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Fühlt sich aber vielleicht einfach nur kühler/sauberer an. Hatte vor Jahren auch ab und zu enthaart "da unten" aus genau diesem Grund. Habe es inzwischen bleiben lassen wegen zu viel Arbeit (obenrum kultiviere ich den Dreitagebart).
Ach ha, finde bei Damen beides reizvoll, aber breitbandbehaarte Biber muss ich nicht haben, netter Trim ist genau das richtige, finde ich.
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Ich denke, man verkennt auch die Komplexität gesellschaftlich-modischen Wandels, wenn man die genannten Phänomene monokausal dem Porno-Paradigma zuschreibt. Manches davon ist popkulturell-provokatives Zitat, und einschlägiges Ego-Marketing haben Pop-Ikonen wie Madonna perfektioniert und für ihre Zwecke eingesetzt - wofür sie trötz mäßigem künstlerischem Gehalt ihrer Darbeitungen bis heute gefeiert werden. Und wie hieß noch gleich die britische Dance-Formation, die im unzensierten Video zu dem Song "Smatch my bitch up" angeblich ne unrasierte Mumu zeigte?
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beim bloggen braucht es schon lange keinen zitterwolf mehr
das machen die alle selber
es stellt sich natürlich die frage?
wann haben die zum letztenmal gefickt?
ich wills nich wissen
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Keine Melodei fällt mit mehr ein, das Schamhaar muss wohl schuld dran sein.
So sitze ich nun auf dem Klavier und denke, helfen tut es, wenn ich mich rasier.
Ich meine, wenn der Arbeiterklasse Held (der viel Klugheit, aber auch viel Stuss vertellt) und der Che, der, Oh Jeh!
kluge Theorie mit Blödsinn mixt,
und sich darauf noch was wixt,
sich vorstellt, wie ich mich auf dem Klavier rasier, wohl jeder Beider deshalb onanier.
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oder ob Du ihn bewegst,
entscheidend ist,
ob Du mich erregst!
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intressiert mich ehrlich kaum
schwanz und möse müssen passen
sonst kannst du's grade bleiben lassen.
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hingeben kann ich mich dann meinem neuen Genossen/geniesser auch fern von Adebar.
Sage ich vorher noch dem Universum
"Coito, ergo sum"
und verabschiede mich als Bi/SM/heterosexuelle dekonstruktivistische linksradilkale Radikalschlampe mit "Glückauf"!
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1. warum nicht?
2. reine rücksichtnahme, damit der typ nicht immer den mund voller haare hat.
3. die teuren tattoos und piercings wären sonst eine fehlinvestition
damit ist ja wohl alles gesagt, ausser: typen tun das auch. die dauerwelle im kondom kann echt schmerzhaft sein, oder etwa nicht? (heute im real fast eier-locken gekauft, musste an genau diese diskussion denken und hab mich spontan für penne entschieden!)
ansonsten:
cut's kommentar ist so derartig treffend, dass ich kurz nicht wusste, ob ich danach überhaupt noch was schreiben sollte. (quasi schon wieder gewonnen...!)
der song hieß "smack my bitch up (uncut version;-))" von der fantastischen kapelle the prodigy.
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Wo bei vollkommen kahl mir persönlich auch nicht zusagt um das noch mal kurz wieder aufzugreifen...
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Ein ganz anderer Aspekt: Von praktizierenden RasiererInnen höre ich, dass die physische Empfindungsfähigkeit stark ansteigt.
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Für die Verhaarlosung des Mannes spricht indes die Erschwernis der Anwendung eines Eierschneiders – palle quadrato – bei vorhandenen Haaren, wenn diese nämlich durch die Klingen eingedrückt werden, und dadurch sauberes, exaktes Kleinschnittgut kaum noch erzielbar ist.
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http://infol.antville.org/stories/1821827
Hast Du gemeint, Du kannst jahrelang jeden durchbeleidigen bis über den Anschlag hinaus, und das bleibt folgenlos auf ewig? Hieltest Du es tatsächlich für eine gute Idee, Dich ausgerechnet mit Don anzulegen? Hast Du gemeint, kein Neonazi zu sein, macht Dich unangreifbar?
