der heirat christ geworden ist, und hat die christliche haustradition begründet. - und dann kam ein griechischer arzt dazu oder ein keltischer legionär, ein graubündner landsknecht, ein schwedischer reiter, ein soldat napoleons, ein dersertierter kosak, ein schwarzwälder flözer, ein wandernder müllerbursch vom elsass, ein dicker schiffer aus holland, ein magyar, ein pandur, ein offizier aus wien, ein französicher schauspieler, ein böhmischer musikant - das alles hat am rhein gelebt, gerauft, gesoffen und gesungen und kinder gezeugt - und der goethe, der kam aus demselben topf, und der beethoven, und der gutenberg, und der matthias grünewald, und, ach was, schau im lexikon nach ...
... link
auch-einer,
Montag, 28. Januar 2008, 21:30
wenn das pilcher ist, kleiner ziwo, dann hat die aber schamlos von carl zuckmayer abgeschrieben, aus des teufels general, um genauer zu sein, ende erster akt.
... link
che2001,
Montag, 28. Januar 2008, 23:06
Der Begriff Schmeztiegel (engl. melting pot) gehört in den USA zum Selbstverständnis des Werdens einer Nation. Deutschland ist u.a. auch dank Einflüsse verschiedenster Kulturen, von der angloamerikanischen Popkultur bis hin zu den Importen von Migranten weiter, weltoffener, vielfältiger, als es das in den miefigen 50ern war. Das multikulturelle Konzept will dem Rechnung tragen, geht aber den falschen Weg, weil es die Leute auf ihr So-Sein festnagelt, sie über die Attribute ihrer mitgebrachten Kultur definiert. Aber die meisten Deutsch-Türken sind anders als Türken in Anatolien, wo sie Deutschländer genannt werden. Die Gesellscaft, in die eingewandert wird, verändert die Einwandernden. Das Schmelztiegel-Konzept will zunächst mal nur der Dynamik der sozialen und kulturellen Prozesse gerecht werden, die tatsächlich stattfinden. Interessanterweise ernte ich große Zustimmung, wenn ich darüber mit Kurden, Iranern, Schwarzen oder Vietnamesen spreche, und völliges Unverständnis nur von deutschen.
... link
che2001,
Montag, 28. Januar 2008, 23:23
Wo ich mich aufhalte? In einer Tätigkeit, wo ich ein Zwischendingens aus Consultant, Journalist und Media-Manager bin. In Jugend- und Stadtteilzentren und Beratungsstellen für Flüchtlinge und Asylbewerber. Und vieles, was ich hier schreibe, ist aus meinen politischen/humanitären aktivitäten in diesem rahmen entstanden.
... link
che2001,
Dienstag, 29. Januar 2008, 00:03
Abschluss, Lehrstelle, Chancen, all das fordere ich ja. Sieh es mal so: melting pot, Antirassismus, soziale Gerechtigkeit mit interkulturellen Bezügen, nenn es wie Du willst, soll Fluchtpunkte aufzeigen, die jenseits von starren Leitkulturkonzepten und ethnisch-völkerzoomäßigem Multikultitum der bildungsbürgerlichen Eliten liegen. Eine Annäherung an eine gerechtere Gesellschaft in der Perspektive des Blickwinkels, nicht mehr.
... link
che2001,
Dienstag, 29. Januar 2008, 11:21
Gut,praktisch
Das,was Du da schilderst, ist das genaue Gegenteil von melting pot. Also, hier haben wir melting pot (und so etwas habe ich im persönlichen Umfeld oft erlebt):
Iranische Frau flüchtet aufgrund religiöser und sexueller Unterdrückung, wird in Deutschland Feministin, engagiert sich entsprechend, läuft extrem chic und sexy herum (nicht zuletzt, um das zu kompensieren,was sie im Iran erlebt hat), feiert keine islamischen Feste, wohl aber Nouruz, geht auch zu kurdischen Newroz-Feiern und lädt ihre deutschen Freunde zu Nouruz ein.
Türkische Familie feiert Weihnachten um der Geschenke für die Kinder willen, manchmal auch nicht, wenn nämlich die ganze Sipschaft aus der Türkei angereist kommt und es die Geschenke stattdessen zu Neujahr gibt.
Türkische Jugendliche geben sich Hiphop-mäßig, weil sie sich in Deutschland von der Rolle her wie amerikanische Schwarze sehen.
Kurdische Exilantengruppe aus dem Irak nennt sich Antifa Südkurdistan, weil sie sich nicht mehr als kurdische PUK-Kämpfer, sondern als deutsche Antifaschisten kurdischer Herkunft betrachten, die gleichermaßen gegen das faschistische Hussein-Regime wie gegen Nazi-Skins kämpfen.
Aserbaidjanischer Student solidarisiert sich mit Schwarzen und wohnt mit denen in einer WG zusammen, fühlt sich mit denen verbundener als mit Studierenden oder auch Flüchtlingen aus der Kaukasus-Region, weil er das Armenier-gegen-Aseri-gegen-Tschetschenen-gegen Georgier usw. satt hat.
Deutsch-kurdisches Paar gibt ihrer Tochter einen teils jüdischen-teils altpersischen Vornamen.
DAS ist der konkrete melting pot, den ich in meinem Alltag erlebt habe und erlebe.
melting pot ist auch die Tatsache, dass wir Spaghetti und Pizza essen, in meiner Kindheit galt ausländisch essen noch als irgendwie aufmüpfige Handlung, ständig ausländisch essen wurde von der WWII-Generation als "Mißachtung der deutschen Kultur" gescholten.
Iranische Frau flüchtet aufgrund religiöser und sexueller Unterdrückung, wird in Deutschland Feministin, engagiert sich entsprechend, läuft extrem chic und sexy herum (nicht zuletzt, um das zu kompensieren,was sie im Iran erlebt hat), feiert keine islamischen Feste, wohl aber Nouruz, geht auch zu kurdischen Newroz-Feiern und lädt ihre deutschen Freunde zu Nouruz ein.
Türkische Familie feiert Weihnachten um der Geschenke für die Kinder willen, manchmal auch nicht, wenn nämlich die ganze Sipschaft aus der Türkei angereist kommt und es die Geschenke stattdessen zu Neujahr gibt.
Türkische Jugendliche geben sich Hiphop-mäßig, weil sie sich in Deutschland von der Rolle her wie amerikanische Schwarze sehen.
Kurdische Exilantengruppe aus dem Irak nennt sich Antifa Südkurdistan, weil sie sich nicht mehr als kurdische PUK-Kämpfer, sondern als deutsche Antifaschisten kurdischer Herkunft betrachten, die gleichermaßen gegen das faschistische Hussein-Regime wie gegen Nazi-Skins kämpfen.
Aserbaidjanischer Student solidarisiert sich mit Schwarzen und wohnt mit denen in einer WG zusammen, fühlt sich mit denen verbundener als mit Studierenden oder auch Flüchtlingen aus der Kaukasus-Region, weil er das Armenier-gegen-Aseri-gegen-Tschetschenen-gegen Georgier usw. satt hat.
Deutsch-kurdisches Paar gibt ihrer Tochter einen teils jüdischen-teils altpersischen Vornamen.
