Donnerstag, 31. Mai 2012
Stoppt die Massaker in Syrien! Aufruf von Avaaz
che2001, 19:43h
Liebe Freundinnen und Freunde,
Ein Bild zeigt die blutigen Körper von Dutzenden unschuldiger Kinder, die vom syrischen Regime brutal ermordet wurden. Als Mutter kann ich dieses Bild kaum ertragen, aber ich weiß, dass wir nicht wegsehen dürfen – und dass wir dieses Morden beenden können. Unsere Regierungen entscheiden derzeit darüber, was man tun kann. Wenn wir sie nicht zum Handeln aufrufen, wird es bei händeringender Diplomatie bleiben. Unterzeichnen Sie die Petition, damit umgehend Tausende UN-Beobachter zum Schutz der Menschen in alle Regionen Syriens entsandt werden.
die Bilder aus Al Houla in Syrien vom vergangenen Freitag sind fast zu brutal, um sie überhaupt anzusehen. Ich habe eine 5 Jahre alte Tochter, und ich weiß, dass es nur der Zufall des Geburtsortes ist, der sie von diesem Horror trennt. Doch dieser Schock hat dazu geführt, dass ich heute diese E-Mail schreibe, weil ich weiß, dass wir alle zusammen etwas tun können, um dieses Grauen zu beenden.
Dutzende blutverschmierte Kinder, die Gesichter voller Angst vor dem drohenden Tod – ihre unschuldigen, leblosen Körper sprechen von einem unsäglichen Massaker. Diese Kinder wurden dahingeschlachtet von Männern, die den strikten Befehl hatten, Terror zu sähen. Doch alles, was die Diplomatie bislang erreicht hat, ist, dass ein paar UN-Beobachter die Gewalt „beobachten". Nun weisen Regierungen in aller Welt syrische Botschafter aus, doch wenn wir kein grundlegendes und starkes Handeln fordern, bleibt es bei diesen diplomatischen Halbherzigkeiten.
Zur Zeit berät die UN gerade, was man tun kann. Wenn es in ganz Syrien eine starke internationale Präsenz gäbe, mit dem Mandat, Zivilisten zu schützen, könnten wir die schlimmsten Massaker verhindern, während die Staatschefs sich bemühen könnten, den Konflikt auf politischer Ebene zu lösen. Ich kann keine weiteren Bilder dieser Art sehen, ohne es in die Welt hinaus zu schreien. Aber um die Gewalt zu beenden, müssen wir alle zusammenstehen, und mit einer gemeinsamen Stimme Schutz für diese Kinder und ihre Familien fordern. Klicken Sie hier, um die UN zum Handeln aufzufordern und senden Sie diese Nachricht dann an alle, die Sie kennen:
http://www.avaaz.org/de/syria_will_the_world_look_away_c/?vl
Der Tod eines Kindes ist immer eine Tragödie. Die UN sagt, dass bei dem Angriff 108 Menschen ums Leben gekommen sind, 49 davon Kinder unter 10. Das jüngste Opfer war ein 2 Jahre altes Mädchen. 90% der Einwohner von Al Houla sind aus ihren Häusern geflohen. Als ich meine Tochter gestern Abend zu Bett gebracht habe, habe ich versucht, mir vorzustellen, was die Mütter und Väter, und die Großeltern dieser Kinder empfinden. Allein der Schmerz und die Verzweiflung sind unvorstellbar, doch es gibt auch einen enormen Zorn und einen abgrundtiefen Hass gegen die, die das getan haben. Wenn wir nicht alle zusammenstehen, um die Angriffe gegen die Menschen in Syrien zu stoppen, wird der Kreislauf der Gewalt nicht enden.
Vergessen wir nicht: Dieses Blutbad begann vor über einem Jahr, als Tausende Menschen auf die Straßen gingen, um friedlich – wie ihre Brüder und Schwestern in der gesamten Region – für Freiheit und Demokratie zu demonstrieren. Doch das Regime antwortete mit Brutalität und Gewalt – mit Mord, Folter, Verschleppung und mit der Belagerung ganzer Städte. Die internationale Gemeinschaft griff nicht ein, und ließ zu, dass politische Erwägungen unsere Verantwortung zum Schutz der Menschen unterminierten. Dann griffen einige verzweifelt zu den Waffen, um ihre Familien zu schützen und sich gegen die Unterdrückung zu wehren. Jetzt ist es ein bewaffneter Konflikt – und wenn die Welt weiterhin nichts unternimmt, wird dieser zu einem ausgewachsenen Bürgerkrieg, der Generationen andauern und solch extreme Arten von Terror hervorrufen kann, wie wir ihn uns in unseren schlimmsten Albträumen nicht vorstellen können.
Wenn Dutzende Kinder kaltblütig von der Armee und deren Milizen ermordet werden – dann ist es Zeit für ernsthafte Maßnahmen. Assad, seine Schergen und seine blutdürstige Armee müssen zur Rechenschaft gezogen und die Menschen in Syrien geschützt werden. Nichts von dem, was die internationale Gemeinschaft bislang getan hat, konnte Assad von seinem mörderischen Griff nach der Macht abhalten. Die wenigen UN-Beobachter vor Ort konnten die Morde in Al Houla nicht verhindern – das einzige, was sie tun konnten, war, die kleinen Körper zu zählen. Doch wenn wir Hunderte von Beobachtern in jede der vierzehn Regionen Syriens entsenden – dann würden es sich Assads Mörder zweimal überlegen.
Die Welt hat in Srebrenica weggeschaut, und sie hat in Ruanda weggeschaut. Wenn wir heute alle reagieren – können wir sicherstellen, dass der tragische Tod dieser Kinder zum Wendepunkt wird, an dem wir alle überall sagen: JETZT IST ES GENUG! Doch wenn wir uns abwenden, dann tun es auch unsere Politiker. Vereinen wir unsere Stimmen in aller Welt und sorgen wir dafür, dass die Politiker unseren Aufschrei nicht überhören können. Aus Respekt für diese armen Kinder und ihre Familien: Klicken Sie hier, um sich an dem weltweiten Aufruf für eine massive UN-Präsenz in Syrien zu beteiligen!
http://www.avaaz.org/de/syria_will_the_world_look_away_c/?vl ;
Die Avaaz-Gemeinschaft steht den Menschen in Syrien seit fünfzehn Monaten zur Seite, prangert das syrische Regime an, fordert Sanktionen, unterstützt Gemeinschaften in ganzen Land mit Hilfsgütern und versorgt Bürgerjournalisten mit der nötigen Ausrüstung, damit diese über die Gewalt berichten können. Machen wir heute das Massaker von Al Houla zum Wendepunkt und bestehen wir darauf, dass unsere Regierungen nicht länger den Blick abwenden und den Menschen in Syrien nicht weiter den Rücken zukehren.
In tiefer Trauer und voller Entschlossenheit,
Alice und das gesamte Avaaz-Team.