Es mag sein, dass Deine erbärmliche Mixtur aus Hasstiraden und Opfergegreine Herzen Dir zufliegen läßt. Meins gehört nicht dazu.
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Nur scheinst du da einigen Leuten eine Menge langweiliger Arbeit aufgehalst zu haben.
Wenn ich Don wäre und du wirklich beruflich erpressbar bist, würd ich dich verpflichten den Rest des Sommers, den ganzen Herbst und einen noch später genauer zu spezifizierenden Teil des Winters dazu verpflichten, jedes Wochenende und 2 Abende der Woche die Kommentarwache auf verschiedenen Blogs zu schieben. Auf diesen Blogs kann dann stehen: Dieser Blog wird zur Zeit bewacht vom Zitterwolf, der guten Seele der deutschen Blogosphere.
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Chaplins Kompetenz in Humorfragen wird gewiß niemand bestreiten wollen. –
Mich erinnert der Zitterwolf an die Tradition des deutschen Irrationalismus, in der er steht, und die im sog. "3.Reich" zu sich selber kam. Seine postmodern-dekonstruktive Sprachdystopie, die ihn mit Stolz erfüllt, betreibt die Zerstörung der Vernunft durch die Verflüssigung der Sprache. Eben dadurch ist er den rationalen Systempraktikern des Irrationalen, den Nazis, zu denen er nicht gehört, näher, als er und seine gottlob schmale Fanbase auf Antville es wahrhaben wollen.
"Haben Sie eine Einschätzung wie das Ganze ausgehen wird?"
Da tue ich mal so, als wäre die Frage an mich gerichtet.
Antwort: Ich weiß es nicht. Ich hoffe aber, dass DonAlphonso, anstatt weiter skrupulös rumzuömmeln, den finalen Enthauptungsschlag führt. Die Annihilation des in Rede Stehenden bewirkte eine Hebung der Geisteskultur.
Ich habe mich gerade selber gefragt, warum ich dergleichen nicht für "Herold" oder "lebemann" fordere, wiewohl ich auch diese Deppen gerne aus dem Web geblasen sähe.
Der Grund ist, dass h&l lediglich einen meinungsmäßigen Spitzenscheiß erzählen, dessen marmelnde Dauerredundanzen mich schon am hellichten Tag in den Schlaf wiegen.
Ziwo aber ist anders.
Er begnügt sich nicht mit dem positionell Absonderlichen. Über das inhaltlich Abwegige, das er als Residualbestimmung von Inhalt noch mitschleift, nur um irgend noch textieren zu können, ist er je schon hinaus: Er zielt vielmehr auf die Herzkammer des Geistigen selbst, die er mit künstlich angedrehtem Lallen – als Form – stillstellen möchte. Differenziertheit, Sensibilität fürs Detail, Sorgfalt der Sprache, Versenkung in die Sache, Bildung als Inhalt der erkenntniskritischen Tradition, intellektuelle Integrität: All das, was Adorno im Begriff des "Vorrangs des Objekts" fokussierte, wird durch die ziwotische Sprachform weggewischt mit leichter Hand.
Ich wundere mich stets, warum seine Sprachform nie thematisch wird. Man hackt auf Ziwo inhaltlich herum, ohne zu erkennen, dass das sein Gebiet nicht ist. Sein tatsächlicher Inhalt ist die Form, nämlich die Form der vorsätzlich destruierten Sprache. Es mag ja sein, dass ich als Musiker besser verstehe, dass die Form der Inhalt ist. Aber mit gehörigem Nachdenken hätten auch andere erkennen können, dass Ziwo der Igel ist, der dem Hasen davonläuft, indem er immer gewinnt, wenn der Hase glaubt, des Igels Inhaltskäse sei der Inhalt, den der Igel meint.
Das ist Ziwos Methode, die Tour, auf die der Herr kalkuliert reist. Er ist eine jener Gestalten, deren Bekenntnis lautet: 'Ich schäme mich, dass ich ein Intellektueller bin. Ich schäme mich, dass ich mich schäme, dass ich ein Intellektueller bin'. Das ist menschlich verständlich, aber trostlos. Und die subjektive Trostlosigkeit gerinnt zur Objektivität der Ziwo-Sprache.
