Montag, 23. Februar 2009
Friede den Stadtvierteln mit hohem Anteil von Bewohnern mit Migrationshintergrund, Krieg den weißen Doppelhaushälften?
So funzt es leider auch nicht: In den Baugebieten bei uns in der Gegend, auch bei freistehenden einstöckigen Einfamlienhäusern ist die Verkehrssprache teilweise russisch oder polnisch. Ich weiß zwar nicht, wie die ihre Baufinanzierung hinbekommen, aber ich glaube, das soll auch niemand so genau wissen. Außerdem hatte Büchner von Palästen gesprochen, nicht von Bürgerhäusern mit Belle Etage. Auch so klappt das Modell nicht mehr, auch nicht da, wo es Aufstände gibt. Selbst 1992 in South Central Los Angeles kamen die Randalierenden nicht auf die Idee, Beverly Hills zu stürmen. Vielleicht auch besser so. Dass soziale Revolten den Charakter von Pogromen annehmen sollte sich wirklich nicht wiederholen, schrecklich genug, was da vor einigen Jahren in Indonesien passierte. Damit stellt sich dann allerdings die Frage, wie sozialer Protest, auch ganz konkret Protest gegen die augenblicklichen sozialen Verhältnisse sich heute artikulieren kann. Der Streik bei Gate Gourmet war da zum Beispiel ein ermutigendes Signal, die Entwicklung zeigte da aber zunächst, wie lange und mühselig der Weg ist, sich überhaupt solidarisieren zu können (in diesem Fall primär mit sich selbst), weil erst einmal Blockaden in den Köpfen überwunden werden müssen. In den Achtzigern wäre nach den Ereignissen in Athen wahrscheinlich schon ein halbes Dutzend deutsche Fußgängerzonen entglast worden. Hirnlose und unsinnige Aktionen, die lediglich den Glasereien und Versicherungen etwas genutzt und der radikalen Linken sehr geschadet hatten, zumindest war aber die Mobilisierung da, irgend etwas zu machen, wenn auch das Falsche. Heutzutage zeigt sich erstmal nur Lähmung. Wobei die Abwesenheit von blindem Aktionismus ja auch durchaus produktiv sein kann, sich langfristig sinnvolle Kampagnen zu überlegen.

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baufinanzierung:
famose kfw-kredite + spaß für die ganze familie (die GANZE!)

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Nur um das deutlich zu machen:

In den 50-igern, 60igern waren auch "einfache Leute" in der Lage, sich eine Immobilie zu "ersparen", auch wenn es weitaus höhere Zinsen gab als in den vergangenen fast 15 Jahren.

... die nachfolgende(n) Generation(en), d.h. die "abrutschende Mittelschicht", hat hier schon längst geerbt und dabei häufig "Demographierente" kassiert, da anstatt 2, 3 nun nur noch ein Einzelkind Omas Sparstrumpf und Opas kleines (Zechen-)Häuschen bekam.

Zu Krediten:
Wir erleben eine unglaubliche Niedrigzinsphase.

Zu "Spaß für die ganze Familie":
In den 80igern bis frühen 90igern gab es die meisten Zwangsversteigerungen aufgrund von (Ehe-)Trennungen, da ein Einzelverdiener nicht in der Lage war, den anderen auszubezahlen bzw. die Belastung zu tragen.

Seit Mitte der 90iger ebbte das auch ab: Jahrzehnelanges Verdienen (auch der Eltern) ermöglicht idR, daß einer das Haus übernimmt.

Friede den Doppelhaushälften
Wir erleben das Phänomen des "white flight", das "Verschwinden" der(weißen)Mittelschicht aus best. Wohnvierteln bzw.die Weigerung, in andere Stadteile zu ziehen oder gar zu investieren. In Berlin wird zu stark der Blick auf "Mitte" gerichtet - Potsdam und Kleinstasimachnow sind Profiteure der Segregation.

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Na ja, bis vor ein paar Jahren waren die allermeisten Bauherren bei uns in der Gegend ganz normale Industriearbeiter. Solange es die Eigenheimzulage gab. Inzwischen klafft die Schere weit auseinander: Hie die Spätaussiedler mit Investition der Gesamtsippschaft, insbesondere extrem viel Eigenleistungen (KfW-Kredite sind für alternative Energiesysteme und Wärmedämmung, nicht die Baukosten als Solche), da die Rechtsanwalts-, Ärzte-, Professoren- und Dink- Lehrerhaushalte, die auch noch in anderen Wohngebieten bauen (Tendenz: innerstädtische Baulücken).

