Montag, 24. August 2009
Adelante, orale para cenar!
Endlich mal wieder mexikanisch gekocht. Es heißt ja, die mexikanische Küche sei, von der indigenen abgesehen, insgesamt eher eintönig - Chili, Tortillas und das wär´s, wenn auch in unzähligen Versionen, aber so einfach ist das auch wieder nicht. Eine Portion Burritos, das sind Tortillas mit einer Füllung aus Hackfleisch, Salat und einer scharfen Sauce ergeben zusammen mit Gambas, Salat, Safranreis und einigen Dips schon ein ganz fantastisches Essen.





Zunächst köchelt das Hackfleisch mit Tomaten in ener Brühe. Nein, hier wurde niemand ermordet, außer einem unschuldigen und wehrlosen Salat.




Der Topf ist für die frisch befüllten Tortillas nur ein Übergangswohnort, ehe sie korrekt zu Burritos zusammengefaltet werden.





Es entspricht einer jeden revolutionären Strategie, dass man den Massen Zeit lassen muss, um in Wallung und schließlich ins Brodeln zu kommen, und so weit ist es nun.





Da kommt nun der erste Gang, und dann die inzwischen gut zusammengelegten Burritos mit leckeren Dips dazu -nicht, dass die noch jemand für Maultaschen oder Käsenachos hält, der Geschmack ist doch sehr verschieden;-).




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Auf dem letzten Bild,
ist das der Backsteinboden oder ein Kacheltisch? ;-)

Die silberne Teekanne ist jedenfalls eine schöne Anspielung auf gängige Food-Porn-Topoi, wie wir sie aus dem süddeutschen Raum kennen.

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Die Sachen stehen auf dem Boden, weil die anderen noch auf dem Tisch sind. Ich arbeite mich demnächst mal an Nord-Süd-Verhältnissen ab;-)

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An einer Stelle musste ich kurz auflachen (das war nach der Stelle, wo mir der Mund feucht wurde, und auch nach den verschiedenen Stellen, wo ich lächelt), und das war der Moment, wo ich die silberne (echtsilberne...) Teekanne sah. Ich sinnierte ganz kurz a) über Vorbildwirkungen und b) über die Lust am Materiellen auch seitens der revolutionärsten Zeitgenossen, dann darüber, dass ich vielleicht doch ein arger Klugscheißer bin - sogar bei meinen inneren Monologen, diesen Gedanken verfolgte ich aber (erneut) nicht weiter, weil er von einem "So eine schöne Kanne hätte ich wohl auch gerne, auch wenn sie bei mir kaum benutzt werden würde" recht gründlich übertönt wurde.

Also, was ich damit sagen wollte: Eine schöne Kanne!

;-)

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"die Lust am Materiellen auch seitens der revolutionärsten Zeitgenossen"
Was ist denn das für ein komischer Gedanke? Welchen Grund für Revolution sollte es denn geben ohne die Lust am Materiellen, bzw dessen vernünftiger Verteilung? Verteilen so, dass keiner mehr hungert, jeder Zugang zu Wasser hat, keiner mehr fliehen muß.
Das scheint mir sehr materiell.
Außerdem hemmt bekanntlich der Spätkapitalismus die Entwicklung der Produktivkräfte und verschwendet gleichzeitig die schon entwickelten mitsamt der begrenzten Ressourcen. Auch dieser Gedanke möchte mir recht materiell dünken.

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Es ist der immer noch der dem Alten verhaftete Gedanke, radikale Linke müssten a) in Sack und Asche gehen, weil die sogenannten sozialistischen Staaten, die keine waren, die uniformierte Armut zum Programm erhoben hatten, und b) müssten Menschen, die selber für eine gerechtere Menschheit kämpften, für sich bedürfnislos sein. Der Büßer als Vorbild. Genosse aber kommt von genießen, und Brecht hat mit seiner Herr-Keuner-Parabel vom weichen und vom harten Stuhl alles dazu gesagt.

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Trotzdem ist es eine schöne Kanne!

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