Mittwoch, 11. Dezember 2013
Was passiert eigentlich in der Ukraine?
Lesenswertes von Kadda zu dem Thema:


http://blogs.faz.net/wost/2013/12/09/der-antirussische-held-hat-lenin-kalt-gemacht-657/#comments

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It´s the economy, stupid
Die Leute in der Ukraine wollen so leben wie in Westeuropa, nicht wie in Russland, denn das kennen sie aus langer Erfahrung. Den Neoliberalismus nehmen sie dabei billigend in kauf, denn das neoliberale Europa hat immer noch wesentlich mehr zu bieten als Russland oder ihre eigene korrupte Oligarchie. Deshalb kommt auch Klitschko so gut an, denn das ist einer von ihnen, der im Westen Erfolg gehabt hat; der ein Leben führen kann, wie sie es auch erträumen.

Die Befürchtungen von Frau Rönicke dürfte die Mehrheit der demonstrierenden Ukrainer nicht teilen, und von Sozialismus dürften die noch weniger halten als die Flüchtlinge aus Afrika von momorulez´ emanzipierter Gesellschaft.

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So leben wie in Westeuropa wird sich als große Illusion erweisen, wie schon die Rumänen und Bulgaren erfahren mussten. Die einzige Alternative wird dann heißen: In Westeuropa leben, nicht "wie in". Abstimmen mit den Füßen.

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Mit Westeuropa ist es wie mit Nutella: Nur echt im Original. Und für den Reichtums Westeuropa ist es zwingende Vorazussetzung, dass andere Gegenden arm bleiben bzw. die gesellschaftliche Schere dort auseinandergeht. Also: Ukraine als Absatzmarkt für westliche Autos (für die Eliten dort), Elektronik-Gadgets und Agrarprodukte (verbunden mit Verelendung der dortigen Bauern) und als Mülkippe und für Sextourismus, das wird so etwa das Modell sein.

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Die sozialökonomische Situation von Rumänien und Bulgarien ist imho ziemlich grauenhaft. Verglichen aber mit der Ukraine (mit sich ausdehnender "Russifizierung" der Wirtschaft) mag das noch die, ähem, erfreulichere Alternative sein...

Beschissen gleichwohl. Halt etwas weniger beschissen.

Und wer weiß, vielleicht gelingt den Ukrainern - sofern sie es in die EU schaffen - ökonomisch in etwa das, was in Polen oder in der Tschechei möglich war. Warum eigentlich nicht? Es ist nicht so, dass ich die Situation in diesen Ländern für extremst gloriös halte - aber verglichen mit der Lage in der heutigen Ukraine wäre das sozioökonomisch fast schon ein halbes Paradies.

Erstaunlich allerdings, dass das Elend in Rumänien und Bulgarien keinerlei Niederschlag in unseren Nachrichten findet. So interessant scheint das Thema "Europa" dann wohl doch nicht zu sein, dass man sich da mit Realitäten beschäftigen mag. ^_^

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Doch, insofern, als dass die neue Freizügigkeit von Menschen aus diesen Ländern als Bedrohung wahrgenommen wird. Dass die sich in der EU künftig frei bewegen sollen - unerhört! Da wird schon nach Abschottung geschrieen. Ich gebe der netten Bitch Recht, dass das auch die Perspektive für Leute aus der Ukraine (Moldawien, Georgien, später Armenien und Aserbaidjan) sein wird, und dagegen formieren sich schon die Blochers und Wilders. Gehe jede Wette ein: Nach Pro-Köln, Pro-NRW, Pro-Deutschland, wo es ja gegen den Islam geht bzw. Leute aus muslimischen Ländern formiert sich ein Abwehrrassismus gegen Südosteuropa. Italien hat das vorgemacht: Die Lega Nord wandte sich schon vor über 20 Jahren gegen den Mezzogiorno und Sizilien.

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Ganz so pessimistisch wäre ich da nicht. Ich habe kürzlich ein Interview mit dem polnischen Premierminister gelesen anlässlich des Treffens in Vilna. Der sagte, 1990 hätten sich Polen und die Ukraine in einer sehr ähnlichen Situation befunden, und heute sei das Pro-Kopf-Einkommen in Polen drei mal so hoch. Ist eigentlich nicht einzusehen, warum das der Ukraine nicht gelingen sollte, wenn sie erstmal in der EU wäre.