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Da ja Spätaussiedler auch Migranten sind,müßtest Du dioch eigentich begeistert sein.;-)

Das Abschaffen der Eigenheimzulage, die Gutverdiener besser stellende Abschreibung ist 1995(?) rasiert woden, soll verhindern, daß zuviel neu gebaut wird und in rd. 10 Jahren eine Schwemme von Immobilien zu erheblichem Preisdruck führt.

Die Industriearbeiter sollen sich auf Gebrauchtimmobilien konzentireren. Die haben meist die schönerern Grundstücke.

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Der wirtschaftlichste Weg zur Wohnimmobilie ist nach wie vor die Zwangsversteigerung. Der schlechteste ist Bauen. Der Kauf einer Gebrauchtimmobilie liegt irgendwo dazwischen, meist jedoch näher am ungünstigen Bauen als am Ersteigern.

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Von der Abschreibung von 1995 weiß ich nichts, aber die Eigenheimzulage wird erst seit Januar 2006 nicht mehr gewährt. Und diese Tatsache führte zu einer extrem rückläufigen Entwicklung bei der ganzen Eigenheimbaubranche. Die ist im Grunde tot seitdem. Jedenfalls in der Region, von der ich das beurteilen kann, d.h. rechts der Weser, südlich der Elbe, nördlich der Kasseler Berge.

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Nörgler, es gab früher noch einen noch wirtschaftlicheren Weg zur Wohnimmobilie, gelle?


Da hieß es noch "Wir setzen um, was Bürger gerne hätten, sich aber nie zu machen trauen: Schneller wohnen!"


Das Bittere ist, dass ein Gutteil der früheren Hausbesetzer in ihren legalisierten Wohnprojekten selber zu Trägern der Gentrifizierung geworden ist.

Andererseits sind Kiezhäuser mit Kohleöfen und ohne Wärmeisolierung angesichts der Klimaentwicklung nun auch wirklich nicht das Gelbe.

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Eigentümer konnten für ihre selbstgenutzte Immobilie nach § 10e EStG Abschreibungen vornehmen - die Eigenheimzulage war für alle eine Verschlechterung, die mehr als 40.000 DM(!) p.a. zu versteuerndes Einkommen haben.

"Der wirtschaftlichste Weg zur Wohnimmobilie ist nach wie vor die Zwangsversteigerung. Der schlechteste ist Bauen. Der Kauf einer Gebrauchtimmobilie liegt irgendwo dazwischen, meist jedoch näher am ungünstigen Bauen als am Ersteigern.

Das ist pauschal nicht zu sagen.
Es kommt auf Angebot und Nachfrage an. Gerade bei Ein- und Zweifamilienhäuser für "Normalverdiener" gibt es häufig so viele Mit-Ersteigerer, daß zuweilen der Zuschlag über dem normaler- weise nicht gerade knapp bemessenen Gutachtenwert liegt.

Aus diesem Segment sind die professionellen Immobilienfirmen, die noch in den 90igern ansteigerten, mittlerweile weitestgehend verschwunden.

Gebrauchtimmobilien sind *überraschung* nicht günstiger als Neubauten, wenn man diese auf "neuesten Stand" bringen will. Neu und großzügig bauen und planen, Installationen von Anfang an vorsehen, ist tatsächlich billiger. ;-)

Der Vorteil der Gebrauchtimmobilie liegt in dem größeren (architektonischen) "Charme", dem idR größeren Grundstück und darin, daß die Erwerber glauben, sich mit der Sanierung auch 10 Jahre Zeit lassen zu können.

Mein *Geheimtip*:
Ersteigerung von vermieteten Eigentumswohnungen. Naturgemäß ist bei Fehlen von selbstnutzenden Interessenten die "Preissensibilität" größer.

