Freitag, 25. Juni 2010
Knapp daneben ist auch vorbei
Kürzlich hatte ich eine wunderschöne und supersexy Frau abblitzen lassen. Also nicht absichtlich - ich merkte gar nicht, dass sie mich anbaggerte - sondern durch ignorieren ihrer Grabung. In den letzten Wochen und Monaten war ich so massiv von jungschen Damen angebalzt worden, dass ich die subtileren Signale wohl schon nicht mehr wahrnehme. Die aber war rattig und angelte sich ein anderes Kerlchen. Schade für mich. Jetzt traf ich sie an der roten Ampel wieder. Am Steuer eines Carrera 5. Nicht nur schön und zu haben gewesen, sondern auch noch Geld wie Heu. *seufz*

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Mensch, che, Du Vollidi!

Ich bin - glücklich - seit 15 jahren mit derselben zusammen. Ich würds schon gar nicht mehr erkennen, wenn...

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Idi Amin
Muhammed Ali, Indira Gandhi, Dubcek, Dubcek, Dubcek, Mao Tse Tung, King Kong!

Du hättest mich damals auch haben können und trauerst dieser Tatsache bis heute nach. Turnbeutel, nein, Sackvergesser!

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Na dann ja wohl eher Mösenverpasser. Streut nur Ätznatron in meine Wunden, Ihr Erfolgsmenschen! Dabei hatte ich gerade ein Seminar zum Thema "Was bedeutet Glück?" gegeben. Unglaublich...

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Ich beobachte das ja nun schon einige Jahre (kanns kaum fassen, wie auch immer). Ich glaube, die Heteras dieser Welt haben einfach ein Problem. Zumindest die intelligenteren unter Ihnen wollen einen aufgeklärten Mann, der nicht nur Humor hat, was auf dem Kasten und zu hören kann - er soll dann auch noch alles andere auch noch drauf haben. Ich kenne dich, che, ja hier aus dem Netz als jemand, der auch mal voller Skrupel ist, vor lauter Wald die Bäume nicht sieht, wenn es um Frauen geht. (ich erinnere mich da noch an diese Sache mit dem Anlächeln). Sowas kenne ich auch von anderen Männern, die sich Gedanken machen und was auf dem Kasten haben. Das gehört wohl dazu - in unserer Welt. Wenn also jemand was von dir will, dann eben das ganze Paket, was wohl ab und an auch mal heißt, deutliche Worte sprechen.

Aber keine Sorge, zu Zeiten als ich mir über meine sexuelle Identität noch nicht vollkommen im klaren war und es noch mit "durchschnittlichen" Lesben versuchte, war ich mit noch ganz anderen Phänomen konfrontiert. Wenn du, netbitch als Hetera schon Probleme hast, offensiv zu sein, in der durchschnittlichen Lesbenszene ist das weit schlimmer, zumindest offiziell.

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Das Problem, liebe Somlu, ist ja nicht, dass frau das ganze Paket haben will, sondern davon ausgeht, es bei mir nicht zu bekommen. Diejenigen, mit denen ich auf einer intellektuellen Ebene verkehre und/oder für die ich enge Vertrauensperson bin und die mich als Zuhörer schätzen, können sich normalerweise gar nicht vorstellen, Sex mit mir zu haben - teils, weil sie mir schon so viel von sich geoffenbart haben, dass die Unbefangenheit für einen sexuellen Erstkontakt fehlt, teils, weil ich ihnen aufgrund der Art unseres Verhältnisses als erotisch uninteressant erscheine -platt aber treffend gesagt nicht Tier genug. Dann gibt es zumeist eher zart gestrickte Frauen, die sich in mich verlieben, aber eine Art von Sex wollen, mit der ich wenig anfangen kann - ich bin in sexueller Hinsicht nämlich sehr impulsiv-triebhaft, oft auch mal ruppig, und die mich als beschlagenen Intellektuellen mit liebenswertem Charakter kennen können sich diese Tatsache meist kaum vorstellen. Aus den einen Verhältnissen entwickeln sich regelmäßig jahrelange unglückliche Verliebtheiten, aus denen schließlich extrem stabile platonische Freundschaften hervorgehen, aus den anderen hingegen Techtel von ein paar Wochen Dauer, die folgenlos einschlafen. Und dabei will ich auch das volle Paket.