DAS ist der konkrete melting pot, den ich in meinem Alltag erlebt habe und erlebe.
melting pot ist auch die Tatsache, dass wir Spaghetti und Pizza essen, in meiner Kindheit galt ausländisch essen noch als irgendwie aufmüpfige Handlung, ständig ausländisch essen wurde von der WWII-Generation als "Mißachtung der deutschen Kultur" gescholten.
... link
mark793,
Dienstag, 29. Januar 2008, 12:03
Ich fürchte auch,
den begrenzten und etwas exotischen Ausschnitt von Che kann man nicht so recht als repräsentativ betrachten. Dass sich die Fortschrittsfreunde aus fünf Kontinenten alle ganz doll lieb haben und vermischen möchten, bis der Lattenrost kracht, mag ja sein. Aber meine jahrelangen Einblicke in die unmittelbare Nachbarschaft im Multikultiviertel zeigen, dass die melting-pot-Eliten den dumpfbackigeren Rest ihrer jeweiligen Minderheiten nicht unbedingt mitnehmen auf Verschmelzungskurs - eher im Gegenteil.
Deswegen halte ich die Vorstellung vom melting pot auch nicht unbedingt für ein Allheilmittel, so erstrebenswert das vielleicht auch aussehen mag. Auch in den USA funktioniert das Prinzip ja nicht flächendeckend, sondern eher selektiv und punktuell.
Deswegen halte ich die Vorstellung vom melting pot auch nicht unbedingt für ein Allheilmittel, so erstrebenswert das vielleicht auch aussehen mag. Auch in den USA funktioniert das Prinzip ja nicht flächendeckend, sondern eher selektiv und punktuell.
... link
t. albert,
Dienstag, 29. Januar 2008, 12:25
ja, so kenne ich das auch. Nix besonderes, im Gegensatz zu diesen ganzen bescheuerten Integrationsdebatten, in denen uns immer nur Leute vorgeführt werden sollen, die angeblich kein Deutsch sprechen und kriminell sind und Käfer im Basmati-Reis mitessen.
ARD-Tagesthemen: Italiener sind nicht integriert, sprechen kein Deutsch. Böse, böse. Beispiel mit sich auf Deutsch erklärendem Mädchen: in Deutschland geboren, "aber" dann in Italien zur Schule gegangen, kommt nach Deutschland zurück, Abschlüsse werden nicht anerkannt, sie spricht also kein Deutsch, ist also nicht integriert, während sie auf Deutsch in die Kamera antwortet. Aha, interessant. Dann: junge italienische Hausfrau und Mutter, sie spricht kein Deutsch, "obwohl" in Deutschland geboren, die kleine Böse, die ist nicht integriert, kann aber einkaufen gehen in Deutschland. Türkinnen dürfen das ja nicht mal, wie jeder weiss, der sie im Laden trifft, aber die Italienerin ist immerhin Christin. Wieso sprechen eigentlich alle türkischen, kurdischen, albanischen Schüler und Schülerinnen, die ich in der Schweiz bisher so hatte, ausser Schweizerdeutsch so gut Schriftdeutsch, wie die sich nicht integrieren wollenden Schweizer anstatt "Hochdeutsch" sagen, wie wenige Schweizer (dieser Altersklasse; bei viel älteren sieht das anders aus). Ich weiss warum. Aber die sind alle nicht integriert, sie sprechen kein Deutsch. Die beiden Lehrmädchen, neben denen ich im ZUg letzte Woche sass, konnte ich nicht verstehen, weil sie nicht integriert sind, sie sprachen kein Deutsch. Was stimmte: die eine sprach Thurgauerisch, die andere Züridütsch. Die thurgauerische war Italienerin von italienischen Eltern, die andere war Chilenin, deren Vater Italiener war. Meine sehr langjährige Liebe, die zu Hause, wie das in allen diesen Familien üblich ist, weil es sich so ergibt in menschlicher Kommunikation, die individuelle Mischung aus Deutsch und Farsi spricht, spricht so schlecht Deutsch, dass sie ein Super-Abitur gemacht hat und den ganzen Tag deutsche Klassiker auf Deutsch liest. Gemeinsam wurden wir immer gefragt, wie lange wir denn in Deutschland bleiben wollten. Ich bin weg, sie ist noch dort. Meine Nichte ist ein typisches Beispiel für misslungene Integration: mit ihrem Vater spricht sie Japanisch, mit ihrer Mutter Züridütsch, mit mir Züridütsch und Hochdeutsch, ihre Eltern sprechen französisch miteinander, ihr Vater mit dritten Englisch. Da ist nur die Mutter integriert. Schlimm.
In welcher Welt leben wir eigentlich?
ARD-Tagesthemen: Italiener sind nicht integriert, sprechen kein Deutsch. Böse, böse. Beispiel mit sich auf Deutsch erklärendem Mädchen: in Deutschland geboren, "aber" dann in Italien zur Schule gegangen, kommt nach Deutschland zurück, Abschlüsse werden nicht anerkannt, sie spricht also kein Deutsch, ist also nicht integriert, während sie auf Deutsch in die Kamera antwortet. Aha, interessant. Dann: junge italienische Hausfrau und Mutter, sie spricht kein Deutsch, "obwohl" in Deutschland geboren, die kleine Böse, die ist nicht integriert, kann aber einkaufen gehen in Deutschland. Türkinnen dürfen das ja nicht mal, wie jeder weiss, der sie im Laden trifft, aber die Italienerin ist immerhin Christin. Wieso sprechen eigentlich alle türkischen, kurdischen, albanischen Schüler und Schülerinnen, die ich in der Schweiz bisher so hatte, ausser Schweizerdeutsch so gut Schriftdeutsch, wie die sich nicht integrieren wollenden Schweizer anstatt "Hochdeutsch" sagen, wie wenige Schweizer (dieser Altersklasse; bei viel älteren sieht das anders aus). Ich weiss warum. Aber die sind alle nicht integriert, sie sprechen kein Deutsch. Die beiden Lehrmädchen, neben denen ich im ZUg letzte Woche sass, konnte ich nicht verstehen, weil sie nicht integriert sind, sie sprachen kein Deutsch. Was stimmte: die eine sprach Thurgauerisch, die andere Züridütsch. Die thurgauerische war Italienerin von italienischen Eltern, die andere war Chilenin, deren Vater Italiener war. Meine sehr langjährige Liebe, die zu Hause, wie das in allen diesen Familien üblich ist, weil es sich so ergibt in menschlicher Kommunikation, die individuelle Mischung aus Deutsch und Farsi spricht, spricht so schlecht Deutsch, dass sie ein Super-Abitur gemacht hat und den ganzen Tag deutsche Klassiker auf Deutsch liest. Gemeinsam wurden wir immer gefragt, wie lange wir denn in Deutschland bleiben wollten. Ich bin weg, sie ist noch dort. Meine Nichte ist ein typisches Beispiel für misslungene Integration: mit ihrem Vater spricht sie Japanisch, mit ihrer Mutter Züridütsch, mit mir Züridütsch und Hochdeutsch, ihre Eltern sprechen französisch miteinander, ihr Vater mit dritten Englisch. Da ist nur die Mutter integriert. Schlimm.
In welcher Welt leben wir eigentlich?
... link
lebemann,
Dienstag, 29. Januar 2008, 13:49
Oj, Gevalt!
