Dienstag, 14. September 2010
Zur Ehrung des Mohamed Karrikaturisten
schreibt Bernd Hennigsen in der Süddeutschen:

"Eine Ehrung von Kurt Westergaard ist eine Ehrung für Jyllands-Posten, ist eine Ehrung für die Dänische Volkspartei, ist eine Ehrung für das xenophobische Milieu in Dänemark und Skandinavien. Kann sein, dass eine solche rechtspopulistische Bewegung nach der schwedischen Reichstagswahl am kommenden Sonntag auch die Politik dort bestimmen wird. In Norwegen sind die Rechtspopulisten zweitstärkste Fraktion im Parlament. Auf kommunaler Ebene bestimmen sie in allen skandinavischen Ländern bereits seit Jahren die Politik mit."

Danke, Momorulez, für den Link!

http://www.sueddeutsche.de/politik/rechtspopulisten-in-skandinavien-wo-westergaard-zu-hause-ist-1.999386

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zur ergänzung:
http://de.wikipedia.org/wiki/Jyllands-Posten

"Das Blatt stellt sich vor allem gegen die traditionell tolerante Haltung "Kopenhagens" in gesellschaftspolitischen Fragen und dessen Haltung zur 68er-Bewegung und ihren Folgen, versteht sich also als wertkonservativ. So lehnte sie z.B. 2003 ab, Jesuskarikaturen abzudrucken, da diese die Leserschaft beleidigen würden."

Wahnsinn!

Man kann darüber reden, wie weit Religionskritik gehen "darf". Meine persönliche Haltung: Ich habe nix gegen Karrikaturen, die Jesus am Kreuz zeigen mit der Bild-Unterschrift "Masochismus ist heilbar"... Ich selber würde so etwas aber nicht tun. Ich sehe keinen Sinn darin, Menschen, denen Religion etwas bedeutet, zu beleidigen. Aber natürlich gilt hier Meinungsfreiheit. Insofern bin ich Pro-Westergaard. Allerdings ekelt es mich an, dass er zum Märtyrer der Meinungsfreiheit ausgerufen wird. Denn das ist er nicht.

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Abgesehen davon, k-u-k:
Es fällt auf, daß gerade in solchen Staaten am meisten und lautstärksten gegen die Mohammed-Karikaturen demonstriert wird, in denen Demonstrationen sonst normalerweise unüblich sind. Zum Beispiel Syrien. Man darf also wohl davon ausgehen, daß sie staatlich angeordnet sind.

Womit ich wieder bei meiner These bin: Extremisten bedürfen einander gegenseitig, um in den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses zu gelangen. Die gelangweilte Öffentlichkeit interessiert sich für Gegensatz und Widerspruch, aber nicht für Konsens.

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