Die Sprache als konzise Struktur – dafür steht Karl Kraus – war immer der kritische und implizit herrschaftskritische Subtext einer immanenten Sprachmacht, die dem Wort selbst entspringt.
Dagegen wüten die Dekonstruktoren von Foucault bis Zitterwolf: Die Marxsche Theorie (die sie entweder überhaupt nicht oder aus K-Gruppen-Schmierheften kennen) ist keine Erklärung des Kapitalismus mehr, sondern eine "Erzählung". Wahr sei einzig noch die Erzählung, die uns erzählt, dass alles nur Erzählung sei. Dem Salonmarxologen, der zugleich ein Logifizierter Altaristoteliker ist, tut sich da freilich ein Widerspruch auf, und er erkennt, warum den Dekonstruktivisten die "Identitätsphilosophie" so verhaßt ist, von der sie nichts wissen, sie aber doch eine Zitterwolfswitterung für die Gefahr haben, die ihnen von dieser Seite droht: Der Kaiser ist nackt, und seine Währung ist das Talmi.
(Da lag übrigens die Sollbruchstelle zwischen "Shifting Reality" und mir. Wenn ich immer wieder erkläre, dass ich kein "Linker" bin, dann ist das kein kokettierendes Späßle, sondern hat exakt mit diesen Dingen zu tun.)
Dass die Dekonstruktivisten, trotz interessanter Einsichten hier und da, in alledem objektiv mit gesellschaftlicher Herrschaft paktieren, mag diejenigen zum Nachdenken anregen, welche der Prolongierung von Herrschaft bis in alle Ewigkeit nichts abgewinnen können.
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Zur Ziwo-Sprache würde ich indes anmerken, dass dieses spezifische Idiom nicht vom ihm selbst geprägt wurde, sondern der linguistische Kitt einer bestimmten Gruppierung innerhalb des antville-Biotops war (und ist). Diese betont unintellektuelle Attitüde ("com.egal, gezz ma ernsthaft, datt hältze doch im Kopp nich aus...") wurde von Leuten wie Jean-Luc, Supatyp, Ingeborch gepflegt, und ich weiß nicht, ob der Zittawolf, wie er sich anfangs schrieb, zu Anfang schon dabei war. Auf die Herzkammer des Geistigen zu zielen, war da schon früh Usus, man könnte fast sagen, so mancher Promovierte in diesem Kreis hatte tierischen Spaß daran, jedweden intellektuell-geistigen Ansprüchen und dem Streben nach Deutung und Bedeutung auf diesem Weg eine klare Absage zu erteilen und sich dabei eins zu feixen. So gesehen trifft Deine Analyse mit der Spaßgesellschaft dann doch ins Schwarze. Aber wie gesagt, es ist eine ganz spezifische Spaßgesellschaft, die sich da einfand auf den antville-Servern. Und wenn man so will, trieb Zitta es irgendwann so auf die Spitze damit, bis er vom Server gekickt wurde.
Mal sehen, ob sich die Geschichte hier bald wiederholt - und sei es als Farce.
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Zu Poststrukturalismus und Postmoderne: Das ist weder identisch noch deckungsgleich. Die Unterschiede zwischen Lyotard, Baudrillard, Bourdieu und Glucksmann sind etwa so groß wie die zwischen Horkheimer, Meschkat, Sloterdijk und Botho Strauss.
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endlich ein handfestes ergebnis.
danke.
ps: ich wusste bis heute nicht, dass ich schon postmodern gefickt habe.
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@Geschrieben habe ich deutlich etwas anderes --- Aha, und warum dann das immer weiter fortgesetzte Insistieren auf einem induktiv-empirischen Wissenschaftsbegriff und das konsequente Nichteingehen an begründeter Kritik an diesem, vgl. die Positivismuskritik von Martin M.?
@Schuster, bleib bei Deinem Leisten ---- Damit meinte ich nicht "halts Maul", sondern bleibe da, wo Du nun wirklich stehst. Dir die Argumentation des Nörglers zu eigen zu machen, der, wenn sich der Anlass ergibt, Deine eigene Weltsicht Dir mit Marx und Adorno scheppernd um die Ohren hauen würde, passt einfach nicht.
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Ich denke, da fallen sie so ziemlich alle drunter.