@ che
bei allem Verständnis, das da ist Realitätsflucht:
_____
Abschluss, Lehrstelle, Chancen, all das fordere ich ja. Sieh es mal so: melting pot, Antirassismus, soziale Gerechtigkeit mit interkulturellen Bezügen, nenn es wie Du willst, soll Fluchtpunkte aufzeigen, die jenseits von starren Leitkulturkonzepten und ethnisch-völkerzoomäßigem Multikultitum der bildungsbürgerlichen Eliten liegen.
_________
pars pro toto:
Dann fordern wir mal die Lehrstellen.
Nicht vergessen: heute beschäftigen die kleinsten mittelständigen Betriebsgrössen schon prozentual die meisten ohne Abschluss. Dann fordern wir mal. Aber nicht von den Schülern und den Schulen, wo die Jugend offenbar lediglich verblödet, sondern von den Kleinstbetrieben. Das wird bestimmt klappen.
Beonders toll ist das wenn - Huuuu Rassismus - z.B. arabischstämmigen Jugendlichen ohne Abschluss eine Lehrstelle als Installateur oder Landschaftsgärtner angeboten wird und sie toitschen Rentnern das Klo oder den Garten machen sollen. Da manuelle Arbeit in der Ethnie generell verpönt ist und zu Statusverlust führt, mithin also psychische Gewalt wäre, wäre dies natürlich Rassismus. Wenn wir sie zwingen, sich so einer Sauerkrautkultur unterzuordnen, meine ich. Das geht eigentlich nur bei Russlanddeutschen, Polacken und Weissrussen. Und beim Bäcker ist noch schlimmer, muss der Lehrling doch da auch noch so früh aufstehen, weswegen er gern eine Mehlallergie entwickelt und schon im zarten Alter nur bedingt arbeitsfähig ist.
D gutmenschelt, allesversteht und förderfordert sich mit grosser Energie ins Nichts. Ich finde das geil, darf man doch jede moralische Zurückhaltung aufgeben:
Do unto others before they do unto you.
@ ziwo
full ack. Einer traut sich wenigstens zuende zu denken.
bei allem Verständnis, das da ist Realitätsflucht:
_____
Abschluss, Lehrstelle, Chancen, all das fordere ich ja. Sieh es mal so: melting pot, Antirassismus, soziale Gerechtigkeit mit interkulturellen Bezügen, nenn es wie Du willst, soll Fluchtpunkte aufzeigen, die jenseits von starren Leitkulturkonzepten und ethnisch-völkerzoomäßigem Multikultitum der bildungsbürgerlichen Eliten liegen.
_________
pars pro toto:
Dann fordern wir mal die Lehrstellen.
Nicht vergessen: heute beschäftigen die kleinsten mittelständigen Betriebsgrössen schon prozentual die meisten ohne Abschluss. Dann fordern wir mal. Aber nicht von den Schülern und den Schulen, wo die Jugend offenbar lediglich verblödet, sondern von den Kleinstbetrieben. Das wird bestimmt klappen.
Beonders toll ist das wenn - Huuuu Rassismus - z.B. arabischstämmigen Jugendlichen ohne Abschluss eine Lehrstelle als Installateur oder Landschaftsgärtner angeboten wird und sie toitschen Rentnern das Klo oder den Garten machen sollen. Da manuelle Arbeit in der Ethnie generell verpönt ist und zu Statusverlust führt, mithin also psychische Gewalt wäre, wäre dies natürlich Rassismus. Wenn wir sie zwingen, sich so einer Sauerkrautkultur unterzuordnen, meine ich. Das geht eigentlich nur bei Russlanddeutschen, Polacken und Weissrussen. Und beim Bäcker ist noch schlimmer, muss der Lehrling doch da auch noch so früh aufstehen, weswegen er gern eine Mehlallergie entwickelt und schon im zarten Alter nur bedingt arbeitsfähig ist.
D gutmenschelt, allesversteht und förderfordert sich mit grosser Energie ins Nichts. Ich finde das geil, darf man doch jede moralische Zurückhaltung aufgeben:
Do unto others before they do unto you.
@ ziwo
full ack. Einer traut sich wenigstens zuende zu denken.
... link
saltoftheearth,
Dienstag, 29. Januar 2008, 15:23
Das mit dem melting pot ist eher der Normalzustand in der Geschichte. Nur wenn Leute beginnen, sich von einer als verwirrend empfundenen Umwelt bedroht zu fühlen, fangen sie an mit dem Leitkulturzeugs. Ansonsten ist Kultur dynamisch. Lest euch z.B. englische Texte aus dem Mittlelalter durch. Das sieht von der Wortstellung und Grammatik eher wie deutsch aus. Dann kam ein starker französischer Einfluß.
Mein Ur-Opa beherrschte als Faschismus-ablehnender Bauer in Niederschlesien auch ziemlich gut die polnische Sprache. Schliesslich hatte er ja auch mehr pruzzische und polnische als deutsche Vorfahren. Nur haben das seine Nachbarn oft vergessen und machten voll auf teutsche Leitkultur. Und irgendwann war dann Krieg.
Sowieso. Auf der Arbeit schreibe ich vieles in Englisch, telefoniere mit Belgiern, Schweizern, Portugiesen, Amis. Bin in deutschen, amerikanischen, indischen, spanischen und brasilianischen Fach-Foren. Muß dringend meine Fähigkeiten in der Auffassung von indischen Englisch verbessern, da ich bestimmte abgefilmte Konferenzen wegen meiner Defizite nicht mehr folgen kann.
Also das Beharren auf einer rein deutschen Leitkultur ist wirklichkeitsfremd und behauptet nur Leitkultur zu sein. In Wirklichkeit handelt es sich nämlich um eine unproduktive Subkultur, die nicht in der Lage ist, Rollen auszufüllen, die in einer hochentwickelte Volkswirtschaft zu Beginn des 21. Jhdts. eben angeboten werden. Und Volksgemeinschaft gibts nix, hermanos.
Für mich sind die politischen Vorstellungen des durchschnittlichen Ostdeutschen exotischer als die des durchschnittlichen Chilenen.
Die Mischung von Kulturen ist keine Erfindung der 68er. Hätte der Mensch nicht den Drang des "Einmischens" in fremde Geographien gehabt, sässen wir nämlich jetzt alle auf Bäumen in Afrika.
Mein Ur-Opa beherrschte als Faschismus-ablehnender Bauer in Niederschlesien auch ziemlich gut die polnische Sprache. Schliesslich hatte er ja auch mehr pruzzische und polnische als deutsche Vorfahren. Nur haben das seine Nachbarn oft vergessen und machten voll auf teutsche Leitkultur. Und irgendwann war dann Krieg.
Sowieso. Auf der Arbeit schreibe ich vieles in Englisch, telefoniere mit Belgiern, Schweizern, Portugiesen, Amis. Bin in deutschen, amerikanischen, indischen, spanischen und brasilianischen Fach-Foren. Muß dringend meine Fähigkeiten in der Auffassung von indischen Englisch verbessern, da ich bestimmte abgefilmte Konferenzen wegen meiner Defizite nicht mehr folgen kann.
Also das Beharren auf einer rein deutschen Leitkultur ist wirklichkeitsfremd und behauptet nur Leitkultur zu sein. In Wirklichkeit handelt es sich nämlich um eine unproduktive Subkultur, die nicht in der Lage ist, Rollen auszufüllen, die in einer hochentwickelte Volkswirtschaft zu Beginn des 21. Jhdts. eben angeboten werden. Und Volksgemeinschaft gibts nix, hermanos.