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@willy56: Da ist ein womöglich entscheidender Unterschied implizit genannt: das Timing. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der Neunziger, unter denen die Polen seinerzeit die Umstellung auf die Marktwirtschaft und die wirtschaftliche Anbindung an Westeuropa in Angriff nahmen, lassen sich heute für die Ukraine nicht so ohne weiteres reproduzieren. Die EU von damals ist auch nicht mehr die EU von heute, in der diverse ehemalige Ostblockstaaten bereits sehr unterschiedlich reüssieren (von Sorgenkindern wie Griechenland, Italien, Spanien etc. gar nicht zu reden, bei denen damals noch alles wohlbestellt schien).

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"Gehe jede Wette ein: Nach Pro-Köln, Pro-NRW, Pro-Deutschland ..."

... erhalten ihre Abnweisungen aus einem Innenministerium. Die müssen als "Nazis-machen-einen-Aufmarsch"-Wanderzirkus der aoszialen Mittelschicht die Möglichkeit geben, via "Gesicht zeigen" ganz viel "Zivilcourage" zu zeigen.

Leider haben nämlich @che&Co. so gar kein Interesse an busing oder alternaiven Wohnprojekten mit oma und Sinti. Und der wohlgenährte Sozialfunktionär weiß, daß diese Talente "von der Wirtschaft" beschäftigt werden sollen, ergo als Lohndrücker fungieren und nicht etwa mit schönen Versorgungsposten im staatl. Verwaltungsapparat belohnt werden sollen.

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@"Leider haben nämlich @che&Co. so gar kein Interesse an busing oder alternaiven Wohnprojekten mit oma und Sinti" ---- Ach nee? Woher weißt Du das? In meiner sozialen Umgebung sind zum Beispiel Dinge wie Illegalisierte verstecken oder Flüchtlingen qua Heirat zum Bleiberecht verhelfen gang und gäbe.

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Das der Darling der deutschen Medien Klitschko mit der faschistischen Nazi-Kollaborateurspartei Swoboda koaliert scheint ja überall völlig egal zu sein. Ich kotze dezent.

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Das würde ich nicht als " überall völlig egal" bezeichnen, sondern als "so gut wie nirgendwo bekannt". Umso wichtiger der Hinweis, danke dafür!

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Kann er sich das im Augeblick aussuchen? Beim arabischen Frühling hatten die Revolutionäre zunächst auch wenig Probleme, mit den Islamisten zusammen auf die Straße zu gehen.

Natürlich liegt darin auch eine Gefahr.

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Darf man fragen was diese "faschistischen Nazi-Kollaborateurspartei" so zwischen 1945 und 1989 gemacht hat ?

Besteht diese Partei aus 90- bis 100-jährigen oder ist "Nazi-Kollaboration" veerbbar ?

1932/33 wurde in der Ukraine ein Massenmord an etwa 3 Mio. Menschen verübt. Die Taten sind sind völlig ungesühnt. Der NYT-Journalist, der dieses Massenmord gedeckt hat, bekam dafür den Pulitzer-preis.

... den hat er noch heute.

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Wenn ich mich denn an irgendeine revolutionäre Tradition in der Ukraine anlehnen wollte wäre es am Ehesten die der Machnowtschina.


http://deu.anarchopedia.org/Die_Machnowtschina



Ich weiß auch nicht, was der Holodomor mit den Nazis oder aber der Situation heute zu tun haben soll.


Und was Swoboda angeht, so bezeichnet diese ihre eigene Ideologie als "Sozialnationalismus", hieß bis vor wenigen Jahren auch Sozialnationalistische Partei und verbindet Nationalchauvinismus mit Antisemitismus und Homophobie - und will eigene Atomwaffen für die Ukraine. Die liberalen Ziele von Leuten wie Klitschko oder auch Timoschenko vertritt Swoboda nicht, auch und gerade nicht in wirtschaftlicher Hinsicht, da wird Verstaatlichung der Schlüsselindustrien gefordert.