WEITERE INFORMATIONEN
Massaker an Kindern schockiert die Welt (Spiegel)
http://www.spiegel.de/politik/ausland/massaker-an-kindern-im-syrischen-hula-schockiert-die-welt-a-835463.html
Annan äußert sich in Syrien "schockiert" über Massaker (Stern)
http://www.stern.de/news2/aktuell/annan-aeussert-sich-in-syrien-schockiert-ueber-massaker-1833387.html
UNO-Beobachter sprechen von 108 Toten und 300 Verletzten in Hula (Swissinfo)
http://www.swissinfo.ch/ger/news/newsticker/international/UNO-Beobachter_sprechen_von_108_Toten_und_300_Verletzten_in_Hula.html?cid=32774428
Syrische Botschafter ausgewiesen
http://oe1.orf.at/artikel/306095
UNO nach Massaker in Syrien weiter blockiert (Schweizer Fernsehen)
http://www.tagesschau.sf.tv/Nachrichten/Archiv/2012/05/31/International/UNO-nach-Massaker-in-Syrien-weiter-blockiert
Die Welt schaut nur zu (Spiegel)
http://www.spiegel.de/politik/ausland/uno-sicherheitsrat-hilflos-im-syrien-konflikt-a-836135.html
Ein Bild zeigt die blutigen Körper von Dutzenden unschuldiger Kinder, die vom syrischen Regime brutal ermordet wurden. Als Mutter kann ich dieses Bild kaum ertragen, aber ich weiß, dass wir nicht wegsehen dürfen – und dass wir dieses Morden beenden können. Unsere Regierungen entscheiden derzeit darüber, was man tun kann. Wenn wir sie nicht zum Handeln aufrufen, wird es bei händeringender Diplomatie bleiben. Unterzeichnen Sie die Petition, damit umgehend Tausende UN-Beobachter zum Schutz der Menschen in alle Regionen Syriens entsandt werden.
die Bilder aus Al Houla in Syrien vom vergangenen Freitag sind fast zu brutal, um sie überhaupt anzusehen. Ich habe eine 5 Jahre alte Tochter, und ich weiß, dass es nur der Zufall des Geburtsortes ist, der sie von diesem Horror trennt. Doch dieser Schock hat dazu geführt, dass ich heute diese E-Mail schreibe, weil ich weiß, dass wir alle zusammen etwas tun können, um dieses Grauen zu beenden.
Dutzende blutverschmierte Kinder, die Gesichter voller Angst vor dem drohenden Tod – ihre unschuldigen, leblosen Körper sprechen von einem unsäglichen Massaker. Diese Kinder wurden dahingeschlachtet von Männern, die den strikten Befehl hatten, Terror zu sähen. Doch alles, was die Diplomatie bislang erreicht hat, ist, dass ein paar UN-Beobachter die Gewalt „beobachten". Nun weisen Regierungen in aller Welt syrische Botschafter aus, doch wenn wir kein grundlegendes und starkes Handeln fordern, bleibt es bei diesen diplomatischen Halbherzigkeiten.
Zur Zeit berät die UN gerade, was man tun kann. Wenn es in ganz Syrien eine starke internationale Präsenz gäbe, mit dem Mandat, Zivilisten zu schützen, könnten wir die schlimmsten Massaker verhindern, während die Staatschefs sich bemühen könnten, den Konflikt auf politischer Ebene zu lösen. Ich kann keine weiteren Bilder dieser Art sehen, ohne es in die Welt hinaus zu schreien. Aber um die Gewalt zu beenden, müssen wir alle zusammenstehen, und mit einer gemeinsamen Stimme Schutz für diese Kinder und ihre Familien fordern. Klicken Sie hier, um die UN zum Handeln aufzufordern und senden Sie diese Nachricht dann an alle, die Sie kennen:
http://www.avaaz.org/de/syria_will_the_world_look_away_c/?vl
Der Tod eines Kindes ist immer eine Tragödie. Die UN sagt, dass bei dem Angriff 108 Menschen ums Leben gekommen sind, 49 davon Kinder unter 10. Das jüngste Opfer war ein 2 Jahre altes Mädchen. 90% der Einwohner von Al Houla sind aus ihren Häusern geflohen. Als ich meine Tochter gestern Abend zu Bett gebracht habe, habe ich versucht, mir vorzustellen, was die Mütter und Väter, und die Großeltern dieser Kinder empfinden. Allein der Schmerz und die Verzweiflung sind unvorstellbar, doch es gibt auch einen enormen Zorn und einen abgrundtiefen Hass gegen die, die das getan haben. Wenn wir nicht alle zusammenstehen, um die Angriffe gegen die Menschen in Syrien zu stoppen, wird der Kreislauf der Gewalt nicht enden.
Vergessen wir nicht: Dieses Blutbad begann vor über einem Jahr, als Tausende Menschen auf die Straßen gingen, um friedlich – wie ihre Brüder und Schwestern in der gesamten Region – für Freiheit und Demokratie zu demonstrieren. Doch das Regime antwortete mit Brutalität und Gewalt – mit Mord, Folter, Verschleppung und mit der Belagerung ganzer Städte. Die internationale Gemeinschaft griff nicht ein, und ließ zu, dass politische Erwägungen unsere Verantwortung zum Schutz der Menschen unterminierten. Dann griffen einige verzweifelt zu den Waffen, um ihre Familien zu schützen und sich gegen die Unterdrückung zu wehren. Jetzt ist es ein bewaffneter Konflikt – und wenn die Welt weiterhin nichts unternimmt, wird dieser zu einem ausgewachsenen Bürgerkrieg, der Generationen andauern und solch extreme Arten von Terror hervorrufen kann, wie wir ihn uns in unseren schlimmsten Albträumen nicht vorstellen können.
Wenn Dutzende Kinder kaltblütig von der Armee und deren Milizen ermordet werden – dann ist es Zeit für ernsthafte Maßnahmen. Assad, seine Schergen und seine blutdürstige Armee müssen zur Rechenschaft gezogen und die Menschen in Syrien geschützt werden. Nichts von dem, was die internationale Gemeinschaft bislang getan hat, konnte Assad von seinem mörderischen Griff nach der Macht abhalten. Die wenigen UN-Beobachter vor Ort konnten die Morde in Al Houla nicht verhindern – das einzige, was sie tun konnten, war, die kleinen Körper zu zählen. Doch wenn wir Hunderte von Beobachtern in jede der vierzehn Regionen Syriens entsenden – dann würden es sich Assads Mörder zweimal überlegen.
Die Welt hat in Srebrenica weggeschaut, und sie hat in Ruanda weggeschaut. Wenn wir heute alle reagieren – können wir sicherstellen, dass der tragische Tod dieser Kinder zum Wendepunkt wird, an dem wir alle überall sagen: JETZT IST ES GENUG! Doch wenn wir uns abwenden, dann tun es auch unsere Politiker. Vereinen wir unsere Stimmen in aller Welt und sorgen wir dafür, dass die Politiker unseren Aufschrei nicht überhören können. Aus Respekt für diese armen Kinder und ihre Familien: Klicken Sie hier, um sich an dem weltweiten Aufruf für eine massive UN-Präsenz in Syrien zu beteiligen!
http://www.avaaz.org/de/syria_will_the_world_look_away_c/?vl ;
Die Avaaz-Gemeinschaft steht den Menschen in Syrien seit fünfzehn Monaten zur Seite, prangert das syrische Regime an, fordert Sanktionen, unterstützt Gemeinschaften in ganzen Land mit Hilfsgütern und versorgt Bürgerjournalisten mit der nötigen Ausrüstung, damit diese über die Gewalt berichten können. Machen wir heute das Massaker von Al Houla zum Wendepunkt und bestehen wir darauf, dass unsere Regierungen nicht länger den Blick abwenden und den Menschen in Syrien nicht weiter den Rücken zukehren.
In tiefer Trauer und voller Entschlossenheit,
Alice und das gesamte Avaaz-Team.