Für mich sind die politischen Vorstellungen des durchschnittlichen Ostdeutschen exotischer als die des durchschnittlichen Chilenen.
Die Mischung von Kulturen ist keine Erfindung der 68er. Hätte der Mensch nicht den Drang des "Einmischens" in fremde Geographien gehabt, sässen wir nämlich jetzt alle auf Bäumen in Afrika.
... link
lebemann,
Dienstag, 29. Januar 2008, 15:54
Global warming, melting pots.
Das Konzept des "Melting Pot" ist ein Konstrukt das sich die tendenziell Gebildeten und Kosmopolitischen verleihen. Es setzt ein eher hohes Mass an Toleranz, Experimentierfreude und Verantwortung voraus.
Der "Melting-Pot" war und ist noch nie das Gefäss der bildungsfernen Unterschicht gewesen. Die klammert sich eher an das ethnisch-regionale.
In D ist der "Melting-Pot" leider oft die Illusion des Intelleküllen.
Der "Melting-Pot" war und ist noch nie das Gefäss der bildungsfernen Unterschicht gewesen. Die klammert sich eher an das ethnisch-regionale.
In D ist der "Melting-Pot" leider oft die Illusion des Intelleküllen.
... link
che2001,
Dienstag, 29. Januar 2008, 15:55
Und die Globalisierung begann, als Ummu Urgk und Bragh erzählte, dass auch jenseits des Neandertals Leute lebten. Zup erklärte das zur Ketzerei.
btw.Das, was ich hier seit einigen Postings referiere, und im aktuellen Beitrag war das eigentlich nur eine besondere Art, eine Frau zu grüßen, die demnächst nach Vietnam fliegt, ist einerseits genau das, was T.Albert und saltoftheearth beschreiben, bei mir noch einmal durch eine besondere kulturhistorische und z.T. anthropologische Brille gesehen. Und andererseits ist, was ich anfangs mal als antirassistische Position in Abgrenzung zum Multikultitum gepostet habe, nämlich eher den Schmelztiegel und weniger die Herkunftskultur, eher den konkreten Menschen und seine Entwicklungs/Entfaltungsmöglichkeiten und weniger das ethnische Kollektiv im Blickwinkel zu haben, keine exotische oder verstiegene Idee meiner Person, sondern seit 1992 Arbeitsgrundlage und Leitbild der bundesweit vernetzten Antirassismusgruppen, entstanden aus einem sich Abarbeiten am und sich Abgrenzen vom Multikultralismus, dessen Fehler, Schwächen und Fallen wir vor nun bald 20 Jahren schon gesehen hatten. So wie ziemlich viele der Dinge, die ich hier poste, Abfallprodukte meines realen Lebens sind und in der Welt, in der ich mich bewege, Selbstverständlichkeiten.
btw.Das, was ich hier seit einigen Postings referiere, und im aktuellen Beitrag war das eigentlich nur eine besondere Art, eine Frau zu grüßen, die demnächst nach Vietnam fliegt, ist einerseits genau das, was T.Albert und saltoftheearth beschreiben, bei mir noch einmal durch eine besondere kulturhistorische und z.T. anthropologische Brille gesehen. Und andererseits ist, was ich anfangs mal als antirassistische Position in Abgrenzung zum Multikultitum gepostet habe, nämlich eher den Schmelztiegel und weniger die Herkunftskultur, eher den konkreten Menschen und seine Entwicklungs/Entfaltungsmöglichkeiten und weniger das ethnische Kollektiv im Blickwinkel zu haben, keine exotische oder verstiegene Idee meiner Person, sondern seit 1992 Arbeitsgrundlage und Leitbild der bundesweit vernetzten Antirassismusgruppen, entstanden aus einem sich Abarbeiten am und sich Abgrenzen vom Multikultralismus, dessen Fehler, Schwächen und Fallen wir vor nun bald 20 Jahren schon gesehen hatten. So wie ziemlich viele der Dinge, die ich hier poste, Abfallprodukte meines realen Lebens sind und in der Welt, in der ich mich bewege, Selbstverständlichkeiten.
... link
saltoftheearth,
Dienstag, 29. Januar 2008, 16:04
Aber die Migranten beeinflussen eben auch immer die Gegend wo sie hinziehen.
In Chile gilt die Gegend um Valdivía, Osorno als stark deutsch beeinflußt, da dort nach 1848 und in den Folgejahren viele Deutsche mit Landgeschenken angesiedelt wurden.
Ähnliches gilt für Gebiete im Süden Brasilien. Oder der Teile Wisconsins und Illinois in den USA.
Eine gewisse Auswirkung von Migrationswellen ist einfach völlig normal.
Und bzgl. der Türken und auch der Reaktionen des Staates. werden eben immer die Extrembeispiele herausgepickt. Natürlich muß man da Grenzen setzen. Sind aber eine Menge Türken integrabel. Auch als Vollgermane gabs Stationen in meinem Leben, da war ich auch nicht so super intergrabel. Ein zu starkes Herauspicken der Extrembeispiele kompliziert auch das Leben derer, die nicht so Anatolische-Leitkultur-mässig drauf sind. Und das sind eine Menge.
In Chile gilt die Gegend um Valdivía, Osorno als stark deutsch beeinflußt, da dort nach 1848 und in den Folgejahren viele Deutsche mit Landgeschenken angesiedelt wurden.
Ähnliches gilt für Gebiete im Süden Brasilien. Oder der Teile Wisconsins und Illinois in den USA.
Eine gewisse Auswirkung von Migrationswellen ist einfach völlig normal.
Und bzgl. der Türken und auch der Reaktionen des Staates. werden eben immer die Extrembeispiele herausgepickt. Natürlich muß man da Grenzen setzen. Sind aber eine Menge Türken integrabel. Auch als Vollgermane gabs Stationen in meinem Leben, da war ich auch nicht so super intergrabel. Ein zu starkes Herauspicken der Extrembeispiele kompliziert auch das Leben derer, die nicht so Anatolische-Leitkultur-mässig drauf sind. Und das sind eine Menge.
... link
che2001,
Dienstag, 29. Januar 2008, 16:09
@ "D gutmenschelt" - ja, das ist doch schön, dass hier ein transatlantischer Judäopolacke die Diktion von Josef Goebbels verwendet, ein schöner Beweis für die Integrationskraft deutscher Leitkultur, hätte ich jetzt fast gesagt, aber ich bin ja nicht so ;-)
... link
saltoftheearth,
Dienstag, 29. Januar 2008, 17:01
Ebenfalls guten Appetit.
In Kölner Fabriken war das Ende der 80er auch kein Problem. Als ich da zu Beginn meines Studium Geld verdient hab. Die Türken waren für mich tendentiell einfacher im Umgang. Die deutschen Vorarbeiter neigten am Anfang manchmal eher dazu den big boss zu machen. Deutsche und Türken sind nach meinem Verständnis auch normal miteinander umgegangen.
Ach ja. Im letzten Jahr laberten mich mal eine schlechterzogene Bande 14-jähriger Türken in Köln beim Brötchenholen an. Das war echt voll der Kulturkonflikt.
"Na. Heute scheisse drauf?"
"Na. Läßt euch Papa heute mal auf der Straße spielen?" oder sowas. Nach 30 Sekunden waren die fast zutraulich. War mir aber zu blöd. Außerdem hatte ich Hunger.