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Guter Text:
http://www.german-foreign-policy.com/de/fulltext/58754
Daraus sei mal zitiert:

"Gewalt gegen Gewerkschaften
Zusätzlich zu den Berliner Bemühungen, Witali Klitschko zum Präsidentschaftskandidaten und perspektivisch zum Machthaber in Kiew aufzubauen, führen deutsche Politiker ihre Absprachen mit der extrem rechten Partei Swoboda fort. Während Außenminister Westerwelle sich vergangene Woche bei seinem Aufenthalt in Kiew bemühte, nicht gemeinsam mit Swoboda-Anführer Oleh Tjahnybok fotografiert zu werden, um PR-Probleme zu vermeiden, verhandelte die deutsche Stellvertreterin der EU-Außenbeauftragten Ashton, Helga Schmid, am Freitag mit dem Chef der extrem rechten Partei.[7] Die deutsch-europäische Kooperation mit Swoboda wird auch nicht dadurch eingeschränkt, dass deren Anhänger mittlerweile zu Gewalt greifen. So stürzten Swoboda-Anhänger am Wochenende eine Lenin-Statue und warfen Rauchgranaten. Selbst körperliche Attacken auf Linke werden inzwischen vermeldet: Berichten zufolge haben Swoboda-Anhänger jüngst "unter den Augen eines ihrer Parlamentsabgeordneten ein Zelt des Unabhängigen Gewerkschaftsbundes demoliert und Aktivisten durch Schläge und Pfefferspray verletzt".[8]
Deutsch-polnische Kooperation
In die Bemühungen, einen Umsturz in der Ukraine zu erreichen, spannt Berlin inzwischen zunehmend auch die polnische Außenpolitik ein. Mitte November hieß es in einem von der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP) publizierten Papier, in der EU-Ostpolitik müssten "Berlin und Warschau (...) die treibenden Kräfte sein". Im Rahmen einer deutsch-polnischen "Partnerschaft für Europa" sei - gerade auch gegenüber der Ukraine - "eine engere deutsch-polnische Kooperation unerlässlich".[9] Ende November haben die Außenminister beider Länder nun eine "Gemeinsame Erklärung" abgegeben, in der es heißt, man stehe "fest an der Seite der Menschen in der Ukraine", die "vom weit reichenden europäischen Angebot einer engen politischen und wirtschaftlichen Zusammenarbeit" - gemeint ist das EU-Assoziierungsabkommen - "immer noch profitieren können".[10] Die gemeinsamen Ukraine-Aktivitäten hatten auch für Diplomaten aus Polen inzwischen mehrmals Zusammenkünfte mit Swoboda-Politikern zur Folge. Swoboda sieht sich in der Tradition der NS-Kollaborateure von der Organisation Ukrainischer Nationalisten (OUN) und deren Ukrainischer Aufstandsarmee (UPA); Mitte Oktober feierte die Partei angeblich mit 20.000 Teilnehmern die UPA-Gründung am 14. Oktober 1942. Die UPA metzelte im Zweiten Weltkrieg bis zu 100.000 Polen christlichen wie jüdischen Glaubens dahin. Sie wird deshalb vom polnischen Staat bis heute als "verbrecherische Organisation" eingestuft."

Na dann Prost Mahlzeit …

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Danke dafür, wirklich sehr erhellend!

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Wie kann man ernsthaft "german foreign policy" zitieren ?

Ein bißchen Verstand darf man auch von links erwarten.

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Die unwissenden 100.000de von Demonstranten sind z.T. Faschisten.
Die meisten stellen sich aber nur als unwissende Osterhäschen unwissentlich in den Dienst der ewigen Allianz von Kapitalisten und Faschisten.

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Ahhh, ja....

Und die Regierung sind dann Antifaschisten und die sie stützenden Oligarchen sind Antikapitalisten.

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Eben genau dieses Schwarz-Weiß-Denken findet sich gerade auf diesem Blog nicht, was dir aufgefallen wäre, wenn du in all den Jahren mal genau hingelesen hättest, statt nur haltlos umherzutrollen.

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@netbich, (hier) weiß keiner, was sich wirklich abspielt und ich lese (hier) auch keine nachvollziehbaren Analysen.

Was wir wissen ist, daß seit Ende der 90iger mit allen politischen und militärischen Mitteln der Einflußbereich von USA und NATO ausgeweitet wird ... und ab 2002 die westlichen Presseoligarchien ihre "Maske des Pluralismus" haben fallen lassen und auf Totalpropaganda umgestellt haben.

Was (hier) aber völlig sinnlos ist, ist dieses kleinbürgerlich-selbst überschätzende Geschwafel um "ukrainische Faschisten". Und noch sinnloser ist es, bezahlte Agitatoren wie german-foreign-Geblubber als ernsthafte Quelle zu nehmen.

Ich frage mich, ob sich die deutsche Linke seit den 80igern ein paar Gehirnzellen zuviel weggesoffen hat.