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@"Der Vorteil der Gebrauchtimmobilie liegt in dem größeren (architektonischen) "Charme", dem idR größeren Grundstück und darin, daß die Erwerber glauben, sich mit der Sanierung auch 10 Jahre Zeit lassen zu können." --- Na, da haben sie aber die Rechnung ohne die EnEv gemacht;-)

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"Heizung" ist etwas, was überraschenderweise sehr häufig "sofort" modernisiert wird. Es geht nicht allein um die EnEv, wir haben uns an warme Wohnzimmer gewöhnt. ;-)

Gerade bei älteren Gebäuden ist Wärmedämmung häufig buchstäblich ein Schuß in den Ofen, weil die Energieeinsparungen so minimal sind, daß die Amortisation irgendwann 2040 eintritt.

... aber im Altbau die Badezimmer/WC-Installationen ´raußreißen und neu planen, um Rund-Badewanne und einen zweites Waschbecken zu installieren, kann Klempnern schon ein warmes Gefühl in der Magengegend verursachen.:-)

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Ich wohne in so nem Altbau mit 70cm Backsteinmauer, da ist Dämmen echt nicht das Thema. Ne Solaranlage auf dem Dach und ne Wärmepumpe oder ein Blockheizkraftwerk im Keller schon viel eher. Oder ne Sauna im Waschhaus. 400 Quadratmeter Garten mit altem Baumbestand machen die Bude sowieso schon ganz wohnlich, mitten in der Innenstadt.

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Genauso sehe ich als *hüstel* Immobilienexperte das auch.:-)

Vergleiche dazu Neubausiedlungen, die noch jahrelang den Charme des Parkplatzes eines Supermarktes verströmen, weil das Anlegen der Außenanlagen Zeit benötigt.

Vom Preis für ein Baugrundstück mit 400m² in Großstädten ganz zu schweigen.

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Letzteres ist ja auch nur der Garten, das Grundstück hat 800. Ein weiser Großvater hatte das Haus gekauft, als es noch supergünstig zu kriegen war: Unmittelbar nach der Währungsreform.

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Und ? Kann man die 400 m² Hinterland abtrennen und darauf zwei schöne "Stadtvillen" hinzaubern ? ;-)

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Können kann man so Manches. Man kann auch eine Autofabrik dichtmachen, die Hallen mit UV-Lampen behängen und dort Cannabis züchten. Oder den CO2-Rauch von Kohlekraftwerken verflüssigen und als Kohlensäure Getränken zu setzen, die als "Koksa Kohla" dem Weltmarkt angeboten werden. Oder arbeitslose Neonazis als Übungspartner an die israelische Armee vermitteln.

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@ Herold
Für ein wirklich gewinnbringendes Ersteigern braucht man natürlich den langen Atem, bis man ein geeignetes Objekt findet, bei dem der 1. und 2. Versteigerungstermin fruchtlos verstrichen sind. Wer sich nicht vorneweg 4 Jahre Zeit nimmt, wird da nicht erfolgreich sein können.
Außerdem muß man das Verfahren kennen, inkl. diskreter Kontakaufnahme mit der Bank und sonstiger formeller und informeller Regeln.
Als Otto Normalersteigerer kann ich tatsächlich gleich kaufen.

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Aha, @noergler ist ein Heimwerker und/oder ersteigert Gewerbeimmoblien in saarländisch Sibirien. ;-)

Wenn man den langen Atem hat, weil man nicht selbst mittelfristig nutzen will, kann man erfolgreich sein. Wenn allerdings auch die zweite Versteigerung keinen Zuschlag ergeben hat, wird irgendein Malus dabei sein.

Hat man die Möglichkeit, den (meist) großen Instandhaltungsrückstau kostengünstig zu beseitigen, kann man sein Glück machen, wobei zunehmend statt *Bank* fiese Heuschrecken-advisors als Bevollmächtigte auftauchen.

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Ich halte den Rekord im handwerklichen Untalent und spreche von Wohnimmobilien in RLP und BaWü. Wenn der 2. Termin keinen Zuschlag ergeben hat, ist in der Regel ein Haken dabei. Dieses "i.d.R." kann aber durch den Zeitfaktor überwunden werden; daher meine "4 Jahre". Der Instandhaltungsrückstau ist grundsätzlich schon darum kein Problem, da er in das Gutachten bereits eingepreist ist, das man sich, wie auch das Objekt, natürlich genau ansieht.