In Kölner Fabriken war das Ende der 80er auch kein Problem. Als ich da zu Beginn meines Studium Geld verdient hab. Die Türken waren für mich tendentiell einfacher im Umgang. Die deutschen Vorarbeiter neigten am Anfang manchmal eher dazu den big boss zu machen. Deutsche und Türken sind nach meinem Verständnis auch normal miteinander umgegangen.
Ach ja. Im letzten Jahr laberten mich mal eine schlechterzogene Bande 14-jähriger Türken in Köln beim Brötchenholen an. Das war echt voll der Kulturkonflikt.
"Na. Heute scheisse drauf?"
"Na. Läßt euch Papa heute mal auf der Straße spielen?" oder sowas. Nach 30 Sekunden waren die fast zutraulich. War mir aber zu blöd. Außerdem hatte ich Hunger.
... link
che2001,
Dienstag, 29. Januar 2008, 17:17
In Kassel, bei VW am Band, waren wir ein triplemix aus Deutschen, Iranern und Türken, das klappte sehr gut, auch aufgrund hesssischa Gemütlichkeit. Einmal pro Schicht schmiss jemand eine Mutter in eine Hydraulikpresse, dann kam der Einrichter, der in die Geschichte eingeweiht war, zur Schadensbehebung und ließ sich Zeit. Das Band stand dann 45 Minuten still,während wir gemütlich schnackten.
... link
t. albert,
Dienstag, 29. Januar 2008, 17:26
ziwo,
und Du bist Dir sicher, dass das Problem der massenhaft versäumten Hauptschulabschlüsse an der Eigenschaft "Ausländer" der Schüler liegt? Sitzen seit 20 Jahren lauter ausländische Schüler in den Kultusministerien und Ministerkonferenzen und der Bertelsmann-Stiftung?
Kann es sein, ich frage ja nur, dass die Hauptschule massiv vernachlässigt wurde, wie überhaupt Bildungsgänge, die auf physische Arbeit hinführten?
Kann es sein, dass es vielen, die sich da was aus den Zeigefingern saugen, einfach aus "wirtschaftlichen" Gründen scheissegal ist, wer auf ihren Baustellen arbeitet, Hauptsache, die kosten nix? Kann es sein, dass ganze Jahrgänge nicht ausgebildet wurden, weil man das gar nicht wollte? (Das kann man manchmal aus der Wirtschaft hören.)
Kann es sein, dass das eine der verlogensten Diskussionen ist, die es überhaupt gibt? Ich wollte in Berlin nie in der Haut meiner auf Weiteres chancenlosen siebzehnjährigen deutschen und arabischen Praktikanten stecken, nee. Aber geredet hab ich mit denen. Das ging nämlich.
und Du bist Dir sicher, dass das Problem der massenhaft versäumten Hauptschulabschlüsse an der Eigenschaft "Ausländer" der Schüler liegt? Sitzen seit 20 Jahren lauter ausländische Schüler in den Kultusministerien und Ministerkonferenzen und der Bertelsmann-Stiftung?
Kann es sein, ich frage ja nur, dass die Hauptschule massiv vernachlässigt wurde, wie überhaupt Bildungsgänge, die auf physische Arbeit hinführten?
Kann es sein, dass es vielen, die sich da was aus den Zeigefingern saugen, einfach aus "wirtschaftlichen" Gründen scheissegal ist, wer auf ihren Baustellen arbeitet, Hauptsache, die kosten nix? Kann es sein, dass ganze Jahrgänge nicht ausgebildet wurden, weil man das gar nicht wollte? (Das kann man manchmal aus der Wirtschaft hören.)
Kann es sein, dass das eine der verlogensten Diskussionen ist, die es überhaupt gibt? Ich wollte in Berlin nie in der Haut meiner auf Weiteres chancenlosen siebzehnjährigen deutschen und arabischen Praktikanten stecken, nee. Aber geredet hab ich mit denen. Das ging nämlich.
... link
t. albert,
Dienstag, 29. Januar 2008, 18:18
ziwo, komisch,
komisch: vom Lehrern hab ich kein Wort gesagt. Aber auch gar keins! Dass die Lehrer unfähig seien, hab ich auch nicht gesagt, weder hier noch andernorts in meinem Leben. Da müsst ich mich als derzeit 20-%-Nebenberufslehrer in meinem Beruf sehr selber ärgern. (Und? ) Ich habe allerdings auch nicht von Elternhäusern gesprochen, was bezüglich deutscher, oder in meinem Fall, autochthon-schweizerischer, wer auch immer die sein mögen, auch kein angenehmeres Thema wäre. - Ich hab doch von ganz anderen Dingen geredet.Lies doch nicht Sachen, die ich nicht geschrieben habe. Komisch.
... link
t. albert,
Dienstag, 29. Januar 2008, 18:22
Aber:
vielleicht, wissen manche studierte hauptberufliche Lehrer wirklich nicht so richtig, dass das Leben nach der Schule weitergeht?
... link
auch-einer,
Dienstag, 29. Januar 2008, 20:20
ach, ziwo, da kommt dir der che schon soweit entgegen und sagt melting-pot, und du sagst immer wieder gutmensch.
dabei ist das für den sowas wie ein paradigmenwechsel. ja, der ist nämlich lernfähig, der che. ausserdem denke ich, dass er da schon einige leute kennt, also schon weiss, was er sagt, oder anders, die faktenbasis ist schon da. melting pot sagte zum ersten mal bei der ausländerdebatte (die immer von inländern geführt wird, so wie früher die frauenzeitschriften auch von männern gemacht wurden) ein gewisser horx, der von verschiedenen leuten aber schon sowas von abgelehnt wird.
nochmals: ich sehe es kommen, dass die bordeaux-bonhomie der besseren kreise ganz schnell vorbei ist, wenn die merken, dass ihre kinder gegen die lernwilligen und daher gut ausgebildeten kindern mit migrationshintergrund aber schon sowas von keine chance haben, pappi und mutti hin oder her.
und dann erinnern wir uns daran, dass der massive antisemitismus der akademiker anfang das 20. jhdts in deutschland nichts als brotneid war.
dabei ist das für den sowas wie ein paradigmenwechsel. ja, der ist nämlich lernfähig, der che. ausserdem denke ich, dass er da schon einige leute kennt, also schon weiss, was er sagt, oder anders, die faktenbasis ist schon da. melting pot sagte zum ersten mal bei der ausländerdebatte (die immer von inländern geführt wird, so wie früher die frauenzeitschriften auch von männern gemacht wurden) ein gewisser horx, der von verschiedenen leuten aber schon sowas von abgelehnt wird.
nochmals: ich sehe es kommen, dass die bordeaux-bonhomie der besseren kreise ganz schnell vorbei ist, wenn die merken, dass ihre kinder gegen die lernwilligen und daher gut ausgebildeten kindern mit migrationshintergrund aber schon sowas von keine chance haben, pappi und mutti hin oder her.
und dann erinnern wir uns daran, dass der massive antisemitismus der akademiker anfang das 20. jhdts in deutschland nichts als brotneid war.
... link
saltoftheearth,
Dienstag, 29. Januar 2008, 21:35
ach dieses rumprangering und fingerpointing bringt doch wirklich nix.
Um von Statler zu klauen: Wir unstet-Liberalen, zivo-Nationalisten, anarcho-syndikalisten, Schweizer und sonstige setzen doch eher auf realistische, effektive und menschengerechte Spielregeln als die Kollektivschuld bei ganzen Berufsgruppe zu suchen.