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Zum Nachgang zu german-foreign-gekauft:
Es dürfte doch dem werten Pubikum nicht entgangen sein, daß bei jeder US(NATO)-Aggression sehr bald der hiesige Medienwald den Auftrag bekommt, eine "deutsche Verstrickung" zu konstruieren, damit die Linke ... oder was von ihr übrig geblieben ist ... sich nicht auf die USA einschießt.
... oder vielleicht mal ein paar "Autonome" zu Africom schickt.

Meine Lieblingsnummer war die eines Professors der Uni Bremen, pardon der Eliteuniversität Bremen, der sich dazu verstieg, nicht "Obama", sondern die "deutschen Konzerne" hätten einen Angriff auf Syrien befohlen.

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Na ja, ein Medium, wo zum Beispiel einer der beschlagensten lebenden linken Theoretiker deutscher Zunge, er Arzt und Historiker Karl Heinz Roth, Carlo, wie er in unseren Kreisen genannt wird puliziert hat allerdings wesentlich mehr mein Vertrauen als der übliche deutsche Blätterwald.

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Daß ein alter marxistischer Zirkusgaul in den Trab fällt, wenn die wohlvertraute Melodei erklingt, sollte man ihm nicht vorwerfen.

Von einer intelligenten Linken sollte man allerdings erwarten können, daß sie 1 und 1 zusammenzählt und dem alten Zausel erklärt, wem er da auf den Leim geht.

Warum nun angesichts der engen Kontakte Deutschland und Rußland (ob Brandt oder doch eher der Ostausschuß der deutschen Wirtschaft die "Ostpoltik" bestimmt hat, will ich nicht überprüfen) ausgerechnet die deutschen Konzerne(!) und die CDU(!) ein Interesse an einer aggressiven, antirussischen Ukraine Politik haben soll, erschließt sich mir nicht.

Noch weniger erschließt sich mir, warum "deutsche Konzerne" so unbedingt scharf darauf sein sollen, die traditionell guten Kontakte zu Arabern durch Regierungsstürze, Massaker und Kriegseinsätze zu zerschlagen. Die deutschen Bau-oder Mineralölkonzerne, die derartige Partikularinteressen durchdrücken könnten, möchte ich gerne benannt haben.

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Die Politik des Westens gegenüber Russland zielt auf Einkreisung ab. Assoziation der Ukraine und gar Georgiens, Armeniens und Aserbaidjans mit der EU und künftige EU-Aufnahme sind makroökonomisch auf den ersten Blick für die bisherige EU gar nicht sooo attraktiv - als strategische Optionen aber sehr wohl. Der Faktor "Daumen drauf halten" und Osteuropa als Hinterhof behandeln dürfte hier wichtig sein, so gesehen eine Art Primat der Politik. Die klammheimliche Unterstützung von Swoboda hat auch nichts damit zu tun, dass die EU mit deren Zielen sympathisiere, sondern, dass sie radikale Opposition sind. Moslembrüder und arabische Linke sind auch zusammen gegen Mubarak auf die Straße gegangen.


@"Warum nun angesichts der engen Kontakte Deutschland und Rußland (ob Brandt oder doch eher der Ostausschuß der deutschen Wirtschaft die "Ostpoltik" bestimmt hat, will ich nicht überprüfen) ausgerechnet die deutschen Konzerne(!) und die CDU(!) ein Interesse an einer aggressiven, antirussischen Ukraine Politik haben soll, erschließt sich mir nicht.

Noch weniger erschließt sich mir, warum "deutsche Konzerne" so unbedingt scharf darauf sein sollen, die traditionell guten Kontakte zu Arabern durch Regierungsstürze, Massaker und Kriegseinsätze zu zerschlagen. Die deutschen Bau-oder Mineralölkonzerne, die derartige Partikularinteressen durchdrücken könnten, möchte ich gerne benannt haben." ---- Niemand hier hat so etwas behauptet, also finde ich schon die Fragestellung sinnfrei.


Überhaupt ist Deine Vorgehensweise hier stets die, Dir direkt gegebene Antworten nicht zu beachten und in schöner Folge stets Dinge ins Feld zu führen, die hier nie jemand behauptet hat und umgekehrt Fragen, die Dir gestellt worden nicht zu beanmtworten. Siehe oben:


"Leider haben nämlich @che&Co. so gar kein Interesse an busing oder alternaiven Wohnprojekten mit oma und Sinti. Und der wohlgenährte Sozialfunktionär weiß, daß diese Talente "von der Wirtschaft" beschäftigt werden sollen, ergo als Lohndrücker fungieren und nicht etwa mit schönen Versorgungsposten im staatl. Verwaltungsapparat belohnt werden sollen.


