Mittwoch, 1. Juli 2020
che2001, 16:48h
PCR-Test „to travel“ – Frankfurter Flughafen eröffnet SARS-CoV-2-Testzentrum für Reisende vor Ort
Michael van den Heuvel, Medscape
Am Frankfurter Flughafen wurde das bundesweit 1. Walk-In-Testzentrum zur SARS-CoV-2-Diagnostik eingerichtet – von der Fraport AG als Flughafenbetreiber, der Lufthansa AG als Nutzer und der Centogene AG als Diagnostik-Unternehmen [1]. Es gilt als Pilotprojekt für andere Airlines. Denn manche Länder, etwa China, wollen vor der Einreise aktuelle Testergebnisse auf das neuartige Coronavirus. Oftmals lautet die Forderung, dass Tests nicht älter als 72 Stunden sein dürfen. Das Pilotprojekt selbst soll ab sofort bis voraussichtlich zum 31. Juli 2021 laufen.
Mit der Eröffnung des Testcenters bieten wir unseren Gästen eine komfortable Möglichkeit, sich für Flüge ins Ausland oder einen Aufenthalt in Deutschland zu testen, um eine Quarantäne zu vermeiden. Dr. Björn Becker
„Mit der Eröffnung des Testcenters bieten wir unseren Gästen eine komfortable Möglichkeit, sich für Flüge ins Ausland oder einen Aufenthalt in Deutschland zu testen, um eine Quarantäne zu vermeiden“, sagt Dr. Björn Becker von der Lufthansa-Gruppe.
PCR-Tests im Eilverfahren oder über Nacht
Ein Blick auf die Technik: Das Testzentrum steht ankommenden und abreisenden Fluggästen, aber auch sonstigen Bürgern zur Verfügung. Es befindet sich im Bereich des Hauptterminals. Tests können am Tag vor dem Flug für 59 Euro oder einige Stunden vor Reiseantritt im Eilverfahren für 139 Euro durchgeführt werden.
Es beginnt – wie üblich – mit einem Abstrich. Die Proben werden in einem Truck analysiert, der sich auf dem Flughafengelände befindet. Dieses Konzept, mobile Labors bereitzustellen, kommt auch bei der Stiftung Baden-Württemberg zum Einsatz (wie Medscape hat berichtet ). Kapazitätsengpässe sind in Frankfurt anfangs nicht zu erwarten. Mit dem System lassen sich 300 Tests pro Stunde durchführen.
Alle Ergebnisse werden Passagieren über eine sichere, digitale Plattform zur Verfügung gestellt. Bei Fluggästen werden diese Informationen mit dem digitalen Flugticket verknüpft. Auch mit der eigenen Identität – sprich Pass oder Personalausweis – lassen sich die Resultate auf Wunsch in Verbindung bringen.
Zu Beginn der Pandemie wilder Aktionismus
An den PCR-Tests ist methodisch nicht zu rütteln. Dass Flughäfen neuralgische Punkte bei der Ausbreitung von Viren sind, ist auch hinlänglich bekannt. Zu Beginn der SARS-CoV-2-Pandemie setzte beispielsweise Wien-Schwechat ab Anfang Februar zunächst auf Temperaturmessungen.
„Bei SARS hat man solche Maßnahmen des Entry-Screenings wie der Körpertemperatur-Messung bei Einreise wissenschaftlich untersucht“, kommentierte im Februar Prof. Dr. Ralf Reintjes. Er forscht an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg. Die Maßnahme habe aber bereits damals kaum Fälle verhindert, obwohl ein SARS-infizierter Patient nur dann infektiös ist, wenn er symptomatisch ist.
„Bei dem neuen Coronavirus kann man aber schon infektiös sein, auch wenn man sehr milde Symptome hat“, sagt Reintjes. Er sieht die Temperaturmessung daher skeptisch: „Es handelt sich mehr um Aktionismus. In Wirklichkeit wird das vermutlich ineffizient sein.“
Michael van den Heuvel, Medscape
Am Frankfurter Flughafen wurde das bundesweit 1. Walk-In-Testzentrum zur SARS-CoV-2-Diagnostik eingerichtet – von der Fraport AG als Flughafenbetreiber, der Lufthansa AG als Nutzer und der Centogene AG als Diagnostik-Unternehmen [1]. Es gilt als Pilotprojekt für andere Airlines. Denn manche Länder, etwa China, wollen vor der Einreise aktuelle Testergebnisse auf das neuartige Coronavirus. Oftmals lautet die Forderung, dass Tests nicht älter als 72 Stunden sein dürfen. Das Pilotprojekt selbst soll ab sofort bis voraussichtlich zum 31. Juli 2021 laufen.
Mit der Eröffnung des Testcenters bieten wir unseren Gästen eine komfortable Möglichkeit, sich für Flüge ins Ausland oder einen Aufenthalt in Deutschland zu testen, um eine Quarantäne zu vermeiden. Dr. Björn Becker
„Mit der Eröffnung des Testcenters bieten wir unseren Gästen eine komfortable Möglichkeit, sich für Flüge ins Ausland oder einen Aufenthalt in Deutschland zu testen, um eine Quarantäne zu vermeiden“, sagt Dr. Björn Becker von der Lufthansa-Gruppe.
PCR-Tests im Eilverfahren oder über Nacht
Ein Blick auf die Technik: Das Testzentrum steht ankommenden und abreisenden Fluggästen, aber auch sonstigen Bürgern zur Verfügung. Es befindet sich im Bereich des Hauptterminals. Tests können am Tag vor dem Flug für 59 Euro oder einige Stunden vor Reiseantritt im Eilverfahren für 139 Euro durchgeführt werden.
Es beginnt – wie üblich – mit einem Abstrich. Die Proben werden in einem Truck analysiert, der sich auf dem Flughafengelände befindet. Dieses Konzept, mobile Labors bereitzustellen, kommt auch bei der Stiftung Baden-Württemberg zum Einsatz (wie Medscape hat berichtet ). Kapazitätsengpässe sind in Frankfurt anfangs nicht zu erwarten. Mit dem System lassen sich 300 Tests pro Stunde durchführen.
Alle Ergebnisse werden Passagieren über eine sichere, digitale Plattform zur Verfügung gestellt. Bei Fluggästen werden diese Informationen mit dem digitalen Flugticket verknüpft. Auch mit der eigenen Identität – sprich Pass oder Personalausweis – lassen sich die Resultate auf Wunsch in Verbindung bringen.
Zu Beginn der Pandemie wilder Aktionismus
An den PCR-Tests ist methodisch nicht zu rütteln. Dass Flughäfen neuralgische Punkte bei der Ausbreitung von Viren sind, ist auch hinlänglich bekannt. Zu Beginn der SARS-CoV-2-Pandemie setzte beispielsweise Wien-Schwechat ab Anfang Februar zunächst auf Temperaturmessungen.
„Bei SARS hat man solche Maßnahmen des Entry-Screenings wie der Körpertemperatur-Messung bei Einreise wissenschaftlich untersucht“, kommentierte im Februar Prof. Dr. Ralf Reintjes. Er forscht an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg. Die Maßnahme habe aber bereits damals kaum Fälle verhindert, obwohl ein SARS-infizierter Patient nur dann infektiös ist, wenn er symptomatisch ist.
„Bei dem neuen Coronavirus kann man aber schon infektiös sein, auch wenn man sehr milde Symptome hat“, sagt Reintjes. Er sieht die Temperaturmessung daher skeptisch: „Es handelt sich mehr um Aktionismus. In Wirklichkeit wird das vermutlich ineffizient sein.“
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