Um von Statler zu klauen: Wir unstet-Liberalen, zivo-Nationalisten, anarcho-syndikalisten, Schweizer und sonstige setzen doch eher auf realistische, effektive und menschengerechte Spielregeln als die Kollektivschuld bei ganzen Berufsgruppe zu suchen.
... link
saltoftheearth,
Dienstag, 29. Januar 2008, 22:23
t-albert hat ein autochton-schweizerisches Elternhaus. Deshalb. Ich denk alle Schweizer glauben, besser rechnen zu können als die Österreicher.
... link
che2001,
Dienstag, 29. Januar 2008, 23:08
@T.Albert: Ganz recht, ich war mal Anhänger des Multikulti-Konzepts, bis mich ein sehr kluger Mann, der aus der praktischen Asylarbeit kam eines Besseren belehrte, und eine Bremer und eine Frankfurter Gruppe, die beide von der Praxis her kamen, entwickelten 1992 eine Kritik des Multikulturalismus und aus dieser eine auf individuelle Emanzipation und Ablehnung sozialer Diskriminierung (Ausländer-Sondergesetze, Wohnheimunterbringung von Flüchtlingen, Residenzpflicht) ausgerichtete, gegen Festschreibung ethnischer Identitäten gerichtete Antirassismus-Konzeption, die bis heute Grundlage undogmatisch-linker Flüchtlingsarbeit ist - gegen die Konzepte zum Beispiel religiöser Migrantenverbände wie DITIB, die ausgerechnet von Lebemann hier kritisiert wurden und gegen die grüne Ethno-Kulterei.
... link
croco,
Mittwoch, 30. Januar 2008, 00:46
Danke für die Widmung.
Das Thema ist ein ganz schwieriges. Die Familien, die ich kenne und die von anderswo kommen, sind alle aus der Mittelschicht, finanziell gesehen. Sie leben gut, deutschen ein bißchen ein, aber nur ein wenig. Sie leben in einer Parallelwelt, die ich aber interessant finde. Ich frage ihnen ein Loch in den Bauch, wie sie leben, woran sie Freude haben, welche Zeile sie haben.
Ein Drittel unserer Schüler ist nicht hier geboren, die meisten sind aus dem Kirgisien, Kasarchstan, manche aus der Türkei, und noch weniger arabisch oder von anderswo. Ihre Muttersprache ist nicht deutsch.
Sie nehmen die Schule sehr ernst, arbeiten viel, manche jobben noch nebenher und sind trotzdem sehr gut.
Nun, ich unterrichte an einem Gymnasium und ich freu mich immer unglaublich, wenn so ein Jugendlicher es schafft, ein gutes Abitur zu machen.
Auch wenn dann die Eltern auf der Abifeier kein Wort der Reden verstehen.
Das Thema ist ein ganz schwieriges. Die Familien, die ich kenne und die von anderswo kommen, sind alle aus der Mittelschicht, finanziell gesehen. Sie leben gut, deutschen ein bißchen ein, aber nur ein wenig. Sie leben in einer Parallelwelt, die ich aber interessant finde. Ich frage ihnen ein Loch in den Bauch, wie sie leben, woran sie Freude haben, welche Zeile sie haben.
Ein Drittel unserer Schüler ist nicht hier geboren, die meisten sind aus dem Kirgisien, Kasarchstan, manche aus der Türkei, und noch weniger arabisch oder von anderswo. Ihre Muttersprache ist nicht deutsch.
Sie nehmen die Schule sehr ernst, arbeiten viel, manche jobben noch nebenher und sind trotzdem sehr gut.
Nun, ich unterrichte an einem Gymnasium und ich freu mich immer unglaublich, wenn so ein Jugendlicher es schafft, ein gutes Abitur zu machen.
Auch wenn dann die Eltern auf der Abifeier kein Wort der Reden verstehen.
... link
t. albert,
Mittwoch, 30. Januar 2008, 02:14
saltofthearth, ziwo, croco,che
der T. Albert hat eben kein authochthones schweizerisches Elternhaus, er sprach von irgendwelchen authochthonen Elternhäusern von Schülern. Er lebt selber in einer Parallelwelt. Wenn man so will. Als sogenannter "Auslandsdeutscher", das ist man dann, wenn man wegen seiner Geburt in ein spezielles berliner "Zentralregister" eingetragen wurde, stellte er mit ca. 30 Jahren in Deutschland mal fest, dass er die ganzen Jahre in Deutschland in einer Parallelwelt lebte. Es ist in Deutschland ein grosser Fehler, wenn man nicht aus Deutschland kommt. Das finden viele Deutsche, die ständig irgendwohin fahren, merkwürdig, auch Behörden. Und es hat nix mit dem Pass zu tun. Der kann so deutsch sein, wie er will. Als wir nach Deutschland kamen, als Kinder in den sechziger Jahren, konnten wir interessante Erfahrungen machen. Nur aufs Ausländeramt mussten wir nicht, wie andere, die aus ähnlichen Gegenden kamen und ihre südliche Muttersprache mitbrachten. - Man hört nicht einfach auf in einer Parallelwelt zu leben, weil die andere Parallelwelt ständig "Integration" schreit. Das ist alles dummes Zeug. Man könnte auch sagen, wenn man ein bisschen Vorstellungsvermögen besitzt, dass niemand in einer Parallelwelt lebt, auch nicht "zwischen zwei Kulturen", wie es so chic heisst gerade, sondern so ist wie er ist. Wenn schon ständig über diesen Identitätsschmarrn öffentlich diskutiert wird, - was im Übrigen eine schlichte unverschämte Unhöflichkeit ist, besessenes Gewühle in den vermuteten Angelegenheiten anderer Leute-, dann könnte man ja auch sagen, naja, das ist ja eben seine Identität, dass einer zwei "Kulturen", oder wie ich das nun nennen mag, in sich vereint.
Das ist ausserdem i. A. eine aufgezwungene Diskussion, in der derjenige, dessen Identität diskutiert wird, nicht gefragt wird. Der hört immer nur zu, und merkt irgendwann, dass es ziemlich wurscht wäre, was er sagen würde. So einfach ist das. Und dann beschliesst man irgendwann, in seiner angeblichen Parallelwelt zu bleiben und sagt am Ende gar nichts mehr, hält aber für den Notfall vielleicht einen Koffer gepackt und beantragt die neue Staatsbürgerschaft, die man angeblich nicht will, weil man sich angeblich nicht integrieren will, wie man im TV ständig über sich selber hört, die beantragt man dann eben nicht. Man sollte sich ja entscheiden! Dann guckt man eben wieder Heimatland-TV und spricht angeblich die Sprache nicht.
Integration ist nicht gewünscht! Das ist alles.
Das ist ausserdem i. A. eine aufgezwungene Diskussion, in der derjenige, dessen Identität diskutiert wird, nicht gefragt wird. Der hört immer nur zu, und merkt irgendwann, dass es ziemlich wurscht wäre, was er sagen würde. So einfach ist das. Und dann beschliesst man irgendwann, in seiner angeblichen Parallelwelt zu bleiben und sagt am Ende gar nichts mehr, hält aber für den Notfall vielleicht einen Koffer gepackt und beantragt die neue Staatsbürgerschaft, die man angeblich nicht will, weil man sich angeblich nicht integrieren will, wie man im TV ständig über sich selber hört, die beantragt man dann eben nicht. Man sollte sich ja entscheiden! Dann guckt man eben wieder Heimatland-TV und spricht angeblich die Sprache nicht.