@"Leider haben nämlich @che&Co. so gar kein Interesse an busing oder alternaiven Wohnprojekten mit oma und Sinti" ---- Ach nee? Woher weißt Du das? In meiner sozialen Umgebung sind zum Beispiel Dinge wie Illegalisierte verstecken oder Flüchtlingen qua Heirat zum Bleiberecht verhelfen gang und gäbe.


Keine Antwort Deinerseits,passt nicht ins Muster, also wird ein neues Thema gesucht.


Das sieht dann so aus:

"Darf man fragen was diese "faschistischen Nazi-Kollaborateurspartei" so zwischen 1945 und 1989 gemacht hat ?

Besteht diese Partei aus 90- bis 100-jährigen oder ist "Nazi-Kollaboration" veerbbar ?

1932/33 wurde in der Ukraine ein Massenmord an etwa 3 Mio. Menschen verübt. Die Taten sind sind völlig ungesühnt. Der NYT-Journalist, der dieses Massenmord gedeckt hat, bekam dafür den Pulitzer-preis.

... den hat er noch heute.

che2001, Sonntag, 15. Dezember 2013, 15:45
Wenn ich mich denn an irgendeine revolutionäre Tradition in der Ukraine anlehnen wollte wäre es am Ehesten die der Machnowtschina.


http://deu.anarchopedia.org/Die_Machnowtschina



Ich weiß auch nicht, was der Holodomor mit den Nazis oder aber der Situation heute zu tun haben soll.


Und was Swoboda angeht, so bezeichnet diese ihre eigene Ideologie als "Sozialnationalismus", hieß bis vor wenigen Jahren auch Sozialnationalistische Partei und verbindet Nationalchauvinismus mit Antisemitismus und Homophobie - und will eigene Atomwaffen für die Ukraine. Die liberalen Ziele von Leuten wie Klitschko oder auch Timoschenko vertritt Swoboda nicht, auch und gerade nicht in wirtschaftlicher Hinsicht, da wird Verstaatlichung der Schlüsselindustrien gefordert."

Stets klare Antworten auf das von Dir Geschriebene, auf die Du aber nie selber etwas konkretes und punktgenaues entgegnest.

Trollstrategie.

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1932/33 wurde in der Ukraine ein Massenmord an etwa 3 Mio. Menschen verübt. Die Taten sind sind völlig ungesühnt. Der NYT-Journalist, der dieses Massenmord gedeckt hat, bekam dafür den Pulitzer-preis.

... den hat er noch heute.
Walter Duranty, der größte und glaubwürdigste Journalist aller Zeiten...
http://en.wikipedia.org/wiki/Walter_Duranty

Der geht aus einer Menge von Gründen überhaupt gar nicht.

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Die Frau schreibt manchmal interessante Texte, aber über beide ihrer Antworten auf diesen Kommentar musste ich lachen.
09.12.2013, 15:38 Uhr
--> 10.12.2013, 12:58 Uhr
--> 10.12.2013, 09:36 Uhr

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Zu 12:58:

Was soll sie denn deiner Meinung nach antworten auf jemanden, der Birgit Breuel für sagenhaft erfolgreich hält (und Probleme bei der Treuhand nicht sieht), während er "Selbstverantwortung", "Freiheit" preist? Offenbar kennt sie diesen Kommentator.

Da sie den FAZ-Lesern wohl kaum ein "Fick dich!" schreiben kann - und sicher auch nicht mag - kommt halt ein verklausuliertes "Danke für Ihren Beitrag!" von ihr, das imho auf eine vorherige Debatte mit diesem Leser Bezug nimmt. Sie sagt, und das ist doch schön, dass sie Meinungsvielfalt schätzt. Und halt anderer Meinung ist.

Die Antwort 9:36 wirkt da sicher noch etwas ungelenker. Sie ist da wohl selbst noch in der Meinungsbildung und am Nachdenken. Wichtig ist ihr halt, dass es für bestimmte Transformationsprozesse eben Alternativen zum "goldenen" neoliberalen Standardverfahren geben muss - und auch, dass die Transformations- bzw. Gestaltungsideen der Betroffenen (hier, ähem: die KP-Elite Chinas), die sie geistig etwas zu grob zusammenfasst mit der demokratischen Revolution der DDR (und den Ideen der Protagonisten ebendieser), gegenüber der neoliberalen Blaupause einen beachtlichen Eigenwert haben.

