Donnerstag, 30. Juli 2020
Erste deutschlandweite Analyse: Rund jeder zweite beatmete COVID-19-Patient gestorben
che2001, 20:06h
Ute Eppinger, medscape
Jeder 5. COVID-19-Patient, der zwischen Ende Februar und Mitte April 2020 in einer deutschen Klinik aufgenommen wurde, ist an der Krankheit gestorben. Unter den Patienten, die beatmet werden mussten, war die Sterblichkeit besonders hoch: Sie lag bei 53%. Von den Patienten, die keine Beatmung brauchten starben 16%.
Das sind die zentralen Ergebnisse einer Analyse von rund 10.000 Patientendaten, die das Wissenschaftliche Institut der AOK (WIdO), die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) und die TU Berlin durchgeführt und jetzt in Lancet Respiratory Medicine veröffentlicht haben [1].
Prof. Dr. Christian Karaginannidis und sein Team von den Kliniken Köln hatten die Daten von 10.021 Patienten untersucht, die zwischen dem 26. Februar und dem 19. April mit einer diagnostizierten SARS-CoV-2-Infektion stationär aufgenommen worden waren. Basis für Analyse waren AOK-Abrechnungsdaten. Die Patienten waren in insgesamt 920 verschiedenen Kliniken in Deutschland behandelt worden. Von den 10.021 eingeschlossenen Patienten wurden 1.727 (17%) künstlich beatmet, 2.220 (22%) starben – 25% bei den Männern und 19% bei den Frauen.
Beatmete Patienten wiesen mehr Vorerkrankungen auf
Das Durchschnittsalter der Patienten lag bei 72 Jahren – sowohl in der Gruppe der beatmeten als auch der nicht beatmeten Patienten. Die Mehrheit der Patienten litt an einer oder mehreren Vorerkrankungen. Am häufigsten lag Bluthochdruck vor (56%), gefolgt von Diabetes (28%), Herz-Rhythmusstörungen (27%), Nierenversagen (23%), Herzschwäche (20%), COPD (14%) und Fettleibigkeit (6%).
Wer beatmet werden musste, wies im Schnitt mehr Vorerkrankungen auf: 43% dieser Patienten litten an Herz-Rhythmus-Störungen. Ein Diabetes lag 39 % der Patienten mit Beatmung vor. 6% der beatmeten Patienten brauchten eine Dialyse. Und unter den Patienten, die beatmet werden mussten und eine Dialyse brauchten, starben 73%.
Der Anteil der beatmeten Patienten unterschied sich zwischen den Altersgruppen: Bei den 18- bis 59-Jährigen lag er bei 15%, bei den 60- bis 69-Jährigen bei 24%, bei den 70-bis 79-jährigen bei 25% und bei Patienten ab 80 Jahren bei 12%.
„Der Anteil der älteren Patienten mit Beatmung ist zwar relativ niedrig, aber wir können davon ausgehen, dass in Deutschland alle Patienten beatmet werden konnten, bei denen das therapeutisch notwendig erschien. Denn bundesweit standen zu jedem Zeitpunkt der Pandemie genügend freie Intensivbetten zur Verfügung und die Kapazität der Intensivstationen war zum Glück nie voll ausgelastet“, kommentiert Karagiannidis, Sprecher der DIVI-Sektion „Lunge – Respiratorisches Versagen“ sowie Leiter des ECMO-Zentrums der Lungenklinik Köln-Merheim in einer Pressemitteilung die Studie.
Jeder 5. COVID-19-Patient, der zwischen Ende Februar und Mitte April 2020 in einer deutschen Klinik aufgenommen wurde, ist an der Krankheit gestorben. Unter den Patienten, die beatmet werden mussten, war die Sterblichkeit besonders hoch: Sie lag bei 53%. Von den Patienten, die keine Beatmung brauchten starben 16%.
Das sind die zentralen Ergebnisse einer Analyse von rund 10.000 Patientendaten, die das Wissenschaftliche Institut der AOK (WIdO), die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) und die TU Berlin durchgeführt und jetzt in Lancet Respiratory Medicine veröffentlicht haben [1].
Prof. Dr. Christian Karaginannidis und sein Team von den Kliniken Köln hatten die Daten von 10.021 Patienten untersucht, die zwischen dem 26. Februar und dem 19. April mit einer diagnostizierten SARS-CoV-2-Infektion stationär aufgenommen worden waren. Basis für Analyse waren AOK-Abrechnungsdaten. Die Patienten waren in insgesamt 920 verschiedenen Kliniken in Deutschland behandelt worden. Von den 10.021 eingeschlossenen Patienten wurden 1.727 (17%) künstlich beatmet, 2.220 (22%) starben – 25% bei den Männern und 19% bei den Frauen.
Beatmete Patienten wiesen mehr Vorerkrankungen auf
Das Durchschnittsalter der Patienten lag bei 72 Jahren – sowohl in der Gruppe der beatmeten als auch der nicht beatmeten Patienten. Die Mehrheit der Patienten litt an einer oder mehreren Vorerkrankungen. Am häufigsten lag Bluthochdruck vor (56%), gefolgt von Diabetes (28%), Herz-Rhythmusstörungen (27%), Nierenversagen (23%), Herzschwäche (20%), COPD (14%) und Fettleibigkeit (6%).
Wer beatmet werden musste, wies im Schnitt mehr Vorerkrankungen auf: 43% dieser Patienten litten an Herz-Rhythmus-Störungen. Ein Diabetes lag 39 % der Patienten mit Beatmung vor. 6% der beatmeten Patienten brauchten eine Dialyse. Und unter den Patienten, die beatmet werden mussten und eine Dialyse brauchten, starben 73%.
Der Anteil der beatmeten Patienten unterschied sich zwischen den Altersgruppen: Bei den 18- bis 59-Jährigen lag er bei 15%, bei den 60- bis 69-Jährigen bei 24%, bei den 70-bis 79-jährigen bei 25% und bei Patienten ab 80 Jahren bei 12%.
„Der Anteil der älteren Patienten mit Beatmung ist zwar relativ niedrig, aber wir können davon ausgehen, dass in Deutschland alle Patienten beatmet werden konnten, bei denen das therapeutisch notwendig erschien. Denn bundesweit standen zu jedem Zeitpunkt der Pandemie genügend freie Intensivbetten zur Verfügung und die Kapazität der Intensivstationen war zum Glück nie voll ausgelastet“, kommentiert Karagiannidis, Sprecher der DIVI-Sektion „Lunge – Respiratorisches Versagen“ sowie Leiter des ECMO-Zentrums der Lungenklinik Köln-Merheim in einer Pressemitteilung die Studie.
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