WEITERE INFORMATIONEN
Massaker an Kindern schockiert die Welt (Spiegel)
http://www.spiegel.de/politik/ausland/massaker-an-kindern-im-syrischen-hula-schockiert-die-welt-a-835463.html
Annan äußert sich in Syrien "schockiert" über Massaker (Stern)
http://www.stern.de/news2/aktuell/annan-aeussert-sich-in-syrien-schockiert-ueber-massaker-1833387.html
UNO-Beobachter sprechen von 108 Toten und 300 Verletzten in Hula (Swissinfo)
http://www.swissinfo.ch/ger/news/newsticker/international/UNO-Beobachter_sprechen_von_108_Toten_und_300_Verletzten_in_Hula.html?cid=32774428
Syrische Botschafter ausgewiesen
http://oe1.orf.at/artikel/306095
UNO nach Massaker in Syrien weiter blockiert (Schweizer Fernsehen)
http://www.tagesschau.sf.tv/Nachrichten/Archiv/2012/05/31/International/UNO-nach-Massaker-in-Syrien-weiter-blockiert
Die Welt schaut nur zu (Spiegel)
http://www.spiegel.de/politik/ausland/uno-sicherheitsrat-hilflos-im-syrien-konflikt-a-836135.html
... comment
tuc,
Donnerstag, 31. Mai 2012, 22:21
Aus dem Spiegel:
"Syriens Diktator Assad lässt die eigene Bevölkerung liquidieren, die Weltgemeinschaft sieht tatenlos zu."
Aber das stimmt doch gar nicht?
Die pro-westlichen Aufständischen sind doch gut bewaffnet worden? (Zum Ärger der Opposition übrigens.)
Und ob die Berichte, dass ausländische Söldner und "Berater" im Land sind falsch sind? Wohlgemerkt nicht nur Iraner, sondern auch Westler?
Ich neige zu dieser These: Der syrische Bürgerkrieg ist ein Stellvertreterkrieg zwischen "dem Westen" und dem Iran geworden. Eskaliert wurde die Situation von Teilen des Regimes, aber auch von Teilen der Opposition. Vor allem von der Opposition, die ihre Hauptquartiere im Ausland hat.
Das ist ja vor allem die Lesart derjenigen, die von vor Ort berichtet haben.
Die Welt schaut nicht zu. Die Welt ist mittendrin statt nur dabei.
"Syriens Diktator Assad lässt die eigene Bevölkerung liquidieren, die Weltgemeinschaft sieht tatenlos zu."
Aber das stimmt doch gar nicht?
Die pro-westlichen Aufständischen sind doch gut bewaffnet worden? (Zum Ärger der Opposition übrigens.)
Und ob die Berichte, dass ausländische Söldner und "Berater" im Land sind falsch sind? Wohlgemerkt nicht nur Iraner, sondern auch Westler?
Ich neige zu dieser These: Der syrische Bürgerkrieg ist ein Stellvertreterkrieg zwischen "dem Westen" und dem Iran geworden. Eskaliert wurde die Situation von Teilen des Regimes, aber auch von Teilen der Opposition. Vor allem von der Opposition, die ihre Hauptquartiere im Ausland hat.
Das ist ja vor allem die Lesart derjenigen, die von vor Ort berichtet haben.
Die Welt schaut nicht zu. Die Welt ist mittendrin statt nur dabei.
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che2001,
Freitag, 1. Juni 2012, 01:37
Demzufolge also klassischer imperialistischer Stellvertreterkrieg?
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koogleschreiber,
Freitag, 1. Juni 2012, 07:54
Die Kriege um den fruchtbaren Halbmond sind legendär, seit Urzeiten gilt: Wer ihn beherrscht, beherrscht die Welt. Kann man ihn nicht beherrschen, sorge man für ein Patt auf möglichst niedrigem Niveau. Kein imperialistischer Stellvertreterkrieg, eher ein imperialistischer Sitz- und Ausblutungskrieg.
Der Kampf der Widerständler scheint legitim und ehrenvoll, ihre politischen Ziele aber bestenfalls dubios. Die störrischen Russen haben gar nicht so unrecht mit ihrer Ablehnung einer bewaffneten Intervention. Diese käme auch nicht viel billiger als die Ausschaltung Saddam Husseins und es ist sehr fragwürdig, ob Europa das finanziell überhaupt verkraften könnte.
Ein Patt mit Syriens Verbündeten Iran herzustellen ist weitaus billiger. Der Iran kann dabei nur verlieren, Assad kann dabei nur verlieren, ebenso die Widerständler. Mit den unvermeidlichen Verlierern wird man am Ende so oder so leichtes Spiel haben.
Der Kampf der Widerständler scheint legitim und ehrenvoll, ihre politischen Ziele aber bestenfalls dubios. Die störrischen Russen haben gar nicht so unrecht mit ihrer Ablehnung einer bewaffneten Intervention. Diese käme auch nicht viel billiger als die Ausschaltung Saddam Husseins und es ist sehr fragwürdig, ob Europa das finanziell überhaupt verkraften könnte.
Ein Patt mit Syriens Verbündeten Iran herzustellen ist weitaus billiger. Der Iran kann dabei nur verlieren, Assad kann dabei nur verlieren, ebenso die Widerständler. Mit den unvermeidlichen Verlierern wird man am Ende so oder so leichtes Spiel haben.
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che2001,
Samstag, 2. Juni 2012, 02:31
Danke!
Das zeigt sehr deutlich die Schwierigkeiten und Perspektiven auf.
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lemmy caution,
Samstag, 2. Juni 2012, 12:08
absolute Weltklasse der Link mit dem Interview mit Abdalaziz al-Khair
Hallo,
wichtige Punkte, die für all jene "Schwellenländer" gelten. Also mehr als die halbe Welt-Bevölkerung (Nahost, China, Indien, Thailand, Südamerika, etc.).
Die Neoliberalen verkauften die wirtschaftliche Öffnung als Werkzeug des demokratischen Wandels und der Eindämmung des in praktisch all diesen Ländern im Vergleich zu uns höheren endemischen Korruptionsniveaus.
Das funktioniert so wenig wie der noch schlechtere Scherz namens trickle-down-efect.
Tatsächlich läuft das Spiel so, dass es überall einer lokalen Elite gelingt, sich einen stark übermässigen Anteil der Effizienzgewinne aus stärkerer Partizipation an der Weltwirtschaft zu sichern. Und zwar in so stark unterschiedlichen Geschichten wie China, Syrien und Chile. Beim Aufholen früherer Phasen wie etwa Deutschland, Japan, Taiwan oder Südkorea waren die Früchte der besseren Inwertsetzung(*1) der jeweiligen Ökonomien für die Weltwirtschaft deutlich gerechter innerhalb der Aufholer-Gesellschaften verteilt. Insbesondere entstand eine selbstbewußte Mittelschicht.
Aus meiner Sicht stellt diese Konstellation die wichtigste Erklärung für den arabischen Frühling dar. Und mehr... es wirkt parallel auf China, Thailand, Südamerika, Arabien und Indien.
Der deutlich geschwächte Westen sollte und müßte da aus meiner Sicht - trotz all unserer eigenen sozialen Schieflagen - deutlich selbstbewußter auftreten, auch wenn man dadurch selbst Vorteile aus unserer aktuellen Globalisierungs-Phase verlieren: Zu sagen: Liebe Schwellenländern, verstärkt eure Bemühungen in einer gerechteren Verteilung.
Chile ist ein sehr frühes Beispiel für diese Weltmarktintegration mit der Hoffnung, dass eine hinreichend soziale Verteilung der Markt schon besorgt und dort wird der so generierte Alptraum mit zunehmend wacheren Verstand wahrgenommen. Wer Kastilisch verstehen kann, suche Parisi auf youtube. Sozusagen die wöchentliche Totenglocke für das gloriose chilenische System auf einem Privatsender von einem nicht-marxistischen Ökonomen.