Nunja: Im Fall Chinas sieht das in meinen Augen nur nach radikalkapitalistischer Selbstbereicherung der herrschenden Klasse aus. Zugleich bewirkt die "Werkbank"-Struktur der internationalen wirtschaftlichen, äh, Zusammenarbeit durchaus eine Transformation und wirtschaftliche Entwicklung.

Die Frage ist aber auch, wohin - und wem nützt es? Wie ist die Lage der arbeitenden Menschen und wie verändert sich diese? Ich denke: Die Vorgänge sind hier für den Normalbürger in China nur mit starken Einschränkungen als positiv zu betrachten.

Aber vermutlich kenne ich die Vorgänge in diesem Land auch nicht im Detail genug.

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So genau les ich die Kommentare da auch nicht.
Hab mich ja nun mit dem zweiten Versuch eines gemeinsamen Staates verschiedener Völkerschaften mit einer gemeinsamen Sprache Deutsch abgefunden.
Ich geb auch Adenauer nicht mehr recht, der anlässlich seiner Bahnfahrten in den 20ern zu Kommunalgremien in Berlin meinte, dass er nach Magdeburg den Vorhang schliessen würde, um nicht die asiatische Steppe sehen zu müssen. Brandenburg und Meck-Pom sehen oft überdurchschnittlich gut aus. Landschaftlich.
Vor allem hab ich über die Jahre weitgehend positive Erfahrungen mit aus dem Osten stammenden Arbeitskollegen gemacht. Da meine Branche ein echtes Problem mit egomanischer Durchgeknalltheit hat, ist das eine sehr positive Aussage.

Nur war die DDR 1988 ökonomisch nun wirklich nicht so das Gelbe. Natürlich müssen die uns persönlich nicht dankbar sein, nur schwingt aus meiner Sicht an der Art der Vereinigungs-Kritik aus dem Osten eine Menge an Ostalgie mit.

Diese voluntaristische Bereitschaft über pathetische Revolutionsreden zu klatschen, kann ich nicht nachvollziehen, ohne sich der Mühe zu unterziehen, sich für die entsprechende Analyse notwendigen ökonomischen Grundlagen auch nur zu interessieren. Das lese ich nämlich aus ihren Antworten. Und das ist seit vielen Jahren ein typisches Charakteristikum irgendwie linker Jungakademiker: Romantik pur. Lord Byron goes to Griechenland. 19tes, nicht 21tes Jahrhundert.

Karl Marx hätte die an den Ohrmuscheln am nächsten Kleiderständer aufgehängt ;-)

Bezüglich China seh neben einer Menge Schatten auch viel Licht. Hätte nur ein Lateinamerikanischer Staat 20% der industriepolitischen Kampagnen-Fähigkeit Chinas... Die ergibt sich nämlich nicht nur aus noch fast unmöglichen Lebensbedingungen für viele Arbeiter sondern auch aus Werten wie ehrlichem Projekt-Controlling, ein niedriges Korruptions-Niveau in Teil-Bereichen, Redlichkeit sowie echter Arbeit und nicht nur Rumlabern bis ganz oben.

Und was soll ich zu der Besessenheit zu den asymmetrischen Machtstrukturen sagen?
Ich bin IT-Freelancer mit einer Präferenz für mehrmonatige Verträge bei Industrie-Großkonzernen und zur Not auch Versicherungen und Banken, wobei mich seit Jahren nur genossenschaftliche buchen, aber auch die gehen nach ein paar Monaten schwer auf die Nerven. Aus meiner Sicht kann man also auf der schwächeren Seite solcher Wirtschaftsbeziehungen durchaus leben. Die meisten Menschen leben auf dieser schwachen Seite und dabei gehts denen nicht unbedingt schlecht.

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Die sagt, dass ex post ein "eigener" DDR-Weg oder nun ein "eigener" ukrainischer Weg der Transformation besser gewesen wäre.
Genau diesen Punkt zweifel ich stark an. Die EU liefert ein fertiges Paket an Aufbauhilfen, Gesetzgebung, Regulierungen. Selbstverständlich ist das nicht unproblematisch, wie die real heftigen Krise in der EU Peripherie zeigen. Nur kann man den Wert dieses Transfers auch unterschätzen.