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wenn-du-denkst-dass-ich-denk-dann-denkst-du-nur-ich denk
Beliebtes Gewürz in zischender ziwonischer Bohnensuppe.
Auch nicht die neueste Erkenntnis: Gerade Leute, die stark empirische Verfahren einsetzen, entwickeln meist eine besondere Kritikfähigkeit gegenüber den Grenzen dieser Verfahren.
Mmmh. Urlaub. Klettern. Spiel grad Doppelschicht.
Auch Empirie: Hab beim Deadline Pokern in Klein-Projekten verloren.
Projekt A hatte ich bei 60% auf Deadline-Verschiebung gesehen. Projekt B bei 75%. Und jetzt werden diese Mitmenschen in den Angestellten-Bunker rechtzeitig fertig. BEIDE. Und für mich ist Verschieben uncool. Passiert selten, son Quatsch.
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. Ich glaube nicht dass es zu allen Thematiken einen “objektiven” und wissenschaftlich eindeutigen Standpunkt gibt (diese Position, Che, nennst du “positivistisch”), sondern, dass man in der Wissenschaft danach streben sollte.
(im Regelfall - also auch hiermit Ausnahmen…
Che, das Schlüsselwort zu meinem Verständnis lautet “streben”.
2. Es ist natürlich die große Frage, bei welchen Wissenschaftsgegenstand und jeweiligen Fragestellung man mit welchen Methoden dieses Streben auf eine gute Weise verwirklichen kann.
Gerade bei den “großen”, m.E. in ihrer Komplexität oft besonders schwierigen Themenstellungen (z.B. Gesellschaftstheorie, viele Bereiche der Psychologie oder notwendig subjektive Sichtweisen in der Geschichtswissenschaft) wird eine eigentlich hübsche wissenschaftstheoretische Konzeption wie der Poppersche Fallibilismus - m.E. tendenziell scheitern. Das führt zu meinen dritten Punkt:
3. Eine allgemeine wissenschaftlichtstheoretische Konzeption habe ich nicht. Einen Objektivierungswillen halte ich für notwendig, aber genauso auch das “freie Fluten” von Ideen im Bereich der Hypothesengenerierung.
Bin ich widersprüchlich? Ja, vielleicht. Bei der Methodenwahl zur Hypothesenüberprüfung sollte man sich allerdings bemühen, das die dabei verwendeten Methoden eine gewisse Eignung zur Verwirklichung des Objektivierungsstrebens haben.
Ich bin da eigentlich eher ein Anhänger von Sorgfalt, präziser Diskussion und wissenschaftlichen Pragmatismus - eine allgemeine Theorie dafür habe ich allerdings nicht. Trotz Poppers Verdienste bin ich gegenüber dem “Poppern” in den Sozialwissenschaften sehr skeptisch, allerdings auch gegenüber einem Feyerabendschen “anything goes”." ----- Das ist ja alles schön und gut und würde von mir auch unterschrieben werden können, und es ist auch keineswegs neu. In groben Zügen wussten das schon die Empiriokritizisten Anfang des 20. Jahrhunderts, spätestens seit dem Kritischen Rationalismus ist es Standart, und könnte so Thema im Werte&Normen-Unterricht in der elften Klasse sein. Das hat aber nichts mit den Fragestellungen der Poststrukturalisten zu tun, wo es um Dinge geht wie Sprache als Herrschaftsinstrument oder die manipulative Wirkung von Massenmedien oder auch die Bedeutung von oral history für die Geschichtsforschung. Das Streben nach Wahrheit halte weder ich für sinnlos, noch tun/taten dies Butler oder Lacan oder Foucault (nicht umsonst heißt eines von Foucaults wichtigsten Werken "Sexualität und Wahrheit"), sondern es geht um die Frage der Anwendbarkeit welcher Methoden in Bereichen, wo die Subjektivität betroffener Gruppen berührt wird. Ansonsten ist das, was Du "Behauptung" nennst vielfach nur die stillschweigende Voraussetzung der Kenntnis einer bestimmten Diskursgeschichte. Beispiel: Adorno und Horkheimer referieren in der "Dialektik der Aufklärung" eine von ihnen als eine anthropologische Grundkonstante (im Sinne einer historisch-materialistischen Anthropologie) begriffene