Parisi sagt so Sachen wie: "In 10 Jahren wird Chile im Durchschnitt ein entwickeltes Land sein. Die oberen 20% werden wie in Luxemburg leben, die unteren 50% wie im Kongo. Ich möchte nicht, dass meine Tochter in so einem Land aufwächst." Bewußt verpackt als Programm an ein Massenpublikum von einem privaten Fernsehsender, dessen Werbeeinnahmen von hohen Zuschauerzahlen abhängen.
Und DIESE DYNAMIK hat auch die Wucht der arabischen Aufstände gelöst.
Und hört auf mit der Folklore von wegen Geopolitik, Stellvertreterkriege des Westens, etc. Das ist etwas ganz anderes. Ihr seid Opfer des Schleiers eurer eigenen durchnächtigten Theorien.
(*1) bewußte Provokation
wichtige Punkte, die für all jene "Schwellenländer" gelten. Also mehr als die halbe Welt-Bevölkerung (Nahost, China, Indien, Thailand, Südamerika, etc.).
Second, the economic policies of liberalization for private capital adopted since the early 1990s. Under the pressure of the World Bank and other international financial institutions, the doors for Arab and foreign capital were opened. After 2000, these policies were further accelerated. The role of the state in the economy receded in favour of private capital. A new partnership between the new economic elites close to the ruling power and Arab and international capital developed. This opening, however, has been selective and sometimes even random. As these changes began to accumulate, the productive sectors were weakened. These structural deformations of the Syrian economy, which already present before, increased dependence on the world market. This came to the detriment of the lower and middle classes, who before had least to a certain extent secure employment and state welfare.DAS IST DAS THEMA.
Die Neoliberalen verkauften die wirtschaftliche Öffnung als Werkzeug des demokratischen Wandels und der Eindämmung des in praktisch all diesen Ländern im Vergleich zu uns höheren endemischen Korruptionsniveaus.
Das funktioniert so wenig wie der noch schlechtere Scherz namens trickle-down-efect.
Tatsächlich läuft das Spiel so, dass es überall einer lokalen Elite gelingt, sich einen stark übermässigen Anteil der Effizienzgewinne aus stärkerer Partizipation an der Weltwirtschaft zu sichern. Und zwar in so stark unterschiedlichen Geschichten wie China, Syrien und Chile. Beim Aufholen früherer Phasen wie etwa Deutschland, Japan, Taiwan oder Südkorea waren die Früchte der besseren Inwertsetzung(*1) der jeweiligen Ökonomien für die Weltwirtschaft deutlich gerechter innerhalb der Aufholer-Gesellschaften verteilt. Insbesondere entstand eine selbstbewußte Mittelschicht.
Aus meiner Sicht stellt diese Konstellation die wichtigste Erklärung für den arabischen Frühling dar. Und mehr... es wirkt parallel auf China, Thailand, Südamerika, Arabien und Indien.
Der deutlich geschwächte Westen sollte und müßte da aus meiner Sicht - trotz all unserer eigenen sozialen Schieflagen - deutlich selbstbewußter auftreten, auch wenn man dadurch selbst Vorteile aus unserer aktuellen Globalisierungs-Phase verlieren: Zu sagen: Liebe Schwellenländern, verstärkt eure Bemühungen in einer gerechteren Verteilung.
Chile ist ein sehr frühes Beispiel für diese Weltmarktintegration mit der Hoffnung, dass eine hinreichend soziale Verteilung der Markt schon besorgt und dort wird der so generierte Alptraum mit zunehmend wacheren Verstand wahrgenommen. Wer Kastilisch verstehen kann, suche Parisi auf youtube. Sozusagen die wöchentliche Totenglocke für das gloriose chilenische System auf einem Privatsender von einem nicht-marxistischen Ökonomen.
Parisi sagt so Sachen wie: "In 10 Jahren wird Chile im Durchschnitt ein entwickeltes Land sein. Die oberen 20% werden wie in Luxemburg leben, die unteren 50% wie im Kongo. Ich möchte nicht, dass meine Tochter in so einem Land aufwächst." Bewußt verpackt als Programm an ein Massenpublikum von einem privaten Fernsehsender, dessen Werbeeinnahmen von hohen Zuschauerzahlen abhängen.
Und DIESE DYNAMIK hat auch die Wucht der arabischen Aufstände gelöst.
Und hört auf mit der Folklore von wegen Geopolitik, Stellvertreterkriege des Westens, etc. Das ist etwas ganz anderes. Ihr seid Opfer des Schleiers eurer eigenen durchnächtigten Theorien.
(*1) bewußte Provokation
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che2001,
Samstag, 2. Juni 2012, 16:52
Vielleicht nimmst Du einfach mal Kenntnis von dem, was ich hier seit Jahren schreibe
Dann sollte Dir nämlich klar sein, dass ich Begrifflichkeiten wie "Imperialismus" in einem ganz anderen Kontext verwende, als es noch in den Zeiten der Blockkonfrontation und des Kalten Krieges gebräuchlich war. Es gibt nicht nur einen Neuen antiimperialismus, der hat auch einen neuen Imperialismusbegriff. Grob gesprochen wird dieser durch die Vektoren Kapitalverhältnis/Klassenwiderspruch/Produktivkraftentwicklung - Patriarchat/Sexismus/Heteronormativität und Rassismus/Ethnozentrik/Nationalismus/Chauvinismus aufrechterhalten. Ansonsten stimme ich DeinerAnalyse/Betrachtung ja zu.
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lemmy caution,
Samstag, 2. Juni 2012, 19:53
Ich meinte auch tuc und nicht dich. In jedem Fall findet man auf deinem blog Links wie jenen und das ist auch gut so.
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tuc,
Samstag, 2. Juni 2012, 22:37
"Und hört auf mit der Folklore von wegen Geopolitik, Stellvertreterkriege des Westens, etc. Das ist etwas ganz anderes. Ihr seid Opfer des Schleiers eurer eigenen durchnächtigten Theorien."
Ich hab die letzten Nächte ganz gut geschlafen, danke.
Hast Du auch Argumente dafür, dass es keinen Stellvertreterkrieg gibt oder geben kann?
Ich meine - so richtige?
PS:Ich glaube, Lemmy hatte einfach meinen Beitrag nicht richtig verstanden. Es geht mir nicht darum, den arabischen Frühling als Gegenstand geostrategischer Ränkespiele zu sehen. Das Gegenteil ist der Fall. Ich glaube, dass ausnahmlos alle nationalen und internationalen Akteure vollkommen überrascht von den Ergnissen der letzten 18 Monate waren.
ABER: Hier geht es ja grade um die AKTUELLEN Entwicklungen in Syrien. Und dort wird eben der Konflikt von aussenstehenden Mächten instrumentalisiert. Wer das nicht sieht, muss wirklich blind sein, sorry.
Und den Avaaz-Aufruf halte ich in dem Zusammenhang schlicht und einfach für naiv.
Ich hab die letzten Nächte ganz gut geschlafen, danke.
Hast Du auch Argumente dafür, dass es keinen Stellvertreterkrieg gibt oder geben kann?
Ich meine - so richtige?
PS:Ich glaube, Lemmy hatte einfach meinen Beitrag nicht richtig verstanden. Es geht mir nicht darum, den arabischen Frühling als Gegenstand geostrategischer Ränkespiele zu sehen. Das Gegenteil ist der Fall. Ich glaube, dass ausnahmlos alle nationalen und internationalen Akteure vollkommen überrascht von den Ergnissen der letzten 18 Monate waren.
ABER: Hier geht es ja grade um die AKTUELLEN Entwicklungen in Syrien. Und dort wird eben der Konflikt von aussenstehenden Mächten instrumentalisiert. Wer das nicht sieht, muss wirklich blind sein, sorry.
Und den Avaaz-Aufruf halte ich in dem Zusammenhang schlicht und einfach für naiv.