Das mit dem Dritten, dem eigenen Weg hört sich doll an. Nur lassen die Apologeten eines solchen "eigenen" Wegs für andere Länder gerne ausser Acht, dass dieses "eigene" oft auch nur die Interpretation einer entsprechenden Macht-Clique ist, die halt über eine gewisse Zeit populistischen Rückhalt in einem Großteil der Bevölkerung geniesst.

Langfristig erfolgreiche Transformation und Entwicklung bildet sich eigentlich immer aus einem Zusammenspiel von populistischen und autoritär-technokratischen Elementen. Populistisch und autoritär-technokratisch hören sich als Begriffe schrecklich an, für mich beschreiben sie aber in der realen Welt stets problematische, aber durchaus auch positive Kräfte. Es braucht beides.

Die EU liefert wie gesagt ein technokratisches Paket. Da ist aber mehr drin als rein paternalistisches "Ess-was-auf-den-Tisch-kommt" für die populistischen Energien. Es kann da durchaus auch zu positiven Synergie-Effekten kommen.

Und ob der Verzicht auf das Paket dann zu einem besseren Gesamtergebnis führt, zweifel ich stark an.

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Die spannende Frage allerdings ist, ob das Paket im Ganzen geschluckt werden muss - oder Anpassungen (an den eigenen Bedarf) zulässt. Mitunter werden in diesen Paketen neoliberale Politiken z.B. bezüglich Arbeitnehmerschutzrechten durchgedrückt, die dann doch eher ziemlich fragwürdig sind.

Der "Dritte Weg" könnte durchaus eine Bündel verschiedener maßvoller, respektvoller (ggüber der eigenen Bevölkerung zum Beispiel) Abweichungen gegenüber den Vorgaben sein.

Vielleicht ist die die ukrainische Russifizierung unter Januskopferitsch sogar ein sogar ähnliches Problem - nur mit einem anderen Mitspieler. Nämlich auch hier: ein Vorgang der Unterwerfung der Ukraine unter fremden Regelungsinteressen...

Ich will das "Angebot" der EU nicht schlechter reden als es ist, aber meines Wissens hat es eine, so nenne ich das mal, neoliberale Schlagseite. Ob die Annäherung an Russland und seiner rohstoffzentrierten Oligarchenökonomie allerdings eine geeignete Alternative für die Entwicklung der Ukraine darstellt...

Ähem.

Zu fragen ist auch, warum es für die Ukraine nicht möglich sein sollte, sowohl sich wirtschaftlich an die EU anzunähern, als auch intensiv mit Russland zusammen zu arbeiten. Diese in diesen Tagen betriebene Entgegensetzung kann ich nicht so ganz nachvollziehen - der "Dritte Weg" in der Ukraine könnte doch darin bestehen, u.a. eine Art ökonomische Schnittstelle zwischen der EU und Russland zu sein.

Offenbar geht es aber mehr um Macht und Einflussphären als darum, was die Bürger der Ukraine voran bringt. Und noch mal was anderes: Wenn man sieht, dass die Söhne von Januskopferitsch in kürzester Zeit Milliardäre (!) geworden sind, während seiner Regierungzeit, dann sehen die Korruptionsvorwürfe bzw. dieses höchst merkwürdige, ultraharte Urteil gegen Timoschenko eher wie eine Variante stalinistischer Vernichtung des politischen Gegners aus.

Ich halte Janukowitsch und seine Bande für extrem miese, verlogene Typen. Es kann der Ukraine nicht schaden, davon bin ich überzeugt, wenn sie diese Politkriminellen ins politische Altenteil schickt.

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"http://www.german-foreign-policy.com/de/fulltext/58754"

Der Tonfall dieses Berichtes irritiert schon. Umsturz einer Leninstatue = Gewalt? Ich find´s eher erstaunlich, dass da immer noch Statuen von dem idioten rumstehen, der für den ganzen Mist verantwortlich ist.

Und dann ist da von einem "Umsturz" die Rede, den die EU angeblich anstrebt. Umsturz in einer Quasi-Diktatur, wie nennt man sowas eigentlich sonst? Zweifellos fand 1789 in Paris auch ein Umsturz statt.

Man bekommt den Eindruck, dass dem Autoren des Textes einfach die ganze Richtung nicht passt.

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