Donnerstag, 26. Februar 2009
Heute Demotag
Und es war gut. Für die Gesinnung auf die Straße gegangen, fantasievolle, gute Aktionen gesehen, alte und uralte GenossInnen wiedergesehen, tolle Gespräche geführt, festgestellt, dass viele aus der Altersgruppe 17-30 jetzt wieder dabei sind (das zerfiel ja echt in die Kategorien 17-30 und 50+, meine eigene Alterskohorte war kaum dabei, ich musste sie sozusagen repräsentieren), körperlich geschlaucht, aber auch mit einem Wohlgefühl. Und der Erwartungshaltung: Da kommt noch was. Vielleicht geht aus perversen Zeiten ja doch noch eine neue Protestbewegung hervor, ich bin dabei!

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Vor ein par Tagen hab ich mit meinem Sohn alte Fotos
durchgesehen.
Gegen was haben wir nicht alles protestiert!
Gegen eine Panzerkaserne die, in einem großen Waldstück vor der Stadt, gebaut werden sollte: Erfolgreich!
Gegen die Nachrüstung: Nicht erfolgreich!
Gegen die WAA: Da bin ich mir nicht sicher ob wir die verhindert haben, jedenfalls wurde sie nicht gebaut.
Für den Erhalt der Maxhütte: Das Sterben wurde nur verlängert.
Gegen alte und neue Nazis, für das Asylbewerberheim
in unserer Stadt usw.
Eine neue Protestbewegung, ich bin auch dabei!
Es gibt zwei Unterschiede zu früher, jetzt bin ich der Alte und unsere Gegner können uns nicht mehr "rüber" schicken (wenns enk niad basst, nou gaäits hald iewe).

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Tja, und gestern waren Großdemos gleich zu drei Themen auf einmal! Seit Rostock/Heiligendamm sieht es für mich wirklich so aus, dass da wieder etwas in Gang kommt. Ist auch allerhöchste Zeit.


In Wackersdorf, da war ich damals heftig dabei. Bis aus dem Wendland kam die Anti-AKW-Bewegung runter in die Oberpfalz, und die alten Wyhl-Gegner aus BAWÜ, und die Zwestendorf-Protestierer aus Österreich, eine klasse Mobilisierung war das!

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und wofürwogegenweshalb?
Darf man denn Fragen, WAS das für eine Demo war?
Ich persönlich bin ja mal auf das Ding am 28.3 (www.kapitalismuskrise.de) gespannt. Zwar von vielen reformistischen Gruppen wie ver.di und attac getragen, aber meist konstituiert sich eine Protestbewegung erstmals ja bei solchen Veranstaltungen (siehe Demos/Aktionen gegen die Notstandsgesetzgebung in den 60ern, die man wohl als Sprungbrett für die Studentenrevolte in Deutschland bezeichnen könnte)

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Genau genommen waren das zwei Demos: Die Tarifstreit-Öfffentlicher-Dienst-Demo in Hannover und die Anti-Atommüll-Lichterkette im Raum Braunschweig. Wobei die Mobilisierung viel weiter ging, da sind ja Leute aus Berlin und Schwandorf (Oberpfalz) angereist.


Drittens, aber es liegt in der Natur der Dinge, dass ich da nicht bei war meinte ich durchaus auch noch die Opel-Demo.

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Große Bitte
Man kläre mich auf ob dieses "Che's Warlog" nur Satire ist.

Es kann nicht "wahr" sein, oder?

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Wieso?

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Mir scheint es eigentlich sehr verdienstvoll, wenn sich jemand nach einer Gewerkschaftsdemo noch eine Anti-AKW-Aktion antut. In Niedersachsen (hier wurde die eigentliche Anti-AKW-Bewegung geboren, sage ich mal als Hann-Mündener Ursprungs-Salzgitteraner) ist nun mal der Protest gegen Endlager seit 29 Jahren eines der Essentials der Linken überhaupt.