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lemmy caution,
Sonntag, 3. Juni 2012, 09:08
Der Abdalaziz al-Khair sagt im Interview etwas völlig anderes. Und ich halte es für verdammt plausibel.
Al-Khair spricht von einem spontanen Widerstand und von schwachen oppositionellen Strukturen, an die sich der Westen als Stellvertreter heranmachen könnte.
Und ist Assad für den Westen wirklich so ein großes Problem? Wirtschaftlich hat er das eher Land geöffnet. Politisch bietet er Basen für russische Kriegsschiffe und er agiert eher auf Seiten des Irans. Ist das für uns ein Problem? Falls der Iran Israel angreifen würde, tät er das über einen Raketenschlag, ganz sicher nicht über einen Marsch durch Syrien.
Welche Stimme mit guten Kontakten in Syrien spricht bitte von einem Stellvertreterkrieg?
Das Spiel folgt ganz anderen Regeln als dem des Kalten Krieges. Assad Junior hat die Nachricht der Business Schools der 80er und 90er gehört. Mit Deregulierungen hier, Privatisierungen dort und Aussenöffnung der Wirtschaft bekommt er ein produktiveres System, d.h. mehr zu verteilender Reichtum für sein Klientel-System. Nur verkörperten die alten Blocker im Wirtschaftssystem halt auch einen Gutteil des Sozialsystems. Irgendwann bricht sich die Wut der zurückfallenden Mittelschichten Bahn.
Schau Dir mal die BIP-Wachstumsraten Syriens in den letzten 5 Jahren an (http://www.indexmundi.com/g/g.aspx?c=sy&v=66&l=de). Zwischen 4% bis 5%. Wie Deutschland in den frühen 60ern. Inflationsrate von 4,4% und 2,9% für die letzten beiden Jahre. Auch jetzt nicht so schlecht. Nur gibts Daten, die sich nicht so leicht finden lassen und ich vermute stark, dass die halt die prä-revolutionäre Ausgangslage der aktuellen Unruhen erklären: Preissteigerungen des typischen Warenkorbs der unteren Mittelschicht.
HA! Hier ein PDF aus dem Jahr 2008: http://photos.state.gov/libraries/syria/328666/archive/syria-_wealth_gap_widening_as_inflation_hits_poor.pdf
Und als überzeugter Morgenmagazin-Gucker seh ich alle 2 Wochen Demonstrationsbilder aus dem mir vertrauten Santiago de Chile auf dem Bildschirm. Da wird nix erklärt, aber ich weiss, dass dem die gleichen Ursachen unterliegen wie den wesentlich blutigeren Unruhen in Syrien. Und wir werden solche Bilder aus China sehen. Statt immer nur rumzumosern, muß ich Zeit finden, bis zur Wahl 2013 einen anonymen Blog zu diesen Themen über Chile zu schreiben. Das ist nämlich in vielerlei Hinsicht ein Vorreiter für viele weitere Länder. Und dort spitzt sich die Lage immer weiter zu. Ich meine damit nicht Gewalt. Der Diskurs wird immer klarer.
Ich bin optimistisch.
Neoliberalismus hat fertig.
Al-Khair spricht von einem spontanen Widerstand und von schwachen oppositionellen Strukturen, an die sich der Westen als Stellvertreter heranmachen könnte.
Und ist Assad für den Westen wirklich so ein großes Problem? Wirtschaftlich hat er das eher Land geöffnet. Politisch bietet er Basen für russische Kriegsschiffe und er agiert eher auf Seiten des Irans. Ist das für uns ein Problem? Falls der Iran Israel angreifen würde, tät er das über einen Raketenschlag, ganz sicher nicht über einen Marsch durch Syrien.
Welche Stimme mit guten Kontakten in Syrien spricht bitte von einem Stellvertreterkrieg?
Das Spiel folgt ganz anderen Regeln als dem des Kalten Krieges. Assad Junior hat die Nachricht der Business Schools der 80er und 90er gehört. Mit Deregulierungen hier, Privatisierungen dort und Aussenöffnung der Wirtschaft bekommt er ein produktiveres System, d.h. mehr zu verteilender Reichtum für sein Klientel-System. Nur verkörperten die alten Blocker im Wirtschaftssystem halt auch einen Gutteil des Sozialsystems. Irgendwann bricht sich die Wut der zurückfallenden Mittelschichten Bahn.
Schau Dir mal die BIP-Wachstumsraten Syriens in den letzten 5 Jahren an (http://www.indexmundi.com/g/g.aspx?c=sy&v=66&l=de). Zwischen 4% bis 5%. Wie Deutschland in den frühen 60ern. Inflationsrate von 4,4% und 2,9% für die letzten beiden Jahre. Auch jetzt nicht so schlecht. Nur gibts Daten, die sich nicht so leicht finden lassen und ich vermute stark, dass die halt die prä-revolutionäre Ausgangslage der aktuellen Unruhen erklären: Preissteigerungen des typischen Warenkorbs der unteren Mittelschicht.
HA! Hier ein PDF aus dem Jahr 2008: http://photos.state.gov/libraries/syria/328666/archive/syria-_wealth_gap_widening_as_inflation_hits_poor.pdf
Und als überzeugter Morgenmagazin-Gucker seh ich alle 2 Wochen Demonstrationsbilder aus dem mir vertrauten Santiago de Chile auf dem Bildschirm. Da wird nix erklärt, aber ich weiss, dass dem die gleichen Ursachen unterliegen wie den wesentlich blutigeren Unruhen in Syrien. Und wir werden solche Bilder aus China sehen. Statt immer nur rumzumosern, muß ich Zeit finden, bis zur Wahl 2013 einen anonymen Blog zu diesen Themen über Chile zu schreiben. Das ist nämlich in vielerlei Hinsicht ein Vorreiter für viele weitere Länder. Und dort spitzt sich die Lage immer weiter zu. Ich meine damit nicht Gewalt. Der Diskurs wird immer klarer.
Ich bin optimistisch.
Neoliberalismus hat fertig.
... link
tuc,
Sonntag, 3. Juni 2012, 14:09
"Welche Stimme mit guten Kontakten in Syrien spricht bitte von einem Stellvertreterkrieg?"
Wenn Du googlest findest Du alle möglichem Texte.
Ganz oben den Bayernkurier, der u.a. den Guardian zitiert.
Jo mei.
Sehr gut fand ich die Reportagen und Interviews mit Oppositionellen in Damaskus von Karin Leukefeld für die Junge Welt (da gings unter anderem um die neoliberalen reformen im Land). Unverzichtbar die Einschätzungen von Gudrun Harrer f. Der Standard.
Wäre schön zu wissen, ob das Gerücht stimmt, dass französische Paras in Syrien aktiv sind. Unter anderem RT berichtet davon. Das kann aber auch Propaganda sein.
––––––
Ist ja sonst auch alles ganz interesant was Lemmy schreibt, steht aber natürlich in überhaupt keinem Gegensatz zu dem von mir oben gesagtem.
Weshalb der Konflikt entstanden ist steht auf einem anderen Papier als die Frage, wohin er nun steuert.
Dinge verselbständigen sich nun einmal. Vor allem in Ländern, die eine wichtige geostrategische (böses Wort aber auch) Rolle spielen.
Wenn Du googlest findest Du alle möglichem Texte.
Ganz oben den Bayernkurier, der u.a. den Guardian zitiert.
Jo mei.
Sehr gut fand ich die Reportagen und Interviews mit Oppositionellen in Damaskus von Karin Leukefeld für die Junge Welt (da gings unter anderem um die neoliberalen reformen im Land). Unverzichtbar die Einschätzungen von Gudrun Harrer f. Der Standard.