Ein alter Feund hatte mal gemeint, eigentlich bräuchten wir polygame Verhältnisse mit verschiedenen PartnerInnen für die unterschiedlichen Bedürfnislagen.

BTw und in meiner Altersgruppe suchen die fast alle einen zweiten Ehemann nach Scheidung oder Tod, und ich hänge an einem noch immer szenegeprägten Beziehungsmodell mit Lebensabschnittspartnerschaft mit Verfallsdatum, auch "serielle Monogamie" genannt und bestehe auf getrennten Wohnungen.

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@somlu "Wenn du, netbitch als Hetera schon Probleme hast, offensiv zu sein, in der durchschnittlichen Lesbenszene ist das weit schlimmer, zumindest offiziell." das erstaunt mich nun sehr.Ich hatte ja nur in den Neunzigern Zugang zur Lesbenszene, auch nur dem explizit linksradikalen und tendenziell eher studentisch geprägten Teil davon, aber da war ausgeprägter sexueller Hedonismus und Promiskuität guter Ton, und die Sommer- und Semesteranfangsparties hießen "Frischfleischfeste". Allerdings nicht offiziell, Göttin bewahre!


@che: Ja, und die meisten Frauen in unserem Alter wollen Sicherheit und Geborgenheit, Dinge, die Du weder bieten kannst noch haben willst, und die Twentiesomethings, die sich mit Abenteuer noch locken ließen, müsstest Du in Deinem Alter mit einer Brad-Pit-Figur oder Geld kaufen. Warum die ganzen Ansprüche? Geh in eine Pupasch-Kneipe oder eine Ü30-Disco, geh aus Dir heraus, und mit irgend einer Sekretärin, Frisörin oder Arzthelferin wird schon was klappen. Sei nicht überheblich, auch von denen kannst Du lernen. Zum Poppen reichen die allemal. Das mag jetzt sehr funktionalistisch oder gar menschendiskriminierend klingen, ist aber eigentlich empathisch und lieb gemeint.

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@netbitch, ja, ich las hier im Blog ja schon öfter, dass es anderswo anders zuging. Natürlich war es so, dass in jeder Gruppe irgendwann jede mit jeder etwas hatte aber natürlich war es jedes Mal nur die große Liebe *gähn*. Lesben, die ausdrücklich nur auf One (two, three)-nightstand, wüsten Sex oder dergleichen aus waren, sagten das besser nicht laut. Vielleicht hätte ich woanders studieren sollen, die Lesben aus dem studentischen Umfeld in Frankfurt waren im großen und ganzen ziemlich langweilig.

Andererseits, warst du jemals auf einem Lesbenfrühlingstreffen oder hast du je davon gehört? Die Institution für Lesben in den 90ern? Es war schrecklich. Wer da irgendwie abwich, hatte es echt schwer. Und die Diskussionen über BDSM oder nicht BDSM oder Transfrauen und Männer oder oder oder. Ich meide solche Veranstaltungen inzwischen weiträumig.

Wenn ich jetzt so nachdenke, ist es eigentlich egal, wo ich war, offensive Feminität gar noch gepaart mit ausdrücklichem sexuellen Interesse/sexueller Ausstrahlung und schon gar mit solchen jenseits des "Blümchensex" kam bei Lesben meist (ich kam nicht zu kurz, hab aber auch einiges einstecken müssen) nicht gut an. Egal ob in Frankfurt, Köln oder Berlin.

