Samstag, 20. Februar 2010
Axolotl Overkill
Inzwischen hat DRadio nochmal nachgelegt: Heute wurde von der 18.-Geburtstagsfeier der Helene Hegemann berichtet und davon, wie eine PR-Tante die Wogen zu glätten versuchte nach dem Prinzip "kommuniziert wird nicht". GAU. Aber die Entscheidung für den Literaturpreis wird nicht rückgängig gemacht. Als mir mal jemand eine Seminararbeit abgegeben hatte, in der einzelne Textpassagen auftauchten, die aus dem Netz kopiert waren hatte ich eine 6 gegeben. Aber das Fäuleton hält so etwas für preiswürdig....



http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/politischesfeuilleton/1126026/

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schoener beitrag von ff weyh, danke. das seminararbeitsargument gefaellt mir aber nicht. in der literatur gelten zurecht andere massstaebe als in der wissenschaft, nur sind sie in diesem fall voellig ver-rueckt worden.

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Brecht hat zum Beispiel viel abgekupfert, manches von Shakespeare sei eigentlich im Original von Marlowe, so hört man. Der Unterschied ist aber der: Sowohl der Student als auch die kleine Helene haben nicht kolportiert, nacherzählt, Ideen übernommen, geklaute Inhalte in eigene Texte eingebaut, sondern einfach nur Copy&Paste gemacht. Lediglich fremden Text ohne jede Eigenleistung runterzukopieren hat nichts mehr mit literarischer Freiheit zu tun, ist aber unter Teenagern gerade massenhaft verbreitet (Wikipedia-Ausdrucke als Referate oder Hausarbeitern abzugeben wird gerade an deutschen Schulen massiv betrieben). Damit macht die Hegemann nichts Anderes, als die gängige Betrugsmethode ihrer Altersgruppe im Unterricht auf den Literaturbetrieb zu übertragen. Und darum halte ich die 6 aufrecht;-)

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"Aber das Fäuleton hält so etwas für preiswürdig."

Ja, aus sexuellen Gründen! Die alten Böcke!

Der verlinke Text ist übrigens super, vor allem der letzte Absatz. So issses, und fertig.

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Ja, Tuc, und wir können uns mit dem in der Dinosaurier-Runde derjenigen treffen, die noch herkömmliche Maßstäbe von Literaturkritik überhaupt kennen. Inzwischen sehne ich mich ja echt schon nach dem eigentlich wenig gemochten Marcel Reich-Ranicki, der ruft "Dieses Buch ist schläääächt!".

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Hätte er so nicht gesagt, sondern:

Rrrromaaane von pubertierrenden Gööören interresssiiieren mich nicht!

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danke für den link!
Heute in der TAZ (Verboten)
" (...) Gratulation, Frau Hegemann, zum 18. Geburtstag - und Vorsicht vor Hellmuth Karasack!"

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