Wäre schön zu wissen, ob das Gerücht stimmt, dass französische Paras in Syrien aktiv sind. Unter anderem RT berichtet davon. Das kann aber auch Propaganda sein.
––––––
Ist ja sonst auch alles ganz interesant was Lemmy schreibt, steht aber natürlich in überhaupt keinem Gegensatz zu dem von mir oben gesagtem.
Weshalb der Konflikt entstanden ist steht auf einem anderen Papier als die Frage, wohin er nun steuert.
Dinge verselbständigen sich nun einmal. Vor allem in Ländern, die eine wichtige geostrategische (böses Wort aber auch) Rolle spielen.
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lemmy caution,
Sonntag, 3. Juni 2012, 16:23
Tuc: Ist ja sonst auch alles ganz interesant was Lemmy schreibt,
danke.
Um es weiter zu verdichten.
Unter Neoliberalismus versteh ich Washington Consensus, wobei diese Namensgebung aus meiner Sicht als Kampfbegriff der "antiimperialen" Linken entstanden ist und irreführend ist. Das Faß möchte ich jetzt nicht aufmachen.
Der Punkt ist: Ich glaub, dass zumindest heute keine Verbindung mehr zwischen "dem Westen" und "dem Neoliberalismus" besteht. Vielmehr hat sich die Verbindung aus Deregulierung, Privatisierung, Handelsöffnung und weitgehender Verzicht auf Sozialsysteme derart verselbstständig, dass heute höchst diverse Kräfte Träger dieser Ideen sind. Beispiele:
- Chinesische KP Mitglieder
- Arabische Nationalisten wie Assad
- Chilenische Mitglieder der Partei Salvador Allendes, der Partido Socialista de Chile
Der Westen hat sich nicht dagegen gewehrt als etwa Cristina Fernandez de Kirchner den Ölkonzern YPF vom Eigentümer, der spanischen Repsol, kassierte.
All diese Beispiele haben dermassen von der Umsetzung der neoliberalen Ideen profitiert, dass sie Schwierigkeiten haben, die negativen Folgen zu überblicken.
In weiten Teilen der Linken sieht man aus meiner Sicht den Neoliberalismus immer noch als eine Art Imperialismus 4.0 mit "dem Westen" als Antreiber. Das halte ich für eine fatale Fehlinterpretation, der übrigens gerade auch südamerikanische neoliberalismus-feindliche Publikationen von anarchistischer oder peronistischer Seite im Hinblick auf Nahost unterliegen. Dass nämlich der anti-amerikanische/israelische Diskurs des Assad Regimes etwas für das Volk viel wichtigeres überdeckt: Die Regierung erklärt ein paar positive makroökonomische Kennzahlen wie BIP-Wachstum und Durchschnitts-Inflation nicht differenziert nach Konsum-Warenkorb nach gesellschaftlichen Schichten als "Beleg" für den Erfolg der neoliberalen Reformen, ohne dabei die Kosten der Maßnahmen gerade für die untere Mittelschicht hinreichend zur Kenntnis zu nehmen. Und letzteres führt zu Aufständen, nicht eine angebliche Instrumentalisierung der Aufständischen durch "den Westen".
danke.
Um es weiter zu verdichten.
Unter Neoliberalismus versteh ich Washington Consensus, wobei diese Namensgebung aus meiner Sicht als Kampfbegriff der "antiimperialen" Linken entstanden ist und irreführend ist. Das Faß möchte ich jetzt nicht aufmachen.
Der Punkt ist: Ich glaub, dass zumindest heute keine Verbindung mehr zwischen "dem Westen" und "dem Neoliberalismus" besteht. Vielmehr hat sich die Verbindung aus Deregulierung, Privatisierung, Handelsöffnung und weitgehender Verzicht auf Sozialsysteme derart verselbstständig, dass heute höchst diverse Kräfte Träger dieser Ideen sind. Beispiele:
- Chinesische KP Mitglieder
- Arabische Nationalisten wie Assad
- Chilenische Mitglieder der Partei Salvador Allendes, der Partido Socialista de Chile
Der Westen hat sich nicht dagegen gewehrt als etwa Cristina Fernandez de Kirchner den Ölkonzern YPF vom Eigentümer, der spanischen Repsol, kassierte.
All diese Beispiele haben dermassen von der Umsetzung der neoliberalen Ideen profitiert, dass sie Schwierigkeiten haben, die negativen Folgen zu überblicken.
In weiten Teilen der Linken sieht man aus meiner Sicht den Neoliberalismus immer noch als eine Art Imperialismus 4.0 mit "dem Westen" als Antreiber. Das halte ich für eine fatale Fehlinterpretation, der übrigens gerade auch südamerikanische neoliberalismus-feindliche Publikationen von anarchistischer oder peronistischer Seite im Hinblick auf Nahost unterliegen. Dass nämlich der anti-amerikanische/israelische Diskurs des Assad Regimes etwas für das Volk viel wichtigeres überdeckt: Die Regierung erklärt ein paar positive makroökonomische Kennzahlen wie BIP-Wachstum und Durchschnitts-Inflation nicht differenziert nach Konsum-Warenkorb nach gesellschaftlichen Schichten als "Beleg" für den Erfolg der neoliberalen Reformen, ohne dabei die Kosten der Maßnahmen gerade für die untere Mittelschicht hinreichend zur Kenntnis zu nehmen. Und letzteres führt zu Aufständen, nicht eine angebliche Instrumentalisierung der Aufständischen durch "den Westen".
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lemmy caution,
Sonntag, 3. Juni 2012, 16:24
Tuc: Ist ja sonst auch alles ganz interesant was Lemmy schreibt,
danke.
Um es weiter zu verdichten.
Unter Neoliberalismus versteh ich Washington Consensus, wobei diese Namensgebung aus meiner Sicht als Kampfbegriff der "antiimperialen" Linken entstanden ist und irreführend ist. Das Faß möchte ich jetzt nicht aufmachen.
Der Punkt ist: Ich glaub, dass zumindest heute keine Verbindung mehr zwischen "dem Westen" und "dem Neoliberalismus" besteht. Vielmehr hat sich die Verbindung aus Deregulierung, Privatisierung, Handelsöffnung und weitgehender Verzicht auf Sozialsysteme derart verselbstständig, dass heute höchst diverse Kräfte Träger dieser Ideen sind. Beispiele:
- Chinesische KP Mitglieder
- Arabische Nationalisten wie Assad
- Chilenische Mitglieder der Partei Salvador Allendes, der Partido Socialista de Chile
Der Westen hat sich nicht dagegen gewehrt als etwa Cristina Fernandez de Kirchner den Ölkonzern YPF vom Eigentümer, der spanischen Repsol, kassierte.
All diese Beispiele haben dermassen von der Umsetzung der neoliberalen Ideen profitiert, dass sie Schwierigkeiten haben, die negativen Folgen zu überblicken.
In weiten Teilen der Linken sieht man aus meiner Sicht den Neoliberalismus immer noch als eine Art Imperialismus 4.0 mit "dem Westen" als Antreiber. Das halte ich für eine fatale Fehlinterpretation, der übrigens gerade auch südamerikanische neoliberalismus-feindliche Publikationen von anarchistischer oder peronistischer Seite im Hinblick auf Nahost unterliegen. Dass nämlich der anti-amerikanische/israelische Diskurs des Assad Regimes etwas für das Volk viel wichtigeres überdeckt: Die Regierung erklärt ein paar positive makroökonomische Kennzahlen wie BIP-Wachstum und Durchschnitts-Inflation nicht differenziert nach Konsum-Warenkorb nach gesellschaftlichen Schichten als "Beleg" für den Erfolg der neoliberalen Reformen, ohne dabei die Kosten der Maßnahmen gerade für die untere Mittelschicht hinreichend zur Kenntnis zu nehmen. Und letzteres führt zu Aufständen, nicht eine angebliche Instrumentalisierung der Aufständischen durch "den Westen".
danke.