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Wer "Southern Comfort" trinkt, trixium, der ist hier garnicht satisfaktionsfähig.
Und bevor Du jetzt, so schätze ich Dich nämlich ein, damit angedackelt kommst, dass auch Janis Joplin das getrunken hat, philosophiere über den Satz "Quod licet Jovi, non licet bovi".

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Ja, ja Herr Noergler
Wenn ich demnächst mit Janis ein paar schlürfe, dann könnt ihr Rindviecher mich kreuzweise.

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Uiiiiih, Stimmen aus dem Jenseits!
Denn wenn Du mit Janis Joplin demnächst einen trinken gehst musst Du tot sein.

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Glaub die 30 bis 50 jährigen sind schlichtweg auf der Arbeit.
Vielleicht geh ich auch mal auf sone Demo. Diffus linke Freunde hab ich genug. Wär das erste mal seit damals auf einer der großen Friedens-Demos in Bonn. Meine Mutter befürchtete Fanatisierung wegen meiner glänzenden Augen.
Wird nur schwer sein eventuelle Huldigungen für Chavez seinen Zirkus mit Evo und übleren zu übersehen. Mein Körper produziert da so Hormone.

Opelaner Demo versteh ich nicht. Es werden doch echt zu viele Autos produziert. Meine Informantin aus der Autoindustrie meint, dass das deshalb gerade da so einschlägt, weil vorher schon krank.
In Chile hab ich mich über die nun sehr, sehr zahlreichen koreanischen Autos gefreut. Und über die China-Cherry Promotions-Stände in den Einkaufszentren der Stadt.

Vielleicht, white boys wie ich, läßt sich die Krise auch dadurch erklären, dass die Banking Regeln in traditionellen Industrieländern deshalb entschärft wurden, um dort Arbeitsplätze zu schaffen, die in der verschärften Industrie-Konkurrenz mit dem zweiten Groß-Cluster Asien verloren gingen.

Bin auf jeden Fall für Einfluß-nehmen der Gesellschaft. Nach der 30er Wirtschaftskrise gabs in den USA und Europa eine "Great Compression", eine Angleichung der Einkommensverhältnisse. Ich hoffe die Krise wird in die Richtung genutzt.
Wer mich jetzt für einen Träumer hält. Ich halte Kapitalismus-Gegner für viel größere.

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Was ist schlimm am Träumen?

Das wichtige ist, dabei die Füsse auf dem Boden zu halten. Zwischen dem, was ich generell für wünschenswert halte, und dem, was ich für momentan konkret erreichbar halte, klaffen Löcher, durch die Janeway ohne Hilfe von irgendetwas oder -jemandem selbst nach 3 Flaschen von Picards illegalem Whiskey die Voyager steuern könnte.

Und deswegen denke ich (aber anders als Frau Merkel!) in ganz vielen kleinen Schritten. Ich möchte nur vor lauter kleinen Schritten den Horizont nicht aus den Augen verlieren.

Und deswegen mache ich gelegentlich die Augen zu und träume.

Abgesehen davon finde ich auch, dass wir davon wegkommen müssen, die Gesamtwirtschaft auf's Auto zu stützen. Ich habe mal wieder keine Lösung wie das gehen soll, aber: Autofahren ist schlecht für's Klima. Ja, ich weiss: "saubere" Autos sind besser als alte Dreckschleudern und der Opelarbeiter will seinen Job behalten und wie soll das alles gehen? Kenne die Argumente, halte sie für berechtigt aber das Problem mit dem knapper werdendem Öl und dem Klima bleibt- trotz des Opelmalochers und seiner Sorgen.
Was die Frage nach einem "Plan B" aufwirft.

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Habt Mut zu träumen!
Im Gegenteil, ohne den Traum von einer besseren Gesellschaft zu hegen und daraus Forderungen abzuleiten wird die Realität nur umso schneller zum Albtraum.

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