Zum Beispiel sowas gab's vor 2 Jahren in einer Mittelstadt im Boom-Ländle: Wohn- und Geschäftshaus, alte Bausubstanz (Fachwerk, traumhaft), 3-geschossig, gut in Schuß, 1a Innenstadt-Geschäfts- und -Wohnlage (Fußgängerzone), Erdgeschoß langfristig vermietet an Ladengeschäft, Gutachten 2,8 Mio, 2 Termine fruchtlos, hätte man für 1,2 Mio kriegen können.

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sagt mal. ist es eigentlich staatsaufgabe, leuten zum eigenheim zu verhelfen?

fehlt bloss noch die doppelstimme für haushaltsvorstände ab vierzig (dreifachstimme für hauseigentümer), dmit frau dr. auch bei den nächsten wahlen und auch weiterhin...

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"Ist es eigentlich staatsaufgabe, leuten zum eigenheim zu verhelfen?"
Die Mittelschicht wurde jahrzehntelang gepampert. Es läßt jetzt etwas nach, da das Pampern sich nach oben verlagert. Immerhin verhilft der Staat noch immer Leuten zum Kinde per "Kindergeld", weil das Kind das Unterpfand unserer Zukunft und ein emotives Highlight sei. Nun ist allerdings eine Zukunft ohne Uhren gleichfalls kaum denkbar, und Uhren sind beim mir stärker emotional besetzt als das Kind bei so manchem, wenn ich mir betrachte, wie ich mit meinen Uhren umgehe und andere mit ihrem Kind.

Aber laufe ich deshalb zum Staat und fordere "Uhrengeld"?

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Ich wäre ja ev. bereit, mich mit dem Staat zu versöhnen, wenn es endlich eine Bergtourenpauschale gibt und die Bergführerkosten steuerlich absetzbar sind. Sexuelle Dienstleistungen sollten auch erstattet werden.

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Ich möchte "Malzgeld" für mein schottisches "einzelnes Malz", harhar.

Der Familienministerin von der Leyen wäre möglicherweise eine steuerbegünstigte Maßnahme "Ficke Deine verheiratete Nachbarin" nahezubringen, wenn der Nachbar nachweislich über einen Zeitraum von 12 Monaten bei wöchentlicher Begattung die staatstragende Benachwuchsung nicht umsetzen konnte. Der Nachbar kann dann die Kosten für den externen Beschäler voll steuermindernd geltend machen, in der Steuererklärung "Anlage F".

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Man müsste uns nur machen lassen, dann würde sich Einiges ändern in diesem Land!

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noergler,

ich auch.

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Also Uhrengeld, Malzgeld, Bergführergeld, Sexgeld, Anlage F, Sachsengeld für Badener, das wäre doch schon ein Grundstock an Forderungen, plus Lebemann und ich als hochbezahlte Toppsupervisoren. Ich gehe ja am Donnerstag auf eine Demo, was soll ich noch mitnehmen? Gemeinsam schaffen wir´s!

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Wir müssen aber noch fiskalisch zu Ende denken, wie die Einnahmen des nachbarschaftlichen Fertilitätshelfers steuerlich zu behandeln sind. Ich schlage vor, dass diese Einnahmen vollständig steuerbefreit sind. Wenn Deutschland stirbt, kann es keine "Kolbensteuer" geben!


Im Dienste

Schieb den Braten in die Röhre,
Tu es um des Staates Huld!
Nimm sie ran, des Nachbars Göre,
deren Mann vergeblich buhlt.

Spratze Deine prallen Eier
in der Frowe Unterleib,
wo der ehelichen Übung
Nachwuchs ward nicht zugeteilt.

Hüte doch, du Staatsbegatter
vor den Perversionen dich!
Arsch und Schnute durchzuficken
findet Leyen widerlich.

Denn des Samens Internierung
kennt nur einen einz'gen Ort:
Wo des Kolbens Wohlplazierung
zeuget fort und fort und fort.

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War da ein MacAllen im Spiel, als Du das formuliertest?

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Laphroaig 15y, und zwar nicht die aktuelle 15y, sondern die alte Abfüllung, seit 5 Jahren nicht mehr erhältlich. Eine der letzten Flaschen ever, und das Beste, was selbst Old-Maltheads kannten. Tiefe und Komplexität der Aromen ist unerreicht. Einer der größten Laphroaig je; längst Vergangenheit. Aber noch beim Nörgler trinkbar.

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Dann sollten wir uns schleunig treffen;-)

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Du habe Mehl.

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Ich Weiß.

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