Um es weiter zu verdichten.
Unter Neoliberalismus versteh ich Washington Consensus, wobei diese Namensgebung aus meiner Sicht als Kampfbegriff der "antiimperialen" Linken entstanden ist und irreführend ist. Das Faß möchte ich jetzt nicht aufmachen.
Der Punkt ist: Ich glaub, dass zumindest heute keine Verbindung mehr zwischen "dem Westen" und "dem Neoliberalismus" besteht. Vielmehr hat sich die Verbindung aus Deregulierung, Privatisierung, Handelsöffnung und weitgehender Verzicht auf Sozialsysteme derart verselbstständig, dass heute höchst diverse Kräfte Träger dieser Ideen sind. Beispiele:
- Chinesische KP Mitglieder
- Arabische Nationalisten wie Assad
- Chilenische Mitglieder der Partei Salvador Allendes, der Partido Socialista de Chile
Der Westen hat sich nicht dagegen gewehrt als etwa Cristina Fernandez de Kirchner den Ölkonzern YPF vom Eigentümer, der spanischen Repsol, kassierte.
All diese Beispiele haben dermassen von der Umsetzung der neoliberalen Ideen profitiert, dass sie Schwierigkeiten haben, die negativen Folgen zu überblicken.
In weiten Teilen der Linken sieht man aus meiner Sicht den Neoliberalismus immer noch als eine Art Imperialismus 4.0 mit "dem Westen" als Antreiber. Das halte ich für eine fatale Fehlinterpretation, der übrigens gerade auch südamerikanische neoliberalismus-feindliche Publikationen von anarchistischer oder peronistischer Seite im Hinblick auf Nahost unterliegen. Dass nämlich der anti-amerikanische/israelische Diskurs des Assad Regimes etwas für das Volk viel wichtigeres überdeckt: Die Regierung erklärt ein paar positive makroökonomische Kennzahlen wie BIP-Wachstum und Durchschnitts-Inflation nicht differenziert nach Konsum-Warenkorb nach gesellschaftlichen Schichten als "Beleg" für den Erfolg der neoliberalen Reformen, ohne dabei die Kosten der Maßnahmen gerade für die untere Mittelschicht hinreichend zur Kenntnis zu nehmen. Und letzteres führt zu Aufständen, nicht eine angebliche Instrumentalisierung der Aufständischen durch "den Westen".
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tuc,
Sonntag, 3. Juni 2012, 16:36
"Und letzteres führt zu Aufständen, nicht eine angebliche Instrumentalisierung der Aufständischen durch "den Westen"."
Ja eben.
Ich habe nichts Gegenteiliges behauptet. Das liest Du nur so.
Zum letzten Mal: Es ging mir darum, was aus dem Konflikt wird und nicht darum, welche Ursachen er hat.
Wenn es um die Ursachen geht, bin ich ja ganz bei Dir.
Ja eben.
Ich habe nichts Gegenteiliges behauptet. Das liest Du nur so.
Zum letzten Mal: Es ging mir darum, was aus dem Konflikt wird und nicht darum, welche Ursachen er hat.
Wenn es um die Ursachen geht, bin ich ja ganz bei Dir.
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genova68,
Sonntag, 3. Juni 2012, 16:42
lemmy caution, sag mal:
Bist du der lemmy caution, der auch beim Spiegelfechter schreibt?
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che2001,
Sonntag, 3. Juni 2012, 20:30
And now to something total different
Am Rande des Somg-Contest-Rummels kam die Information rüber, dass Israel mit Aserbaidjan über die Stationierung von Kampfflugzeugen in der Nähe von Baku verhandelt. Dann könnten sie jedes Ziel im Iran ohne US-Unterstützung treffen.
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lemmy caution,
Montag, 4. Juni 2012, 01:43
@Genova68,
Ja. Allerdings nehm ich es dort ein wenig leichter. Ich habs versucht, aber ich bin weder in der Lage 2 Seiten in Bergers Buch noch in einen jener zahlreichen Werken der Enid Blyton der neo-marxistischen Erweckungsliteratur namens Sahrah Wagenknecht zu lesen, ohne dass der kindle in Gefahr gerät, an die Wand geklatscht zu werden.
Die aktuelle SED ist eine einzige Katastrophe, wobei ich dieses WE gewisse Sympathien für den Polemiker Gysy entwickelt habe.
Möglicherweise ist meine Wut auf diese von jeglicher Realität abgehobenen Alles-Erklärer nicht immer fair, dafür aber umso realer.
Wer von deutschen Lohndumping spricht, hat noch nie ein Schwellenland von innen gesehen. Er perpetuiert das Bild einer rechthaberischen und realitätsabgehobenen Linken.
Ja. Allerdings nehm ich es dort ein wenig leichter. Ich habs versucht, aber ich bin weder in der Lage 2 Seiten in Bergers Buch noch in einen jener zahlreichen Werken der Enid Blyton der neo-marxistischen Erweckungsliteratur namens Sahrah Wagenknecht zu lesen, ohne dass der kindle in Gefahr gerät, an die Wand geklatscht zu werden.
Die aktuelle SED ist eine einzige Katastrophe, wobei ich dieses WE gewisse Sympathien für den Polemiker Gysy entwickelt habe.
Möglicherweise ist meine Wut auf diese von jeglicher Realität abgehobenen Alles-Erklärer nicht immer fair, dafür aber umso realer.
Wer von deutschen Lohndumping spricht, hat noch nie ein Schwellenland von innen gesehen. Er perpetuiert das Bild einer rechthaberischen und realitätsabgehobenen Linken.
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che2001,
Montag, 4. Juni 2012, 02:13
Die aktuelle Linkspartei würde ich als den Versuch betrachten, Sozialdemokratie alten Typs zu betreiben (dass es an der Basis, also auf Ortsvereinsebene noch ganz anderes gibt wäre ein Kapitel für sich). Da ich Ägypten von innen gesehen habe, das ein Dritte-Welt-Land ist kenne ich mich ein wenig damit aus, was Niedriglohn wirklich bedeutet (Also: der reicht da dann eben aus, um einmal am Tag in einer Garküche eine Portion Koshiri zu essen, eine Mischung aus Reis, Linsen und Makkaroni, und man besitzt genau ein Paar Schuhe), aber muss das der Maßstab für ein europäisches Land sein? Ich kenne ja antiimperialistische Linke, die von HartzIV leben und sich als reich bezeichnen, weil sie Weltmaßstäbe anlegen. Nehmen wir aber mal Norwegen oder die Schweiz als Vergleichsmaßstab sieht Schland sehr alt aus. Auch hinsichtlich der Umgangsweisen: In Norwegen gilt es fast schon als Mobbing, wenn ein Chef seinen Mitarbeiter am Freitag anruft. Und wenn ich mir Werbeagenturen oder kleinere Redaktionen anschaue, dann wird da die Hauptarbeit von StudentInnen und PraktikantInnen gemacht (Praktikumsdauer: Ein Jahr, Lebensunterhalt zahlen die Eltern), richtig Gehalt gibts ab dem Abteilungsleiter/Ressortchef. Friseurinnen verdienen praktisch nicht mehr als Hartzer. Ich selbst habe auch schon als Konzernpressesprecher zu einer Gehaltsklasse gearbeitet, die der eines Gärtners entspricht.
