Mittwoch, 2. Juli 2008
Statler hat erst mal fertig
Schade eigentlich. Politisch übereingestimmt haben wir, von Spezialfragen abgesehen, nie. Er ist überzeugt vom zivilisatorischen Vorteil des ungebremsten, aber auch nicht durch Machtgruppen geprägten Kapitalismus, ich bin Antikapitalist, der nicht an einen Staatssozialismus glaubt. Aber wir hatten auch eine Interessengemeinschaft, die sich vielleicht als Wahrung oder Wiederherstellung des rationalen politischen Diskurses angesichts der herrschenden Verwirrung und wilden Polemik beschreiben ließe. Aufeinander aufmerksam wurden wir in einer Zeit, als liberale und konservative Blogger sich ziemlich bedenkenlos untereinander und mit rechtspopulistischen Blogs verlinkten, wir haben uns deshalb zeitweise wüst bekämpft. Aber Statler war auch einer der Ersten, die erkannten, dass es so nicht weitergehen konnte und sich einerseits von Rechtsbloggern abgrenzten und andererseits den Dialog mit gemäßigt linken Bloggern wie Don, in der Theorie sehr linken, in der Praxis eher linksliberalen Bloggern wie Momorulez oder linksradikalen Bloggern wie mir aufnahmen. Dass ausgerechnet dieser insgesamt differenzierte und wandlungsfähige, letztendlich vielschichtige Blogliberale sich verabschiedet finde ich schade. Lieber wäre es mir, PI oder der unsägliche Kewil würden verschwinden.

http://www.antibuerokratieteam.net/2008/06/30/ich-bin-dann-mal-weg

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