@Che, das mit der Sicherheit und Geborgenheit war mir nicht klar. Na ja, scheint so ne Tendenz im Leben der meisten zu geben, dass sie mit der Zeit dann doch stabiliere Verhältnisse vorziehen. Was die Sekretärinnen und Frisörinnen angeht, nur zu, lass dich mal überaschen und sei es nur über deine eigene Sicht auf die Welt ;-)

Nachtrag, außerdem der/die passende PartnerIn findet sich meist nicht da wo man sucht. Als ich meine Freundin kennen lernte (wir sind inzwischen 9 Jahre zusammen und werden wohl zusammen alt werden), wollte ich nur ein Abenteuer. So kanns kommen. Blos nichts ernstes. Sie suchte auch nichts ernstes. Während meine letzte große Liebe ein ziemliches Desaster war und mit überhaupt nicht gut tat. Weswegen meine damalige Abneigung gegenüber ernsthaft gemeinten Angeboten.

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Da Netty und ich und zeitweise in den gleichen Kreisen rumgedrückt haben wundere ich mich etwas, denn irgendwie waren da ziemlich spiessig.

Frau war zwar zusammen, aber das schien in der Tendenz (in der Tendenz, nicht immer) eher eine Top Secret Angelegenheit zu sein. Und für eine Reihe war das ganze eher eine politische Einstellung.

Wenn ich mich retrospektiv über etwas amüsieren möchte, dann über eine Info-Veranstaltung zum Thema lesbischer BDSM. Danach war es zeitweise ultra-in, denselben zu haben, zumindest verbal. Oder zumindest die Überlegenheit gegenüber "Vanille" zu verbalisieren.
Damals war ich jung, niedlich und anatomisch absolut ahnungslos. Ich habe wirklich geglaubt, dass das alles so funktionieren würde. Heute weiss ich, dass das dermassen schwere innere Verletzungen zur Folge haben würde, dass die betreffenden Damen wohl eher nicht mit einer "Tass Kaff" in der Hand rumsitzen würden.
Fazit: Sex hat man oder man redet drüber.

Die waren so verdammt leicht zu schockieren. ich hatte mal rote Spitzenwäsche an und da fielen die einbetonierten Mundwinkel.

Sex um des Sexes willens und weil's nett ist? Ein absolutes Unding.

Feminin war irgendwie böse, Lippenstift schon fast eine Kriegserklärung. Wenn man ernsthaft böse Blicke haben wollte ging man in voller Kriegsbemalung ins FrauenLesbenMädchenMigrantinnenCafe.

Ich hatte immer eher den Eindruck, es gäbe so eine Art von Dresscode und eine Tendenz zum Einheitshaarschnitt. Da gab es Ausnahmen, klar, aber das waren halt Ausnahmen.


Ich auch Nachtrag:
ich hatte den Gedanken an Beziehung abgeschlossen. Und wenn, dann bloss nix festes und schon gar nicht zusammenwohnen. Irgendwie gefiel mir das Angebot nicht oder ich gefiel dem Angebot nicht.

Heute bin ich verheiratet und habe 3 Kids. Wir sind seit knapp 10 Jahren zusammen und das kann auch durchaus so bleiben.

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"Feminin war irgendwie böse, Lippenstift schon fast eine Kriegserklärung. Wenn man ernsthaft böse Blicke haben wollte ging man in voller Kriegsbemalung ins FrauenLesbenMädchenMigrantinnenCafe."

Nicht vergessen tiefer Ausschnitt, kurzer Rock und High Heels, lange Haare *g* da habe ich mir von den Lesben am Einlaß jedes mal ein "Das ist aber eine Lesbenveranstaltung" anhören dürfen. Meine beste Freundin damals hatte kurze rote Haare, trug Springerstiefel , enge Jeans und so und eine Hetera. Ich lange Haare, High Heels, usw. und eine "Urlesbe" Auf Frauen/Lebensveranstaltungen haben wir immer mit diesen Images gespielt.

