Freitag, 12. Februar 2016
Out of time
Da war diese Tagung, bei der unser Team immerhin wegen besonderer Erfolge ausgezeichnet wurde, aber ich kam mir dennoch umheimlich alt vor, gerade weil der sehr viel ältere Orga-Leiter da über Dinge erzählte, die mir völlig fern sind. Er berichtete darüber, dass es heute keine Außendienstler mehr gäbe, die anders als per Navi zu Kunden fahren. Ich habe zwar ein fest in den Bordcomputer meines Autos eingebautes Navi, aber keine Ahnung wie dieses bedient wird. Als ich den Wagen gekauft hatte schickte die Firma Bosch eigens eine Mitarbeiterin, die mir erklären sollte, wie das Ding funktioniert. Nach dem vierten Satz verstand ich nichts mehr und hörte von da an weg. Mein Navi ist der aufgeschlagene Straßenatlas auf dem Beifahrersitz. Funktioniert auch. Er sprach darüber, dass künftig Unternehmenskommunikation über Apps abgewickelt würde, alles und jeder würde ja eh schon über Apps kommunizieren. Ich nicht. Ich kenne genau eine App, nennt sich Summitfinder und zeigt beim Ansehen von Berggipfeln mit der Handycam den Namen und die Höhe des anvisierten Berges. Benutze ich aber auch nicht. Die Webcam meines Notebooks habe ich zugeklebt, das Mikro mit einer Stahlnadel zerstochen, ich will auf keinen Fall ortbar sein, und die Einführung von Ipads anstelle Notebooks als Dienstrechner wäre für mich ein Kündigungsgrund. Wenn ich eines der elektronischen Gadgets bekäme, die uns als Incentive versprochen wurden würde ich mich freuen: Ich kann es bei E-Bay verkaufen.

... comment

 
Es tröstet mich ja immer, wenn ich lese, dass es Zeitgenossen gibt, die noch dinomäßiger unterwegs sind als ich. In aller Regel fahre ich auch ohne Navi, aber bei ein paar exotischeren Touren war das (nicht fest verbaute) Gerätchen schon ganz nützlich. Allerdings beobachte ich auch, dass Leute, die standardmäßig mit Navi unterwegs sind, anscheinend irgendwann die Fähigkeit einbüßen, sich ohne das Ding noch zurechtzufinden.

Und was ein Ipad besser können soll als ein Netbook habe ich auch nicht so recht verstanden...

... link  

 
Mich tröstet das nicht. Zeigt nur, dass wir alte Säcke nicht mehr die Jüngsten sind.

... link  

 
@ Mark793

Wenn du den Rechner vor allem für Messengerkrams, Email und Internet nutzt, dann ist so ein iPad durchaus sehr angenehm in der Handhabung.

Du hast da einfach ein anderes, "taktiles" Verhältnis zum Internet, das macht sich wirklich schön. Auch lassen sich Emails an so einem Ding schneller und angenehmer verwalten. Dazu kommt halt die Reaktivität in der Bedienung und das Zusammenspiel aus Grafikbeschleunigung und sehr hochauflösender Grafik bei diesen Dingern.

Ich würde jetzt aber nicht sagen, dass das mit einem aktuellen, gut ausgerüsteten Android-Pad sich so viel schlechter anfühlen würde, aber bei Android sind mir meine Daten einfach nicht sicher genug.

Weil ich mich lebensalterbedingt besser mit der "alten" Computertechnologie auskenne, würde ich mich trotzdem eher für ein Netbook entscheiden, weil ich es so kenne, und zumal deshalb, weil ich gerne eine Tastatur in Zugriff habe.

Es gibt aber zunehmend Menschen, die mit so einem iPad-Dingens besser zurande kommen. Und ganz ehrlich, wenn ich vorwiegend surfe, wäre das mit sowas wirklich sehr schön so.

... link  

 
Ich hatte mir ja mal eins ausgeliehen, und ich hätte den Vorteil eher beim Filmchen gucken und dergleichen gesehen. Ich bin nun mal ein Tastaturmensch, das Rumgewische hat für mich was von Notbehelf, und selbst das Mausgeschiebe am Rechner reduziere ich schon auf ein Minimum durch Benutzung von Tastatur-Shortcuts, Tabulator und Pfeiltasten. Aber gut, ich habe mich auch erst mit Windows 95 von der DR.DOS-Shell und dem Norton Commmander verabschiedet. Und word 5.0 habe ich benutzt, bis der Millennium Bug zuschlug. ;-)

... link  


... comment
 
Aus Sicht der Web-Proletarier, also die das alles mit ihrem Produktionsfaktor Arbeit erstellen, sieht das ein bisschen anders aus.

Apps oder Webanwendungen bestehen nicht nur aus dem User-Interface. Die eigentliche serverseitige Logik läuft inzwischen fast ausschließlich auf Linux-Servern. Da gibts als User-Interface eine textbasierte Shell. Platzhirsch ist da vim, die Anfang-der-90er Erweiterung des 70er Jahre Editors vi.

Wirklich gute Entwicklerwerkzeuge wie Intelij IDEA haben zwar eine GUI, lassen sich aber viel schneller mit Tastaturkombinationen steuern. Erfahrene Entwickler lernen irgendwann ca. 60 dieser Shortcuts. Da kann man die Maus auch ausstöpseln und braucht bestimmt keinen touch screen.

Ein geübter Anwender kann eine textbasierte Host Terminalanwendung für die meisten Business Anwendungen viel schneller bedienen als eine moderne GUI.

Der große Flaschenhals bei Business-Anwendung besteht eigentlich darin, dass die Anforderer ständig unaufgefordert mit irgendwelchen schwachsinnigen Ideen für obskure GUI-Widgets kommen (fast immer dabei: Eine Checkbox mit 3 oder 4 states), mit ihrer eigentlichen Aufgabe aber überfordert sind: Ihre Geschäftsvorfälle in allgemein-verständlicher Deutscher Sprache auch nur ansatzweise vollständig zu beschreiben.

... link  

 
Hmm?
Also in meiner Welt arbeitet man mit Sun Solaris plus Weiterentwicklungen, und auf Mobilsysteme herunterladefähige Apps sind so das, was wir nicht machen. Das ist was für die Normal-Handyuser, aber nichts für Scientific Solutions. Die Physik setzt Anderes ein.

... link  


... comment