Entwicklungsgeschichte des menschlichen Bewusstseins und des Rückschlagens von Aufklärung in Mythologie seit der Frühgeschichte und exemplifizieren dies an der Odyssee, Bacon, Kant, de Sade, Nietzsche und Bergson, auf die sie oft nur knapp und mitunter indirekt eingehen, weil sie deren Kenntnis beim Leser, ebenso wie die immer mitgedachten Positionen von Marx und Freud, als selbstverständlich voraussetzen. Dasselbe macht Baudrillard bezogen auf die elementare Semantik von Saussure, deren Interpretation durch Eco und Engels "Der Ursprung der Familie, des Privateigentums und des Staats" sowie Freuds "Totem und Tabu" und die strukturalistische Ethnologie Levy-Strauss in seinem Großwerk "Der symbolische Tausch und der Tod". Lacan nimmt in seiner Grundannahme, der Mensch sei in der bestehenden Welt zur Freiheit nicht fähig (was er zutiefst bedauert, die Freiheitsfähigkeit des Menschen ist ja sein Ziel) die Erfahrungen seiner Patienten zur Ausgangsposition (andere würde statt Unfähigkeit zur Freiheit von Therapieresistenz sprechen, Lacan sieht psychisches Leiden nicht als Krankheit, sondern als Mangel an Freiheit), das ist eigentlich äußerst empirisch. Butler arbeitet sich an Lacan ab, ihn mal verwerfend und mal bejahend, das ist aber eingebunden in einen größeren Diskussionsprozess in der Psychologie, Soziologie und Philosophie insgesamt.
@Postmoderne: Was Du dazu meinst, liest sich wie eine Wikipedia-Definition. Inzwischen wird der Begriff der Postmoderne ja auch schon mit postmoderner Beliebigkeit gebraucht ;-)
Sorry, da bin ich neoklassisch ;-)
Für mich beinhaltet Postmoderne eine Bezugnahme auf Lyotards "Das postmoderne Wissen" und die direkt dadurch ausgelösten Diskussionen sowie die Grundposition, die Moderne sei an ihr Ende gekommen und eine geschichtliche Entwicklung in ihren Kontinuitäten fände nicht mehr statt. Dazu gehört zumindest nicht der frühe Baudrillard und sein Hauptwerk "Der symbolische Tausch und der Tod", in dem er sich, von McLuhans und Postmans Medientheorien, Saussures Sprachkritik und der Kritik der Politischen Ökonomie ausgehend mit der gegenwärtigen Aussichtslosigkeit auf eine Überwindung der bestehenden kapitalistischen Gesellschaft beschäftigt und den Fetischcharakter der Ware, überhaupt jedes ökonomische Handeln als eine animistische Beschwörung begreift, mit der der Mensch sich über seine Sterblichkeit hinwegtäuschen will. Bourdieu gebrauchte Methoden der strukturalistischen und poststrukturalistischen Diskursanalyse, um traditionell klassenkämpferische Positionen unter verwendeten gesellschaftlichen Bedingungen neu formulieren zu können. Beides nicht postmodern.
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Das ist so nicht ganz richtig, und auch,was Noergler oben über die Reduktion der kompletten, Marxschen Theorie auf eine Erzählung schreibt, das stimmt so nicht.
Es gibt bei Lyotard die Kritik der großen "Legitimationserzählungen", z.B. jene der Emanzipation.
Was er da aber eigentlich kritisieren will, das sind der Gulag und (unbekannterweise) der Irak-Krieg. Sowas wie eine Kritik der politischen Ökonomie kann er gar nicht kritisiert haben, dazu fehlten ihm die Begriffe, anders als Foucault, übrigens, und genau das kann man den meisten Postmodernen dann auch vorwerfen, aber Bourdieu oder Baudrillard z.B. auch nicht so ohne weiteres.
Das mit der "Verflüssigung der Sprache" ist richtig, man könnte auch Dynamisierung schreiben, und dann landet man ziemlich schnell bei der Kritik des identifizierenden Denkens, grübelt man nach, was das heißen kann, "verflüssigte Sprache" - einer Kritik des identifzierenden Denkens, die ich natürlich weder gelesen noch verstanden habe, die aber mit zum Thema gehört - auch und gerade im Fall Foucaults.