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Ja, Somlu, ich kenne die grauenhaften Frauenlesbenkongresse, die dann, als es gerade darum ging, wie wir uns zu Rostock oder Antifasist Genclic verhalten sollten lieber über Shiatsu-
Massagen, Hexenkult und Transgender diskutierten. Meinen eigenen Nick verdanke ich übrigens z.T. meinem dammaligen Outfit: High Heels im Sinne von hochhackigen Dr.Martens, Strapse, Minirock, Lederjacke. Ich gehörte zu den Riot Girls, die sowohl mit dem traditionellen Feminismus als auch dem gemischtgruppigen Autonomentum brachen, eine besondere Art von Hipsterinnen.


@Cassie, im JUZI-Frauinnenetc.-Café war ich nie, mein Bezugspunkt war das autonome Frauenzentrum, welches 1993 dicht gemacht und sofort abgerissen wurde und so einige Tagungstreffs in der Göttinger und Kasselaner Umgebung, auch die Papiermühle in Adelebsen. Ich erlebte die Szenelesben als rigoros, selbstzentriert und aggressiv nach außen ("Wir müssen die Aktion hart durchziehen, nicht, dass die Schwanzlutscherinnen wieder was verwässern") und in so einer Art Dauerpartystimmung nach innen, was aber auch nur den Very-Inner-Circle betraf.

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Ich spiele ja immer noch mit dem Gedanken, irgendwann mal in meinem schicksten Konferenz-Aufzug in's wie-es-auch-immer-jetzt-heisst-Cafe im Juzi zu gehen, einen Kaffee zu bestellen und einfach mal im ausgelegten Infomaterial zu stöbern. Mal schau'n, was passiert :)

Ich habe nie so richtig begriffen, warum man als Szenelesbe keine langen Haare haben durfte. Wenn man das mal ganz radikal runterkocht ist eine Lesbe eine Frau, die sich von anderen Frauen angezogen fühlt. Und ich persönlich mag ja lange Haare, würde sie also auch an meiner Freundin hübsch finden.

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Also, damals waren die nicht alle kurzhaarig, gab da Eine, die wegen ihrer Lockenpracht berühmt war. Aber ich glaube, wir bewegen uns in unterschiedlichen Altersgruppen. Die von mir Gemeinten waren 1993 so zwischen 25 und 32, eigentlich niemand jünger.

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Ja, die berühmte Ausnahme. Dunkelbraun bis schwarz und so dicht, dass man nur neidisch werden konnte, oder? Die hat sie übrigens immer noch- ich sah sie vor 4 Wochen als wir in Gö waren.

Da gab es ein paar Ältere, die von einem Haufen jüngerer imitiert wurden. Eine von ihnen hiess zwischendurch nur noch "die Politlesbenazubi" wobei trotz des offensiv lesbischen Auftretens sich niemand, den ich kannte, daran erinnern konnte, das Mädel schon mal inniger mit IRGENDJEMANDEN, ganz gleich welches Genders, gesehen zu haben. Typ festbetonierte Mundwinkel halt.
Und die hatten allesamt diesen Einheitshaarschnitt.

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Hellblond, heute so um die 50.

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vertikal herausgefordert?

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*Gacker* Das ist halt der Altersunterschied. Obwohl wir uns annähernd in der selben Szene bewegten, war ich immer erstaunt bis belustigt, wenn Du über Erlebnisse mit aus Deiner Sicht "Szenegrößen" berichtetest, weil ich die meist nicht kannte, und wenn ich sie kannte diese für mich eher so ein paar Auch-dabei-Kiddies waren. Außer innerhalb des unmittelbaren beidseitigen persönlichen Bekanntenkreises natürlich. Ich glaube zu ahnen, wen NB da meint, und wenn das richtig ist, lebt die seit mindestens einem Jahrzehnt nicht mehr in GÖ;-)

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hey, die Dame, welche als Vorbild für die Nachwuchsgeneration fungierte war mindestens 35 damals! Also steinalt!!! Die kannte wahrscheinlich Sappho persönlich! Obwohl sie Sappho wahrscheinlich nicht knackig genug gewesen war. Dieser Haarschnitt war wahrscheinlich eine Trotzreaktion auf Sapphos Ablehnung!

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Also dann doch wieder eine überbewertete Hupfdohle;-)

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