Integration ist nicht gewünscht! Das ist alles.
... link
che2001,
Mittwoch, 30. Januar 2008, 09:26
@Croco, sorry, dass ein Thread, der eigentlich sozusagen der Vorbereitung Deines Urlaubs diente, sich so verselbstständigt hat!
@T.Albert,danke dafür!
Was wäre, wenn Männer, vor allem hauptberufliche Experten, ständig in aller Öffentlichkeit über Frauen, ihre Befindlichkeiten und ihre Probleme reden würden, ohne dass diese selber Anhörung fänden, und dann würden regelmäßig "Frauengesetze" reformiert? Oder man ginge so mit Dicken um?
Was hier absurd erscheint, ist für Ausländer - und zunehmend auch Langzeitarbeitslose -Alltag.
@T.Albert,danke dafür!
Was wäre, wenn Männer, vor allem hauptberufliche Experten, ständig in aller Öffentlichkeit über Frauen, ihre Befindlichkeiten und ihre Probleme reden würden, ohne dass diese selber Anhörung fänden, und dann würden regelmäßig "Frauengesetze" reformiert? Oder man ginge so mit Dicken um?
Was hier absurd erscheint, ist für Ausländer - und zunehmend auch Langzeitarbeitslose -Alltag.
... link
auch-einer,
Mittwoch, 30. Januar 2008, 09:35
als ob die deutschen selber so etwas wie eine leitkultur hätten. nicht, dass ich das bedaure, wer im gleichschritt marschieren will, soll zum bund. für einen eintritt in der us-army ist lediglich ein legaler aufenthaltstitel erforderlich, für die legion etrangere noch nicht mal der.
damals, als ich noch der sonne zusah, wie sie die gestade des bodensees beschien, so mitte achtziger also, veranstaltete die cdu baden-württemberg einen kleinen parteitag in friedrichshafen. eben war dort das neue kultur- und kongresszentrum eröffnet worden, die stuttgarter sind gern am see, und da waren die dann übers wochenende.
eine stuttgarter initiative gegen den § 218 - ja, das machte man damals nicht einfach, sondern redete lang darüber - nutzte die gelegenheit für eine kundgebung und demonstration am samstagvormittag in der fussgängerzone.
etliche fundamentale christen nutzten der gegend die gelegenheit zu einer gegendemonstration.
ansonsten verlief es friedlich, einerseits war schönes wetter, andererseits stellte die polizei die meisten kundgebungsteilnehmer. die häfler selber wollten den samstagvormittag eher zu nützlichen einkäufen nutzen.
was ich dabei lernte: schon in eien umkreis von 100 oder 150 km haben die menschen die unterschiedlichsten lebenseinstellungen und lebensentwürfe, sogar diejenigen, die den selben dialekt sprechen, verstehen sich nicht, wenn sie miteinander reden.
damals, als ich noch der sonne zusah, wie sie die gestade des bodensees beschien, so mitte achtziger also, veranstaltete die cdu baden-württemberg einen kleinen parteitag in friedrichshafen. eben war dort das neue kultur- und kongresszentrum eröffnet worden, die stuttgarter sind gern am see, und da waren die dann übers wochenende.
eine stuttgarter initiative gegen den § 218 - ja, das machte man damals nicht einfach, sondern redete lang darüber - nutzte die gelegenheit für eine kundgebung und demonstration am samstagvormittag in der fussgängerzone.
etliche fundamentale christen nutzten der gegend die gelegenheit zu einer gegendemonstration.
ansonsten verlief es friedlich, einerseits war schönes wetter, andererseits stellte die polizei die meisten kundgebungsteilnehmer. die häfler selber wollten den samstagvormittag eher zu nützlichen einkäufen nutzen.
was ich dabei lernte: schon in eien umkreis von 100 oder 150 km haben die menschen die unterschiedlichsten lebenseinstellungen und lebensentwürfe, sogar diejenigen, die den selben dialekt sprechen, verstehen sich nicht, wenn sie miteinander reden.
... link
croco,
Mittwoch, 30. Januar 2008, 19:54
Und eigentlich, eigentlich ging es ja um Vietnam.
Ich freu mich schon sehr und bin auch schon ganz durchgeimpft worden. Noch 6 Wochen!!!! Soll ich dir was mitbringen? :-))
Ich freu mich schon sehr und bin auch schon ganz durchgeimpft worden. Noch 6 Wochen!!!! Soll ich dir was mitbringen? :-))
... link
che2001,
Mittwoch, 30. Januar 2008, 23:27
Gerne! Einen kleinen Buddha vielleicht oder eine Bambuspfeife vielleicht...
... link
saltoftheearth,
Freitag, 1. Februar 2008, 16:25
Es gibt einfach völlig unterschiedliche Arten von Integrationen. Hängt auch immer davon ab, inwieweit sich der/die Neue irgendwie positiv einbringen kann und auch positives Feedback erhält. Zum Beispiel sprachen meine Großonkels im Mittleren Westen bis zu ihren Tod ein Englisch mit einem absolut starken deutschen Akzent, obwohl die Anfang der 20er Jahre ausgewandert sind. Die redeten einfach so, arbeiteten bei Miller Brewery, hatten noch ein Ford T-Modell in einer Scheune weit im Norden und setzten viele Kinder in die Welt, die Amerikaner sind.
In der IT hab ich viel mit Deutsch-Russen zu tun und die haben glaub ich auch nicht so die Probleme mit Integration.
Aber z.B. die Türken haben wir eigentlich nur temporär geholt. Und das klappt natürlich nicht. Und da ist der Punkt, dass sich die "Problemfälle" sich einer angenommen "türkischen" Kultur zuwenden. Das sind beileibe nicht alle. Gab btw in der mexikanischen Einwanderung in den USA lange Zeit diesen temporären Aspekt. Z.B. wurden viele nach dem Ende des mexikanischen Bürgerkriegs in den 30ern zurückgeschickt. Oft mit Geld. Vorher galten die als temporär und temporäre werden eher ausgebeutet.
Und wie sieht das eigentlich mit ostdeutschen/westdeutschen aus.
In der IT hab ich viel mit Deutsch-Russen zu tun und die haben glaub ich auch nicht so die Probleme mit Integration.
Aber z.B. die Türken haben wir eigentlich nur temporär geholt. Und das klappt natürlich nicht. Und da ist der Punkt, dass sich die "Problemfälle" sich einer angenommen "türkischen" Kultur zuwenden. Das sind beileibe nicht alle. Gab btw in der mexikanischen Einwanderung in den USA lange Zeit diesen temporären Aspekt. Z.B. wurden viele nach dem Ende des mexikanischen Bürgerkriegs in den 30ern zurückgeschickt. Oft mit Geld. Vorher galten die als temporär und temporäre werden eher ausgebeutet.
Und wie sieht das eigentlich mit ostdeutschen/westdeutschen aus.
... link
t. albert,
Freitag, 1. Februar 2008, 17:34
ziwo
ich habe Frau Knoblochs Rede nicht gehört. Aber Mendelssohn find ich ein lustiges "Beispiel" für "Integration". Weiss nicht, ob sie das so gemeint hat. Also, auch Deutsche wie Familie M., der Sprache mächtig wie sonst keiner weit und breit, müssen sich integrieren? In was jetzt, bitte?