Die Frage nach der Rationalität, der Vernunft, ist ja gerade in den deutschen Diskussionen der 80er Jahre auch in den Mittelpunkt gerückt, und darauf kann man allerlei Perspektiven einnehmen, eher traditionell marxistische, eher von Habermas inspirierte, wasauchimmer, das gibt es auch wirklich vieles massivst zurückzuweisen auf Seiten der Postmodernen, da hat Noergler völlig Recht, aber doch nicht so, wie Dean das versucht, indem er auf nix eingeht und irgendwelche Programme abspult.
Es ist auch kein Zufall, daß ein Derrida den "Logozentrismus" kristiert und damit - ob bewußt oder nicht - Begriff von Ludwig Klages übernimmt, und da würde es dann interessant, weil man durchaus auch Bezüge zwischen einem Klages einerseits, einem Benjamin und einem Adorno andererseits feststellen kann.
Was mich so nervt und so frustiert, ist ja nur, daß genau das nicht stattfindet, sondern stattdessen ein Wischi-Waschi hier im Weihrauch verschwindet.
Das Vernunftthema ist da schon völlig zu recht in den Mittelpunkt gestellt weiter oben, aber das bekommt man nicht aufgelöst oder auch nur diskutiert, wenn man eher beschwörend denn konkret auf wissenschaftliche Methodologie für Erstsemster ausweicht, weil man eben über das, was man kritisiert, nichts sagt.
"Postmoderne" ist auch kein Epochenbegriff und auch nicht das "Ende der Geschichte", sondern ein Ende von totalisierenden Ansätzen in der Geschichtsschreibung, also von DIE GESCHICHTE im Singular, mit einem gemeinsamen Ursprung und irgendeinem positiven oder negativen Endziel, sei es nun der Untergang aller Menschlichkeit oder die alles beglückende Emanzipation oder die Menschwerdung des Menschen im alleroretn anzutreffenden Kapitalismus.
Und da gehört dann Foucaults "Ordnung der Dinge" ebenso dazu wie "Das postmoderne Wissen" oder tatsächlich auch Glucksmanns "Meisterdenker", aber eben nicht so, wie Dean das oben schreibt, und schon gar nicht hinsichtlich dessen, was der Glucksmann damit angestoßen hat.
Auch das ist ein äußerst wichtiges Thema für Diskussionen innerhalb von linken Blogs, weil sich da vieles bündelt, was auch die Diskusionen mit den Liberalen prägt.
Da kommt man nur ganzen entdifferenzierenden Hanswurstigkeit kein Stück weiter. Foucaults begeisterte Rezension der "Meisterdenker" habe ich aber schon mal wieder rausgesucht, dazu kommt bald noch mal was bei Shifting Reality.
Ich hatte und habe an all diesem postmodernen Denken auch fürchterlich viel zu kritisieren, halte es aber für immens wichtig, daß es es gab, um mit vulgärmarxistischen Mythen innerhalb linker Diskussionen aufzuräumen - nicht mit Marx selbst. der wurde dabei teilweise vergessen, und das ist schlecht.
Wenn man das Thema "Postmoderne" auf Blog-komptable Stichworte eindampfen will, dann kann man diese ganze "De-"-Varianten auführen - Dezentrierung, Dekonstruktion etc., wobei die Attacken auf allerlei Zentrismen - Eurozentrismus, Ethnozentrismus etc. - am wirkungsmächtigsten waren, auch genau richtig waren, aber wie jeder Ansatz auch zu neuen Problemen führten, der linkes Denken dann tatsächlich schwächte - nur daß man mit dieser Pointe rein gar nix anfangen kann, wenn man nicht wenigstens andeutet, wieso es gute Gründe waren, die dazu führten.
In den Konext gehört auch das vom Noergler erwähnte Attackieren des "Identitäsdenkens", das er zwar irgendwie exklusiv verstanden hat, was aber bis heute in Auseinandersetzungen mit den ganzen Pro-Westlern schon gehörig an Relevanz gewonnen hat auf ganz andere Ebenen allerdings als jenen, die Noergler anspricht.
Und dann kam zum Teil ein alle Ökonomie vergessender, pluralistischer Lebenskunst-Quatsch bei raus, ein Herr Welsch und ein Herr Bolz, das stimmt schon. Aber eben auch eine Judith Butler, die für queeres und feministisches Denken immens wichtig war und gerade nicht in diese Beliebigkeit abdriftet.