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lemmy caution,
Montag, 4. Juni 2012, 10:18
Es ist völlig falsch, Löhne in Ländern mit anderen Entwicklungsständen zu vergleichen. Ich meine damit, dass die INTERNEN EINKOMMENSUNTERSCHIEDE in den Syriens, Chiles, Chinas, Griechenlands und Spaniens dieser Welt wesentlich ausgeprägter sind als in Deutschland. Zu behaupten, Deutschland würde mit Dumpinglöhnen die glorreiche griechische Industrie rausdrängen, entspricht auch deshalb nicht der Realität. Die Lohnstückkosten der Oliven-Ernte mit der von deutschen Maschinenbau-Ingenieuren zu vergleichen, ist absolut aberwitzig.
Wir haben in Deutschland insgesamt eine deutlich höhere Wertschätzung des Arbeitserbringers. Mir wurden persönlich massig viele Geschichten zugetragen, in denen chilenische Vorgesetzte Aktivitäten zur Schaffung von normalen Arbeitsbedingungen als persönliche Großmütigkeit interpretierten. Aktivitäten, die 99% der deutschen Vorgesetzten als ihre Verpflichtung ansehen würden. Mein Cousin berichtete über ähnliche Zustände in Süditalien und Iran, wo er Projekte durchgeführt hat.
Schon klar, dass ich in meinen Java Projekten selbst für deutsche Verhältnisse nach wie vor auf einer Art Insel der Seligen lebe und wir in Skandinavien eine noch vernünftigere Kultur vorfinden, nur dürfte die Wertschätzung von Arbeit in Deutschland insgesamt deutlich höher sein als in vielen, vielen, vielen anderen Ländern.
Die SPD war immer offen für Kompromisse nach innen und nach aussen, die LINKE erscheint insbesondere nach diesem Wochenende als Horde wildgewordener, autistischer, macht-piratierender Groß-Theoretiker.
Eigentlich ist mir ja dieses "wiedervereinigte" Deutschland zu groß und ich bin für die 4-Teilung des Landes weitgehend entlang der Grenzen der Besatzungszonen von 1948, nur muss ich nun sagen, dass mir die in diesem Parteitag unterlegenen Ost-Deutschen unendlich sympathischer sind als diese Mischung aus großtheoretischen und machtbewußten Westlern, die für den Ausschluß der größten Gruppe innerhalb der LINKEN bei den Personalentscheidungen sowenig auf die wahren demokratischen Mehrheitsverhältnisse geben wie die Bolschewiken in dem Russischen Putsch 1917.
Wir haben in Deutschland insgesamt eine deutlich höhere Wertschätzung des Arbeitserbringers. Mir wurden persönlich massig viele Geschichten zugetragen, in denen chilenische Vorgesetzte Aktivitäten zur Schaffung von normalen Arbeitsbedingungen als persönliche Großmütigkeit interpretierten. Aktivitäten, die 99% der deutschen Vorgesetzten als ihre Verpflichtung ansehen würden. Mein Cousin berichtete über ähnliche Zustände in Süditalien und Iran, wo er Projekte durchgeführt hat.
Schon klar, dass ich in meinen Java Projekten selbst für deutsche Verhältnisse nach wie vor auf einer Art Insel der Seligen lebe und wir in Skandinavien eine noch vernünftigere Kultur vorfinden, nur dürfte die Wertschätzung von Arbeit in Deutschland insgesamt deutlich höher sein als in vielen, vielen, vielen anderen Ländern.
Die SPD war immer offen für Kompromisse nach innen und nach aussen, die LINKE erscheint insbesondere nach diesem Wochenende als Horde wildgewordener, autistischer, macht-piratierender Groß-Theoretiker.
Eigentlich ist mir ja dieses "wiedervereinigte" Deutschland zu groß und ich bin für die 4-Teilung des Landes weitgehend entlang der Grenzen der Besatzungszonen von 1948, nur muss ich nun sagen, dass mir die in diesem Parteitag unterlegenen Ost-Deutschen unendlich sympathischer sind als diese Mischung aus großtheoretischen und machtbewußten Westlern, die für den Ausschluß der größten Gruppe innerhalb der LINKEN bei den Personalentscheidungen sowenig auf die wahren demokratischen Mehrheitsverhältnisse geben wie die Bolschewiken in dem Russischen Putsch 1917.
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genova68,
Montag, 4. Juni 2012, 14:04
Wenn in Deutschland 1,2 Millionen Menschen für weniger als fünf Euro die Stunde arbeiten und Winterkorn 17 Millionen kassiert, dann sind mir die Einkommensunterschiede in Chile völlig egal. Und die angeblich höhere Wertschätzung des Arbeitserbringers ist genauso sinnlos. Ich kann auch Griechenland mit Somalia vergleichen und werde feststellen, dass man in Griechenland wie Gott in Frankreich lebt.
Es hat auch keinen Sinn, den kindle an die Wand zu klatschen, wenn Wagenknecht oder Berger darin auftauchen. Das, was die schreiben, ist völlig in Ordnung, und zwar kontextbezogen. Das ist doch die übliche Selbstzerfleischung der Linken: Schon bei Wagenknecht und Berger den kindle an die Wand klatschen. Wohin klatschst du denn den kindle, wenn da ein Steinbrück auftaucht oder schlimmere Gestalten? Wie viele kindles würden denn fortwährend und unaufhörlich an die Wand geklatscht, wenn alle so drauf wären? In Göttingen hätten die sich fortwährend gegenseitig an die Wand geklatscht. Ich werde ja beim Spiegelfechter schon an die Wand geklatscht, wenn ich Ernsts Krawatte kritisiere.
So kommen wir nicht weiter.
Es hat auch keinen Sinn, den kindle an die Wand zu klatschen, wenn Wagenknecht oder Berger darin auftauchen. Das, was die schreiben, ist völlig in Ordnung, und zwar kontextbezogen. Das ist doch die übliche Selbstzerfleischung der Linken: Schon bei Wagenknecht und Berger den kindle an die Wand klatschen. Wohin klatschst du denn den kindle, wenn da ein Steinbrück auftaucht oder schlimmere Gestalten? Wie viele kindles würden denn fortwährend und unaufhörlich an die Wand geklatscht, wenn alle so drauf wären? In Göttingen hätten die sich fortwährend gegenseitig an die Wand geklatscht. Ich werde ja beim Spiegelfechter schon an die Wand geklatscht, wenn ich Ernsts Krawatte kritisiere.
So kommen wir nicht weiter.
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tuc,
Montag, 4. Juni 2012, 15:22
Es sind solche Berichte, die mich in meiner Einschätzung bestätigen:
http://derstandard.at/1336697952114/Anschlagsserie-Jihadisten-in-Syrien-auf-dem-Vormarsch
Während in Syrien stetig neue Akteure auf den Plan treten, wird bei uns noch über die Situation von vor 18 Monaten gelabert.
http://derstandard.at/1336697952114/Anschlagsserie-Jihadisten-in-Syrien-auf-dem-Vormarsch
Während in Syrien stetig neue Akteure auf den Plan treten, wird bei uns noch über die Situation von vor 18 Monaten gelabert.
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entdinglichung,
Mittwoch, 6. Juni 2012, 12:58
drei weitere Texte
- http://supportkurds.org/reports/pyd-assad-clashes-raise-doubts-about-alleged-syrian-pkk-cooperation/
- http://supportkurds.org/reports/ghosts-of-syria-diehard-militias-who-kill-in-the-name-of-assad/
- http://internationalviewpoint.org/spip.php?article2637
- http://supportkurds.org/reports/ghosts-of-syria-diehard-militias-who-kill-in-the-name-of-assad/
- http://internationalviewpoint.org/spip.php?article2637
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