"Bringschuld"? Was ist das? Hast Du mal in Deinem Leben mit verschiedenen Staaten um Dein Leben verhandelt? Da denkst Du nämlich schnell, ihr könnt mich mal, weil Du in Deinen Selbstbestimmungsrechten ständig beschränkt wirst und bist. Manche trauen sich gar nicht mehr raus. DAs ist doch einfach alles die falsche Sprache. Du kannst u. U. nicht mal über die Staatsangehörigkeit Deiner Kinder entscheiden. Bringschuld. Du bist doch jahrelang nur mit solchen irren Fragen beschäftigt. Ich weiss gar nicht, wie manche sich das so vorsstellen. Da ist dann die EU wirklich ein Fortschritt, wenn sie solche Dinge erleichtert.
"Bringschuld"? Was ist das? Hast Du mal in Deinem Leben mit verschiedenen Staaten um Dein Leben verhandelt? Da denkst Du nämlich schnell, ihr könnt mich mal, weil Du in Deinen Selbstbestimmungsrechten ständig beschränkt wirst und bist. Manche trauen sich gar nicht mehr raus. DAs ist doch einfach alles die falsche Sprache. Du kannst u. U. nicht mal über die Staatsangehörigkeit Deiner Kinder entscheiden. Bringschuld. Du bist doch jahrelang nur mit solchen irren Fragen beschäftigt. Ich weiss gar nicht, wie manche sich das so vorsstellen. Da ist dann die EU wirklich ein Fortschritt, wenn sie solche Dinge erleichtert.
... link
t. albert,
Freitag, 1. Februar 2008, 18:41
dann is doch alles bestens!
sag ich ja immer, was sollen diese ewigen forderungen nach integration?
albaner: ich dachte immer, es gäbe eine polizeilich durchzusetzende schulpflicht. hat mein vater mich immer mit bedroht, dann bin ich lieber doch hingegangen. ist aber schon lange her.
"härtefall" sein ist aber für ne ganze menge leute realität.
albaner: ich dachte immer, es gäbe eine polizeilich durchzusetzende schulpflicht. hat mein vater mich immer mit bedroht, dann bin ich lieber doch hingegangen. ist aber schon lange her.
"härtefall" sein ist aber für ne ganze menge leute realität.
... link
che2001,
Freitag, 1. Februar 2008, 19:41
Das ist goldrichtig, ich sehe da allerdings gar keinen Widerspruch zu meiner Position. Nebenbei, weil´s so schön passt poste ich hier einfach mal Momorulez vom Blog um die Ecke:
"Das Problem ist, daß die kulturelle und gesellschaftliche Ebene dadurch, daß sie mit irgendwelche “Identitätsfragen” verknüpft werden, völlig verdreht diskutiert werden. Z.B. über nicht-vorhandene Deutsch-Kenntnisse habe ich mich auch manches mal gewundert.Das wird dann aber wie eine kulturelle Frage behandelt, obwohl es gar keine ist, das ist eine pragmatische. Auch die “Integration” z.B. in den Arbeitsmarkt: Da bleiben denen auch bei guten Sprachkenntnissen alle möglichen Wege verschlossen. Daraufhin machen sie genau das, was vvon “Deutschen” gefordert wird, nämlich sich selbstständig mit Imbissen, Gemüseläden etc., durchaus erfolgreich, sie häufen Kapital an, kaufen sich Häuser in Köln-Mühlheim, ziehen neben Freunde, und alles kreischt hysterisch: O Schreck, Parallelgesellschaft! Und dann wollen die auch noch Moscheen bauen! Wieder wird kulturell gekontert, was gesellschaftlich schlicht normal ist. Usw., das ist wie Zwickmühle, ein ewiges “Ändere Dich! Ändere Dich”, und dann passiert genau das, was T. Albert beschreibt. Und mit Identitäsfragen hat eigentlich nur das “ändere Dich!” irgendwas zu tun.!
"Das Problem ist, daß die kulturelle und gesellschaftliche Ebene dadurch, daß sie mit irgendwelche “Identitätsfragen” verknüpft werden, völlig verdreht diskutiert werden. Z.B. über nicht-vorhandene Deutsch-Kenntnisse habe ich mich auch manches mal gewundert.Das wird dann aber wie eine kulturelle Frage behandelt, obwohl es gar keine ist, das ist eine pragmatische. Auch die “Integration” z.B. in den Arbeitsmarkt: Da bleiben denen auch bei guten Sprachkenntnissen alle möglichen Wege verschlossen. Daraufhin machen sie genau das, was vvon “Deutschen” gefordert wird, nämlich sich selbstständig mit Imbissen, Gemüseläden etc., durchaus erfolgreich, sie häufen Kapital an, kaufen sich Häuser in Köln-Mühlheim, ziehen neben Freunde, und alles kreischt hysterisch: O Schreck, Parallelgesellschaft! Und dann wollen die auch noch Moscheen bauen! Wieder wird kulturell gekontert, was gesellschaftlich schlicht normal ist. Usw., das ist wie Zwickmühle, ein ewiges “Ändere Dich! Ändere Dich”, und dann passiert genau das, was T. Albert beschreibt. Und mit Identitäsfragen hat eigentlich nur das “ändere Dich!” irgendwas zu tun.!
... link
t. albert,
Freitag, 1. Februar 2008, 20:52
da is allerdings integration einzufordern zum wohle der schüler. das is ein schichtenproblem kein ausländerproblem obwohl es überwiegend ausländer betrifft. das is ein problem der familienverhältnisse.
mensch, das sagen wir doch die ganze zeit!hier wie drüben.
wieso aber dieses ganze kulturintegratiosgerede?das ist doch die kritik. nix weiter. jezz reden wir ja im kreise.
mensch, das sagen wir doch die ganze zeit!hier wie drüben.
wieso aber dieses ganze kulturintegratiosgerede?das ist doch die kritik. nix weiter. jezz reden wir ja im kreise.
... link
che2001,
Freitag, 1. Februar 2008, 22:05
Mir auch. Ich erhöhe ideologisch gar nichts, ich beschreibe nur Realität, wie sie ist.
... link
t. albert,
Freitag, 1. Februar 2008, 22:24
genau das wäre doch die ideologische abrüstung, was die kinder machen. es gibt auch eltern, die sich gegnseitig gratulieren, wie es sich gehört zu festen.
... link
che2001,
Samstag, 2. Februar 2008, 00:41
Eben. Es geht mir ja darum, an Merkmalen wie "Ausländer" oder "Deutsche" festgemachte Gruppen, die es als Gruppen in dieser behaupteten Form gar nicht gibt, eben nicht gegeneinander in Stellung zu bringen. Antirassismus heißt, keine Hassdiskurse zu führen, Menschen nicht über Ethnie zu definieren, sondern als Menschen mit individuellen Interessen, auch als Angehörige von Klassen, aber nicht über volks- oder religionsmäßige Kategorien. Fluchtpunkt soll Freiheit, Emanzipation und soziale Gerechtigkeit sein, keine Bestimmung über eine übergestülpte kulturelle Zugehörigkeit, wie es sowohl konservativ ideologisierte Leitkulturfritzen als auch, nur mit anderer Stoßrichtung, von Ethnizität berauschte grünelnde Multikulturalisten betreiben.
... link
... comment