Das Hauptproblem kann man wohl ganz gut an den Diskussionen zwischen Sozial - und Kulturgeschichtlern verfolgen, wo dannn irgendwann das Briefmarkensammeln historisch relevanter erschien als die Ausbeutung von Arbeitern im 19. Jahrhundert im Übergang zur Kulturgeschichte.
Aber wie Che zu Recht schreibt: Ein Argument gegen "Oral Hiostory" ist das nicht, so lange man nicht bei ihr verbleibt. Und schon die sozialgeschichtlichen Ansätze sind ja solche, die in den methodologischen Erwägungen Deans gar nicht mehr zu fassen sind.
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Aber, um nicht nur auf den Netz-Ticker zu starren:
Ich vermute mal, daß Noergler sich eher auf die Kritik philosophischer "Traditionen" bezieht, mit denen sich die Postmodernden nicht beschäftigt hätten, die sie aber lautstark verkündeten - Hegel allen voran, der ja die Identität von Identität und Nicht-Identität als dialektisches Prinzip beschworen hat.
Dem stellen dann alle Postmodernen - da unterscheiden sie sich auch von Adorno - das nicht-dialektisch-vermittelbare Differenz-Prinzip entgegen, und auf dieser abstrakten Ebene ist das alles nicht sonderlich aussagekräftig.Adorno dynamisiert nicht-identisch dialektisch, die Postmodernen verzichten auf solche dialektischen vermittlungen.
Seine Faszination bezieht die Attacke des "Identitätsdenken!"", und nun auch jenes Adornos, eher aus der Vieldeutigkeit des Begriffs.
Eben aus der Vermengung von
- "x ist identisch mit y" und somit auch allen Formen der Vereinheitlichung (die Einheit der Vernunft in der Vielfalt ihrer Stimmen, z.B., auch der Konsens wird irgendwie damit operierend angegriffen) ,
- qualitativer Identität - meine Identität gewinne daraus, daß ich Anderen helfe, und der Satz ist dann so schief, daß all diese Verwendungen von "norddeutscher" bis zu "linker" Identität eh schon etwas krude sind.
Das liegt wohl dran, daß da eine Doppelbedeutung von "sich identfizieren mit" und "sich indentifzieren als" so vor sich hin schillert inmitten dieser Mehrdeutigkeit -und im Grunde haben alle Postmodernen alle Varianten angegriffen.
Alle sind sich einig - und da nun auch wieder mit Adorno - daß Begriffe als "identifzierendes Denken" nur verfügbar machen, herrschen wolenl, daß ein sich-identifizieren-mit nur Lüge ist im faktischen Sinne, und daß es sowas wie kompakte Identitäten nur als Zugewiesene gibt, die zudem allesamt immer auch Ausgrenzung des "Anderen" bewirkten.
Identifiziere ich mich mit Deutsch-Sein, konstituiere ich automatisch das Andere, Nicht-Deutsche, z.B. Begreife ich etwas als vernünftig, erzeuge ich den Bereich der Unvernunft und sperre dann die Irren in die Klapse usw. - an dem Punkt kann man dann sogar Luhmann noch mit reinholen.
Identifiziere ich "normales" Sexualverhalten, dann konstituiere ich so die Perversion - bzw. umgekehrt ist das ja eigentlich bei Foucault: Identifiziere ich all die Perversionen, konstituiere ich die Normalität, und identifziere ich mich als Homosexuellen, dann bin ich drin - und sozusagen identisch mit mir und meiner Identität als Homosexueller. Und diese kompakte Identität mit sich selbst ist eben Unfreiheit.
Daß das mit den Pro-Westlern viel zu tuen hat, das ist ja klar: Weil sie eben z.B. die Frage nach den Menschenrechten im Sinne "kultureller Identität" behandeln, sind die Anderen dann wieder Wilde.
Dabei handelt es sich z.B. bei den Menschenrechten gar nicht um diese Art der Identitätsfragen.
Inwiefern das dann irgendwas in der Philosophiegeschichte wirklich trifft oder auch nicht, das kann ja der Norgler beantworten.
Verlängerung!
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